1990/45 Was bedeutet „Die verhüllten Dinge gehören dem Ewigen, unserem Gott“ in der Arbeit?
Rabash, Artikel 1990/45, Korrigiert EY, 21.9.2023
Es ist bekannt, dass es beim Einhalten von Tora und Mizwot [Gebote/gute Taten] eine Handlung und eine Absicht gibt. Eine „Handlung“ bedeutet, dass ein Mensch das Einhalten von Tora und Mizwot mit all seinen Einzelheiten und Genauigkeiten befolgt, wofür er glaubt, belohnt zu werden. So sagt Maimonides am Ende der Hilchot Teshuwa: „Wenn man also die Kinder, die Frauen und die Ungebildeten lehrt, lehrt man sie, nur aus Ehrfurcht zu arbeiten, um Belohnung zu empfangen. Bis sie Wissen erwerben und viel Weisheit erlangen, werden sie nach und nach in dieses Geheimnis eingeweiht.“
Daraus folgt, dass sie die Ausübung der Mizwot als etwas betrachten, das denen nützt, die sich mit ihnen beschäftigen. Das wird „der offenbarte Teil der Arbeit“ genannt. Das bedeutet, dass ein Mensch sehen kann, ob seine Handlungen in Ordnung sind, und wenn ein anderer Mensch darauf achtet, wie er das Einhalten von Tora und Mizwot befolgt, kann auch er dies sehen. Das nennt man den „offenbarten Teil“, denn die Handlungen, die ein Mensch ausführt, werden ihm und anderen offenbart.
Anders verhält es sich mit der Absicht, also mit der Ausrichtung, diese Handlungen um Seinetwillen geschehen zu lassen. Bei der Absicht sieht der Mensch die Wahrheit nicht. Er könnte sich selbst täuschen, weil der Mensch die Wahrheit nicht sieht. Weil man keine Fehler in sich selbst sieht, wird die Absicht „der verborgene Teil“ genannt. Das heißt, die Absicht ist vor dem Menschen selbst verhüllt. Er kann die Wahrheit nicht erkennen.
Vor allem aber ist die Absicht vor seinem Freund verborgen, denn man kann nicht sehen, was sein Freund beabsichtigt, wenn er die Mizwot ausführt. Deshalb nennt man diesen Teil den „verborgenen Teil“ der Arbeit.
Dementsprechend sollten wir in unserer Arbeit einen offenbarten Teil, der „Handlungen“ genannt wird, und einen verborgenen Teil, der „Absicht um Seinetwillen“ genannt wird, unterscheiden, genauso wie zwischen der Arbeit der Allgemeinheit und der Arbeit des Einzelnen.
In der Arbeit der Allgemeinheit sieht der Mensch, dass er Fortschritte macht. Das heißt, er erwirbt jedes Mal mehr Tora, mehr Mizwot und hat deshalb Motivation zu arbeiten und ist immer glücklich. Er kann nicht verstehen, warum nicht alle Menschen eine Verbindung zu Tora und Mizwot haben, denn er spürt einen guten Geschmack an der Tora und der Arbeit.
Dieser Geschmack leuchtet der Allgemeinheit als umgebendes Licht und wird „unbelebt der Kedusha [Heiligkeit]“ genannt. Mit anderen Worten: Wie in der Körperlichkeit alle Pflanzen aus dem „Unbelebten“ hervorgehen, so kommt in der Arbeit alles „Pflanzliche“ aus dem „Unbelebten der Kedusha.“ Ohne das „Unbelebte“ gibt es kein „Pflanzliches“. Wenn die Allgemeinheit die Last der Tora und der Mizwot auf sich nimmt, leuchtet dieses umgebende Licht [Or Makif] auf sie.
Aber die Hauptsache besteht darin, dass sie keine Absichten haben, die gegen den „Körper“ – genannt „Eigennutz“ –, gehen, denn in der Allgemeinheit sollten wir, wie Maimonides sagt, „lernen, um Belohnung zu empfangen.“ In dem Maße, in dem sie an Belohnung und Bestrafung glauben, haben sie bereits den Treibstoff, um in der Arbeit fröhlich und bereitwillig voranzukommen.
Anders ist es, wenn ein Mensch sich Verdienste auf dem Weg der Arbeit um zu geben erwerben will, was gegen die Natur des Körpers ist. Dann beginnt der Körper sofort, sich dem Weg zu widersetzen. Der Mensch erkennt, dass ihm der Glaube an die Größe des Schöpfers fehlt, um die Kraft zu haben, die Fragen des Körpers zu überwinden, und dass der Glaube, der für ihn als umgebendes Licht leuchtete, nicht ausreicht.
Dann beginnt eine Folge von Auf- und Abstiegen, und der Mensch denkt, dass er nicht würdig ist, ein Arbeiter des Schöpfers zu sein, der sich darauf ausrichtet, alles um Seinetwillen tun zu können. Er sieht, dass immer wieder fremde Gedanken zu ihm kommen, die er nicht überwinden kann.
Nach dem, was Baal HaSulam sagte, müssen wir jedoch glauben, dass der Schöpfer uns diese Gedanken schickt, damit wir dadurch das Verlangen erhalten, aus tiefstem Herzen zu ihm zu beten, wie es im Artikel „Andere Götter“ aus dem Jahr 1944/45 geschrieben steht. Wir müssen also nur unsere Gebete zum Schöpfer verstärken, damit er uns das Verlangen gibt, zu empfangen. Wir selbst können dieses Verlangen nicht aus eigener Kraft erlangen.
Wir müssen hingegen einzig auf zwei Arten Rat suchen:
1.) um Rat zu fragen, wie wir spüren können, dass alles, was uns fehlt, die Kraft zum Geben ist,
2.) Ihn zu bitten, uns diese Kraft zu geben. Das nennt man „613 Eitin [aramäisch: Ratschläge]“, also 613 Ratschläge, wie man zu einem Kli [Gefäß] gelangt, genannt „Mangel“, und zur Füllung, die „Licht“ genannt wird.
Mit anderen Worten: Der Schöpfer gibt das Verlangen zu geben. Das heißt: „Was immer du mit deiner Hand und deiner Kraft tun kannst, das tue.“ Zu diesem Zeitpunkt gibt der Schöpfer ihm die zweite Natur, die „Verlangen zu geben“ heißt. Nur wenn wir das Verlangen zu geben erreichen, können wir mit den 613 Pekudin [aramäisch: Einlagerungen] belohnt werden – dem Licht, das in den 613 Mizwot eingekleidet ist.
Nach dem oben Gesagten sollten wir den Vers „Die verhüllten Dinge gehören dem Ewigen, unserem Gott“ interpretieren. Der Vers bezieht sich auf die Absicht, die darauf ausgerichtet ist, dass alle seine Handlungen um Seinetwillen geschehen. Dies wird dem Schöpfer zugeschrieben. Mit anderen Worten: Es liegt nicht in der Macht des Menschen, diese Kraft selbst zu erlangen. Aus diesem Grund muss der Mensch wissen, sobald er sieht, dass er nie in der Lage sein wird, zur Arbeit um des Schöpfers willen zu kommen, er der Schlacht entfliehen will, weil er sieht, dass er dies nie erreichen wird. Deshalb heißt es in dem Vers: „Die verhüllten Dinge gehören dem Ewigen, unserem Gott.“ Das bedeutet, dass der verborgene Teil – die Ausrichtung auf das Geben –, nicht in den Händen des Menschen liegt, sondern in den Händen des Schöpfers, der die zweite Natur – das „Verlangen zu Geben“–, gibt. Deshalb steht geschrieben „verhüllt“, und dies wird dem Schöpfer zugeschrieben, denn er sollte das Verlangen geben.
Wenn ein Mensch jedoch mit dem Verlangen zu geben belohnt wird, sollte er nicht darum beten, dass der Wille zu empfangen stirbt, denn wenn der Wille zu empfangen stirbt, kann der Mensch die Niedrigkeit des Willens zu empfangen nicht erkennen. Daraus folgt, dass der Wille zu Empfangen in ihm sterben würde, ohne dass er Buße tut, aber der Mensch will, dass der Wille zum Empfangen Buße tut, denn dadurch rächt er sich an dem Willen zum Empfangen.
Das heißt, der Mensch sieht, wie der Wille zum Empfangen für den Willen zu geben arbeiten muss, denn „Buße“ bedeutet, dass der Wille zum Empfangen sich dem Verlangen zu geben ergibt, und der Wille zum Empfangen muss nun in der Art und Weise des Empfangens um zu geben arbeiten. Wenn aber der Wille zum Empfangen stirbt, bevor der Mensch ihn unterwerfen kann, so dass er empfängt, um zu geben, dann folgt daraus, dass der Mensch den Willen zum Empfangen nicht korrigiert hat.
Nach dem oben Gesagten sollten wir auslegen können, was geschrieben steht (Psalm 59:11): „Der Gott meiner Barmherzigkeit wird mir begegnen.“ RASHI interpretiert dies als: „Wird mir helfen, bevor die Hand meiner Feinde mich beherrscht. Er wird mich in meinem Sieg sehen“, wonach ich mich sehne. ‚Töte sie nicht‘, denn das ist keine offensichtliche Rache, ‚damit mein Volk nicht vergisst‘, denn alle Toten sind vergessen. ‘Bewege sie mit deiner Kraft und bringe sie zu Fall’ –, also bewege sie vielmehr weg von ihren Vermögenswerten, damit sie arm werden. Das ist eine Rache, an die sich jeder viele Tage lang erinnern wird.“
Wir sollten verstehen, wen David dabei so verflucht hat, indem er den Schöpfer bittet, seine Feinde nicht zu töten, sondern sie am Leben und arm zu lassen. Wenn Er sie töten würde, würden sie nicht leiden, also bittet er Ihn, sie am Leben, aber arm zu lassen. Nur so kann er sich an ihnen rächen, indem er ihre Herrschaft beendet, wie es geschrieben steht: „Bringe sie zu Fall.“
Wie wird diese Angelegenheit in der Arbeit gedeutet? Zuerst müssen wir verstehen, wer David ist. David wird Malchut genannt, das ist das Himmelreich. Malchut von Kedusha ist das Verlangen zu geben, und ihr Gegenteil ist das Verlangen für sich selbst zu empfangen, was Sitra Achra [andere Seite] genannt wird. Das ist das Gegenteil der Kedusha und ihr Feind, wie geschrieben steht: „Der Gottlose beobachtet den Gerechten und sucht ihn zu töten.“ Das heißt, der Wille zu empfangen will das Verlangen zu geben töten.
David, der die Merkava [Wagen/Struktur] für Malchut von Kedusha ist, betete, dass der Schöpfer sich mit seiner Rettung beeilt, damit sein Feind, der Wille zu empfangen – der das Verlangen zu geben, also Kedusha, töten will –, ihn nicht beherrschen kann.
Das ist die Bedeutung von „Der Gott meiner Barmherzigkeit wird mir begegnen“, was bedeutet, dass der Schöpfer mir zuerst Barmherzigkeit erweisen wird. Mit anderen Worten: Das Verlangen zu geben, genannt Chessed [Barmherzigkeit/Gnade], wird den Willen zu empfangen beherrschen. Aber: „Töte sie nicht“, denn das ist keine offensichtliche Rache, „damit mein Volk nicht vergisst“, denn die Toten sind alle vergessen. „Bewege sie mit deiner Kraft und bringe sie zu Fall“, das heißt, bewege sie von ihrem Vermögen und mache sie arm. Das ist eine Rache, an die man sich viele Tage lang erinnern wird.
Um diese Flüche in der Arbeit zu verstehen, sollten wir das so auslegen, dass er den Feind – den Willen für sich selbst zu empfangen –, verflucht, damit er nicht stirbt. Das heißt, wenn der Wille zu empfangen ausgelöscht würde, würde der Wille zu empfangen nicht die Herrschaft des Verlangens zu geben erleben. Mit anderen Worten: „Rache“ bedeutet, dass der andere sieht, wie er unterworfen werden muss. Hier bedeutet es, dass die Vollkommenheit die Versüßung der Urteile [Dinim] ist, was „die Gwurot erfreuen“ genannt wird.
Wenn aus diesem Grund der Wille zu empfangen aufgehoben wird und nur das Verlangen zu geben regiert, ist der Zweck nicht erfüllt, denn der Schöpfungszweck war es, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, und nicht, dass die Geschöpfe dem Schöpfer Freude und Genuss schenken. Es ist bekannt, dass der Grund, warum die Geschöpfe dem Schöpfer Zufriedenheit schenken müssen, nur eine Korrektur für die Geschöpfe ist, daher gibt es hier keine offensichtliche Rache, da der Wille zu empfangen sich nicht dem Verlangen zu geben fügt, sobald der Wille zu empfangen nicht mehr vorhanden ist.
Aber wenn der Wille zu empfangen lebendig ist und die Herrschaft des Verlangens zu geben akzeptieren muss, nennt man das „offensichtliche Rache“. Mit anderen Worten: Es ist für alle offensichtlich, dass der Wille zu empfangen nur noch dank ihm wirkt, indem er also das Verlangen zu geben auf sich nimmt. Das wird „Empfangen, um zu geben“ genannt. Er hat also den Schöpfungszweck angenommen, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, und gleichzeitig befindet er sich in Dwekut [Anhaftung] mit dem Schöpfer, denn er will seinem Schöpfer Zufriedenheit geben. In diesem Moment spürt er, was er dem Schöpfer geben kann, damit Er sich freut. Er sieht, dass der Schöpfer einzig dann Zufriedenheit empfängt, wenn das Geschöpf vom Schöpfer Freude und Genuss empfängt, denn das war der Schöpfungszweck.
Nach dem oben Gesagten sollten wir die Bedeutung der Versüßung der Gwurot verstehen. Gwurot bedeutet Hitgabrut [Überwindung], was sich vor allem darauf bezieht, wenn ein Mensch arbeitet und die Gefäße des Empfangens benutzt. Normalerweise lernen wir, dass die Handlungen die Absicht beeinflussen. Er benutzt deshalb die Gefäße des Empfangens und will sich auf das Gegenteil der Handlung ausrichten, also auf das Geben, was eine zusätzliche Überwindung erfordert. Normalerweise werden die Gwurot „Urteile“ genannt, weil es Zimzum [Einschränkung] und Urteil über die Gefäße des Empfangens gab und es verboten ist, sie ohne die Absicht zu geben zu benutzen.
Er, der Mensch, der unter der Herrschaft des Verlangens zu empfangen steht, wird durch diese Verlangen verbittert und will sie loswerden. Er denkt immer: „Wie kann ich sie loswerden?“ Wenn er sie töten könnte, damit sie aus seinem Blickfeld verschwänden, wäre er überglücklich!
Doch David sagt: „Töte sie nicht, damit mein Volk sie nicht vergisst. Bewege sie mit deiner Kraft und bringe sie zu Fall.“
„Bewege sie“ bedeutet, dass du sie von Ort zu Ort ziehst und sie von der Höhe ihres Reichtums herunterholst, damit sie arm sind. Das heißt, sie sollen nichts in ihren Gefäßen des Empfangens empfangen, sondern arm sein, ohne jeden Überfluss. Seine Rache wird darin bestehen, dass der Wille zu empfangen sich ergibt und die Herrschaft der Absicht des Gebens über sich aufnimmt. Sein Fluch wird sein, dass sie alle in die Kedusha kommen, die „Empfangen, um zu geben“ genannt wird. Dies wird „versüßte Gwurot“ genannt.
Das ist die Bedeutung von Rosh HaShana [Jahresanfang], genannt „schreckliche Tage“. Der ARI sagt, dass Rosh HaShana das Gebäude von Malchut ist, das „die Eigenschaft des Gerichts“ genannt wird. Malchut [Königreich] bedeutet, dass die ganze Welt ihrer Eigenschaft folgt, denn Malchut wird „die Versammlung Israels“ genannt, in der alle 600.000 Seelen Israels eingeschlossen sind, und die ganze Arbeit von Rosh HaShana besteht darin, die Last des Königreichs anzunehmen. Deshalb beten wir: „Herrsche mit Deiner Herrlichkeit über die ganze Welt.“
Mit anderen Worten: Malchut bedeutet, dass wir Seine Königsherrschaft über uns annehmen und krönen müssen, damit sie nicht die Form der Shechina [Gegenwart Gottes] im Staub hat, sondern eine Form der Herrlichkeit bekommt. Deshalb beten wir an Rosh HaShana: „Und gib Deinem Volk die Herrlichkeit.“ Das heißt, wir bitten darum, dass der Schöpfer uns die Herrlichkeit des Himmels spüren lässt, damit wir sie fühlen können. Da Rosh HaShana das Himmelreich ist, das sich im Zustand der Shechina im Staub befindet, ist Rosh HaShana deshalb die Zeit, in der wir den Schöpfer bitten müssen, die Herrlichkeit des Himmels zu spüren, was bedeutet, dass das Himmelreich in unseren Augen verherrlicht wird.
Und da wir darum bitten wollen, dass das Himmelreich in der ganzen Welt offenbart wird, was bedeutet, dass „die ganze Erde voll Seiner Herrlichkeit ist“, wie es geschrieben steht: „Und alles zu Deinen Dienern bringen wird“, gilt dieses Gebet sowohl für die Allgemeinheit als auch für den Einzelnen. Das heißt, da „der Mensch eine kleine Welt ist“, bedeutet es, dass er in der ganzen Welt eingeschlossen ist. Dann bitten wir darum, dass in unserem Körper kein Verlangen nach Arbeit um unserer selbst willen zurückbleibt. Ebenso bezieht sich das auf die ganze Welt, was bedeutet: „Die ganze Erde ist voll von der Erkenntnis des Ewigen.“ Auf diese Weise sind alle Gebete an Rosh HaShana allgemeine Gebete.
Die Reihenfolge des Blasens [des Shofars] entspricht auch der Reihenfolge in der Arbeit, die in drei Linien verläuft. Das heißt, wenn wir mit der Arbeit des Schöpfers beginnen, fangen wir mit einer Linie an, denn von „rechts“ und „links“ können wir nur sprechen, wenn wir zwei Linien haben. Eine einzelne Linie wird „Vollkommenheit“ genannt, und diese wird als Beginn der Handlung betrachtet.
Das heißt, der Mensch muss sagen – da geschrieben steht „Heute gebietet dir der Ewige, dein Gott“, und unsere Weisen fügten hinzu „Jeden Tag sollen sie in deinen Augen so neu sein, als ob sie dir heute geboten worden wären“ –, dass jeder Tag ein neuer Anfang ist. Wenn er also mit einer Linie beginnt, sollte er sich freuen, dass er das Privileg hat, die Lehre des Schöpfers einzuhalten.
Danach geht er zur Absicht über, das heißt er überprüft kritisch, wie sehr er alles um Seinetwillen tut. Zu diesem Zeitpunkt beginnt die eigentliche Arbeit, denn dann sieht er, dass er kein einziges Organ hat, das etwas um Seinetwillen tun möchte. Das nennt man bereits „linke Linie“, wie unsere Weisen sagten, „die Linke stößt weg“. Das heißt, er sieht, wie weit er vom Schöpfer entfernt ist, und er muss glauben, dass der Schöpfer ihn weggestoßen hat, damit er sich dadurch mehr anstrengen wird.
Danach kehrt er zu einer einzigen Linie zurück, die „Vollkommenheit“ heißt. Aber jetzt heißt die eine Linie „rechte Linie“, da die linke Linie die eine Linie zur „rechten Linie“ werden lässt. Dann wird der Mensch mit der mittleren Linie belohnt, die „der Schöpfer gibt die Seele“ heißt.
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