Das Ego darf nicht zerstört werden!

Alles in der Wirklichkeit, das Gute und das Böse, und selbst das Schädlichste in der Welt, hat ein Existenzrecht und sollte nicht aus der Welt getilgt werden. Wir müssen es nur heilen und erneuern.
Baal HaSulam, „Frieden in der Welt“

Religionen und religiöse Lehren beruhen hauptsächlich auf der Verminderung des Egos. Ein Mensch sollte sich so weit wie möglich „beruhigen“, anderen gegenüber angenehm sein, alles unterwürfig akzeptieren und so weiter.

Die Weisheit der Kabbala sagt genau das Gegenteil. Wir dürfen das Ego nicht zerstören. Im Laufe der Geschichte entwickelte es sich immer weiter; warum sollten wir es also plötzlich zerstören? Ich will die ganze Welt nutzen, alle besiegen, der klügste und erfolgreichste Mensch auf dem Planeten sein, mich mit jeder Art von Befriedigung vollstopfen.

Wenn wir das Ego zerstören, haben wir nichts mehr zu korrigieren, weil wir nicht mehr wir selbst sind. Als wären wir verschwunden. Jeder spirituelle Aufstieg wird nur über den Hass erreicht. Der Begriff „Berg Sinai“ symbolisiert den Berg Sinaa (Hass) in uns. Je mehr wir den verborgenen Hass und das Ego in uns entdecken und lernen, sie richtig einzusetzen, desto höher werden wir aufsteigen. Aber dieser Aufstieg hängt davon ab, ob wir unser Ego als eine helfende Kraft sehen – als „Hilfe gegen mich“.

Kurz gesagt besteht unsere wahre Arbeit darin, alles zu nutzen, was geschaffen wurde – die volle Kraft des Egos. Mit gutem Grund wurde der Mensch als das egoistischste Geschöpf der Natur erschaffen, und mit gutem Grund haben wir mit der Weisheit der Kabbala die Methode der Korrektur erhalten, damit wir sie zur Korrektur unseres Egos einsetzen können.

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