25. November 2022, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sollte vor allem auf der rechten Linie wandeln, d.h. gute Taten tun und den eigenen Zustand als vollständig empfinden, während er dem König dient und glaubt, dass er Ihm durch seine Handlungen Genuss bereitet.

Zusätzlich sollte er sich Zeit nehmen, auf der linken Linie zu gehen, d.h. sich selbst zu prüfen, aber die linke sollte der rechten Linie untergeordnet sein. Das heißt, dass der Mensch nicht darauf abzielt, auf der linken Linie zu sein, weil er die Eigenschaft der linken Linie will, sondern nur, um die rechte Linie zu vervollkommnen, und um zu zeigen, dass obwohl es das Bewusstsein und eine Überprüfung seines Zustandes gibt, er über dem Verstand geht, was „rechte Linie“ und „Glaube“ genannt wird.

Als die „mittlere Linie“ wird jene bezeichnet, die zwischen den beiden Linien entscheidet und die rechte Linie bevorzugt. Sie wird als Achoraim (Rückseite) der spirituellen Stufe definiert. Dank dieser Vereinigung wird man daraufhin würdig, die Eigenschaft Panim (Angesicht/vorne) der spirituellen Stufe zu erlangen.

Rabash, Ausgewählte Notizen, Artikel 27, Drei Linien

24. November 2022, Gute-Nacht-Text

„Den Reinen und den Gerechten sollst du nicht umbringen.“

„Gerechter“ bedeutet, dass er den Schöpfer rechtfertigt, indem er alles, was er fühlt, ob gut oder schlecht, über dem Verstand aufnimmt. Diese Eigenschaft wird als „rechts“ [rechte Linie] erachtet.

Und „rein“ bedeutet die Reinheit einer Sache, eines Zustands, wie er ihn sieht, denn „Der Richter hat nur das, was seine Augen sehen“. Und wenn er eine Sache nicht versteht, oder wenn er eine Sache nicht erfassen kann, darf er die Formen nicht verwischen, so wie sie ihm erscheinen. Und diese Eigenschaft gilt als „links“ [linke Linie] und er muss sie beide aufrechterhalten.

Baal HaSulam, Shamati 135. Den Reinen und den Gerechten sollst du nicht umbringen

23. November 2022, Gute-Nacht-Text

Die Reinigung (Hisdakchut) des Massach, die im Parzuf stattfindet, führt auch dazu, dass das Licht sich entfernt. Denn das Licht kann nach dem Zimzum (Einschränkung) nur im Kli des Massach wahrgenommen werden, welcher die zurückweisende Kraft darstellt. Und dies ist die Essenz des Kli.

Und wenn jenes Kli verschwindet, dann verschwindet auch das Licht, das heißt, das Kli wird als Glauben über dem Verstand erachtet. Und dann tritt das Licht zutage.

Wenn das Licht zutage tritt, dann liegt es in seiner Natur, das Kli zu reinigen, also das Kli des Glaubens zu annullieren. Da es so ist, das heißt, weil es in ihm zu einer Form des Wissens wird, entfernt sich das Licht augenblicklich von ihm. Deswegen muss man darauf achten, dass man das Kli des Glaubens vergrößert, also den Massach über dem Wissen, und dann wird die Fülle nicht vor ihm Halt machen.

Und das ist die Bedeutung davon, dass es jedem Kli an Licht mangelt, also dass es nicht vom Licht erfüllt ist, welches ihm fehlt. Daraus folgt, dass jeder Ort, an dem es ihm fehlt, zum Ort für den Glauben wird. Wäre es gefüllt, dann hätte kein Kli die Möglichkeit, ein Ort für den Glauben zu sein. 

Baal HaSulam, Shamati 200. Die Reinigung des Massach

22. November 2022, Gute-Nacht-Text

Selbst wenn der Mensch erkennt, dass die Höhere Kraft ihm helfen kann, und er versteht, dass die einzige Möglichkeit das Gebet ist, kommt der Körper und macht ihm klar: „Du siehst, wie viele Gebete du schon gebetet hast, aber keine Antwort von oben darauf erhalten hast. Warum also noch beten, dass die Höhere Kraft dir helfen soll? Du siehst doch, dass du keine Hilfe von oben bekommst.“
Zu diesem Zeitpunkt kann der Mensch nicht beten. Dann muss er sich noch einmal durch den Glauben überwinden und glauben, dass die Höhere Kraft das Gebet eines jeden Mundes erhört. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Mensch geschickt ist und gute Eigenschaften hat oder nicht. Vielmehr muss er sich überwinden und über den Verstand hinaus glauben, dass auch wenn seine Vernunft ihm sagt, dass er schon viele Male gebetet hat und immer noch keine Antwort von oben erhalten hat, er trotzdem noch einmal beten muss. Sich über den Verstand zu erheben und zu bitten, dass die Höhere Kraft einem hilft, sich gegen die eigene Ansicht zu stellen und zu beten, erfordert Überwindung.

Rabash, 1989/23, Was bedeutet es in der Arbeit, “wenn du das bittere Kraut schluckst, wirst du nicht aus dir hinauskommen”?

21. November 2022, Gute-Nacht-Text

Will ein Mensch alles um der Höheren Kraft, und nicht um seiner selbst willen tun, wehrt sich sein Körper mit aller Kraft dagegen. Er argumentiert: „Warum willst du mich töten? Du kommst zu mir mit der Forderung, nur noch um der Höheren Kraft, und nicht um meiner selbst Willen zu arbeiten. Das bedeutet, die vollständige Aufhebung des Willens zu empfangen. Dabei argumentierst du mit den Worten der Weisen, die sagen: ‚Die Tora existiert nur in demjenigen, der sich über ihr zu Tode arbeitet‘. Und dies soll bedeuten, dass man alles, was für den eigenen Nutzen ist, für tot erklären und sich nur noch um den Nutzen für die Höhere Kraft kümmern soll. Vorher kann ein Mensch nicht mit der Tora belohnt werden.“

Der Mensch erkennt aber, dass es unrealistisch ist, dass er die Kraft aufbringen kann, sich gegen seine Natur zu stellen. Darum hat er keine andere Wahl, als sich an die Höhere Kraft zu wenden und zu sagen: „Jetzt bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich sehe, dass ich verloren bin, wenn Du mir nicht hilfst. Ich werde niemals die Kraft haben, den Willen zu empfangen zu überwinden, denn das ist meine Natur. Nur Du kannst mir eine andere Natur geben.“

RABASH, 1991/37, Was ist die Tora und was ist die “Satzung der Tora“ in der spirituellen Arbeit?

20. November 2022, Gute-Nacht-Text

Man muss sich Tag und Nacht in der Tora engagieren, wobei Nacht und Tag gleichwertig sein sollen, so wie es im SoharBeShalach, geschrieben steht. Mit anderen Worten, der Zustand der Vollkommenheit, genannt ”Tag“, und der Zustand der Unvollkommenheit, genannt ”Nacht“, müssen gleich sein.

Das heißt, wenn das Ziel eines Menschen ist, um des Himmels Willen zu arbeiten, dann stimmt er zu, dass er der Höheren Kraft Freude bereiten möchte. Und wenn die Höhere Kraft möchte, dass er in einem Zustand der Unvollkommenheit bleibt, so ist er auch damit einverstanden. Die Zustimmung wird dadurch ausgedrückt, dass er seine Arbeit so verrichtet, als ob er dadurch mit Vollkommenheit belohnt würde. Dann, wenn für einen Menschen ”Tag” und ”Nacht” gleichwertig sind, wird dies als  ”Zustimmung“ betrachtet.

Gibt es darin aber einen Unterschied, liegt im Ausmaß des Unterschieds eine Trennung vor, und diese Trennung bedeutet, dass das Äußere den Menschen im Griff hat. Wenn ein Mensch also spürt, dass es für ihn einen Unterschied gibt, muss er die Höhere Kraft bitten zu helfen, damit es für ihn keinen Unterschied mehr gibt. Dann wird er mit Vollkommenheit belohnt.

RABASH, Artikel 300, Ein Land, in dem es für Brot keinen Mangel gibt 

 

19. November 2022, Gute-Nacht-Text

Durch den Schlag, mit dem die Höhere Kraft dem Menschen den Geschmack an der Arbeit nimmt, heilt Sie ihn. Dann nämlich, hat der Mensch keine andere Möglichkeit, als durch den Glauben über dem Verstand der Höheren Kraft zu dienen. Somit kann er nur durch diesen Schlag geheilt werden. Ohne ihn würde er getrennt von der Höheren Kraft verbleiben.

Nun wird ersichtlich, was die Weisen meinen, wenn sie sagen “dadurch, dass die Höhere Kraft ihn schlägt, heilt Sie ihn“(1). Die Heilung liegt darin, dass die Höhere Kraft dem Menschen die Möglichkeit gibt, aus eigenem Willen im Glauben über dem Verstand zu arbeiten.

Auch muss man die Aussage der Weisen “der Schöpfer erläßt ein Urteil, und der Gerechte widerruft es“(2), verstehen. Das bedeutet, die Höhere Kraft bestimmt, dass es dem Menschen an Freude in der Arbeit fehlen soll, und jemandem die Antriebskraft für die Arbeit zu nehmen, ist der härteste Erlass. Diesen widerruft nun aber ein Gerechter. Dadurch, dass er ohne jeden Lohn an Lebenskraft und Freude arbeiten will, wird der Erlass für nichtig erklärt. Dann steigt der Mensch auf eine höhere Stufe, denn jetzt befindet er sich im Zustand des reinen Glaubens und wird als jemand angesehen, der nichts mehr aus Eigeninteresse tut.

RABASH, Ausgewählte Artikel 289, Der Schöpfer ist nachsichtig mit den Gerechten

 

(1) Mechilta BeShalach

(2) Babylonischer Talmud, Traktat Moed Katan, 16

18. November 2022, Gute-Nacht-Text

Der Mensch soll sagen, dass, obwohl er sich – da er noch immer in seinem Egoismus versunken ist und nicht fähig ist, über dem Verstand etwas zu tun – in einem niedrigen Zustand befindet, die Höhere Kraft ihm dennoch Gedanken und Wünsche gegeben hat, sich mit Tora und Mizwot zu befassen. Sie hat ihm auch eine gewisse Kraft gegeben, um die Eigenschaft der Meraglim (Kundschafter, Spitzel) zu überwinden, welche ständig ihre Argumente darbringen. So bleibt er mit der Spiritualität in Verbindung. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Mensch achtsam sein und glauben, dass die Höhere Kraft sich um ihn kümmert und ihn auf dem Weg leitet, der ihn zum Königspalast führt. Er sollte sich also darüber freuen, dass sie über ihn wacht, selbst wenn sie ihm Abstiege gibt.

 

RABASH, 1990/6, Wann sollte man den Stolz in der spirituellen Arbeit verwenden?

17. November 2022, Gute-Nacht-Text

Wenn der Mensch sich entschließt, in einem Zustand zu arbeiten, der wie „Staub“ ist, das heißt, selbst wenn er den Geschmack von Staub in der Arbeit schmeckt, sagt er, dass es für ihn sehr wichtig ist, dies für den Schöpfer tun zu können. Für sich selbst dagegen, kümmert er sich nicht darum, welchen Geschmack er wahrnimmt. Und er sagt, dass diese Arbeit, bei der man den Geschmack von Staub schmeckt, bedeutet, dass der Körper diese Arbeit verspottet. Der Mensch sagt zum Körper, dass seiner Meinung nach diese Arbeit als „die Shechina [Göttlichkeit] aus dem Staub erheben“ bezeichnet wird.

Mit anderen Worten, obwohl der Körper bei dieser Arbeit Staub schmeckt, sagt der Mensch, dass es Kedusha [Heiligkeit] ist, und er den Geschmack bei der Arbeit nicht bemisst. Vielmehr glaubt er, dass der Schöpfer diese Arbeit genießt, da es hier gar keine Beimischung des Verlangens zu empfangen gibt, denn es gibt nichts zu empfangen, weil es in dieser Arbeit keinen Geschmack und keinen Sinn, sondern nur den Geschmack von Staub gibt. Und deshalb glaubt er, dass die spirituelle Arbeit so ist, und er freut sich. 

RABASH 1991/24, Was bedeutet es, dass man „einen Sohn und eine Tochter gebären sollte“ in der spirituellen Arbeit?

16. November 2022, Gute-Nacht-Text

Und der Zweck der Arbeit ist im Aspekt von Pshat (Verstehen, Einsicht) und der Natur, denn er hat in dieser Arbeit keine Möglichkeit  mehr, weiter nach unten zu fallen, da er bereits auf der Erde liegt. Und dies ist so, weil er keine Größe benötigt, da es für ihn immer wie etwas Neues ist.

Dies bedeutet, dass er immer so arbeitet, als hätte er gerade zu arbeiten begonnen.

Und er arbeitet im Aspekt der Annahme der Last des himmlischen Königreichs über dem Verstand. Das Fundament, auf welchem er die Reihenfolge der Arbeit aufgebaut hat, war in der niedrigsten Form. Und die gesamte Arbeit war über dem Verstand. Nur wer ein echter Narr ist, kann so niedrig sein, dass er ohne jegliches Fundament arbeitet, auf dem er den eigenen Glauben untermauern könnte, einfach ohne jegliche Unterstützung.

Und außerdem nimmt er diese Arbeit mit großer Freude an, so als hätte er echtes Wissen und Einsicht, auf die er die Gewissheit des Glaubens basieren kann, und genau im selben Maße über dem Verstand, genau im selben Maße, als hätte er Wissen. Wenn er daher auf diesem Wege beständig ist, kann er niemals fallen. Vielmehr kann er immer in Freude sein, dadurch, dass er glaubt, einem großen König zu dienen.

Baal HaSulam, Shamati 96. Der Abfall des Dreschbodens und des Weinkellers in der spirituellen Arbeit

15. November 2022, Gute- Nacht-Text 2022, Gute-Nacht-Text

Das Wichtigste ist das Gebet. Der Mensch muss die Höhere Kraft darum bitten, dass sie ihm hilft, über den Verstand gehen zu können. Er sollte mit Freude arbeiten, so als wäre er bereits mit dem Wissen der Kedusha (Heiligkeit) belohnt worden, und würde jene Freude bereits empfinden.

Auch sollte er die Höhere Kraft bitten, ihm die Kraft zu geben, über das Verlangen des Körpers hinausgehen zu können. Mit anderen Worten, obwohl der Körper nicht damit einverstanden ist, um des Gebens Willen zu arbeiten, bittet er die Höhere Kraft, in Freude arbeiten zu können, wie es sich für jemanden gehört, der einem großen König dient.

Er bittet die Höhere Kraft aber nicht ihm ihre Größe zu zeigen, damit die Arbeit für ihn einfacher würde. Vielmehr möchte er, dass er Freude an der Arbeit über dem Verstand erhält, sodass diese für ihn so wichtig wird, als hätte er bereits Kenntnis von der Kedusha.

RABASH, 1991/12, Diese Kerzen sind heilig

14. November 2022, Gute-Nacht-Text

Wenn ein Mensch in einen Zustand kommt, in dem er keinerlei Unterstützung hat, dann wird sein Zustand schwarz. Das ist die niedrigste Unterscheidung in der Höheren Welt, aus welchem  Keter (Krone, 1. Sefira) für den Niederen wird, da das Kli (Gefäß) von Keter ein Gefäß des Gebens ist. Denn die niedrigste Unterscheidung im Höheren ist Malchut (Königreich, 10. Sefira), welche nichts Eigenes hat. Das bedeutet, dass sie nichts hat und nur in dieser Form wird sie Malchut genannt. Wenn also ein Mensch das Königreich des Himmels auf sich nimmt – was in einem Zustand geschieht, in dem er nichts Eigenes hat – und das mit Freude, wird dadurch daraus Keter, was ein Gefäß des Gebens ist.

BAAL HASULAM, Shamati 42, Was bedeutet das Akronym Elul in der Arbeit?

13. November 2022, Gute-Nacht-Text

Leere gibt es nur dort, wo nichts existiert. Wie geschrieben steht: „Und hängte die Erde auf das Nichts.“ Somit entspricht das Maß der Erfüllung eines leeren Platzes dem, wie weit sich der Mensch durch den “Glauben über dem Verstand“ erhebt.

Das heißt, die Leere sollte mit Hilfe des “Glaubens über dem Verstand“, mit Erhabenheit gefüllt werden. Und deshalb sollte der Mensch den Schöpfer darum bitten, ihm die Kraft dafür zu geben. Das bedeutet, dass all diese Leere nicht erschaffen wurde, damit sich der Mensch leer fühlt, sondern damit er sich mit der Erhabenheit des Schöpfers füllen kann. Was bedeutet, dass er alles im “Glauben über dem Verstand“ annimmt.

RABASH, Shamati 13, Eine Granatapfel

12.November 2022, Gute-Nacht-Text

Kann ein Mensch mit geschlossenen Augen über den Verstand hinausgehen, glaubt er an die Weisen und geht den ganzen Weg, wird dies, da er noch keinen “Mund“ hat, Ibur (Einnistung) genannt. Ibur bedeutet, wie es geschrieben steht: „Die Stufe von Malchut (Königreich) welche Katnut, der kleinstmögliche und am eingeschränkteste Zustand ist, wird Ibur genannt. Von den Worten Evra (Zorn) und Dinin (aramäisch: Urteile). Es steht geschrieben: ‚Und der Herr wurde in mir um deinetwillen geschwängert.'“
Die Bedeutung von Evra und Dinin wird so interpretiert: Wenn ein Mensch mit geschlossenen Augen über den Verstand gehen muss, wehrt sich der Körper gegen diese Arbeit. Die Tatsache, dass sich ein Mensch immer überwinden muss, wird “Zorn, Grimm und Mühsal“ genannt. Denn es ist harte Arbeit, sich immer zu überwinden und vor dem Höheren zu annullieren, damit Er tue, was Er will. Das nennt man Ibur, das ist die am meisten eingeschränkte Katnut, die möglich ist.

RABASH, 1990/38, Was bedeutet “Ein Kelch des Segens muss voll sein“ in der spirituellen Arbeit?

11. November 2022, Gute-Nacht-Text

Bevor man zur Wahrheit gelangen kann, muss man glauben, dass die Wahrheit nicht so ist, wie man sie kennt und empfindet. Denn es ist so, wie geschrieben steht: „Sie haben Augen und sehen nicht; sie haben Ohren und hören nicht.“ Dies ist allein zwecks der Korrektur, damit der Mensch seine Ganzheit erreichen kann, denn er fühlt nur sich selbst und keine andere Wirklichkeit.

Man muss sein Herz ganz darauf ausrichten, im Glauben über dem Verstand zu sein. So stärkt und befähigt man es, das Angesichts [des Schöpfers] zu offenbaren. Im Sohar steht darüber geschrieben, dass die Shechina (göttliche Allgegenwart) Rabbi Shimon Bar Jochai sagte: „Es gibt keinen Ort, an dem man sich vor Dir verstecken kann.“ Das bedeutet, dass der Mensch trotz allen Verhüllungen, die er fühlt, glauben muss, dass darin das Licht des Schöpfers enthalten ist. Dies befähigt ihn, das Angesicht Seines Lichtes zu offenbaren.

Das nennt man das “Maß an Glauben“, welches den Menschen aus jeder Niedrigkeit und Verhüllung herauszieht. Es stärkt ihn darin, den Schöpfer zu bitten, Sich zu offenbaren.

RABASH, Dargot 236, Die ganze Erde ist voll Seiner Herrlichkeit

10. November 2022, Gute-Nacht-Text

Wenn sie die Arwut [Bürgschaft] in einem solchen Maße befolgen, dass jeder sich um seine Freunde kümmert und ihre Bedürfnisse befriedigt, können sie die Tora und Mizwot [Gebote] vollständig befolgen, was bedeutet, ihrem Schöpfer Freude zu bereiten.

Baal HaSulam, „Die Bürgschaft (Arwut)“

09. November 2022, Gute-Nacht-Text

Der Mensch bittet dann also in seinen Gebeten den Schöpfer nicht darum, dass die Schatten aus der Welt verschwinden mögen, sondern sagt: „Ich sehe, dass der Schöpfer wünscht, dass ich Ihm in dieser Form diene, die vollständig über dem Verstand ist.“ Und wenn dem so ist, sagt er bei allem, was er tut: „Natürlich hat der Schöpfer Genuss an dieser Arbeit, und was interessiert es mich dann, dass ich im Zustand der Verhüllung seines Angesichts arbeite?“

Da er um des Gebens willen arbeiten möchte, um dem Schöpfer Genuss zu bereiten, empfindet er keinerlei Entwürdigung in dieser Arbeit und hat nicht das Gefühl, dass für ihn das Angesicht des Schöpfers verhüllt ist oder dass der Schöpfer sich nicht an seiner Arbeit erfreut.

Baal HaSulam, Shamati 8. Was ist der Unterschied zwischen dem Schatten der Heiligkeit und dem von Sitra Achra?

 

08. November 2022, Gute-Nacht-Text

Ist ein Mensch in der Lage, auf dem Weg des Schöpfers voranzukommen, indem all seine Taten dem Himmel dienen, und er dadurch einen Zustand des Aufstiegs empfindet, fragt er sich: Was soll ich weiter tun? Dann lässt der Schöpfer “Sünder“ in seiner Welt auftauchen. Das heißt, schlechte Gedanken, wie dass es sich nicht lohnt, für den Himmel zu arbeiten, sondern nur für sich selbst. Somit befindet er sich im Abstieg, und erkennt nicht, dass ihm dieser gegeben wurde, um auf dem Weg des Schöpfers voranzuschreiten und die Erkenntnis der Kedusha (Heiligkei) zu erlangen. Er meint, dass er einen Rückschritt erleidet, weil er nicht für den Schöpfer arbeitet, sondern wie die Allgemeinheit. Da er sich jedoch von der Arbeit der Allgemeinheit losgesagt hat, und nicht mehr zu ihr zurückkehren kann, steht er hier und dort mit leeren Händen da.

Der Mensch befindet sich also zwischen Himmel und Erde. Und er hat das Gefühl, dass sein Zustand schlimmer ist als der anderer Menschen. Dann kann er den Schöpfer von ganzem Herzen bitten und beten, wie es heißt: „Erbarme dich, o Herr, denn ich bin unglücklich; heile mich, o Herr, denn mein Körper zittert und Du Herr, wie lange?“

RABASH, 1989/15, Was bedeutet es, dass “die Gerechten durch die Sünder gesehen werden“, in der spirituellen Arbeit?

07. November 2022, Gute-Nacht-Text

Wenn der Mensch zwischen Himmel und Erde steht, so bittet er den Schöpfer um nichts Überflüssiges, sondern einzig um das Licht des Glaubens. Dass also der Schöpfer ihm seine Augen öffnen möge, damit er die Eigenschaft des Glaubens auf sich nehmen kann. Dies wird “die Shechina aus dem Staub erheben“ genannt. Dieses Gebet wird aus “jedem Mund“ angenommen. In welchem Zustand der Mensch sich auch befindet – wenn er darum bittet, seine Seele hinsichtlich des Glaubens zu beleben, dann wird sein Gebet erhört.

Dann, wenn sein Gebet nur darin liegt, dass man sich seiner von Oben erbarmen möge, damit er seine Lebenskraft aufrechterhalten kann, wird dies “Barmherzigkeit“ genannt. Und das ist die Bedeutung dessen, was im Sohar steht, dass ein Gebet “eines Armen“ sofort angenommen wird. Ist das Gebet also für die heilige Shechina, wird es sofort erhört.

BAAL HASULAM, Shamati 113, Das Gebet der Achtzehn (Segenssprüche)

06. Oktober 2022, Gute-Nacht-Text

Es gilt als eine individuelle Berechnung, wenn man für sich selbst arbeitet. Stellt man eine globale Berechnung an, dann würde der Einzelne mehr produzieren, als er für sein eigenes Vergnügen und seinen Lebensunterhalt braucht. Würde sich also das “Empfangen für sich selbst“ in Geben verwandeln, könnte das Individuum das gesamte von ihm Produzierte, ohne dafür zu leiden, genießen.

BAAL HASULAM, Der Frieden in der Welt