Baal HaSulam: Wie der Mensch die göttliche Vision vollenden kann

Auszug aus dem Artikel „Bedeutung von Empfängnis und Geburt“

„Was Gott geschaffen hat, zu tun“

(..) Und erkenne, dass der Schöpfer in die Schöpfung nur dort eingriff, wo der Mensch keine Möglichkeit hatte, selbst zu handeln. So wie die Verdauung, bei der der Schöpfer es so eingerichtet hat, dass die Aufbereitung der Nahrung in unserem Magen ohne unser Zutun erfolgt.

Doch von dem Punkt an, an dem der Mensch selbst handeln kann, überlässt ihm der Schöpfer das Feld. Denn darin liegt der wahre Geschmack und die Freude des Schöpfers: Er wollte sich an Seinem Werk erfreuen, daran, Geschöpfe hervorzubringen, die in der Lage sind, Neues hinzuzufügen, sich zu freuen und selbst Schöpfungen nach Seinem Vorbild zu erschaffen. Doch Er will keineswegs unsere Mahlzeiten für uns kochen, ohne dass wir davon wissen, weil wir in der Lage sind, dies aus eigener Kraft zu tun.

Es ist vergleichbar mit einem Lehrer und seinem Schüler: Das ganze Ziel des Lehrers ist es, dem Schüler die Fähigkeit zu geben, so zu werden wie er selbst, sodass der Schüler später andere ebenso unterrichten kann wie er. Genauso erfreut sich der Schöpfer daran, dass Seine Geschöpfe erschaffen und erneuern wie Er selbst. Doch all unsere Erneuerungen und Entwicklungen sind in Wirklichkeit nur Kopien. Und das Maß unserer Entwicklung wird durch den Grad bestimmt, in dem unsere Kopie mit der Arbeit der Natur übereinstimmt.

Daraus wissen wir, dass wir die Kraft haben, uns selbst zu vervollkommnen, und dass wir die Realität so gestalten können, dass sie der angenehmen Ordnung der Natur entspricht. Ein Beweis dafür ist: Hätte die Vollkommenheit Seiner Lenkung nicht auch in diesem Bereich gewirkt, könnte man dann etwa sagen, dass „die Hand des Herrn zu kurz“ sei? Es ist vielmehr zwingend, dass in diesem Bereich, wo die Selbstkorrektur gefragt ist, die Kraft zu unserer eigenen Verbesserung in unseren Händen liegt. (..)

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar