1991/37 Was ist Tora und was ist das Gesetz der Tora in Bezug auf Arbeit?

Der Sohar (Chukat, Punkt 2) sagt, und dies ist sein Wortlaut: „Hier steht ‚Sot Chukat HaTorah‘, und es steht ‚Vezot HaTorah‘ und nicht ‚Chukat‘. ‚Vezot HaTorah‘ zeigt, dass alles in einer Einheit ist. Und deshalb steht geschrieben ‚Vezot HaTorah‘, was auf die Vereinigung von Seir Anpin und Nukwa hinweist. Aber ‚Zot‘ ohne das zusätzliche Waw ist tatsächlich ‚Chukat HaTorah‘, was Malchut ist, die ‚Chukah‘ genannt wird, und sie kommt von Seir Anpin, der ‚Tora‘ genannt wird. Und es ist nicht die Tora selbst, die Seir Anpin ist, sondern das Gesetz der Tora, das Dekret der Tora, das Malchut ist.“ Bis hierher sein Wortlaut.

Wir sollten den Unterschied in der Arbeit zwischen dem „Gesetz der Tora“ und der Tora selbst verstehen. Das Gesetz der Tora bezieht sich auf Malchut und die Tora bezieht sich auf SA. Außerdem sollten wir verstehen, was über eine rote Kuh geschrieben wird, „auf die noch nie ein Joch gelegt wurde“. Wir können sehen, was unsere Weisen gesagt haben (Awoda Sara 5b): „Tana de Bei Eliyahu, ‚Man soll die Worte der Tora immer auf sich nehmen wie ein Ochse die Bürde und wie ein Esel die Last.'“ Das bedeutet, dass jemand, der eine Last auf sich nimmt, dass dies eine gute Sache ist. Das gilt natürlich auch für die Last der Tora, wie unsere Weisen sagten (Awot, Sprüche der Väter, Kapitel 3, 6): „Wer die Last der Tora auf sich nimmt, von dem wird die Last von Malchut [des Königreichs] genommen.“ Deshalb steht über die rote Kuh – von der es heißt: „auf die nie ein Joch gelegt wurde“, und die kommt, um die Unreinen zu reinigen, geschrieben: „auf die nie ein Joch gelegt wurde“.

Wir sollten verstehen, was eine Last ist [im Hebräischen bedeutet Ol sowohl „Joch“ als auch „Last“], von der sie sagten: „Man soll sich immer wie ein Ochse zur Bürde und wie ein Esel zur Last“ verhalten. Wir können sehen, dass eine „Last“ „Zwang“ bedeutet, also Arbeit über dem Verstand. Dieser Ochse, dem der Besitzer das Joch auflegt, damit er das Land bestellt, versteht nicht, warum er zum Nutzen seines Besitzers arbeiten muss. Wir können auch nicht sagen, dass der Ochse deshalb für ihn arbeitet, weil er den Besitzer liebt, denn der lässt ihn essen und trinken. Wenn dies der Fall ist, weil der Besitzer ein gütiges Herz hat und dem Ochsen deshalb alles gibt, was er braucht, weiß der Ochse wahrscheinlich, dass der Besitzer, wenn er mit dem Ochsen arbeiten könnte, ohne für seinen Bedarf sorgen zu müssen, dies sicherlich tun würde.

Aber der Besitzer weiß, wenn er dem Ochsen nicht alles gibt, was er braucht, wird der Ochse nicht die Kraft haben, zu arbeiten. Deshalb gibt er dem Ochsen alles, damit er mit ihm arbeiten kann, und nicht, weil er dem Ochsen eine Freude machen will. Wenn er dem Ochsen nicht alles gibt, was der Ochse braucht, um die Kraft zum Arbeiten zu haben, wird er nicht in der Lage sein, das Land zu bebauen und zu bewirtschaften. Daraus folgt, dass er seinen ganzen Reichtum aus der Kraft des Ochsen bezieht. Denn wenn der Besitzer den Ochsen füttert, dann nicht, weil er ihn liebt, sondern damit der Ochse die Kraft hat, zu arbeiten. Auch die Grundlage, warum der Ochse für den Besitzer arbeitet, besteht aus Zwang, denn wenn der Ochse sieht, dass der Besitzer ihn nicht beobachtet, hört er sofort auf zu arbeiten. Das nennt man Zwang.

Jetzt können wir verstehen, was die Bürde des Himmelreichs und die Bürde der Tora ist, die man auf sich nehmen sollte, nämlich der Zwang. Der Körper eines Menschen ist wie ein Ochse oder ein Esel, und wir müssen mit dem Körper arbeiten, wie man mit einem Ochsen oder einem Esel arbeitet. Durch die Arbeit mit seinem Körper wird der Mensch mit Reichtum und spirituellen Eigenschaften belohnt. Außerdem muss der Mensch mit seinem Körper rücksichtsvoll umgehen wie mit einem Ochsen, denn wir legen dem Ochsen das Joch auf, um unter Zwang zu arbeiten, obwohl der Ochse und der Esel nicht arbeiten wollen. Niemand nimmt Rücksicht auf die Meinung des Ochsen; ob er will oder nicht, er wird zur Arbeit eingesetzt.

Wir sollten aber auch auf den Körper Rücksicht nehmen, d.h. ihm das geben, was er braucht – was der Körper verlangt. Doch wenn wir dem Körper geben, was er braucht, sollte das nicht geschehen, weil er den Körper – also seinen Willen zu empfangen – liebt. Vielmehr macht er es, da der Körper sonst nicht arbeiten kann. Daraus folgt, dass der einzige Grund, warum ein Mensch den Körper betrachtet, darin liegt, seine Bedürfnisse zu befriedigen, und nicht aus Liebe entsteht. Es ist vielmehr wie bei einem Eigentümer, der für den Bedarf des Ochsen sorgt. Der Grund ist also einzig der Nutzen für den Eigentümer und nicht die Liebe zum Ochsen.

Auch sollte der Mensch bei der Befriedigung der Verlangen des Körpers darauf ausgerichtet sein, dass er ihn sie nicht aus Liebe zu ihm befriedigt, sondern dass er dadurch seinen Körper in die Lage versetzt, das Land zu bestellen und Früchte zu tragen, wie geschrieben steht: „Und reiche Ernten durch die Kraft des Ochsen.“ Das bedeutet, dass man bei der Arbeit mit dem Körper genauso vorsichtig sein sollte wie bei der Arbeit mit dem Ochsen. Wenn er nämlich die Bedürfnisse des Ochsen befriedigt, wäre er sicherlich glücklicher, wenn er mit dem Ochsen arbeiten könnte, ohne dass er die Bedürfnisse des Ochsen erfüllen müsste.

Genauso muss ein Mensch zu der Einsicht kommen, dass er glücklicher wäre, wenn er nicht für die Bedürfnisse des Körpers etwas tun und die Bedürfnisse des Körpers befriedigen müsste, sondern seine ganze Zeit der heiligen Arbeit widmen und die Herrlichkeit des Himmels mehren würde, und der Körper würde ohne Störungen arbeiten. Wenn aber der Schöpfer will, dass der Mensch die Bedürfnisse des Körpers sieht und sich um sie kümmert, was kann man dann tun?

Nach dem oben Gesagten kennen wir bereits die Bedeutung von „die Last des Himmelreichs“ und „die Last der Tora„, was bedeutet, mit dem Körper zwangsweise zu arbeiten, auch wenn er mit der Arbeit nicht einverstanden ist. Und bei Allem muss man wie der Ochse zur Bürde und der Esel zur Last sein. Es ist jedoch eine Menge Arbeit für einen Menschen, die Kraft zu haben, den Körper zu überwinden und mit dem Körper zwangsweise zu arbeiten, wie bei einem Ochsen. Aus welcher Quelle kann man diese Kraft schöpfen? Unsere Weisen sagten dazu: „Der Schöpfer sagte: ‚Ich habe den Bösen Trieb erschaffen; Ich habe die Tora als Gewürz erschaffen.'“ Das heißt, einzig und alleine durch die Tora, mit der sich ein Mensch befasst, auch wenn im Aspekt von Lo liShma [nicht um Ihretwillen], und er darauf ausgerichtet ist, dass er sich mit der Tora befassen will, um dadurch das Licht der Tora zu empfangen, das ihm die Kraft gibt, den Körper zu zwingen, wenn er mit der Arbeit nicht einverstanden ist.

Der Widerstand des Körpers offenbart sich vor allem dann, wenn der Mensch alles um seines Schöpfers willen tun will und nicht um seines eigenen willens. Hier wehrt sich der Körper mit aller Kraft, denn er argumentiert: „Warum willst du mich und mein Reich in den Tod schicken? Du kommst mir damit, nur um des Schöpfers willen arbeiten zu müssen und nicht um deines eigenen Willens, was wahrlich eine Annullierung des Willens ist, von allem etwas zu empfangen. Du sagst mir, dass unsere Weisen gesagt haben: „Die Tora existiert nur in demjenigen, der sich über ihr zu Tode bringt“, was bedeutet, dass man die ganze Autorität des Eigennutzes vernichtet und sich nur um den Nutzen des Schöpfers kümmert, und vorher kann ein Mensch nicht mit der Tora belohnt werden.“ Doch der Mensch kann sehen, dass es unrealistisch ist, dass er die Kraft hat, sich gegen die Natur zu stellen.

Dann hat der Mensch keine andere Wahl, als sich an den Schöpfer zu wenden und zu sagen: „Jetzt bin ich in einen Zustand gekommen, in dem ich sehe, dass ich verloren bin, wenn Du mir nicht hilfst. Ich werde nie die Kraft haben, den Willen zum Empfangen zu überwinden, denn das ist meine Natur. Vielmehr kann mir einzig und alleine der Schöpfer eine andere Natur geben.“

Ein Mensch sagt, dass er glaubt, dass dies der Auszug aus Ägypten war, dass der Schöpfer das Volk Israel aus der Herrschaft Ägyptens befreit hat, wie unsere Weisen (in der Pessach-Haggada [Geschichte/Erzählung]) sagten: „Und der Ewige hat uns aus Ägypten herausgeführt, nicht durch einen Engel und nicht durch einen Boten, sondern durch den Schöpfer selbst; Ich bin der Ewige, ich bin es und kein anderer.“

Nun sieht auch er, dass einzig und alleine der Schöpfer ihn von der Herrschaft des Willens für siche selbst zu empfangen befreien kann, um eine zweite Natur zu empfangen. Mit anderen Worten: So wie der Schöpfer die erste Natur gegeben hat, gibt es niemanden, der die zweite Natur geben kann, außer dem Schöpfer selbst. Deshalb betet der Mensch zu diesem Zeitpunkt von ganzem Herzen, aus tiefstem Herzen, und das ist der Zeitpunkt für das Empfangen des Gebets.

Wir sollten uns jedoch fragen: Warum brauchen wir es, gegen den Willen zu empfangen zu arbeiten? Die Antwort lautet: Weil es eine Korrektur gab, damit man sich nicht schämt, wenn man Freude und Genuss empfängt. Deshalb sind hier zwei Dinge notwendig:

1.) Zum einen sehnt sich der Mensch danach, Freude und Genuss zu empfangen. Wenn keine Begeisterung für die Genüsse vorhanden ist, kann der Mensch nicht genießen.

2.) Dass er Vergnügen und Genuss mit der Absicht empfängt, um zu geben.

Daraus folgt, dass wir beides benätigen. Das heißt, zuerst beginnen wir mit dem Willen zu empfangen, der Lo liShma genannt wird, und dann wird der Mensch gelehrt, mit der Absicht zu arbeiten, um zu geben. Mit anderen Worten: Durch das Einhalten von Tora und Mizwot [Gebote/Gottesdienste] will der Mensch zum Geber werden, d.h. mit einer zweiten Natur belohnt werden, die ihm der Schöpfer gibt, wie geschrieben steht: „Das Licht in ihm korrigiert ihn, um des Gebens willen zu empfangen“, und danach wird er mit „Empfangen, um zu geben“ belohnt.

So steht es geschrieben (Awot, Sprüche der Väter, Kapitel 6): „Rabbi Meir sagt: ‚Wer sich mit der Tora liShma [um Ihretwillen] befasst, wird mit vielen Dingen belohnt. Außerdem lohnt sich die ganze Welt für ihn, und die Geheimnisse der Tora werden ihm offenbart.'“

Daraus folgt, dass der Mensch später in einen Zustand kommt, in dem er Freude und Genuss empfängt, und dass dann kein Bedarf mehr an Zwang besteht, denn die Zeit des Zwangs war nur dazu da, die Gefäße des Gebens zu erhalten, durch die der Genuss ohne jegliche Unannehmlichkeiten empfangen werden kann, da dadurch das Problem der Scham korrigiert wird, so dass er alles um des Schöpfers willen tun kann.

Nach dem oben Gesagten können wir unsere Frage auslegen: Warum steht über die rote Kuh geschrieben, „welcher nie ein Joch angelegt wurde“? Wir fragten, was es andeutet, dass die rote Kuh ohne Joch sein soll? Demnach sollten wir interpretieren, dass die Bedeutung der roten Kuh darin besteht, dass sie die Unreinen reinigt. Und was erreichen sie durch die Reinigung? Es ist bekannt, dass sich die ganze Angelegenheit der Tuma’a [Unreinheit] auf den Willen bezieht, zu empfangen. Wir müssen mit dem Willen zu empfangen, der „Körper“ genannt wird, unter Zwang arbeiten, „wie ein Ochse unter der Bürde und wie ein Esel unter der Last.“ Diese Arbeit unter Zwang findet nur dann statt, bevor der Mensch mit Reinheit belohnt wird. Nachdem der Mensch mit Reinheit belohnt wurde – was uns die Angelegenheit mit der roten Kuh andeutet – wird man mit Arbeit belohnt, „auf die noch nie ein Joch gelegt wurde“. Zu diesem Zeitpunkt ist seine Arbeit kein Zwang mehr und er dient dem Schöpfer aus Liebe.

Deshalb sollten wir zwei Zeiten unterscheiden:

1.) Bevor man mit der Reinigung der Kelim [Gefäße] belohnt wird, arbeitet der Mensch unter Zwang. Zu dieser Zeit ist seine Arbeit verpflichtend, und das wird „ein Gesetz“ genannt. Wenn also der Körper kommt und fragt: „Was ist das für eine Arbeit für dich?“, sagen wir ihm: „Du fragst nach dem Verstand des Willens, zu empfangen. Ich habe keine Antwort darauf, und du hast Recht. Aber ich will nicht innerhalb des Verstandes antworten“, also so, dass der Wille zu empfangen es auch versteht. Das würde bedeuten, dass ich für den Willen zu empfangen arbeite, sonst würde er niemals zustimmen, zu arbeiten.

Deshalb sagt ein Mensch zu diesem Zeitpunkt: „Du hast Recht, wenn du fragst: ‚Was werde ich von dieser Arbeit haben‘, also für den Willen zu empfangen? Deshalb sage ich dir, dass ich nicht für dich arbeiten will. Und warum? Denn ich glaube an die Weisen, dass wir um des Schöpfers willen über dem Verstand arbeiten müssen, auch wenn der Körper es nicht versteht, und ich nehme diese Arbeit ‚wie ein Ochse die Bürde und wie ein Esel die Last‘ an, also durch Zwang.“

2.) Ein Mensch sagt: „Aber wenn ich einmal mit Reinheit belohnt werde, wird meine Arbeit aus Liebe geschehen und nicht aus Zwang. Damit meine ich aber nicht, dass ich jetzt unter Zwang arbeite, damit ich danach aus Liebe arbeite.“ Das wäre so, als ob es auch für den Willen ist, zu empfangen, denn danach wird er die Freude und den Genuss empfangen. Wenn er sagt, dass er danach mit Liebe belohnt wird, hat das vielmehr einen anderen Grund: Es wird für ihn nur ein Zeichen sein, an dem er erkennt, ob er wirklich um des Schöpfers willen arbeitet und nicht um seines eigenen willens.

Denn der Schöpfer will Freude und Genuss schenken, aber wir haben noch keine Kelim zu empfangen, da wir nicht um des Gebens willen arbeiten. Dies ist also ein Zeichen dafür, dass er arbeitet, um zu geben. Wenn er also noch nichts an Freude und Genuss empfangen hat, ist das ein Zeichen dafür, dass er noch unter der Herrschaft des Willens zu empfangen steht. Er ist jedoch nicht darauf ausgerichtet, Freude und Genuss zu empfangen, sondern darauf, zu wissen, ob er wirklich um des Gebens willen arbeitet.

Der Maggid von Duvna sagte über den Vers: „Du hast mich nicht angerufen, Jakob, denn du hast in mir gearbeitet, Israel.“ Er sagte, wenn du beim Einhalten von Tora und Mizwot arbeitest, ist das ein Zeichen dafür, dass du nicht für Mich, d.h. um deines Schöpfers Willen, arbeitest, denn wer um seines Schöpfers Willen arbeitet, hat keine Arbeit in Tora und Mizwot. Im Gegenteil, er empfindet Genuss, wenn er weiß, dass er dem König dient. Daraus folgt, dass er aus Liebe und nicht aus Zwang arbeiten will, nicht weil er dem Willen zu empfangen genießen will, sondern um sicher zu sein, dass er um seines Schöpfers willen arbeitet.

So sollten wir die Worte „auf die nie ein Joch gelegt wurde“ auslegen. Das heißt, bevor sie genommen wurde, war kein Joch auf ihr. Wir sollten auslegen, was es uns in der Arbeit andeutet, warum es eine sein muss, „auf die nie ein Joch gelegt wurde“, was bedeutet, dass er durch die rote Kuh, durch die man sich reinigen lässt, indem er die Reinigung von einer roten Kuh empfängt, mit einer Arbeit im Zustand der Liebe belohnt wird und nicht durch Zwang. Mit anderen Worten: Der Körper, der sich der Arbeit um des Schöpfers willen widersetzt hat, erklärt sich durch die Reinigung bereit, um des Schöpfers willen zu arbeiten, denn dann wird er „Und du sollst den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen lieben“ befolgen – mit deinen beiden Neigungen. Das bedeutet, dass auch der Böse Trieb zustimmt, dem Schöpfer zu dienen, also um des Gebens willen zu arbeiten.

Nach dem oben Gesagten sollten wir interpretieren, warum er sagt, dass Malchut „die Satzung der Tora“ und nicht „die Tora“ genannt wird und SA „die Tora“ heißt. Denn wenn man davon ausgeht, dass das Himmelreich über dem Verstand stehen sollte, wie ein Gesetz, heißt Malchut deshalb „Satzung“. Aber danach werden wir mit der Tora belohnt, die SA heißt, und sie werden verbunden. Dies wird „die Vereinigung des Schöpfers mit seiner Shechina [Göttlichen Gegenwart]“ genannt. Mit anderen Worten: Indem wir das Himmelreich als Gesetz annehmen – vollkommen gedankenlos, über dem Verstand – wie unsere Weisen sagten: „Denn Satan und die Völker der Welt verspotten Israel, um zu sagen: ‚Was ist diese Mizwa [Gebot/gute Tat] und was ist ihr Grund?‘ Deshalb steht darüber geschrieben: ‚Es ist ein Gesetz, ein Erlass vor Mir; du hast keine Erlaubnis, daran zu zweifeln.'“

Wenn also ein Mensch die Last des Himmelreichs auf sich nimmt, wird er mit der Tora belohnt. Wenn der Mensch sagt: „‚Das ist das Gesetz‘, dann bedeutet das, dass alles in einer Einheit ist.“ Das bedeutet, dass am Ende alles vereint wird, und dann zeigt sich, dass der Gedanke der Schöpfung, Sein Verlangen, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, offenbart wird, da sich der Wille zu empfangen, mit dem Willen zu geben verbunden hat und die Gleichheit der Form erreicht ist. Dann sind es nicht mehr zwei Verlangen, sondern es ist eines: das Verlangen, den Geschöpfen den Willen des Schöpfers zu geben. Das Verlangen der Geschöpfe, zu empfangen, wird annulliert und in das Verlangen des Schöpfers, zu geben, einbezogen, und das heißt, dass es nur eine Herrschaft in der Welt gibt. Dies wird als „einzige Herrschaft“ bezeichnet, und dann sind Freude und Genuss in der Welt offensichtlich.

Allerdings sollte die Arbeit in zwei Linien erfolgen – rechts und links. „Rechts“ bedeutet „Vollkommenheit“, und „links“ bedeutet „Unvollständigkeit“, und da wird eine Korrektur gebraucht. Wenn sich ein Mensch auf die Art der „Satzung der Tora“ befasst, das heißt, er will die Last des Himmelreichs auf sich nehmen, aber der Körper widerspricht ihm und bekämpft ihn, wird dieser Zustand „linke Linie“ genannt, denn dann spürt der Mensch seinen Mangel, wie weit er von der Liebe des Schöpfers entfernt ist. Dann kommt der Körper mit den „Wer“- und „Was“-Fragen. Zu diesem Zeitpunkt hat er nichts, woraus er seine Lebenskraft schöpfen kann, denn der Mensch kann nicht von einem Mangel leben.

Diese Arbeit heißt „sich vom Bösen trennen“, was bedeutet, dass der Mensch sich von dem Bösen trennen soll, das im Menschen ist, genannt „Wille zu empfangen“, sei es im Verstand oder im Herzen. Diese Arbeit ist zwar notwendig, denn sie ist die erste Grundlage dafür, dass man die Last des Himmelreichs auf sich nimmt, aber gleichzeitig sagt die Schrift: „Es gibt noch mehr zu tun“, womit die Arbeit der rechten Linie gemeint ist, die „Vollkommenheit“ genannt wird.

Die Arbeit der Rechten wird in dem Vers „und tue Gutes“ genannt. Wir sollten auslegen, dass ein Mensch sich mit dem Guten befassen soll, und das Gute wird „Vollkommenheit“ genannt. Mit anderen Worten, ein Mensch sollte berechnen, wie viel Gutes er hat, was „und tun“ heißt – also arbeiten – und berechnen, wie viel Gutes er hat. Das heißt, ein Mensch sollte alles von Kedusha [Heiligkeit] als großes Glück betrachten und glauben, dass jeder Halt, den er in der Kedusha hat, auch wenn es nur ein kleiner Halt ist, vom Schöpfer kommt, der ihm ein gewisses Verlangen und eine Sehnsucht nach einem Halt in der Kedusha gegeben hat – selbst wenn es sich um Lo liShma handelt. Es ist dennoch eine sehr wichtige Angelegenheit. Er sollte dem Schöpfer für das bisschen Gute danken, das er hat, und daraus kann ein Mensch Lebenskraft schöpfen und gute Laune haben. Dadurch kann der Mensch empfangen, was geschrieben steht: „Diene dem Ewigen mit Freuden.“ Daraus folgt, dass ein Mensch das Rechte und das Linke befolgen  sollte, und das ist die Bedeutung des Verses: „Trennt euch vom Bösen und tut das Gute.“

In einem Menschen taucht jedoch eine Frage auf. Er war zum Beispiel den ganzen Tag beschäftigt und hatte keine Zeit, sich daran zu erinnern, dass es eine Wirklichkeit in der Arbeit des Schöpfers in der Welt gibt. Im Nachhinein denkt er daran, dass er den ganzen Tag mit Angelegenheiten verbracht hat, die keine Verbindung zur spirituellen Arbeit haben. Was soll er jetzt tun? Soll er sich dafür entschuldigen, dass er sich die ganze Zeit nicht mit der Arbeit befasst hat, oder soll er in sich gehen und sagen: „Wer hat mich jetzt daran erinnert, dass es eine Angelegenheit der spirituellen Wirklichkeit in der Welt gibt und dass wir etwas für die Kedusha tun müssen? Es muss der Schöpfer sein, der mir jetzt diesen Gedanken gab. Deshalb muss ich dem Schöpfer danken und mich freuen, dass der Schöpfer mich zu sich ruft.“ Soll er sich darüber freuen und dem Schöpfer danken und ihn loben, oder soll er bedauern, dass er den ganzen Tag lang von der Arbeit entfernt war? Es ist wahr, dass er den ganzen Tag vom Schöpfer entfernt war, und es ist auch wahr, dass der Schöpfer ihm jetzt eine Erweckung geschenkt hat, damit er weiß, in welchem Zustand er sich befindet. Die Frage ist also: „Was soll er tun?“

Wie Baal HaSulam so sagte: „An den Ort, an den der Mensch denkt, da befindet er sich.“ Wenn also ein Mensch an die Zeit denkt, in der er vom Schöpfer entfernt war, und dies bereut, dann hängt er an dem Zustand der Entfernung vom Schöpfer – wenn er über belanglose Angelegenheiten nachdenkt, mit denen er sich den ganzen Tag befasst hat. Daraus folgt, dass die Dwekut seiner Gedanken in Angelegenheiten liegt, die immateriell sind. Deshalb ist es besser, über das Gute nachzudenken, das er jetzt hat, d.h. die Tatsache, dass er jetzt darüber nachdenken kann, was er für die Kedusha tun kann. Es kommt nicht darauf an, was er tut, sondern nur darauf, dass er sich mit Tora und Geboten befassen will. Er hat jetzt bereits eine Verbindung mit der Tora und den Mizwot, gemäß der oben genannten Regel: „An den Ort, an den der Mensch denkt, da befindet er sich.“

Jetzt sollten wir den Vers auf eine andere Weise interpretieren: Er soll sich jetzt „vom Bösen scheiden“, d.h. nicht an seinen bösen Zustand denken, als er getrennt war, sondern „Gutes tun“, so dass alles, was er jetzt n will, das Gute betrifft, das er jetzt tun soll.

Nach dem oben Gesagten sollten wir fragen: Wie arbeitet der Mensch in der Linken, da er sich dann im Zustand der „Linken“ befindet und nur an Mängel denkt, so dass er an den Mängeln hängt?

Die Antwort lautet, dass ein Mensch nur dann auf der linken Linie arbeiten sollte, wenn er sich zuvor in der rechten Linie befunden hat. Erst wenn er sich in einem Zustand der Vollkommenheit befindet und einen guten Geschmack in der Arbeit spürt, was als „Aufstieg“ bezeichnet wird, sollte er auch der linken Linie Zeit widmen, um zu sehen, ob es ihm im Verstand und im Herzen gut geht. Danach wird er mit „der Schöpfer gibt die Seele“ belohnt, die als „Lebensatem” bezeichnet wird.

EY, 7.2.2024

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