1990/37 Was bedeutet „Die Shechina ist ein Zeugnis für Israel“ in der Arbeit?

Rabash, 1990/37, korrigiert, EY, 27.10.2023

Im Heiligen Sohar heißt es (Pinchas, Artikel 491): „‚Für den Anführer eines Shoshan Edut.‘ Moses sagte: ‚Shoshan Edut‚ ist das Zeugnis [Edut] der Shechina [Gegenwart Gottes], weil sie ‚Shoshan Edut‚ genannt wird, weil es ein Zeugnis ist, das über uns steht und für uns vor dem König zeugt. Es ist eine heilige Hilfe für uns, um uns zu preisen. Deshalb heißt sie ‚Shoshan Edut‚. Moses sagte: „Sie heißt ‚Shoshan Edut‚, weil die Shechina ein Zeugnis für Israel ist, das ihre Organe sind, und sie ist eine Seele über ihnen. Sie ist Hilfe vom Himmel, wie es über sie geschrieben steht: ‚Und du wirst den Himmel hören.‘ Sie ist eine heilige Hilfe.'“

Wir sollten verstehen, warum die Shechina Shoshan genannt wird. Was bedeutet diese Farbe [Shoshan ist eine Rose] der Shechina für uns? Wir sollten auch verstehen, was es bedeutet, dass die Shechina vor dem König für uns Zeugnis ablegt. Wir wissen, dass Edut [Zeugnis] durch Sehen und nicht durch Hören erfolgen sollte. Deshalb sollten wir verstehen, was hier mit Sehen gemeint ist, nämlich dass die Shechina vor uns Zeugnis ablegt, wenn wir sehen.

Es ist bekannt, dass wir in der Arbeit des Schöpfers zwei gegensätzliche Wahrnehmungen haben: 

1.) Auf der einen Seite erfahren wir, dass der Schöpfungszweck darin besteht, dass Sein Verlangen darin besteht, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Aus diesem Grund erschaffte er in den Geschöpfen das Verlangen, Freude und Genuss zu empfangen, denn je größer das Verlangen nach etwas ist, desto größer ist auch das Maß des Genusses. Daraus folgt, dass es der Schöpfungszweck war, dass die Geschöpfe Freude an der Welt haben. Mit anderen Worten: Er erschaffte das Verlangen, Genuss in dem Verlangen zu empfangen, damit die Geschöpfe genießen können, d.h. der ganze Zweck war, dass die Geschöpfe genießen. 

2.) Auf der anderen Seite wird uns gesagt, dass es verboten ist, für sich selbst zu empfangen. Das heißt, ein Mensch darf nicht in Gedanken, Worten oder Taten etwas zu seinem eigenen Vorteil tun. Vielmehr sollte man darauf bedacht sein, alles um des Schöpfers willen zu tun und nicht um seiner selbst willen, denn das ist wahrlich gegen den Schöpfungszweck.

Die Antwort ist, dass der Mensch um des Schöpfers willen arbeiten muss, nicht weil der Schöpfer den Bedarf hat, dass andere für ihn arbeiten oder ihm etwas gegeben wird. Vielmehr ist es eine Korrektur für die Geschöpfe. Es ist so, wie der ARI sagt: Um die Vollkommenheit Seiner Taten ans Licht zu bringen, d.h. damit die Geschöpfe sich an diesem Akt, der „Seinen Geschöpfen Gutes tun“ heißt, erfreuen können und damit es in diesem Genuss eine Vollkommenheit gibt, d.h. damit sie sich nicht schämen, wurde ein Zimzum [Einschränkung] und eine Verhüllung auf die Freude und den Genuss gelegt, die der Schöpfer geben will.

Aber nur, wenn sie die Absicht haben, dem Schöpfer zuliebe zu arbeiten, also weil der Schöpfer es genießt, dass sein Wille befolgt wird und sie das Gute von ihm empfangen, da er es will, wird das Problem der Scham – das die Ungleichheit der Form verursacht –, natürlich beseitigt, denn es gibt die Regel, dass jeder Zweig seiner Wurzel ähneln will. So wie der Schöpfer gibt, so genießt Er auch, wenn der Untere gibt.

Wenn der Untere empfangen muss, schämt er sich. Deshalb wurde diese Korrektur auf den Willen zum Empfangen um seiner selbst willen, der aus dem Geschöpf kommt, gelegt, dass der Mensch auf den Willen zum Empfangen eine Absicht zum Geben legen soll.

Wenn ein Mensch jedoch das Einhalten von Tora und Mizwot [Gebote/gute Taten] mit der Absicht befolgt, dass er dadurch das Verlangen bekommt, alles zu tun, um seinem Schöpfer Zufriedenheit zu geben, widerspricht dieses Verlangen der menschlichen Natur, die als Verlangen erschaffen wurde, nur zu seinem eigenen Nutzen zu empfangen – Wenn also ein Mensch sagt: „Ich will gute Taten tun, damit ich durch sie alles um des Schöpfers willen empfangen kann und nicht um meiner selbst willen“, schreit der Wille, für sich selbst in seinem Körper zu empfangen, der „Gottloser“ genannt wird: „Was ist diese Arbeit für dich? „

Und was ist die Antwort, die wir auf diese Frage geben sollten? Die Antwort findet sich in der Pessach-Haggada [Pessach-Erzählung]: „Ein Gottloser – was sagt er? ‚Was ist diese Arbeit für euch?‘ Für euch, und nicht für Ihn. Und da er sich selbst von der Allgemeinheit ausgeschlossen hat, verleugnet er das Wichtigste. Und auch du schlage seine Zähne aus.“

Diese Antwort ist sehr schwer zu verstehen. Er stellt eine Frage; er will verstehen, warum wir das Verlangen zu empfangen, das der Schöpfer erschaffen hat, aufheben wollen. Wir müssen ihm antworten, denn er fragt nach seiner Sichtweise, dass er Recht hat. Warum heißt es dann: „Schlage seine Zähne aus“?

Baal HaSulam sagte dazu: „Er fragt: „Was ist das für eine Arbeit?“ und meint damit: „Warum müssen wir um des Schöpfers willen arbeiten und nicht für uns selbst?“ Darauf gibt es nichts zu antworten. Mit anderen Worten, der Mensch bekommt eine Antwort auf seine Frage, damit er sie mit seinem Verstand versteht. Doch hier ist es unmöglich, ihn zum Verstehen zu bringen, denn er fragt: „Was wird der Wille zu empfangen haben, wenn er arbeitet, um zu geben? Wenn er später empfangen würde, nachdem er geben will, d.h. wenn wir sagen könnten: „Gib, und dafür wirst du später ein Empfänger sein können“, dann wäre das Geben, um zu empfangen. Das nennt man lo liShma [nicht um Ihretwillen].

Deshalb kann ein Mensch, der in der Arbeit liShma [um Ihretwillen] geben will, also geben, um zu geben, dem Gottlosen nicht antworten. Dies wird „seine Zähne ausschlagen“ genannt. Mit anderen Worten: Die Antwort lautet, dass wir mit Gewalt vorgehen müssen, also über dem Verstand, denn innerhalb des Verstandes hat der Böse Recht. Das nennt man „Schlage seine Zähne aus“. Er sagte, dass der Mensch das Böse nicht auf einmal besiegen kann, sondern dass diese Arbeit in Auf- und Abstiegen besteht, bis der Mensch damit belohnt wird, dass er sie gewinnt und die Last des Himmelreichs als Glaube über dem Verstand auf sich nimmt.

Deshalb wird Malchut auch Shoshana [Rose] oder Shoshanim [Rosen] oder Shoshan [ein weiterer Name für eine Rose] genannt, denn der Name wird immer erst nach dem Ereignis vergeben, da wir nicht mit dem Himmelreich belohnt werden, ohne die Angelegenheit des Ausschlagens seiner Zähne. Deshalb wird Malchut Shoshanah genannt, nach der Handlung.

Daraus folgt, dass die Bedeutung von Shoshan „Schlage seine Zähne aus“ ist, da es auf seine Frage nichts zu antworten gibt und wir mit Gewalt, durch Zwang, gehen müssen, obwohl der Böse, also der Wille, für sich selbst zu empfangen, nicht einverstanden ist. Dies wird Hakaa [schlagen] genannt, was bedeutet, dass er mit sich selbst kämpft. Wenn ein Mensch zu seinem Bösen sagt: „Es lohnt sich, einem großen König zu dienen, und wir brauchen keine Gegenleistung, sondern machen dies einzig, weil Er groß ist und regiert, das heißt, aufgrund Seiner Größe sollte ein Mensch zufrieden sein, wenn er einem großen König dient“, sagt das Böse zu ihm: „Wie willst du einem großen König dienen? Spürst du seine Größe, wegen der du sagst, dass es sich lohnt, ihm zu dienen?“

In diesen Zuständen ist der Mensch manchmal nicht in der Lage, sich die Größe des Schöpfers vorzustellen. Stattdessen spürt er die Niedrigkeit in Kedusha [Heiligkeit]. Das wird als „Shechina [Gegenwart Gottes] im Exil“ oder „Shechina im Staub“ bezeichnet. Mit anderen Worten: Er empfindet keine Wichtigkeit für den König. Im Gegenteil, ihm kommen Darstellungen in den Sinn, die ihn von der Arbeit des Schöpfers so weit wegdrängen, dass er manchmal sogar die Arbeit des Schöpfers vergessen will, denn er erinnert sich zwar daran, dass er für den Schöpfer arbeiten und keine Gegenleistung für die Arbeit empfangen soll, sondern die Arbeit selbst sollte sein Ziel sein – das kann man sagen, wenn der Mensch einen Geschmack in der Arbeit spürt. Zu diesem Zeitpunkt verpflichtet ihn der gefühlte Geschmack, die Arbeit fortzusetzen, und er braucht keine Gegenleistung.

Wenn er aber zur heiligen Arbeit kommt und sagt, dass er keine Gegenleistung für seine Arbeit will, dann hat er keine Gegenleistung, die ihn verpflichtet und der Grund dafür ist, dass er arbeiten kann und gerne arbeitet, denn danach wird er eine große Belohnung empfangen, weil er nicht arbeitet, um eine Belohnung zu erhalten.

Er hat auch nicht das Gefühl, dass er für einen großen König arbeiten wird, wie kann man also ohne Freude arbeiten? Deshalb wird ihm gesagt, er solle zwangsweise arbeiten, das heißt ohne die Zustimmung des Körpers. Das nennt man „seine Zähne ausschlagen“.

Aber woher kann man die Kräfte nehmen, um sich zur Arbeit zu zwingen, um zu geben? Und selbst wenn er sich überwindet, kann er diese Arbeit nicht mit Freude ausführen. Das heißt, die Arbeit, die er dann verrichtet, gleicht der eines gefangenen Menschen, der zur Arbeit gezwungen wird. Jedes Mal sagt er: „Vielleicht gibt es einen Weg, wie ich von hier entfliehen kann, damit ich nicht für andere arbeiten muss?“ Die einzige Freude, die er dann hat, ist, wenn er auf die Uhr schaut und sieht, dass er bald von der Arbeit befreit sein wird.

Wenn die Arbeit voller Kummer und Qualen ist, weil er für andere statt für sich selbst arbeiten muss – kann der Arbeitgeber sich ansehen, wie seine Angestellten für ihn arbeiten, während sie weinen, und sagen: „Wann werde ich die Arbeit loswerden können?“

Der Mensch fragt sich: „Will der Schöpfer, dass wir zwangsweise für ihn arbeiten?“

Das heißt, sie haben das Gefühl, dass der Mensch weit vom Schöpfer entfernt ist, dass er die Liebe des Schöpfers nicht spürt, also, ob er während der Arbeit den Schöpfer lieben wird. Er sieht sich selbst an und weiß nicht, was mit ihm geschehen ist. Das heißt, wo die Arbeit um des Schöpfers willen geschieht, sollte der Mensch während seiner Arbeit die Nähe des Schöpfers spüren, das heißt, er sollte jedes Mal mehr Verlangen haben, dem Schöpfer näher zu kommen.

Aber jetzt ist es das vollkommene Gegenteil. Er hat jedes Mal das Gefühl, dass er sich weiter vom Schöpfer entfernt, dass die Handlungen, die er ausführt, ihn wegstoßen. Er fühlt sich bei jeder Handlung so, als ob er hinausgestoßen wird, was bedeutet, dass es ihm nicht erlaubt ist, sich der Tora und den Mizwot zu nähern und zu spüren, wie wichtig sie sind. Im Gegenteil, es ist, als ob eine Entfernung zwischen ihnen geschaffen wurde. Es kommt ihm so vor, als könne keiner den anderen ertragen, und alle seine Handlungen, die er mit Gewalt ausführt, sind für ihn wie eine Last und ein Gewicht. Er denkt ständig daran, sich aus diesen Zuständen zu entfliehen, aber er kann nirgendwo anders hin als in den Schlaf, was bedeutet, dass er nur am Schlaf Geschmack findet.

In diesem Moment stellt sich jedoch die Frage: Warum ist das wirklich so? Das heißt, der Mensch sollte sich fragen: Warum verdiene ich das? Ist das die Tora und ist das ihre Belohnung? Bin ich aus der heiligen Arbeit herausgedrängt worden, weil ich angefangen habe, auf dem Weg der Wahrheit zu arbeiten – also alles um des Schöpfers willen zu tun?

Wie kommt es, dass ich in der Arbeit und im Gebet einen guten Geschmack hatte, als die Arbeit wie die der Allgemeinheit war, d.h. gute Taten zu vollbringen, und ich überhaupt nicht über die Absicht um des Schöpfers willen nachdachte und mich ganz auf die allgemeine Öffentlichkeit verließ, die nur an Handlungen und nicht an Absichten denkt? Ich wusste, dass ich zum Schöpfer bete und dass Er mein Gebet hört, und ich hatte die Kraft, mit dem Gebet fortzufahren, und ich habe beim Beten nie darauf geachtet, ob der Schöpfer mein Gebet erhört. Das heißt, ich hatte keine Kritik an meinen Handlungen und ich war mir sicher, dass alles in Ordnung war.

Aber jetzt, wo ich Bedarf habe, in den Stufen der Heiligkeit aufzusteigen, da ich um des Schöpfers willen arbeiten will, um mich dem Schöpfer zu nähern, was habe ich jetzt? Ich entferne mich, wo ich hätte näher kommen sollen.

Die Wahrheit ist, dass wir im Glauben an die Weisen glauben und nicht dem folgen dürfen, was der menschliche Verstand diktiert, sondern uns vollkommen auf das verlassen müssen, was die Weisen uns gesagt haben. Baal HaSulam sagte, dass der Mensch glauben soll, dass dies so ist, obwohl er es nicht sieht. Dennoch muss der Mensch daran glauben, dass der Schöpfer das Gebet erhört, so wie es geschrieben steht: „Denn Du hörst das Gebet eines jeden Mundes.“ Da der Mensch den Schöpfer bittet, ihm näher zu kommen, will der Schöpfer ihm wirkliche Nähe schenken, das heißt, er will dem Menschen die Freude und den Genuss schenken, die der Schöpfer schenken will. Das wird „der Schöpfungszweck“ genannt. Aus diesem Grund bereitet der Schöpfer ihm dafür Kelim [Gefäße] vor, und Kelim werden „Bedarf“ und „Mangel“ genannt.

Wir sehen, dass es nur drei Dinge gibt: 

1.) Ein Mensch versteht, dass er, wenn er ein Diener des Schöpfers sein will, enthaltsam sein und nichts genießen darf, dann wird er ein Diener des Schöpfers sein. Das heißt, er wird dafür Belohnung in dieser und in der nächsten Welt empfangen. 

2.) Er versteht, dass er die Stufe erreichen muss, in der er um des Schöpfers willen arbeiten kann, das heißt, dass alle seine Handlungen um des Schöpfers willen geschehen werden, und er richtet sich darauf aus. 

3.) Der Mensch muss den Schöpfungszweck erreichen, der darin besteht, dass die Geschöpfe Freude und Genuss empfangen, und nicht, dass sie geben, denn das Geben – das heißt, dass wir dem Schöpfer Zufriedenheit bringen müssen – ist nur die Korrektur des Geschöpfes.

Nach dem oben Gesagten können wir verstehen, was wir gefragt haben: Warum empfängt der Mensch, wenn er den Schöpfer bittet, ihm Gefäße des Gebens zu geben, von oben größere Gefäße des Empfangens als er hatte, bevor er den Schöpfer um Gefäße des Gebens bat?

Die Antwort ist, wie wir bereits in früheren Artikeln gesagt haben, dass wenn ein Mensch das Verlangen zu geben sofort empfängt, was bedeutet, dass er in der Lage sein wird, den kleinen Willen zu empfangen zu überwinden, würde er sich damit zufrieden geben und der Wille zu empfangen in ihm bliebe unkorrigiert, weil er dem Menschen nicht offenbart würde, so dass er um die Kraft bitten könnte, ihn zu überwinden.

Das bedeutet, dass die Tatsache, dass ein Mensch sieht, wenn er darum bittet, dass ihm die Kraft gegeben wird, den kleinen Willen zu empfangen zu überwinden, und ihm im Gegenzug für das Gebet ein großer Wille zu empfangen gegeben wird, nicht so ist, wie der Mensch denkt, dass sein Wille zu empfangen zunächst klein war und ihm dann von oben ein großer Wille zu empfangen gegeben wurde.

Vielmehr ist es so, wie es im Heiligen Sohar steht: „Oder mach ihm seine Sünde bekannt.“ Er fragte: „Wer hat sie ihm bekannt gemacht?“ Und er antwortete: „Der Schöpfer hat sie ihm bekannt gemacht.“ Das bedeutet, dass der Schöpfer ihn jedes Mal stärker erkennen ließ, wie groß die Macht des Willens zum Empfangen war, mit der er geboren wurde, wie es geschrieben steht: „Die Sünde hockt vor der Tür.“ Das heißt, sobald er geboren war, wurde er mit all seiner Macht geboren. Deshalb wird sie auch „ein törichter alter König“ genannt.

Der Mensch muss jedoch nicht das ganze Ausmaß des Willens zu empfangen kennen. Vielmehr erfolgt die Offenbarung der Macht des Willens zu empfangen schrittweise. Das heißt, das Böse muss entsprechend dem Guten, das er hat, ausgeglichen werden. Mit anderen Worten: In dem Maße, in dem sich der Mensch bemüht, den Willen zum Empfangen aufzuheben, in dem Maße wird er ihm von oben offenbart.

Wie wir in Bezug auf „Dem Bösen erscheint es wie eine Haaresbreite, und dem Gerechten erscheint der Böse Trieb wie ein hoher Berg“ erklärt haben, sagten wir, dass das Gute und das Böse ausgeglichen sein müssen, wie unsere Weisen sagten: „Man sollte sich immer zur Hälfte als gut und zur Hälfte als böse sehen“, da sie immer zusammengehören, damit man die Wahl hat, wie man sich entscheidet.

Daraus folgt, dass das Schlechte im Menschen steckt. Das Böse offenbart sich jedoch je nach dem Maß des Guten im Menschen. Wenn man also beginnt, auf dem Pfad der Wahrheit zu wandeln, offenbart sich das Schlechte jedes Mal in ihm. Doch für jedes Übel, das er spürt, kann er nichts tun, außer den Schöpfer zu bitten, ihm zu helfen, wie es geschrieben steht: „Der Trieb des Menschen überwindet ihn jeden Tag. Hätte er nicht die Hilfe des Schöpfers, würde er ihn nicht überwinden.“ Daraus folgt, dass der Mensch machtlos ist, das Böse zu überwinden, aber der Schöpfer muss ihm helfen.

Wir sollten jedoch wissen, dass auch dies eine Korrektur ist. Das heißt, die Tatsache, dass der Mensch das Böse nicht ohne Hilfe von oben überwinden kann, ist beabsichtigt. Denn wenn ein Mensch die Fähigkeit hat, selbst in der Arbeit um des Schöpfers willen zu arbeiten, wird er in einem Zustand der Katnut [Kleinheit] bleiben. Das heißt, er hat es nicht nötig, in die Stufen der Kedusha aufzusteigen, in die ein Mensch kommen sollte, um die Tora zu erlangen, in der die Freude und der Genuss, die der Schöpfer den Geschöpfen schenken wollte, verhüllt sind.

Wenn ein Mensch das Gefühl hat, dass er selbst gut ist, hat er keinen Bedarf an der Tora. Wenn aber ein Mensch das Böse nicht überwinden kann, kann ein Mensch nicht zufrieden sein, weil er sieht, wie das Böse ihn beherrscht und er sieht, dass er sich nicht an die Heiligkeit klammern kann – wie kann er dann zufrieden sein?

Er sieht dann – je nach dem Maß seiner Überwindung –, die Wahrheit klarer; dass er keine Chance hat, selbst aus der Herrschaft des Bösen herauszukommen. Wenn er dann den Schöpfer um Hilfe bittet, bittet er von ganzem Herzen. Außerdem verzweifelt er oft und braucht zusätzliche Überwindung, um die Kraft zu haben, über den Verstand hinauszugehen, damit der Schöpfer ihm helfen kann.

Wenn er sich überwindet und den Schöpfer um Hilfe bittet, worin wird ihm dann geholfen? Es ist, wie der Heilige Sohar sagt: „mit einer heiligen Seele“. Das heißt, dass die Hilfe jedes Mal mit einem größeren Leuchten einhergeht. Deshalb kann sich der Mensch nicht aus eigener Kraft aus der Herrschaft des Bösen befreien, sondern braucht die Hilfe des Schöpfers. Dadurch wird er seine NaRaNCHaY der Neshama [Seele] enthüllen.

Nach dem oben Gesagten sollten wir unsere Fragen interpretieren: 

1.) Warum wird die Shechina Shoshan [Rose] genannt? 

2.) Warum legt die Shechina vor dem König Zeugnis für uns ab? Was soll sie also bezeugen? 

3) Was bedeutet es, wenn er sagt, dass die Shechina „Hilfe von oben“ genannt wird, wie es geschrieben steht?

Sie wird Shoshana genannt, weil es unmöglich ist, das Himmelreich zu erwerben, das Glaube über dem Verstand ist, es sei denn, der Gottlose kommt und fragt: „Was ist das für eine Arbeit für dich?“ und will innerhalb des Verstandes wissen, was er haben wird, wenn er um des Schöpfers willen arbeitet und nicht für sich selbst.

Zu diesem Zeitpunkt gibt es innerhalb des Verstandes nichts zu antworten, denn innerhalb des Verstandes hat er Recht, wie es geschrieben steht: „Und da er sich selbst von der Öffentlichkeit ausschloss, leugnete er das Wichtigste.“ Das heißt, da er das Wesentliche der Korrektur verleugnete, das darin bestand, sich beim Empfangen der Freude und des Genusses nicht zu schämen, folgt daraus, dass der Schöpfer keinen Bedarf hat, dass man für Ihn arbeitet. Vielmehr ist die Tatsache, dass wir zum Nutzen des Schöpfers arbeiten sollen, zu unserem eigenen Nutzen.

Das heißt, durch diese Korrektur wird es keine Angelegenheit der Scham geben. Genau das hat er geleugnet. Daher wird es ihm nicht helfen, irgendetwas zu verstehen. Stattdessen müssen wir mit Gewalt vorgehen, d.h. mit Zwang, was „seine Zähne ausschlagen“ genannt wird. Und da diese Arbeit unaufhörlich ist, heißt es „Schlage oft seine Zähne aus“. Deshalb heißt das Himmelreich auch Shoshan oder Shoshana [beides bedeutet „Rose“], von den Worten „Schlage seine Shinaim [Zähne] aus.“

Und was bezeugt die Shechina? Dass es uns gut geht. Wir haben gefragt: Woher weiß sie das?

Die Antwort lautet: Weil sie uns hilft. Malchut wird „Hilfe des Himmels“ genannt. Das bedeutet, dass Malchut selbst die Hilfe gibt. Es ist so, wie es geschrieben steht: „Derjenige, der kommt, um zu gereinigt zu werden, dem wird geholfen.“ Sie kann also bezeugen, dass es uns gut geht, weil sie uns dabei geholfen hat.

Wir haben auch gefragt: Warum muss sie das bezeugen? Wir sollten interpretieren, dass ein Mensch, der mit dem Himmelreich belohnt wurde, wenn er um des Schöpfers willen arbeiten kann, Bedarf an der Tora hat, die SA genannt wird, ein „König“. Das ist es, was sie bezeugen muss, dass er das Himmelreich bereits hat und deshalb der Tora würdig ist, die „die Namen des Schöpfers“ heißt, was der Schöpfungszweck ist.

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