Baal HaSulam, Brief 13

5. Februar 1925

An den mir teuren und ehrenwerten … möge sein Licht ewig leuchten.

Ich habe deine Worte mit einem Herzen voller Sehnsucht empfangen, denn du verbirgst dich vor mir. Aber auf jeden Fall musst du schriftlich mit mir kommunizieren.

Was du geschrieben hast, dass du mir von der ägyptischen Verbannung berichten möchtest, ist mir rätselhaft. „Geh und lern im Haus des Rabbis“: „Und sie schrien; und ihr Schrei stieg auf zu Gott aufgrund der Arbeit“, und dann „Gott wusste“. Siehe dort genau nach. Und wenn es keine Erkenntnis des Schöpfers in der Verbannung gibt, ist eine Erlösung nicht möglich. Das Wissen um die Verbannung selbst ist die Ursache der Erlösung. Wie kannst du mir also während der Erlösung davon berichten?

Die Wahrheit weist den Weg, dass der Leidende seinen Schmerz mitteilt und ihn nicht verbergen oder zurückhalten kann. Doch ich fühle euch alle zusammen, dass ihr heute gegen morgen ausgetauscht habt, und anstelle von „jetzt“ sagt ihr „später“. Dafür gibt es keine Heilung. Außer sich zu bemühen, diesen Fehler und Missstand zu verstehen, dass derjenige, der vom Schöpfer gerettet wird, nur gerettet wird, wenn er heute die Rettung benötigt. Wer bis morgen warten kann, wird seine Erkenntnis nach vielen Jahren erhalten.

Dies ist euch passiert, weil ihr nachlässig in meinem Anliegen wart, euch in der Liebe zu den Freunden zu bemühen. Ich habe euch in allen siebzig Sprachen erklärt, dass diese Tugend allein ausreicht, um all eure Mängel zu füllen. Und wenn ihr den Himmel nicht erklimmen könnt, habe ich euch doch Wege auf Erden gegeben. Warum habt ihr diese Arbeit also nicht vermehrt?

Neben der großen Tugend, die darin verborgen ist und die ich nicht erklären kann, solltet ihr wissen, dass es viele Funken der Heiligkeit in jedem Mitglied der Gruppe gibt. Wenn ihr alle Funken der Heiligkeit an einem Ort versammelt, in einer Gemeinschaft der Brüder, in Liebe und Freundschaft, werdet ihr sicherlich für eine Weile eine sehr wichtige Stufe der Heiligkeit vom Lebenslicht haben. Ich habe dies ausführlich in all meinen Briefen an die Freunde beschrieben.

Ich bat auch, dass jeder seinen Brief dem anderen zeigt, und dasselbe solltest du auch tun. Prüft mich von heute an, ob ihr mich verstehen und hören könnt, zumindest in dem, was ihr tun könnt. Dann wird der Herr dir seine gute Schatzkammer öffnen.

Und … soll selbst Rechenschaft ablegen. Was hätte es ihm geschadet, wenn er mit mir im Austausch von Worten gekommen wäre? Warum verbirgt er sich vor mir? Ich bitte ihn sehr, sich zu bemühen, die Vorzüge der Freunde zu sehen und ihre Mängel überhaupt nicht, Gott bewahre. Er soll sich in wahrer Liebe zusammenschließen, bis „Liebe alle Vergehen bedeckt“. Er soll in allen Briefen, die ich an die Freunde sende, nachdenken und verstehen und nicht mehr träge sein.

Wo sind die Rabbiner … und …? Ich habe bis heute kein Wort von ihnen gehört. Sag ihnen, dass sie sich zumindest an den Gewändern ihrer Freunde festhalten sollen und in ihren Briefen gründlich nachdenken, und nicht vergessen sollen, dass die erste Frage ist: „Hast du die Erlösung erwartet?“ Wenn sie die Erlösung erwarten, könnten sie dann sagen, dass diese Arbeit – die sie auf sich nehmen sollen – vom Schöpfer gewünscht wird? Wenn ich das Leben eines von ihnen, von den Freunden, retten müsste, würde ich sicher mehr Mühe und Anstrengung als ihr aufwenden. Umso mehr für das Leben des Königs, sozusagen. Daher vermehrt das Lösegeld und das Geben an den König der Welt, und ihr werdet die Königstochter verdienen, und die Rettung des Schöpfers wird wie ein Wimpernschlag sein.

Yehuda

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