1989/07 Was bedeutet „Wer sich am Vorabend des Shabbat nicht bemüht hat, was wird er am Shabbat essen?“

Unsere Weisen sagten (Awoda Sara 3): „Sie sagten zu Ihm: ‚Ewiger, gib uns im Voraus und wir werden es tun‘ (gib uns jetzt die Tora und wir werden sie befolgen). Der Schöpfer sagte zu ihnen: ‚Ihr Narren, wer sich am Vorabend des Shabbat bemüht hat, wird am Shabbat essen. Wer sich am Vorabend des Shabbat nicht bemüht hat, wovon wird er am Shabbat essen?'“

Das sollten wir in der spirituellen Arbeit verstehen:

1.) Was ist die „Mühe am Vorabend des Shabbat„?

2.) Was wird als „Shabbat“ in der Arbeit bezeichnet?

3.) Warum müssen wir uns abmühen, um den Zustand des „Shabbat“ zu erlangen?

Es ist bekannt, dass Shabbat „der Abschluss der Erschaffung von Himmel und Erde“ genannt wird. Das heißt, der Zweck der Schöpfung von Himmel und Erde geschah aufgrund des Shabbat. Mit anderen Worten: Der Zustand der Offenbarung Seines Verlangens, seinen Geschöpfen Gutes zu tun – wenn er allen offenbart wird –, wird „Shabbat“ genannt. Daraus folgt, dass Er „von all Seiner Arbeit ruhte [shavat]“, weil eine große Arbeit darin besteht, allen zu offenbaren, dass Seine Führung in der Form des Guten und des Guten Tuns besteht.

Zu dieser Zeit gibt es hinsichtlich der Werktage keine Arbeit mehr zu tun, denn Arbeit bedeutet, chol [Weltlichkeit] in Kodesh [heilig] zu verwandeln. Kedusha [Heiligkeit] bedeutet Kodesh [heilig], wenn er sich von jedem Gefäß des Empfangens trennt und all diese Arbeit mit der Absicht ausführt, zu geben, wie geschrieben steht: „Seid heilig, denn ich bin heilig.“ Das bedeutet, dass auch die Geschöpfe die Gleichheit der Form erlangen sollen, da der Schöpfer der Gebende ist.

In materieller Hinsicht sehen wir, dass der Mensch einzig und alleine für seinen Lebensunterhalt arbeitet. Unterhalt bedeutet Nahrung, von der sich der Körper ernährt. Das bedeutet, dass die Nahrung das ist, was er dem Körper gibt, sowohl im irdischen Leben, das man Essen, Trinken usw. nennt, als auch bei der spirituellen Nahrung, die man Ehre, Wissen, Macht, Herrschaft usw. nennt.

Um diese Nahrung zu erwerben, muss sich der Mensch anstrengen. Andernfalls wird er sie nicht bekommen. Das bedeutet, dass die Nahrung, die der Mensch als Gegenleistung für seine Arbeit empfangen möchte, wie eine Mahlzeit ist, und die Anstrengung ist wie die Vorbereitung auf die Mahlzeit. Es ist klar, dass jemand, der sich nicht anstrengen kann, weder körperliche noch spirituelle Nahrung empfängt. Wenn also jemand etwas bekommen möchte, wird der Gebende nur dann geben, wenn die Bedingungen erfüllt sind, die der Gebende verlangt.

Aus diesem Grund wurde der Mensch in der Kedusha [Heiligkeit] mit dem Willen erschaffen, für sich selbst zu empfangen, aber der Gebende verlangt, dass er für Ihn arbeitet, denn „Alle deine Taten sollen um des Schöpfers willen sein“. Wenn der Gebende dem Empfangenden in Gefäße der Eigenliebe gibt, geht hingegen alles an die Sitra Achra [aramäisch: andere Seite], die der Kedusha [Heiligkeit] die Fülle raubt. Kedusha [Heiligkeit] bedeutet, dass das, was er tut, um des Schöpfers willen geschieht. Wenn die Absicht stattdessen für sich selbst ist, nennt man das „Ungleichheit der Form“, und das ist das Gegenteil von Kedusha [Heiligkeit].

Da dies aber gegen die Natur ist, sowohl im Verstand als auch im Herzen, wird es als „Mühe“ bezeichnet, und das ist die Vorbereitung für die Mahlzeit. Mit anderen Worten: Die Tatsache, dass ein Mensch darauf ausgerichtet sein muss, dem Schöpfer und nicht sich selbst Nutzen zu bringen, um das Kli [Gefäß] zu erhalten, das „um des Gebens willen“ genannt wird, ist große Arbeit und Mühe. Das nennt man die „Vorbereitung für die Mahlzeit“, und die „Mahlzeit“ wird „Shabbat“ genannt.

Daraus folgt, dass die Arbeit als „Werktag“ bezeichnet wird, wenn wir uns abmühen müssen, um die Weltlichkeit im Herzen eines Menschen zu beseitigen und dort stattdessen Kedusha [Heiligkeit] einzubringen. Kedusha bedeutet Dwekut [Anhaftung] an den Schöpfer, und „Weltlichkeit“ bedeutet Trennung vom Schöpfer. Die ganze Arbeit besteht darin, über den Willen zu empfangen die Absicht zu geben zu legen. Dann haftet der Mensch am Schöpfer, wie geschrieben steht: „Ihr sollt heilig sein, denn Ich, der Ewige, bin heilig.“ Dafür erhält der Mensch Kelim [Gefäße], die empfangen können, was der Schöpfer geben will: die Freude und den Genuss, die „die Mahlzeit“ genannt werden. Das ist das Shabbat-Mahl, und das ist die Bedeutung von „Wer sich am Vorabend des Shabbat nicht bemüht hat, was wird er am Shabbat essen?“

Baal HaSulam erzählte ein Gleichnis darüber, zum Wohle des Schöpfers und nicht zum eigenen Nutzen zu arbeiten, so dass alles im Namen des Himmels geschehen soll, sonst geht alle Fülle zu den Klipot [Schalen]. Das steht in dem Buch „Pri Chacham“ [Früchte eines Weisen] (Teil 2, Seite 89): „Ein großer, gütiger König, der keine Dienste benötigte, die für ihn erledigt werden mussten, wollte seinem Volk einzig und alleine Freude bereiten. Er sandte einen Erlass an alle Bürger des Staates und wies ihnen einen Platz in seinem Palast dafür zu.

Und er machte ausdrücklich klar, dass es verboten ist, außerhalb des dafür vorgesehenen Ortes zu arbeiten, und dort wurden sie für ihre Arbeit belohnt, indem er große Festmähler für sie vorbereitete. Als die Arbeit begann, dachten sie, der König hätte Aufseher eingesetzt, um ihre Arbeitsweise zu überwachen, um zu wissen, wer für ihn arbeitet und wer nicht. Der König jedoch verbarg sich, und es gab keine Aufsicht. Und sie wussten nichts von der wunderbaren Erfindung: Er streute eine Art verdorbenes Pulver in die Leckereien und Süßigkeiten, und als Gegenmittel legte er ein heilendes Pulver an den Arbeitsplatz.

Auf diese Weise geschah die Überwachung wie von selbst. Diejenigen, die ihn liebten, hielten sich peinlich genau an die Gebote des Königs und arbeiteten auch genau an dem dafür vorgesehenen Platz und atmeten dadurch das Heilpulver ein. Als die Essenszeit kam, schmeckten die Leckereien so gut, wie sie es noch nie zuvor gekostet hatten. Natürlich priesen sie den König.

Aber die Niedrigen, die den Verdienst des Königs, für den sie ihn lieben sollten, nicht verstanden, befolgten, sobald sie sahen, dass es keine Aufsicht gab, die Gebote des Königs nicht richtig. Als die Essenszeit kam und sie von den Köstlichkeiten kosteten, füllte sich ihr Mund wegen des oben erwähnten Pulvers mit einem üblen Geschmack, und sie verfluchten und schmähten den König.“

Dementsprechend ist es unmöglich, die Freude und den Genuss von Tora und Mizwot [Gebote/gute Taten] zu empfinden, weil Zimzum [Einschränkung] und Urteil errichtet wurden, so dass es unmöglich ist, in den Gefäßen des Empfangens irgendein Licht zu spüren. In den Gefäßen des Empfangens gibt es einzig und alleine Finsternis und Tod, weil die Form des Lichts und des Kli [Gefäßes] nicht übereinstimmen. Deshalb gibt es in den Gefäßen des Empfangens keinen Geschmack, wenn wir Tora und Mizwot [Gebote/gute Taten] schmecken wollen. In den Gefäßen des Empfangens können wir nur Geschmack in körperlichen Genüssen empfinden, wenn der Mensch die körperlichen Genüsse erhält.

Das wurde absichtlich so gemacht, damit die Schöpfung existieren kann, damit es etwas gibt, das man genießen kann, noch bevor der Mensch Gefäße des Gebens erlangt, die „Kelim für die Vereinigung mit dem Schöpfer“ genannt werden, was bedeutet, dass der Mensch sich nicht vom Schöpfer entfernt, wenn er die Genüsse empfängt. Und um etwas zu haben, von dem der Mensch Lebenskraft und Genuss empfängt, haben wir gelernt, dass durch das Zerbrechen der Gefäße ein “dünnes Leuchten” [Ner Dakik] aufleuchtet, ein winziges Leuchten von Kedusha, das in den Klipot [Hüllen/Schalen] leuchtet, von denen sich alle körperlichen Genüsse ernähren.

Deshalb kann ein Mensch bei körperlichen Freuden Genuss und gute Laune erhalten. Aber was das Empfinden wahrer Genüsse angeht – was die hauptsächliche Absicht im Verlangen ist, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun –, da gibt es das Pulver der Verhüllung und der Finsternis und der Bitterkeit, und es gibt keinen Geschmack in Tora und Mizwot. Das heißt, das Verbergen und die Verhüllung sind das bittere Pulver, das durch die Korrektur des Zimzum [Einschränkung] dort platziert wird.

Er hat das heilende Pulver in die Anstrengung in Tora und Mizwot gelegt. Das heißt, dass das heilende Pulver genau in der Anstrengung in Tora und Mizwot gefunden wird. Und warum gerade durch die Anstrengung – warum reicht nicht einfach das bloße Vorhaben, sich mit Tora und Mizwot zu befassen, aus, um das heilende Pulver zu empfangen und einen Menschen von dem bitteren Pulver in der Mahlzeit zu heilen? Um das zu verstehen, müssen wir zunächst wissen, was das Pulver ist, das das bittere Pulver heilt, das der Schöpfer in das Essen gegeben hat, und was die Anstrengung in Tora und Mizwot ist, durch die wir einen Ort finden können, um das heilende Pulver zu erhalten.

Es ist bekannt, dass die hauptsächliche Anstrengung darin besteht, dass wir gegen den Verstand arbeiten. Das heißt, dass der Mensch nicht weiß, warum er arbeiten muss, und dass er gegen seinen Verstand arbeiten muss. Das ist sehr schwierig und wird „Anstrengung in Tora und Mizwot“ genannt. Aber man muss verstehen, warum der Mensch in der Tora und den Geboten gegen den Verstand arbeiten muss, was sehr schwer ist – und nicht jeder Mensch ist dazu fähig – und warum man nicht in der Tora und den Geboten innerhalb des Verstandes arbeiten kann, so dass es für jede Seele gleich wäre.

Es geht darum, dass wir wissen müssen, was über dem Verstand ist, was „Anstrengung“ genannt wird – dass wir uns also in Tora und Mizwot anstrengen müssen. Der Punkt ist, dass der Mensch mit dem Verlangen für sich selbst zu empfangen erschaffen wurde. Da es eine Korrektur dieses Willens zum Empfangen gab, damit es beim Empfangen der Fülle keine Ungleichheit der Form gibt, sondern dass er auch während des Empfangens der Fülle in Dwekut, der „Gleichheit der Form“, bleibt, wurden Zimzum und eine Verhüllung gemacht.

Das bedeutet, wenn der Mensch die Freude und den Genuss in Gefäßen des Empfangens empfangen will, sieht er überhaupt kein Licht, sondern nur Finsternis, die „leerer Raum ohne Licht“ genannt wird. Man muss jedoch Gefäße des Gebens schaffen, nach dem Motto: „Wie Er barmherzig ist, so sei auch du barmherzig.“

Wie können wir diese Kelim erlangen? Das geschieht durch Anstrengung in Tora und Mizwot, wenn wir uns mit Tora und Mizwot befassen, um Gefäße des Gebens zu erhalten. Das bedeutet, dass ein Mensch keine Gegenleistung für seine Arbeit in der Tora und Mizwot empfangen will, sondern seine Gegenleistung und Bezahlung wird darin bestehen, dass er die Kraft hat, alles zum Nutzen des Schöpfers und nicht zum eigenen Nutzen zu tun.

Wenn ein Mensch Tora und Mizwot einhält, um eine Gegenleistung zu erhalten, um Freude und Genuss für seinen eigenen Nutzen zu erlangen, nennt man das „Einhalten von Tora und Mizwot innerhalb des Verstandes“. Das heißt, der Körper hat nichts dagegen, denn in dem Maße, in dem er glaubt, dass er um seiner selbst willen davon Genuss empfangen wird, wird dies „innerhalb des Verstandes“ genannt.

Maimonides sagt darüber: „Wenn man die Kleinen, die Frauen, die Ungebildeten und die Allgemeinheit unterrichtet, lehrt man sie, nur aus Furcht zu arbeiten, um Belohnung zu empfangen. Bis sie Wissen und viel Weisheit erlangt haben, wird ihnen dieses Geheimnis nach und nach enthüllt“ (Hilchot Teshuva, S. 60b).

Aus den Worten von Maimonides geht hervor, dass es beim Einhalten von Tora und Mizwot zwei Aspekte gibt:

1.) Um seiner selbst willen, das heißt, um eine Gegenleistung zu empfangen und nicht um über den Verstand zu arbeiten. In dem Maße, in dem er an Belohnung und Bestrafung glaubt, da er alles zu seinem eigenen Nutzen unternimmt, wird diese Arbeit als „die Arbeit der Allgemeinheit“ bezeichnet, was innerhalb des Verstandes liegt. In der Arbeit wird dies nicht als Anstrengung bezeichnet (obwohl die Allgemeinheit dies als Anstrengung ansieht).

2.) Anstrengung in Tora und Mizwot. Das heißt, er befasst sich mit Tora und Mizwot nicht, um dafür eine Belohnung zu empfangen. Vielmehr arbeitet er vollkommen für den Nutzen des Schöpfers. Das ist gegen den Verstand, denn der Verstand verpflichtet den Menschen dazu, um seines eigenen willens zu arbeiten. Er sagt deshalb, dass er Tora und Mizwot einhält, um dadurch die Kraft zu empfangen, nur um des Schöpfers willen und nicht um seiner selbst willen zu arbeiten, und der Körper beginnt sich mit aller Kraft zu wehren und schreit: „Was?‼ Bist du verrückt geworden? Willst du dich dem Schöpfer unterwerfen? Sag mir, was hast du davon?“

Dieser Aspekt wird als „große Anstrengung“ bezeichnet, weil er gegen seinen eigenen Körper kämpfen muss, wenn die Gerechtigkeit und der gesunde Menschenverstand sich auf die Seite des Körpers stellen, denn das ist seine Natur. Daraus folgt, dass dies „Anstrengung“ genannt wird, da es über dem Verstand steht und der Körper nicht damit einverstanden ist, um des Schöpfers willen zu arbeiten.

Das Vorhaben, sich mit Tora und Mizwot zu befassen, wird als Anstrengung angesehen. Er will also durch seine Beschäftigung mit Tora und Mizwot mit der Eigenschaft des Gebens belohnt werden, die gerade durch das Lernen in Form von Anstrengung erlangt werden kann – wenn er Tora und Mizwot mit der Absicht betreibt, wie die Weisen sagten: „Ich habe den Bösen Trieb erschaffen; Ich habe die Tora als Gewürz erschaffen, weil das Licht darin ihn zurück zum Guten führt.“

Das bedeutet, dass er erkennt, dass er keine Liebe für den Schöpfer hat, sondern Eigenliebe. Er ist nicht in der Lage, eine einzige Bewegung um des Schöpfers willen zu machen, weil der Körper dagegen ist. Jedes Mal überwindet er sich, doch er macht keine Fortschritte. Das Gegenteil ist der Fall: Nach all seiner Anstrengung sieht er, dass er eher einen Rückschritt als einen Fortschritt macht.

Diese Anstrengung gibt ihm Raum zu beten, dass der Schöpfer ihm helfen möge. Daraus folgt, dass er jedes Mal, wenn er sieht, dass er Rückschritte macht, in Wirklichkeit in seinem Gebet vorankommt, weil er sieht, dass er noch weit vom Ziel entfernt ist, und deshalb mit ganzem Herzen beten kann, weil er die Gefahr sieht.

Das bedeutet, dass er Angst hat, das Böse könnte ihn überwältigen und ihn denken lassen, er müsse dem Kampfplatz entgehen. Das heißt, der Körper lässt ihn denken, dass diese Arbeit für charakterstarke Menschen und nicht für die Allgemeinheit gegeben wurde. Und obwohl es der Mensch jetzt auf sich genommen hat, den Weg der Wahrheit zu gehen – das heißt zum Nutzen des Schöpfers und nicht zum eigenen Nutzen zu arbeiten –, ihm dies aber nicht gelingt, sondern er sich zurück entwickelt, hat er Angst, dass das Böse über ihn siegen könnte. Das lässt ihn innerlich denken, dass der Körper Recht hat, da er die Realität sieht, in der er nicht daran zweifelt, was der Körper ihm sagt – dass diese Arbeit für wenige Auserwählte bestimmt ist.

Deshalb betet er aus tiefstem Herzen zum Schöpfer, ihn vor der Gefahr zu bewahren, dem Kampfplatz entgehen zu müssen. Er sagt: „Herr der Welt, bitte hilf mir jetzt, solange ich noch die Kraft habe, zu dir zu beten, denn ich kann nicht wissen, was später passieren wird; vielleicht gibt es niemanden, der Dich um Hilfe bittet.“

Aus diesem Grund sagt er: „Herrscher der Welt, hilf mir, solange die Seele noch in mir ist, denn ich fürchte, dass ich später sterben und an einen Ort der Trennung sinken könnte“, was Verzweiflung ist, und dort gibt es keinen Glauben an den Schöpfer, nicht einmal ein winziges Maß, um es möglich zu machen, zum Schöpfer zu beten.

Ein Mensch, der nämlich an einen Ort der Verzweiflung fällt, bittet nicht mehr um Hilfe. Denn solange er das Vertrauen hat, dass er aus seinem Zustand wieder herauskommt, arbeitet er weiter, wie in: „Alles, was in deiner Hand liegt zu tun, das tue.“

Daraus folgt, dass die Arbeit – dass er im Geben arbeiten will –, ihm Anstrengung bereitet. Das wiederum veranlasst ihn zu beten, dass der Schöpfer ihm hilft, an die Weisen zu glauben, die sagten: „Wer kommt, um rein zu werden, dem wird geholfen.“

Daraus folgt, dass das heilende Pulver in der Anstrengung zu finden ist. Das heißt, seine Anstrengung in Tora und Mizwot, um liShma [um Ihretwillen] zu erlangen. Das liShma, das er später erhält, bewirkt, dass er später die Fähigkeit hat, die Mahlzeit zu genießen, die „Freude und gute Taten“ genannt wird. Da er bereits Gefäße des Gebens hat, die die Verhüllung und die Verborgenheit, die auf dem Essen liegen, entfernen, stößt dieses Verbergen jeden anderen weg, der das Essen probieren möchte, und er sagt über das Essen, dass es bitter schmeckt.

So können wir interpretieren, was unsere Weisen im Namen des Schöpfers sagten: „Narren, wer sich am Vorabend des Shabbat bemüht hat, wird am Shabbat essen.“ Wir haben gefragt: Was ist die „Shabbat-Mahlzeit“ in der Arbeit? Wir sollten auslegen, was unsere Weisen sagten, dass der Schöpfer bei der Erschaffung von Adam haRishon sagte: „Was gleicht dem? Es ist wie ein König, der einen Turm hat, der reichlich gefüllt ist, aber keine Gäste hat.“ Die Mahlzeit wird „ein mit reichlich Gutem gefüllter Turm“ genannt.

Und das wird „Shabbat-Mahl“ genannt. Das findet nach der Vollendung der Arbeit statt, d.h. nach der Erlangung der Gefäße des Gebens, also nach der ganzen Anstrengung an den Werktagen [hebräisch: auch „weltliche Tage“]. Die Werktage [weltliche Tage] werden „sechs Tage des Handelns“ genannt, d.h. die Herstellung von Kelim, die in der Lage sind, das Mahl für ganz Israel zu empfangen. Dies wird am Ende der Korrektur sein, die unsere Weisen „Israel“ nannten, da sie sagten, dass die Schöpfung der Welt für Israel war, wie geschrieben steht: „Im Anfang erschuf. Und Anfang bedeutet nur Israel.“ Mit anderen Worten: Der reichlich gefüllte Turm ist für die Allgemeinheit bestimmt.

In Bezug zur Einzelperson ist die Mahlzeit, wenn der Mensch sein Handeln korrigiert und in den Zustand von „Israel“, genannt Yashar-El [direkt zum Schöpfer], kommt. Das bedeutet, dass alle seine Handlungen um des Schöpfers willen geschehen, der El [Gott] genannt wird. Zu diesem Zeitpunkt wird er individuell mit der „Mahlzeit“ belohnt. Am Ende der Korrektur kommen alle mit Kelim, die geeignet sind, die Mahlzeit zu empfangen, so wie der Schöpfer sagte: „Wer sich am Vorabend des Shabbat bemüht hat, wird am Shabbat essen“, wie es im Gleichnis über das Heilpulver heißt. Mit anderen Worten: Durch die Anstrengung in Tora und Mizwot werden sie dort, in der Anstrengung, das Heilmittel finden, das den Zimzum und die Verhüllung aufhebt, die über der Mahlzeit liegen.

Dementsprechend sollten wir auslegen, was in Massechet Shabbat (S. 119) dargelegt wurde: „Der Kaiser sagte zu Rabbi Joshua ben Chananja: ‚Warum riecht das Schabbat-Gericht so gut?‘ Er antwortete: ‚Wir haben ein bestimmtes Gewürz, das Shabbat heißt und das wir hineingeben, und das verleiht ihm einen wohlriechenden Duft.‘ Er fragte: ‚Gib uns etwas davon.‘ Er antwortete: ‚Demjenigen, der den Shabbat einhält, nützt es, und demjenigen, der den Shabbat nicht einhält, nützt es nichts.'“

Obwohl die wörtliche Bedeutung denjenigen betrifft, der den Shabbat einhält, sollten wir aber in der Arbeit, das „Einhalten des Shabbat“ durch die Worte „Und sein Vater behielt das Wort“ auslegen. Das heißt, er sitzt und wartet und sagt: Wann werde ich in der Lage sein, die Kelim zu erlangen, die das Shabbat-Mahl empfangen können, dessen Duft wohlriechend ist, denn das Shabbat-Mahl heißt „Freude und Genuss, eingekleidet in die 613 Gebote in Form von 613 Einlagen“ (pekudin).

Im Sulam-Kommentar (Teil 1) steht geschrieben: „In jedem Gebot ist ein besonderes Licht hinterlegt. Dies wird als Shabbat-Mahlzeit angesehen. Wir können es speziell nach der Arbeit und der Anstrengung empfangen, denn es kommt durch das Einhalten der 613 Mizwot als Ratschläge (ejtin von hebr. ezot = Ratschläge), also Hinweise, wie wir ‚Das Licht in ihr korrigiert ihn‘ erreichen können.“

Aus diesem Grund bedeutet das Einhalten von Mizwot das Einhalten der 613 Mizwot in Form von Ratschlägen, wie man das Geben erreicht, denn gerade in Gefäßen des Gebens können wir das Shabbat-Mahl genießen, denn dann sind Zimzum und Verhüllung von der Freude und dem Genuss entfernt. Das ist so wie das oben genannte Gleichnis vom heilenden Pulver: Das Pulver, das man beim Einhalten von 613 Mizwot als Ratschläge findet, heilt das bittere Pulver, das über der Freude und dem Genuss liegt. Wenn wir aus diesem Grund die Gefäße des Gebens, die wir in Tora und Mizwot finden, nicht durch die Anstrengung erhalten, verbleibt die Verhüllung von Freude und Genuss.

So können wir interpretieren, was unsere Weisen sagten (Awot, Sprüche der Väter 2,21): „Du kannst deinem Hausherrn vertrauen, dass er dich für deine Arbeit bezahlt; und wisse, dass die Belohnung der Gerechten in der Zukunft gegeben wird.“ Das ist verwirrend, denn wir müssen arbeiten, ohne eine Belohnung zu erwarten. Warum sagen sie also: „Wisse, dass die Belohnung der Gerechten in der Zukunft gegeben wird“? Wir sollten also auslegen, dass unsere Weisen uns erklären, was die Belohnung der Gerechten in der Zukunft ist.

Das heißt, dass uns gesagt wird, was die Belohnung für all ihre Anstrengungen ist, die sie leisten, um eine Belohnung zu empfangen – in der Zukunft. Das bedeutet, dass sie damit belohnt werden, dass „alle deine Handlungen um des Himmels willen“ sind, sie also für die Gefäße des Gebens arbeiten werden. Dafür geben sie all die Anstrengung, um „in der Zukunft“ andere Kelim zu erhalten als die, die sie jetzt haben, die Gefäße des Empfangens sind. In der Zukunft werden sie mit Gefäßen des Gebens belohnt werden, und das ist die Bedeutung von „Die Belohnung der Gerechten liegt in der Zukunft“.

EY, 16.03.2024

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