1987/11  Purim und das Gebot: Bis man es nicht mehr erkennt

Unsere Weisen sagten (Megilla 7): „Ein Mensch ist verpflichtet, sich an Purim so zu betrinken, bis er aufhört, den Unterschied zwischen ‚Verflucht sei Haman‘ und ‚Gesegnet sei Mordechai‘ zu erkennen.“ Allerdings kann man die Eigenschaft des Nicht-Erkennens („ad de-lo yada„) nicht erreichen, bevor man in der Eigenschaft des Erkennens („yada“) war. Und danach kann man sagen, dass man zu einer höheren Stufe namens Nicht-Erkenntnis („de lo yada„) kommen muss. Und das ist zweifellos eine höhere Stufe als die „Erkenntnis“. Denn das können wir nur an Purim erfüllen, und nicht das ganze Jahr über, wie unsere Weisen sagten: „Der Mensch ist verpflichtet an Purim“ – und nicht das ganze Jahr über, und deshalb muss man verstehen, was „yada“ und „lo yada“ ist, also die Bedeutung von Wissen und Nichtwissen kennen.

Wir sollten auch das Gebot verstehen, den Tora-Abschnitt Sachor [Gedenke] zu lesen. Magen Avraham schrieb (Orach Chaim, 685): „Ich sollte den Brauch erklären, denn wer hat festgelegt, dass man  [den Tora-Abschnitt Sachor] genau an diesem Shabbat lesen soll? Die Weisen haben dies für diesen Shabbat festgelegt, weil viele Menschen in die Synagoge kommen und dies nahe an Purim ist, um die Taten von Amalek mit der Geschichte von Haman zu verbinden.“

Das bedeutet, dass „Gedenke, was Amalek dir angetan hat“ [aus dem Tora-Abschnitt Sachor] immer gilt. Sie beschlossen jedoch, dass der Tora-Abschnitt am Shabbat vor Purim gelesen werden sollte, um die Taten Amaleks mit den Taten Hamans zu verbinden. Und was lehrt uns die Verbindung von „Gedenke“ [Sachor] mit Purim in der spirituellen Arbeit?

Um all das zu verstehen, sollten wir zunächst das Schöpfungsziel verstehen. Und von hier aus werden wir lernen, was es heißt, „zu unterscheiden (yada) ‚Verflucht ist Haman‘ von ‚Gesegnet ist Mordechai'“ und was es heißt, „nicht zu unterscheiden (lo yada) ‚Verflucht ist Haman‘ von ‚Gesegnet ist Mordechai'“.

Es ist bekannt, dass das Schöpfungsziel darin besteht, seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Damit das Gute, das der Schöpfer gibt, vollkommen ist, und sie beim Empfangen nichts Unangenehmes empfinden – denn es gibt die Regel, dass jeder Zweig seiner Wurzel ähneln will, und die Wurzel der Geschöpfe ist Sein Verlangen, den Geschöpfen zu geben – empfinden die Geschöpfe, wenn sie von Ihm empfangen, Scham, denn dies ist das Gegenteil der Wurzel.

Aus diesem Grund gab es eine Korrektur namens „Einschränkung und Verhüllung [Hester]“ am ursprünglichen Gefäß des Empfangens, das – wie es ursprünglich erschaffen wurde – empfängt, um zu empfangen. Das geschah durch eine Korrektur, was bedeutet, dass in diesem Kli [Gefäß] durch die Festlegung der Einschränkung bereits Herrschaft über sie hat, damit die höhere Fülle nicht in das Kli namens „Wille zu empfangen“ gelangt. Die Kelim [Gefäße] dieser Art blieben in einem Zustand, der „leerer Raum ohne Licht“ genannt wird, und sie blieben in der Finsternis.

Und erst wenn sie auf dieses Kli namens „Empfangen“ eine Absicht des Gebens legen können, ist es möglich, tatsächlich zu geben. Das heißt, auch wenn er ein großes Verlangen und Sehnsucht hat, das Gute zu empfangen, ist er dennoch bereit, auf das Vergnügen zu verzichten, das er vom Schöpfer erhalten kann, solange er nicht sicher ist, dass das, was er vom Schöpfer erhält, ein Gebot des Schöpfers ist, Seinen Wunsch, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun zu erfüllen. Der Mensch ist also bereit, auf den Genuss zu verzichten, den er vom Schöpfer erhält, es sei denn, er möchte das Gute und den Genuss einzig und allein aufgrund des Zwecks der Schöpfung empfangen.

Jetzt können wir den Unterschied zwischen „verflucht sei Haman“ und „gesegnet sei Mordechai“ verstehen. Denn der Weg des gerechten Mordechai besteht darin, um des Gebens willen für den Schöpfer zu arbeiten, was man die Eigenschaft des „Gebens“ nennt. Und auf diesem Weg kann der Mensch später die Stufe der Vollkommenheit erreichen, wenn er schon zum Schöpfer sagen kann: „Ich will, dass Du mir Freude und Genuss gibst, weil ich erfüllen will, dass Du den Geschöpfen Gutes und Freude geben willst, und jetzt bin ich bereit, Gutes und Freude zu empfangen, denn ich weiß selbst, dass ich es nicht aus selbstsüchtiger Liebe begehre, sondern nur aus dem Geben heraus.“

Jetzt, wenn die Absicht also das Geben ist, ist das Empfangen der Gabe des Königs vollkommen. Das heißt, es gibt keinen Grund, sich zu schämen, denn das Empfangen basiert auf dem Wunsch, dem Schöpfer zu helfen, den Zweck der Schöpfung zu offenbaren, damit alle wissen, dass der Zweck der Schöpfung darin besteht, seinen Geschöpfen Gutes zu bringen.

Denn unsere Weisen sagten (Kiddushin 40b): „Wenn er eine Mizwa ausführt, ist er glücklich, denn er hat sich und die ganze Welt auf die Seite des Verdienstes gestellt.“ Er befindet sich deshalb in einem Zustand, in dem es ihm nicht um die Eigenliebe, sondern um die Liebe zum Nächsten geht. Daraus folgt, dass er, indem er Freude und Genuss vom Schöpfer empfangen will, die Liebe zum Nächsten zwischen Mensch und Schöpfer und zwischen Mensch und Mensch bewahren will.

So steht es im Sohar geschrieben („Einführung in das Buch Sohar„, Punkt 67): „‚Und zu Zion zu sagen: ‚Du bist mein Volk.‘ …Sprich nicht „Mein Volk [Ami]“ mit einem [Vokalzeichen] Patach im Ayin, sondern lies „mit Mir [Imi]“, mit einem Chirik im Ayin, was so viel bedeutet wie „mit Mir zusammen sein“, “mein Partner sein”. …Glücklich sind die, die sich in der Tora anstrengen.“

Und obwohl dort von der Beziehung zum Schöpfer die Rede ist, lässt sich die Auslegung über einen Partner auch auf die Beziehung zu einer Partnerin oder einem Partner anwenden, da dies andeutet, dass später die ganze Welt die Seite des Verdienstes empfangen wird. Daraus folgt, dass er zwischen Mensch und Mensch Gutes getan hat, indem er bewirkt hat, dass die ganze Welt die Freude und den Genuss empfängt, die im Schöpfungsziel enthalten sind.

Daraus folgt, dass er ein Partner des Schöpfers geworden ist, weil durch ihn die Hilfe kommt, durch die jeder das Schöpfungsziel erreichen wird. So ist er ein Partner des Schöpfers geworden, wie geschrieben steht: „Ich begann die Schöpfung, indem ich Gutes und Genuss schenken wollte, und Israel bemüht sich, das Ziel zu verwirklichen, indem es Kelim [Gefäße] herstellt, die geeignet sind, die Höhere Fülle ohne jeden Makel, genannt ‚Brot der Scham‘, zu empfangen. Vielmehr werden sie auch dann, wenn sie das Gute und den Genuss empfangen, die Dwekut [Anhaftung], genannt ‚Gleichheit der Form‘, nicht verlieren, denn das war der Grund für den Zimzum [Einschränkung].“

Dies gilt als Kenntnis des Weges von Mordechai, der ein Weg ist, der der ganzen Welt Segen bringt, wie oben gesagt wurde: „Wenn er belohnt wird, neigt er sich selbst und die ganze Welt zur Seite des Verdienstes.“ Das wird „Gesegnet sei Mordechai“ genannt.

Der Weg Hamans hingegen ist es, die Korrektur in Form des Zimzum, die an den empfangenden Kelim stattfand, nicht zu beachten. Er sagt vielmehr: „Denn der Schöpfer hat die Welt geschaffen, um seinen Geschöpfen Gutes zu bringen, und wir sehen, dass in unserer Natur das Verlangen nach Vergnügen und Genuss liegt. Und wozu hat der Schöpfer dieses Verlangen geschaffen? Damit es nicht genossen werden kann? Hat er in uns das Verlangen und den Drang nach Vergnügen erschaffen und uns befohlen, es nicht zu nutzen, sondern dafür Leiden und Qualen zu erfahren?“

Daraus folgt, dass dies der entgegengesetzte Weg ist. Es wird gesagt, dass Er die Welt erschaffen hat, um seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Wenn der Gerechte Mordechai sagt, dieses Verlangen nicht zu benutzen, bedeutet das, dass Er die Welt erschaffen hat, um seinen Geschöpfen Böses anzutun. Es wäre also wahrscheinlich besser, den Willen, Freude und Genuss zu empfangen, gar nicht erst zu erschaffen, als das Verlangen und das Begehren, Freude zu empfangen, zu erschaffen und dann zu sagen, man solle es nicht nutzen, sondern sich quälen und ohne Genuss bleiben.

Wie kann man deshalb mit Mordechais Weg einverstanden sein und sagen, dass es verboten ist, die Kelim zu benutzen, die genießen wollen? Schließlich ist dies das wahre Kli [Gefäß], das der Schöpfer erschaffen hat. Selbst Mordechai gibt zu, dass der Schöpfer das Verlangen, Freude und Genuss in der Welt zu empfangen, erschaffen hat. Deshalb argumentiert Haman, dass Mordechais Weg nicht der Weg der Wahrheit ist.

Noch wichtiger ist, dass er viele Unterstützer auf seinem Weg hat. Die ganze Welt sagt, dass der wahre Weg in der Welt so ist, wie Haman es sagt. So steht geschrieben (Esther 3): „Alle Diener des Königs, die am Tor des Königs sind, knien nieder und verneigen sich vor Haman; denn so hat es der König für ihn befohlen.“

Das bedeutet, dass Haman ihnen zu verstehen gab, dass der König es so befohlen hatte. Das heißt, Haman behauptete, da der König, also der Schöpfer, den Willen zum Empfangen erschaffen hat, muss er auch wollen, dass wir empfangen und genießen. Und alle Diener des Königs knieten nieder, das heißt, sie fügten sich Hamans Ansicht, denn er argumentierte, dass dieser Wille zu empfangen – von dem Mordechai sagt, dass er nicht genutzt werden sollte – nicht richtig sei, weil der Schöpfer ihn nicht umsonst erschaffen hat, sondern um benutzt zu werden. Und Mordechai sagt „Nein“, wie geschrieben steht: „Und Mordechai kniete nicht und beugte sich nicht.“ Das ist die Bedeutung dessen, was geschrieben steht: „Und die Knechte des Königs, die am Tor des Königs stehen, sagten zu Mordechai: ‚Warum widersetzt du dich dem Gebot des Königs?'“

Baal HaSulam sagte, dass dies bedeutet, dass die Diener des Königs zu Mordechai sagten: „Haman sagt uns, dass er auf dem Weg des Königs geht und nicht auf Mordechais Weg, weil dies der Weg der Wahrheit ist.“ Das bedeutet, dass sie Mordechai fragten: „Warum widersetzt du dich dem Gebot des Königs?“, womit sie den Schöpfer meinten, denn Haman behauptete, dass der König, also der König der Könige, es ihm so befohlen hatte.

Das bedeutet: Da der Wille, Eigenliebe zu empfangen und zu begehren, vom König aller Könige in den Geschöpfen geschaffen wurde, unterstützt die ganze Welt Hamans Ansicht und Verstand.

Außerdem stand Hamans Ansicht in der Tora geschrieben, wie unsere Weisen sagten (Chulin 139b): „Wo wird Haman in der Tora erwähnt? ‘Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, nicht zu essen?’ [auf Hebräisch wird „von“ genauso geschrieben wie Haman].

Das Thema des Essens vom Baum der Erkenntnis wird in der Einleitung des Buches “Panim Meirot” erklärt. Dort wird erklärt (Punkt 18), dass Adam haRishon vollständig von der Sitra Achra getrennt war: „Und es wurde bereits erklärt, dass Adam haRishon keinerlei Gadlut [Größe/Erwachsensein] des Empfangens in seiner Struktur hatte, das aus dem leeren Raum stammt. Vielmehr stammte er ganz aus dem System der Kedusha [Heiligkeit], welche im Geben ist.“ Im Sohar (Kedoshim) steht geschrieben: „Adam haRishon hatte nichts von dieser Welt. Deshalb war der Baum der Erkenntnis für ihn verboten, ebenso wie seine Wurzel und das gesamte System der Kedusha [Heiligkeit], die aufgrund ihrer ungleichen Form von der Sitra Achra getrennt sind.“ Daraus folgt, dass Haman meint, das große Verlangen zu empfangen zu nutzen um zu empfangen, denn das war der ganze Rat der Schlange.

Es steht weiter geschrieben, dass er zu der Schlange sagte: „Gott hat von diesem Baum gegessen und die Welt erschaffen. Das heißt, er betrachtete dies als ‚Das Ende der Handlung liegt im ursprünglichen Gedanken‘, und deshalb erschuf Er die Welt.“ Das ist die Bedeutung des Arguments der Schlange, dass das Essen vom Baum der Erkenntnis ein Gebot Gottes sei.

Warum also hat der Schöpfer Adam haRishon befohlen, nicht zu essen? Darauf gab die Schlange Adam und Eva eine gute Antwort. Er meint damit, dass sie das Gebot des Schöpfers befolgen sollten, indem sie ihnen riet, vom Baum der Erkenntnis zu essen. Darum geht es auch hier im Buch Esther, in dem geschrieben steht: „Und alle Knechte des Königs, die vor dem Tor des Königs stehen, knieten nieder und verneigten sich vor Haman.“ Das ist so, weil der König es ihm so befohlen hatte.

Dadurch verstehen wir, was „verflucht sei Haman“ bedeutet – dass Hamans Weg ein verfluchter Weg ist, also ein Weg des Fluchs. So steht geschrieben (Tora, 1. Mose 3): „Und Gott, der Ewige, sprach zu der Schlange: ‚Weil du das getan hast, bist du verflucht unter allen Tieren.‘ …Zu der Frau sagte Er: ‚Ich werde deine Schmerzen in der Schwangerschaft sehr vermehren.‘ …Und zu dem Mann sagte er: ‚Weil du … von dem Baum gegessen hast … ist der Boden deinetwegen verflucht.'“

Nach dem oben Gesagten verstehen wir, dass der Mensch die Stufe der „Erkenntnis“  [yada]  erreichen sollte. Das heißt, was ist der große Unterschied zwischen dem „verflucht sei Haman“ und dem „gesegnet sei Mordechai“? Es ist der Unterschied zwischen Leben und Tod, denn Mordechais Weg bringt Leben, und der Mensch wird mit dem Anhaften an das Leben der Lebenden belohnt, aber Hamans Weg, das weiß er bereits, bringt Fluch über die Welt, denn der ganze Tod in der Welt wird durch „Hast du von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, nicht zu essen?“ verursacht.

Und daraufhin sagt der Vers „verflucht“. In dieser Angelegenheit gilt bis zum Ende der Korrektur, dass man vorsichtig sein soll, um nicht auf den Weg Hamans zu geraten. Am Ende der Korrektur wird der ganze Wille zu empfangen in den Willen zu geben umgewandelt, und dann wird der Tod für immer verschluckt werden. Es ist so, wie der Sohar sagt: „Am Ende der Korrektur wird SaM  [Engel des Todes] ein heiliger Engel sein.“

Jetzt können wir verstehen, was es bedeutet, Amalek auszulöschen, wenn wir lesen: „Gedenke was Amalek dir angetan hat.“ Genauer gesagt, wenn wir wissen, was Amalek uns angetan hat, nämlich den Tod, den er durch seine Herrschaft über die Welt verursacht hat – nämlich nicht auf dem Weg des Gebens zu wandeln und am Leben der Lebenden anzuhaften –, dann versuchen wir, ihn vom Angesicht der Erde zu tilgen. Andernfalls, bevor ein Mensch die Stufe des „Wissens, was uns Haman und Amalek angetan haben“ noch nicht erreicht hat, in der er weiß, was Haman und Amalek uns angetan haben, begehrt er nicht, ihn auszulöschen.

Daraus folgt, dass man Amalek erst dann auslöschen kann, wenn man die Stufe erreicht hat, in der man den verfluchten Haman vom gesegneten Mordechai unterscheiden kann. Deshalb muss man vor Purim, wenn die Zeit kommt, die Stufe des „bis man nicht mehr unterscheiden kann“ zu erreichen, zuerst die Stufe der „Erkenntnis“ erreichen. Nur dann kann man Amalek auslöschen. Das heißt, wenn ein Mensch „du sollst die Erinnerung an Amalek auslöschen“ erfüllen möchte, ist das ein Zeichen, dass er bereits die Stufe des Wissens erreicht hat. Andernfalls ist der Mensch nicht fähig, Amalek auszulöschen, und er ist immer noch in der Klipa [Hülle/Schale] Amaleks versunken und möchte „du sollst die Erinnerung an Amalek auslöschen“ nicht erfüllen.

Jetzt werden wir erklären, was unsere Weisen sagten: „An Purim muss der Mensch sich betrinken, bis er den Unterschied zwischen ‚verflucht sei Haman‘ und ‚gesegnet sei Mordechai‘ nicht mehr weiß“ Wir fragten: „Was ist die Gadlut [Größe/Erwachsensein] darin, dass man einzig und allein an Purim so etwas tun kann, bis „er es nicht weiß“? Der heilige ARI sagt (“Studium der Zehn Sefirot”, Teil 16, Punkt 220): „Deshalb werden in Zukunft alle Feiertage abgeschafft, außer dem Buch Esther. Der Grund dafür ist, dass es noch nie ein so großes Wunder gegeben hat, weder am Shabbat noch an Feiertagen, an denen es auch nach dem Weggang der Mochin  [Gehirn/Verstand] aus der Nukwa  [Frau] ein solches Leuchten gab, außer in den Tagen von Purim. In dieser Hinsicht hat Purim einen großen Vorzug gegenüber den anderen Tagen, sogar gegenüber den Shabbatot  [Mehrzahl von Shabbat] und Feiertagen.“

Er interpretiert im Kommentar Or Pnimi [Inneres Licht], dass es vor dem Ende der Korrektur unmöglich ist, alle Funken und Kelim, die zerbrochen sind, zu korrigieren, sondern nur die 288 Funken von den 320 Funken können aussortiert und in die Kedusha [Heiligkeit] gebracht werden. Doch auch diese werden nach und nach aussortiert, so dass von allen Funken 32 übrig bleiben, die nicht aussortiert werden dürfen. Dies wird das „steinerne Herz“ (Lew HeEwen) genannt. Erst wenn die 288 Funken vollständig sortiert sind, wird auch das steinerne Herz von selbst korrigiert, wie in: „Und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch entfernen und euch ein Herz aus Fleisch geben. Zu der Zeit wird der Tod für immer verschlungen sein, alles Böse wird zum Guten korrigiert und die Finsternis wird als Licht leuchten.“

Da diese Lichter von Purim ein Gleichnis für Gmar Tikun [das Ende der Korrektur] sind – denn sie leuchteten nur dank des Wunders –, werden aus diesem Grund alle Feiertage außer Purim aufgehoben, denn Purim gehört zu Gmar Tikun. Dann, wenn alles Böse korrigiert ist, wird es keinen Unterschied mehr geben zwischen „verflucht sei Haman” und “gesegnet sei Mordechai“, und auch Haman wird zum Guten korrigiert.

EY, 25.03.2024

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