Baal HaSulam, Brief 8

3. April 1922, Jerusalem

An meinen ehrenwerten Freund…

Ich muss dich nun darauf hinweisen, dass du dich durch die Schreibarbeit bestärkst und von Zeit zu Zeit an mich herantrittst, mit Erkenntnissen aus deinen Punkten, denn dann würden sich weitere Bänke im Lehrhaus (Beit haMidrash) füllen. Dies habe ich dir bereits in meinem ersten Brief vom ersten Nissan nachgewiesen.

Siehe, im Midrash Rabba, Jitro, steht: „Rabbi Jeremia sagte: ‚Was ist, wenn Er der Welt Leben schenkt, wird dann die Erde beben? Wenn Er kommt, um die Schuld der Sünder zu tilgen, welche die Worte der Tora übertreten haben, wird es dann noch mehr so sein?‘ Wie es heißt: ‚Wer kann Seinem Zorn entgegenstehen, wer kann den Tag Seiner Ankunft berechnen?‘ Wenn Er es wünscht, kann kein Wesen Seiner Macht entgegentreten. Wenn Er sich in Seiner Wut erhebt, wer wird da vor Ihm stehen? Oh, wer wird Dich nicht fürchten, König der Völker?‘“ Obwohl die Worte von Rabbi Jeremia einen tiefergehenden Sinn haben, findest du bezogen auf die Tora einen Geschmack darin, solange du dich mit ihr beschäftigst. Lasse mich dies für dich etwas erhellen.

Du findest das in dem Gedicht: „Du bist schrecklicher als alle Schrecken, stolzer als alle, die stolz sind; Du umgibst alles und füllst alles.“

Erklärung: „Wir sehen Schrecken und Furchtbarkeiten…“, „Schmerzen, die schlimmer sind als der Tod…“. Wer ist derjenige, der das alles tut? … Dies ist Sein Name „Du bist schrecklicher als alle Schrecken“, derjenige, der von ihnen entfernt ist!

Auch sehen wir wie sich viele Menschen – vom Anfang der Zeit bis heute – mit Leiden und Selbstgeißelungen gequält haben, und alles dafür, um ein wenig Geschmack in der Arbeit für den Schöpfer zu entdecken, oder um zu wissen, wer der Besitzer der Hauptstadt ist.

Doch sie alle haben ihr Leben verschwendet, und das Leben so verlassen wie sie es betreten haben, ohne irgendeine Besänftigung zu finden. Warum hat der Schöpfer all ihren Gebeten nicht geantwortet? Warum war Er so hochmütig ihnen gegenüber, so unversöhnlich? Und was ist Sein Name? „Stolzer als alle die stolz sind“ dies ist Sein Name. (Siehe mein Gedicht, welches an diesen Brief angehängt ist, wo danach gefragt wird, für wen das Feld gesät wurde. Denn da habe ich die korrekte Antwort gegeben.) Doch diejenigen, welche diese Schrecken erleiden und diesen trennenden Stolz wahrnehmen, wissen sicherlich, dass der Schöpfer von ihnen entfernt ist, obwohl sie nicht wissen, warum Er von ihnen getrennt ist.

Was sagen die Dichter darüber? Sie sagen, dass für alles, was in dieser Welt geschieht, ein erhabener Grund existiert, der als „Der Tropfen der Vereinigung“ bezeichnet wird. Wenn diese Bewohner der Lehmhäuser durch all diese Schrecken hindurchgehen, durch all die Absolutheit Seines Stolzes, der weit weg von ihnen ist, öffnet sich eine Tür in den Mauern ihrer Herzen, die von der Schöpfung selbst natürlicherweise fest verschlossen waren, und dadurch werden sie fähig, diesen „Tropfen der Vereinigung“ in ihre Herzen eingeträufelt zu bekommen.

Dann werden sie, wie bei einem Abdruck in einer Substanz, herumgedreht und sie sehen offensichtlich, dass alles genau umgekehrt ist – dass es eben durch diesen grauenhaften Schrecken ist, dass sie die absolute Erlangung erreichen, welche sich nur durch fremden Stolz von ihnen entfernt. Eben dort, und nirgends anders haftet sich der Schöpfer Selbst an, und kann den Tropfen der Vereinigung in sie einträufeln.

Er dreht für sie alles auf so eine Weise herum, dass einer, der die Vereinigung erreicht, weiß, dass er die Erlösung gefunden hat, und dass er nun eine geöffnete Tür hat, um Ihn hereinzulassen.

Dies ist, was im Gedicht geschrieben steht: „Du umgibst alles und füllst alles.“ Während der Enthüllung fühlt man die Fülle. Sie erscheint und sitzt genau auf all diesen Widersprüchen. Das ist die Bedeutung von „Schrecklicher als alle Schrecken, stolzer als alle, die stolz sind“ und selbstverständlich: „Er füllt alles.“ Der Dichter wusste, dass Er sie mit Überfluss erfüllen wird. Und es würde niemand diese Erfüllung durch die Vereinigung mit Ihm erkennen, außer wenn es ihnen genauso erscheinen würde, dass diese Leiden, welche sie durchlitten hatten, jetzt zur Zeit der Vollkommenheit einen Nutzen bekommen würden, und zwar zur Wertschätzung des Retters und für den Genuss der Erfüllung mit der Vereinigung mit Ihm. Jedes seiner Organe und seiner Sehnen wird aussagen und bezeugen können, dass alle Menschen der Welt, ihre Hände und Beine sieben Mal am Tag abschlagen würden, um nur für einen Moment ihres gesamten Lebens solch einen Geschmack ihres Retters erleben zu können.

Dies ist die Anweisung des Aussätzigen am Tage seiner Reinigung:

Er wurde zum Priester gebracht für all seine Schuld,

Und das ist ein Gesetz für jede gute Tat;

Daher wirst du den Handelnden im Land der Schuld antreffen.

Jeder Vorbeiziehende, der zu ihm zurückkommt und sich an ihn wendet;

Sie würden schon wissen, wie sie zusammen klarkommen.

Was sind Seine Gespräche zu dieser Zeit

Während Er zwischen den Hörnern der Antilopen umhergeht?

Dort leiht man den sehr angenehmen Worten sein Ohr;

Flüsse von Dattelpflaumen werden ausgedehnt, Rücken an Rücken.

Sie sehen das, was gehört wird – dass Er in ihrer Schuld süß ist.

Ihr Gestank entfernt sich so weit von ihnen wie der Osten vom Westen entfernt ist.

Er lacht über sie, da Er ihre Seelen schon ewig kannte.

Die Erlösung wird in ihren Augen nicht im Geringsten eingegrenzt,

Wenn Er sich ihnen Selbst zur Erlösung hingibt,

Und jeder Fremde wird Ohren für schöne Worte haben.

Und das ist eine Hand für jedes reine Gefäß.

Er wird sie ergreifen, um das Licht zu offenbaren,

Um zu erschaffen, und das Leuchten darauf zu empfangen,

Im Gesetz der Erlösung und im Gesetz der Veränderung.

Und obwohl all diese für dich nicht rätselhaft sein werden, wünsche ich mit ihnen die Worte von Rabbi Jeremia zu erfüllen. Dies ist die erhabene Bedeutung seiner allegorischen Worte „Was…wenn Er es wünscht, dann kann kein Wesen Seiner Macht entgegentreten. Wenn Er Sich in Seiner Wut erhebt, wer wird da vor Ihm stehen? Oh, wer wird Dich nicht fürchten, König der Völker?“ Es heißt „Schrecklicher als alle Schrecken, stolzer als alle, die stolz sind“, und alles, um „Die Worte des lebendigen Gottes“ zum Klingen zu bringen.

Das erklärt, dass all die erhabenen Schrecken nur dazu errichtet worden sind, um die Stimmen zu sehen, welche kein Auge sehen kann, noch das Herz bedenken und begreifen kann. Bis Er bei diesem Maß anlangte, handelte der Schöpfer ohne jeden Groll bezüglich der Handlung. Denn Er empfand die Handlung immer noch als nicht existent. Aus diesem Grund wünschte Er, durch diesen schrecklichen und langen Prozess hindurch, Seine Handlung genauso auszuführen und stimmte dem zu, um es ihnen dann in der vorausbestimmten Zeit zu offenbaren.

Das ist, was Rabbi Jeremia sagte: „Wenn Er wünscht, usw.“ Dies bedeutet, dass Seine Absicht nur darin besteht, die Anbeter des Schöpfers daran zu erinnern, dass Seine erhabene Seite immer vor ihnen stehen wird, sobald die Handlung in genügendem Maße offenbart ist.

Daher, wer kann dafür verantwortlich gemacht werden, dass Seine Ehre nicht entweiht werden würde? Denn welcher Narr würde sagen, dass der Schöpfer nachsichtig sei? Er bringt den Vers aus der langen und erhabenen Vergangenheit: „Wer kann da stehen in den Tagen Seines Zorns, und wer kann den Tag Seiner Ankunft berechnen?“ Der Tag Seines Zornes ist gleich mit der Berechnung des Tages seiner Ankunft; sie werden zusammen gewogen, wie auf Waagschalen.

Dadurch wirst du die Worte von Rabbi Tarfon verstehen, der behauptet, dass sie sagen: „Genug!“ Er beweist das mit dem Vers: „Und ihr Vater spuckte, spuckte ihr ins Gesicht – sie wird sieben Tage lang entwürdigt sein.“  Durch die Schlussfolgerung vom Leichten zum Schweren bedeutet das für die Shechina, auf jeden Fall zwei Wochen. Und dennoch ist seine Schlussfolgerung: „Sie wird sieben Tage in Quarantäne sein.“ Das bedeutet, genau wie vorher, dass „die Handlung und die Shechina“ enthüllt wurden, und es nur „Ihr Vater spuckte, spuckte ihr ins Gesicht“ gab, und das erklärt: „Ihr Gesicht enthüllen“. Und verstehe dies.

Es wird als zweifaches Spucken erachtet – eines wird als Herz erachtet, und eines wird als Verstand erachtet, wie in „Schrecklicher als alle Schrecken, stolzer als alle, die stolz sind.“ Wenn man schon zu Beginn „Genug“ zur Shechina sagt, wenn du reinen Herzens bist, so wirst du durch dein Herz die Bedeutung des Geschriebenen verstehen, dass, nachdem sie für sieben Tage in Quarantäne war, sie ihres Weges gingen in den Systemen der Tora, anders als vor dem Abschluss der Quarantäne.

Selbst wenn mein Mund gefüllt wäre mit dem Singen des Meeres, meine Lippen mit überbordenden Lobpreisungen gefüllt wären, wie das Meer mit seinen vielen Wellen, wäre es dennoch nicht genug, um die Gerechtigkeit des Schöpfers darzustellen, der getan hat, tut, und vor Seinen Geschöpfen tun wird, welche Er erschaffen hat, erschafft und erschaffen wird. Ich habe von Grund auf gelernt, dass die großen Massen der Welt nach ihren maximalen Möglichkeiten aufgeschrien haben, und aufschreien – und doch ohne Antwort bleiben. Sie kommen allein und gehen wieder allein. So wie sie anfangen, so enden sie auch. Sehr viele vermindern, aber niemand fügt hinzu, und wehe dieser Schande, wehe dieser Schmach.

Es ist „eine exakte Regel“, dass man in der Heiligkeit aufsteigt und nicht absteigt, doch die Einzigartigkeit des Schöpfers, der in Stolz über den Körpern steht, welche jeglichem Wünschenswerten entbehren, vermindert sich kein bisschen. Vielmehr steht Er sogar im Stolz über „den auserwählten Menschen der Versammlung, den Menschen des Ruhms“ – das gilt für sie, außer sie achten vorsichtig darauf ihre Zeit nicht zu verschwenden. Sie können sich von ihren Welten befreien, wie die Rishonim, die Ersten, da Seine Ehre auf der Welt stark ist, und sich natürlich nicht aus Angst vor Seinen Schöpfungen verändern wird.

Viele Große fehlten darin, da sie sagten, dass sie sich sicher seien, dass ihre Herzen wach wären. Und die Schriften sagen: „Aber Er, der Erstgeborene von Juda, war schlecht in den Augen des Ewigen, und der Ewige tötete ihn.“ Die Weisen sagen: „Selbst einer, der in seiner Arbeit nachlässig ist, ist ein Bruder des Zerstörers.“ Denn das Allerwichtigste besteht darin, aufmerksam und achtsam zu sein, und „was immer dir Kraft deiner Anstrengung in deine Hand kommt und dir möglich ist zu tun, das tue“, um Seinen großen und gesegneten Namen zu verherrlichen und zu heiligen.

Und das gerade in einer achtsamen Art, nicht wie das Geschrei der Narren, welche wissen wie man Worte ohne ein weises Herz ausspricht. Der Weise, seine Augen sind in seinem Kopf, und er kennt keine körperlichen Kräfte. Er ist weder Er noch Onan (zwei Söhne von Juda), sondern vielmehr: „Die Worte der Weisen hört man mit Zufriedenheit, mit leidenschaftlicher Klärung, ausschließlich für den Schöpfer.“ Es steht im Sohar geschrieben: „Jede Klärung geschieht in den Gedanken.“ Es gibt hier weder ein Aufschreien, noch Selbstquälereien oder irgendwelche Krankheiten oder Ungeschicke, überhaupt nichts dergleichen. „Denn ihre Wege sind die Wege der Lieblichkeit, und alle ihre Pfade sind Frieden“, „Jeder der geizig ist, ist wütend“, und „Jeder der wütend ist, ist als würde er fremde Götter anbeten“, und so verlässt ihn seine Seele.

Doch wir sollten viele Klärungen dazu machen, und viel darüber nachdenken mit all unserer Ausrichtung und Kraft, und „den ganzen Tag und die ganze Nacht sollen sie niemals ruhen. Ihr, die ihr den Ewigen erwähnt, nehmt euch keine Auszeit, und gebt auch Ihm keine Auszeit, bis Er (das furchterfüllte und vollkommene) Jerusalem zu Lobpreisungen auf Erden macht und etabliert.“

Lasse mich dir die Wahrheit sagen: Wenn ich sehe, wie die Von-allem-Entleerten ihre Leben verschwenden, schmerzt es mich überhaupt nicht, da am Ende kein spirituelles Unglück mit ihnen passiert, nur ein Körper aus Haut und Knochen, der gequält wird, wofür er gemacht worden ist, wie es oben ausgeführt wurde. Das Schicksal eines jeden Tieres ist es, geschlachtet zu werden. Und weil sie ohne Achtsamkeit sind, sind sie alle wie Tiere.

All die Gebote der Natur machen diejenigen nicht traurig, die reinen Herzens sind. Im Gegenteil, dies erfreut die Herzen der Verstehenden. Aber wenn ich die Gefallenen sehe, ehrenvolle Menschen, so ist es als würde ein glühendes, flammendes Schwert durch mein Herz stechen, da sie die Shechina quälen mit den Torheiten, mit denen sie lügen und welche sie fabrizieren.

Wehe dieser Schönheit, die im Staub verkümmert, diesem heiligen, hingebungsvollen Tropfen. All die hinausgezögerte Lenkung windet sich, um letztendlich doch das Gesicht der Wahrheit zu enthüllen. Und bei deren Enthüllung kehrt sie wieder zurück, und wirft ein reines, gewissenhaftes Wasser auf jede Ecke der Lenkung und Realität. Damit füllen sich all jene, die entleert sind, und all die Betroffenen werden erfüllt, und es gibt dann weder Stahlseile noch Spinnennetze. Vielmehr gibt es eine große Herrlichkeit und eine hingebungsvolle Liebe, welche erwidert wird und vom Schöpfer zu Seinen Geschöpfen wiederkehrt, und auf jedem Ort, auf den Er seine Augen legt, liegt Heil.

Glücklich ist das Ohr, dass niemals ein Lästern hörte, und glücklich ist das Auge, das niemals eine falsche Sache sah. Alles, was Er verflucht, ist vollkommen verflucht, und alles, was Er segnet, ist vollkommen gesegnet. Alles, was aus Seinem Munde kommt, hat weder Zweifel noch Überschuss. Vielmehr ist dies die Sache, die das Gebot des Schöpfers war: „Hafte an Ihn an.“

Staub, Staub, wie hartnäckig du bist. Alles, was Schönheit für die Augen ist, verkümmert in dir; wie anmaßend bist du. Dieses Auge, welches segnet, wohin auch immer Du Dich drehst, wie fremd ist es geworden, und überall wohin Er schaut, wird verbrannt und wird verzehrt! Wie können diejenigen, die in größter Verzweiflung sind, beruhigt werden? – „Durch die Beruhigung von Eitelkeiten und Befriedigungen des Fleisches“? Was werden sie am Tag des Befehls antworten! Dies ist die Ursache für Verachtung und Schmach.

Daher sprach ich mich oft gegen diese Leute aus, mit denen du von Angesicht zu Angesicht bist, und über die Worte, welche sie fabrizieren, sowie ihr Erheben des Körperlichen. So wie sie sind, sind auch ihre Werke: „Alle, die ihnen vertrauen“ und „Verflucht ist der Mensch, welcher dem Menschen vertraut, und Fleisch zu seinem Arme macht“ und „Gesegnet ist der Mensch, welcher dem Ewigen vertraut“. „Heil dem Manne, der nie ging in dem Rat der Übeltäter, … sondern sich an der Tora des Ewigen erfreut, und über seine Tora nachsinnt Tag und Nacht.“ Wie unsere Weisen sagten „Ich habe den Bösen Trieb erschaffen, und Ich habe dazu das Gewürz der Tora erschaffen“ und: „Wenn du diesen Bösewicht triffst, so ziehe ihn in das Lehrhaus (Beit haMidrash).“ Und genug! Und wie ist der Mensch nicht besorgt und fühlt nicht, dass sein Herr ihm hilft.

Das ist es, was ich dir von Angesicht zu Angesicht, in einer Zeit der Freude gesagt habe, dass die hauptsächliche Sünde der Generation des Wissens  entsprechend dem Geheimnis des Verses bestand: „Unsere Väter in Ägypten habe deine Wunder nicht wahrgenommen usw. und waren aufständisch am Meer, am Schilfmeer.“ Ich hatte erklärt, dass der Wert eines Geschenkes am Wert des Gebenden gemessen wird. So waren sie die ersten, die dies befleckten, als sie „nicht Deine Wunder wahrgenommen haben“, sondern nur „Wunder“. Daher fehlt das Wesentliche im Buch, was die Ursache dafür war, dass sie zum Zeitpunkt der Gabe der Tora umkehrten und sagten: „Sprich du mit uns und wir werden hören.“ Obwohl die Tora ihnen in dieser Angelegenheit nicht die Sünde zuschreibt, da geschrieben steht „Ich wünschte ihr Herz würde Mich all die Tage fürchten“, ist dies so, weil die Sünde der Gabe der Tora vorausging, und nicht in der Tora geschrieben stand. Und es ist bekannt, dass die Tora sich mit dem Weg der Korrektur beschäftigt und nicht mit dem Weg der Sünde.

Du fragtest mich: „Was soll ich damit anfangen?“ Ich antwortete, dass du Anstrengungen unternehmen sollst und für deinen Vorteil viele Danksagungen entgegenbringen sollst, da es natürlich ist, dass, wenn der Gebende sieht, dass der Empfänger nicht dankbar ist, sich seine zukünftigen Gaben verringern werden.

Du hast mir erwidert, dass der Dank für Seine Segnungen nicht in den Worten eines körperlichen Mundes erscheinen könnte, sondern durch Anstrengungen und Erweiterungen des Herzens, im Vorzug des Verdienstes der Vereinigung, wodurch die Feinde auf der linken und rechten Seite aufgehalten werden, und dass dies eine „Dankbarkeit für Seine Segnungen“ genannt wird, und nicht irgendwelche Worte eines körperlichen Mundes.

Doch komm und sieh, wie wunderbar das hingebungsvolle Wasser aus der unendlichen Quelle ist, von dem gesagt wird: „Lasset sie befriedigt und erfreut sein von Deiner Güte.“ Die Erfüllung hebt keineswegs den Genuss auf, weil er „Deine Wunder“ wahrgenommen hat, und nicht [nur] Wunder und Zeichen, denn wem wird er [ansonsten] antworten? Und sogar Er für Sich selbst braucht es nicht, und Er hat nie zu ihnen, oder zu ihresgleichen, gesagt: „Gebt Mir, bietet Mir ein Bestechungsgeschenk aus eurer Kraft an.“ Ihr Vater ist dazu gekommen eine Abneigung gegenüber ihnen zu haben, mit dem Hund Seiner Herde für einen minderwertigen Schutz mitzugehen und „Wenn der Helfer stolpert, wird der, dem geholfen werden soll, fallen“ und „Der Allmächtige, den wir nicht finden können, ist wunderbar in Seiner Macht.“

Alles kam über ihn, zu der Zeit, wo er die Qualität von „erhaben und erhöht, sehr, sehr hoch“ vergessen hatte, und anfing in den Angelegenheiten von Fleisch und Blut teilzunehmen, und von dort die Bäume zu messen, und sich auch durch Berechnungen aufzubauen. Er berechnete die Berechnungen anderer, doch steht es schon geschrieben: „Und du hast gefunden.“ Und Ravnai sagte: „Bis es ihm in die Hände kommt.“ Das bedeutet, dass er es nicht nur durch Sehen erwirbt; und dies ist die Definition des Einfaltspinsels: „Er kauft nicht, bis er es in den Händen hält.“ Daher lehrt der Tana von den zwei Pforten, eine im Finden, und eine im Handeln, um zu verstehen und anzuleiten, bis er es tatsächlich in seinen Händen hält. Und es scheint so, als würde er es am Ende der Tage herausfinden. Unsere Weisen sagen: „Sieht er, von wem er die Münzen genommen hat?“ Sie erklären, dass er von zwei Leuten genommen hat (was zudem noch andeutet, dass es am Ende der Tage enthüllt wird), von einem – freiwillig- und vom anderen – unfreiwillig, und wir wissen nicht, mit wem es freiwillig, und mit wem es unfreiwillig war. Das ist die Bedeutung des Verses: „Was sollen wir mit unserer Schwester machen, am Tage, wenn für sie ausgesagt wird?“ Sie wird erscheinen und am Ende der Tage zu sehen sein, da wir auf den Tag des Messias warten werden.

Lasse uns zu unserem Thema zurückkehren, welches hauptsächlich darum geht, mehr über den Gebenden des Geschenkes zu lernen, Seine Größe, Seinen Wert, und dann wird er mit wahrer Dwekut (Anhaftung) belohnt werden, und die Geschmäcker der Tora erlangen, da es kein anderes Heilmittel in dieser Welt gibt als dieses.

Ich werde ein feines und angenehmes Gedicht dazu rezitieren, welches einem wahren Herzen Freude bringt, und welches in zehn Verfahren ausprobiert und geprüft worden ist.

Mein Tropfen, mein Tropfen, du bist so fein, all die Weiten meines Lebens,

All meine Morgen, all meine Abende.

Das Gesicht der Vorhänge, du hebst die Hülle, in die Weiten meiner Zukunft,

All meine Trauer, all mein Trost.

Die Einöde, die Vielzahl soll dich mit Ästen tragen, die ich hinzufügte,

All mein Ruin, all meine Füllung.

Du durchbohrst mein Herz, und dein ganzer Gewinn ist in meiner Hand, von all den Bannern meiner Liebe, all meinem Gold, all meiner Ware.

Ein guter Gast, was sagt er? „All die Probleme, mit denen der Herrscher sich plagte, plagte er sich nur für mich“, bezogen auf den Vers: „Man muss sagen ‚Die Welt wurde für mich erschaffen.‘“ So ist es auch, da, wie auch die ganze Welt für ihn erschaffen worden ist, so sind auch all die Elemente der Realität für ihn erschaffen worden.

Für ein Individuum sind – aufgrund der Vereinigung – das Allgemeine und das Einzelne gleich, und alles, was alle Menschen der Welt am Ende der Korrektur erreichen werden, erreichen vollkommene Individuen in ihrer Generation. Denn jeder kann all die Elemente seiner Organe in der Tora finden, denn so wie sie grundsätzlich für das gesamte Kollektiv aufgebaut ist, so ist sie auch grundsätzlich für ein Individuum aufgebaut. Darüber hinaus gibt es im Kollektiv nicht mehr, als es im Individuum gibt, und das ist eine wahre und vollständige Messung aus einer erhabenen Klärung.

Denn es steht geschrieben „Mit ihrer Liebe wirst du immer entzücken“, und „Du sollst darüber nachsinnen Tag und Nacht“ und „Die Tora, der Schöpfer und Israel sind Eins.“ Es ist eine Klärung, die vollkommen angepasst ist, da alles Eins ist, und das Spirituelle nicht in Teile geteilt werden kann. Man muss sich heiligen und reinigen, im Verstand und im Herzen, und wenn du mit den Segnungen der Tora segnen wirst wie zuvor, wirst du den bedeutenden Vers erlangen: „Siehe jetzt, da Ich Ich bin, und da kein anderer Gott mit Mir ist.“

Ich bitte dich, für deinen eigenen Vorteil und deine Freude, schicke mir regelmäßige Informationen zu deiner Lage in der Tora, da es viel Zeit einsparen wird. Wisse, dass die Ausdehnung der Zeit der Korrektur den Wert der Korrektur verringert, und alles Spirituelle entwickelt sich und erhebt sich, wenn es weniger Zeit kostet. Wenn du wüsstest, so wie ich es weiß, dass die Verlängerung des Aufenthalts auf den Pfaden des Lichts schadet, dann wärst du sicherlich schneller in deiner Arbeit.

Obwohl ich es mir weder wünsche, noch dazu berechtigt bin, für dich zu arbeiten, ist es erlaubt und eine große Mizwa (Gebot), die Geliebten, die du im Felde, welches der Ewige gesegnet hat, vorfindest, zu erfreuen und ihnen den Weg zu versüßen. Unsere gesamte Beschäftigung im Leben ist es einzig, die Shechina aus dem Staub zu erheben, sie zu erfreuen, vor ihr mit all unserer Macht zu singen, immer, mit dem, was dir gewährt wird, den Schöpfer mit deinem Munde zu lobpreisen, und das vor allem dort, wo wir des Erfolges sicher sein können. Aus diesem Grunde brauche ich dringend Informationen von dir, sodass wir dann in Liebe zusammen erfüllt sein mögen, um die Dornen zu verbrennen, so dass wir die höhere Rose bald in unseren Tagen erblicken mögen, Amen, möge es so sein.

Yehuda

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