Baal HaSulam, Brief 20
1. Tischrej, 5687 (9. September 1926), Rosh HaShana, London
An meinen geliebten Freund und Schüler … Möge seine Kerze leuchten.
Warum hast du mir nicht über Dwekut (Anhaftung) der Freunde berichtet, ob sie sich vermehrt und von Stufe zu Stufe wächst? Dies ist die Grundlage unserer guten Zukunft und eures Erfolgs auf den Lehrpfaden.
Ich gestehe und schäme mich nicht, dass die Verpflichtungen mich so stark einnehmen, dass ich nicht in der Lage bin, mich mit euch zu freuen und jedem individuell gemäß seinem Wunsch zu begegnen. Doch seid ihr den ganzen Tag und die ganze Nacht in der Tiefe meines Herzens eingraviert, in der brennenden Sehnsucht nach eurem Wohl und eurer Vollkommenheit. Und der Schöpfer weiß, wie viele Mühen und Kräfte ich in eure Angelegenheiten investiert habe. Wir sind sicher, dass diese Bemühungen nicht vergeblich sein werden und dass das Wort des Herrn ewig bestehen wird.
Warum aber habt ihr die Lehre vergessen, die ich am Shawuot-Fest über den Vers „Mein Geliebter ist gleich einer Gazelle“ gesagt habe? Die Bedeutung von „wendet das Gesicht nach hinten“ ist, dass das Gesicht in Zeiten des Fliehens und Verbergens nur in der Form von Achoraim (Rückseite) erscheint, was das Maß des Leids über die Distanz und das Verbergen darstellt. Doch in Wahrheit sind diese Achoraim tatsächlich Panim (Gesicht), wie unsere Weisen sagten: „Das Gesicht wird nach hinten gewendet.“ So befindet sich das Gesicht in der Rückseite. Studiert dies sorgfältig, denn dies ist die Bedeutung der Worte „Ich, der Herr, habe nicht geändert, und ihr, Kinder Jakobs, seid nicht zugrunde gegangen“, wie geschrieben steht: „Die Mich suchen, werden Mich finden.“
Ich habe euch die Absicht des Shofar-Blasens beschrieben, um zu verstehen, warum man [das Horn] bläst und trompetet, während man steht … „Denn der Tag ist heilig für unseren Herrn.“ Obwohl ich weiß, dass meine Worte euch nicht während des Hörens des Shofars erreichen werden, steht geschrieben: „Noch bevor sie hören, werde Ich antworten“, weshalb ich es rechtzeitig geschrieben habe.
Zeige diesen Brief auch allen Freunden, und vielleicht neigen sie dann ihr Ohr, um meine Worte zu hören.
Von heute an lasst uns in Tora und Mizwot stärker werden, „wie ein Ochse unter dem Joch und wie ein Esel unter der Last“, um die Shechina (göttliche Gegenwart) aus dem Staub zu erheben, „und genug der Schande und des Zorns“, und die Vergehen werden zu Verdiensten werden, denn Seine Herrlichkeit wird die ganze Erde erfüllen.
Mit Gottes Hilfe bin ich sicher, dass unsere Erlösung nahe ist und wir es verdienen werden, gemeinsam dem Schöpfer in Fülle zu dienen, und der Wille des Herrn wird durch uns Erfolg haben.
Yehuda Leib
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