1990/22 Wie lautet die Reihenfolge beim Auslöschen von Amalek?

Der Sohar sagt über den Tora-Wochenabschnitt BeShalach (Pos. 471): „Rabbi Yitzhak sagte: ‚Es steht geschrieben: ‚Denn ich werde gewiss auslöschen‘, was bedeutet, dass der Schöpfer auslöschen wird. Ebenso steht geschrieben: ‚du sollst die Erinnerung an Amalek auslöschen‘ – bedeutet das, dass wir sie selbst auslöschen müssen? Er antwortet: ‚Aber der Schöpfer hat gesagt: ‚Ihr werdet die Erinnerung an Amalek unten auslöschen, und Ich werde die Erinnerung an Amalek oben auslöschen.'“

Wir sollten verstehen, was „der untere Amalek“ und was „der obere Amalek“ in der spirituellen Arbeit bedeutet. Es bedeutet, dass es hier um die Angelegenheit geht, zwei Amaleks auszulöschen – oben und unten. Es scheint, dass es darauf hindeutet, dass wir zuerst Amalek unten auslöschen müssen, und dann wird der Schöpfer Amalek oben auslöschen. Wir sollten verstehen, warum uns nicht eine vollkommene Sache gegeben wurde, denn wir lernen: „Die Erweckung von unten erweckt die Handlung von oben.“ Das bedeutet, dass die Dinge, die wir unten tun, auch oben Veränderungen bewirken, also die Offenbarung der Fülle und die Annullierung der Sitra Achra [andere Seite]. Warum also kann unser Handeln mit der Auslöschung von Amalek nicht auch Amalek oben auslöschen? Warum wurde uns nur die eine Hälfte der Arbeit übertragen und der Schöpfer übernimmt die andere Hälfte? Warum diese Partnerschaft?

In Bezug auf Amalek, sollten wir auch verstehen, was sein Name andeutet. Im Allgemeinen wird Amalek der „Böse Trieb“ genannt. Der Böse Trieb hat jedoch viele Namen. Unsere Weisen sagten (Massechet Sukka, S. 52): „Der Böse Trieb hat sieben Namen: Böse, Unbeschnitten, Unrein, Hasser, Stolperstein, Verborgener Stein. Und es hat weitere Namen wie Pharao, König von Ägypten, Amalek.“

Es ist bekannt, dass wir in jedem Ding zwei Unterscheidungen erkennen: Licht und Kli [Gefäß]. Selbst in körperlichen Dingen unterscheiden wir in allem zwischen Innerlichkeit und Äußerlichkeit. Die Äußerlichkeit wird Kli genannt, und die Innerlichkeit heißt „Licht“. Wenn der Mensch sich zum Beispiel nach Brot oder nach Fleisch und Fisch usw. sehnt, sehnt er sich nicht nach dem Kli, also dem Äußeren, das man sieht. Er sehnt sich vielmehr nach dem Inneren, das man nicht sieht, d.h. nach dem Geschmack des Brotes oder des Fleisches oder des Fisches.

Außerdem sehen wir, dass der Genuss des Kli Vorbereitung erfordert. In dem Maße, in dem man sich vorbereitet, kann man das Licht des Genusses, das in das Kli eingekleidet ist, genießen, das als Äußerlichkeit gilt. Mit anderen Worten: Ein Mensch, der kommt, um Wasser zu trinken, wenn er durstig ist, ist nicht wie einer, der Wasser trinkt, wenn er nicht durstig ist, denn das Kli zum Empfangen des Genusses wird an der Stufe des Verlangens nach dem Genuss gemessen.

Aus diesem Grund sehen wir, dass wenn der Mensch Getränke genießen will, er zuerst scharfe und salzige Speisen isst, um in ihm das Verlangen nach dem Trinken zu wecken. Genauso ist es bei allem: Ohne Sehnsucht ist es unmöglich, etwas zu genießen. Und dies stammt vom Anfang der Schöpfung, wie wir lernen, dass der Schöpfungszweck, der Sein Wunsch ist, Gutes seinen Geschöpfen zu tun, ein Verlangen nach Genuss und Gutem schuf. Und bevor die vierte Uterscheidung (Bchina Dalet), das die Sehnsucht ist, offenbart wurde, wurde es noch nicht als ein Gefäß betrachtet, das geeignet ist, das Licht und den Genuss zu empfangen.

Kehren wir nun zu den Aspekten von Licht und Gefäß in der Spiritualität zurück. Das heißt, dass dieselbe Ordnung, die im Materiellen gilt, auch in der Spiritualität gilt. In Wahrheit jedoch verhält sich diese Ordnung umgekehrt zueinander – was im Materiellen gilt, stammt aus der Spiritualität. Aber in einer der Aspekte gibt es einen Unterschied zwischen Materiellem und Spirituellem, nämlich dass im Materiellen der Genuss, d.h. das Licht, das die Innerlichkeit ist, offenbart ist, wie geschrieben steht „das Auge sieht und das Herz begehrt“.

Deshalb können wir bei der Betrachtung von etwas Körperlichem mehr oder weniger spüren, dass es dort einen inneren Geschmack gibt. Der Genuss, der in die Äußerlichkeit des Kli eingekleidet ist, zieht uns an und ruft in uns das Verlangen hervor. Spirituelle Genüssen hingegen, die in die Äußerlichkeit der Kelim [Gefäße] gekleidet sind und Tora und Mizwot [Gebote/gute Taten] genannt werden, stehen unter Zimzum [Einschränkung] und Verhüllung (Hester). Deshalb können wir nicht sagen, dass der Genuss und das Licht, die in die Mizwa [Einzahl von Mizwot] der Zizit [Schaufäden] eingekleidet sind, einen Menschen anziehen und er deshalb Zizit trägt. Genauso verhält es sich mit den anderen Mizwot. Wie wir gelernt haben, diente der Zimzum [Einschränkung] der Korrektur der Schöpfung. Daraus folgt, dass es einen großen Unterschied zwischen körperlichen Genüssen, die in äußere Angelegenheiten eingekleidet sind, und spirituellen Genüssen, die in äußere Angelegenheiten eingekleidet sind, gibt – also Tora und Mizwot.

Wegen des Zimzum [Einschränkung] gibt es hier also die Angelegenheit von Lo liShma [nicht um Ihretwillen] und liShma [um Ihretwillen]. Das liegt an der Verhüllung (Hester), die bei spirituellen Genüssen vorgenommen wurde. Das heißt, man kann einem Menschen nicht sagen: „Versuche, Zizit zu tragen, und du wirst sehen, wie gut es sich anfühlt, Zizit zu tragen.“ Deshalb müssen wir sagen: „Trage Zizit und du wirst dafür einen Genuss empfangen, der nicht in das Gebot der Zizit eingekleidet ist, denn darin kannst du keinen Geschmack spüren.“

Wenn also ein Mensch fragt, warum er Zizit tragen soll, dann sollte man dem fragenden Menschen sagen: „Dafür wirst du großen Genuss empfangen.“ „Welchen Genuss werde ich empfangen?“ Dann wird ihm gesagt: „Du kannst als Gegenleistung für die Arbeit in der Tora und Mizwot weltliche Genüsse wählen, wie es im Heiligen Sohar geschrieben steht, wie z. B. Einkommen, Gesundheit und ein langes Leben, oder du wirst auch eine Gegenleistung in der nächsten Welt empfangen, wie Maimonides am Ende der Hilchot Teshuva (Gesetze der Buße/Umkehr) sagt.“

Daraus folgt, dass Lo liShma [nicht um Ihretwillen] im Spirituellen etwas anderes bedeutet als im Materiellen. Denn in einem materiellen Gefäß kleidet sich der Genuss wie Fleisch oder Fisch im Inneren des Kli ein. Das Licht, das hingegen im Inneren eines spirituellen Kli eingekleidet ist, zieht den Menschen nicht dazu, Tora und Mizwot einzuhalten. Vielmehr gibt es im Spirituellen einen anderen Genuss, der nicht in diese Kelim eingekleidet ist, die er empfangen wird, und die ihn dazu bringt, Tora und Mizwot einzuhalten.

Dies wird Lo liShma [nicht um Ihretwillen] genannt, was bedeutet, dass es nicht die Mizwa ist, die ihn anzieht, also das, was in das Gebot eingekleidet ist. Vielmehr zieht ihn Lo liShma [nicht um Ihretwillen] an, also das, was nicht in das Gebot eingekleidet ist. Der Genuss, der nicht in die Mizwa eingekleidet ist und außerhalb der Kelim liegt, die Tora und Mizwot genannt werden, ist es, der ihn anzieht.

Dies wird Lo liShma [um Ihretwillen] genannt. Das heißt, wenn er sich mit Tora und Mizwot befasst, erhält er die Kraft zu arbeiten, weil er später eine Gegenleistung empfangen wird. Wenn er also anderswo größere Genüsse empfangen könnte, würde er auf Tora und Mizwot verzichten. Aber da er an Belohnung und Strafe glaubt, muss er deshalb Tora und Mizwot befolgen. Er wäre jedoch glücklicher, wenn er nicht so viel Tora und Mizwot befolgen müsste und die gleiche Belohnung empfangen würde.

Das bedeutet, dass ihn nicht das Einhalten von Mizwot interessiert, sondern das Empfangen der Belohnung. Wie in der Körperlichkeit möchte jeder Mensch weniger Stunden arbeiten und einen höheren Lohn empfangen. Ebenso geht es all denen, deren Arbeit Lo liShma [um Ihretwillen] ist, nicht um das Einhalten von mehr Tora und Mizwot, sondern um das Gegenteil – warum sie so viele Tora und Mizwot befolgen müssen, wo der Schöpfer uns doch auch weniger Tora und Mizwot und mehr Belohnung hätte geben können. Dies wird als Lo liShma [nicht um Ihretwillen] angesehen, das ihn dazu zwingt, sich mit Tora und Mizwot zu befassen.

Anders ist es bei denjenigen, die liShma [um Ihretwillen] arbeiten wollen, d.h. sie wollen, dass Tora und Mizwot selbst die Ursachen sind, die sie dazu zwingen, sich mit Tora und Mizwot zu befassen. Wie bei den körperlichen Genüssen ist es die Innerlichkeit, die in die Äußerlichkeit eingekleidet ist, die sie dazu veranlasst, die Äußerlichkeit zu nutzen. Das bedeutet, dass sie sich nicht danach sehnen, Fleisch oder Fisch zu essen, damit sie für die Anstrengung, die sie mit dem Verzehr von Fleisch und Fisch usw. verrichten, eine Belohnung empfangen. Vielmehr sehnen sie sich nach dem Genuss, der in dem Fleisch und dem Fisch steckt, und es gibt niemanden auf der Welt, der dem Schöpfer böse ist, weil er so viele Äußerlichkeiten erschaffen hat, d.h. viele Dinge, in denen jeweils ein anderer Genuss eingekleidet ist, und ein Mensch sagt: Ich bin mit Brot und Wasser zufrieden und will nicht noch mehr Genüsse, die in mehr Dinge gekleidet sind.

Im Gegenteil, wir sehen, dass jeder so viel wie möglich versucht, die äußeren Dinge zu vermehren, d.h. die verschiedenen Arten von Dingen. Selbst wenn er Fleisch isst, versucht er, das beste Fleisch zu bekommen, d.h. er achtet penibel genau darauf, welches Fleisch er isst. Mit anderen Worten, er bemüht sich um das Licht, um den Genuss, der in die Äußerlichkeit eingekleidet ist, um einen besseren Geschmack zu haben.

Genauso verhält sich ein Mensch, wenn er liShma [um Ihretwillen] arbeitet. Das heißt, er ärgert sich nicht darüber, dass er so viele Mizwot hat, d.h. er beklagt sich nicht darüber, dass es 613 Mizwot gibt, und er würde sich mit weniger zufrieden geben, denn der Mensch glaubt, dass in jeder Mizwa ein anderer Geschmack steckt, wie in der Körperlichkeit. Er will auf dem Weg von liShma wandeln, und obwohl er das Innere des Genusses, der in jeder Mizwa eingekleidet ist, nicht spürt, glaubt er an die Weisen, dass dies so ist, wie es im Sohar steht, dass es 613 Gebote gibt, in denen in jeder Mizwa ein besonderes Licht deponiert ist, das zu dieser Mizwa gehört.

Und obwohl er dies nicht fühlt, glaubt er, dass dies so ist, weil es Verhüllung und Zimzum [Einschränkung] gab, damit sie den Genuss nicht fühlen, der als die Innerlichkeit betrachtet wird, die in Tora und Gebote gekleidet ist, was zum Wohl der Unteren ist. Und was er nicht fühlt, glaubt er, dass dies aufgrund der Verhüllung und Einschränkung ist, sodass sie das Gute, das als das Innere der Tora und Gebote betrachtet wird, nicht fühlen,

Solange sie also noch nicht mit der Ausrichtung belohnt wurden, etwas zu geben, was „Dwekut [Anhaftung] mit dem Schöpfer“ genannt wird, werden sie, wenn der Genuss offenbart wird, ihn sicherlich zum eigenen Nutzen empfangen, was sie vom Leben der Lebenden trennen würde, und das wird als Tod in der Spiritualität angesehen.

Aus diesem Grund wollen sie nur arbeiten, um zu geben. Das heißt, sie wollen dem König dienen, wie es im Sohar heißt: „Das Wesen der Ehrfurcht ist es, dass ein Mensch dem Schöpfer dient, weil Er groß ist und herrscht“, also aufgrund der Größe des Königs. Und dies findet sich auch in der Natur, dass es dem Menschen Freude bereitet, dem Größeren zu dienen.

Aus diesem Grund braucht ein Mensch, der um des Gebens willen arbeiten will, einen großen König um ihm dienen zu können. Dann will der Mensch keine Gegenleistung, d.h. den Genuss empfangen, der in die Äußerlichkeit von Tora und Mizwot eingekleidet ist, sondern er will es auf sich nehmen, nur zu arbeiten, um die Äußerlichkeit von Tora und Mizwot zu erfüllen, und will die Innerlichkeit nicht, weil er nach dem Glauben der Weisen glaubt, dass es ihn trennen würde, wenn er sich danach sehnt, die Innerlichkeit zu empfangen.

Aus diesem Grund will er nur arbeiten, um die Äußerlichkeit von Tora und Mizwot zu befolgen. Aber was ist sein Genuss? Nach der Regel: „Ohne den Genuss kann der Mensch nicht arbeiten“, muss der Mensch aufgrund des Verlangens des Schöpfers, seinen Geschöpfen Gutes zu tun, Freude an der Arbeit haben. Der Unterschied ist jedoch, dass ein Mensch manchmal arbeitet, um die Belohnung für einen Tag Arbeit zu empfangen, wie es geschrieben steht: „Am Abend sollst du ihm seine Belohnung geben“, oder er empfängt seine Belohnung jede Woche. Es gibt auch Menschen, die Kaufleute sind und ihre Belohnung bei jedem Geschäft erhalten. Ohne Belohnung ist es jedenfalls unmöglich zu arbeiten.

Aus diesem Grund genießen diejenigen, die um des Gebens willen arbeiten wollen – also mit der Absicht arbeiten, dem großen König zu dienen –, sofort. Das heißt, bei allem, was sie tun, genießen sie bereits und haben keinen Bedarf, später eine Belohnung zu empfangen, denn sie empfangen die Belohnung sofort, wie die Kaufleute.

Doch hier gibt es eine große Arbeit, das heißt, die Hauptarbeit in dem Vorhaben, sich mit Tora und Mizwot zu befassen, beginnt hier. Wenn die ganze Grundlage des Menschen darin besteht, dass sein Genuss darin besteht, einem großen König zu dienen, wäre dies nicht schwer, sobald die Größe des Königs in der Welt offenbart werden würde. Aber wir haben gelernt, dass es Zimzum [Einschränkung] und Verhüllung der Freude und des Genusses gibt, die in Tora und Mizwot eingekleidet sind, und dass es auch eine Verhüllung des Schöpfers selbst gibt, so dass wir an Seine Führung glauben müssen, dass Er gut ist und Gutes tut und dass die Shechina [Göttlichkeit] im Staub liegt und im Exil ist, was bedeutet, dass Seine Herrlichkeit den Unteren nicht offenbart wird.

Wir haben jedoch viel Arbeit, unseren Körper zu überwinden, denn der Körper argumentiert, dass wir sehen, dass der Schöpfer in uns eine intellektuelle Kraft erschaffen hat, und wir folgen unserem Verstand. Das heißt, wir hören auf das, was unser Verstand uns sagt. Deshalb wehrt sich der Körper, wenn wir zum Körper kommen und ihm sagen, dass wir nicht brauchen, was der Verstand uns sagt, sondern über den Verstand hinausgehen und über den Verstand an den Schöpfer glauben.

Deshalb: Wie können wir wegen der Größe des Königs arbeiten und Tora und Mizwot befolgen, wenn sich die Größe und Bedeutung des Königs nicht offenbart, weil die Sitra Achra [andere Seite] seine Größe verdeckt? Wie können wir dann also aufgrund der Größe und Bedeutung des Königs arbeiten?

Das ist die Bedeutung der Klipa [Hülle/Schale] von Amalek, wie geschrieben steht (Tora-Wochenabschnitt Ki Teze): „Gedenke was Amalek dir angetan hat, als er dich überfallen hat (kircha); und du warst müde und erschöpft und hast Gott nicht gefürchtet.“ RASHI interpretiert die Bedeutung von „als er dich auf dem Weg überfallen hat“ als Hitze und Kälte: „Er kühlte euch und erhitzte euch, denn alle Völker fürchteten euch, aber er begann und zeigte einen Weg für andere.“ Er interpretiert dort in “Siftey Chachamim“: „Er wollte mit einer heißen Angelegenheit ausdrücken, dass alle sie fürchteten. So fürchteten sich die Völker der Welt vor euch, aber Amalek kühlte dich ab und machte dich lauwarm, wie laues Wasser.“

Daraus folgt, dass Amalek eine Klipa [Hülle/Schale] ist. Wenn der Mensch sich überwindet und beginnt, auf dem Weg der Wahrheit zu wandeln, kommt Amalek und schwächt den Menschen und sagt: „Fürchtet euch nicht, vom Weg des Gebens abzuweichen.“ Und wenn der Mensch in der Größe des Schöpfers wächst und sagt, dass es sich lohnt, nur für den Schöpfer zu arbeiten und nicht für sich selbst, dann kommt Amalek und gibt dem Menschen zu verstehen: „Du siehst, dass du müde und erschöpft bist von dieser Arbeit und dass du Gott nicht fürchtest“, was bedeutet, bei der Ehrfurcht vor dem Himmel, die Israel hatte, als sie sagten, dass es sich lohnt, zu arbeiten und einem großen König zu dienen, flößte Amalek seine Sichtweise ein, dass der König keine Bedeutung hat. Also: „Warum wollt ihr ohne Belohnung arbeiten, sondern nur um des Schöpfers willen – wegen seiner Größe?“ Er verdarb diese Ehrfurcht, was bedeutet, dass sein ganzer Zweck nur darin bestand, die Bedeutung der Ehrfurcht vor dem Himmel aufzuheben, die da heißt: „Das Wesen der Ehrfurcht ist, dass sie besteht, weil Er groß ist und herrscht.“

Es stellt sich heraus, dass er dem Volk Israel eine Entwertung der Wichtigkeit der Ehrfurcht vor Gott einflößte, denn sein ganzer Krieg bestand darin, sie von der Arbeit, einem großen König zu dienen, abzubringen, also davon, dass es sich lohnt, für die Wichtigkeit der Größe des Schöpfers, zu arbeiten und Ihm zu dienen.

Das ist die Bedeutung von „der dich unterwegs überfallen hat“, also auf diesem Weg, wenn wir keine andere Belohnung wollen als diese, nämlich dem König zu dienen. Diese Bedeutung hat er verdorben.

Das bedeutet, wenn Amalek sieht, dass ein Mensch in der Arbeit begeistert ist und sich daran erwärmt, und ein Mensch sich darüber freut, dass er mit einer gewissen Wichtigkeit belohnt wurde, bei der es sich lohnt, einem großen König zu dienen, kommt er und verleumdet und nimmt dem Menschen diese Wichtigkeit weg. Natürlich verliert der Mensch die Wärme, die er in dem kleinen bisschen Gefühl hatte, dass er mit einem großen König verbunden war.

Das ist die Bedeutung der Worte: „Und du bist müde und erschöpft“. Das heißt, in der Arbeit, wenn der Mensch glaubt, dass er einem großen König dient, lebt der Mensch, ohne Müdigkeit zu empfinden. Aber wenn Amalek ihm die Entwertung der Größe des Schöpfers einflößt, wird ein Mensch sofort müde von der Arbeit. Der Sohar sagt: „Wo es Anstrengung gibt, gibt es die Sitra Achra”. Das bedeutet, dass ein Mensch wissen sollte, wenn er die heilige Arbeit verrichtet und diese Arbeit als Last und Bürde empfindet, ist das ein Zeichen dafür, dass die Sitra Achra da ist und einen Menschen schwächt, damit er nicht das Gefühl hat, einem großen König zu dienen.

Daraus folgt, dass die Klipa von Amalek in erster Linie gegen die Größe des Schöpfers gerichtet ist, was bedeutet, dass das Fundament des Judentums in erster Linie auf Ehrfurcht aufgebaut ist, „weil Er groß ist und herrscht“. Genau darauf beruhte der Krieg der Amalekiter, was bedeutet, dass ein Mensch nicht an der Eigenschaft „Ehrfurcht vor Gott“ arbeiten wird. Das ist die Bedeutung der Worte „und Gott nicht fürchten“.

Nach dem oben Gesagten können wir verstehen, was wir über die Bedeutung dessen, was der Sohar sagt, gefragt haben: „Es gibt Amalek unten und Amalek oben.“ „Amalek unten“ bezieht sich auf das Kli, und „Amalek oben“ auf das Licht. Das heißt, Amalek, der einen Menschen nicht um des Schöpfers willen arbeiten lässt, wird als Kli bezeichnet, d.h. das Verlangen, um des Schöpfers willen zu arbeiten, obwohl Amalek sich mit seinen Argumenten einmischt.

Mit anderen Worten: „Amalek unten“ bedeutet, dass ein Mensch um des Schöpfers willen arbeiten will, aber Amalek ihn nicht arbeiten lässt. Der Mensch erkennt und spürt, dass es die Klipa ist, die ihm diese Gedanken bringt, die die Herrlichkeit des Himmels aufheben, und es schmerzt ihn. Dies wird „Arbeit des Menschen“ genannt, was bedeutet, dass der Mensch alle Argumente von Amalek aufheben will. Der Mensch kommt zu dem Gefühl, dass er allein nicht sieht, wie er die Verleumdung, die Amalek jedes Mal zu ihm spricht, sobald er nur aufgrund der Größe und Bedeutung des Königs arbeiten will, aufheben kann. Der Mensch sieht, dass er nichts weiter tun kann als ein Gebet, um den Schöpfer zu bitten, sich von seiner Verleumdung nicht beeindrucken zu lassen. Dies wird als ein Mensch angesehen, der den Amalek in seinem Herzen und Verstand auslöschen will.

Dies vervollständigt das Kli zur Auslöschung des Amalek, wovon ein Mensch mit seinem Verlangen und seinem Mangel die Verluste spürt, die dieser Amalek ihm im Leben zufügt, und dennoch kann er dies nicht aus eigener Kraft überwinden. Zu diesem Zeitpunkt spürt der Mensch, dass ihm nicht anderes fehlt außer die Hilfe des Schöpfers, dass der Schöpfer ihm also helfen wird, und er glaubt an unsere Weisen, die sagten: „Wer kommt, um rein zu werden, dem wird geholfen“, und dann hebt der Schöpfer seinen Amalek auf.

Der Sohar sagt, dass es einen Amalek oben und einen Amalek unten gibt, und über den oberen Amalek sagte der Schöpfer: „Ich werde ihn gewiss auslöschen“, was bedeutet, dass der Schöpfer ihn oben auslöschen wird, und über den Amalek unten sagte der Schöpfer: „Lösche die Erinnerung an Amalek aus“, was bedeutet, dass es der Mensch ist, der die Erinnerung auslöschen muss. Wir haben gefragt, warum es die beiden Amaleks gibt, und warum der Schöpfer nicht beide auslöscht, oder dass der Mensch die Macht hat, beide auszulöschen? Warum diese Partnerschaft?

Die Bedeutung ist, dass es das Licht und das Kli gibt, und es gibt kein Licht ohne ein Kli, so wie es bekanntlich keine Füllung ohne einen Mangel gibt. Wir haben auch gefragt: Was ist die Eigenschaft von Amalek, dass wir ihn mehr als andere Namen des Bösen Triebs auslöschen müssen? Die Antwort ist, dass der Böse Trieb den Schöpfer verleumdet, dass es sich nicht lohnt, sich mit Tora und Mizwot zu befassen. Da nach der Regel, dass der Mensch keine einzige Bewegung ohne einen Grund tun kann, der ihn dazu zwingt die Bewegung auszuführen, sagt der Sohar, dass es drei Gründe gibt, aufgrund dessen der Mensch Tora und Mizwot befolgt („Einführung in das Buch Sohar“, Punkt 190):

„Furcht wird in drei Unterscheidungen gedeutet, von denen zwei keine richtige Wurzel haben und eine die Wurzel der Ehrfurcht ist. Es gibt einen Menschen, der den Schöpfer fürchtet, damit seine Söhne leben und nicht sterben, oder er fürchtet eine körperliche Strafe oder eine Strafe für sein Geld. Daher fürchtet er Ihn immer. Daraus folgt, dass die Furcht, die er vor dem Schöpfer hat, nicht als Wurzel gesetzt wird, denn sein eigener Nutzen ist die Wurzel, und die Angst ist ihr Ableger.

Dann gibt es einen Menschen, der den Schöpfer fürchtet, weil er die Bestrafung dieser Welt und die Bestrafung der Hölle fürchtet. Diese beiden Arten von Furcht sind nicht das Wesen der Ehrfurcht oder ihre Wurzel.

Die wichtigste Form der Furcht ist die Furcht vor seinem Herrn, weil Er groß und herrschend ist. Das ist das Wesen und die Wurzel aller Welten, und alles wird als nichts im Vergleich zu Ihm angesehen. Und er wird seinen Willen an die Stelle setzen, die ‚Ehrfurcht‘ genannt wird.“

Demnach sehen wir, dass es zwar den Bösen Trieb gibt, der den Menschen das Einhalten von Tora und Mizwot nicht befolgen lässt, aber sie sind nicht das Gegenteil des Wesens der Ehrfurcht, die „weil Er groß und herrschend ist“ heißt. Das ist das Wesen der Ehrfurcht, aus der heraus ein Mensch dem König dienen will, weil Er groß und wichtig ist. Amalek will genau das abschwächen, d.h. er argumentiert, dass der Mensch selbst sieht, dass es dem Schöpfer nicht wichtig ist, dass man Ihm wegen Seiner Größe dient, denn du siehst, welch große Verhüllung es über Seine Führung gibt, dass wir sagen können, dass Er die Welt als der Gute führt, der Gutes tut.

Er argumentiert, dass dies keine Verhüllung ist, sondern dass dies wirklich so ist, wie wir mit unseren Augen sehen können, und nicht, wie das Volk Israel sagt, dass in Wahrheit der Schöpfer die Welt als der Gute führt, der Gutes tut, wir aber noch nicht damit belohnt wurden, dass wir sehen, wie Seine Vorsehung in der Art des Guten und des Guten tuend besteht. Deshalb müssen wir stattdessen über den Verstand hinweg glauben und sagen: „Sie haben Augen und sehen nicht.“

Wir sehen also, dass diese Klipa wirklich gegen das Wesen der Ehrfurcht ist. Aber die anderen Klipot sind nicht spezifisch gegen den Glauben, dass Er gut ist und Gutes tut. Daraus folgt, dass die Klipa von Amalek wirklich genau der wahren Ehrfurcht entgegensteht.

Das ist die Bedeutung dessen, was über Amalek geschrieben steht: „und er fürchtete Gott nicht“. Das heißt, er sprach schlecht über die Ehrfurcht vor der Herrlichkeit des Himmels, also über die Ehrfurcht aufgrund der Herrlichkeit des Himmels, dass wir auf dieser Linie wandeln sollten. Das war der ganze Widerstand von Amalek, denn das ist wirklich gegen die wirkliche Arbeit, mit der ein Mensch belohnt werden sollte.

So können wir verstehen, warum wir diese Klipa auslöschen müssen. Der Grund ist, dass wir sagen sollten, dass in diesen Worten keine Wahrheit liegt – dass es hier keine Verhüllung gibt und es vielmehr so ist, wie wir sehen. Diese Klipa muss ausgelöscht werden, was bedeutet, dass wir sagen sollen, dass in ihren Worten keine Wahrheit steckt.

Aber wie kann ein Mensch auslöschen, wenn es eine Verhüllung auf Seiner Führung gibt, während Amalek sich stark gegen den Menschen richtet? Der Schöpfer sagt dazu: „Ihr müsst das Kli geben“, was den Mangel bedeutet, nämlich das, was euch fehlt – darauf müsst ihr achten.

Deshalb sagt der Schöpfer: „Lösche die Erinnerung an Amalek aus“, d.h. Er sagt, dass ihr nichts tun müsst, also keine Tricks anwenden müsst, um für Mich zu arbeiten, sondern dass ihr auslöschen sollt, was Amalek euch sagt, und über dem Verstand glauben sollt – also über das Verständnis von Amalek hinaus gehen sollt, wenn er schlecht über Mich spricht, also dass es nicht wert sei, für Mich zu arbeiten.

Wenn ihr über dem Verstand arbeiten wollt, weil geschrieben steht: „Was verlangt der Ewige, dein Gott, anderes von dir, als mich zu fürchten?“, dann ist es genau diese Eigenschaft, der er widersteht, und ihr wollst ihn auslöschen. Wenn euer Verlangen wahr ist, ihr ihn aber nicht auslöschen könnt, gilt das als Auslöschung von unten.

Womit werdet ihr ihn auslöschen? Antwort: mit dem Verlangen, über den Verstand hinauszugehen. Und dann werde Ich ihn oben auslöschen, das heißt, Ich werde euch die Kraft geben, ihn auszulöschen.

Wir verstehen das in zweierlei Hinsicht: Es bedeutet, dass ihr mit der Enthüllung des Angesichtes belohnt werdet. Daraus folgt, dass alles, was Amalek so sagte, ausgelöscht wurde. Das heißt, seine Worte waren nicht wahr. Und 2) ihr werdet die Kraft haben, zu gehen und die Verhüllung des Angesichtes anzunehmen.

Die Offenbarung des Angesichtes wird jedoch später kommen, so wie über Moses geschrieben steht, dass unsere Weisen sagten: „Für ‚Und Moses verbarg sein Angesicht, denn er fürchtete sich zu schauen‘ wurde er belohnt mit ‚dem Bild des Ewigen, das er sah‘.“ Daraus folgt, dass er ihn oben auslöschte, was bedeutet, dass es bereits eine Offenbarung des Angesichtes gibt.

Die Frage, die wir gestellt haben, warum der Schöpfer einen Menschen nicht alles tun lässt, ist einfach: Was die Offenbarung des Angesichtes angeht, so kann einzig und alleine der Schöpfer sein Angesicht offenbaren. Man kann nicht sagen, dass wir dies dem Menschen zuschreiben. Wenn ein Mensch während der Verhüllung arbeiten muss und der Schöpfer nicht sofort die Kraft dazu gibt, warum muss der Mensch dann mit der Arbeit beginnen, da er sonst nicht das Kli hat? Das liegt daran, dass ein Mensch zuerst einen Mangel erwerben muss, und dann kann man sagen, dass der Schöpfer den Mangel erfüllt.

Daraus folgt, dass „Amalek unten“ bedeutet, dass ein Mensch spürt, dass es sich um Amalek handelt und ihn auslöschen will, weil er seine Verleumdung nicht hören will. Diese Arbeit gehört dem Menschen.

Amalek oben bedeutet, dass sein ganzer Einfluss in der Verhüllung liegt, und danach gibt der Schöpfer die Offenbarung des Angesichtes. Das heißt, dass Amalek oben ausgelöscht wurde, und diese Arbeit gehört dem Schöpfer.

EY, 26.03.2024

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