Erklärung des Artikels „Einführung in die Weisheit der Kabbala

Von Rav Baruch Ashlag

Vier Phasen des direkten Lichts

Das Lernen beginnt mit der Phase, die als „die Verbindung zwischen dem Schöpfer und den Geschöpfen“ bezeichnet wird, weil wir nicht über den Schöpfer selbst sprechen und wir Ihn nicht erreichen können. Stattdessen bedeutet „an deinen Handlungen erkennen wir Dich“, dass die Erkenntnis nur in den Handlungen liegt, die von Ihm ausgehen.

Diese Verbindung wird auch als „Ziel der Schöpfung“ bezeichnet. Unsere Weisen erkannten, dass Sein Wunsch und Ziel war, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Daher beginnt der Ablauf der Entwicklung von dieser Einsicht, bis sie die Seelen erreicht, deren Wurzel die Seele von Adam HaRishon ist, die sich aus dem Inneren der Welten BYA ausbreitet. Weiterlesen

Allgemeines Vorwort zum Buch „Panim Meirot uMasbirot“

Rav Yehuda Ashlag

Für den Tüchtigen im Baum des Lebens und für jeden, wie es heißt: „Lerne zuerst; dann verstehe!”

1) Unser Weisen sagten: „Es gibt keinen Grashalm unten, der nicht Oben einen Engel hätte, der ihn schlägt und ihm sagt „wachse!“„ Dies erscheint kompliziert, denn warum sollte der Schöpfer einen Engel von Oben damit quälen, einen winzigen, unbedeutenden Grashalm zu schlagen?

Und doch ist dieser Vers eines der Schöpfungsgeheimnisse, welche einer ausführlichen Deutung bedürfen. Denn das Herz eines unendlich Weisen strebt danach, ein Maß zu enthüllen, jedoch zwei weitere durch goldene Allegorien zu verhüllendie Weisen sind wachsam, dass sie die Tora nicht dem unwürdigen Schüler offenbaren. Unsere Weisen sagen, dass man nichts aus den Legenden (Agada) lernen kann, denn sie sind versiegelt und vor den Massen verborgen und werden nur einigen Wenigen in jeder Generation enthüllt.

Und weiter finden wir im Sohar, dass Rashbi (Rabbi Shimon bar Yochai) Rabbi Abba anwies, die Geheimnisse niederzuschreiben, denn er wusste, wie man sie mit Andeutungen enthüllt. Siehe in der Idra, wo geschrieben steht, dass Rashbi bei jedem Geheimnis, das er enthüllte, weinte und sagte: „Wehe mir, wenn ich es enthülle; wehe mir, wenn ich es nicht tue. Wenn ich es nicht enthülle, werden meine Freunde dieses Wort verlieren; und wenn ich es enthülle, werden die Schurken wissen, wie sie ihrem Meister dienen können.“ Weiterlesen

Talmud Esser haSefirot, Band 1 – Innere Betrachtung

Rav Yehuda Ashlag

Als Erstes muss man wissen, dass, wenn die Rede von spirituellen Begriffen ist, die unabhängig von Zeit, Ort und Bewegung sind und überdies, wenn wir vom Göttlichen sprechen, so haben wir keine Worte, um diese Begriffe auszudrücken und darüber nachzusinnen, weil unser ganzer Wortschatz den Empfindungen unserer imaginären Sinne entnommen ist. Und wie können sie uns dort dienen, wo weder Sinne noch Vorstellungsvermögen herrschen?

Sogar wenn wir zum Beispiel das feinste Wort unserer Welt nehmen„Licht“, so ähnelt es [in unserer Vorstellung[1]] dem Licht der Sonne oder einem gefühlvollen Licht der Befriedigung. Also, wie kann man dann mit ihnen [spirituelle,] Göttliche Angelegenheiten ausdrücken? Sie werden mit Sicherheit versagen, dem Studierenden irgendetwas Wahres zu vermitteln.

Und schon gar nicht, wenn diese Worte das einem Buch zugrundeliegende Gedankengut der Weisheit enthüllen sollen, wie das bei jeder Forschungstätigkeit im Bereich der Wissenschaft üblich ist. Wenn ein einziges Wort fehlerhaft interpretiert wird, wird der Studierende unweigerlich in die Irre geführt und die ganze Angelegenheit wird für ihn weder Hand noch Fuß haben. Weiterlesen

Vorwort zum Sulam Kommentar

Vorwort zum Sulam Kommentar[1]

Rav Yehuda Ashlag

Zehn Sefirot

1) Zuerst müssen wir die Namen der Zehn Sefirot kennen: KaCHaB, CHaGaT, NeHJM, deren Akronyme für Keter, Chochma, Bina, Chessed, Gwura, Tiferet, Nezach, Hod, Jessod, Malchut stehen. Sie sind ebenfalls die Zehn Kleidungen Seines Lichts und dazu eingerichtet, dass die Niederen Sein Licht empfangen können.

So ähnlich wie das Sonnenlicht, welches man nur durch eine dunkle Brille sehen kann, die das Licht verringert und es dann für die Augen passend macht. Wenn Sein Licht nicht von diesen „Kleidungen“, genannt „Zehn Sefirot“ bedeckt wäre, in welchen jede untere Sein Licht verdeckt, gelänge es den niederen nicht, es zu erhalten.

2) Diese Zehn Sefirot sind die Zehn Heiligen Namen in der Tora: der Name EHYeH (Ekje ausgesprochen), ist die Sefira Keter, der Name YaH (Koh ausgesprochen) ist die Sefira Chochma, und der Name HaWaYaH mit der Interpunktion von Elokim ist Bina. Der Name EL (ausgesprochen Kel) ist Chessed, der Name ELoH-IM (ausgesprochen Elokim) ist Gwura, und der Name HaWaYaH mit der Interpunktion von Shwa, Cholam, Kamaz ist Tiferet. Der Name Zwaot ist Nezach und Hod, der Name Shadai (Shadi ausgesprochen) ist Jessod, und der Name Adonaj (ausgesprochen ADNY) ist Malchut (Der Sohar, WaJikra, Punkte 157163, 166177). Weiterlesen

Einleitung zur „Einführung in die Weisheit der Kabbala“

Rav Yehuda Ashlag

1) Im Sohar, Wajikra, Abschnitt Tasria, S. 40, steht geschrieben: „Komme und siehe, alles in der Welt Bestehende existiert nur für den Menschen, und alles existiert für ihn, wie geschrieben steht: ‚Da bildete der Ewige, Gott, den Menschen‘ (2. Moses 2,7), mit einem vollständigen Namen, da wir festgestellt haben, dass er das Ganze von allem ist und alles beinhaltet, und alles, was Oben und unten ist usw., ist in dieser bildhaften Vorstellung inbegriffen.“

Also wird erklärt, dass alle Welten, Höhere und niedere, im Menschen enthalten sind. Und auch, dass die ganze Wirklichkeit innerhalb jener Welten einzig für den Menschen ist. Und wir sollten diese Worte verstehen: Ist diese Welt und alles in ihr, was ihm dient und ihm Nutzen bringt, für den Menschen zu klein, sodass er auch der Höheren Welten und all dem sich darin Befindlichen bedarf? Schließlich wurden sie einzig und allein für seine Bedürfnisse erschaffen. Weiterlesen

Vorwort zum Buch Panim Meirot uMasbirot

Vorwort zum Buch Panim Meirot uMasbirot[1]

Rav Yehuda Ashlag

1) Im Traktat „Ukzin“ heißt es: „Der Schöpfer fand kein besseres Mittel, welches fähig wäre, den Segen für Israel festzuhalten, als den Frieden.“ Es heißt: „Der Schöpfer wird Seinem Volk Kraft geben, indem Er es mit Frieden segnet.“ Und hier gilt es vielerlei nachzuvollziehen: Wo ist bewiesen, dass es für Israel nichts Besseres gibt als den Frieden? Im Gesagten ist erklärt, dass der Frieden ein Segensspruch an sich ist, wie es geschrieben steht: „Es wurde Kraft gegeben und der Segen des Friedens.“ Sollte man nicht ihren Worten folgend sagen: „Es wurde der Frieden gegeben?“ Warum wurde dieser Artikel zum Abschluss der sechs Bücher des Talmuds verfasst? Und auch gilt nachzuvollziehen, was die Worte „Frieden“ und „Kraft“ bedeuten und was deren Herkunft ist.

Um den wahren Sinn dieses Artikels zu erklären, werden wir viel Zeit brauchen, da es unmöglich ist, die Tiefe des Herzens der Weisen der Agada (Legende) zu erkennen. Das bedeutet, dass alles, was mit der Tora und den Mizwot (Geboten) in Verbindung steht, über einen offenen und über einen verborgenen Sinn verfügt, wie es heißt: „Goldene Äpfel in Silber gehülltvon ihrem Wesen sollst du sprechen.“ Doch die Halachot (Gesetze) gleichen ausgezeichnetem Wein. Wenn du deinem Freund einen Silberkrug mit Wein als Geschenk überreichst, dann ist sowohl das Innere als auch das Äußere wichtig, denn der Krug an sich hat auch einen Wert, genauso wie der Wein in ihm. Weiterlesen

Vorwort zum Buch Sohar

Neuübersetzung: Vorwort zum Buch Sohar, von C. Ratz – klicken für PdF

 


Vorwort zum Buch Sohar (alte Übersetzung)[1]

Zum Hörbuch Teil 1, Zum Hörbuch Teil 2

Rav Yehuda Ashlag

  1. Die Tiefe der Weisheit der Lehre, die im Buch Sohar eingeschlossen ist, ist mit tausend Schlössern verschlossen. Und die menschliche Sprache ist arm und dürftig und kann uns nicht als eine würdige und ausreichende Ausdrucksweise erscheinen, um den vollen Sinn auch nur eines Satzes aus dem Buch Sohar in seiner Ganzheit zu vermitteln. Und die Erklärungen, die ich mache, sind nichts anderes als eine Leiter, um dem Studierenden zu helfen, zu den Höhen des Gesagten aufzusteigen und das im Buch selbst Dargelegte zu sehen und zu studieren. Somit hielt ich es für notwendig, den Interessierten vorzubereiten, ihm den Weg zu weisen sowie zuverlässige Definitionen zu geben, hinsichtlich dessen, wie man dieses Buch verstehen und studieren soll.
  2. Für den Anfang muss man wissen, dass alles, wovon im Buch Sohar die Rede ist, und sogar Erzählungen und Sagen, die darin angeführt werdendass all das in dem Begriff der Zehn Sefirot eingeschlossen ist, die KaCHaB, CHaGaT, NeHJM heißen, und in ihren Verbindungen untereinander. Wie die 22 Buchstaben der gesprochenen Sprache[2] und ihre unterscheidbaren Verbindungen uns durchaus ausreichen, um uns das Wesen eines jeglichen Gegenstands oder Wissens zu enthüllen, so reichen auch die Begriffe und Verbindungen der Zehn Sefirot aus, um die ganze Weisheit zu offenbaren, die im „Buch der Himmel“ enthalten ist. Doch in Wirklichkeit existieren drei Begrenzungen, und wir müssen äußerst aufmerksam sein, um nicht während des Studiums des Sohar hinter ihre Grenzen zu treten.
  3. Erste Begrenzung: Es existieren vier Kategorien in der Erkenntnis, die heißen:

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Artikel zum Abschluss des Buches Sohar

Rav Yehuda Ashlag

Es ist bekannt, dass das erwünschte Ziel die Verschmelzung mit dem Schöpfer ist, wie es heißt: „und mit Ihm zu verschmelzen“. Und man muss verstehen, worin der Sinn dieser Verschmelzung mit dem Schöpfer besteht. Kann aber etwa der Gedanke den Schöpfer erkennen? Die Weisen kamen mir in dieser schwierigen Frage bereits zuvor, indem sie das Gesagte „und mit Ihm zu verschmelzen“ hinterfragten: Wie kann man aber mit Ihm verschmelzen? Ist Er nicht etwa das „verzehrende Feuer“?

Und sie gaben eine Antwort: „Verschmelze mit Seinen Eigenschaften. Wie Er barmherzig ist, so sei auch du barmherzig; wie Er gnädig ist, so sei auch du gnädig“ usw. Und auf den ersten Blick ist es schwer zu verstehen, woraus die Weisen solch einen Schluss zogen. Ist es nicht etwa klar gesagt: „und mit Ihm zu verschmelzen“? Denn wenn gemeint wäre: „Verschmelze mit Seinen Eigenschaften“, dann müsste man sagen: „Hafte dich an Seine Wege“. Warum steht also: „und mit Ihm zu verschmelzen“?

Die Sache ist so, dass bei der Betrachtung materieller Objekte, die Platz im Raum einnehmen, die Verschmelzung von uns als Nähe im Raum wahrgenommen wird, und Trennung von uns als Entfernung im Raum wahrgenommen wird. Was jedoch spirituelle Objekte angeht, die überhaupt keinen Raum einnehmen, so wird unter der Verschmelzung und der Trennung in Bezug auf sie nicht die Nähe oder die Entfernung im Raum verstanden – denn sie nehmen gar keinen Platz ein. Verschmelzung wird von uns als Gleichheit der Eigenschaften zweier spiritueller Objekte verstanden, und deren Unterschied wird von uns als Entfernung verstanden.

Und wie eine Axt einen materiellen Gegenstand zertrennt, ihn entzwei teilt, so kreiert die Verschiedenheit der Eigenschaften eine Unterscheidung in einem spirituellen Objekt und teilt es entzwei. Wenn dabei der Unterschied ihrer Eigenschaften klein ist, dann sagt man, dass sie unbedeutend voneinander entfernt sind. Wenn der Unterschied ihrer Eigenschaften groß ist, dann sagt man, dass sie sehr weit voneinander entfernt sind. Und wenn sie einander qualitativ entgegengesetzt sind, dann sagt man, dass sie voneinander polar entfernt sind.

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HaWaYaH – Die allumfassende Realität

Aus dem Vorwort zur Einführung in die Weisheit der Kabbala von Rav Michael Laitman

Nach dem Zimzum entschließt sich Malchut zum Empfangen mit der Absicht, dem Schöpfer zu geben. Diese Absicht nennt man Massach (Schirm). Eine Reihe von Parzufim entsteht danach aus dem Massach in Malchut:

  • Ein Parzuf, genannt Galgalta, entsteht aus einem Massach, der das Licht aus Awiut Dalet empfängt
  • Ein Parzuf, genannt AB, entsteht aus einem Massach mit der Kraft, Licht auf Awiut Gimel zu erhalten.
  • Ein Parzuf, genannt SaG entsteht aus einem Massach mit der Kraft, Licht auf Awiut Bet zu erhalten.
  • Ein Parzuf, genannt MaH, entsteht aus einem Massach mit der Kraft, der das Licht auf Awiut Alef zu erhalten.
  • Ein Parzuf, genannt BoN, entsteht aus einem Massach mit der Kraft, das Licht auf Awiut Shoresh zu empfangen.

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Pticha – Aufbau der Welten

Der Aufbau der Welten. Song: Ki Hilatzta Nafshi, Musik: Baal HaSulam, Vocals: Michael Laitman, Skizzen: Lehrbuch der Kabbala

Vorwort zur Einführung in die Weisheit der Kabbala

Von Rav Michael Laitman

Die vier Stufen der Entwicklung des Kli

Vier Bchinot

Vier Bchinot, die Bchina Dalet vorangehen, mit fünf Bchinot in ihr

Zimzum Alef – Massach – Parzuf

Ausbreitung (Hitpashtut) und Rückzug (Histalkut) der Lichter

Eintritt und Austritt der Lichter in den Parzuf

Allgemeine Betrachtung

Reshimot

Die Reshimot, aus denen die Parzufim entstehen

Reshimot von Awiut des Massach der Welten

Die Geburt der Parzufim

Die allumfassende Realität

Nekudot de SaG

Zimzum Bet

Die Welt Nekudim

Die Teilung des Rosh de SaG in fünf Bchinot

Die Teilung des Parzuf Nekudot de SaG in Galgalta Ejnaim und ACHaP

Die Entstehung eines Parzuf aus dem Höheren, Parzuf Katnut von Nekudim und Parzuf Gadlut von Nekudim

Die Welt der Korrektur (Tikun)

Die Welt Azilut

Die Welten BYA

Die Zustände der Parzufim in den Welten ABYA

Der Aufstieg der Welten

Der Reihenfolge von Ursache und Wirkung

Die Entstehung der Welt Azilut

Die Entstehung der Welten BYA

Adam haRishon

 

1) Im Sohar steht geschrieben, dass sich alle Welten, die Oberen und die unteren, im Inneren des Menschen befinden und dass die gesamte Realität nur für den Menschen erschaffen wurde. Aber warum fühlen wir etwas anderes? Wir fühlen uns im Inneren dieser Realität und nicht diese Realität im Inneren von uns. Und vor allem, warum genügt dem Menschen diese Welt (Olam haSe) nicht? Warum braucht er die Höheren Welten? Weiterlesen

Einführung in das Buch Sohar

Rav Yehuda Ashlag

1) Mein Wunsch in dieser Einführung ist es, einige auf den ersten Blick einfachen Dinge zu klären, die zu klären praktisch alle versucht haben, wobei viel Tinte dafür vergossen wurde. Dennoch haben wir in ihnen bisher kein klares und hinreichendes Wissen erreichen können. Und die Fragen sind die Folgenden:

  1. Was ist unser Wesen?
  2. Was ist unsere Rolle in der langen Kette der Wirklichkeit, deren kleine Kettenglieder wir sind?
  3. Wenn wir uns selbst betrachten, dann fühlen wir uns so verdorben und niederträchtig, als gäbe es niemanden, der verachtungswürdiger wäre. Doch wenn wir Denjenigen betrachten, Der uns erschaffen hat, dann müssten wir an der Spitze von allem sein, höher als alles andere, weil vom vollkommenen Schöpfer nur vollkommene Handlungen ausgehen müssen.
  4. Der Verstand verpflichtet uns zuzugeben, dass der Schöpfer absolut gütig ist und nur Gutes tut, sodass es nichts über Ihm gibt. Doch wie konnte Er von Anfang an so viele Geschöpfe erschaffen, deren Bestimmung es ist, alle Tage ihrer Existenz in Leiden und Unglück zu verbringen, also wenn schon nicht gut, dann doch nicht so böse?
  5. Wie kann es sein, dass aus dem Ewigen, der weder Anfang noch Ende hat, nichtige, sterbliche und mangelhafte Geschöpfe entstehen? Weiterlesen