Baal HaSulam, Brief 34
London, 28. April 1927
An meine lieben Schüler; möge der Schöpfer mit ihnen sein!
Ich denke, dass ich euch nicht allzu viele Worte der Tora schreiben muss, da ihr mehr als genug in den Manuskripten und in gedruckter Form habt. Aber wer weiß, ob sie euch immer noch neu erscheinen, denn „jeden Tag erneuert Er in Seiner Güte die Schöpfung der Welt“, und deshalb wird der Mensch nur durch neue Dinge zum Guten angeregt.
Vor Pessach habe ich euch neue Worte der Tora geschrieben, wie es heißt: „Ein Fest – wenn man an der Tora gearbeitet hat“ (die Tora des Festes). Und damit werdet ihr die Worte der Weisen in Bezug auf die Ehrfurcht vor dem Himmel verstehen, dass „die ganze Welt nur erschaffen wurde, um dies (se) zu gebieten“, und es sollte „diese“ (sot) gesagt werden, um darauf hinzuweisen. Denn Malchut, welche das Geheimnis der Halacha (Gesetze) und das Geheimnis der Ehrfurcht vor dem Himmel ist, wird „diese“ genannt, wie bekannt ist, und der Schöpfer wird „dieser“ genannt. Aber es ist in der Grammatik bekannt, dass wir uns im männlichen Geschlecht ausdrücken, wenn wir über Männliches und Weibliches zusammen sprechen, und der Schöpfer wird „dieser“ genannt, im Geheimnis, wie es bei den Weisen geschrieben steht: „In der Zukunft wird der Schöpfer einen Kreis für die Gerechten machen, und jeder wird mit dem Finger zeigen und sagen: Das ist unser Schöpfer… dies ist der Herr, auf den wir gehofft haben.“
Aber vor der Korrektur, wenn es einen Reigen (Freudentanz) für die Gerechten geben wird, und der Reigen (machol) ist das Geheimnis der Vergebung (mechila), dann heißt es: „Damit er nicht zu jeder Zeit in das Heiligtum tritt“, das heißt wegen des Rades der 28 Zeiten, vierzehn zum Guten und vierzehn zum Gegenteil, wie bekannt ist. Doch „in diese wird Aaron in das Heiligtum eintreten“, das heißt mit den 14 zum Guten, die „diese“ genannt werden. Und das haben die Weisen geschrieben: „Die ganze Welt wurde nur geschaffen, um dies zu gebieten“, das heißt, um die Einheit des Schöpfers und Seiner Shechina, die dann „dieser“ genannt werden. Und vorher muss man in Ehrfurcht vor der Größe aufsteigen, das heißt, das Empfangen in Geben umwandeln. Und der Gebende, der über dem Rad steht, kann natürlich jederzeit geben, selbst in den vierzehn Gegenteiligen, denn im Geben gibt es kein Übel, wie bereits ausreichend klar geworden ist.
Und deshalb steht geschrieben: „Bewahre diese für immer, um die Gedanken des Herzens deines Volkes zu formen“, denn solange wir nicht das Verdienst haben, mit dem Heiligen in einem einzigen Gedanken vereint zu sein, sondern zwei Gedanken haben, bitten wir „Bewahre diese – gib uns Kraft und Stärke, in das Heiligtum zu kommen, indem wir das Geschriebene „damit soll Aaron in das Heiligtum kommen“ bewahren. „Erinnere dich und bewahre, wird in einem Satz gesagt“, und darin werden wir aufsteigen, um uns in wahrer Einheit zu vereinen, gesegnet und erhoben sei Sein Name im Bau des Ewigen.
Es steht geschrieben: „Ruhe nicht, und gebt ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem gründet und es zum Lobpreis auf Erden macht“, und so senden wir unsere Bitten in die Höhe, Schlag um Schlag, ohne Müdigkeit und ohne Unterbrechung, und wir lassen uns überhaupt nicht entmutigen, wenn Er uns nicht antwortet. In unserem Glauben, dass Er das Gebet hört, wartet Er auf uns, bis wir die Kelim haben, um den treuen Segen zu empfangen. Dann werden wir auf jedes Gebet und jede Bitte Antwort erhalten, denn „die Hand des Herrn wird nicht kurz sein“.
Das ist die Bedeutung der Worte: „Kinder, an denen kein Makel war … und die die Kraft haben, im Palast des Königs zu stehen.“ Es lehrt uns, dass selbst diejenigen, die für ihre Missetaten begnadigt wurden – die wie im Nachhinein erkennbar zu Verdiensten wurden, und die keine Makel haben – noch mehr Kraft brauchen, um im Palast des Königs zu stehen, d h. zu stehen und zu beten und unermüdlich zu warten, Schlag um Schlag, bis sie den vollkommenen Willen des Schöpfers erlangen.
Und deshalb muss man diese Fertigkeit lernen, bevor man in den königlichen Palast eintritt, das heißt, sich mit Kraft und Macht füllen, um wie ein eiserner Pfeiler zu stehen, bis wir den Willen des Schöpfers hervorbringen, wie es heißt: „Ruhe nicht“, auch wenn es scheint, dass der Schöpfer schweigt und nicht antwortet, soll es nicht in euren Sinn kommen, auch zu schweigen.
„Ruhe nicht“ – nicht das meinte der Schöpfer mit Seinem Schweigen, sondern um euch später Kraft zu geben, im königlichen Palast zu stehen, wenn ihr keinen Makel haben werdet, und deshalb „gebt ihm keine Ruhe“ usw. Und es ist verständlich, dass alle Fertigkeiten gelernt werden, solange man sich außerhalb des Palastes befindet, denn danach ist wie bekannt keine Zeit mehr dafür.
Und ich verabschiede mich in Frieden von allen Schülern, und aufgrund meiner Beschäftigungen kann ich nicht ausführlicher antworten, und ich hoffe auf den Schöpfer und Seine Güte.
Yehuda Leib
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