1984/5 Was gibt uns das Gesetz „Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst“?
Was gibt uns das allgemeine Gesetz (Klal)[1]: „Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst?“ Durch dieses Gesetz können wir zur Liebe zum Schöpfer gelangen. Wenn das so ist – was gibt uns dann die Erfüllung der übrigen 612 Gebote?
Zunächst müssen wir verstehen, was ein allgemeines Gesetz bedeutet. Bekanntlich besteht eine Gesamtheit aus vielen Einzelheiten, und ohne diese Einzelheiten gibt es keine Gesamtheit.
So sprechen wir zum Beispiel von einer „heiligen Gemeinde“. Damit ist gemeint: viele einzelne Menschen, die sich versammelt und miteinander verbunden haben, sodass sie eine Einheit bilden. Danach wird ein Vorsteher der Gemeinde bestimmt und Ähnliches. Eine solche Versammlung wird „Zehner“ oder „Gemeinde“ genannt. Erst wenn mindestens zehn Menschen anwesend sind, kann man im Gebet die „Heiligung“ (Kedusha) sprechen.
Darüber heißt es im heiligen Sohar: „Wo sich zehn Menschen versammeln, dort weilt die göttliche Gegenwart.“ Das bedeutet, dass es an einem Ort, wo zehn Menschen sind, schon Raum für die Offenbarung der Shechina gibt.
Daraus folgt: Das Gesetz „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ gründet sich auf die 612 Gebote. Das heißt, wenn wir die 612 Gebote erfüllen, können wir zu diesem allgemeinen Gesetz gelangen. Somit führen die Einzelheiten zur Gesamtheit. Und wenn wir die Gesamtheit besitzen, können wir zur Liebe zum Schöpfer gelangen, wie es geschrieben steht: „Meine Seele sehnt sich nach dem Ewigen“ (Psalm 84,3).
Doch der Mensch kann nicht alle 612 Gebote allein erfüllen. Zum Beispiel das Gebot der Auslösung des Erstgeborenen: Wenn einem zuerst eine Tochter geboren wird, kann man dieses Gebot nicht mehr erfüllen. Ebenso ist eine Frau von zeitgebundenen Geboten befreit, wie etwa vom Tragen der Schaufäden (Zizit) oder der Gebetsriemen (Tefillin).
Doch weil „ganz Israel füreinander bürgt“, folgt daraus, dass durch alle gemeinsam alle Gebote erfüllt werden. Daher kann man durch die besondere Kraft der 612 Gebote zum Gesetz „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ gelangen.
[1]Das Wort Klal bedeutet auf Hebräisch sowohl „allgemeines Gesetz“ als auch „Kollektiv“ und „Gesamtheit“.
überarbeitet, EY, 25.08.2025

Durch das Buch Sohar,das ich einige Jahre mit ( Unterbruch ) studiert habe, wird mir bewusst, die Aussagen von Rav. Leitmann, zu verstehen. Es ist so,dass durch diese weltliche Sprache beeinflusst die Selle, was wir eigentlich sind. Ich nenne das die Sprache ohne Sprache. Das Buch Sohar ist das höchste Geschenk was einem Geschöpf passieren kann. Ich danke Rav. Leitmann und Edi Yusupov , für das wunderbar Geschenk, was ich weiterhin studieren werde. Alberto Manco.