Auszüge aus den Quellen zum Gedenktag des ARI – 2023
Auszüge aus den Quellen zum Gedenktag des ARI
- Baal HaSulam, „Einleitung zum Buch Panim Meirot uMasbirot“, Nr. 8
Kommt und seht, wie dankbar wir unseren Lehrern sein sollten, die uns ihre heiligen Lichter weitergeben und ihre Seelen dem widmen, unseren Seelen Gutes zu tun. Sie stehen in der Mitte – zwischen dem Weg harter Qualen und dem Weg der Umkehr. Sie bewahren uns vor der Unterwelt, die härter ist als der Tod, und gewöhnen uns daran, die himmlischen Freuden, die erhabene Sanftheit und die Annehmlichkeit zu erlangen, die unser Anteil sind und die von Anfang an auf uns warten, wie wir oben bereits gesagt haben. Jeder von ihnen handelt in seiner Generation, je nach der Kraft des Lichts ihrer Lehre und Heiligkeit.
Unsere Weisen sagten bereits: „Es gibt keine Generation ohne solche wie Abraham, Isaak und Jakob.“ In der Tat hat dieser göttliche Mann, Rav [Lehrer/Großer] Izchak Luria [der ARI], uns in höchstem Maße aufgewühlt und ausgestattet. Auf wundersame Weise bewirkte er mehr als seine Vorgänger, und wenn ich eine Zunge hätte, die lobt, würde ich den Tag, an dem sich seine Weisheit offenbarte, fast so loben wie den Tag, an dem die Tora an Israel gegeben wurde.
- Baal HaSulam, „Einleitung zum Buch Panim Meirot uMasbirot“, Nr. 8
Worte reichen nicht aus, um seine heilige Arbeit zu ermessen, die so zu unseren Gunsten war. Die Türen der Erkenntnis waren verschlossen und verriegelt, und er kam und öffnete sie für uns. […] In ihm findest Du einen Achtunddreißigjährigen, der mit seiner Weisheit alle seine Vorgänger – einschließlich aller Ge’onim [pl. für Genie] und aller Zeiten – in den Schatten stellte. Alle Ältesten des Landes, die edlen Hirten, Freunde und Schüler des göttlichen Weisen, des RAMAK, standen vor ihm wie Schüler vor dem Rav.
All die Weisen, die ihnen in den Generationen darauf folgten, haben ohne Ausnahme alle Bücher und Editionen, die ihm vorausgingen, links liegen gelassen: von der Kabbala des RAMAK, der Kabbala der Rishonim [Erste] bis hin zur Kabbala der Ge’onim, gepriesen sei das Andenken an sie alle. Stattdessen knüpften sie ihr spirituelles Leben einzig und allein an seine Heilige Weisheit.
- Der RAMAK über den ARI
Wisse, dass es einen Menschen gibt, der hier sitzt, der nach mir aufsteigen und die Augen der Generation in der Weisheit der Kabbala erleuchten wird. Denn in meinen Tagen waren die Kanäle verhüllt, in seinen Tagen werden die Kanäle enthüllt werden. Wisse, dass er ein großer Mensch ist, ein Funke des RASHBI (Rabbi Shimon Bar Yochai).
- Sefer Habrit HaShalem, Teil 2, Artikel Nr. 12, Kapitel 5)
Sei gewiss, dass es nicht so ist wie in den ersten Generationen und den ersten Tagen des fünften Jahrtausends –– damals waren die Tore dieser Weisheit verschlossen und verriegelt. Aus diesem Grund gab es auch nur wenige Kabbalisten. Im sechsten Jahrtausend hingegen ist das nicht mehr so, denn die Tore des Lichts, die Tore der Barmherzigkeit, sind geöffnet worden. Jetzt ist es für den Schöpfer eine große Genugtuung, Seine Herrlichkeit für immer und ewig bekannt zu machen, besonders jetzt, da alle heiligen Schriften des ARI gedruckt wurden. Er hat uns die Tore des Lichts geöffnet, die seit Urzeiten durch tausend Schlösser verschlossen und versiegelt waren, und alle seine Worte sind die Worte des lebendigen Gottes aus dem Mund des Propheten Eliah, und mit seiner Erlaubnis hat er offenbart, was er offenbart hat. Jetzt gibt es kein Hindernis und keine Bedrohung, genau wie in dem, was offenbart wurde.
- Baal HaSulam, Brief Nr. 38
Ich habe vom ADMOR von Kalshin gehört: In früheren Zeiten musste man zuerst alle sieben äußeren Lehren erlangen, die „die sieben Jungfrauen, die der Königstochter dienen“ genannt werden, sowie eine schreckliche Kasteiung durchmachen. Und dennoch erlangten nicht viele die Gunst des Schöpfers. Aber seit wir mit den Lehren der ARI und den Arbeitsweisen des Baal Schem Tov belohnt wurden, ist es wirklich für jeden zugänglich, und die oben genannten Vorbereitungen sind nicht mehr notwendig.
- Rav Chaim Vital, Pri Etz Chaim, Tor „Die Gebote des Lernens“, Kapitel 1)
Mein Lehrer würde sagen, dass die Absicht, in der Tora zu lesen, im Kern davon abhängt, dass man darauf abzielt, sein Herz mithilfe der Tora mit seiner Wurzel zu verbinden, um den Höheren Baum und den Höheren Adam [den Menschen] zu vervollständigen und zu korrigieren – denn das ist der ganze Zweck der Schöpfung des Menschen und der Zweck seiner Beschäftigung mit der Tora.
- Rav Chaim Vital, Shaar HaGilgulim, Einleitung, 38
Mein Lehrer ermahnte mich und alle Freunde, die mit ihm in dieser Gemeinschaft waren, das Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ auf sich zu nehmen und danach zu streben, jeden aus Israel wie seine eigene Seele zu lieben – denn dadurch würde sein Gebet, das ganz Israel umfasst, aufsteigen und oben eine Korrektur bewirken können. Vor allem bei der Liebe zu Freunden sollte jeder von uns sich selbst so gegenseitig einschließen, als wäre er ein Organ dieser Freunde. Mein Lehrer hat mich in dieser Angelegenheit strengstens ermahnt.
- Aus dem Buch „Lob dem ARI”
Eines Tages, am Vorabend des Shabbat [Sabbat], ging der ARI mit seinen Schülern zur Kabbalat Shabbat [Feier zu Beginn des Shabbat], wie es seine Gewohnheit war. Er sagte zu den Freunden: „Lasst uns jetzt nach Jerusalem gehen […] und den Tempel bauen und ein Shabbat-Opfer darbringen, denn ich sehe, dass diese Zeit wirklich die Zeit der Erlösung ist.” Einige der Freunde sagten: „Wie sollen wir zu dieser Zeit nach Jerusalem gehen, das ist mehr als dreißig Parsas (ca. 115 km) entfernt? Andere sagten: „Nun gut, wir sind bereit, mit euch zu gehen, aber zuerst werden wir unseren Frauen Bescheid geben, damit sie sich keine Sorgen um uns machen, und dann werden wir gehen.“ Da schrie der Rav auf und weinte zu den Freunden: „Wie konnte die Verleumdung des Satans Erfolg haben, die Erlösung Israels zu widerrufen? Ich bezeuge vor Himmel und Erde, dass es seit der Zeit von Rabbi Shimon Bar Yochai bis heute keine bessere Zeit für die Erlösung gegeben hat als diese Zeit. Hättet ihr das eingesehen, hätten wir den Tempel bekommen und die Ausgestoßenen Israels hätten sich in Jerusalem versammelt. Nun war die Zeit vorbei und Israel ging erneut ins Exil.“ Als die Freunde das hörten, bedauerten sie, was sie getan hatten, aber es half ihnen nicht.
- Baal HaSulam, Brief Nr. 39
Zum Zeitpunkt seines Todes war Rav Chaim Vital nicht an seiner Seite [des ARI]. Hier kommt Wort für Wort, was er sagte: „Rav Izchak HaCohen erzählte mir, dass er (Rav Izchak HaCohen) zum Zeitpunkt des Todes meines Lehrers, als ich aus seinem Zimmer kam, hereinkam und vor ihm weinte und sagte: ‚Ist das die Hoffnung, die wir alle in deinem Leben hatten – dass wir in der Welt viel Gutes, Tora und Weisheit sehen?‘ Er antwortete ihm: ‘Wenn ich auch nur einen vollkommen Gerechten unter euch fände, würde ich nicht vorzeitig von euch gehen.’ Während er das sagte, fragte er nach mir (nach Rav Chaim Vital). Er sagte: ‚Wo ist Chaim hin? Hat er mich zu einem solchen Zeitpunkt verlassen?‘ Er war sehr traurig. Er verstand aus seinen Worten, dass er mir ein Geheimnis mitzuteilen hatte, und so sagte er (Rav Izchak HaCohen) zu ihm: ‘Was sollen wir von nun an tun?’ Er (der ARI) antwortete: ‘Sag den Freunden in meinem Namen, dass sie sich von heute an nicht mehr mit der Weisheit beschäftigen sollen, die ich gelehrt habe, denn sie haben sie nicht richtig verstanden. Nur Rav Chaim Vital soll sich damit befassen, allein, im Flüsterton und im Verborgenen.‘ Er (Rav Izchak HaCohen) sagte: ‚Gibt es denn gar keine Hoffnung?‘ Er antwortete: ‚Wenn ihr euch verdient macht, werde ich zu euch kommen und euch lehren.‘ Er entgegnete ihm: ‘Wie willst du zu uns kommen und uns lehren, wenn du jetzt von dieser Welt gehst?’ Er entgegnete: ‚Ihr habt keine Ahnung von der Verhüllung, in der mein Kommen zu euch sein wird‘, und prompt verstarb er.“
Baal HaSulam wurde damit belohnt, die Seele des ARI zu empfangen
- Baal HaSulam. Brief 39
Sei gewiss, dass es seit der Zeit des ARI bis heute niemanden gegeben hat, der die Methode des ARI in seiner Wurzel verstanden hat, denn es war leichter, einen doppelt so großen und doppelt so heiligen Verstand wie den des ARI zu erlangen, als seine Methode zu verstehen, an der viele Hände herumgefummelt haben – angefangen von dem, der sie zuerst hörte und aufschrieb, bis hin zu den letzten Herausgebern, die alle die ganze Angelegenheiten immer noch nicht so verstanden, wie sie in ihrer höheren Wurzel sind, und jeder von ihnen hat viel verdreht und durcheinander gebracht. Und nun bin ich durch den Willen des Schöpfers mit einer Empfängnis [Ibur] der Seele des ARI belohnt worden, nicht wegen meiner guten Taten, sondern durch einen höheren Willen. Es ist mir auch unbegreiflich, warum ich für diese wunderbare Seele auserwählt wurde, die seit seinem Ableben bis heute niemandem vergönnt war. Ich kann nicht näher auf diese Angelegenheit eingehen, da es nicht meine Art ist, über das Verhüllte zu sprechen.
- Baal HaSulam, „Die Lehre der Kabbala und ihre Essenz“
Ich bin froh, dass ich in eine Generation hineingeboren wurde, in der es erlaubt ist, die Weisheit der Wahrheit zu enthüllen. Und wenn du fragst, woher ich weiß, dass es erlaubt ist, antworte ich, dass es so ist, weil mir die Erlaubnis gegeben wurde, die Wahrheit zu offenbaren. Das heißt, bis jetzt sind die Wege, auf denen es möglich ist, sich öffentlich zu betätigen und jedes Wort vollständig zu erklären, keinem Weisen offenbart worden […] Und das ist es, was mir der Schöpfer in vollem Umfang gestattet hat. Wir betrachten das nicht von der Größe des Weisen abhängig, sondern vom Zustand der Generation, wie unsere Weisen sagten: „Der kleine Samuel war würdig usw., aber seine Generation war unwürdig.“ Deshalb habe ich gesagt, dass die Belohnung, die mir verliehen wurde, die Weisheit offenbaren zu dürfen, ausschließlich von meiner Generation abhängt.
- Baal HaSulam, „Einführung in das Buch Sohar“, Brief 58
Der Glaube ist insgesamt dahin geschwunden; der Glaube an die Heiligen –– an die Weisen der vorherigen Generationen im Besonderen. Zudem sind die Bücher über die Kabbala und den Sohar voll von Gleichnissen aus der körperlichen Welt. Daher haben die Menschen Angst, mehr zu verlieren als zu gewinnen, da sie bei der [Interpretation der] materiellen Gleichnisse leicht scheitern könnten. Das veranlasste mich dazu, eine angemessene Auslegung der Schriften des Ari und nun auch des Sohar zu verfassen. Und ich habe die Bedenken dazu vollständig ausgeräumt, denn ich habe die spirituelle Bedeutung aller Dinge erklärt und bewiesen, dass sie abstrakt und frei von jeglicher körperlichen Darstellung sind, über Raum und Zeit stehen, wie die Leser sehen werden, damit ganz Israel das Buch Sohar studieren und von seinem heiligen Licht erwärmt werden kann.
- Baal HaSulam. TES. Teil 4. Innere Besinnung, 90
Wisse, dass die Kenntnis dieser Weisheit vor allem davon abhängt, dass man die Reihenfolge der Verkettung der Sefirot und der Parzufim in den Olamot [Welten] als absolut notwendige Ursache und Wirkung erkennt. Die Weisen des Sohar erklärten dies in einer Andeutung, aber niemand verstand ihre Worte, bis der ARI kam und die Dinge offenbarte.
Wisse auch, dass die gesamte Neuerung in der Kabbala des ARI gegenüber früheren Interpretation vor allem in der Offenbarung des Or Sefirot de Choser liegt. Obwohl die Esser Sefirot de Or im Allgemeinen allen früheren Kabbalisten bekannt waren, richtete sich ihre primäre Erkenntnis und ihr Verständnis nur nach den Ausführungen in den Esser Sefirot de Or Yashar. Als der ARI kam und uns das Wissen über die Wege des Or Choser in allen Einzelheiten erklärte, öffnete er uns die verborgenen Schätze, die im Heiligen Buch Sohar eingeschlossen sind.
- Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 102, „Und du sollst dir die Frucht eines Zitrusbaumes nehmen“
Und dies erklärt, dass der heilige ARI der Messias, Sohn des Josef, war. Deshalb konnte er solch eine Weisheit enthüllen. Da er die Erlaubnis von der enthüllten Welt hatte.
- Baal HaSulam, „Einen Teil offenbaren, zwei bedecken“
Seit der Zeit von RASHBI [Rabbi Shimon bar Yochai] und seinen Schülern, den Autoren des Sohar, bis hin zur Zeit des ARI gab es keinen einzigen Schriftgelehrten, der die Worte des Sohar und der Tikkunim [Korrekturen] so gut verstanden hat wie der ARI. Alle Werke, die vor seiner Zeit verfasst wurden, sind nur Andeutungen dieser Weisheit, auch die Bücher des Weisen RAMAK.
Und dasselbe, was über RASHBI gesagt wurde, sollte auch über den ARI selbst gesagt werden –– dass seinen Vorgängern von oben nicht die Erlaubnis gegeben wurde, die Interpretationen der Weisheit zu offenbaren, und dem ARI diese Erlaubnis gegeben wurde. Dabei wird überhaupt nicht zwischen Größe oder Kleinheit unterschieden, denn es ist möglich, dass der Verdienst der Vorgänger des ARI viel größer war als der seine, aber ihnen wurde die Erlaubnis dafür nicht gegeben. Aus diesem Grund verzichteten sie darauf, Kommentare zu schreiben, die sich auf die Essenz der Weisheit beziehen, sondern begnügten sich mit kurzen Andeutungen, die in keiner Weise miteinander verbunden waren.
Deshalb haben alle, die die Weisheit der Kabbala studieren, seit sich die Bücher des ARI offenbaren, ihre Hände von allen Büchern des RAMAK und allen ersten und großen [Gelehrten], die dem ARI vorausgingen, gelassen, wie es unter denen bekannt ist, die sich mit dieser Weisheit beschäftigen. Sie haben ihr spirituelles Leben ausschließlich an die Schriften des ARI geknüpft, und zwar so, dass die wesentlichen Bücher, die in dieser Weisheit als korrekte Interpretationen gelten, nur das Buch Sohar, die Tikkunim und danach die Bücher des ARI sind.
- Baal HaSulam,“ Einführung in das Buch Panim Meirot uMasbirot“, Nr. 9
Wir haben das Privileg, von Ihm mit dem Geist des Baal Schem Tov belohnt zu werden, dessen Größe und Heiligkeit über jedes Wort und jede Äußerung hinausgehen. Nur diejenigen erblickten ihn und werden ihn erblicken, die unter seinem Licht gedient haben, und auch sie nur sporadisch –– “jeder gemäß dem, was er in seinem Herzen empfing”.
Es stimmt, dass das Licht seiner [Baal Shem Tovs] Tora und die Heilige Weisheit in erster Linie auf den heiligen Fundamenten der ARI aufgebaut sind. Sie sind sich jedoch keineswegs ähnlich.
Ich erkläre das mit einem Gleichnis von einem Menschen, der im Fluss ertrinkt und auf- und untergeht, wie es Ertrinkende tun. Manchmal sind nur die Haare zu sehen, und dann wird versucht, ihn am Kopf aufzugreifen. Ein anderes Mal offenbart sich auch sein Körper, und dann versucht man zu helfen, indem man ihn auf Herzenshöhe aufgreift.
So steht es auch in der Angelegenheit, die wir vor uns haben. Nachdem Israel in den bösen Wassern des Exils unter den Völkern unterging, steigen sie seitdem auf und gehen unter, und nicht alle Zeiten sind dabei gleich. Zur Zeit des ARI war nur der Kopf sichtbar. Daher hatte der ARI zu unseren Gunsten gewirkt, indem er uns mittels des Verstands rettete. Zur Zeit des Baal Shem Tov wurde es leichter. Daher wurde es zu einem Segen für uns, dass wir vom Herzen her gerettet wurden –– und das war eine große und wahre Rettung für uns.
Der Beginn des “Baum des Lebens”
- Der ARI, Der Baum des Lebens, Teil eins, Tor eins
Der Baum des Lebens – ein Gedicht
Wisse, bevor die Emanationen emanierten
Und Geschöpfe erschaffen wurden,
Gab es nur das einfache höhere Licht,
Welches die ganze Wirklichkeit ausfüllte.
Und es gab keinen leeren Raum
Und keine leere oder unausgefüllte Atmosphäre.
Sondern es war alles voller jenes
Unendlichen einfachen Lichtes.
Und dieses hatte weder Anfang noch Ende,
Sondern es war alles
Einziges einfaches vollkommen gleichmäßiges Licht,
Und dieses hieß: Licht der Unendlichkeit.
Und als in Seinem einfachen Willen der Wunsch wach wurde,
Die Welten zu erschaffen
Und die Emanationen zu emanieren,
Und dabei die Perfektion Seiner Taten,
Seiner Namen, Seiner Bezeichnungen erleuchten zu lassen,
Wurde das zum Grund der Erschaffung der Welten.
Und siehe, sodann schränkte sich
Die Unendlichkeit in ihrem zentralen Punkt ein,
Exakt im Zentrum
Und jenes Licht kontrahierte
Und entfernte sich weit an die Ränder dieses Punktes.
Und sodann blieb leerer Raum, ein Vakuum,
Von diesem mittleren Punkt.
Und siehe, diese Kontraktion war vollkommen gleichmäßig
Um diesen leeren mittleren Punkt herum.
So, dass jener leerer Raum
Von allen Seiten in vollkommener Gleichmäßigkeit
Kreisförmig wurde.
Und siehe, nach der Einschränkung
Nach welcher leerer Raum und Vakuum entstand,
Im exakten Zentrum des unendlichen Lichtes,
War nun Raum da,
In dem Geschöpfe, und Emanationen und Kreaturen
Existieren konnten.
Sodann zog sich aus dem Unendlichen Licht
Ein einziger Lichtstrahl
Und stieg herab ins Innere jenes Raumes
Und entlang dieses Strahls erschuf,
Formte und machte und kreierte Er alle Welten.
Bevor diese Welten ins Leben gerufen wurden,
Gab es nur Unendlichkeit, und ihr Name war Eins,
In einer so herrlichen und verborgenen Einheit,
Dass sogar den Engeln, die Ihm am nächsten standen,
Die Kraft zur Erkenntnis der Unendlichkeit fehlte,
Und es gibt keinen Verstand, der Ihn erfassen könnte,
Denn Er hat keinen Ort, Keine Grenzen, keinen Namen.
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