Lishma wird „Wahrheit“ genannt, Lo liShma wird „Lüge“ genannt
Lishma wird „Wahrheit“ genannt, Lo liShma wird „Lüge“ genannt – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen
- Rabash, Artikel Nr. 40 (1991), „Was sind Wahrheit und Unwahrheit in der Arbeit?“
Solange man nicht mit liShma belohnt wurde, befindet man sich in der Verhüllung des Gesichts, was bedeutet, dass man noch nicht sieht, wie der Schöpfer die Welt als Der Gute, der Gutes tut, führt. Daraus folgt, dass er sich in einem Zustand der Lüge befindet. Das heißt, wenn er sagt, was sie gesagt haben, dass der Zweck des Geschöpfes darin besteht, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, ist das eine Lüge, denn wir sehen das Gegenteil.
Wer aber die Tora liShma lernt, wird damit belohnt, die Wahrheit zu sehen, weil er selbst damit belohnt wird, die Freude und das Vergnügen zu sehen, das er vom Schöpfer empfängt. Außerdem muss er zu einem Zustand der Ganzheit kommen und sehen, wie der Schöpfer mit der ganzen Welt umgeht, mit dem Ziel, seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Daraus folgt, dass Wahrheit und Lüge sich auf die eigene Erkenntnis des Menschen beziehen. Daraus folgt, dass jemand, der Tora lo liShma lernt, was als Lüge angesehen wird, nur deshalb unfähig ist, die Wahrheit zu sehen, dass der Schöpfer die Welt in einer Weise führt, die gut ist und Gutes tut.
- Rabash, Artikel Nr. 40 (1991), „Was sind Wahrheit und Unwahrheit in der Arbeit?“
Lishma wird als „Wahrheit“ bezeichnet, da ein Mensch, wenn er mit Lishma belohnt wird, die Stufe der „Liebe zum Schöpfer“ erreichen sollte, und zwar durch Sein Verhalten gegenüber dem Menschen selbst. Das heißt, wenn ein Mensch all die Güte vom Schöpfer empfängt, sieht er die Wahrheit, dass der Zweck der Schöpfung darin besteht, seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Außerdem sollte der Mensch dadurch belohnt werden, dass er sieht, dass die Vorsehung sich allen Geschöpfen gegenüber in einer Weise verhält, die gut und gütig ist.
Das ist eine große Stufe, wenn ein Mensch sieht, wie der Schöpfer mit ihm persönlich umgeht, indem er gut ist und Gutes tut. Aber der Mensch muss sehen, dass der Schöpfer sich mit allen Geschöpfen so verhält – in einer Art und Weise, die gut und gütig ist. Aus diesem Grund wird liShma „Wahrheit“ genannt, denn durch die Arbeit im Zustand von liShma wird der Mensch damit belohnt, dass er die Wahrheit sieht, dass der Schöpfer sich zu allen Geschöpfen gut und gütig verhält.
Wenn er sieht, wie weit er immer noch davon entfernt ist, alle seine Taten für den Schöpfer auszuführen, bedarf er einer wahren Klärung. Denn es gibt viele Menschen, die nicht diese Klärung der Wahrheit haben, sondern denken, dass sie wirklich für den Schöpfer arbeiten. Obwohl sie noch nicht hundert Prozent Lishma sind, fühlen sie jedenfalls, dass dies Lishma ist, obwohl es betreffend Lishma noch mehr hinzuzufügen gibt. In Wahrheit verfügen sie nicht über die wahre Empfindung, sei es von Seiten ihrer Natur oder weil sie keinen guten Lehrer hatten, der ihnen den Weg zeigte, Selbstbetrug zu vermeiden.
Deshalb können sie nicht zu Lishma gelangen, da Lishma „Wahrheit“ und Lo Lishma „Lüge“ genannt wird.
Solange ein Mensch nicht weiß, dass er auf dem Weg der Lüge wandelt, warum sollte er seinen Weg ändern und einen anderen beschreiten, wo es ihm doch am Verständnis (wörtl.: an der Klärung) mangelt, dass er sich in der Lüge befindet? Nur dann, wenn er zu der Erkenntnis gelangt ist, dass er sich wirklich in der Lüge befindet, ist er imstande, seinen Weg zu ändern und den Weg der Wahrheit zu beschreiten.
Wenn daher ein Mensch bereits den Weg der Wahrheit beschreitet, geht er auf dem Weg von Lishma, befindet sich aber noch auf halbem Wege. Zum Beispiel besteigt ein Mensch, der nach Jerusalem fahren will, ein Auto und folgt dem Straßenschild „Jerusalem“. Und selbst wenn er bereits achtzig oder neunzig Prozent des Weges nach Jerusalem zurückgelegt hat, ist er noch nicht am Ziel. Erst wenn er tatsächlich in Jerusalem angekommen ist, kann man sagen, dass er sich in Jerusalem befindet.
Ebenso ist es in der Spiritualität. Wenn wir zum Beispiel sagen, dass Jerusalem “Wahrheit“ genannt wird, also Lishma, dann müssen wir, bevor ein Mensch in Lishma – was die Wahrheit ist – eintritt, sagen, dass er sich immer noch in der Lüge befindet, also in Lo Lishma, was als „Lüge“ bezeichnet wird. Obwohl er schon fast den gesamten Weg zurückgelegt hat und bereits neben dem Tor steht, das „Wahrheit“ genannt wird, ist er immer noch draußen.
Folglich kann ein Mensch nicht wissen, ob er Lishma erreicht hat, bevor er sich als würdig erwiesen, hat Lishma zu betreten.
Aber wie kann ein Mensch wissen, ob er bereits die Stufe von Lishma betreten hat? Durch welches Zeichen erfährt er, dass er sich jetzt auf dem Weg der Wahrheit befindet?
Und die Antwort darauf finden wir in der „Einführung zum Talmud Eser Sefirot“ (Absatz 56): Und durch dies wirst du verstehen, was unsere Weisen sagten: „Was bedeutet ‚Reue‘? – Bis Der die Geheimnisse Kennende vom Menschen bezeugt, dass er nicht mehr zu seiner Narrheit zurückkehren wird.“
Bekanntlich ist es unmöglich, etwas Kleines zu sehen, während es dagegen einfacher ist, etwas Großes zu sehen. Wenn daher der Mensch in einer kleinen Lüge steckt, ist er nicht in der Lage, die Wahrheit darüber zu sehen, dass er den Irrweg beschreitet und dabei sagt, dass er den Weg der Wahrheit geht. Und es gibt keine größere Lüge und Täuschung als das. Und alles, weil seine Lüge nicht groß genug ist, dass er die Wahrheit sehen kann.
Dem ist aber nicht so, wenn der Mensch bereits viel Lüge erwirbt und folglich das Maß an Lüge in ihm wächst, und wenn er sehen wollen wird, kann er sie bereits sehen. Und daraus folgt, dass er jetzt, wenn er diese Lüge sieht und versteht, dass er den Irrweg beschreitet, den wahren Zustand sieht, das heißt, er sieht die Wahrheit in seiner Seele, wie er sich auf den richtigen Weg begeben kann.
Dieser Punkt, nämlich der Punkt der Wahrheit, dass er den Irrweg, den Weg der Lüge geht, ist also der Zwischenpunkt zwischen Wahrheit und Lüge. Und es gibt eine Brücke, die Wahrheit und Lüge miteinander verbindet, und dieser Punkt ist der Endpunkt der Lüge. Und von diesem Punkt an beginnt bereits der Weg der Wahrheit.
Und über diesen Weg ist uns aus dem, was mein Vater und Lehrer schrieb, klar, dass um Lishma (für den Schöpfer) würdig zu werden, man zunächst das größte Lo Lishma (für sich) vorbereiten muss, und erst danach können wir Lishma erlangen.
Und es sollte ein Hilfsmittel zwischen Wahrheit und Lüge geben, eine Art Sprungbrett von der Lüge zur Wahrheit. Und das Hilfsmittel zwischen Wahrheit und Lüge ist in Wahrheit eine Lüge. Mit anderen Worten, es gibt eine Lüge, aber es ist nicht wirklich eine Lüge, da man die Lüge für Wahrheit hält. Das heißt, dass man auf dem Weg der Lüge geht, aber denkt, dass es die Wahrheit ist. Folglich ist es keine wirkliche Lüge. Wenn man jedoch weiß, dass man in Wirklichkeit auf dem Weg der Lüge wandelt, dann beschreitet man den Weg der Wahrheit, da man weiß, dass es in Wirklichkeit eine Lüge ist. Zu diesem Zeitpunkt hat man ein Sprungbrett, denn nur damit kann man die wahrhaftige Wahrheit erlangen, also von der Wahrheit der Lüge zur Wahrheit der Wahrheit gelangen.
- Rabash, Artikel Nr. 40 (1991), „Was sind Wahrheit und Unwahrheit in der Arbeit?“
Die Geschöpfe können die Korrekturen noch nicht sehen, weil sie fehlerhaft sein könnten, da sie noch unter der Herrschaft des Willens zum Empfangen stehen.
Aus diesem Grund können sie, bevor sie die Korrekturen sehen, die von ihnen vorgenommen werden, noch nichts von der Fülle empfangen, die durch ihre Handlungen offenbart wird. Wenn sie also die Fülle, die sich offenbart, nicht sehen, können sie auch keinen Makel haben, da sie nicht sehen, dass es etwas zu empfangen gibt. Man muss jedoch glauben, dass jede einzelne Handlung zur Tora und zur Arbeit wichtig ist, so dass man glauben muss.
Erst wenn man mit dem Empfangen der zweiten Natur belohnt wird, die „Verlangen zu geben“ genannt wird, wird man damit belohnt, die Wahrheit zu sehen, dass der Zweck des Geschöpfes darin besteht, seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Wenn wir also sagen, dass Lo liShma „eine Lüge“ genannt wird, so geschieht dies aus der Perspektive des Menschen, denn der Mensch sieht immer noch nicht, dass der Zweck des Geschöpfes darin besteht, seinen Geschöpfen Gutes zu tun.
- Rabash, Artikel Nr. 19 (1990), „Warum wird die Tora in der Arbeit als ‚Mittellinie‘ bezeichnet? – 2“
Wir können die große Bedeutung von Lo liShma verstehen. Das heißt, es ist nicht so, wie man denkt, dass man alles für das Lo liShma tut. Vielmehr tut er alles, weil der Schöpfer es ihm befohlen hat, nur wurde er noch nicht mit dem Gefühl belohnt, dass der Schöpfer tatsächlich der Befehlshaber ist. Aus diesem Grund denkt der Mensch, dass der Lo liShma der Befehlshaber ist, und deshalb ist die Handlung in seinen Augen nicht so wichtig.
Wenn er jedoch glaubt, dass „es außer Ihm niemanden gibt“, […] dann befolgt er in Wahrheit die Gebote des Schöpfers, und er sollte seine Handlungen in lo liShma würdigen. Und seine Vorstellung, dass er nur eine Handlung in Lo liShma befolgt, kommt nur daher, dass er noch nicht mit dem Gefühl belohnt wurde, dass er das Gebot des Königs befolgt und dass er dem König dient.
Wenn er also glaubt, dass das Lo liShma wirklich der Schöpfer ist, der ihn dazu verpflichtet, sich mit Tora und Mizwot zu beschäftigen, dann kann er dem Schöpfer dafür danken, dass er sich in ein Kleid aus Lo liShma gekleidet hat.
- Rabash, Artikel Nr. 32, „Die Größe des Menschen hängt von seiner Arbeit ab“
Wenn der Schöpfer einem Menschen leuchtet und ihn in der Tora und in der Arbeit erweckt, gibt es keinen Raum für eine Wahl, denn die Freude zwingt den Menschen dazu, sich mit dem zu beschäftigen, was ihm Freude bereitet. Aus diesem Grund gibt es zu diesem Zeitpunkt keinen Platz für eine Wahl.
In einem solchen Zustand ist er nicht verpflichtet, so sehr an den Schöpfer zu glauben, dass er sagt, dass er dies ohne Glauben nicht tun wird, da das, was die Sache bekräftigt, eine andere Ursache ist, nämlich das Vergnügen. Dies wird Lo liShma [nicht um ihretwillen] genannt, da es nicht der Glaube ist, der diese Handlung verursacht, sondern die Lust bestimmt sie für ihn und motiviert ihn zur Arbeit und zur Steigerung seiner guten Taten.
Obwohl der Schöpfer ihm also ein großes Erwachen für Tora und Arbeit gegeben hat, kann er dadurch nicht in Stufen der Wahrheit aufsteigen, denn „er hat die Wahrheit erworben“, was bedeutet, dass die Stufe der Wahrheit erworben werden muss. Nur durch die Arbeit, mit der man die Last des Himmelreichs freiwillig auf sich nimmt, wird man mit dem Aufstieg in den Stufen der Wahrheit belohnt, jedes Mal auf eine höhere Stufe.
- Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 28, „Ich werde nicht sterben, sondern leben“
Der Vers „Ich werde nicht sterben, sondern leben“ bedeutet, dass man, um die Wahrheit zu erlangen, das Gefühl haben muss, dass man sich tot fühlt, wenn man die Wahrheit nicht erlangt, denn man will ja leben. Das bedeutet, dass der Vers „Ich werde nicht sterben, sondern leben“ über jemanden gesagt wird, der die Wahrheit erlangen will.
Das ist die Bedeutung von „Jona Ben [der Sohn von] Amitai“. Jona kommt von dem [hebräischen] Wort Honaa [Betrug], und Ben [Sohn] kommt von dem Wort Mevin [versteht]. Man versteht, weil man immer die Situation prüft, in der man sich befindet, und sieht, dass man sich selbst getäuscht hat und nicht auf dem Pfad der Wahrheit wandelt.
Wahrheit bedeutet geben, d.h. liShma [um ihr willen], und das Gegenteil davon ist Betrug und Täuschung, d.h. nur empfangen, was lo liShma [nicht um ihr willen] ist. Auf diese Weise wird einem später das „Amitai“ vermittelt, was Emet [Wahrheit] bedeutet.
- Rabash, Artikel Nr. 18 (1985), „Über die Verleumder“
Reinheit bezieht sich auf die Notwendigkeit, rein zu sein, so dass es keine Vermischung von Falschheit gibt, wenn er auf dem Pfad der Wahrheit gehen will. Die Wahrheit wird liShma [um ihrer selbst willen] genannt, wie Maimonides sagt (Hilchot Teshuva, Kapitel 10): „Wer aus Liebe arbeitet, sich in Tora und Mizwot engagiert und den Pfaden der Weisheit folgt, tut dies nicht wegen irgendetwas in der Welt oder aus Ehrfurcht vor Schaden, und nicht, um das Gute zu erben. Vielmehr tut er die Wahrheit, weil sie die Wahrheit ist, und das Gute wird schließlich deswegen kommen.“
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