1990/24 Was bedeutet „Alles, was zum Brandopfer wird, ist männlich“ in der Arbeit?

Rabash, 1990/24, korrigiert, EY, 6.9.2023

Im Heiligen Sohar (VaYikra, Punkt 70) steht geschrieben: „Falls sein Opfer ein Brandopfer ist.‘ Rabbi Chija begann: ‚Denn Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken.‘ Der Gedanke des Schöpfers ist übergeordnet und der Anfang von allem. Von diesem Gedanken gehen Wege und Pfade aus, um den heiligen Namen zu verbreiten. Und von diesem Gedanken strömen die geschriebene Tora und die mündliche Tora aus, die Malchut ist. Der Gedanke des Menschen ist der Anfang von allem. Von diesem Gedanken gehen Wege und Pfade aus, um seine Wege in dieser und in der nächsten Welt zu lenken, und von diesem Gedanken geht der Schmutz des bösen Triebes aus, sich selbst und allen anderen zu schaden. Auch Übertretungen, Sünden und böse Taten gehen von diesem Gedanken aus, ebenso wie Götzendienst, Inzest und Blutvergießen. Darüber steht geschrieben: ‚Denn Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken.'“

Im Punkt 73 heißt es: „Alles, was zum Brandopfer wird, ist männlich und nicht weiblich, denn das Brandopfer erhebt sich [„erhebt sich“ wird im Hebräischen genauso geschrieben wie „Opfer“] über das Herz, das heißt über den Gedanken, der über dem Herzen steht, denn der Gedanke, der Chochma [Weisheit] ist, gilt als männlich und das Herz als weiblich, das heißt Bina [Verständnis], wie in ‚das Herz versteht‘.“

Wir sollten verstehen, was „der Schöpfungsgedanke“ in der Arbeit ist und was „der Gedanke des Menschen“ in der Arbeit ist, von dem die Schrift sagt, was im Heiligen Sohar steht, „denn Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken“. Wir sollten auch verstehen, was es für uns bedeutet, wenn er sagt: „Ein Brandopfer ist männlich“, denn es sühnt für den Gedanken, der männlich ist. Was bedeutet das für uns in der Arbeit, damit wir wissen, wie wir uns verhalten sollen?

Es ist bekannt, dass, da der Zweck der Schöpfung darin besteht, seinen Schöpfungen Gutes zu tun, damit die Geschöpfe Freude und Genuß empfangen, um die Vollkommenheit seiner Taten ans Licht zu bringen, eine Korrektur vorgenommen wurde, die „Zimzum [Einschränkung] und Verhüllung“ genannt wird. Da alle Geschöpfe mit dem Wunsch erschaffen wurden, Freude und Vergnügen zu empfangen, folgt daraus, dass der Mensch nichts tun kann, solange er nicht weiß, dass er Freude und Genuß von dieser Sache empfangen kann. Andernfalls kann er keine einzige Handlung ausführen, da sie der Wurzel der Schöpfung widersprechen würde.

Wenn ein Mensch manchmal etwas tut, obwohl er keine Freude an diesen Handlungen hat, dann deshalb, weil er weiß, dass er dadurch zu einem späteren Zeitpunkt Freude und Genuss erhalten wird, die er als Gegenleistung für seine Arbeit, also für die Handlungen, die er getan hat und an denen er keine Freude hatte, bekommen wird. Nur die Freude, die er nach der Arbeit erhalten wird, gibt ihm die Kraft, die Arbeit zu tun, an der er im Moment keine Freude hat, die er aber in der Zukunft haben wird.

Doch wenn der Lohn zweifelhaft ist, hat er keine Kraft zu arbeiten, wenn er keine Freude daran hat. Ein Beispiel: Eine Mutter ernährt ihre Kinder. Obwohl es Arbeit ist, die Lebensmittel zu kaufen und sie zum Essen vorzubereiten, und sie sie auch füttert, sollten wir hier zwei Handlungen unterscheiden: 

1) Handlungen, die sie aufgeben würde, 

2) Handlungen, die sie nicht aufgeben will.

Sie würde auf den Kauf von Lebensmitteln und die Zubereitung des Essens verzichten. Wir sehen, dass es unter den Reichen einige Leute gibt, die Lebensmittel einkaufen und einen Koch haben. Das zeigt, dass die Mutter auf diese Dinge verzichten kann. Aber wenn die Mutter den Kindern beim Essen zuschaut, isst sie zwar nicht, aber sie genießt es, die Kinder essen zu sehen. Es wird der Mutter nie in den Sinn kommen, zu denken: „Was habe ich davon, den kleinen Kindern beim Essen zuzusehen?“

Sie will dafür weder „das Jenseits“ noch „das Diesseits“, denn sie hat Freude an dieser Handlung, also braucht sie keine Belohnung. Wenn also der Geschmack an Tora und Mizwot [Gebote/Gute Taten] offenbart würde, wie unsere Weisen sagten, dass die 613 Mizwot „613 Pekudin [aramäisch: Einlagen]“ genannt werden, wie es im Sulam [Kommentar zum Sohar] erklärt wird, gibt es in jeder Mizwa [Einzahl von Mizwot] ein besonderes Licht, das darin leuchtet. Falls dies offenbart würde und sie nicht daran glauben müssten, würde sich die ganze Welt nur mit Tora und Mizwot beschäftigen.

Da aber die Freude und das Vergnügen verhüllt wurden und nicht offenbart werden, bevor der Mensch mit Gefäßen der Selbsthingabe belohnt wird, schickt der Körper Störungen, die schreien: „Warum willst du gegen die Natur vorgehen, mit der der Schöpfer den Menschen geschaffen hat, um Freude und Genuß zu empfangen? Willst du das aufgeben?“ Auch wenn eine Person dem Körper verspricht, dass er belohnt wird, weil er die Gebote der Tora befolgt, was bedeutet, dass er belohnt wird, fragt der Körper scheinbar: „In welchen Kelim [Gefäßen] werde ich die Belohnung erhalten – in Gefäßen des Empfangens oder in Gefäßen des Gebens?“

Wenn die Person ihm dann sagt: „Du wirst die Belohnung in den Gefäßen des Empfangens erhalten“, fragt der Körper: „Warum hat uns der Schöpfer so viele Gebote gegeben? Schließlich ist Er ein barmherziger Vater und ist gut und tut Gutes, warum gibt Er uns also nicht die vollständige Belohnung, die Er für die Einhaltung aller 613 Mitzwot geben will, wenn wir nur die Hälfte der 613 Mitzwot einhalten? Warum macht es Ihm etwas aus, wenn Er die volle Belohnung auch für das Befolgen eines kleinen Teils der Tora und der Mizwot geben würde? Und warum müssen wir so hart arbeiten, um die vollen 613 Mizwot zu befolgen?“

Das ähnelt dem Gleichnis von der Mutter, die ihre Kinder mit Essen und Trinken füttert, aber sie muss die Lebensmittel kaufen und kochen und so weiter, worauf sie verzichten könnte. Worauf sie allerdings nicht verzichtet, ist, dass sie sieht und schaut, wie ihre Kinder essen. Die kleinen Kinder füttert sie selbst und genießt es. Auf diese Arbeit will sie nicht verzichten, denn sie genießt die Arbeit selbst und braucht keine Belohnung für diese Arbeit.

Wir haben hier also zwei Aspekte:

1) Sie ist nicht so weit vom Verstand entfernt. Das heißt, jemand, der eine Belohnung in den Gefäßen des Empfangs erhalten möchte, aber fragt, warum der Schöpfer will, dass wir so viele Mizwot einhalten, was bedeutet, dass Er die komplette Belohnung, die Er geben will, für das Einhalten der Hälfte der 613 Mizwot geben sollte, da der Mensch keine Freude an der Arbeit hat, die er tut, sondern einzig an der Belohnung, die er danach erhalten wird, wird dies als „Belohnung in der nächsten Welt erhalten“ betrachtet. Das heißt, während der Arbeit empfindet dieser Mensch kein Vergnügen, und der einzige Grund, warum er arbeiten will, ist die Belohnung, die er später erhalten wird.

2) An der Belohnung können wir erkennen, dass er die Belohnung in Gefäßen des Gebens erhalten möchte, also dass er Liebe zum Schöpfer empfindet und das Gefühl hat, dem König zu dienen. Daraus folgt, dass er hofft, eine Belohnung zu erhalten, die er später in Kelim [Gefäßen] erhalten wird, die in dieser Welt sind, also in der Gegenwart. Wenn er dann mit 613 Pekudin belohnt wird, wenn er jede Mizwa auf die Art von „dieser Welt“ erhält, sagt er nicht: „Warum wurden uns so viele Mizwot gegeben?“

Auch in der materiellen Welt gibt es niemanden, der wütend auf den Schöpfer ist, weil er uns so viele körperliche Freuden bereitet hat. Genauso spürt er, wenn er mit 613 Pekudin belohnt wird, in jeder Mizwa einen anderen Geschmack und hat nicht die Absicht, darauf zu verzichten.

Aber hier gibt es eine großen Fehler, wenn man in Form von 613 Eitin [aramäisch: Ratschläge] arbeitet, also wenn die Tora und die Mizwot nur „Tipps“ sind, die sich darauf beziehen, wie man die Gefäße des Gebens empfängt, denn der Widerstand des Körpers ist groß, weil es völlig gegen seinen Willen ist, das zu empfangen, mit denen der Mensch geboren wurde.

Daraus folgt, dass sie (Arbeit und Belohnung) zwei verschiedene Unterscheidungen sind. Wenn die Belohnung in Gefäßen des Empfangens ist, hat er Treibstoff, weil er Belohnung empfangen kann. Er hat aber immer darin eine Anstrengung, denn die Belohnung, die er empfängt, ist in der „nächsten Welt“, also nicht jetzt, sondern zu einem anderen Zeitpunkt, zu dem er gelangt, wird er die Belohnung erhalten. Mit anderen Worten: Er schaut auf die Belohnung, die er später erhalten wird.

Daraus folgt, dass er glücklicher wäre, wenn er eine größere Belohnung für weniger Arbeit bekäme, denn er schaut auf die Belohnung. Es stellt sich heraus, dass er sich immer anstrengt, weil die Belohnung für ihn der Grund ist, der ihn dazu zwingt, sich mit Tora und Mizwot zu beschäftigen. Das ist ähnlich wie in der materiellen Welt: Wenn wir für die Arbeit bezahlt werden, ist die Arbeit nur ein Mittel. Wenn er den Lohn für weniger Arbeit erhalten könnte, würde sicherlich jeder einen Arbeitsplatz wählen, der mehr Lohn für weniger Arbeit gibt.

Umgekehrt, wenn ein Mensch mit Gefäßen des Gebens belohnt wird, werden die Verhüllung und der Zimzum, die auf die Tora und die Mizwot gelegt wurden, von ihm aufgehoben und er wird mit 613 Pekudin belohnt. Das heißt, bei jeder Mizwa, die er verrichtet, erhält er den Geschmack an der Mizwa. Daraus folgt, dass die Belohnung in “dieser Welt” stattfindet, also in dem Zustand, in dem sich der Mensch gerade befindet. Natürlich kann man nicht sagen, dass man auf die Arbeit verzichten soll, denn die Arbeit selbst ist der Ort, an dem man die Belohnung erhält. Daraus folgt, dass die 613 Mitzwot in den „Gefäßen des Gebens“ als „Ruhe“ und nicht als „Arbeit und Mühe“ gelten.

Nach dem oben Gesagten sollten wir auslegen, was der Heilige Sohar über den Vers sagt: „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken.“ Wir haben gefragt: Was bedeutet es für uns in der Arbeit, wenn es heißt, dass sich aus dem Schöpfungsgedanken Wege und Pfade erstrecken, „um den heiligen Namen zu verbreiten“, während sich aus den Gedanken des Menschen „der Schmutz des bösen Triebes erstreckt, um sich selbst und allen anderen zu schaden. Auch Übertretungen, Sünden und böses Tun entspringen diesem Gedanken, ebenso wie Götzendienst, Inzest und Blutvergießen.“

Die Schrift sagt dazu: „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken“. Der „Schöpfungsgedanke“ bezieht sich auf den Gedanken der Schöpfung, der darin besteht, seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Das heißt, er will die Geschöpfe nur mit aller Güte beschenken. Aus diesem Grund müssen wir sagen, dass die Tora und die Mizwot, die er uns zu tun gegeben hat, nicht seiner Absicht entspringen, dass wir ihm diese Arbeit geben und er sie annimmt. Sein Wunsch ist es nämlich einzig und allein zu geben. Deshalb sagt er, dass sich aus dem Schöpfungsgedanken „Wege und Pfade erstrecken, um den heiligen Namen zu verbreiten“.

Wir sollten die Bedeutung von „den heiligen Namen zu verbreiten“ verstehen. Nach dem, was wir gelernt haben, besteht der Zweck der Schöpfung darin, seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Daraus folgt, dass der „heilige Name“ des Schöpfers Der Gute ist, der gütig ist. Da dieser Name den Geschöpfen verborgen bleibt, solange sie keine Gefäße des Gebens haben, wurden uns die Tora und die Mizwot als Eitin gegeben, also als Ratschläge, mit denen wir die Gefäße des Gebens erlangen können, wie unsere Weisen sagten: „Das Licht darin führt ihn zum Guten zurück.“

Daraus folgt, dass wir die Tora und die Mizwot nicht deshalb tun, weil Er uns braucht, um Seine Mizwot zu befolgen. Vielmehr halten die Geschöpfe Seine Mizwot ein, denn dadurch korrigieren sich die Geschöpfe, damit sie mit Gefäßen des Gebens belohnt werden können. Das ist die Bedeutung dessen, was geschrieben steht: „den heiligen Namen zu verbreiten“, denn dadurch wird jeder spüren, dass der Name des Schöpfers “Der Gute ist, der gütig” ist.

Aber von den Gedanken des Menschen geht „der Schmutz des bösen Triebes“ aus, denn der Mensch, der ein „Geschöpf“ ist, das aus der Abwesenheit heraus existiert, denkt nur daran, wie er empfangen und nicht geben kann. Obwohl dies die Wurzel des Menschen ist, wurden diesem Willen zum Empfangen Verhüllung und Zimzum auferlegt, weshalb sich der böse Trieb von diesem Gedanken im Menschen ausbreitet. Mit anderen Worten: Wenn ein Mensch Handlungen des Gebens vollziehen muss, um Dwekut [Anhaftung] mit dem Schöpfer zu erhalten, die „Gleichheit der Form“ genannt wird, gibt dieser Willen zu empfangen dem Menschen die Vorstellung, dass er leiden wird, wenn er seine Kraft an andere gibt.

Wenn also jemand Tora und Mizwot mit dem Ziel befolgen will, etwas zu geben und nicht zu empfangen, was seinen eigenen Nutzen betrifft, zeigt ihm dieser Gedanke, wie er leiden wird. Mit dieser Kraft der Vorstellung hindert er eine Person daran, Dwekut mit dem Schöpfer zu erreichen.

Das ist die Bedeutung der Worte „Aus diesem Gedanken entspringt der Schmutz des bösen Triebes“, wie Baal HaSulam darüber sagte, was unsere Weisen sagten: „Die Schlange kam über Eva und brachte Schmutz in sie.“ Er sagte, dass Zuhama [Schmutz] Zu-Ma [was ist das?] ist, was bedeutet, dass in jeder Angelegenheit von Kedusha [Heiligkeit] die Schlange, die der böse Trieb ist, kommt und zu einem Menschen sagt: „Was ist das?“, was bedeutet: „Was hast du davon, wenn du arbeitest und alles um des Schöpfers willen tust und nicht um deiner selbst willen?“ Daraus folgt, dass „denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken“ bedeutet, dass der Gedanke des Schöpfers darin besteht, zu geben, während der Gedanke des Menschen einzig darin besteht, zu empfangen.

Jetzt können wir verstehen, was wir gefragt haben: Was bedeutet es für uns, wenn der Heilige Sohar sagt: „Ein Brandopfer ist männlich“, denn es sühnt für den Gedanken, der männlich ist, da ein Gedanke Chochma ist und als männlich gilt, und das Herz, das Bina [Verständnis] ist, ist weiblich, wie in „das Herz versteht“.

Unsere Weisen sagten: „Das Auge sieht und das Herz begehrt.“ Wir sollten verstehen, was mit dem „Auge“ gemeint ist. Es ist bekannt, dass die Augen Chochma [Weisheit] genannt werden, was so viel bedeutet wie Gedanke, und der Gedanke gilt als männlich. Im Heiligen Sohar wird darüber gesagt, dass der Glaube, den ein Mensch auf sich nimmt, wenn er die Last des Himmelreichs auf sich nehmen muss, „Geist“ genannt wird. Dieser Gedanke wirkt sich auf das Herz aus, und dann beginnt das Herz, diese Sache zu begehren, die als Gedanke in seinen Geist kam. In diesem Sinne wird das Auge „ein Gedanke“ genannt. Die Weisheit– das, was er sieht und mag–, ist das, was er dem Herzen gibt; daher begehrt das Herz die Sache, die im Verstand ist.

Demnach ist der Gedanke des Schöpfers, zu geben. Wir sollten dies so interpretieren, wie unsere Weisen sagten (Avot, Kapitel 2:1): „Wisse, was über dir ist; ein Auge, das sieht.“ Wir sollten interpretieren, dass der Mensch wissen sollte, was über ihm ist, das heißt, was über seinen Gedanken ist, dass dort der Gedanke des Schöpfers ist, der „ein Auge, das sieht“ genannt wird. Wie der Heilige Sohar sagt, heißt das „Auge“ „Gedanke“, und der Gedanke heißt „Weisheit“, die männlich ist.

Wie wir gelernt haben, kommt das Licht von Chochma vom Gebenden zum Empfangenden. Daher muss der Mensch dem „Auge“ von oben ähneln und ein Gebender an den Schöpfer sein. Das nennt man „Gleichheit der Form“, und es heißt „Glaube an den Schöpfer“. Es heißt „Verstand“ und meint den Gedanken, dass der Mensch mit dem Schöpfer in der gleichen Form sein soll.

So steht es in dem “Artikel zum Abschluss des Buches Sohar“ geschrieben: „In ähnlicher Weise werden alle deine Handlungen darauf ausgerichtet sein, anderen etwas zu geben und ihnen zu nützen. So wirst du deine Form mit der Form der Eigenschaften des Schöpfers gleichsetzen, und das ist spirituelle Dwekut. Bei der oben erwähnten Gleichheit der Form gibt es eine Unterscheidung zwischen „Geist“ und „Herz“. Die Beschäftigung mit der Tora und den Mizwot, um seinem Schöpfer Zufriedenheit zu geben, ist eine Gleichheit der Form im Geist. Das liegt daran, dass der Schöpfer nicht an sich selbst denkt – ob er existiert oder ob er über seine Schöpfung wacht–, und andere Zweifel dieser Art. Ebenso darf derjenige, der die Gleichheit der Form erreichen will, nicht an diese Dinge denken, wenn klar ist, dass der Schöpfer nicht an sie denkt, denn es gibt keine größere Ungleichheit der Form als diese. Daher ist jeder, der an solche Dinge denkt, mit Sicherheit von Ihm getrennt.“

Daraus folgt, dass, wenn eine Person an „Was über dir ist, sieht das Auge“ glaubt, „wissen“ Da’at [Wissen] bedeutet, und Da’at bedeutet Verbindung und Dwekut. „Was über dir ist, ein Auge, das sieht“, bedeutet, dass das Auge des Schöpfers, das Chochma [Weisheit] ist, und „wissen“ bezieht sich auf Dwekut, wenn eine Person an „über dir“ festhält, was der „Geist“, also der Glaube, ist.

Nach der Regel „Das Auge sieht und das Herz begehrt“, was bedeutet, dass der Gedanke, der „männlich“ ist, dem Herzen, das „begehrt und verlangt“, gibt, dann will auch das Herz, das der Wille zum Empfangen ist, nicht seine eigene Eigenschaft, die des Empfangens, nutzen, sondern vom Gedanken beeinflusst werden und wie der Gedanke ein Gebender sein. Daraus folgt, dass, wenn ein Mensch mit der Gleichheit der Form im „Verstand“ vollständig ist, dieser das Herz beeinflusst, so dass auch das Herz wie in „Alle deine Werke sollen um des Schöpfers willen sein“ sein wird.

Das ist so, wie wir bereits erklärt haben, was unsere Weisen sagten: „In jedem, in dem die Ehrfurcht vor dem Himmel ist, werden seine Worte gehört.“ Das bedeutet, dass jeder, der die Last des Himmelreichs auf sich nimmt – was der Glaube ist–, der Körper seine Worte hört, was bedeutet, dass der ganze Körper seiner Stimme gehorcht, und zwar aus dem oben genannten Grund, dass, wenn der Gedanke der Glaube über der Vernunft ist – die Gleichheit der Form–, dann beeinflusst der Gedanke, der männlich ist, das Herz, das weiblich ist, wie es geschrieben steht: „Das Herz versteht.“ Das ist die Bedeutung dessen, was der Heilige Sohar sagt: „Bina ist das Herz“, und es ist weiblich.

Wenn es sich also um ein Brandopfer handelt, ist es männlich. Er sagt, dass der Grund dafür ist, dass ein Brandopfer für den Gedanken, der männlich ist – Chochma – sühnen soll. Das heißt, wenn jemand gesündigt hat, also seinen Gedanken verunreinigt hat, was der Glaube über dem Verstand ist, muss er das, was er verunreinigt hat, korrigieren. Da der Glaube als „das Auge sieht“ erkannt wird, was „Weisheit von oben“ ist, bedeutet das, dass der Gedanke des Schöpfers sein Wunsch ist, seinen Geschöpfen Gutes zu tun, also den Unteren zu geben, und der Mensch hat dies befleckt, d.h. er glaubt nicht, dass es einen Führer der Welt gibt, der als “Der Gute, der gütig” ist, über die Geschöpfe wacht, und der Mensch den Schöpfer dafür loben und danken muss. Wenn eine Person nicht glaubt, dass der Schöpfer der Gebende ist, der „männlich“ genannt wird, muss die Person ein männliches Opfer bringen, das für eine entsprechende Unterscheidung steht, die sie verdorben hat. Aus diesem Grund ist die Verdorbenheit des Gedankens sehr ernst, da es hier um den Zweck der Schöpfung geht. Wenn eine Person dies nicht glaubt, gilt sie als sündig und hat den Gedanken verdorben und muss die Korrektur in der gleichen Einsicht vornehmen.

Nach dem oben Gesagten sollten wir auslegen, was der Heilige Sohar über die Worte „Wenn sein Opfer ein Brandopfer ist“ sagt, „denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken.“ Er sagt: „Auch die geschriebene Tora und die mündliche Tora, die Malchut ist, sind aus diesem Gedanken hervorgegangen.“ Wir sollten interpretieren, dass Malchut in der Arbeit „das Himmelreich“ bedeutet, was der Glaube ist, während „mündliche Tora“ Tora genannt wird. Mit anderen Worten: Es ist unmöglich, mit der Tora belohnt zu werden, wenn man nicht mit dem Glauben belohnt wurde, wie unsere Weisen sagten: „Es ist verboten, Götzendienern die Tora beizubringen.“

Aber sobald er mit dem Glauben belohnt wurde, kann er mit der Tora belohnt werden. Das ist die Bedeutung der Worte „aus diesem Gedanken“, d. h. aus dem Gedanken der Schöpfung, der darin besteht, seinen Geschöpfen Gutes zu tun und den Glauben und die Tora zu erweitern. Das heißt, die Tatsache, dass uns der Glaube gegeben wurde, bei dem jeder fragt, warum Er eine Verhüllung über Seine Führung gelegt hat und wir dafür den Glauben brauchen, ist die Antwort, dass auch dies ist, um Seinen Schöpfungen Gutes zu tun, genannt „um die Vollkommenheit Seiner Taten ans Licht zu bringen“. Daraus folgt, dass wir alles haben, wenn wir an dem Schöpfungsgedanken festhalten. Anders sind dagegen die Gedanken des Menschen, aus denen Übertretungen, Sünden und böse Taten hervorgehen, wie es geschrieben steht: „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken.“

Deshalb muss der Mensch sich anstrengen, all seine Arbeit darauf zu konzentrieren, nur in Dwekut mit Seinen Gedanken zu sein, und daran glauben, dass Er als Der Gute, der gütig ist und Gutes tut, über die Welt wacht. Sobald er diesen Glauben hat, wird er mit allem belohnt werden.

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