Vorwort zur Einführung in die Weisheit der Kabbala
Von Rav Michael Laitman
Die vier Stufen der Entwicklung des Kli
Vier Bchinot, die Bchina Dalet vorangehen, mit fünf Bchinot in ihr
Zimzum Alef – Massach – Parzuf
Ausbreitung (Hitpashtut) und Rückzug (Histalkut) der Lichter
Eintritt und Austritt der Lichter in den Parzuf
Die Reshimot, aus denen die Parzufim entstehen
Reshimot von Awiut des Massach der Welten
Die Teilung des Rosh de SaG in fünf Bchinot
Die Teilung des Parzuf Nekudot de SaG in Galgalta Ejnaim und ACHaP
Die Entstehung eines Parzuf aus dem Höheren, Parzuf Katnut von Nekudim und Parzuf Gadlut von Nekudim
Die Welt der Korrektur (Tikun)
Die Zustände der Parzufim in den Welten ABYA
Der Reihenfolge von Ursache und Wirkung
Die Entstehung der Welt Azilut
1) Im Sohar steht geschrieben, dass sich alle Welten, die Höheren und die unteren, im Inneren des Menschen befinden und dass die gesamte Realität nur für den Menschen erschaffen wurde. Aber warum fühlen wir etwas anderes? Wir fühlen uns im Inneren dieser Realität und nicht diese Realität im Inneren von uns. Und vor allem, warum genügt dem Menschen diese Welt (Olam haSe) nicht? Warum braucht er die Höheren Welten?
2) Der Grund für die Erschaffung dieser Wirklichkeit liegt im Wunsch des Schöpfers, Seinen Geschöpfen Genuss zu bereiten. Daher erschuf der Schöpfer das Geschöpf mit der Natur des Verlangens zu genießen, was Er ihm geben will. Der Schöpfer befindet sich jenseits von Zeit und Raum. Und Sein Gedanke ist wie die Handlung selbst.
Als Er an die Schöpfung dachte und daran, den Geschöpfen Gutes zu tun, entstanden unmittelbar alle Welten und alle Geschöpfe gleichzeitig, gefüllt mit sämtlichen Genüssen, welche sie vom Schöpfer erhielten. Aber wir spüren diesen Zustand nicht, denn das ist nur unsere Wurzel, zu der wir dem Schöpfungsplan folgend gelangen müssen.
In der Schöpfung der Kette der Welten („Welt“ und „verborgen“ haben im Hebräischen dieselbe Wurzel) von Ejn Sof bis zu Olam haSe entfernte der Schöpfer das Geschöpf von Sich Selbst bis zum allerniedrigsten Zustand. Es ist wesentlich, zu verstehen, warum der Schöpfer das tat. Zeigt diese Tat auf die Unvollständigkeit und die Unvollkommenheit der Taten des Schöpfers?
Der ARI (Rabbi Izchak Luria) beantwortet diese Frage in seinem Buch Ez Chaim (Baum des Lebens) folgendermaßen: „Um die Vollkommenheit Seiner Taten zu enthüllen“, damit die Geschöpfe sich selbst vervollständigen und die Stufe des Schöpfers erreichen, die die wirkliche und ausschließliche Vollkommenheit ist. Um ihnen zu helfen, erschuf der Schöpfer die Leiter der Welten. Über diese steigen die Seelen bis zur tiefsten Sprosse herab und kleiden sich dort in irdische fleischliche Körper (das Verlangen zu empfangen). Mit Hilfe des Studiums der Kabbala beginnen die Seelen selbst entlang dieser Leiter, die sie zuvor abgestiegen waren, wieder aufzusteigen, bis sie zum Schöpfer zurückzukehren.
3) Die Seele besteht aus dem Licht und dem Kli (Gefäß). Das Licht der Seele stammt vom Schöpfer, aus Seiner Essenz. Durch das Licht wurde das Kli der Seele, also das Verlangen vom Schöpfer Licht und Genuss zu empfangen, erschaffen. Daher hat das Kli die passende Größe für das Empfangen des Lichts, mit dem es sich füllen möchte.
Das Licht ist ein Teil des Schöpfers. Die Seele ist das tatsächliche Kli. Daher wird nur das Kli als Geschöpf betrachtet. Es wurde aus Nichts erschaffen; das bedeutet, dass dieses Verlangen nicht existierte, bevor nicht der Schöpfer beschloss es zu erschaffen. Da der Schöpfer Seine Geschöpfe vollkommen genießen lassen will, erschuf Er ein extrem großes Kli (also ein großes Verlangen zu empfangen), entsprechend dem Ausmaß des Lichts (Freude/Genuss), das Er schenken möchte.
4) Die Schöpfung ist so gesehen eine Neuwerdung, etwas, das vorher nicht existierte. Man nennt sie auch „Jesh mi Ajn“ (Existierendes aus nicht Existierendem). Wenn aber der Schöpfer vollkommen ist, wie kann es dann etwas geben, das nicht in Ihm enthalten ist? Entsprechend dem bereits Gesagten verstehen wir aber, dass das Verlangen zu empfangen vorher nicht im Schöpfer enthalten war. Der Schöpfer ist vollkommen und hat nur den Willen zu geben. Daher war das, was nicht in Ihm war, aber erschaffen werden sollte, nur der Wunsch, von Ihm Genuss zu empfangen.
Der Wille zu empfangen ist die ganze Wirklichkeit. Deshalb besteht der ganze Unterschied zwischen den Teilen der Wirklichkeit nur in der Größe des Willens zu empfangen, der in jedem Teil ist – und keine zwei Teile haben denselben Willen.
5) Im Spirituellen gibt es keine physischen Körper. Die spirituelle Welt ist eine Welt von Wünschen, von Kräften bar jeder materiellen Einkleidung. Daher sind alle Worte, die in der Kabbala verwendet werden, Ausdrücke des Wunsches zu genießen oder Ausdrücke der Bewunderung von der Erfüllung des Lichts, das in Ihm ist.
Der Schöpfer entspricht dem Wunsch zu schenken und das Geschöpf entspricht dem Wunsch, das vom Schöpfer Geschenkte zu genießen. Wenn das Geschöpf sich erfreut, nur weil dadurch seinerseits der Schöpfer Freude hat, bedeutet dies Schenken der Absicht wegen, und ist nicht ein Akt des Empfangens. Das bedeutet, dass der Wille des Schöpfers und der Wille des Geschöpfs gleich sind, und es gibt nichts, was sie unterscheidet.
Daher ist das Gesetz der Angleichung der Form dem spirituellen Gesetz nach ein Ergebnis der Angleichung der Eigenschaften (Wünsche), sie werden zu einer Einheit. Und dann gleichen sich beide Wünsche nicht nur, sondern sie sind wirklich einer. Diese spirituelle Situation wird „Angleichung der Form“ (Hashwaat haZura) genannt oder „Anhaftung“ (Dwekut).
Wenn sie hingegen nicht den gleichen Wunsch und die gleiche Absicht haben, so haben sie auch nicht das gleiche Ziel und befinden sich in Trennung. Als Resultat der Veränderung in den Eigenschaften (Wünschen) sind sie zwei und nicht eins. Dieser Zustand wird in der Spiritualität „Ungleichheit der Form“ (Shinui Zura) genannt.
Die Annäherung zwischen dem Geschöpf und dem Schöpfer entspricht dem Maß der Angleichung der Form und die Veränderung der Form entspricht dem Ausmaß ihrer Entfernung voneinander. Anfangs sind der Wunsch des Schöpfers zu schenken und der Wille des Geschöpfs zu empfangen gleich, weil der Wille zu empfangen, der im Geschöpf ist, aus dem Willen des Schöpfers zu schenken, geboren wird. Daher ergibt sich:
- Wenn alle Wünsche (Absichten) sich gleichen, dann sind sie einer.
- Wenn alle Wünsche (Absichten) gegensätzlicher Natur sind, dann sind so weit entfernt voneinander wie die beiden Pole.
- Wenn sie in allen Wünschen (Absichten) nur einen gemeinsamen Wunsch (Absicht) haben, dann berühren sie einander eben durch diese zwei gemeinsamen Wünsche (Absichten).
- Wenn aber ein Teil der Wünsche (Absichten) sich ähneln, dann sind sie sich nah oder fern, je nach Angleichung der Form oder Veränderung der Form.
6) Wir haben keine Erkenntnis vom Schöpfer selbst, Azmuto, und erreichen nur die Empfindung des Lichts im Kli, die Erfüllung unserer Wünsche. Und was wir nicht erreichen, können wir nicht beim Namen nennen, denn wir geben Namen entsprechend des Eindrucks unserer Erfüllung. Daher können wir kein einziges Wort über Azmuto sagen. All unsere Namen und Benennungen in Hinblick auf den Schöpfer sind nur Reflexionen davon, was wir Ihm gegenüber empfinden.
Wir können Ihn und Seine Handlungen nur durch das Maß der Angleichung der Form (Wunsch, Absicht) mit Ihm empfinden. Daher fühlen wir Seine Wünsche und Handlungen nur in dem Maß, wie wir mit Ihm ähnlich sind und dementsprechend benennen wir den Schöpfer. Wenn wir sie fühlen können, benennen wir Ihn danach, was wir von Ihm wahrnehmen. Dies nennt man „An Deinen Handlungen werde ich Dich erkennen.“
7) Kabbalisten sind Menschen, die in dieser Welt leben und sich mit dem Schöpfer entsprechend der Gleichheit ihrer Form (mit Ihm) verbinden, noch während sie in dieser Welt leben. Welten sind unterschiedliche Maße in der Wahrnehmung des Schöpfers. Eine „Welt“ ist das Maß für die Verhüllung und Offenbarung des Schöpfers gegenüber Seinen Geschöpfen; und die völlige Verhüllung wird „diese Welt“ (Olam haSe)genannt.
Der Beginn der Empfindung des Schöpfers ist der Übergang zwischen dieser Welt und der spirituellen Welt. Der Übergang selbst wird „Barriere“ (Machsom) genannt. Zwischen der Verhüllung und völliger Offenbarung gibt es 125 Stufen der Enthüllung von Teilen des Schöpfers. Diese Teile heißen „Welten“.
Kabbalisten erklimmen die spirituellen Welten, indem sie ihre Verlangen (Absichten) korrigieren. Sie erzählen uns – mündlich oder schriftlich – dass der Schöpfer ausschließlich das Verlangen hat, Gutes zu geben. Er erschuf alles, um uns an Seiner Güte Anteil nehmen zu lassen. Daher erschuf Er uns mit dem Verlangen zu empfangen, damit wir alles von Ihm empfangen können.
Das Verlangen, für uns selbst zu empfangen, ist unsere Natur. Doch in dieser Natur sind wir dem Schöpfer entgegengesetzt, da der Schöpfer nur das Verlangen zu geben darstellt und kein Verlangen zu empfangen besitzt. Wenn wir also in dem Verlangen, nur für uns zu empfangen, verharren, werden wir für immer vom Schöpfer entfernt sein.
Kabbalisten erzählen uns, dass der Schöpfer die Absicht hat, die gesamte Schöpfung an Sich anzunähern und dass Er das absolut Gute verkörpere. Aus dem Grund möchte Er auch jeden beschenken.
Sie sagen auch, dass der Grund für die Erschaffung der Welten darin liegt, dass der Schöpfer in Seinen Handlungen und Kräften vollkommen ist. Und wenn er Seine Kräfte nicht in vollkommenen Handlungen einsetzte, würde Er als unvollkommen erachtet werden.
Doch wie können unvollkommene Handlungen von einem vollkommenen Schöpfer herrühren – wie können Seine Handlungen also einer Korrektur durch die Geschöpfe bedürfen? Wir sind Seine Handlungen! Wenn wir uns korrigieren müssen, heißt es dann nicht, dass Seine Handlungen unvollkommen sind?
Der Schöpfer erschuf nur das Verlangen zu empfangen, genannt „das Geschöpf“. Doch wenn das Geschöpf empfängt, was Ihm der Schöpfer geben möchte, wird es vom Schöpfer getrennt, da der Schöpfer der Geber und das Geschöpf der Empfänger ist – und beide daher gegensätzlich zueinander sind. In der Spiritualität wird die Gleichheit der Form durch die Gleichheit der Verlangen (Eigenschaften, Absichten) bestimmt. Und wenn das Geschöpf vom Schöpfer getrennt bleibt, wird auch der Schöpfer nicht vollständig sein, denn vollkommene Handlungen stammen von einem vollkommen Handelnden ab.
Um dem Geschöpf die Möglichkeit zur Erlangung von Vollkommenheit aus freiem Willen zu geben, schränkte sich der Schöpfer – Sein Licht – ein und erschuf die Welten, Einschränkung nach Einschränkung, bis hinunter in diese Welt. Hier ist der Mensch vollkommen seinem Verlangen zu empfangen unterworfen – er will aber nicht das Höhere Licht empfangen sondern eher die tierische Kleidung darüber. Die gesamte Menschheit entwickelt sich vom Verlangen nach Genuss, welches auch die Tiere haben, über das Verlangen nach Reichtum, Ehre, Macht und Wissen, bis der Schöpfer ihr etwas Unbekanntes zwischen all die erwähnten Genüsse implantiert, etwas, das jenseits dieser Welt liegt.
Dieses neue Verlangen treibt den Menschen dazu an, Erfüllung zu suchen, bis er zum Studium der Kabbala gelangt. Während dieses Studiums beginnt er, die Absichten des Schöpfers ihm gegenüber zu verstehen. In diesem Zustand studiert er nicht mehr, um Wissen anzuhäufen, sondern um das „Licht, welches zur Quelle zurückführt“, anzuziehen (Einführung in das Studium der Zehn Sefirot, Punkt 155).
Durch dieses Licht beginnt ein Mensch all sein Verlangen zu korrigieren. Der Mensch hat insgesamt 613 Verlangen, die im Allgemeinen als Guf (Körper) bezeichnet werden. Die Korrektur dieser Wünsche besteht darin, jeden davon mit der Absicht, den Schöpfer zu beschenken, zu nutzen, genauso wie der Schöpfer den Menschen beschenkt. Die Korrektur jedes Verlangens und das Empfangen des Lichts nennt man „ein Gebot (Mizwa) einhalten“. Das Licht, welches ein Mensch im gemeinsamen korrigierten Verlangen empfängt, nennt man „Tora“. Und das Licht, welches die Verlangen des Menschen korrigiert (zur Quelle zurückführt), ist das Mittel, durch welches das Geschöpf Vollkommenheit erlangt (siehe auch „Den Weg der Wahrheit beschreiten“).
Die Vollkommenheit liegt in der Gleichheit der Form (Eigenschaften) mit dem Schöpfer. Dann ist das Geschöpf würdig, all das Wohlwollen und die Freude, die im Schöpfungsgedanken eingeschlossen sind, zu erhalten. Mit anderen Worten genießt es dann das Licht und den Zustand des Schöpfers selbst, da es die Gleichheit der Form sowohl bezogen auf die Verlangen als auch auf die Gedanken des Schöpfers errungen hat.
Es stellt sich heraus, dass man sich nur durch das Studium der Kabbala korrigieren kann und das Ziel, für das der Mensch erschaffen wurde, erreichen kann. Und darüber schreiben alle Kabbalisten. Der einzige Unterschied zwischen den Heiligen Büchern (Tora, Propheten, Hagiographie, Mishna, Talmud, usw.) liegt in der Intensität des Lichts in ihnen, das einen Menschen korrigiert. Das Licht in den kabbalistischen Büchern ist das größte; daher empfehlen Kabbalisten auch speziell diese zu studieren.
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„Es gibt keinen anderen Weg für die Menschheit, spirituelle Erhöhung und Erlösung zu erreichen, als durch das Studium der Kabbala, welches ein einfacher und gangbarer Weg ist. Jedoch gibt es einige wenige, die das Ziel auch durch die Verwendung anderer Teile der Tora erreichen.“
Rav Yehuda Ashlag, Einführung in das Studium der Zehn Sefirot, Punkt 36
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„Erkenntnis beginnt mit der Weisheit des Verborgenen, und nur dann können andere Teile der Tora erreicht werden. Am Ende wird die enthüllte Tora erkannt.“
Der Gaon von Vilna, Gebetsbuch
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„Das Verbot, die Kabbala zu studieren, galt nur für eine bestimmte Zeit lang, bis 1490. Doch seit 1540 sollte jeder dazu ermutigt werden, sich in das Buch Sohar zu vertiefen, denn nur dadurch wird die Menschheit ihre spirituelle Erlösung und das Kommen des Messias erreichen. Daher dürfen wir das Studium der Kabbala nicht verhindern.“
Avraham ben Mordechai Asulaj, Or HaChama (Licht der Sonne)
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„Wehe denen, die den Sohar nicht studieren wollen, denn sie verursachen Elend, Kriege, Ausbeutung und Katastrophen in der Welt.“
Das Buch Sohar, Tikunej Sohar (Korrekturen des Sohar), Tikun 30
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„Das Studium des Sohar liegt über allem und ist allen anderen Studien vorzuziehen.“
Chidah
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„Die Erlösung und das Kommen des Messias hängen nur vom Studium der Kabbala ab.“
Der Gaon von Vilna, Even Shlema (Ein perfektes Gewicht)
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„Es gibt keine Beschränkungen im Studium des Sohar.“
Chafez Chaim
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„Wenn meine Zeitgenossen auf mich gehört hätten, würden sie mit neun Jahren das Buch Sohar studieren und auf diese Weise Ehrfurcht vor dem Himmel erwerben anstelle von oberflächlichem Wissen.“
Rav Izchak Yehuda Yechiel von Komarno, Nozer Chessed (Gnade walten lassen)
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„Ich rufe jeden Menschen dazu auf, sich jeden Tag eine bestimmte Zeit lang dem Studium der Kabbala zu widmen – denn davon hängt die Reinigung der Seele ab.“
Rav Izchak Kaduri
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„In Zukunft werden die Kinder Israels nur durch den Verdienst des Buches Sohar von ihrem Exil erlöst werden.“
Das Buch Sohar, Parashat Nasso
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(Es gibt mehr Zitate im Kapitel „Kabbalisten über die Weisheit der Kabbala“)
8) Es liegt eine „Macht“ im Studium der Tora und der Mizwot. Diese Macht ist die spirituelle Kraft, die einen Menschen dazu bringt, seine Eigenschaften denen des Schöpfers anzugleichen. Doch diese Kraft erscheint und handelt im Menschen nur, wenn er sich in die Tora und Mizwot vertieft, um keine Belohnung für sich selbst zu empfangen. Stattdessen arbeitet er nur, um dem Schöpfer Vergnügen zu bereiten. Nur durch diese Voraussetzung erwirbt jemand stufenweise Gleichheit der Form mit dem Schöpfer.
Die Korrektur des Menschen im Bezug auf die Gleichheit der Form mit dem Schöpfer besteht im Allgemeinen aus fünf Stufen: Nefesh, Ruach, Neshama, Chaja, Yechida. Jede Stufe ist eine Welt, denn wenn jemand eine Stufe im Korrekturprozess erreicht, fühlt er die Existenz des Schöpfers entsprechend dem Maß seiner Korrektur. Diese Korrekturen werden „Welten“ genannt, weil sie den Schöpfer entsprechend dem Maß der Korrektur eines Menschen enthüllen – und den Schöpfer im Maße der bisher unkorrigierten Kelim (Verlangen) – insgesamt 613 – verhüllen.
Es folgt, dass jemand diese fünf Stufen auf seinem Weg zur Vollkommenheit aus den fünf Welten erhält: Assija, Yezira, Brija, Azilut und Adam Kadmon. In jeder Welt gibt es fünf Parzufim und in jedem Parzuf gibt es fünf Sefirot – daher die Summe von 125 Stufen in der „Leiter Jakobs“ – von dieser Welt bis zur Spitze der Leiter.
Durch das Ausüben der Tora und der Mizwot, um dem Schöpfer Genuss zu bereiten, verdient und erreicht ein Mensch Stufe für Stufe die Kelim des Willens zu Geben. So erklimmt der Mensch stufenweise die Leiter, bis er die vollkommene Gleichheit der Form mit dem Schöpfer erreicht. Dann erfüllt sich der Schöpfungsgedanke im Menschen, welcher darin besteht, dass der Mensch all die für ihn bestimmten Genüsse und die Vollkommenheit durch den Schöpfer erhält. Und der größte Gewinn besteht darin, durch die wahre Anhaftung an den Schöpfer (Dwekut) das Verlangen zu geben zu bekommen, wie der Schöpfer.
9) Nun verstehen wir das oben Gesagte: „Alle Welten, die höheren und die unteren und alles in ihnen, wurde nur für den Menschen erschaffen.“ All diese Stufen und Welten dienen nur dazu, das Verlangen des Menschen in der Absicht zu geben zu vervollständigen, um es ihm zu ermöglichen, die Gleichheit der Form mit dem Schöpfer zu erreichen – denn diese fehlt dem Menschen von Natur aus.
Am Anfang schränkten sich die Welten ein, und die Stufen stiegen Stufe um Stufe, Welt für Welt, bis hin zu unserer materiellen Welt ab, um in dieser Welt zum „Körper dieser Welt“ zu gelangen. Dieser wird in der Weisheit der Kabbala als „der Wille für sich selbst zu empfangen“ bezeichnet. Auf der Stufe dieser Welt ist der Mensch wie ein Tier: Ein vollkommenes Verlangen zu empfangen ohne den Funken eines Verlangens zu geben. In diesem Zustand befindet sich der Mensch in völligem Gegensatz zum Schöpfer und somit in maximaler Entfernung von Ihm.
Wenn ein Mensch Kabbala studiert, zieht er das Or Makif (Umgebendes Licht) entsprechend seinem Verlangen nach Spiritualität auf sich. Dieses Licht befindet sich außerhalb des Kli (Verlangen/Seele) des Menschen. Das Umgebende Licht korrigiert das Kli auf solche Weise, dass seine Absicht sich in Richtung Geben verändert. Die Absicht, dem Schöpfer und nicht sich selbst zu geben, verwandelt eine Handlung des Empfangens in eine Handlung des Gebens.
Entsprechend seiner Natur bleibt das Kli ein Verlangen nach Genuss, aber die Absicht ändert das Wesen dieser Handlung vom Empfangen zum Geben. Dann kann das Umgebende Licht mit dem Ziel in das korrigierte Kli eintreten, dem Schöpfer zu geben. Vor allem während des Studiums der Kabbala kann das Or Makif (Umgebendes Licht) die Verlangen des Menschen korrigieren, bis sie würdig werden, es als Or Pnimi (Inneres Licht) zu erhalten.
Der Mensch erreicht dieses Verlangen zu geben nur stufenweise, von unten nach oben, entlang desselben Weges, wie es während der Zeit der Entwicklung von oben nach unten abgestiegen ist.
Alle Stufen sind Maße für die Größe des Verlangens zu geben. Je höher die Stufe, umso entfernter ist der Mensch von seinem Verlangen zu empfangen und umso näher ist er dem Verlangen zu geben. Ein Mensch erklimmt Schritt für Schritt alle Stufen des Gebens bis er „des vollständigen Gebens“ würdig wird und nichts mehr in der Absicht für sich selbst empfangen will.
Dann hat der Mensch Vollständigkeit durch wahre Anhaftung an den Schöpfer (Dwekut) erreicht. Dies ist das Schöpfungsziel und der einzige Grund für die Erschaffung des Menschen. Daher wurden alle Welten und alles darin Befindliche nur dazu erschaffen, dem Menschen beim Erklimmen der Leiter zu helfen. Wenn man sich korrigiert hat und mit Licht erfüllt ist, befinden sich das gesamte System der Welten und alles darin im Menschen.
10) Dem Menschen, der verstanden hat und sich daran erinnert, worüber wir gesprochen haben, wird erlaubt, die Weisheit der Kabbala zu studieren – ohne dass die Gefahr der falschen Interpretation und der Materialisierung besteht. Denn das Studium der Kabbala ohne richtige Anleitung verwirrt den Studenten: Einerseits sind alle Sefirot und Parzufim (spirituelle Objekte) von der Welt Azilut bis zur Welt Assija vollkommen göttlich und befinden sich somit in Einheit mit dem Schöpfer. Und wie kann es andererseits in der Göttlichkeit und in der Einheit Veränderungen, Auf– und Abstiege und Siwugim (Paarungen) geben?
11) Aus dem oben Gesagten wird klar, dass all diese Veränderungen – Aufstiege, Abstiege, Einschränkungen und Siwugim – nur von jenen Kelim der Seelen, welche das Licht empfangen, unterschieden werden. Man kann die gesamte Realität in zwei Teile einteilen: Das Mögliche (Potenzial) und das Tatsächliche.
Man kann es mit einem Mann vergleichen, der ein Haus bauen will. In seinen Gedanken besitzt er bereits den Plan des Hauses – dennoch gleicht der Plan nicht einem tatsächlichen Haus, das durch den Plan umgesetzt wurde. Denn der Gedanke an das Haus besteht aus der Substanz des Gedankens und existiert nur im Potenzial. Wenn sich der Hausbau allerdings vom Gedanken zur Handlung hin entwickelt, verändert sich dessen Substanz in ein anderes Material und nimmt die Form von Holz und Stein an.
Also kann man auch bei der Seele (Neshama) eine potenzielle und eine tatsächliche Entwicklung unterscheiden: Der „tatsächliche“ Austritt der Seelen (Neshamot) aus dem Schöpfer geschieht ausschließlich in der Welt Brija. Daher werden alle Veränderungen, die sich vor der Welt Brija ergeben, als „potenziell“ bezeichnet und unterscheiden sich nicht greifbar vom Schöpfer.
Und so wird gesagt, dass alle Seelen bereits in Malchut von Ejn Sof eingeschlossen sind, im Mittelpunkt der gesamten Wirklichkeit. Denn dieser Punkt enthält potenziell die Kelim[2] der Seelen, die „tatsächlich“ von der Welt Brija abwärts entstehen. Auch die erste Einschränkung (Zimzum Alef) ergab sich also in diesem Mittelpunkt im Hinblick auf das Potenzial der zukünftigen Seelen.
Alle Kelim und Welten, die nach der ersten Einschränkung bis zur Welt Brija entstanden, entwickelten sich aus diesem Mittelpunkt; sie sind nur „mögliche“ Welten im Hinblick auf die Seelen. Nur wenn die Seelen tatsächlich in Brija und abwärts davon austreten, beginnen die Veränderungen in den Stufen dieser Welten sie zu beeinflussen.
12) Es ist mit einem Menschen vergleichbar, der sich selbst verhüllt und verkleidet, damit er weder gesehen noch aufgespürt werden kann. Im Hinblick auf sich selbst bleibt er aber immer er selbst. So handelt es sich bei den Zehn Sefirot (Keter, Chochma, Bina, Chessed, Gwura, Tiferet, Nezach, Hod, Jessod, Malchut) nur um zehn Verkleidungen, innerhalb derer sich Ejn Sof verhüllt und vor den Seelen verbirgt.
Das Licht von Ejn Sof ist in vollkommener Ruhe, und so leuchtet es innerhalb der Verhüllungen. Aber weil die Seelen das Licht aus Ejn Sof durch die Verhüllungen erhalten, empfinden sie es als veränderlich. Deswegen werden die Seelen entsprechend ihrer unterschiedlichen Verhüllungen in zehn Stufen eingeteilt.
All diese Verhüllungen gibt es nur in Brija und unterhalb davon, denn nur von dort an hinunter existieren die Seelen, die aus den Zehn Sefirot durch die Verhüllungen empfangen. In den Welten Adam Kadmon und Azilut existieren die Seelen noch nicht, denn dort sie sind nur „potenziell“ vorhanden.
Obwohl die zehn Verhüllungen in den Zehn Sefirot nur in den Welten Brija, Yezira und Assija agieren, werden sie trotzdem als genauso göttlich wie vor der Einschränkung betrachtet. Der einzige Unterschied in den Kelim der Zehn Sefirot besteht darin, dass sie in Adam Kadmon und Azilut potenzielle Kelim sind und von BYA (Brija, Yezira, Assija) abwärts ihre Verhüllung beginnt. Das Licht in ihnen bleibt jedoch trotz der Verhüllungen unverändert.
13) Wenn sich die Seelen (die Empfänger), die Licht aus den Welten empfangen, in den Welten Adam Kadmon und Azilut nicht enthüllten, welchem Ziel würden diese Kelim von AK und Azilut dienen und wofür würden sie sich verhüllen? Die Antwort darauf ist: Wenn die Welten BYA zusammen mit ihren Seelen zu AK und Azilut aufsteigen, werden sie Licht entsprechend der Stufe der Zehn Sefirot in Azilut oder in Adam Kadmon empfangen. Daher treten Veränderungen auch in Adam Kadmon und Azilut auf, entsprechend den Eigenschaften der Seelen. Und sie sind dazu bestimmt, auf die Seelen zu scheinen, die in Zukunft zu ihnen aufsteigen werden.
14) Es folgt, dass die Welten, die Erneuerungen, die Veränderungen und die Stufen sich nur auf die Kelim beziehen, die die Seelen beschenken und ihnen ihr Maß zeigen, damit sie von dem Licht in Ejn Sof empfangen. Wenn die Seelen jedoch entlang der Stufen aufsteigen, verändern sie nichts am Licht von Ejn Sof selbst, denn alle Verhüllungen verändern nicht den Verhüllten, sondern nur denjenigen, der den Verhüllten fühlen und von Ihm empfangen möchte.
15) Man kann immer drei Aspekte in den Sefirot und Parzufim (spirituelle Objekte) unterscheiden: Das Wesen oder die Essenz des Schöpfers (Azmuto), Kelim und Lichter (Orot).
- Die Empfänger haben keine Wahrnehmung von Azmuto – der Essenz des Schöpfers.
- Es gibt immer zwei gegensätzliche Aspekte in den Kelim: Verhüllung und Enthüllung. Am Anfang verbirgt sich das Kli, weshalb die zehn Kelim in den Zehn Sefirot zehn Stufen der Verhüllung darstellen. Nachdem aber die Seelen diese Kelim mit all ihren Voraussetzungen empfangen haben, verwandeln sich die Verhüllungen in Enthüllungen bezogen auf die Erkenntnis, die von den Seelen ausgeht. In diesem Zustand verschmelzen die beiden gegensätzlichen Aspekte in den Kelim miteinander, weil das Maß der Enthüllung im Kli genau der Größe der Verhüllung im Kli entspricht. Und je gröber das Kli ist, desto mehr enthüllt es die Höhere Stufe, wenn es zu Azmuto aufsteigt.
- Die Lichter in den Sefirot haben eine spezielle Gestalt und sind würdig, für die Seelen und deren Erkenntnis zu leuchten. Während einerseits alles aus der Essenz des Schöpfers kommt, wird das Licht nur entsprechend der Charakteristik der Kelim wahrgenommen. Daher muss es zehn Lichter für zehn Kelim geben – das heißt, zehn Stufen der Enthüllung für die Empfänger – entsprechend der Charakteristik dieser Kelim. Und es kann keinen Unterschied zwischen dem Licht und der Essenz des Schöpfers geben, sondern nur in dem, was uns vom Schöpfer erreicht, durch die Einkleidung in die Zehn Sefirot. Daher nennen wir alles „Erkannte“ „Licht“.
Die vier Stufen der Entwicklung des Kli
Kabbalisten erreichten die Spiritualität und schrieben über sie in ihren Büchern. Sie erkannten, dass die Wurzel der gesamten Realität die Höchste Kraft ist, welche „Seine Essenz“ (Azmuto) genannt wird – denn die Kraft selbst konnten sie nicht erfassen. Jedenfalls erfassten sie, dass ein Gedanke und eine Absicht aus Azmuto ausging – die Geschöpfe zu erschaffen, um sie mit Freude und Genuss zu erfüllen. Die Kabbalisten nannten diesen Gedanken und die Absicht „den Schöpfungsgedanken“ oder das „Höhere Licht“ (Or Eljon). Gegenüber dem Geschöpf entspricht das Licht dem Schöpfer, denn Azmuto ist unerfassbar. Daher wird die Beziehung zwischen Schöpfer und Geschöpf durch das Höhere Licht aufrechterhalten.
Zusammenfassung: Es gibt das Licht, das von Azmuto stammt, welcher das Geschöpf erschaffen wollte, um es mit Genuss und Freuden zu erfüllen. Die Bedeutung dieses Lichts ist, ein Geschöpf zu erschaffen, das das Licht genießt. Die Kabbalisten nannten daher das Geschöpf „Kli“ und das Licht „Füllung“ (Milui). Das Licht, welches aus Azmuto (Seiner Essenz) austritt, nennt man Bchina Shoresh (Wurzelphase), denn es ist die Wurzel der gesamten Realität. Dieses Licht erzeugte ein Verlangen nach dem Licht. Dieses Verlangen nach dem Licht wird auch „Verlangen zu empfangen“ (Razon lekabel) genannt.
Die Intensität des Genusses hängt nur von der Größe des Verlangens ab, ihn zu empfangen – genau wie wenn jemand einen leeren Magen hat, jedoch keine Lust auf Essen. Daher ist das Verlangen das Kli für die Füllung und ohne dieses gibt es keinen Genuss. Es gibt in der Spiritualität keinen Zwang, und die Füllung entspricht immer dem Verlangen.
Das Licht, welches aus Azmuto stammt, erschafft also ein Kli und füllt es. Der Genuss, den das Geschöpf beim Empfangen verspürt, wird Or Chochma (Licht der Weisheit) genannt. Das durch das Licht erschaffene Verlangen, welches auch vom Licht erfüllt wird, nennt man Bchina Alef (Erste Phase), weil es sich um die erste Stufe (Erscheinung, Manifestation) des zukünftigen Kli handelt.
Doch dieses Verlangen ist noch nicht unabhängig, da es direkt durch das Licht erschaffen wurde. Das wahre Geschöpf ist jenes, welches selbst das gesamte Licht des Schöpfers aufnehmen will, das heißt, sein Verlangen und seine Entschlossenheit, das Licht zu genießen, müssen in dem Geschöpf selbst entstehen und nicht durch den Schöpfer eingeflößt sein.
Um Licht empfangen zu wollen, muss das Geschöpf zuerst die Stärke des zukünftigen Genusses kennen. Dafür muss es mit Licht gefüllt werden und später auch fühlen, wie der Zustand ohne Licht ist – nur dann kann ein wahres Verlangen nach Licht entstehen.
Ähnlich verhält es sich auch in der irdischen Welt: Bevor ein Mensch eine neue Frucht kostet, die er nie zuvor gesehen hat, gibt es in ihm noch kein Verlangen danach. Doch wenn er von ihr isst und sie ihm schmeckt und man ihm die Frucht wieder wegnimmt, beginnt er, sich nach deren köstlichem Geschmack zu sehnen. Und genau so wird ein neues Verlangen im Menschen geschaffen; er nimmt es als „freien Willen“ wahr.
Daher ist es unmöglich, das ganze Kli auf einmal zu erschaffen. Damit das Verlangen weiß, wodurch es erfüllt wird und damit es erkennt, dass Er selbst es füllen möchte, muss es die ganze Entwicklung durchlaufen. Diese Bedingung wird in der Kabbala als Gesetz bezeichnet: „Die Ausdehnung des Lichts (Hitpashtut haOr) im Willen zu empfangen und sein Verschwinden (Histalkut) von dort – machen das Kli seiner Aufgabe würdig“, welche darin besteht, das Licht zu empfangen und sich daran zu erfreuen. Die Stufen der Entwicklung des Verlangens werden Bchinot (Unterscheidungen) genannt, weil sie unterschiedliche Phasen des Verlangens zu empfangen sind.
So stattet das Licht durch den Genuss das Kli mit den Eigenschaften des Gebens aus. Und das Kli erkennt plötzlich, während es sich am Licht erfreut, dass es auch geben möchte – gleich wie die Natur des Lichts, welches es erfüllt. Der Schöpfer hat das Licht mit Bedacht so gestaltet, dass es Seine Eigenschaften durch das Verlangen zu geben ausdrückt.
Wenn das Licht erst Bchina Alef erschaffen hat und das Kli füllt, spürt es, dass es so sein möchte wie der Schöpfer. Und da es sich um ein völlig neues Verlangen handelt, ergibt sich auch eine neue Betrachtungsweise, die Bchina Bet (Zweite Phase/Unterscheidung) genannt wird.
Bchina Bet ist das Verlangen zu geben. Der Genuss, den es fühlt, wenn es dem Schöpfer ähnlich wird, nennt man „Or Chassadim“ (Licht der Barmherzigkeit). Also sehen wir, dass Bchina Alef der Bchina Bet entgegengesetzt ist, denn das eine ist das Verlangen zu empfangen und das andere das Verlangen zu geben. Das Licht in Bchina Alef ist Or Chochma und das Licht in Bchina Bet ist Or Chassadim.
Wenn das Verlangen zu empfangen in Bchina Alef anfängt, sich am Licht zu erfreuen, von dem es gefüllt wird, spürt es unmittelbar, dass das Licht der Genussgebende und es selbst der Empfänger ist – und so möchte es nach und nach so werden wie das Licht selbst: Es möchte nicht mehr Genuss empfangen sondern ihn geben – wie das Licht. Daher verschwindet das Verlangen zu empfangen in ihr und sie bleibt leer, denn Genuss kann nur gefühlt werden, wenn ein Verlangen danach besteht.
Das Verlangen zu empfangen kann nicht ohne Or Chochma verbleiben, denn Or Chochma ist seine Lebenskraft. Daher muss es ein wenig Or Chochma nehmen. Und so besteht dieses neue Verlangen, Bchina Gimel (Dritte Phase/Unterscheidung) genannt, aus zwei Verlangen:
- Jenem, dem Licht zu gleichen und
- Jenem, ein kleines Maß an Or Chochma zu empfangen
Also fühlt das Kli nun zwei Lichter: Das Or Chassadim im Verlangen zu geben und das Or Chochma im Verlangen zu empfangen.
Wenn Bchina Gimel das Licht empfängt, fühlt sie, dass Or Chochma, das Licht des Lebens, eher ihrer Natur entspricht. Daher entscheidet sie sich dafür, das ganze Licht zu nehmen. So entsteht ein eigenes Verlangen, Or Chochma zu empfangen, das heißt diesen Genuss, mit dem der Schöpfer das Geschöpf erfüllen will.
Wir erkennen, dass das Licht, welches aus Azmuto ausströmt, in vier Stufen ein Kli erschafft. Daher handelt es sich nur bei diesem endgültigen Verlangen, Bchina Dalet (vierte Phase/Unterscheidung) genannt um das einzige tatsächliche Geschöpf. Alle vorangegangenen Phasen dienten nur seiner Entwicklung. Letztendlich ist die gesamte Schöpfung in dieser vierten Phase beinhaltet. Alles in der Wirklichkeit – außer dem Schöpfer – ist Bchina Dalet. Bchina Dalet wird Malchut genannt (Königreich), denn das Verlangen zu empfangen regiert darin.
Vier Bchinot
Bchina Dalet ist das einzige Geschöpf. Sie wird in Äußerlichkeit und Innerlichkeit unterteilt. Die äußeren Teile bestehen aus Sefirot, Parzufim (Mehrzahl von Parzuf), Welten und unserer Welt – dem Bewegungslosen, Pflanzlichen und Tierischen. Die inneren Teile bestehen aus den menschlichen Seelen. Der Unterschied zwischen diesen Teilen liegt nur in der Größe ihres Verlangens zu empfangen.
Wenn Bchina Dalet vollständig mit Or Chochma erfüllt ist, nennt man sie Olam Ejn Sof (Welt der Unendlichkeit), denn ihr Verlangen das Licht zu empfangen ist endlos. Bchina Dalet empfängt durch die vier vorangegangenen Bchinot: Shoresh, Alef, Bet und Gimel. Also wird Bchina Dalet in 5 Teile des Verlangens zu empfangen unterteilt: den Wünschen nach Licht in den Bchinot, welche ihr vorausgehen und dem Verlangen nach Licht, welches zu ihr kommt.
Vier Bchinot, die Bchina Dalet vorangehen, mit fünf Bchinot in ihr
Zusammenfassung: Das Licht kommt vom Schöpfer, das heißt aus der Wurzelphase (Shoresh). Dann erschafft das Licht ein Geschöpf – Bchina Dalet – in vier Etappen. Das Wesen des Geschöpfes ist das Verlangen, Genuss zu empfangen. Dieser Genuss ist das Gefühl des Lichts innerhalb des Verlangens. Die Vierte Phase wird dann in vier innere Teile unterteilt, welche Licht aus den vorangegangenen Phasen empfangen. Die Bchina Dalet, erfüllt mit Or Chochma, wird Olam Ejn Sof (Welt der Unendlichkeit) genannt. Die Teile von Bchina Dalet werden Seelen und Welten genannt. Die Welten enthalten Parzufim, Sefirot und alles andere, außer den Seelen.
Zimzum Alef – Massach – Parzuf
Wenn Or Chochma das Verlangen zu empfangen in Bchina Alef füllt, übermittelt es ihm auch seine Natur, jene des Gebens. Das ist der Grund, weshalb Bchina Alef am Ende, nachdem sie die Natur des Lichts, das sie erfüllt, gespürt hat, ihr Verlangen vom Empfangen hin zum Geben verändert hat.
Nachdem Bchina Dalet die Bchina Gimel (Dritte Phase) verlässt und sich mit ihrem Or Chochma gefüllt hat, wirkt das Licht in ihr so, dass sie ebenfalls beginnt, geben zu wollen – so wie die Natur des Lichts in ihr. Aus diesem Grund verschwindet das Verlangen zu empfangen aus Bchina Dalet.
Warum verleiht das Or Chochma dem Kli sein Verlangen zu geben, wenn es das Kli füllt? Dies ist so, weil das Kli dadurch nicht nur den Genuss des Lichts sondern auch das Verlangen des Gebers spürt. Der Schöpfer hätte ein Kli erschaffen können, das Ihn nicht als Geber wahrnimmt, sondern nur den Genuss des Empfangens. So nehmen es Menschen mit einem unentwickelten Verlangen zu empfangen wahr wie zum Beispiel Kinder und geistig instabile Menschen.
Wenn ein Kind älter wird, fängt es an, sich für das Empfangen zu schämen. Dieses Gefühl ist derart im Menschen verankert, dass er lieber die größten Qualen auf sich nähme als sich der Scham auszusetzen. Diese Eigenschaft erschuf der Schöpfer im besonderen, damit wir mit ihrer Hilfe fähig würden, uns über unsere Natur zu erheben, welche der Wille zu empfangen ist.
Um sich zu schämen und Leiden während des Empfangens zu empfinden, müssen wir fühlen, dass wir empfangen. Das ist aber nur möglich, wenn es einen Geber gibt und wir seine Existenz spüren. Wenn man den Geber nicht spürt, wird man sich nicht schämen. Doch wenn er direkt vor einem steht, schämt man sich.
Man kann nicht direkt empfangen, weil man in eine Beziehung zu Ihm treten muss, Ihm etwas zurückgeben muss, weil man von Ihm empfangen hat – es wird mehr zu einem Handel und bleibt nicht beim puren Empfangen. Dann wird man selbst auch zu einem Geber, denn Er empfängt ebenfalls von mir.
Das Gefühl des Schöpfers erweckt in Malchut einen solch intensiven Schmerz beim Empfangen, dass sie sich dazu entschließt, niemals mehr ihr Verlangen zu empfangen für den eigenen Vorteil zu nutzen. Dieser Entschluss von Malchut, kein Licht mehr für sich selbst zu empfangen, wird „Einschränkung“ (Zimzum) genannt. Der Name „Erste Einschränkung“ (Zimzum Alef) deutet darauf hin, dass es das erste Mal ist, dass so etwas geschieht.
Durch die Weigerung, Licht zu empfangen, hört Malchut auf, Empfänger zu sein, doch sie kann dem Schöpfer noch nichts geben; sie hat ihr Verlangen, wie das Licht zu sein – also der Geber des Genusses – noch nicht erreicht. Indem Malchut keinen Genuss vom Schöpfer annimmt, erreicht sie nicht die Gleichheit der Form. Daher ist Zimzum Alef kein Ziel, sondern ein Mittel, die Fähigkeit des Gebens zu erlangen.
Die Schöpfungsabsicht des Schöpfers war, dass Malchut, das Geschöpf, Genuss empfängt. Dieser Schöpfungsgedanke ist unveränderlich und absolut. Daher setzt der Schöpfer, das Licht, den Druck auf Malchut fort, um sie zum Empfangen des Genusses zu bewegen. Malchut spürt, dass die Einschränkung nicht ausreicht um den Status des Gebers zu erreichen – aber wie kann ein Geschöpf, dessen einzige Eigenschaft das Empfangen ist, dem Schöpfer irgendetwas geben?
Durch die Wahrnehmung der Höheren neun Eigenschaften (es sind die Eigenschaften des Schöpfers, die Malchut in sich spürt), welche die Verbindung zwischen Malchut und Schöpfer bedeuten, beginnt Malchut zu verstehen, wie sie dem Schöpfer zurückgeben könnte: Sie entschließt sich für das Empfangen und den Genuss des Lichts – doch nur, weil der Schöpfer sich daran erfreut, denn das setzt ihr Empfangen dem Geben gleich. Das Empfangen des Genusses durch den Empfänger, mit der Absicht, dem Geber Genuss zu verschaffen, macht eine empfangende Handlung zu einer gebenden Handlung. Wenn Malchut das gesamte Licht (Genuss) empfängt, das der Schöpfer für sie vorgesehen hat, wird sie Ihm genauso viel geben, wie Er ihr.
Folgendes Beispiel dient der Veranschaulichung: Gast und Gastgeber. Der Gastgeber will den Gast mit all den Köstlichkeiten, die sich dieser wünscht, verwöhnen, sowohl hinsichtlich Menge als auch Geschmack. (Das Verlangen und das Licht passen sowohl in Qualität als auch in Quantität perfekt zusammen, zumal das Licht [Genuss] das Kli [Verlangen] passend zu sich geschaffen hat).
Obwohl der Gast jedoch sehr hungrig ist, entsteht in ihm durch die Anwesenheit des Gastgebers das Gefühl der Scham, welches ihn am Essen hindert. Die Scham stammt daher, dass der Gast sich selbst als Empfänger fühlt und den Gastgeber als Geber. Die Scham ist so groß, dass er unfähig wird, zu empfangen.
Doch das konstante Drängen und Bitten des Gastgebers, der so viel für ihn vorbereitet hat, überzeugt den Gast letztendlich davon, dass er dem Gastgeber Freude bereitet, wenn er die Speisen genießt. Der Gast denkt, dass es dem Gastgeber sehr gefallen wird, wenn er, nachdem er so oft das Essen abgelehnt hatte, nun doch nachgibt und herzhaft zugreift. Dadurch wird der Gast zum Geber und der Gastgeber zum Empfänger.
Der Hunger – das Verlangen, Genuss und Freude zu empfangen – wird in der Kabbala als Kli (Gefäß) bezeichnet. Das Verlangen, das aus dem Schöpfer kommt, wird Or Yashar (Direktes Licht) genannt. Die abstoßende Kraft wird Massach (Schirm) genannt. Das Licht, das vom Massach zurückgestoßen wird, wird als Or Choser (Zurückkehrendes Licht) bezeichnet. Mithilfe der Kraft des Massach – der Widerstandskraft gegen den eigenen Genuss, nur um dem Schöpfer Genuss zu bereiten – ist das Kli in der Lage, seinem Verlangen zu empfangen zu widerstehen. Man könnte sagen, dass das Kli das Licht zurückstößt, aber genauer gesagt widersteht das Kli der Nutzung des Willens für sich selbst.
Das Kli kann dem Schöpfer kein Licht zurückgeben. Es kann nur seine Absicht ändern. Im Kli wird die Absicht geschaffen, den Schöpfer zu erfreuen. Diese Absicht nennen wir Or Choser (Zurückkehrendes Licht). Or (Licht) ist nur ein Synonym für Genuss. Or Yashar (Direktes Licht) ist der Genuss, den der Schöpfer dem Geschöpf bereiten möchte. Or Choser (Zurückkehrendes Licht) ist der Genuss, den das Geschöpf dem Schöpfer bereiten will.
Nachdem der Gast (das Kli) sicher ist, dass er nicht für sich selbst empfängt, überprüft er die Größe seines Or Choser (das Maß seines Wunsches, dem Gastgeber (Schöpfer) Genuss zu geben) und entschließt sich, sich von der Fülle, die ihn umgibt, zu nehmen; das heißt, er bedient sich des Or Yashar, welches die Köstlichkeiten und Genüsse darstellt, die der Gastgeber (Schöpfer) für ihn vorbereitet hat. Doch er nimmt sich nur so viel, wie er mit der Absicht, dem Gastgeber (Schöpfer) Genuss zu bereiten, empfangen kann.
Kabbalisten sind Menschen, die das Licht, welches vom Schöpfer und all Seinen Handlungen kommt, spüren, doch wenn sie über Spiritualität schreiben, beschreiben sie ihre Gefühle mit „technischen“ Begriffen. Daher kann der Leser diese Worte nur dann in Gefühle übersetzen, wenn er den Massach und die Kraft, über die das Buch schreibt, hat, und selbst dieselben Handlungen, über die er liest, durchführt.
Das Licht kommt direkt vom Schöpfer – daher der Name Direktes Licht (Or Yashar) – und will in das Kli eindringen, doch wird es vom Massach gestoppt. Der Massach stößt das Licht ab, das heißt, er will nicht empfangen, um zu empfangen, wodurch das Kli die Bedingung der Ersten Einschränkung (nicht für sich selbst zu empfangen) erfüllt. Nachdem sich das Kli sicher ist, dass es nicht für sich selbst empfängt, berechnet es (mithilfe des Massach), wie viel es in der Absicht zu geben empfangen kann, um dem Schöpfer Genuss zu bereiten.
Die Empfindung des Lichts und die Berechnung, wie viel Licht empfangen werden soll, geschieht vor dem Empfangen – und der Teil, der dies plant, wird daher Rosh (Kopf) genannt und der Ort der Berechnung, wo sich der Massach befindet, wird Pe (Mund) genannt.
Nachdem die Entscheidung im Rosh gefallen ist, empfängt das Kli das Licht in dem Teil, der Toch (Inneres) genannt wird. Das ist der Teil des Kli, in dem das Empfangen stattfindet (das Gefühl des Genusses innerhalb des Verlangens zu empfangen). Or Chochma (der Genuss) wird dann mit der Absicht, dem Schöpfer Genuss zu bereiten, empfangen. Diese Absicht wird Or Chassadim genannt (Licht der Barmherzigkeit). In der Sprache der Kabbala sagt man: Das Or Yashar (Direktes Licht) kleidet sich in das Or Choser (Zurückkehrendes Licht) – und Or Chochma kleidet sich in Or Chassadim.
Das Kli kann nur einen kleinen Teil des Lichts, welches vom Schöpfer kommt, erhalten, denn der Massach hat nicht ausreichend Kraft, das ganze Licht zu empfangen. Daher gibt es einen Teil (der Wünsche), der mit Licht gefüllt wird und einen Teil, welcher leer bleibt. Der leer bleibende Teil wird Sof (Ende) genannt. Daher sehen wir nun, dass das Geschöpf aus drei Teilen besteht: Rosh, Toch, Sof. Zusammen bilden sie den Parzuf (das Gesicht). Der Guf des Parzuf (all seine Verlangen) unterteilt sich in Toch, welcher das Licht empfängt, und Sof, welcher leer bleibt.
- Die Grenze innerhalb des Guf des Parzuf, wo das Licht aufhört, wird Tabur (Nabel) genannt.
- Das Licht, welches innerhalb des Parzuf empfangen wird, wird Or Pnimi (Inneres Licht) genannt.
- Der Teil des Lichts, der außerhalb des Parzuf bleibt, wird Or Makif (Umgebendes Licht) genannt.
- Das Or Yashar (Direktes Licht) wird durch den Massach in Or Pnimi und Or Makif geteilt.
Malchut besteht aus fünf Bchinot. Der Massach entscheidet, wie viel er in jeder Bchina empfängt. Jede Bchina teilt sich wieder in einen empfangenden Teil und einen Teil, welcher nicht empfängt. Daher gibt es fünf Bchinot im Toch und fünf Bchinot im Sof.
Zusammenfassung: Wenn das Licht das Kli korrigiert, gibt es ihm das Verlangen des Schöpfers. Und das ist es, was uns fehlt: das Licht (das Umgebende Licht, das wir während des Studiums erwecken, wenn wir wünschen, das Schöpfungsziel zu erreichen), welches kommt und uns korrigiert, damit wir in allem, was wir tun, wie der Schöpfer (gebend) werden. Das ist die Einzigartigkeit der Kabbala und darin liegt die ganze Wichtigkeit. Das Studium erweckt das Umgebende Licht (Or Makif), welches den Menschen korrigiert.
Ausbreitung (Hitpashtut) und Rückzug (Histalkut) der Lichter
Nachdem sich Malchut entschlossen hat, einen Teil des Or Yashar in ihren Toch aufzunehmen, hört sie auf, zu empfangen. Malchut berechnet immer im Rosh des Parzuf, welches das größte Maß an Licht ist, das sie in der Absicht zu geben empfangen kann. Abhängig von der Kraft des Massach empfängt Malchut immer nur einen kleinen Teil von der Gesamtheit des Or Yashar, denn das Empfangen, um den Schöpfer zu erfreuen, ist gegen ihre Natur.
Jener Teil des Or Yashar (Direktes Lichts), welcher außerhalb des Kli bleibt, nennt man Or Makif (Umgebendes Licht). Es drückt weiter auf den Massach, welcher seine Ausbreitung im Parzuf einschränkt, und will den Massach durchdringen, um das gesamte Kli zu füllen bis hin zum Sof des Parzuf, genauso wie es vor der Einschränkung war.
Der Parzuf erkennt, dass sich der Schöpfungsgedanke nicht verwirklichen wird, wenn er nur einen Teil des Lichts aufnimmt, das heißt, wenn er es nur bis zum Tabur durchlässt und im bestehenden Zustand verbleibt. Um den Schöpfungsgedanken zu verwirklichen, muss das Licht, welches Malchut vor dem Zimzum (Einschränkung) gefüllt hat, mit der Absicht zu geben empfangen werden. Doch wenn der Parzuf jetzt mehr Licht empfinge, also das Licht bis unter den Tabur durchließe, würde diese Handlung „empfangen um zu empfangen“ bedeuten, denn in Bezug auf diese Kelim hätte er keinen Massach um zu „empfangen um zu geben“.
Daher entschließt sich der Parzuf, überhaupt nichts zu empfangen und zur Situation vor dem Empfangen zurückzukehren. Dieser Entschluss fällt im Rosh des Parzuf, genau wie alle anderen Entscheidungen. Nach dieser Entscheidung steigt der Massach, der von Pe zu Tabur gefallen war, wieder zu Pe auf. Der Aufstieg des Massach bewirkt, dass das Licht den Parzuf durch Pe des Rosh verlässt.
Die Entscheidung, mit dem Empfangen aufzuhören, wurde getroffen, weil das Or Makif (Umgebendes Licht) auf den Massach im Tabur drückt und in den Parzuf eindringen will, um zu Or Pnimi (Inneres Licht) zu werden, denn das Or Pnimi drückt auch nach unten. Diese beiden Lichter wollen den Massach, welcher die Ausbreitung der Lichter begrenzt, auflösen. Der Druck, den die Lichter auf den Massach ausüben, wird „Bitush (Schlag) des Or Pnimi und des Or Makif“ genannt.
Diese beiden Lichter drücken auf den Massach im Tabur, welcher das Empfangen des Lichts im Parzuf begrenzt. Sie wollen, dass der Massach vom Tabur bis zum Sium des Parzuf absteigt, damit das gesamte Or Makif (Umgebendes Licht) eindringen kann.
Diese Situation gleicht einem Menschen, der einen kleinen Teil der Speisen, die ihm der Gastgeber anbietet, nimmt; dabei erfährt er einen großen Genuss und dies schwächt ihn, denn der Gast fühlt, welch noch viel größere Genüsse die Köstlichkeiten böten, die er nicht empfängt.
In der Folge steigt der Massach wieder von Tabur zu Pe auf und der Parzuf entledigt sich allen Lichts. Genauso wie das Licht durch Pe in den Parzuf eingetreten war, verlässt es ihn nun wieder durch Pe. Die Ausbreitung des Lichts von oben nach unten, also von Pe zu Tabur wird Taamim (Geschmäcker) genannt. Der Rückzug des Lichts aus dem Parzuf vom Toch zum Rosh heißt Nekudot (Punkte). Nachdem sich das Licht aus dem Parzuf zurückzieht, lässt es nur Erinnerungen von sich (Reshimo) zurück: Die Reshimot (Pl. von Reshimo) von den Lichtern der Taamim heißen Tagin. Die Reshimot von den Lichtern der Nekudot nennt man Otiot (Buchstaben).
Die Ausbreitung des Lichts und sein Rückzug bereitet das Kli auf seine Aufgabe vor, denn nur nachdem das Kli den Genuss gespürt hat und sich dieser verflüchtigt, entsteht ein wirkliches Verlangen nach diesem Genuss. Wenn das Licht verschwindet, bleibt eine Erinnerung daran zurück – eine Reshimo. Es ist eine Erinnerung an einen vergangenen Genuss, also an die Nekudot. Nachdem sich das Kli vom Licht entleert, bestimmt die Reshimo die Größe des Verlangens und die Sehnsucht danach im Kli. Deshalb nennt man die Reshimo des Verschwindens des Lichts Otiot oder Kli (Gefäß).
Vor dem Zimzum (Einschränkung) erhielt Bchina Dalet sämtliche Lichter von allen vier ihr vorangehenden Bchinot. Das Licht kam aus Azmuto durch die Bchinot Shoresh, Alef, Bet, Gimel und Dalet zu ihr. Daher gibt es fünf Bchinot in der Bchina Dalet selbst. Jede Phase der fünf Phasen in Bchina Dalet bekommt ihr Licht aus der entsprechenden Bchina.
- Bchina Shoresh (Wurzelphase) in Bchina Dalet bekommt das Licht Or Yechida (das Höchste Licht) aus Bchina Shoresh.
- Bchina Alef (Erste Phase) in Bchina Dalet bekommt das Licht Or Chaja aus Bchina Alef.
- Bchina Bet (Zweite Phase) in Bchina Dalet bekommt das Licht Or Neshama aus Bchina Bet.
- Bchina Gimel (Dritte Phase) in Bchina Dalet bekommt das Licht Or Ruach aus Bchina Gimel.
- Bchina Dalet (Vierte Phase) in Bchina Dalet bekommt das Licht Or Nefesh aus Bchina Dalet.
Nur Bchina Dalet in Bchina Dalet spürt, dass ihr Verlangen Genuss zu empfangen wirklich ihr eigenes ist. Und deswegen wird erst Bchina Dalet als tatsächliches Geschöpf betrachtet. Die anderen vorangegangenen Bchinot in Bchina Dalet sind Verlangen, die Bchina Dalet von Bchina Shoresh, Alef, Bet und Gimel, die ihr vorausgehen, erhält. Obwohl die Verlangen ihrer vorangegangenen Bchinot zwar Wünsche zu empfangen sind, stammen sie vom Schöpfer und nicht von Bchina Dalet selbst ab.
Bchina Dalet beinhaltet fünf Bchinot (Phasen). Diese Struktur ist unveränderlich. Diese Bchinot können geteilt, gefüllt oder verbunden werden, um Licht zu empfangen, doch ihre Struktur bleibt dennoch die gleiche. Sie heißt: die Spitze des Yud, Yud, Hej, Waw, Hej.
Die Welten und alles was sich innerhalb von ihnen befindet, außer den Menschen, entstammen den Bchinot, die Bchina Dalet in Bchina Dalet vorangegangen sind und besitzen keinen eigenen freien Willen zu empfangen. Sie werden von den Verlangen bestimmt, die vom Schöpfer eingeprägt wurden und werden daher in der Kabbala nicht als „Geschöpfe“ bezeichnet. Nur die menschlichen Seelen stammen aus Bchina Dalet in Bchina Dalet, wo der Willen zu empfangen unabhängig ist. Daher werden nur die Seelen der Menschen „Geschöpfe“ genannt.
Das wirkliche Verlangen für sich selbst zu empfangen entsteht nur in Bchina Dalet von Bchina Dalet. Sie ist die einzige, die sich als Empfängerin wahrnimmt; daher kann sie als einzige entscheiden, das Empfangen des Lichts einzuschränken. Doch das Licht verschwindet auch aus allen anderen Bchinot in Bchina Dalet. Dies ist deshalb so, weil nur Dalet von Dalet tatsächlich empfängt und die vorangegangenen Bchinot nur dazu dienen, ihr Verlangen zu empfangen zu entwickeln. Wenn sie aufhört zu empfangen, verschwindet das Licht aus allen Bchinot (Mehrzahl von Bchina), denn diese fünf Bchinot sind im Prinzip ein Kli, die Spitze des Yud, Yud, Hej, Waw, Hej.
Auch nach der Einschränkung, als Malchut die fünf Lichter mit Hilfe des Massach in ihren fünf Bchinot empfängt, treten die Lichter in die fünf Teile von Malchut ein. Die Ordnung des Eintritts der Lichter in den Parzuf geht vom kleinen bis zum großen Licht: Nefesh, Ruach, Neshama, Chaja, Yechida. Abgekürzt NaRaNCHaY genannt.
Eintritt und Austritt der Lichter in den Parzuf
Die fünf Teile von Malchut heißen Bchina Shoresh, Bchina Alef, Bchina Bet, Bchina Gimel, Bchina Dalet. Nach der Einschränkung (Zimzum), wenn diese Teile Lichter durch den Massach empfangen, nennt man sie Sefirot (Saphire; Leuchtendes), weil das Licht in ihnen leuchtet. Deshalb nennt man sie anstelle von Bchinot nun Sefirot:
- Keter = Bchina Shoresh
- Chochma = Bchina Alef
- Bina = Bchina Bet
- Seir Anpin (SA) = Bchina Gimel
- Malchut = Bchina Dalet
Die Reshimot der Lichter (Plural für Reshimo), die verschwunden sind, nennt man Otiot (Buchstaben). Nacheinander verschwinden die fünf Lichter – Nefesh, Ruach, Neshama, Chaja, Yechida – aus den fünf Sefirot – Keter, Chochma, Bina, Seir Anpin, Malchut. Es bleiben [folgende] Reshimot oder Otiot zurück – die Spitze des Yud, Yud, Hej, Waw, Hej.
Später in diesem Artikel werden wir lernen, wie Kabbalisten Symbole nutzen, um spirituelle Kräfte zu beschreiben. Sie formen Buchstaben, Worte und Namen aus Punkten und Linien. Auf diese Weise sind alle Heiligen Bücher verfasst. Es zeigt sich, dass die Schriften Informationen über spirituelle Kräfte und Handlungen sind. Wenn Kabbalisten Bücher lesen, können sie entsprechend den darin beschriebenen Anweisungen handeln.
Wenn wir jedoch die Heiligen Bücher anschauen, denken wir, dass sie von geschichtlichen Ereignissen handeln, aber in der Tora steht geschrieben: „Die ganze Tora besteht aus den Namen des Schöpfers.” Das heißt, alle Worte in der Tora erzählen uns entweder von den Kelim oder von ihren Handlungen. Die ganze Tora ist daher die gleiche Weisheit der Kabbala, die wir heute lernen sollen, nur in einer anderen Sprache geschrieben.
Es gibt vier Sprachen in der Tora: Die Sprache der Tora, die Sprache der Legenden, die Sprache des Talmud und die Sprache der Kabbala. Sie alle wurden von den Kabbalisten, die die Spiritualität erreichten, erfunden, um uns mitzuteilen, wie wir das Schöpfungsziel erreichen.
Allgemeine Betrachtung
Der Wille des Schöpfers ist es, seinen Geschöpfen wohl zu tun. Die Geschöpfe sollen die Wohltaten des Schöpfers aus eigener Kraft erreichen und bekommen. Aus diesem Grund erschuf der Schöpfer ein unabhängiges Geschöpf, welches völlig von Ihm getrennt ist. Das Geschöpf fühlt den Schöpfer nicht, weil das Licht höher als das Kli ist, und wenn es das Kli füllt, kontrolliert es das Kli und bestimmt, was das Kli wollen wird.
Damit das Geschöpf aber seine Unabhängigkeit behält, muss es in Verborgenheit vor dem Licht ohne das Gefühl von Spiritualität und der Existenz des Schöpfers geboren werden. Es wird am weitesten entfernten Punkt vom Schöpfer, einer Stufe, die „diese Welt“ genannt wird, geboren. Wenn das Geschöpf jedoch nicht unter dem Einfluss des Höheren Lichts, das heißt des Schöpfers, steht, fehlt ihm auch das Verständnis für seine Situation, seiner Wirklichkeit und dem Sinn seines Lebens. Also muss der Schöpfer für das Geschöpf Bedingungen erschaffen, damit es sich entwickeln und wachsen kann:
- Er muss Sein Licht Schritt für Schritt auf ein Minimum beschränken. So entstehen von Oben nach unten die Stufen, welche bei der dem Schöpfer am nächsten liegenden beginnen – Ejn Sof – und mit der Stufe „diese Welt“ enden; sie ist am weitesten vom Schöpfer entfernt. Diese Handlung wird „die Ausbreitung der Welten und der Parzufim“ genannt.
- Wenn dem Geschöpf der Ausgangspunkt gegeben ist, muss ihm auch die Möglichkeit gegeben werden, sich über diese Situation zu erheben und den Grad des Schöpfers zu erreichen. Wie kann das nun erreicht werden, wenn nach Zimzum Alef kein Licht das Kli – das Geschöpf – erreicht, welches sich auf der Stufe „dieser Welt“ befindet? Daher versorgt uns der Schöpfer mit Segula (Kraft, Heilmittel) für die Menschen dieser Welt – dem Or Makif (Umgebendes Licht), welches sogar in die sich einschränkenden Kelim scheint.
Rav Yehuda Ashlag schreibt über diese Segula in Punkt 155 in seiner „Einführung in die Lehre der Zehn Sefirot“:
„Daher müssen wir uns fragen: Warum haben die Kabbalisten jeden Menschen verpflichtet, die Wissenschaft der Kabbala zu studieren?
Tatsächlich verbirgt sich darin eine große Sache, die es wert ist, veröffentlicht zu werden, denn für diejenigen, die sich mit der Wissenschaft der Kabbala beschäftigen, existiert darin eine unschätzbar wunderbare Kostbarkeit; und auch wenn sie noch nicht verstehen, was sie lernen – aber dank einem starken Willen und dem Streben, das studierte Material zu verstehen – erwecken sie auf sich Lichter, die ihre Seelen umgeben.
Das bedeutet, dass es jedem Menschen von Israel garantiert ist, am Ende alle wunderbaren Erkenntnisse zu erlangen, mit welchen den Schöpfer im Schöpfungsplan jedes Geschöpf zu beschenken beabsichtigte. Und jener, der das in diesem Leben nicht erreicht, wird es im nächsten oder im übernächsten Leben erreichen, bis er den für ihn geschaffenen Schöpfungsplan erfüllt hat.
Und solange der Mensch noch nicht die Vollkommenheit erreicht hat, werden die Lichter, die für ihn bestimmt sind, als Umgebende Lichter erachtet. Das heißt, dass sie für ihn bereit sind, aber darauf warten, bis er seine Kelim des Gebens gereinigt hat. Dann werden sich diese Lichter in die tauglichen Gefäße kleiden.
Auch wenn es einem Menschen an Gefäßen mangelt und er während seiner Beschäftigung mit dieser Wissenschaft dabei die Namen der Lichter und Gefäße erwähnt, die einen Bezug zu seiner Seele haben – so leuchten diese sogleich auf ihn in gewissem Maße. Sie leuchten ihm, aber ohne sich in den inneren Teil seiner Seele einzukleiden, weil es ihm an Gefäßen mangelt, die sich für deren Erhalt eignen würden.
Das Leuchten aber, welches der Mensch wieder und wieder während des Studiums erhält, zieht die Höchste Gnade an ihn heran und erfüllt ihn mit Heiligkeit und Reinheit, die ihn näher zur Erreichung seiner Vollkommenheit bringen.
Es existiert allerdings eine strenge Bedingung für die Beschäftigungen mit dieser Wissenschaft: die Begriffe nicht durch eingebildete und materielle Dinge zu verdinglichen, weil die Menschen dabei gegen das Gebot verstoßen: „Du sollst dir kein Bildnis machen in irgendeiner Gestalt.“ Mehr als das – dann bringt es Schaden statt Nutzen.“
Daraus folgt, dass nur das korrekte Studium der Kabbala jemandem den Sinn seines Lebens vermitteln kann. So sagen es die Kabbalisten, und wer kennt die Wirklichkeit besser?
Or Makif ist die Kraft, mit der jeder seinen Aufstieg von „dieser Welt“ in die spirituelle Welt beginnen kann. Ohne die Hilfe von diesem Or Makif hätten wir keine Möglichkeit, uns über unseren Zustand zu erheben, da das Kli nur durch das Licht korrigiert werden kann, aber das Höhere Licht kann nicht in diese Welt absteigen, daher braucht man das Or Makif.
Um Anfänger beim Studium zu unterstützen, erstellten wir eine Liste von Fragen und Antworten sowie Interpretationen der Worte und Begriffe. Wir beabsichtigen, nicht zu tief in dieses Thema und diesen Text einzudringen, sondern wollen den Leser in die richtige Richtung leiten, um klar zu machen, dass der Zweck des Studiums in Dwekut (Anhaftung) an den Schöpfer liegt. Dieses Ziel muss man sich vor Augen halten, denn nur dann erweckt man die Umgebenden Lichter für sich – und durch ihren Einfluss erreicht man die Höhere Welt.
Das Glossar dient dazu, die Grundbegriffe korrekt zu verstehen. Wenn jemand weiß, wie man die Worte richtig interpretiert – in ihrer wahren spirituellen Bedeutung und nicht auf herkömmliche Weise, wie wir sie in dieser Welt interpretieren mögen – erst dann wird ihm gestattet, die Tora zu lesen und aus ihr zu lernen. Andernfalls wird er die Texte der Tora nur für geschichtliche Ereignisse halten.
Wenn ein Kabbalist die Spiritualität erreicht hat, kann er sie nicht in Worte fassen, denn die Spiritualität beinhaltet nur Wahrnehmungen. Daher sind die kabbalistischen Bücher in der Sprache der Zweige geschrieben, wo Worte dieser Welt benutzt werden, um spirituelle Begriffe zu beschreiben.
Die spirituelle Welt ist ein abstrakter, „virtueller“ Ort. Es gibt dort nur Kräfte und Gefühle, keine Körper. Die spirituellen Begriffe müssen regelmäßig erneuert und wiederholt werden, denn bevor wir keine emotionelle Verbindung mit der Spiritualität haben, verstehen wir kein einziges Wort von dem, worüber die kabbalistischen Bücher sprechen.
Manche sogenannte „Kabbalisten“ machen den grundlegenden Fehler, dass sie die Menschen lehren, dass es eine Verbindung zwischen dem menschlichen Körper und dem spirituellen Kli gäbe, als wäre der Körper irgendwie eine Umhüllung des spirituellen Kli und jedes Organ hätte sein spirituelles Gegenstück. Entsprechend dieser Wahrnehmung hätte jegliche körperliche Handlung des Menschen einen spirituellen Hintergrund. Sie denken tatsächlich, dass spirituelle Handlungen durch den Körper ausgeführt werden können.
Dieser Irrglaube entstammt der Tatsache, dass Kabbalisten ihre Bücher in der Sprache der Zweige verfassten und materielle Ausdrücke für spirituelle Konzepte benutzten. Daher gibt es dieses strenge Verbot in der Tora, das besagt: „Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen.” Es ist also verboten, sich die Spiritualität materiell vorzustellen, nicht weil man damit einen Schaden in der spirituellen Welt hervorrufen würde, sondern weil die falsche Vorstellung den Menschen daran hindert, zu verstehen, wie der Schöpfer arbeitet und wie man das eigene Ziel erreicht.
Daher muss der Student immer wieder die Grundkonzepte lernen, wie „Ort“ (Makom), „Zeit“ (Sman), „Bewegung“ (Tnua), „keine Abwesenheit“ (Choser He´eder), „Körper“ (Guf), „Organe (Chelkei) oder Glieder (Ewarim) des Körpers“, „Siwug“ (Paarung), „Kuss“ (Neshika), „Umarmung“ (Chibuk) usw., bis er schließlich jeden Begriff in seiner wahren Bedeutung versteht. Das schreibt auch Baal HaSulam in seiner „Einführung zur Lehre der Zehn Sefirot“. Ein Mensch, der die Kabbala auf die richtige Weise studieren will, tut gut daran, alle Bücher zu diesem Thema zu vergessen und nur den Sohar, die Schriften des ARI, des Baal HaSulam und die Werke von Baruch Ashlag zu studieren.
Die Deutung der Tora als historische Episoden widerspricht der Behauptung, dass die gesamte Tora eine Anrufung des Schöpfers sei bzw. dass es eine Tora der Welt Azilut sei und dass jedes Wort in ihr ein Heiliger Name ist. Es ist wichtig, sich immer daran zu erinnern, dass sie nicht von der materiellen Welt und den Menschen darin spricht (siehe „Einführung in das Buch Sohar“, Punkt 58).
Alle Namen in der Tora sind Heilige Namen, selbst Namen wie Pharao, Bilam und Balak. Zum Bespiel, wenn jemand in der Synagoge zur Tora-Lesung aufgerufen wird, so küsst er die Tora, ohne zuerst geprüft zu haben, ob er versehentlich den Namen des Pharao oder Laban geküsst hat. Der Sohar erklärt, dass jeder Name auf eine bestimmte spirituelle Stufe hinweist: Pharao steht für Malchut, Laban steht für Höheres Lowen (Weißes), Parzuf von der Höheren Chochma usw.
Reshimot
Um das Richtige zu tun, muss das Kli genaues Wissen darüber haben, was es erreichen will, wie es das erreichen will und wie es die Kraft dazu entwickelt, das zu erreichen, was es will.
Neben dem Schöpfer gibt es nur ein Geschöpf: das ist das Verlangen zu empfangen. Daher besteht die Realität nur aus Kli und Licht, Genuss und Verlangen, oder in kabbalistischen Begriffen: Hitlabshut (Kleidung) und Awiut (Grobheit, Ungeschliffenheit, Dicke).
In jeder spirituellen Handlung, wenn sich das Licht aus dem Kli zurückzieht und dieses leer wird, nachdem es zuvor gefüllt war, bleiben zwei „Erinnerungen“ an die vorangegangene Situation zurück. Diese heißen:
- Reshimo de Hitlabshut (Erinnerung an die Bekleidungen), eine Reshimo des Lichts, das im Kli war und sich nun zurückgezogen hat.
- Reshimo de Awiut (Erinnerung des Verlangens zu empfangen), eine Reshimo des Kli auf dem Massach, das noch zur Verwendung zurückbleibt.
Diese beiden Reshimot (Plural für Reshimo) werden als eine Reshimo betrachtet. Wenn keine Reshimo verbleibt, weiß das Kli nicht, wonach es verlangt oder wie es das Verlangte bekommt. Der ganze Schöpfungsvorgang der Realität ist von seinem Anfang in Malchut de Ejn Sof bis zu seinem Ende in „dieser Welt“ eine Folge von Situationen von Malchut de Ejn Sof. Malchut erfährt diese Kette an Situationen mit Hilfe des Umgebenden Lichts. Dieses erweckt Reshimot in ihr, welche nach jeder durchlebten Situation zurückbleiben.
Der Zustand, in dem Bchina Dalet mit Licht erfüllt ist, wird Malchut de Ejn Sof genannt. Nachdem Bchina Dalet spürt, dass sie empfängt, beschließt sie, das Empfangen des Lichts einzuschränken. Das Licht zieht sich daraufhin zurück und eine Reshimo des Lichts, welche darin war, blieb in Malchut zurück. Selbst nach dem Zimzum scheint das Licht weiter, um Malchut zu füllen, doch nun berechnete und entschied Malchut, nur soviel Licht zu empfangen, wie sie kann, um dem Schöpfer zu geben.
Folgende erforderliche Daten fließen in die Berechnung ein: a) Die Reshimo von Hitlabshut des Lichts aus dem vorherigen Zustand und b) ein Verlangen zu empfangen mit der Absicht zu geben. Nachdem Malchut diese Berechnungen im Rosh ausgeführt hat, empfängt sie im Guf, was sie zuvor beschlossen hatte, zu empfangen. Wenn das Kli diese Menge Licht vollständig empfangen hat, drückt das Or Makif auf den Massach und drängt ihn, wieder zu Pe aufzusteigen. Das Ergebnis ist, dass der gesamte Parzuf von seiner Füllung geleert wird.
Wenn der Massach von Tabur de Galgalta zu Pe aufsteigt, verlässt das Or Pnimi Galgalta und lässt dem Massach des Guf eine Reshimo des Lichts, welches er zuvor hatte, zurück – eine Reshimo de Hitlabshut. Doch die Reshimo von der Kraft des Massach, welcher das Licht empfing, bleibt nicht, denn der Massach entschied, das Empfangen des Lichts zu stoppen und machte sich selbst unfähig, mit seiner eigenen Kraft zu arbeiten. Daher verschwindet die Reshimo des Massach.
Der Massach steigt nun wieder von Tabur zu Pe auf. Daher fühlt er das Höhere Licht im Rosh, welches ihn bedrängt, eingelassen zu werden. Das erschafft in Malchut wiederum ein Verlangen, Licht in der Absicht zu geben zu empfangen. Dies ist der Beginn der Geburt eines neuen Parzuf, mit den aus dem vorherigen Zustand verbliebenen Reshimot.
Zusammenfassung: Eine Reshimo des Lichts ist ein Teil des Lichts, den das Licht zurücklässt, wenn es verschwindet. Es ist der Kern und die Wurzel für das Entstehen eines neuen Parzuf. Die Reshimo des Massach geht verloren und ein Siwug wird mit einer neuen Reshimo vollzogen.
Die Reshimot, aus denen die Parzufim entstehen
| Welt/Parzuf
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Name | Reshimo de Hitlabshut | Reshimo de Awiut |
| Die Welt von Adam Kadmon: | |||
| Parzuf Keter | Galgalta | Dalet | Dalet |
| Parzuf Chochma | AB | Dalet | Gimel |
| Parzuf Bina | SaG | Gimel | Bet |
| Parzuf SA | MaH | Bet | Alef |
| Parzuf Malchut | BoN | Alef | Shoresh |
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Parzuf Nekudot de SaG: |
|||
| Parzuf Nekudot de SaG | Bet | Bet | |
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Die Welt Nekudim: |
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| Parzuf Katnut (Kleinheit/Kindheit) | Bet | Alef | |
| Parzuf Gadlut (Größe, Erwachsensein) | Dalet | Gimel | |
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Die Welt Azilut: |
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| Parzuf Keter | Atik | Dalet | Dalet |
| Parzuf Chochma | AA | Dalet | Gimel |
| Parzuf Bina | AwI | Gimel | Bet |
| Parzuf SA | SA | Bet | Alef |
| Parzuf Malchut | Nukwa | Alef | Shoresh |
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Die Welt Brija: |
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| Parzuf Keter | Atik | Dalet | Dalet |
| Parzuf Chochma | AA | Dalet | Gimel |
| Parzuf Bina | AwI | Gimel | Bet |
| Parzuf SA | SA | Bet | Alef |
| Parzuf Malchut | Nukwa | Alef | Shoresh |
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Die Welt Yezira: |
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| Parzuf Keter | Atik | Dalet | Dalet |
| Parzuf Chochma | AA | Dalet | Gimel |
| Parzuf Bina | AwI | Gimel | Bet |
| Parzuf SA | SA | Bet | Alef |
| Parzuf Malchut | Nukwa | Alef | Shoresh |
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Die Welt Assija: |
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| Parzuf Keter | Atik | Dalet | Dalet |
| Parzuf Chochma | AA | Dalet | Gimel |
| Parzuf Bina | AwI | Gimel | Bet |
| Parzuf SA | SA | Bet | Alef |
| Parzuf Malchut | Nukwa | Alef | Shoresh |
Reshimot von Awiut des Massach der Welten:
| Welt Keter | Olam Adam Kadmon | Awiut Dalet |
| Welt Chochma | Olam Azilut | Awiut Gimel |
| Welt Bina | Olam Brija | Awiut Bet |
| Welt SA | Olam Yezira | Awiut Alef |
| Welt Malchut | Olam Assija | Awiut Shoresh |
Wenn sich die gesamte Wirklichkeit ausbreitet, bis keine einzige Reshimo mehr im Massach übrig ist, bedeutet das das Ende der Welt Assija. Malchut der Welt Azilut erschafft noch einen anderen Parzuf, der Adam haRishon genannt wird. Dieser Parzuf zerbricht und teilt sich in viele Splitter, die unter die Welt Assija fielen – an einen Ort, der „diese Welt“ genannt wird.
Die kleinste Reshimo im zerbrochenen Kli wird „Punkt im Herzen“ (Nekuda she ba Lew) genannt. Es ist das, was ein Mensch als ein Verlangen nach Spiritualität wahrnimmt, wenn er von Oben erweckt wurde. Diese Reshimot kleiden sich in bestimmte Menschen unserer Welt und lassen ihnen keine Ruhe, bis sie sich mit Hilfe des Massach korrigiert und mit Licht gefüllt haben.
Wenn ein Mensch diese Reshimo fühlt, ist er würdig, die Spiritualität zu erreichen, die Höhere Welt zu spüren und die gesamte Realität zu erkennen. Die Anleitung, um dies zu erreichen, wird in den Büchern der Kabbala gefunden. Jede Generation hat ihre eigenen Bücher der Kabbala, welche für die speziellen Seelen, die in diese Generation herabgestiegen sind, geschrieben wurden.
Die Bücher, die unsere Generation zur Spiritualität führen sollen, sind die Bücher von Rabbi Yehuda Ashlag (Baal HaSulam) und Rabbi Baruch Ashlag (Rabash). Außer diesen Büchern gibt es noch zwei weitere Bedingungen für das korrekte Lernen: Das Studium in einer Gruppe, deren Ziel es ist, das Schöpfungsziel zu erreichen – angeführt von einem kabbalistischen Lehrer (Rav).
Die Entwicklung der Realität von Oben abwärts erschuf eine Leiter, die der Mensch von unten nach Oben erklimmen kann. Ein Mensch, der eine bestimmte Stufe erreicht, entdeckt darin Reshimot aus einer Höheren Stufe, welche ihn dazu befähigen, seinen Aufstieg fortzusetzen. Diese sind Reshimot, die sich auf einer Stufe befinden, die dem Menschen am nächsten steht. Indem man an diesen Reshimot arbeitet, verlässt man „diese Welt“ und betritt die spirituelle Welt.
Die Geburt der Parzufim
Bchina Dalet wird Malchut genannt, denn sie besitzt das größte Verlangen zu empfangen. Wenn sie mit Licht erfüllt ist, nennt man sie Ejn Sof (ohne Ende), denn sie empfängt Licht ohne Ende. Malchut ist das einzig erschaffene Geschöpf. Ihre Teile nennt man Olamot (Welten), denn sie verhüllen (maalimim) das Licht des Schöpfers vor den Geschöpfen. Die Verhüllung in jeder Welt entspricht dem Maß an Licht, das die Geschöpfe durch ihren Massach empfangen können.
Als Bchina Dalet das Licht von Ejn Sof empfing, spürte sie, dass es vom Geber kam. Die Empfindung des Gebers erweckte in ihr eine solche Scham und Qual, dass sie entschied, niemals mehr Empfängerin zu sein.
Eine im Höheren getroffene Entscheidung wird zu einem verbindlichen Gesetz für alle ihre folgenden Situationen, dass, selbst wenn ein Teil von Malchut etwas für sich empfangen wollte, er unfähig dazu wäre – denn Malchut herrscht über all ihre Teile. Jede neue Entscheidung ist das Resultat der Schwäche der Stufe, daher wird sie nur in den niederen Stufen wirksam.
Nach Zimzum Alef bleiben in Malchut Reshimot des Lichts und des Kli zurück. Das Licht kehrte zu Malchut zurück und wollte sie füllen, da die Absicht des Schöpfers – das Geschöpf zu erfreuen – unveränderlich ist. Allein dieser Gedanke des Schöpfers ist die Handlung bei den ganzen Werken der Schöpfung, selbst wenn es den Anschein hat, als würde die Realität nicht zu unseren Gunsten funktionieren.
Malchut, die bei Pe des Rosh des Parzuf steht, spürt das wohlwollende Verlangen des Schöpfers, wie wir es im Beispiel vom Gast und Gastgeber bereits angeführt haben. Malchut spürt, dass, wenn sie nichts vom Schöpfer erhält, sie unfähig ist, Ihm irgendetwas zurückzugeben. Daher beschließt sie, Licht zu empfangen, um dem Schöpfer damit Freude zu bereiten.
Indem Malchut die Reshimot de Hitlabshut und die Reshimot de Awiut der vorherigen Füllungen nutzt, kann sie genau berechnen, wie viel sie empfangen kann, nicht um selbst zu genießen, sondern um den Schöpfer zu erfreuen.
Eine Reshimo de Hitlabshut ist eine Erinnerung an das Licht, das in Malchut eingedrungen war. Der Massach, mit dem sie dieses Licht empfing, wurde nun gereinigt und hat nicht mehr die Kraft, dieselbe Menge Licht erneut zu empfangen, von der die Reshimo de Hitlabshut übrig blieb. Der Rosh de Hitlabshut des neuen Parzuf wird somit aus der Reshimo de Hitlabshut geboren. Danach vollführt der Massach einen Siwug mit den Reshimot de Awiut. Dies erzeugt einen zweiten Rosh, welcher Rosh de Awiut heißt und aus welchem sich der Guf ausbreitet. Dies wird die Bekleidung des Lichts in Malchut genannt.
Der Teil, mit dem Malchut entscheidet, wie viel des Höheren Lichts sie empfangen kann, um zu geben, wird Rosh genannt. Nach der Entscheidung im Rosh empfängt Malchut die zuvor berechnete Menge an Licht in ihrem Parzuf. Dieses Licht heißt Taamim (Geschmäcker).
Nachdem das Licht der Taamim völlig in den Guf eingetreten ist, stoppt der Massach, der das Licht angezogen hat, die weitere Ausbreitung des Lichts im Parzuf. Der Massach erlaubt dem Licht nicht, weiter einzudringen, denn die Entscheidung von Malchut ist eine Entscheidung über die maximale Menge, die sie nicht um sich selbst zu erfreuen empfangen kann. Würde sie mehr nehmen, wäre es zu ihrem eigenen Vorteil.
Wenn an diesem Ort der Massach aufhört zu empfangen, verspürt Malchut durch das Höhere Licht einen weiteren Drang, es zu empfangen. Dieser Ort wird Tabur (Nabel) genannt. Wenn Malchut mehr Licht empfinge, würde es für ihren eigenen Genuss sein. Daher hat sie keine andere Wahl außer auf jegliches Empfangen des Lichts zu verzichten.
Alle Entscheidungen werden immer im Rosh des Parzuf getroffen und erst danach im Guf ausgeführt. So auch hier: nachdem im Rosh entschieden wurde das Empfangen zu stoppen, steigt der Massach von Tabur zu Pe auf und verdrängt die Lichter aus dem Guf des Parzuf.
Der Massach kommt zum Pe gemeinsam mit der Reshimo des Lichts, welches den Parzuf erfüllte und der Reshimo der Awiut, welche im Massach verblieb. Das Zusammentreffen mit dem Höheren Licht erweckt im Massach wieder das Verlangen, Licht in der Absicht zu geben zu empfangen, was neue Reshimot in ihm erweckt. Der Massach vollführt einen Siwug de Hakaa mit dem Höheren Licht und erzeugt einen neuen Parzuf.
In jedem Parzuf gibt es zwei Massachim (Pl. für Massach): Einen Massach, der das Licht abstößt und einen Massach, der es empfängt. Der Massach, der das Licht abstößt, bleibt immer im Pe des Parzuf. Er stößt das gesamte Licht ab, das in den Parzuf eindringen will, und dadurch hält er an den Bedingungen von Zimzum fest.
Nachdem der erste Massach das Licht abgestoßen hat und sicher ist, dass er nicht für sich sondern nur zur Freude des Schöpfers empfängt, aktiviert er den zweiten Massach. Dieser wägt ab, wie viel des Höheren Lichts er in der Absicht zu geben empfangen kann.
Nach dieser Entscheidung beginnt der Massach, Licht zu empfangen. Er steigt von Pe herab, das Licht folgt ihm und tritt in den Parzuf ein. Wenn das Maß an Licht erreicht ist, welches der Massach des Rosh berechnet hatte, stoppt der Massach der in den Guf abgestiegen ist, denn der Massach des Guf führt immer die Anordnungen des Massach des Rosh aus. So wird aus dem ersten Parzuf ein neuer geboren.
Die Berechnung wird im Massach des Rosh durchgeführt. Aber weil seine Awiut im neuen Parzuf feiner ist als im vorigen, steigt der Massach von Pe des Parzuf zu Chase (Brust) des Parzuf herab und steht nicht im Pe. Dies geschieht so, weil Chase die Stufe von Awiut Gimel des Guf ist, im Gegensatz zu Pe, der Dalet ist.
Daher steigt der Massach, nachdem er von Tabur zu Pe aufgestiegen war und ein Verlangen nach einem neuen Siwug entwickelt hat, zu Chase herab und berechnet, wie viel er empfangen kann. Diese Berechnung erzeugt den Rosh des zweiten Parzuf. Nach dieser Entscheidung steigt der Massach von Pe entsprechend seiner vorherigen Berechnung soweit herab, um Licht zu empfangen. Dieser Ort wird zum Tabur des neuen Parzuf werden.
Von Tabur abwärts bis zu Sium Raglin des nächsten Parzuf bleiben die Kelim, die der Massach mangels ausreichender Widerstandskraft nicht füllt, leer. Der zweite Parzuf kann wie alle anderen Parzufim in der Welt Adam Kadmon wegen der Schwäche seines Massach nicht bis unter den Tabur der ersten Parzuf herabsteigen.
Nachdem der zweite Parzuf, genannt AB de AK hervortrat und jenes Maß empfängt, das er im Rosh bestimmt hatte, gab es einen Bitush von Or Pnimi und Or Makif. Auch hier erkennt der Massach, dass es unmöglich ist, im Tabur anzuhalten, weil er nicht die nötige Kraft hat, mehr zu empfangen, und würde er in diesem Zustand verweilen, könnte er das Schöpfungsziel nicht erreichen.
Daher entscheidet sich auch der Massach des zweiten Parzuf, sich zu verfeinern und steigt zu Pe auf. Auch hier bleibt eine Reshimo im Massach und nachdem sie in Pe eingeschlossen wurde, erwacht sie, um Licht zu empfangen. Die letzte Reshimo de Awiut, jene von Bchina Gimel, verschwindet aus dem Massach und die Reshimo de Bchina Bet offenbart sich. Daher steigt der Massach wieder zu Chase herab und vollzieht einen Siwug de Hakaa, um einen neuen Parzuf zu erzeugen, der Parzuf SaG von AK genannt wird.
Derselbe Vorgang wiederholt sich nun: Nachdem Parzuf SaG entstand, verfeinert sich der Massach im Guf durch den Bitush von Or Pnimi und Or Makif. Der Massach steigt zu Pe auf, senkt sich zum Chase herab und erzeugt den nächsten Parzuf auf der Stufe von Awiut Alef, der Höherer MaH (MaH Eljon) genannt wird.
Als der Parzuf Höherer MaH die Ausbreitung des Lichts in sich stoppt, spürt er den Bitush der Inneren und Umgebenden Lichter in sich und beschließt, sich zu reinigen. Er kehrt zu Pe mit Awiut Shoresh zurück, weil es im Massach nicht mehr die Kraft von Kashiut (Härte) gibt, das Licht in der Absicht zu geben zu empfangen. Er kann keinen weiteren Parzuf mehr erzeugen, sondern nur einen Rosh, und an diesem Punkt endet der Vorgang der Geburt der Parzufim.
Die allumfassende Realität
Nach dem Zimzum entschließt sich Malchut zum Empfangen mit der Absicht, dem Schöpfer zu geben. Diese Absicht nennt man Massach (Schirm). Eine Reihe von Parzufim entsteht danach aus dem Massach in Malchut:
- Ein Parzuf, genannt Galgalta, entsteht aus einem Massach, der das Licht aus Awiut Dalet empfängt
- Ein Parzuf, genannt AB, entsteht aus einem Massach mit der Kraft, Licht aus Awiut Gimel zu erhalten.
- Ein Parzuf, genannt SaG entsteht aus einem Massach mit der Kraft, Licht aus Awiut Bet zu erhalten.
- Ein Parzuf, genannt MaH, entsteht aus einem Massach mit der Kraft, Licht aus Awiut Alef zu erhalten.
- Ein Parzuf, genannt BoN, entsteht aus einem Massach mit der Kraft, das Licht aus Awiut Shoresh zu empfangen.
Die Namen der Parzufim entsprechen der Qualität und der Quantität der Lichter, die sie füllen. Malchut entspricht Bchina Dalet, das heißt, sie ist der fünfte in der Entwicklung des Lichts von Azmuto. Daher empfängt sie aus ihren vorherigen Bchinot und enthält sie. Das ist auch der Grund, warum Malchut de Ejn Sof fünf Bchinot des Verlangens besitzt – vom kleinsten in Bchina Shoresh bis hin zum größten in Bchina Dalet, und sie kann das Licht unbegrenzt empfangen.
Nach dem Zimzum entscheidet Malchut, Licht nur mit der Absicht dem Schöpfer zu geben zu empfangen. Dieses Empfangen steht im Gegensatz zu ihrem natürlichen Verlangen. Daher kann sie nicht unbegrenzt empfangen und das ganze Licht auf einmal in sich aufnehmen wie zuvor. Sie entschließt sich daher, das Licht in kleinen Portionen zu empfangen. Am Ende wird sie dennoch mit Licht erfüllt sein und den Zweck der Schöpfung erreichen.
Jeder winzige Teil von Malchut ist wie die gesamte Malchut und besteht aus fünf Teilen des Verlangens zu empfangen, denn es kann kein Verlangen geben, wenn es nicht vier Stufen der Ausbreitung des Lichts gibt, die ihm vorangegangen sind.
Daher hat jedes Kli eine festgelegte Struktur entsprechend den fünf Stufen von Awiut: Shoresh, Alef, Bet, Gimel, Dalet. In den Begriffen der Sefirot heißen sie Keter, Chochma, Bina, Seir Anpin, Malchut. Als Otiot (Buchstaben) heißen sie: Die Spitze des Yud, Yud, Hej, Waw und Hej.
Die gesamte Malchut teilt sich in fünf Hauptteile, die die fünf Welten genannt werden: AK (Adam Kadmon), Azilut, Brija, Yezira, Assija. Jede Welt teilt sich in fünf Parzufim: Atik, AA (Arich Anpin), AwI (Aba we Ima), SA (Seir Anpin), Nukwa (Malchut). In jedem Parzuf befinden sich fünf Sefirot: Keter, Chochma, Bina, SA und Malchut.
In den fünf Welten befinden sich 5×5=25 Parzufim. Jeder Parzuf beinhaltet fünf Sefirot. So gibt es in jeder Welt 5×25=125 Sefirot oder Stufen, die jede Seele erklimmen muss; von dieser Welt bis zur Welt Ejn Sof, um Dwekut (Anhaftung) an den Schöpfer zu erreichen.
Jede Stufe, Sefira (Einzahl von Sefirot), jeder Parzuf, jede Welt – ein Teil von Malchut de Ejn Sof, der kleinste Teil der Wirklichkeit – enthält die fünf Teile des Willens zu empfangen, den Massach darüber und das Licht, das es mit Hilfe des Massach empfängt. Somit liegt der Unterschied zwischen allen Teilen der Schöpfung nur in der Menge des Willens zu empfangen und dem Massach, der obenauf ist. Die Größe des Massach legt die Art und Stufe der Verwirklichung des Verlangens fest.
Unser Körper enthält die gleichen Teile. Der Unterschied zwischen den Teilen besteht in deren Füllung (stärker, klüger oder erfahrener). Und genauso existieren diese Teile in allen spirituellen Parzufim: Die Spitze des Yud, Yud, Hej, Waw, Hej.
Diese Buchstaben werden „Der Name des Schöpfers“ genannt, da Er seine Geschöpfe nach diesem Muster erschaffen hat. Das Geschöpf fühlt Seinen Schöpfer dadurch, dass es mit Licht – dem Schöpfer – erfüllt wird und dementsprechend benennt es den Schöpfer.
Jedes Kli wird je nach der Menge, mit der es den Schöpfer spürt, benannt. Daher hat jede Stufe ihren eigenen Namen – angefangen mit „dieser Welt“ bis hin zur Welt Ejn Sof. Die Seelen steigen von dieser Welt, der niedrigsten Stufe, auf. Wenn eine Seele zu einer bestimmten Stufe aufsteigt, bedeutet dies, dass sie das Licht jener Stufe empfängt. Mit anderen Worten, sie füllt ihr HaWaYaH mit einem besonderen Licht von HaWaYaH, welches zusammen mit der Füllung den Namen der Stufe bestimmt.
Es steht geschrieben, dass jeder wie Moses werden muss. Das heißt jeder muss den Grad „Moses“ erreichen. Alle Namen der Tora sind Heilige Namen, weil sie Bezeichnungen der Enthüllung des Lichts – des Schöpfers – sind. Infolgedessen wird die ganze Tora „Die Namen des Schöpfers“ genannt, einschließlich solcher Namen wie Pharao, Bilam, Balak usw.
Der Name einer Stufe wird durch das Licht bestimmt, welches den Parzuf, das HaWaYaH erfüllt. Zum Beispiel: Wenn das Kli mit Or Chochma erfüllt ist und das Zeichen für dieses Licht der Buchstabe Yud ist, so ist die Füllung der Buchstaben Yud, Hej, Waw, Hej: Yud, Hey (ein Yud im Hej), Wyw (ein Yud im Waw), Hey (ein Yud im Hej).
Denn jeder Buchstabe des Hebräischen Alphabets hat seinen eigenen Zahlenwert:
| Alef (א) = 1 | Sajin (ז) = 7 | Mem (מ) = 40 | Kuf (ק) = 100 |
| Bet (ב) = 2 | Chet (ח) = 8 | Nun (נ) = 50 | Resh (ר) = 200 |
| Gimel (ג) = 3 | Tet (ט) = 9 | Samech (ס) = 60 | Shin (ש) = 300 |
| Dalet (ד) = 4 | Yud (י) = 10 | Ayn (ע) = 70 | Taw (ת) = 400 |
| Hej (ה) = 5 | Chaf (כ) = 20 | Pe (פ) = 80 | |
| Waw (ו) = 6 | Lamed (ל) = 30 | Zadi (צ) = 90 |
So ergibt die Summe der Zahlenwerte der Buchstaben des Namens HaWaYaH, wenn er buchstabiert wird – Yud, Hej, Waw, Hej = Yud (10+6+4) + Hey (5+10) + Wyw (6+10+6) + Hey (5+10) = 72, die Buchstaben AB (Ayin+Bet). Darum wird dieser Parzuf Chochma als AB bezeichnet.
Ein Parzuf, der das Or Chassadim empfängt, heißt SaG;
Yud, Hej, Waw, Hej = 63 = SaG (Samech+Gimel).
So werden allen Stufen in der gesamten Wirklichkeit solche Namen gegeben. Um daher den Namen jeder Stufe zu kennen, müssen wir nur den Namen jedes Lichts kennen. Wenn wir dann die Tora studieren, werden wir verstehen, von welchen spirituellen Handlungen, Orten und Stufen sie spricht.
Dann werden wir nicht länger fälschlicherweise glauben, dass die Tora über irgendetwas unterhalb der spirituellen Welt spricht. Wir werden wissen, dass sie nicht von unseren körperlichen Leben, von geschichtlichen Ereignissen oder wie wir uns in diesem irdischen Leben verhalten sollen, spricht. Wir erfahren stattdessen, dass alle Bücher der Tora wirklich Anleitungen sind, die uns erklären, wie wir den Zweck unseres Lebens erkennen, während wir hier leben, damit wir nicht immer wieder in diese Welt zurückkehren und wiederholt dieses sinnlose, zwecklose Leben erleiden müssen.
Ein Parzuf besteht aus Zehn Sefirot: Keter, Chochma, Bina, Seir Anpin und Malchut.
Ein Parzuf in Buchstaben ist Yud (Chochma), Hej (Bina), Waw (SA) und Hej (Malchut).
Doch die Stufe eines Parzuf – Nefesh, Ruach, Neshama, Chaja, Yechida – wird nicht durch den Namen HaWaYaH geklärt, weil die Buchstaben von HaWaYaH die Zehn Sefirot, das Gerüst des Kli sind. Sie erklären den Zustand des leeren Kli ohne die Füllung des Höheren Lichts. Die Stufe des Kli, also der spirituelle Zustand des Kli, wird durch die Kraft des Massach bestimmt. Der Massach füllt die Zehn Sefirot von HaWaYaH mit Lichtern. Der Massach kann das Kli mit den Lichtern Nefesh, Ruach, Neshama, Chaja oder Yechida erfüllen. Das Licht im Kli bestimmt die Stufe des Kli auf der Leiter der Grade.
Tatsächlich gibt es nur zwei Lichter: Or Chochma (Licht der Weisheit) und Or Chassadim (Licht der Gnade, Barmherzigkeit). Das Zeichen für Or Chochma ist der Buchstabe Yud und das Zeichen für Or Chassadim ist es der Buchstabe Hej.
- Auf der Stufe von Yechida (Kli Keter) ist HaWaYaH einfach und ohne Füllung: Yud, Hej, Waw, Hej = 10+5+6+5=26
- Auf der Stufe von Chaja (Kli Chochma) ist HaWaYaH mit Yud gefüllt: Yud, Hey, Wyw, Hey = (10+6+4) + (5+10) + (6+10+6) + (5+10) = 72.
- Auf der Stufe von Neshama (Kli Bina) ist HaWaYaH mit Hej gefüllt, außer dass der Buchstabe Waw mit Alef gefüllt ist und der Buchstabe Hej mit Yud: Yud, Hey, Waw, Hey = (10+6+4) + (5+10) + (6+1+6) + (5+10) = 63.
- Auf der Stufe Ruach (Kli SA) ist HaWaYaH mit Hej gefüllt, und nur der Buchstabe Waw von HaWaYaH ist mit Alef gefüllt: Yud, He, Waw, He = (10+6+4) + (5+1) + (6+1+6) + (5+1) = 45.
- Auf der Stufe Nefesh (Kli Malchut) ist HaWaYaH mit Hej gefüllt außer Waw, das ohne Füllung ist: Yud, Hh, Ww, Hh = (10+6+4) + (5+5) + (6+6) + (5+5) = 52.
Dies ist der Ursprung der Namen AB, SaG, MaH, BoN.
Nekudot de SaG
Nach Zimzum Alef beschließt Malchut, das Licht mit der Absicht zu geben zu empfangen, indem es die Reshimot benutzt, die von der Welt Ejn Sof übrig geblieben sind. Empfangen um zu geben ist gegen die Natur des Geschöpfs, daher kann Malchut das Höhere Licht, das sie in der Welt Ejn Sof erfüllte, nicht auf einmal empfangen, sondern nur in kleinen Portionen, die Parzufim genannt werden. So empfängt Malchut fünf Portionen Licht: Galgalta, AB, SaG, Höherer MaH und Höherer BoN. Das vervollständigt das Austreten der Reshimot in ihr, und der Ablauf der Ausbreitung kommt zum Stillstand.
Der dritte hervortretende Parzuf ist SaG. Seine Natur ist gleich der von Bina. Daher hat er kein Verlangen, etwas für sich selbst zu empfangen, er ist „erfreut an Barmherzigkeit“ (Chafez Chessed). Daher kann dieser Parzuf unter Tabur de Galgalta absteigen und den Sof (Ende) von Galgalta mit seinen Lichtern füllen.
Der Parzuf SaG entsteht mit den Reshimot von Hitlabshut Gimel und Awiut Bet. Das Ergebnis ist, dass dort das Or Chochma in seinen Taamim leuchtet. Aus diesem Grund können die Taamim von SaG nicht unter Tabur de Galgalta steigen. Wenn der Parzuf SaG sich läutert, verschwindet das Or Chochma sofort, und wenn der Massach sich von Tabur zu Pe verfeinert, entsteht der Parzuf Nekudot de SaG. In diesem Parzuf gibt es nur Or Chassadim, und er kann daher unter den Tabur de Galgalta steigen und den Sof von Galgalta mit Or Chassadim füllen.
Die gesamte Realität stammt aus Bchina Shoresh, welche das Verlangen des Schöpfers ausdrückt, Seine Geschöpfe zu erfreuen. In Übereinstimmung mit diesem Verlangen breitet sich das Licht gemäß Ursache und Wirkung aus, um den Schöpfungsgedanken im Kli zu realisieren, damit es Licht empfangen kann.
In Bchina Alef, die die Gesamtheit von Licht und Kli darstellt, liegt die ganze Absicht des Schöpfers, ein Kli zu erschaffen und es mit Licht zu füllen. Alles, was nach Bchina Alef entsteht, ist eine Folge davon. So vollzieht sich der Schöpfungsplan. Der Schöpfer prägte die Möglichkeit, dass die Schöpfung ihr Ziel erreicht – also die Stufe des Schöpfers – in die Natur der Kelim und Lichter ein.
Nach Zimzum Alef entscheidet Malchut de Ejn Sof mit einem Massach zu empfangen und erschafft fünf Parzufim: Galgalta, AB, SaG, Höherer MaH und Höherer BoN. Dies vollendet das Erscheinen aller Reshimot und der Massach verliert seine Kraft, obwohl nur ein Teil von Malchut gefüllt wurde.
Wenn die Nekudot de SaG nicht abgestiegen wären, um den Sof von Galgalta zu füllen, wäre Malchut de Ejn Sof niemals gefüllt worden. Und zwar, weil Malchut nur ein Verlangen zu empfangen ist, ohne jeder Beimischung von Verlangen zu geben. Doch als Nekudot de SaG, welche aus der Natur von Bina bestehen unter Tabur bis zu Sof von Galgalta absteigen – welche Malchut ist – erschaffen sie eine Mischung aus Malchut und Bina. So erhält Malchut die Möglichkeit, das Verlangen (Kli) zu geben zu erlangen, sich selbst zu korrigieren und mit Licht gefüllt zu werden.
Nach Zimzum Alef entscheidet Malchut de Ejn Sof nur noch durch den Massach zu empfangen, das heißt, soviel zu empfangen, wie sie mit der Absicht zu geben fähig ist. Sie vollzieht einen Siwug auf die Reshimot Hitlabshut Dalet und Awiut Dalet, welche nach der Einschränkung übriggeblieben waren und erhielt einen Teil des Lichts von Ejn Sof. Dieser Teil von Malchut de Ejn Sof, welcher durch diesen Siwug gefüllt wurde, heißt Galgalta oder Parzuf Keter.
Danach empfängt Malchut noch einen weiteren Teil des Lichts aus Ejn Sof um zu geben. Der Teil von Malchut, der durch diesen Siwug auf dem Massach mit den Reshimot von Hitlabshut Dalet und Awiut Gimel gefüllt wurde, welche nach Galgalta übrigblieben, heißt AB oder Parzuf Chochma.
Der Teil von Malchut de Ejn Sof, welcher in der nächsten Phase durch den Siwug mit den Reshimot Hitlabshut Gimel und Awiut Bet gefüllt wurde, welche nach AB übrigblieben, nennt man SaG oder Parzuf Bina. Parzuf SaG ist die gleiche Malchut, das Verlangen zu empfangen, doch sie kann nicht mit dem Massach empfangen um zu geben – wie die Parzufim Galgalta und AB. Sie kann nur sich selbst an Bchina Bet, Bina, angleichen.
Von Natur aus will Bina kein Licht empfangen; sie will nur geben. Es gibt beim Geben keine Grenze, daher kann der Parzuf SaG mit seinem Or Chassadim den gesamten Teil von Malchut, welcher leer zurückgeblieben war, füllen.
Bina besteht aus drei Teilen:
- Der Ausbreitung von Or Chochma.
- Der Entscheidung von Bina, dass sie das Or Chochma nicht empfangen will, sondern nur „um zu geben“. Daher breitet sich Or Chassadim in diesem Teil aus.
- Bina empfängt etwas Or Chochma, doch nicht für sich selbst, sondern um es an den Parzuf SA weiterzugeben.
Der obere Teil von Bina ist noch immer Chochma. Nur vom unteren Teil von Bina aus beginnt das Verlangen zu geben sich zu offenbaren. Daher kann sie den Teil von Malchut de Ejn Sof, welcher unter dem allgemeinen Tabur und bis jetzt leer geblieben ist und wo es das Verlangen zu geben gibt, mit Or Chassadim füllen.
Der Parzuf SaG beginnt das Licht in seinem Toch zu empfangen, indem er einen Siwug mit Hitlabshut Gimel und Awiut Bet macht. Die Anwesenheit der Reshimo von Gimel de Hitlabshut sorgt für die Ausbreitung des Or Chochma in seinen Taamim. Daher kann dieser Teil des Parzuf nicht unter Tabur de Galgalta absteigen.
Jedoch nachdem sich der Massach verfeinert hat und von Tabur zu Pe aufsteigt, kann der Teil des Parzuf, der nur Bina ist, unter Tabur de Galgalta absteigen. Das Licht, welches den Parzuf SaG verlässt, kann auch unter Tabur de Galgalta absteigen, weil es Or Chassadim ohne Or Chochma ist.
Daher steigt jener Teil des Parzuf SaG, welcher auch Nekudot de SaG heißt und den zweiten und dritten Teil vom Parzuf Bina enthält, unter Tabur de Galgalta ab und kleidet seinen Sof.
Zimzum Bet
Nekudot de SaG stiegen unter Tabur de Galgalta und füllten dort die leeren Kelim des Sof de Galgalta mit Or Chassadim. Sie fühlten dort, dass es in den leeren Kelim von Galgalta Reshimot des Lichts gibt, das den Sof de Galgalta vor dessen Hisdakchut (Reinigung) füllte.
Das Licht, das den Sof de Galgalta füllte, war Or Chassadim mit ein wenig Or Chochma. Nach der Hisdakchut des Massach verblieben dort Reshimot: Reshimot des Lichts mit Dalet de Hitlabshut und Reshimot des Massach mit Gimel de Awiut. Der Sof de Galgalta verhinderte die Ausbreitung des Lichts darin, wie Bina, und so erreichte er eine Ähnlichkeit mit den Nekudot de SaG. Daher vermischten sich Nekudot de SaG mit Sof de Galgalta und füllten seine leeren Kelim.
Aus der Mischung von Nekudot de SaG und Sof de Galgalta erhalten sie Reshimot, welche im Sof de Galgalta zurückgeblieben sind. Die Reshimot von Galgalta waren größer als der Massach von Nekudot de SaG, welche bewirkten, dass Nekudot de SaG den Genuss aus Galgalta für sich selbst empfangen wollen.
Entsprechend dem Gesetz will das Kli für sich selbst empfangen, wenn der Genuss beim Verlangen zu empfangen größer ist als die Stärke des Massach – denn der Stärkere – Massach oder Verlangen – bestimmt.
Alle Welten und Parzufim sind Teile von Malchut de Ejn Sof. Diese Malchut schränkte sich selbst ein und entschied, niemals mehr für sich selbst zu empfangen. Als daher im Parzuf Nekudot de SaG ein Verlangen für sich selbst zu empfangen erwacht, steigt Malchut, welche nach Zimzum Alef bei Sof de Galgalta stand, zu dem Platz von Nekudot de SaG auf, wo Nekudot de SaG begannen, für sich selbst empfangen zu wollen.
Jeder Parzuf besteht aus Zehn Sefirot: Keter, Chochma, Bina, Chessed, Gwura, Tiferet, Nezach, Hod, Jessod, Malchut. Nekudot de SaG ist Parzuf Bina. Bina besteht aus zwei Teilen:
- Einem Oberen Teil von Bina, welcher aus Keter, Chochma, Bina, Chessed, Gwura und Tiferet besteht. Diese Sefirot wollen nur geben und nichts zurückzuerhalten.
- Und der untere Teil von Bina besteht aus den Sefirot Nezach, Hod, Jessod, Malchut.
Diese Sefirot gehören nicht zu Bina. Ihre Aufgabe in Bina ist das Or Chochma von Chochma zu empfangen und es an die Unteren weiterzugeben, was heißt, dass die Sefirot Nezach, Hod, Jessod, Malchut in Bina ein Verlangen danach haben, Licht zu empfangen. Sie besitzen einen Massach, um Licht nicht für sich selbst zu empfangen, sondern nur, um es an die Unteren weiterzugeben. Doch wenn der Massach verloren ist, wollen die Sefirot – also die Verlangen – sofort wieder für sich selbst empfangen, ohne an die anderen zu geben.
Beispiel: Ein Mensch hat sich daran gewöhnt, eine bestimmte Geldsumme zu erhalten, um sie den Armen zu spenden. Eines Tages erhält er aber eine viel größere Summe als sonst. Er merkt, dass er nun das Geld nicht an die Armen weitergeben kann, denn er will es für sich selbst. Nun kann er der Versuchung nicht mehr widerstehen, da es ihm größeren Genuss bereitet, dieses Geld zu besitzen.
Er konnte nur solange der Versuchung widerstehen, wie die Geldsumme kleiner war als sein Massach – also seine Widerstandskraft – denn der Genuss des Geld–Gebens war bis zu diesem Zeitpunkt größer als der Genuss, sich selbst zu erfreuen (des Stehlens). Doch als der Genuss des Empfangens größer wurde als der Genuss des Gebens, wollte er sofort für sich selbst empfangen.
So arbeitet das Verlangen zu empfangen in jedem Menschen und jedem Geschöpf, denn wir alle sind aus dem Verlangen zu empfangen gemacht. Wenn wir Handlungen des Gebens ausführen, dann nur deshalb, weil sie uns mehr Vorteile als die des Empfangens bereiten.
So geschah es auch mit dem Parzuf Nekudot de SaG. Als der Teil des Parzuf, welcher empfängt, um an die Unteren zu geben, einem größeren Genuss ausgesetzt wurde und dieser die Widerstandskraft seines Massach überstieg, löste sich der Massach sofort auf und der Parzuf wollte für sich selbst empfangen.
Das Verlangen, für sich selbst zu empfangen, erwachte im Parzuf Nekudot de SaG aus Tiferet und darunter, weil die Sefirot Keter, Chochma und Bina zum Rosh gehören und daher nicht empfangen wollen. Chessed, Gwura und Tiferet haben die gleiche Funktion wie Keter, Chochma und Bina, außer dass sie sich im Guf des Parzuf befinden. Chessed ist wie Keter, Gwura ist wie Chochma und Tiferet ist wie Bina. Demnach ist im Parzuf die Sefira Tiferet wie Bina des Guf.
Jede Sefira besteht aus zehn inneren Sefirot. Daher hat die Sefira Tiferet ihre eigenen zehn inneren Sefirot, welche sich wie Bina in zwei Teile teilen.
Kelim, welche „nicht empfangen“: Das sind die Sefirot Keter, Chochma, Bina, Chessed, Gwura, Tiferet.
Und Kelim, die „empfangen, um zu geben“, die der untere Teil von Bina sind: die Sefirot Nezach, Hod, Jessod und Malchut.
Der Parzuf Nekudot de SaG teilt sich in Gefäße des Empfangens und des Gebens. Die Linie, die beide voneinander trennt, ist die innere Sefira von Tiferet der Sefira Tiferet. Dieser Ort heißt auch Chase des Parzuf Nekudot de SaG.
Jetzt erhielt ein Teil der Kelim von Nekudot de SaG ein Verlangen zu empfangen, welches größer war als ihr Massach. Daher stieg Malchut de Zimzum Alef, die Zimzum Alef aufrechterhält, speziell zu diesem Platz auf und ließ das Licht nicht weiter unter diesen Punkt vordringen. Die Grenze der Ausbreitung des Lichts unterhalb dieses Punktes nennt sich Parssa.
Der Aufstieg von Malchut zu Chase von Nekudot de SaG, um die Ausbreitung des Lichts nach unten zu begrenzen, nennt man Zimzum Bet (Zweite Einschränkung). Zimzum Alef (Erste Einschränkung) ist ein Verbot, das Or Chochma „in der Absicht zu empfangen“ zu bekommen. Zimzum Bet ist das Verbot, jegliches Or Chochma zu empfangen, denn vom Parzuf Nekudot de SaG weiter gibt es nicht genug Kraft, das Licht in der Absicht zu geben zu empfangen. Daher ist auch jeglicher Kontakt mit ihm verboten.
„Ein Verlangen im Höheren wird zu einem verbindlichen Gesetz im Unteren.“ Daher gibt es in allen Parzufim, die nach Zimzum Bet entstanden, eine Parssa (Grenze, Trennlinie), welche keinerlei Or Chochma in die empfangenden Gefäße durchdringen lässt.
Aus diesem Grund teilt sich das Gebiet unter Tabur de Galgalta in vier Teile:
- Den Ort der Welt Azilut, wo das Or Chochma scheinen kann.
- Den Ort der Welt Brija – unter der Parssa. Kein Or Chochma dringt dahin vor, sondern nur das Or Chassadim.
- Der Ort der Welt Yezira – unter der Welt Brija.
- Der Ort der Welt Assija – unter der Welt Yezira.
Der Sium (Ende) der Welt Assija ist auch das Ende der Kedusha (Heiligkeit). Unter der Kedusha gibt es die Barrieren:
- Der Machsom (die Barriere) – die Grenze zwischen Spiritualität und Materialität, welche die Welt Assija von dem Punkt dieser Welt (Olam haSe) trennt;
- Ort dieser Welt; und
- unsere Welt (Olam shelanu).
Die Welt Nekudim
Der gesamte Prozess des Abstiegs der Nekudot de SaG unter Tabur de Galgalta, ihre Vermischung mit Sof de Galgalta und Zimzum Bet fanden während des Aufstiegs des Massach de SaG vom Tabur zu Pe statt. Sobald der Massach zu Pe de SaG aufgestiegen ist, waren die Reshimot in allem, was von Nekudot de SaG bis zum Tabur de Galgalta abwärts geschah, bereits enthalten.
Nach der Hisdakchut (Reinigung) des Parzuf Galgalta blieben dort eine Reshimo de Hitlabshut Dalet vom Licht aus Galgalta und eine Reshimo de Awiut Gimel vom übrig gebliebenen Massach zurück. Nach der Hisdakchut des Parzuf AB verblieben die Reshimot von Hitlabshut Gimel und Awiut Bet im Massach. Somit zeigt sich, dass nach der Hisdakchut des Parzuf ein Paar von Reshimot darin bleibt: Reshimo de Hitlabshut und Reshimo de Awiut.
Doch nach der Hisdakchut des Parzuf SaG gibt es drei Paare von Reshimot, welche im Massach, welcher von Tabur zu Pe aufstieg, verblieben. Der Massach vollzieht dann je nach Wichtigkeit drei Siwugim an ihnen:
- Einen Siwug auf den Reshimot Bet de Hitlabshut und Alef de Awiut von Taamim de SaG. Sie erzeugen einen Parzuf auf der Stufe SA über dem Tabur, der „Höherer MaH“ genannt wird.
- Einen Siwug auf Reshimot Bet de Hitlabshut und Alef de Awiut von Nekudot de SaG, welche sich unter Tabur de Galgalta ausbreiten. Diese Reshimot entstehen nach Zimzum Bet, welcher mit Nekudot de SaG unter dem Tabur vollzogen wurde.
- Alles im Parzuf Existierende wird zu Reshimot. Daher gibt es eine „Erinnerung“ an das Verbot, niemals die Kelim des Empfangens von Zimzum Bet zu nutzen, welche in den Reshimot von Nekudot de SaG eingeprägt ist.
- Um sich an diese Bedingung, welche von den Reshimot vorgegeben wird, zu halten, steigt der Massach de Rosh de SaG von Pe zu Nikwej Ejnaim auf und vollzieht einen Siwug de Hakaa mit dem Höheren Licht auf den Reshimot Bet de Hitlabshut und Alef de Awiut.
- Der Platz im Rosh, wo der Massach de Rosh den Siwug de Hakaa mit dem Höheren Licht vollzieht, bestimmt die Einzigartigkeit der Ausbreitung der Lichter im Guf des Parzuf.
- Einen Siwug auf den Reshimot Dalet de Awiut und Gimel de Hitlabshut. Dies wird später im Vorwort erläutert.
Der Massach musste wegen des Verbotes, Licht in die Gefäße des Empfangens hinein zu lassen, zu Nikwej Ejnaim (NE) aufsteigen. Das Licht kann sich nur bis Chase in jedem Parzuf ausbreiten, weil die Kelim des Gebens nur bis zu Chase reichen. Von Chase abwärts gibt es im Parzuf die Gefäße des Empfangens.
Der Massach, der einen Siwug mit den eingeschränkten Reshimot vollzieht, erzeugt einen Parzuf. Das Licht dehnt sich im Parzuf aus, doch es erfüllt nur die Kelim des Gebens. Es erfüllt nicht die Kelim des Empfangens – diese bleiben leer. Der Parzuf kann nur einen Teil seiner Kelim nutzen, daher wird er als „klein“ erachtet.
Frage: Warum steigt der Massach von Pe zu Nikwej Ejnaim auf, so wie es die Reshimot bestimmen, und vollzieht dort einen Siwug?
Antwort: Weil die Reshimot bestimmen, dass ein Siwug nur mit den Gefäßen des Gebens vollzogen wird. Daher muss der Massach bis zur Mitte von Bina im Rosh de SaG aufsteigen, wo die Gefäße des Gebens im Rosh enden, und er muss dort einen Siwug mit den Reshimot von Bet de Hitlabshut und Alef de Awiut vollziehen.
Die Reshimot unterhalb von Tabur fordern, das Licht nur in die Gefäße des Gebens hineinzulassen. Doch wie kann ein Parzuf nur mit Gefäßen des Gebens geboren werden? Es kann keinen Parzuf geben, der nicht aus Zehn Sefirot besteht. Doch kann es auch einen Parzuf geben, der nur Teile seiner Verlangen, das heißt seiner Sefirot, nutzt. Daher muss Rosh de SaG einen Parzuf erzeugen, dessen Gefäße des Empfangens nicht aktiv sind. Solche Kelim im Parzuf sind: die untere Hälfte von Bina, Seir Anpin und Malchut.
Der Massach von SaG muss auf diese Art einen Parzuf erzeugen, um zu verhindern, dass dieser von Anfang an seine Kelim des Empfangens im Toch nutzt, damit diese nicht gefüllt werden. Um den Parzuf zu erschaffen, muss daher der Massach einen Siwug nur mit den Gefäßen des Gebens im Rosh vollziehen.
Die Kelim des Rosh sind wie folgt:
- Keter = Galgalta
- Chochma = Ejnaim
- Bina = Osnaim (Plural von Osen)
- Seir Anpin = Chotem
- Malchut = Pe
Die Teilung des Rosh de SaG in fünf Bchinot
Die Kelim Keter, Chochma und die Obere Hälfte von Bina werden Galgalta we Ejnaim (GE) oder „Gefäße des Gebens“ genannt. Die Obere Hälfte von Bina gehört zu den Kelim des Gebens, weil sie mit dem Or Chochma gefüllt ist und daher nichts für sich selbst empfangen möchte, sondern nur das Or Chassadim begehrt. Doch die untere Hälfte von Bina will Licht für SA empfangen. Der Parzuf Nekudot de SaG ist der Parzuf Bina. Von der unteren Hälfte des Parzuf Bina, das heißt von Tiferet de Nekudot de SaG und abwärts, gibt es Gefäße des Empfangens:
- Die untere Hälfte von Bina will Licht für SA
- SA will das Or Chassadim erfüllt mit Or Chochma
- Malchut will das gesamte Or Chochma
Darum empfing dieser Teil des Parzuf Nekudot de SaG das Verlangen zu empfangen mit der Absicht, um zu empfangen.
Die Teilung des Parzuf Nekudot de SaG in Galgalta Ejnaim und ACHaP
Der Platz, an dem sich der Massach des Rosh befindet, legt die Form des neuen Parzuf, der entstehen soll, fest:
- Wenn der Massach einen Parzuf erzeugen will, der Licht in all seinen Zehn Sefirot empfängt, muss er einen Siwug im Pe vollziehen. Nachdem der Massach im Pe liegt, legt die Kashiut (Härte) des Massach seine Stufe fest (Größe und Höhe), das heißt bis zu welchem Maß der Massach seine fünf Kelim nutzen wird.
- Wenn der Massach einen Parzuf erzeugen will, der das Licht nur in seinen Gefäßen des Gebens empfangen will, dass heißt, dass nur die Hälfte des Parzuf genutzt wird, so muss er in Nikwej Ejnaim und nicht im Pe von Rosh stehen, denn dort gibt es die obere Hälfte des Rosh. Dann werden die Gefäße des Gebens über dem Massach stehen, das heißt sie werden in die Berechnung des Massach miteinbezogen.
Sobald der Massach bei Nikwej Ejnaim steht, bestimmt seine Kashiut die Größe (Höhe) des Parzuf, das heißt den Prozentsatz davon, wieviele seiner Gefäße des Gebens der Parzuf nutzen wird. Wenn unter diesen Einschränkungen ein Parzuf erzeugt wird, heißt er „Parzuf Katnut der Welt Nekudim“.
Nachdem der Siwug mit den eingeschränkten Reshimot von Bet de Hitlabshut und Alef de Awiut im Rosh de SaG vollzogen wurde, steigt der neu entstandene Parzuf bis zu dem Platz ab, aus dem die Reshimot aufstiegen. Er geht unter Tabur de Galgalta und dehnt sich dort völlig in Rosh und Guf aus. Rosh de Hitlabshut wird Keter genannt; Rosh de Awiut heißt Aba we Ima (AwI) und Guf heißt SoN.
Seine gesamte Struktur enthält Rosh und Guf, und jeder Teil ist in zwei Teile geteilt: GE und ACHaP.
- GE – sind immer Gefäße des Gebens. Sie können immer verwendet werden, weil der Zimzum nur in Bezug auf das Or Chochma stattfand.
- ACHaP – sind immer Gefäße des Empfangens. Nach Zimzum Bet, welcher im Parzuf Nekudot de SaG stattfand, hat kein Parzuf nach ihm ausreichend Kraft, Or Chochma in seinen ACHaP mit der Absicht zu geben zu empfangen.
Das dritte Paar von Reshimot, welche zusammen mit dem Massach zu Rosh de SaG aufgestiegen sind, sind Reshimot, welche sich von Sof de Galgalta zu Nekudot de SaG – Dalet de Hitlabshut und Gimel de Awiut – bewegt haben. Parzuf Nekudot de SaG empfing diese Reshimot, als er den Sof von Galgalta füllte, und diese Reshimot sind diejenigen, die verlangen, Or Chochma zu empfangen.
Nachdem der Parzuf von Katnut der Welt Nekudim an seinen Platz abgestiegen war, von Tabur de Galgalta durch die Parssa, gab ihm Rosh de SaG die verbliebenen Reshimot von Dalet de Hitlabshut und Gimel de Awiut. Um dem Drängen dieser Reshimot zu entsprechen, steigt der Massach, welcher bei Nikwej Ejnaim von Rosh de AwI stand, zu Pe de AwI herab und vollzieht einen Siwug mit den Reshimot Dalet-Gimel. Die Folge von diesem Siwug ist, dass das Or Chochma zu Guf herabstieg, die Parssa erreichte und sie auf seinem Weg nach unten durchquerte.
Der Rosh von AwI vermutet aufgrund des jetzigen Erwachens der Reshimot Dalet-Gimel, dass die Gefäße des Empfangens unter der Parssa nun mit der Absicht zu geben empfangen können. Somit vollzogen AwI einen Siwug auf Gadlut, das heißt auf den Reshimot Dalet-Gimel. Dafür verbanden sie die Kelim von GE mit ACHaP, sowohl in ihrem Rosh als auch im Guf, welcher SoN ist, und das Or Chochma breitet sich von ihnen bis hinunter zu SoN aus.
Die Entstehung eines Parzuf aus dem Höheren, der Parzuf Katnut von Nekudim und der Parzuf Gadlut von Nekudim
In den Rashim (Pl. von Rosh) von Keter und AwI fehlt die Kenntnis, dass das Licht AB-SaG, welches von Oben kommt und dem Kli die Kraft gibt, von Katnut zu Gadlut überzugehen, nicht bis unter die Parssa reicht. Daher wurde die Parssa nicht aufgelöst. Als Or Chochma begann, die Kelim unter der Parssa zu füllen, beginnen diese Kelim zu zerbrechen, da sie noch immer in der Absicht zu empfangen weilen.
Als der Rosh de AwI mit den Reshimot einen Siwug auf Dalet de Hitlabshut und Gimel de Awiut vollzieht, entsteht dort Or Chochma, und betritt den Guf von Nekudim. Das Licht, welches sich durch GE ausbreitete, will durch die Parssa hindurchgehen und ACHaP des Guf betreten. An diesem Punkt beginnen die Kelim von ACHaP, das Or Chochma mit der Absicht zu empfangen zu empfangen. Die Kelim von GE, welche über der Parssa liegen, verbinden sich mit den Kelim von ACHaP, welche unterhalb der Parssa sind, zu einem Guf. Und so zerbrechen auch GE – die Gefäße des Gebens genannt – zusammen mit ACHaP – den Gefäßen des Empfangens.
Als das Or Chochma aus Pe von AwI austrat und sich im Guf von Nekudim, welcher GE und ACHaP beinhaltet, ausbreitete, erschuf dies den ersten Parzuf von Gadlut von Nekudim und er zerfiel –
- Die Kelim von Guf verloren den Massach.
- Sie fielen von ihrem ursprünglichen Niveau ab, weil sie mit der Absicht zu empfangen empfangen wollten.
Das Zerbrechen bewirkte, dass sich der Massach des Parzuf in Gadlut (AwI) verfeinerte und zusammen mit den Reshimot Gimel-Bet, welche in ihm verblieben, zu Pe de Rosh von AwI aufstieg. Dort gab es einen Siwug de Hakaa auf diesen Reshimot und das erzeugte den nächsten Parzuf, dessen Rosh ISHSuT genannt wird. Als dieser Rosh erschien, berechnete und erzeugte er einen Guf.
Auch der Parzuf ISHSuT zerbrach und starb. Daher reinigte sich der Massach und stieg zu Pe von ISHSuT auf mit den Reshimot Bet-Alef. Aus diesen Reshimot kann kein Guf mehr hervorkommen, da es nicht genug Awiut für das Empfangen des Lichts gibt.
So sehen wir, dass diese zwei neu entstandenen Parzufim, AwI und ISHSuT, zerbrachen. Vier Parzufim von Nekudot entstanden während der Reinigung von jedem Parzuf. Insgesamt entwickelten sich acht Parzufim, welche „die acht Melachim“ (Könige) genannt werden, denn sie werden von Malchut regiert, das heißt von dem Verlangen zu empfangen mit der Absicht zu empfangen.
Jeder Parzuf enthält HaWaYaH – vier Teile – und dies ist die wirkliche Struktur von jedem Geschöpf. Jeder Parzuf besteht aus seinen eigenen Zehn Sefirot, daher ist die Anzahl der Teile 8x4x10=320. In der Gematria wird diese Zahl SHaCH (Shin + Chaf genannt, da Shin = 300 und Chaf = 20 sind).
Das Zerbrechen geschah in allen Sefirot. Die Sefirot waren alle miteinander vermischt und eingegliedert, sodass jedes zerbrochene Teilchen wiederum weitere 320 Teile beinhaltet. Daher besteht die gesamte Korrekturarbeit aus dem Aussortieren jedes einzelnen Teilchens der zerbrochenen Kelim.
Man sollte zuerst den am wenigsten zerbrochenen Teil der 320 zerbrochenen Teile nehmen und seine inneren Teile von Malchut herausfiltern, die das Zerbrechen verursacht haben. Die 320 zerbrochenen Teile bestehen im Ganzen aus den neun Sefirot von SoN de Nekudim. Malchut ist der zehnte Teil dieser Zehn Sefirot. So gibt es in den 320 Teilen 32 Teile von Malchut.
Das Or Chochma vollzieht das Sortieren der Teile von Malchut: Wenn es in jedem der zerbrochenen Teile leuchtet, kann es nur in neun Sefirot leuchten, das heißt in 288 (320–32) Teilen, ausgenommen die zehnte Sefira, die aus den 32 Teilen von Malchut besteht. So geschieht das Sortieren.
Malchut ist der einzige böse Teil, der dem Menschen den Eintritt in die Spiritualität verwehrt. Von Natur aus halten wir uns vom Bösen fern und lernen, es zu hassen. Weil der Hass in der Spiritualität eine Trennung bewirkt, trennt sich der Mensch von diesem Bösen, dem Willen für sich zu empfangen.
- Die 288 Teile, die für die Korrektur geeignet sind, werden RaPaCH genannt (zusammengesetzt aus Resh = 200 + Pe = 80 + Chet = 8).
- Die 32 Teile, die zur Korrektur ungeeignet sind, werden „Lew haEwen“ genannt (Steinernes Herz). Lew wird mit Lamed (30) und Bet (2) geschrieben. Lamed (30) + Bet (2) = 32.
Nach dem Aussortieren der 32 Teile von Malchut, die man nicht verwenden darf, bleiben noch die 288 (RaPaCH) zerbrochenen Teile der oberen neun Sefirot für die Korrektur übrig. Von diesen werden die Gefäße des Gebens, GE, als erste geordnet. Sie enthalten SoN der Welt Azilut.
Genauso wie es Zehn Sefirot in der Hitpashtut (Ausbreitung) des Lichts von Oben nach unten gibt, befinden sich auch Zehn Sefirot innerhalb der Dicke des Kli. Diese entstanden durch die Hitkalelut (Vermischung) der Sefirot mit dem Or Choser.
Die Zehn Sefirot in der Dicke des Parzuf heißen:
- Keter – Mocha
- Chochma – Azamot
- Bina – Gidin
- SA – Bassar
- Malchut – Or (Haut)Das Gesetz von Zimzum Bet gilt in ihnen wie in den Sefirot der Länge.
Die Welt der Korrektur (Tikun)
Nach dem Zerbrechen in der Welt Nekudim:
- Die Lichter, welche den Parzuf Gadlut der Welt Nekudim füllten, stiegen zum Rosh des Parzuf Nekudim auf.
- Die Reshimot, welche im Massach verblieben, stiegen zum Rosh des Parzuf Nekudim und dann zum Rosh de SaG auf.
- Die Nizozim, die Funken von Or Choser (Teile des zerbrochenen Massach), fielen in die zerbrochenen Kelim, welche ihren Massach verloren haben und zum Verlangen zu empfangen mit der Absicht zu empfangen zurückgekehrt sind. Es heißt: „Sie fielen auf den Platz von BYA, unter die Parssa.“
Der Unterschied zwischen der Hisdakchut des Parzuf durch Bitush von Or Pnimi und Or Makif und der Hisdakchut, welche durch das Zerbrechen der Kelim entstand, ist folgender: Nach dem Zerbrechen müssen die Kelim als erstes korrigiert werden, und erst dann können neue Siwugim zum Zweck der Erzeugung neuer Parzufim realisiert werden, das heißt um sie mit Licht zu erfüllen.
Der Rosh der Welt Nekudim beabsichtigte, das ganze Licht der Schöpfungsabsicht mit der Absicht zu geben zu empfangen, indem er den gesamten Sof von Galgalta füllte. Dadurch würde er eine vollständige Füllung von Malchut de Ejn Sof erreichen. Wenn daher alle zerbrochenen Kelim korrigiert sind, korrigiert er alle Gefäße zu empfangen, damit sie mit der Absicht zu geben arbeiten, und Gmar Tikun (das Ende der Korrektur) wird erreicht.
Doch würde das noch immer nicht die ganze Malchut de Ejn Sof korrigieren, sondern nur einen Teil davon – nur die Bchinot Shoresh, Alef, Bet und Gimel, ausgeschlossen Bchina Dalet. Bchina Dalet ist das einzige Geschöpf. Bchinot Shoresh, Alef, Bet und Gimel kommen aus der Hitkalelut (Einschließung) mit den Oberen Neun in ihr, das heißt aus dem Einfluss des Schöpfers auf Malchut, wobei es sich bei einem „Geschöpf“ um ein Verlangen zu empfangen handelt, welches vollkommen vom Schöpfer getrennt ist und selbstständig dort steht.
Nur Bchina Dalet in Bchina Dalet ist ein Verlangen zu empfangen mit der Absicht zu empfangen, welches sich unabhängig fühlt. Daher ist sie die einzige, die ihr Verlangen zu empfangen einschränkt. Nach dem Zimzum entstehen alle Parzufim und alle Welten, um die Verlangen Shoresh, Alef, Bet und Gimel in Bchina Dalet, aber nicht Bchina Dalet von Dalet zu füllen.
Doch wenn Bchina Dalet in Dalet korrigiert werden muss und nicht Bchina Shoresh, Alef, Bet und Gimel – warum nehmen diese Verlangen überhaupt Licht an? Diese Verlangen gehören nicht zum Geschöpf sondern sind Eigenschaften des Schöpfers, Kräfte von Ihm. Der Schöpfer benützt diese, um das Geschöpf – Bchina Dalet in Bchina Dalet – zu führen und zu leiten. Diese Kräfte füllen alle spirituellen Welten, außer der Seele von Adam.
Bchina Dalet selbst, welche Adams Seele ist, kann sich tatsächlich nicht so korrigieren, dass sie mit der Absicht zu geben empfangen würde. Die gesamte Korrektur des Geschöpfs besteht darin, seine Eigenschaften mit denen des Schöpfers zu vergleichen und vorzugsweise jene des Schöpfers anzustreben. Das Geschöpf nutzt seine eigenen Eigenschaften nicht, das heißt das Herz aus Stein (Lew haEwen), sondern nur die Oberen Neun, die 248 Bchinot, welche es nach dem Zerbrechen ordnet und stärkt, um sich mit dem Schöpfer zu vereinen.
Alle Siwugim nach dem Zimzum Alef vollzogen sich entsprechend jenem Verlangen. Die Parzufim, Welten und alles in ihnen, werden aus diesen Siwugim erzeugt und breiten sich von Oben nach unten aus. Alle fünf Welten mit ihren fünf Parzufim in jeder Welt werden zu einer Leiter zwischen dem Schöpfer – dem Geber – und dem Geschöpf – dem Empfänger. Die Stufen der Leiter sind Maßeinheiten der Gleichheit der Wünsche des Geschöpfs und des Schöpfers.
Die Ausbreitung der Parzufim und der Welten von Oben nach unten bildet Grade, die wie Hüllen das Licht von Ejn Sof bedecken. Jeder Parzuf verhüllt das Licht und verbirgt es vor den unteren Parzufim in dem Maß, wie er mit der Absicht zu geben empfängt.
Wir können die Parzufim und die Welten mit den Schichten einer Zwiebel vergleichen: rund, eine die andere umringend, und je tiefer die Schicht – umso mehr Licht ist verhüllt. So findet sich am Ende der Leiter – im Mittelpunkt all dieser Kugeln, der Zwiebel – der Punkt der Finsternis.
Um dem Geschöpf den freien Willen in seinen Handlungen zu geben, damit das Geschöpf die Gleichheit der Form mit dem Schöpfer erreichen und sich aus freiem Willen an Ihn binden kann und damit es aus seinem Zustand auf das Niveau des Schöpfers aufsteigen kann, muss das Geschöpf im Mittelpunkt aller Welten – diesem Punkt der Finsternis – geboren werden. Deshalb muss die Möglichkeit, seine (des Geschöpfs) Verlangen zu korrigieren, vorbereitet werden, obwohl sich auf Grund der Schwachheit des Geschöpfes diese Korrektur stufenweise und nicht plötzlich vollzieht.
Daher wurde eine Leiter mit 5 Stufen, fünf Welten, den fünf Parzufim in jeder Welt, und fünf Sefirot in jedem Parzuf vorbereitet. Insgesamt gibt es 125 Stufen vom ursprünglichen Zustand des Geschöpfs bis zu seiner Vollendung. Daher haben die Welten zwei Funktionen:
- Stufenweise das Licht von Ejn Sof zu verhüllen. Dies ergibt sich aus dem Abstieg der Welten von Oben nach unten. Daher werden die Stufen Olamot (Welten) genannt, abgeleitet vom hebräischen Wort Haalama (Verhüllung).
- Die Geschöpfe (Seelen) mit Korrekturen zu versehen, mit Hilfe derer sie die Stufen der Welten von unten nach Oben aufsteigen können. Jede Stufe, die sie erklimmen, ist ein neuer Parzuf, der während des Abstiegs von Oben nach unten erschaffen wurde. Um auf den spirituellen Stufen aufzusteigen, muss dem Geschöpf von der Stufe aus, die es erreichen will, geholfen werden. Wenn das Geschöpf diese Hilfe erhält, nutzt es diese Kraft für das Bilden eines Massach und steigt dann zu dieser Stufe auf. Wenn das Geschöpf auf diese Stufe aufsteigt, erhält es den Namen dieser Stufe.
Das lehrt uns, dass alle Welten und alles sie Füllende nur eine Leiter darstellen, die der Schöpfer für den Aufstieg des Menschen vorbereitet hat. Wenn der Mensch diese Stufen aufsteigt, steigen alle Seelen mit ihm auf, denn alle Welten und alles Füllende in ihnen befinden sich im Inneren des Menschen. Daher gibt es neben dem Individuum, dem Geschöpf, welches sich um das Ziel bemüht, nur den Schöpfer.
Um den Menschen herum existiert nur Einfaches Höheres Licht im Zustand vollkommener Ruhe. Das heißt, dass die Absicht des Schöpfers unveränderlich ist, jedoch verfolgt Er in all seinen Handlungen nur eine Sache – den Menschen Gutes zu tun. Doch der Mensch kann den Schöpfer nur in dem Maß erkennen, wie er seine Eigenschaften denen des Schöpfers angleicht, das heißt die Eigenschaften des Gebens erwirbt:
- Wenn die Eigenschaften (Wünsche, Absichten) des Menschen sich völlig von jenen des Schöpfers unterscheiden, kann der Mensch den Schöpfer nicht fühlen. Diesen Zustand nennt man entsprechend der Empfindung „Diese Welt (Olam haSe)“.
- Wenn es dem Menschen gelingt, auch nur eine Eigenschaft zu ändern, um sie den Eigenschaften des Schöpfers – dem Geben – anzugleichen, so bedeutet dies, dass der Mensch von „Dieser Welt“ in die „Spirituelle Welt“ aufgestiegen ist. Er betritt die erste Stufe der Leiter, die zur Annäherung an den Schöpfer führt.
Alle Veränderungen ergeben sich in uns selbst, in unseren Gefäßen des Empfangens. Diese hängen vom Maß der Korrektur des Massach im Menschen ab. Außer dem Menschen existiert nur das unveränderliche Höhere Licht. Indem man etwas von diesem Licht erhält, erreicht und fühlt man einen Teil des Schöpfers. Man benennt den Schöpfer entsprechend dieses Gefühls – „barmherzig“, „gnädig“, „schrecklich“ usw.
Die gesamte Tora ist nur eine Niederschrift darüber, was jemand, der die Spiritualität erreicht hat und sich dem Schöpfer nähert, fühlt. Darum steht geschrieben, dass die gesamte Tora Seine Heiligen Namen sind. Jemand, der die Tora verinnerlicht, erreicht einen Teil des Allgemeinen Lichts. Die Stufen der Erkenntnis des Lichts werden durch die Namen der Sefirot ausgedrückt (die Parzufim oder die Welten) oder durch die Namen des Lichts, das der Mensch empfängt (NaRaNCHaY).
Außer dem Menschen gibt es nur den Schöpfer. Daher kommt alles, was man fühlt, wünscht und denkt vom Schöpfer. Alles, was der Mensch in dieser Welt spürt, ist allein der Schöpfer.
Während der Zeitspanne, in der sich das Geschöpf vom untersten Punkt an („Diese Welt“) den Aufstieg in Richtung des Schöpfers macht, das heißt dem Zeitpunkt, an dem es völlige Übereinstimmung der Form mit dem Schöpfer erreicht (Gmar Tikun), durchläuft es 620 Stufen, die auch die „613 Mizwot der Tora“ und die „Sieben Mizwot unserer großen Weisen“ genannt werden.
Ein Siwug mit dem Höheren Licht im Massach wird Mizwa genannt. Das Licht, welches das Geschöpf in seinem Kli empfängt, wird Or Pnimi (Inneres Licht) oder Or Taamim (Licht der Geschmäcker) oder Tora genannt. Daher sagen die Kabbalisten immer: „Schmecke und erkenne, dass der Schöpfer gut ist.“
Das Geschöpf, Bchina Dalet von Bchina Dalet, korrigiert sein Verlangen zu empfangen, damit es fähig wird, zu empfangen um zu geben. Die Korrektur (Tikun) betrifft nicht das Verlangen selbst, sondern die Art, wie es genutzt wird – es muss mit der Absicht zu geben genutzt werden. Diese Korrektur, das Herstellen der Absicht zu geben, wird in kleinen Schritten in den Verlangen des Geschöpfes vollzogen, vom kleinsten zum größten, aber nicht auf allen. So steigt das Geschöpf entlang der Leiter von einer Stufe zur nächsten auf. Die Welten stellen also Stufen dar, die ein Mensch von unten nach Oben aufsteigt.
Die Korrektur des Verlangens zu empfangen, um die Absicht zu geben zu erreichen, ist sehr schwierig, denn sie steht der Absicht – der Natur des Geschöpfs – völlig gegenüber. Daher teilte der Schöpfer diesen Weg in 613 kleinere Stufen auf. Er zersplitterte das Geschöpf in 600 000 kleine Teile, die „Seelen“ genannt werden. Wenn die Seelen sich vereinen, werden sie als „die gemeinsame Seele“ oder „Adam haRishon“ (der erste Mensch) bezeichnet.
Die Korrektur der Verlangen beginnt noch vorher, auf einem niedrigeren Niveau, welches „Unsere Welt“ genannt wird, in der alle Teile der Schöpfung in der Empfindung jener Wirklichkeit existieren, in der es keinen Schöpfer oder Spiritualität gibt. In diesem Zustand fühlen sie nicht einmal die Empfindung nach dem Bedürfnis, den Schöpfer zu erkennen. Alle werden in diesem Zustand geboren, der ausschließlich aus dem Verlangen nach Genuss, den man mit den fünf Sinnen wahrnehmen kann, besteht.
Die gesamte Welt wird von den Geboten des Schöpfers gelenkt. Diese Führerschaft wird „Natur“ genannt, weil das Verlangen Genuss zu empfangen auf jeder Stufe – bewegungslos, pflanzlich, tierisch und sprechend – notwendigerweise alle Reaktionen bestimmt. Das Gesetz besagt, dass jedes Geschöpf in jeder Situation den größeren Genuss anstrebt und vor dem Leid flieht.
In jeder Generation gibt es Menschen, denen der Schöpfer „den Punkt im Herzen“ einpflanzt – ein Verlangen danach, den Schöpfer zu fühlen. So sucht dieser Mensch nach Befriedigung für sein neues Bedürfnis. Er weiß nicht, dass es ein Verlangen nach dem Schöpfer ist, welches nur durch das Höhere Licht zu befriedigen ist.
Die Parzufim, die nach dem Zerbrechen entstanden, werden „die Welt der Korrektur“ genannt. Alles was passiert, muss sein und ist für die Entwicklung des Geschöpfs notwendig, damit es fähig wird, die Vollkommenheit der Handlungen des Schöpfers zu erkennen und dass es sich an dem erfreut, was der Schöpfer für es vorbereitet hat.
Daher wird das Zerbrechen der Welt Nekudim auch „Zerbrechen der Welten“ genannt, und das Zerbrechen in Adam haRishon, genannt „Zerbrechen der Seelen“, wird vorher bestimmt. Während des Zerbrechens der Welt Nekudim vermischten sich die Gefäße des Empfangens mit den Gefäßen des Gebens auf eine Weise, dass jeder zerbrochene Teil von ihnen im anderen enthalten ist. Somit beinhaltet jedes der 320 Teile (Verlangen) alle anderen mit in sich. Daraus folgt:
- Die Gefäße des Empfangens werden korrigiert, indem sie in die Gefäße des Gebens eingebunden werden.
- Die Lichter NaRaNCHaY werden nun in jedem Verlangen anstelle des Lichts Nefesh erscheinen, welches dort vorher war.
Ohne die Vermischung durch das Zerbrechen hätten die Gefäße des Empfangens keine Möglichkeit das Licht zu empfangen, zumal die Parssa sie vom Höheren Licht trennt. Nun, nach dem Zerbrechen, können sie bis zu Azilut erhoben (durch den Aufstieg von ACHaP) und dort gefüllt werden.
Das Zerbrechen der Welt Nekudim wird auch „Zerbrechen der Welten“ genannt, weil Malchut de Ejn Sof aus fünf Teilen besteht. Vier davon erzeugen in ihrem Abstieg von Oben nach unten die Welten und alles darin. Sie beinhalten die gesamte Schöpfung außer dem Menschen – der aus Bchina Dalet in Dalet geboren wurde, dem letzten Teil von Malchut, dem aktuellen, unabhängigen Verlangen zu empfangen, welcher völlig vom Schöpfer und seinem Verlangen zu geben entfernt ist.
Daher stellt einzig und allein der Mensch das Ziel und den Zweck der Schöpfung dar. Außer ihm ist der Rest der Teile der Schöpfung nicht unabhängig. Sie gehören zum Verlangen des Schöpfers, denn Er legt ihre Verhaltensweisen fest, so wie das bewegungslose, pflanzliche, tierische und sprechende in unserer Welt existiert.
In unserer Welt unterscheidet sich das Verlangen des Menschen nicht wesentlich von dem der Tiere. Nur ein Mensch, in dem das Verlangen nach dem Schöpfer erwachte – (ein Teil des Verlangens von Adam haRishon) – wird „Adam“ (Mensch) genannt. Ein Mensch mit solch einem Verlangen kann dieses durch den Erwerb eines Massach korrigieren und damit das Verlangen zu Geben erreichen. Ein Mensch, der dieses Verlangen nicht besitzt, hat nichts zu korrigieren und fühlt auch nicht das Bedürfnis, sich dem Schöpfer anzunähern.
Die gesamte Wirklichkeit dieser Welt wird in vier Teile der Schöpfung aufgeteilt, welche bewegungslos, pflanzlich, tierisch und sprechend sind, in der Reihenfolge der Intensität ihres Verlangens zu empfangen und daher auch entsprechend ihrer Fähigkeit zu schaden oder Gutes zu tun.
Ein Mensch muss in dieser Welt vier Phasen der Entwicklung (bewegungslos, pflanzlich, tierisch und sprechend) durchlaufen, um sein Verlangen zu empfangen zu vergrößern und zu entfalten, bis der Schöpfer ihm letztendlich den Punkt ins Herz „einpflanzt“, das Verlangen nach dem Schöpfer, um das Ziel zu erreichen.
Aus diesem Grund wurde die Menschheit seit Jahrtausenden unter dem Druck der Natur zerrieben – die Entwicklung des Willens zu empfangen von der „bewegungslosen“ Stufe bis zur „sprechenden“. Dies ist die natürliche Evolution der uns bekannten Generationen.
Die gesamte Menschheit und jede Seele durchlaufen von Generation zu Generation vier Entwicklungsphasen des Verlangens zu empfangen:
- Die Massen des Volkes (der Pöbel) – die „Bewegungslosen“ des menschlichen Geschlechts. Durch ihre Streben nach Wohlstand entwickeln sie sich zur Stufe der „Reichen“.
- Die Reichen – die „pflanzlichen“ des menschlichen Geschlechts. Durch das Streben nach Ehre (Macht) entwickeln sie sich zur Stufe der „Starken“.
- Die Starken – die „tierischen“ des menschlichen Geschlechts. Durch das Streben nach Wissen entwickeln sie sich zur Stufe der „Klugen“.
- Die Klugen – die „sprechende“ Stufe des menschlichen Geschlechts. Bei der sprechenden Stufe im Menschen ist das Verlangen unabhängig von Zeit oder Raum. Der Mensch ist neidisch auf Menschen, die in vorangegangenen Generationen gelebt haben. Er ist neidisch auf Dinge, die er in Wirklichkeit gar nicht braucht, nur weil andere sie besitzen. Weil er das begehrt, was andere haben, kann er sein Verlangen grenzenlos vergrößern und auf diese Weise würdig werden, das Schöpfungsziel zu erreichen.
- Wenn der Schöpfer diesem „Sprechenden“ einen Punkt in das Herz einpflanzt, beginnt der Mensch seine Suche nach dem Schöpfer und nach der Wurzel seiner Seele.
Die Reihenfolge der Korrekturen von Oben nach unten:
- Empfangen um zu empfangen – existiert in unserer Welt
- Geben um zu empfangen – existiert in unserer Welt.
- Geben um zu geben – existiert in den Welten BYA.
- Empfangen um zu geben – existiert in der Welt Azilut.
Das gesamte System der Schöpfung erreicht Gmar Tikun nur durch die Welt Azilut. Daher nennt man die Welt Azilut auch „die Welt der Korrektur“ (die Welt von Tikun).
Die Welt Azilut
Nach dem Zerbrechen verfeinerte sich der Massach und stieg gemeinsam mit den Reshimot zum Rosh von AwI de Nekudim auf. Die Reshimot im Massach verlangen nach Korrektur, damit ein Siwug über ihnen vollzogen werden kann, um das Licht zu empfangen. Doch der Rosh von AwI de Nekudim verfiel in einen Zustand von Katnut und war dazu nicht fähig. Daher stieg der Massach zum Rosh des Höheren Parzuf auf, dem Rosh de SaG.
Es gibt keinen Unterschied zwischen dem sich durch den Bitush des Inneren mit dem Umgebenden Licht verfeinernden Massach und dem Massach, der sich durch das Zerbrechen verfeinert hatte. Sogar nach dem Zerbrechen blieben auch Reshimot im Massach zurück, die gefüllt werden wollen:
- Eingeschränkte Reshimot von Alef de Hitlabshut und Shoresh de Awiut , welche vom Parzuf Nekudim übrig blieben.
- Reshimot von Dalet de Hitlabshut und Gimel de Awiut vom Sof des Parzuf Galgalta.
Die eingeschränkten Reshimot Alef de Hitlabshut und Shoresh de Awiut kamen aus dem Parzuf Nekudim selbst; daher vollzieht der Massach seinen ersten Siwug mit ihnen. Nachdem der Parzuf durch sie entstand, wird der Massach die Reshimot Dalet-Gimel zufrieden stellen, welche das Hervorbringen von Gadlut aus dem Parzuf bewirkten. Wenn daher der Massach erst einmal zu Rosh de SaG aufgestiegen ist, steigt er durch die eingeschränkten Reshimot von Shoresh de Awiut auf zu Bina von Keter de Rosh de SaG.
Die fünf Bchinot des Rosh heißen:
- Keter – Galgalta – Awiut Shoresh
- Chochma – Ejnaim – Awiut Alef
- Bina – Osnaim – Awiut Bet
- Seir Anpin – Chotem – Awiut Gimel
- Malchut – Pe – Awiut Dalet
In jeder Sefira des Rosh gibt es auch fünf einzelne Sefirot: Keter, Chochma, Bina, SA, Malchut. Die eingeschränkte Reshimo von Awiut Shoresh verlangt einen Siwug nur mit den Gefäßen des Gebens. Die Reshimo will einen Parzuf erzeugen, der nur mit den Gefäßen des Gebens – GE de Awiut Shoresh arbeitet. Daher muss der Massach, der diesen Parzuf erzeugt, einen Siwug nur mit den Gefäßen des Gebens von Awiut Shoresh im Rosh vollziehen.
Dementsprechend steigt der Massach von Pe zur Sefira Keter von Rosh de SaG auf und von hier noch höher zu Bina de Keter und steht nach den Sefirot KaCHaB CHaGaT de Keter. Es stellt sich heraus, dass es über dem Massach nur noch die Gefäße des Gebens von Keter gibt, also jene von Awiut Shoresh. Der Platz, an dem der Massach nun steht, heißt Mezach (Stirn).
Der Parzuf, der als Ergebnis des Siwug auf der eingeschränkten Reshimo de Awiut Shoresh entstand, wird „Ubar“ (Embryo) genannt. Es kann es keine niedrigere Stufe als diese in der Spiritualität geben; es ist die kleinste spirituelle Stufe. Nach seiner Geburt steigt der neugeborene Parzuf zu dem Platz ab, von dem die Reshimot kamen, also unter Tabur de Galgalta, und breitet sich dort vom Tabur nach unten aus.
Nachdem der Parzuf des Ubar seinen Platz eingenommen hat, erwachen in ihm die Reshimot Dalet de Hitlabshut und Gimel de Awiut (aus Sof von Galgalta). Auf diesen Reshimot entsteht die Gadlut des Parzuf: Der Massach vollzieht einen Siwug mit dem Höheren Licht mit den Reshimot Dalet-Gimel, und die Stufe von Gadlut breitet sich von Tabur de Galgalta bis zur Parssa aus. Dieser Parzuf heißt Atik (entfernt, alt), denn er ist zu ne’etak (losgelöst, entfernt), um die Unteren (Seelen) zu erreichen.
Der Parzuf Atik ist der erste einer Serie von fünf neuen Parzufim, welche die „Welt Azilut“ genannt werden. Deshalb dient der Parzuf Atik als Keter für die Welt Azilut.
Nachdem der Parzuf Atik aus der Gadlut heraustrat, gab ihm Rosh de SaG alle Reshimot, die nach dem Zerbrechen wieder zu ihm aufgestiegen waren. Atik wählt aus all diesen Reshimot die feinste Reshimo aus, vollzieht mit ihr einen Siwug und erschafft damit den nächsten Parzuf: Er erzeugt ihn zunächst auf der Stufe des Ubar und vollzieht dann für ihn einen Siwug mit Gadlut (Dalet-Gimel). Der neue Parzuf breitet sich von Pe de Atik bis zur Parssa aus. Er heißt Parzuf Chochma oder Arich Anpin (AA).
Nachdem sich die Gadlut des Parzuf AA ausbreitet, gibt der Parzuf Atik alle verbliebenen Reshimot, angefangen von denjenigen, die zu Rosh de SaG nach dem Zerbrechen aufgestiegen waren, an ihn weiter. AA wählt die feinste Reshimo unter ihnen, vollzieht mit ihr einen Siwug und erzeugt den Parzuf Bina in der Welt Azilut, zuerst auf der Stufe von Katnut, dann in Gadlut. Dieser Parzuf breitet sich von Pe von AA zu Tabur von AA aus. Er heißt Aba we Ima (AwI).
Nachdem der Parzuf AwI in Gadlut hervortritt, gibt ihm AA alle verbliebenen Reshimot. Von all den Reshimot, die AA ihm gab, wählt AwI die feinsten Reshimot, vollzieht einen Siwug, welcher den Parzuf Seir Anpin (SA) der Welt Azilut entstehen lässt. Hier gibt es zum ersten Mal drei Zustände: Ubar, Katnut (Kindheit, Kleinsein) und Gadlut (Reife, Größe). Der Parzuf SA breitet sich von Tabur von AA bis zur Parssa aus.
Nachdem der Parzuf SA hervorkommt, bekommt er alle verbliebenen Reshimot von AwI. SA vollzieht einen Siwug mit ihnen und erschafft Malchut der Welt Azilut. Dies schließt alle Siwugim mit den Reshimot ab, welche zu Rosh de SaG nach dem Zerbrechen der Gefäße aufgestiegen waren.
Der konstante Zustand der Welt Azilut ist Katnut, das heißt GE, die Gefäße des Gebens. Es kann dort nichts Geringeres sein, als das Geben. In diesem Zustand stimmt sie mit Katnut von der Welt Nekudim vor dem Zerbrechen überein. Doch die Welt Azilut entstand, um die ganze Schöpfung zu Gmar Tikun zu bringen, damit Malchut de Ejn Sof mit dem Licht von Ejn Sof gefüllt würde, mit der Absicht zu geben, und dies wurde noch nicht vollbracht.
Beim Zerbrechen wurden die Gefäße des Empfangens mit den Gefäßen des Gebens vermischt. Somit wurden in jedem Kli vier Unterscheidungen geschaffen:
- Gefäße des Gebens.
- Gefäße des Gebens innerhalb der Gefäße des Empfangens
- Gefäße des Empfangens innerhalb der Gefäße des Gebens
- Gefäße des Empfangens
Erste Sortierung: Aus der Mischung werden die Gefäße des Gebens aussortiert. Damit begründet man Katnut der Welt Azilut.
Zweite Sortierung: Aus der Mischung werden die Gefäße des Gebens ausgewählt, die sich innerhalb der Gefäße des Empfangens befinden. Aus diesen setzen sich die Welten BYA zusammen. Diese Welten sind Gefäße des Gebens, GE, gleich der Welt Azilut, doch sie blieben eingeschlossen in ACHaP, den Gefäßen des Empfangens. Aber sie sind Gefäße des Gebens, und so kann sich das Licht in ihnen ausbreiten.
Als somit die Welt Azilut hervorgetreten war, stieg Malchut von der Welt Azilut auf zu AwI und vollzog mit den Gefäßen des Gebens innerhalb der Gefäße des Empfangens einen Siwug. Sie erschuf die Welt Brija, dann die Welt Yezira und zum Schluss die Welt Assija.
- Der Siwug mit den GE in den Gefäßen des Empfangens von Awiut Bet erschuf die Welt Brija.
- Der Siwug mit den GE in den Gefäßen des Empfangens von Awiut Gimel erschuf die Welt Yezira.
- Der Siwug mit den GE in den Gefäßen des Empfangens von Awiut Dalet erschuf die Welt Assija.
Dritte Sortierung: Aus der Mischung werden die Gefäße des Empfangens aus den Gefäßen des Gebens aussortiert. Dieses Sortieren und Korrigieren machen die Seelen der Menschen selbst. Sie sortieren diese Kelim und erheben sie über die Parssa zur Welt Azilut. Diese Arbeit nennt man „Erwachen von unten“, denn sie wird von den Seelen verrichtet. Die zerbrochenen Kelim, die zu Azilut aufsteigen, nennt man „ACHaP de Alija“ (ACHaP des Aufstiegs).
Vierte Sortierung: Sie bezieht sich auf das Sortieren der Gefäße des Empfangens, welche sich nicht mit den Gefäßen des Gebens vermischt haben. Sie werden geprüft, ob sie ihre Eigenschaften behalten haben und werden daher von der Verwendung ausgeschlossen. Diese Kelim nennt man Klipot (Schalen) oder Lew haEwen (Steinernes Herz), weil sie bis Gmar Tikun unkorrigierbar sind.
Die Welten BYA
Der Siwug für die Erschaffung der Welt Brija vollzog sich in Bina de Azilut. Folglich dehnt sich die Welt Brija am Platz von SA de Azilut aus.
Die Welt Yezira, welche nach Brija erschaffen wurde, dehnt sich von dort am Platz von Malchut de Azilut aus. Der Parzuf Malchut de Azilut bekleidet nur die untersten vier Sefirot NeHJM des Parzuf SA. Somit sind nur die ersten vier Sefirot des Parzuf Malchut – KaCHaB und Chessed – in Azilut, und sie stehen den vier Sefirot NeHJM von Seir Anpin gegenüber. Die Sefirot Gwura, Tiferet und NeHJM des Parzuf Malchut befinden sich unterhalb der Parssa.
Als daher die Welt Yezira erschaffen wurde, bekleideten ihre ersten vier Sefirot die ersten vier Sefirot von Malchut, während ihre sechs unteren Sefirot sich in die unteren sechs Sefirot auf dem Platz von BYA kleideten. Der Platz von BYA besteht aus 30 Sefirot. In der Zukunft, nach dem Sündenfall Adams, werden die Welten BYA zu diesem Platz absteigen. Der Platz, an dem die unteren sechs Sefirot von Yezira enden, heißt „Chase des Platzes der Welt Brija“. Dort wird Chase de Brija nach der Sünde von Adam haRishon sein.
Nachdem die Welt Yezira entstanden war und ihren Platz eingenommen hatte, erschuf Malchut de Azilut die Welt Assija, die sich unter der Welt Yezira von Chase des Platzes der Welt Brija bis zu Chase des Platzes der Welt Yezira ausdehnt.
Chase des Platzes der Welt Yezira heißt „Chase des Platzes der Welten BYA“. An diesem Punkt endet die Ausdehnung der Welten BYA. Unter Chase des Platzes der Welt Yezira gibt es kein Licht. An diesem Ort, also von Chase von BYA abwärts bis zum Sium, liegt der Ort von Mador haKlipot („Bereich der Schalen“). Darunter befindet sich der Platz, der „Punkt von dieser Welt“ (Nekuda de Olam haSe) genannt wird.
In der Spiritualität hat das Wort „Platz“ die Bedeutung von „Verlangen“. Der Punkt von dieser Welt ist das Verlangen mit der Absicht (für sich selbst) zu empfangen (genießen), ein Wunsch nach weltlichen Genüssen wie Sex, Ehre, Macht und Neid. Die Klipot werden als höher erachtet, weil sie vom Schöpfer Genuss haben wollen – was der Kedusha (Heiligkeit) entspricht.
Die Weisheit der Kabbala spricht immer aus der Perspektive des wahrnehmenden Individuums. Von einem Menschen, der erkennt, dass seine Verlangen nur zum Empfangen dienen, mit der Absicht zu empfangen und niemals zu geben, kann man sagen, dass er sich in einem Zustand befindet, welcher „Diese Welt“ genannt wird. Jemand jedoch, der nicht erfasst, dass all seine Verlangen auf das Empfangen mit der Absicht zu empfangen ausgerichtet sind, befindet sich nicht auf diesem Platz (Verlangen). Er ist sogar noch weiter unten (noch vor dieser Enthüllung), an einem Platz (Verlangen) welcher „Unsere Welt“ genannt wird, in der sich die Menschen ihrer Verlangen nicht bewusst sind und ihr fehlendes Bewusstsein nicht einmal fühlen.
Die gesamte Menschheit befindet sich auf der Stufe „Unsere Welt“, in einem fehlenden Bewusstsein. Von dieser Stufe aus beginnt beim Menschen die Entwicklung des Verlangens zu empfangen. Die Evolution ist ein von der Natur eingeleiteter Vorgang und stößt jeden mit Hilfe der unbarmherzigen lenkenden Kraft in Richtung Korrektur.
Die gesamte Menschheitsgeschichte ist eine von Generation zu Generation andauernde Entwicklung des Verlangens zu empfangen, vorangetrieben von drei Faktoren: Stolz, Ehre und Neid. Leiden veranlassen den Menschen und die gesamte Menschheit dazu, den Willen zu empfangen aufzugeben, denn dieser ist der Grund aller Leiden.
Jene, deren Verlangen zu empfangen in ihnen weit genug entwickelt ist, bekommen einen Antrieb von Oben und beginnen, nach etwas zu suchen, das jenseits dieser Welt liegt. Der Mensch beginnt die Suche nach der Quelle der Befriedigung für dieses neue Verlangen, bis er den richtigen Lehrer findet. Manchmal dauert die Suche Jahre und manchmal ist nicht einmal ein ganzes Leben genug. Doch wenn der Schöpfer jemanden an den Platz bringt, an dem Kabbala gelehrt wird, so wie Er es mit mir (Michael Laitman) tat, ist dies ein Zeichen, dass der Mensch von Oben die Chance erhält seine Seele zu korrigieren und das Ziel zu erreichen.
Die Zustände der Parzufim in den Welten ABYA
Adam haRishon
Adam haRishon ist ein völlig separates Wesen im Vergleich zu allem, was ihm vorausging. Er ist der einzige, der aus Malchut de Ejn Sof erschaffen wurde und kann daher als einziger als „wahres Geschöpf“ bezeichnet werden. Er wurde ebenfalls von Malchut de Azilut geschaffen, welche zu AwI aufstieg. Sie erschuf den Parzuf Adam haRishon genauso wie sie die Welten BYA erschuf, und daher befindet sich Adam haRishon immer innerhalb der Welten BYA.
Die Welten BYA wurden erschaffen und stehen bei AwI und reichen weiter bis hinab zu Chase des Platzes der Welt Yezira mit Adam haRishon, welcher in sie eingeschlossen ist. Nachdem Adam haRishon geboren war, befand er sich auf der Höhe aller drei Welten BYA und empfing von BYA die Lichter NaRaN. Adam haRishon empfing zusätzliche Lichter, NaRaN de Azilut, denn BYA befanden sich in Azilut.
Der Zustand der Welten zur Zeit der Geburt von Adam haRishon wird „Vorabend des Shabbat“ genannt. Dann stiegen die Welten durch ein Erwecken von Oben um eine Stufe gleichzeitig mit Adam haRishon auf – das heißt um Zehn Sefirot – so stieg Sium von BYA gemeinsam mit Adam haRishon auf zu Chase des Platzes der Welt Brija.
In diesem Zustand wollte Adam HaRishon das gesamte Licht mit der Absicht zu geben empfangen, wie es vor dem Zerbrechen der Gefäße in der Welt Nekudim gewesen war. Doch in Nekudim verstand Rosh de AwI nicht, dass der Teil von SoN noch nicht die Korrektur der Linien (Tikun Kavim) besaß; somit gaben sie die Lichter von Gadlut und SoN zerbrach.
Das Gleiche geschah mit Adam haRishon: es gab kein Verständnis dafür, dass ein Zerbrechen geschehen könnte. Doch nach dem ersten Empfangen, welches seinerseits irrtümlich geschah, wollte er ein zweites Mal absichtlich empfangen. Er konnte sich beim Empfangen für den eigenen Genuss nicht länger zurückhalten.
Daher erzeugte dieses Zerbrechen die Klipot – die Verlangen zu empfangen mit der Absicht zu empfangen. Die Welten BYA stiegen unter die Parssa zu ihrem konstanten Zustand ab, von Parssa bis zum allgemeinen Sium. Dies wird deshalb der „konstante Zustand“ genannt, weil es keinen niedrigeren Zustand als diesen für die Welten BYA gibt. Doch sie sind nicht „ständig“ an diesen Platz gebunden; sie haben die Möglichkeit zu ihrem dauerhaften Platz auf– und abzusteigen.
Als Ergebnis des Zerbrechens von Adam haRishon wurden – neben dem Abstieg von BYA zu ihrem konstanten Platz – ebenso die unreinen Welten BYA erschaffen. Diese sind die drei Welten, welche die Mängel von BYA beinhalten und sich BYA gegenüber befinden. Daher werden BYA, welche rein von jeglichem Verlangen zu empfangen um zu empfangen sind, die „reinen BYA“ (BYA de Kedusha) genannt, und ihre entgegengesetzten Mängel werden „unreine BYA“ (BYA de Tuma) genannt.
Die drei unreinen Welten (Olamot de Tuma) heißen:
- Esh Mitlakachat (Loderndes Feuer) – entspricht der Welt Brija.
- Anan Gadol (Große Wolke) – entspricht der Welt Yezira.
- Ruach Seara (Stürmischer Wind) – entspricht der Welt Assija.
Nach dem Sündenfall zerbrach der Parzuf Adam haRishon in 600 000 Teile. Das Zerbrechen setzte sich in den zerbrochenen Teilen fort (die Tora beschreibt dies als „Mord an Abel“, „Generation der Sintflut“, „Generation des Turmbaus zu Babel“ usw.).
Daraus ergibt sich, dass alles, was vom Parzuf Adam haRishon übrig blieb, Bruchteile sind, die im Verlangen (für sich selbst) zu empfangen mit nur einem kleinen Funken von Licht, welches in ihm war, blieben. Diese Teile, die Verlangen mit den Funken in sich, kleiden sich in Menschen dieser Welt und regen sie an, zur Spiritualität, zum Licht, zum Schöpfer zu erwachen. So werden die Menschen dazu bewegt, zu einer Gruppe von Kabbalastudenten zu gelangen, die die Methode zur Erreichung des Zieles erlernen.
Es gibt noch eine Klipa: Sie heißt Klipat (die Klipa von) Noga. Diese sind Verlangen gemischt aus Gut und Böse. Der Begriff „gemischt“ zeigt an, dass, wenn diese Schale Licht empfängt, sie es in ihrem guten Teil empfängt und es auch an den bösen Teil weitergibt. Die Korrektur der gesamten Wirklichkeit konzentriert sich nur auf die Korrektur von Klipat Noga – durch die Trennung von den drei unreinen Klipot ( Ruach Seara, Anan Gadol, und Esh Mitlakachat), mit denen sie im bösen Teil von ihr verbunden ist und die Verbindung der guten Teile von ihr mit Kedusha, mit Azilut.
Der Aufstieg der Welten
Der wirkliche Platz aller Welten ist wie im zweiten Zustand vor dem Sündenfall:
- SA am Platz von AA
- Malchut am Platz von AwI
- Brija am Platz von ISHSuT
- Yezira am Platz von SA
- Die ersten vier Sefirot der Welt Assija stehen am Platz der ersten vier Sefirot von Nukwa de Azilut und kleiden TaNHJM der Welt Yezira.
- Die letzten sechs Sefirot der Welt Assija stehen an dem Platz der sechs Sefirot der Welt Brija, unter der Parssa.
- Die ersten sechs Sefirot des Platzes der Welt Brija, das heißt der Platz zwischen Parssa und Chase des Platzes der Welt Brija, wird „Außenbezirke der Stadt“ (Iburo shel Ir) genannt, weil sie zur Welt Azilut gehören, die auch „Stadt“ (Ir) genannt wird.
Parssa wird „Stadtmauer“ (Choma shel haIr) genannt.
- Von Chase vom Platz der Welt Brija bis zum allgemeinen Sium gibt es 24 Sefirot. Dieses ist eine Leere ohne Licht.
- Die 16 Sefirot von Parssa bis Chase de Yezira nennt man den „Shabbat-Bereich„ (Tchum Shabbat). Er besteht aus den „Außenbezirken der Stadt“ plus Zehn Sefirot von Chase de Brija bis Chase de Yezira.
Jede Zehn Sefirot nennt man 2000 Amma (Elle = ca. 60 cm). Daher nennt man den ganzen Platz der Welten BYA 6000 Amma oder 6000 Lebensjahre der Welt.
- Die 14 Sefirot von Chase de Yezira bis zum allgemeinen Sium nennt man den „Bereich der Schalen“ (Mador haKlipot). Dort hielten sich alle Klipot vor dem Sündenfall von Adam HaRishon auf, doch danach wurden sie zu den vier Welten der unreinen ABYA.
Der Reihenfolge von Ursache und Wirkung
Die vier Bchinot (Phasen) von Or Yashar:
- Bchina Shoresh: Licht strömt aus Azmuto – Seinem Verlangen, Seine Geschöpfe zu erfreuen. Da Er das Verlangen hat, Gutes zu tun, erschafft Er Bchina Alef, das Verlangen zu empfangen – das Verlangen, Freude aus dem Licht zu erhalten.
- Bchina Alef: Sobald sie erkennt, dass sie empfängt, entscheidet sie, dass sie nicht empfangen will. Dieses neue Verlangen ist Bchina Bet.
- Bchina Bet: Nachdem sie völlig leer von Or Chochma ist, spürt Bchina Bet seine Abwesenheit und entscheidet sich, innerhalb vom Or Chassadim ein wenig von dem Or Chochma zu empfangen. Dies ist Bchina Gimel.
- Bchina Gimel: Wenn sie letztendlich Or Chochma und Or Chassadim empfängt, beschließt sie, dass sie das ganze Licht empfangen will – und das ist Bchina Dalet, auch Malchut genannt, denn sie ist vom Willen zu empfangen beherrscht. Sie spürt den Willen zu empfangen wie sie es in Bchina Alef tat, aber mit einem Zusatz. Das zusätzliche Verlangen ist ein neues Kli, genannt „Sehnsucht“ (Hishtokekut). Malchut spürt, dass ihr Verlangen unabhängig ist; es stammt direkt aus ihr.
- Bchina Dalet: empfängt das gesamte Licht ohne Einschränkung und wird infolgedessen „Welt Ejn Sof “ genannt.
Zimzum Alef: Bchina Dalet macht Zimzum Alef. Die eingeschränkte Bchina Dalet wird „Welt von Zimzum“ (Welt der Einschränkung) genannt.
Die Arbeit des Massach: Bchina Dalet, Malchut, beschließt, Lichter in ihren Verlangen des Gebens zu empfangen, in ihren inneren Bchinot Shoresh, Alef, Bet, Gimel, aber nicht in ihrer Bchina Dalet, welche das reine Verlangen zu empfangen ist.
Parzuf Galgalta: Indem es den Massach mit den Reshimot von Dalet de Hitlabshut und Dalet de Awiut benutzt, macht Malchut einen Siwug mit dem Höheren Licht, welches wegen des Zimzum ausgestoßen wurde. Im Siwug mit dem Licht entscheidet der Massach, wie viel Licht er in Malchut empfangen kann.
Nach der Entscheidung steigt er zum Guf mit dem Maß an Licht, zu dem er sich entschlossen hatte, herab. Die Lichter, die in den Parzuf eintreten, nennt man Taamim. Den Platz, wo der Massach seinen Abstieg beendet und das Empfangen der Lichter begrenzt, nennt man Tabur.
Das Licht, welches den Parzuf betritt, heißt Or Pnimi (Inneres Licht). Jener Teil des allgemeinen Lichts, welches außerhalb des Kli blieb, nennt man Or Makif (Umgebendes Licht). Folglich geschieht ein Bitush (Schlag) zwischen Or Pnimi und Or Makif auf dem Massach, der im Tabur steht, denn beide wollen die Begrenzung des Empfangens auflösen.
Der Massach beschließt, die Reshimot de Awiut Dalet nicht zu nutzen und sich zu verfeinern. Er steigt von Tabur zu Pe auf und das Or Pnimi verlässt den Parzuf. Die scheidenden Lichter heißen Nekudot. Der gesamte Parzuf, vom Siwug im Rosh bis zum Ende seiner Hisdakchut heißt Parzuf Galgalta.
Parzuf AB: Der Massach de Guf de Galgalta, welcher zu Pe de Rosh von Galgalta aufgestiegen ist, wird zum Bestandteil des andauernden Siwug im Massach im Pe. Das Zusammentreffen zwischen dem Massach und dem Höherem Licht im Rosh bewirkt, dass der Massach einen Teil des Lichts im Rosh empfangen will – aber nur entsprechend den Reshimot in ihm, Dalet de Hitlabshut und Gimel de Awiut. Die letzte Reshimo de Awiut (für die Ausbreitung des Lichts) verschwindet als Folge der Entscheidung, das Empfangen einzustellen.
Den Reshimot von Gimel de Awiut folgend steigt der Massach bis zu Chase de Galgalta ab und vollzieht einen Siwug mit den Reshimot Dalet de Hitlabshut und Gimel de Awiut. Das ist der Platz des Pe des nächsten Parzuf. Nach dem Siwug steigt der Massach von Pe zu Tabur des neuen Parzuf ab und die Lichter von Taamim betreten den Toch.
Folglich gibt es einen Bitush von Or Pnimi und Or Makif auf dem Massach, welcher bei Tabur steht, um die Begrenzung des Massach aufzuheben. Der Massach beschließt sich zu verfeinern, die Reshimo von Gimel de Awiut verschwindet und der Massach steigt von Tabur zu Pe auf. Die scheidenden Lichter werden Nekudot de AB genannt.
Parzuf SaG: Wenn der Massach den Pe erreicht, wird er in dem konstanten Siwug mit dem Höheren Licht, welches dort existiert, eingeschlossen und will einen Teil des Lichts, welches im Rosh ist, empfangen. Daher steigt der Massach entsprechend der Reshimo zu Chase des Parzuf AB herab und vollzieht einen Siwug mit dem Licht auf den Reshimot Gimel de Hitlabshut und Bet de Awiut. Er empfängt Licht und hält an dem Platz, für den er sich im Rosh entschlossen hatte – bei Tabur. Der Bitush von Or Pnimi und Or Makif geschieht sofort, weil die Lichter die Begrenzung, die der Massach de Toch gesetzt hat, auflösen wollen. Der Massach entscheidet sich zu verfeinern und steigt zu Pe auf.
Nekudot de SaG: Die Lichter, die während des Hisdakchut des Massach geschaffen wurden, nennt man Nekudot. Nekudot de SaG sind Bet de Hitlabshut und Bet de Awiut. Dies ist die Eigenschaft von Bina. Diese Lichter können überall auftreten (in jedem Verlangen), und daher steigen die Lichter von Nekudot unter Tabur de Galgalta ab und füllen den Sof de Galgalta.
Der Sof de Galgalta und Nekudot de SaG vermischen sich. Der Parzuf Nekudot de SaG, welcher der Parzuf Bina ist, teilt sich in GaR de Bina und SaT de Bina. SaT de Bina, welche Gefäße des Empfangens sind, werden von den Reshimot im Sof de Galgalta beeinflusst und wollen diese Lichter mit der Absicht zu empfangen erhalten. Dies geschieht, weil die Kraft des Massach von Nekudot de SaG Bet de Awiut ist, und die Reshimot im Sof de Galgalta Dalet-Gimel sind, das heißt sie sind stärker als die Widerstandskraft im Massach.
Von Chase von Nekudot de SaG abwärts wird ein Verlangen zu empfangen mit der Absicht zu empfangen erschaffen. Dies nötigt Malchut, welche den Zimzum Alef vollzog, von Sof de Galgalta zu Chase de Nekudot de SaG aufzusteigen und begrenzt die Ausdehnung des Lichts, damit es nur Chase erreicht.
Alle diese Vorgänge in Nekudot de SaG geschehen während des Aufstiegs des Massach im Guf de SaG von Tabur zu seinem Rosh, mit der Ausnahme, dass die Reshimot von Zimzum Bet und jene von Sof de Galgalta hinzugefügt werden.
Zimzum Bet (Zweite Einschränkung): Der Aufstieg von Malchut de Zimzum Alef zu Chase von Nekudot de SaG wird Zimzum Bet genannt.
MaH und BoN über Tabur de Galgalta: Wenn der Massach de Guf de SaG den Pe erreicht, vollzieht er einen Siwug auf den Reshimot Bet de Hitlabshut und Alef de Awiut, welche von den Lichtern von Taamim de SaG, die über dem Tabur sind, zurückblieben, und erschafft den Parzuf „Höherer MaH“ (MaH Eljon) vom Pe de SaG bis zum Tabur de Galgalta. Nach der Hisdakchut des Parzuf Höherer MaH entsteht der Parzuf Höherer BoN (BoN Eljon) daraus, von Pe de MaH bis zu Tabur de Galgalta.
Die Welt Nekudim (Katnut): Wenn der Massach von Guf de SaG sich reinigt und zu Pe de SaG aufsteigt, wünscht er, einen Siwug mit seinen Reshimot (Bet de Hitlabshut und Alef de Awiut von unterhalb des Tabur de Galgalta) zu vollziehen. Auf Bitte der Reshimot steigt er von Pe zu Nikwej Ejnaim de Rosh de SaG auf, weil die Reshimot Bet-Alef eingeschränkt sind und sich wünschen, das Licht nur in den Gefäßen des Gebens zu empfangen.
Daher steht der Massach unterhalb von den Gefäßen des Gebens im Rosh, unter Keter und Chochma im Rosh de SaG. Der Massach vollzieht einen Siwug nur mit den Bchinot vom Rosh, welche über ihm sind. Daher steht er im Rosh dort, wo er das Licht in den Guf empfangen will.
Nach dem Siwug gibt der Massach aktiv dem Guf das, was er potenziell im Rosh empfangen hat. Das Licht dehnt sich bis zu dem Platz aus, von wo die eingeschränkten Reshimot Bet-Alef aufstiegen, das heißt unterhalb von Tabur de Galgalta. Diesen Parzuf nennt man Parzuf Nekudim, denn er kam von den Reshimot von Nekudot de SaG hervor.
Dieser Parzuf besteht aus:
- Rosh de Hitlabshut, genannt Keter.
- Rosh de Awiut, genannt Aba we Ima (AwI)
- Guf, genannt SoN (Seir Anpin und Nukwa)
In jedem von ihnen sind die Gefäße des Gebens aktiv; ihre Gefäße des Empfangens sind (in ihnen) verhüllt.
Gadlut der Welt Nekudim: Nachdem Katnut aus der Welt Nekudim hervor kam, stieg der Massach im Rosh de SaG auf Anforderung der Reshimot Dalet de Hitlabshut und Gimel de Awiut bis zu Pe de SaG ab und vollzog einen Siwug. Dieser Siwug bringt Or Chochma zu Rosh von Keter de Nekudim und zu Aba im Rosh AwI.
Ima ist Bina, welche kein Or Chochma will, außer wenn SoN es verlangt. Das Or Chochma scheint von Rosh de Nekudim bis zu Sof de Galgalta, und von dort kommt die Anfrage – durch SoN de Nekudim – AwI um Gadlut – Or Chochma – zu bitten. Wenn SoN das Licht von AwI erbittet, paaren sie sich und bringen Or Chochma zu SoN.
Das Zerbrechen der Gefäße: Or Chochma breitet sich von Rosh de AwI zu SoN durch GE von SoN bis hinunter zur Parssa aus. Wenn das Licht bis unter die Parssa reichen will und die Kelim von ACHaP de SoN füllen möchte, trifft es auf das Verlangen zu empfangen und entfernt sich nach Oben. Die Kelim GE und ACHaP zerbrechen gemeinsam und 320 Bruchstücke fallen unter die Parssa.
Während des Zerbrechens vermischen sich die Gefäße des Gebens (GE) und die Gefäße des Empfangens (ACHaP), und darum gibt es in jedem zerbrochenen Teil vier Arten von Kelim:
- GE, die GE de SoN de Azilut erschufen;
- Hitkalelut von GE in ACHaP – welche die Welten BYA erschufen;
- Hitkalelut von ACHaP in GE – welche die erhobenen ACHaP erschufen;
- ACHaP – welche die Klipot erschufen, die Verlangen zu empfangen mit der Absicht zu empfangen sind und die daher nicht würdig sind, Licht zu empfangen. Diese sind (32, Lamed Bet) Malchujot (Plural von Malchut) aus den (320) Teilen, die nicht vor Gmar Tikun korrigiert werden können und nicht mit der Absicht zu geben empfangen können. Diese 32 Malchujot werden „Lew haEwen“ (Steinernes Herz) genannt. Ihre Korrektur besteht darin, dass sie von den anderen 320 Teilen abgesondert und nicht verwendet werden.
288 (320–32) der 320 Teile in jedem zerbrochenen Teil können korrigiert werden, weil sie nicht Teil von Malchut sind, sondern Teil der oberen neun Sefirot. Jene, die zu GE de SoN gehören, müssen nur aussortiert und aus der Mischung herausgeholt werden, weil sie selbst Kelim des Gebens sind. Aus ihnen bildet sich Katnut (GE) von SoN de Azilut.
Die Entstehung der Welt Azilut
Atik: Der Massach stieg gemeinsam mit den Reshimot zum Rosh de Nekudim auf und von dort zum Rosh de SaG. Der Massach wählte die feinsten Reshimot, Alef de Hitlabshut und Shoresh de Awiut und stieg von Pe zur Sefira Keter de Rosh de SaG auf und von hier noch weiter hinauf zu Bina in Keter, wo er hinter den Sefirot KaCHaB CHaGaT de Keter steht.
Somit befinden sich über dem Massach nur die Gefäße des Gebens von Keter von Awiut Shoresh. Dieser Platz wird Mezach (Stirn) genannt und dort vollzieht der Massach einen Siwug, aus welchem der Parzuf Keter de Azilut, genannt Parzuf Atik, geboren wird.
Der Parzuf, welcher durch diesen Siwug erzeugt wurde, wird „Ubar“ genannt, weil er ausschließlich Gefäße des Gebens mit Awiut Shoresh hat. Weniger als das, kann es in der Spiritualität nicht geben. Nach seiner Geburt steigt der Parzuf zu diesem Platz ab, an dem die Reshimot entstanden waren, unter Tabur de Galgalta.
Nachdem Parzuf Atik geboren und an seinen Platz abgestiegen ist, erwachen die Reshimot Dalet-Gimel in ihm und verlangen, dass dieser Parzuf Gadlut erhält. Der Massach vollzieht einen Siwug mit dem Höheren Licht auf diesen Reshimot und bildet die Stufe von Atik in Gadlut. Dieser Parzuf breitet sich von Tabur bis zu Sium de Galgalta aus, überschreitet die Parssa, da er der Parzuf Keter ist, welcher noch immer zu Zimzum Alef gehört. Daher wird er Atik genannt, weil er von der Erkenntnis der Unteren getrennt (ne’etak) ist.
AA: Sobald der Parzuf Atik in Gadlut hervorkommt, gibt ihm Rosh de SaG alle Reshimot, die er nach dem Zerbrechen empfangen hat. Aus diesen Reshimot wählte Atik die feinsten aus, machte mit ihnen einen Siwug und erschuf den nächsten Parzuf – Chochma – auf der Stufe des Ubar und dann in Gadlut. Dieser Parzuf breitet sich von Pe de Atik zur Parssa aus und wird Parzuf Arich Anpin genannt (AA).
AwI: Sobald der Parzuf Arich Anpin in Gadlut erschaffen wird, gibt Atik ihm alle verbliebenen Reshimot, welche nach dem Zerbrechen zu Rosh de SaG aufgestiegen waren. AA wählte die feinsten aus, vollzieht mit ihnen einen Siwug und erschafft den nächsten Parzuf, Parzuf Bina de Azilut, zunächst auf der Stufe des Ubar und dann in Gadlut. Dieser Parzuf breitet sich von Pe de AA bis zu seinem Tabur aus.
SA: Sobald der Parzuf AwI in Gadlut erschaffen wird, gibt AA ihm alle verbliebenen Reshimot. AwI wählen die feinsten von ihnen aus, vollziehen mit ihnen einen Siwug und gebären den nächsten Parzuf in dieser Reihe – Parzuf Seir Anpin de Azilut – zunächst auf der Stufe von Ubar (Katnut) und dann in Gadlut. Parzuf SA breitete sich von Tabur von AA bis zur Parssa aus.
Malchut: Nachdem der Parzuf Seir Anpin in Katnut hervorgekommen ist, gab AwI ihm alle verbliebenen Reshimot, die nicht von den vorangegangenen Parzufim korrigiert worden waren. Von denen wählte SA die feinsten aus, vollzog mit ihnen einen Siwug und gebärt Parzuf Malchut de Azilut als eine Nekuda (ein Punkt), so wie es in der Welt Nekudim war. Dies vervollständigt die Korrekturen aller Reshimot de Katnut de Nekudim, die nach dem Zerbrechen zu Rosh de SaG aufgestiegen waren.
Die Entstehung der Welten BYA
Die Parzufim von GaR der Welt Azilut entstanden aus den Reshimot de Rosh de Nekudim, welcher sich nur verfeinerte, aber nicht zerbrach. Von SoN de Nekudim abwärts vollzieht sich die Geburt eines jeden Parzuf durch Sortieren und Korrektur der zerbrochenen Teile, weil durch das Zerbrechen in der Welt Nekudim die Gefäße des Gebens von oberhalb der Parssa sich mit den Gefäßen des Empfangens von unterhalb der Parssa vermischten und in einander eingegliedert wurden. Somit sind in jedem der 320 Bruchstücke vier Arten von Kelim vorhanden:
- Gefäße des Gebens
- Gefäße des Gebens, eingegliedert in die Gefäße des Empfangens
- Gefäße des Empfangens, eingegliedert in die Gefäße des Gebens
- Gefäße des Empfangens
Zuerst wurden die Gefäße des Gebens aus den 320 Teilen aussortiert – je nach ihrer Awiut von fein zu grob – und korrigiert (Es wurden Siwugim mit ihnen vollzogen). Der Massach, der von Rosh de SaG absteigt, erzeugt alle Parzufim in der Welt Azilut, zuerst in Katnut und dann in Gadlut. Katnut der Welt Azilut tritt gegenüber Katnut in der Welt Nekudim hervor.
SoN de Azilut steigen danach zu AwI de Azilut auf: SA wird wie Aba und Malchut wie Ima. Ein niedrigerer Grad, der zu einem Höheren aufsteigt, wird wie der höhere; demzufolge erreichte Malchut den Grad Bina, damit sie einen Siwug mit dem Or Chochma vollziehen konnte und neue Parzufim erzeugen möge. Als Malchut de Azilut zu Ima aufstieg, sortierte sie die Gefäße des Gebens, welche innerhalb der Gefäße des Empfangens eingegliedert waren, aus jedem der 320 Teile, je nach der Awiut – von fein bis grob. In dieser Reihenfolge erschuf sie neue Parzufim:
- Aus dem Sortieren und dem Siwug mit den Gefäßen des Gebens (GE), welche in den Teil von Bina fielen, der unter der Parssa war (GE eingeschlossen in Awiut Bet de ACHaP), entstanden fünf Parzufim: Keter – Atik, Chochma – AA, Bina – AwI, SA – SA und Malchut – Nukwa der Welt Brija.
- Aus dem Sortieren und dem Siwug mit den Gefäßen des Gebens (GE), welche in die Kelim de SA unter die Parssa fielen (GE eingeschlossen in Awiut Gimel de ACHaP) entstanden fünf Parzufim: Keter – Atik, Chochma – AA, Bina – AwI, SA – SA und Malchut – Nukwa der Welt Yezira.
- Aus dem Sortieren und dem Siwug mit den Gefäßen des Gebens (GE), welche in Malchut unter der Parssa fielen (GE eingegliedert in Awiut Dalet de ACHaP) entstanden fünf Parzufim: Keter – Atik, Chochma – AA, Bina – AwI, SA – SA und Malchut – Nukwa der Welt Assija.
Malchut de Azilut vollzog diese Siwugim an dem Platz von Ima de Azilut. Daher steht die von ihr erschaffene Welt Brija unter ihr an dem Platz von SA de Azilut.
Die Welt Yezira, geboren von Malchut de Azilut, nach der Welt Brija, kommt aus ihr und nimmt ihren Platz unter der Welt Brija am Platz der vier Sefirot von Malchut de Azilut und der sechs Sefirot des Platzes der Welt Brija ein.
Die Welt Assija, geboren von Malchut de Azilut, nach der Welt Yezira, kommt aus ihr und nimmt ihren Platz unter der Welt Yezira ein, von Chase der Welt Brija zu Chase der Welt Yezira.
Alle Welten enden bei Chase der Welt Yezira, weil von all den zerbrochenen Teilen die Gefäße des Gebens und die Gefäße des Gebens, die sich in den Gefäßen des Empfangens eingliederten, aussortiert wurden. Dies entspricht Chase des Platzes der Welten BYA, denn genau dort enden ihre GE.
Unter Chase von Yezira beginnt ACHaP des Platzes von BYA, der Platz der Gefäße des Empfangens, welche in die Gefäße des Gebens und die Gefäße des Empfangens (Lew haEwen) eingeschlossen waren.
Die ACHaP des Aufstiegs (ACHaP de Alija): Das Sortieren und Korrigieren der Gefäße des Empfangens, welche in die Gefäße des Gebens eingeschlossen waren, fügt die Kelim von ACHaP zur Welt Azilut hinzu. In diesen Kelim breitet sich das Or Chochma aus, und die Welt Azilut empfängt Gadlut.
Das Or Chochma breitet sich nur in den tatsächlichen Gefäßen des Empfangens aus, aber es gibt hier Gefäße des Empfangens, welche in die Gefäße des Gebens während des Zerbrechens eingeschlossen waren. Daher ist das Licht, das auf den Siwugim in diesen Kelim erscheint, nicht Or Chochma, sondern nur ein Leuchten von Chochma.
Es gibt eine spezielle Korrektur im Rosh der Welt Azilut, welche garantiert, dass es in der Welt Azilut nie wieder ein Zerbrechen geben wird, wie es in der Welt Nekudim der Fall war. Es gibt eine Beschränkung im Rosh des Parzuf AA, und so gibt es keinen Siwug auf Malchut selbst unter dem Parzuf AA, sondern nur in der Hitkalelut (Einschließung) von Malchut in die Sefirot über ihr, in den Verlangen zu geben.
Folglich wird die Welt Azilut nur in Katnut geboren, und jeder Parzuf besitzt nur Gefäße des Gebens, die Kelim von GE. Die Gefäße des Empfangens (ACHaP) befinden sich unter der Parssa. Es ist unmöglich, die ACHaP den GE hinzuzufügen und einen Siwug mit allen Zehn Sefirot zu vollziehen, so wie es in der Welt Nekudim war, denn dies war der Grund für das Zerbrechen.
Daher geschieht jedes Hinzufügen von Gefäßen des Empfangens in Azilut, dadurch, dass einige Gefäße des Empfangens, die in den Gefäßen des Gebens eingegliedert waren, erhoben werden. Der Aufstieg geschieht von unter der Parssa aufwärts, und so werden Teile von ACHaP zu Azilut hinzugefügt, was wiederum das Leuchten von Chochma in der Welt Azilut hervorruft.
So steigen die Gefäße des Empfangens von unterhalb der Parssa auf und verbinden sich mit Azilut. Alle Gefäße des Empfangens, welche sich mit den Gefäßen von Azilut vereinen können – das heißt Gefäße des Empfangens, welche in die Gefäße des Gebens eingeschlossen sind – steigen in der Reihenfolge ihrer Grobheit (Awiut) auf – von fein zu grob.
Die Korrektur des Lew haEwen ist nur durch das Licht des Mashiach (Messias) möglich: Wenn alle oben beschriebenen Korrekturen stattgefunden haben, verbleiben allein die Gefäße des Empfangens in BYA, genannt Lew haEwen. Sie sind nicht in den Gefäßen des Gebens eingeschlossen und können daher nicht korrigiert werden. Ihre Korrektur vollzieht sich darin, dass jedes Mal bei der Sortierung von einem der 320 zerbrochenen Teile 32 Teile von Lew haEwen ausgeschlossen werden. Wenn wir die verbleibenden 288 Teile zum Bau der Parzufim verwenden, müssen wir bewusst entscheiden, dass wir den Teil von Lew haEwen, der zu diesem Teil gehört, nicht verwenden wollen.
Wenn die Korrektur aller 288 Teile vollendet ist, wird ein besonderes Or Chochma, genannt „Mashiach“, von Oben herabsteigen und diese Kelim im Massach korrigieren. Zu diesem Zeitpunkt wird die gesamte Malchut de Ejn Sof durch einen Massach korrigiert werden. Dieser Zustand von Malchut wird als Gmar Tikun (Ende der Korrektur) bezeichnet.
All die Teile in den Welten BYA, außer dem Lew haEwen, werden vom feinsten bis zum gröbsten korrigiert. In jeder der Welten von BYA gibt es 2000 Etappen der Korrektur, auch genannt „Jahre“ oder „Stufen“. Insgesamt gibt es 6000 solcher Stufen in den drei Welten BYA, genannt die „sechs Wochentage“, während die Welt Azilut als „Heiliger Shabbat“ bezeichnet wird.
- Wenn alle Welten BYA und auch das Lew haEwen korrigiert sind, wird sich Azilut bis unter die Parssa bis in diese Welt ausbreiten. Dieser Zustand wird das „Siebte Jahrtausend“ genannt.
- Danach werden die Welten ABYA zu SaG aufsteigen, und dies wird das „Achte Jahrtausend“ genannt.
- Danach werden die Welten ABYA zu AB aufsteigen, und dies wird das „Neunte Jahrtausend“ genannt.
- Dann werden die Welten ABYA zu Galgalta aufsteigen, und dies wird das „Zehnte Jahrtausend“ genannt.
Daher wird Malchut de Ejn Sof, nachdem sie völlig korrigiert ist, gleich gefüllt, wie sie es vor Zimzum Alef war. Zusätzlich wird sie von den endlosen Aufstiegen in den Stufen des Gebens an den Schöpfer noch Ergänzungen erhalten.
Doch da die Weisheit der Kabbala nur über solche Handlungen spricht, die die eigene Korrektur eines Menschen betreffen und was man als solcher tun sollte, wird uns nichts über oben aufgeführte Zustände gelehrt. Sie erscheinen nicht einmal in den Kabbala Büchern, weil sie zu dem Teil gehören, der nicht enthüllt werden darf – genannt die „Geheimnisse der Tora“. Nur wenige Auserwählte beschäftigen sich mit diesem Teil unter besonderen Bedingungen.
Adam haRishon
Während der ganzen Korrekturen von Malchut, über die wir gesprochen haben, wurde Malchut von Malchut, der Mittelpunkt aller Welten, noch nicht gefüllt. Alles, was bisher geschah, Zimzum Alef, Zimzum Bet und das Zerbrechen der Gefäße vollzog sich in den oberen neun Sefirot von Malchut, nicht in Malchut selbst, Bchina Dalet von Dalet, weil es in ihr einen Zimzum gab, um nichts in ihr – innerhalb ihres Verlangens – zu empfangen. Jedes Licht, das nach Zimzum Alef empfangen wurde, wird nur in den Gefäßen des Gebens, in den Kelim von Malchut de Ejn Sof empfangen, welche von den oberen neun Sefirot – durch das Verlangen zu geben des Höheren Lichts – geprägt wurden.
Malchut von Malchut wird korrigiert und mit Or Chochma gefüllt, wie vor Zimzum Alef, nur dann, wenn Verlangen zu geben in Malchut eindringen und sich mit dem Verlangen zu empfangen von Malchut vermischen. Während des Zerbrechens der Kelim in der Welt Nekudim, vermischte sich Malchut mit ihren oberen neun Sefirot und erschuf in der Folge die Welten, die Äußerlichkeit der Wirklichkeit. Doch dies korrigierte nichts von Malchut selbst, weil sie sich nicht mit dem Wunsch zu geben vermischte.
Nach der Geburt der Welten BYA, vollzog Malchut de Azilut, welche am Platz von Ima stand, einen Siwug in Katnut, um die Gefäße des Gebens mit Bchina Dalet von Dalet zu verbinden. Das Resultat von diesem Siwug ist der Parzuf Katnut, GE, dessen ACHaP Bchina Dalet de Dalet sind. Daher ist diesem Parzuf strikt untersagt, seine Gefäße des Empfangens, seine ACHaP, zu verwenden. Dieser Parzuf heißt Adam haRishon (der erste Mensch), dem es verboten war, vom Baum der Erkenntnis zu kosten, das heißt einen Siwug mit den Gefäßen des Empfangens, ACHaP, zu vollziehen.
Bei der Geburt von Adam haRishon breiteten sich die Welten BYA bis zum Platz von Chase von Yezira aus. Dann kam das Licht Ejn Sof, auch „Erwecken von Oben“ genannt und erhob alle Welten um eine Stufe, sodass der Sium von der Welt Assija vom Platz Chase von Yezira zum Platz Chase von Brija aufstieg. Dann kam von Ein Sof noch mehr Licht zur Erweckung, und alle Welten wurden wiederum um eine Stufe erhoben, sodass der Sium von der Welt Assija über die Parssa aufstieg.
Im Inneren der Welten BYA befindet sich Adam haRishon. Zusammen mit ihnen stieg er zu Azilut auf. Adam haRishon dachte, dass er nun das gesamte Licht in seinen Gefäßen des Empfangens mit der Absicht zu geben aufnehmen könnte, in ACHaP, in Bchina Dalet von Bchina Dalet.
Doch genau wie im Fall des Zerbrechens der Gefäße in der Welt Nekudim zerbrach er, als er das Licht in seinen Gefäßen des Empfangens aufnahm. Er verlor seinen Massach, seine Absicht zu geben. Sein gesamter Guf zerfiel in 600 000 Teile, genannt „Organe“ oder „Seelen“, die zu den Klipot fielen und den Willen zu empfangen erhielten.
All diese Teile zusammen und jeder einzelne Teil fielen immer tiefer (wie es in den Sünden beschrieben wird, über die uns die Tora in den ersten Generationen nach Adam erzählt). Diese Teile kleiden sich in die Menschen unserer Welt. Die Menschen, die solche Bruchstücke vom Parzuf Adam haRishon besitzen, fühlen besonders in diesem Teil das Verlangen aufzusteigen und sich mit ihrem Ursprung in Adam haRishon zu verbinden. Dieser Ursprung wird die „Wurzel der menschlichen Seele“ genannt.
Damit das Geschöpf sich den Namen „Geschöpf“ verdient, muss es unabhängig werden, das heißt, nicht durch den Schöpfer beeinflusst sein. Daher verbirgt sich der Schöpfer, um damit den Geschöpfen zu helfen, sich Ihm durch ihre Arbeit anzugleichen. Daraus ergibt sich, dass ein Mensch in unserer Welt, in welchem sich ein Teil von Adam haRishon kleidet, „Geschöpf“ genannt wird.
Das Geschöpf ist ein Teil von Adam haRishon, der sich im Menschen unserer Welt befindet. Alle Geschöpfe oder Seelen sind Teile des Guf von Adam haRishon. Sie alle müssen sein Zerbrechen korrigieren, kehren dadurch zu dem Zustand vor dem Sündenfall zurück und erlangen Dwekut (Anhaftung) mit dem Schöpfer. Sie sortieren alle Teile aus den Klipot aus. Deshalb muss jeder Mensch noch während seines Lebens in der materiellen Welt zur Wurzel seiner Seele zurückkehren. Andernfalls muss er immer und immer wieder in unsere Welt reinkarnieren, bis er den Zweck seiner Erschaffung realisiert.

