1. Mai 2024, Gute-Nacht-Text

Wenn sein Verstand ihm das wahre Gesicht seines Freundes zeigt, der ihn hasst, was kann er dem Körper darüber sagen? Warum soll er sich vor dem Freund beugen?

Die Antwort ist, dass er Dwekut (Anhaftung) mit dem Schöpfer erreichen will, genannt „Gleichheit der Form“, was bedeutet, nicht an seinen eigenen Nutzen zu denken. Also, warum ist Unterwerfung eine schwierige Sache? Der Grund dafür ist, dass er seinen eigenen Wert annullieren muss, und das ganze Leben, das er leben möchte, wird nur mit der Betrachtung seiner Fähigkeit sein, für den Nutzen anderer zu arbeiten, beginnend mit der Nächstenliebe zwischen Mensch und Mensch bis zur Liebe zum Schöpfer.

Und weiter, hier ist der Platz, wo er sagen kann, dass alles, was er macht, ohne jegliches Selbstinteresse ist. Denn der Verstand fordert, dass die Freunde ihn lieben müssen, aber er überwindet seinen Verstand und geht über dem Verstand.

RABASH, Artikel 30 (1988) “Was wir in der Versammlung der Freunde suchen sollen”

 

30. April 2024, Gute-Nacht-Text

Wenn jemand irgendwohin gehen will, aber es Menschen gibt, die ihn daran hindern, den Weg zu gehen, den er gehen will, und jeder zieht ihn in Richtung des Ortes, den der andere will. Und wenn derjenige, der gezogen wird, nicht die Kraft besitzt, sie zu unterwerfen, dann wird er weggezogen von dem Ort, zu dem er gelangen will, hin zu dem Ort, den der Stärkste von ihnen will, denn er unterwirft alle anderen, weil er Kraft besitzt.

Genauso verhält es sich mit der spirituellen Kraft. Der Mensch besteht aus vielen Verlangen, und jedes dieser Verlangen will die anderen Verlangen unterwerfen und den Körper verleiten, ihm zu folgen.

RABASH, Notizen 696. „Deine Kraft zu haben – zur Tora”

Spirituelle Funken: Rabash, Verschiedene Anmerkungen, Artikel 128. „Preist den Herrn, unseren Gott“

„Preist den Herrn, unseren Gott, und verneigt euch vor Seinem Heiligen Berg, denn der Herr, unser Gott, ist heilig.“

„Erhabenheit“ bedeutet, dass wir die Erhabenheit und Größe des Schöpfers nur durch Dwekut [Anhaftung] und Gleichheit der Form erreichen können, wenn wir die Erhabenheit und Größe des Schöpfers erkennen wollen. Was ist also „Gleichheit der Form“ und wie erreicht man sie?

„Verneigt euch vor Seinem Heiligen Berg.“

Verbeugung bedeutet Hingabe; wenn man seinen Verstand ignoriert und annulliert, was der Verstand versteht oder nicht versteht. Vor welcher Eigenschaft annulliert man sich? Vor „Seinem Heiligen Berg“. Har [Berg] bedeutet Hirhurim [Reflexionen], also Gedanken.

„Heilig“ bedeutet „von der Materie getrennt“, wenn man kein Verlangen nach Empfangen hat. 

„Verbeugen“ bedeutet, den Körper zu unterwerfen, auch wenn er anderer Meinung ist, und nur Gedanken der Kedusha [Heiligkeit] zuzulassen. Das ist die Bedeutung von „Verbeuge dich vor Seinem heiligen Berg“.

Warum müssen wir uns den Gedanken der Kedusha unterwerfen, d.h. uns vom Empfangen zurückziehen? Weil „Der Herr, unser Gott, heilig ist“, denn der Schöpfer ist Geben.

Aus diesem Grund muss man mit dem Schöpfer in der Form gleich werden und nur dadurch kann man die Erhabenheit des Schöpfers erlangen. Danach kann man die Erhabenheit des Herrn erreichen.

 

29. April 2024, Gute-Nacht-Text

„Verneigt euch vor dem Berg Seiner Heiligkeit.“ Sich zu verneigen bedeutet Hingabe, das heißt, man nimmt sein Wissen zurück und sagt: Was der Verstand versteht oder nicht versteht, das setze ich außer Kraft und überwinde es. Vor wem nehme ich ihn zurück? Vor dem Berg Seiner Heiligkeit“. „Berg“ (Har) bedeutet Zweifel (Hirhurim), d.h. Gedanken. „Seine Heiligkeit“ bedeutet, dass er geheiligt und von allem abgesondert ist, d.h. er wendet sich von dem Wunsch zu empfangen ab. Sich zu “verneigen“ bedeutet, den Körper zu unterwerfen, obwohl er nicht einverstanden ist, und erst dann kann er nur Gedanken der Heiligkeit zu empfangen. Und das heißt: „Verneigt euch vor dem Berg seiner Heiligkeit“.

Und darum muss er sich vor den Gedanken der Heiligkeit verneigen, das heißt, sich vom Empfangen um zu empfangen trennen, denn „der Schöpfer, der Allmächtige ist heilig“, der Schöpfer ist nur gebend. Deshalb muss er in der Gleichheit der Form mit dem Schöpfer sein.

RABASH, Notizen 128 “Erhebt den Schöpfer, den allmächtigen”

28. April 2024, Gute-Nacht-Text

Unsere ganze Arbeit besteht nur darin, das Empfangen in „um zu geben“ zu verwandeln. Dies ist gegen unsere Natur und unser Verlangen. Uns wurde jedoch das Heilmittel der Tora und der Mizwot gegeben, wodurch wir die Kraft und die Fähigkeit erlangen, unseren Körper zu unterwerfen, damit alle unsere Absichten um des Schöpfers willen sind. Das ist die Bedeutung der Beschäftigung mit der Tora durch das Licht in ihr, ebenso wie die Beschäftigung mit guten Taten, d.h. der Liebe zu den Mitmenschen. Durch diese beiden [Handlungen] können wir den Zustand des Empfangens verlassen und uns des Zustandes des Gebens würdig erweisen.

RABASH, Brief 13

 

27. April 2024, Gute-Nacht-Text

Die gesamte Dunkelheit, die wir spirituell empfinden, rührt vom Bösen in uns her, vom Empfangen um zu empfangen. Unsere Weisen sagten in diesem Zusammenhang: „Ich habe die böse Neigung erschaffen; ich habe die Tora als Gewürz erschaffen“, was bedeutet, dass wir durch die Tora die Kraft erlangen, den Empfangenden in uns zu unterwerfen, damit er arbeiten kann, um zu geben.

Mit anderen Worten: Alles, was wir von der Tora und den Mizwot erhalten wollen, ist die Kraft, das Böse zu bezwingen. Und das ist unser ganzer Lohn, den wir von der Tora und den Mizwot zu erhalten hoffen, denn sobald wir die Kraft des Gebens erlangt haben, werden wir das Wohl und den Segen erlangen, die der Schöpfer für uns vorbereitet hat.

RABASH, Notizen 282. “Sei achtsam beim Einhalten sowohl eines leichten als auch eines schweren Gebotes – 2”

26. April 2024, Gute-Nacht-Text

Wenn jemand in der Tora Erfolg haben will, muss er darauf achten, dass der Wunsch, sich mit der Tora zu beschäftigen, in ihm stärker als seine übrigen Wünsche wäre. Und dann werden sie ihm nachgeben, denn der Starke hat die Macht, den Schwachen zu unterwerfen. Deshalb unterwirft das starke Verlangen ein Verlangen nach Müßiggang und Ruhm und allen anderen Verlangen.

RABASH, Notizen 696. „Deine Kraft zu haben – zur Tora“

 

25. April 2024, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sollte nicht denken, dass er seine böse Neigung aus eigener Kraft bezwingen kann. Vielmehr steht geschrieben: „Die Neigung des Menschen überwältigt ihn jeden Tag. Und ohne die Hilfe des Schöpfers würde er es nicht bewältigen“. Der Mensch sollte deshalb nicht sagen, dass er nicht in der Lage sei, sein Böses zu überwinden, denn er muss glauben, dass der Schöpfer, gesegnet sei Er, ihm helfen wird.

RABASH, Notizen 926. “Komm zum Pharao”

24. April 2024, Gute-Nacht-Text

Der Mensch muss mit sich selbst ringen, um sein Herz zu unterwerfen, denn das ist der Ort, wo seine Wünsche eingekleidet sind, und er muss die Herrschaft des Willens zu empfangen vertreiben und dem Wunsch, dem Schöpfer zu geben, die volle Herrschaft zu überlassen.

Wenn der Mensch mit der heiligen Arbeit beginnt, die darin besteht, all seine Arbeit auf den Schöpfer auszurichten, dann beginnen die Kriege zwischen diesen beiden Wünschen. Und der Mensch ist dann durch große Anstrengungen in der Lage zu überwinden und gewinnt den Krieg. Und dann dringt der Wunsch, dem Schöpfer zu dienen, in sein Herz ein.

RABASH, Artikel 18 (1984) “Und es soll geschehen, wenn du in das Land kommst, das der Herr, dein Gott, dir gibt”

23. April 2024, Gute-Nacht-Text

Gewähre mir Deine Barmherzigkeit, mit wahrer seelischer Hingabe zu beten, so dass ich würdig werde, indem ich mein ganzes körperliches Wesen aufhebe. Ich werde überhaupt nicht um meinen eigenen Vorteil beten, sondern um der völligen Selbsthingabe während des Gebets würdig zu werden, als existierte ich überhaupt nicht in der Welt. Und meine ganze Absicht im Gebet wird wirklich nur um Deines Namens Willen sein, um die Shechina [Göttlichkeit] aus dem Exil zu erheben, um Dein göttliches Wesen in der Welt zu offenbaren.

Likutey Tefilot [Verschiedene Gebete], Teil 1, Gebet 16

22. April 2023, Gute-Nacht-Text

Die Liebe des Schöpfers wird von beiden Seiten her interpretiert: Es gibt einen, der Ihn liebt, um Reichtum zu haben, ein langes Leben mit eigenen Söhnen, die ihn begleiten, um seine Feinde zu beherrschen, um Erfolg auf seinen Wegen zu haben – und deswegen liebt er Ihn. Und wenn es gegenteilig wäre, und der Schöpfer würde sein Glück mit hartem Gericht wenden, würde er Ihn hassen und Ihn überhaupt nicht lieben. Aus diesem Grund ist diese Liebe keine Liebe und besitzt kein Fundament, denn die Wurzel seiner Liebe gründet sich auf etwas, das, wenn dieses zurückgenommen wird, es auch die Liebe annulliert.

Vollständige Liebe ist Liebe auf beiden Seiten, ob in Din oder in Chessed und auf erfolgreichen Wegen. Er wird den Schöpfer lieben, sogar wenn Er seine Seele von ihm nimmt. Diese Liebe ist vollständig, denn sie ist auf beiden Seiten, in Chessed und in Din. Deswegen kam das Licht der Schöpfung heraus und wurde dann verhüllt. Als es verhüllt wurde, kam ein strenges Din heraus und die zwei Seiten Chessed und Din wurden ineinander eingeschlossen und dabei vollständig.

Baal HaSulam, Sohar, “Das Zweite Gebot”, Punkte 200-201

21. April 2024, Gute-Nacht-Text

In der spirituellen Arbeit wird gesagt, dass man nur für den Schöpfer arbeiten soll, also ohne jede Belohnung. Das bedeutet, dass der Mensch zur völligen Hingabe bereit ist, ohne irgendeine Belohnung, ohne eine Gegenleistung für seine Hingabe zu erhalten. Stattdessen ist es sein Ziel, sein Wesen, d.h. sein Verlangen zu empfangen, was die Schöpfung ist, vor dem Schöpfer aufzuheben. Das ist es, was er vor dem Schöpfer für nichtig erklären will, das ist sein Ziel. Das heißt, sein Ziel ist es, dem Schöpfer seine Seele zu übergeben.

RABASH, Artikel 12 (1985) “Jakob wohnte in dem Land, in dem sein Vater gelebt hatte”

20. April 2024, Gute-Nacht-Text

Spirituelle Hingabe ist bezüglich des Materiellen wertlos. Für Menschen, die in der materiellen Welt leben, ist Hingabe ein Mittel und nicht das Ziel, während es in der Spiritualität umgekehrt ist: Hingabe ist das Ziel.

RABASH, Artikel 12 (1985) “Jakob wohnte in dem Land, in dem sein Vater gelebt hatte”

19. April 2024, Gute-Nacht-Text

Die Anstrengungen, die der Mensch macht, sind nur eine Vorbereitung, um zur Hingabe zu gelangen. Daher sollte er sich zunehmend an die Hingabe gewöhnen, denn ohne Hingabe kann man keine Stufe erlangen. Sie ist das einzige Hilfsmittel, das den Menschen befähigt, all der Stufen würdig zu werden.

Baal HaSulam, Shamati 208. “Die Anstrengung”

18. April 2024, Gute-Nacht-Text

Es gibt ein Gebet, dass der Schöpfer ihm helfen möge, die Liebe seines Freundes zu spüren und dass der Freund seinem Herzen nahekommen möge.

RABASH, Brief 40

17. April 2024, Gute-Nacht-Text

Wenn wir die Stimme des Schöpfers hören, die zum Herzen spricht, wird er, wie in „derjenige, der kommt, um sich zu reinigen, dem wird geholfen“ im Heiligen Sohar gedeutet wird, von einer heiligen Seele unterstützt. Das bedeutet, dass das Herz die Stimme des Schöpfers hört und dann die Stimme der Heiligkeit die Herrschaft über alle Verlangen erhält, was das Verlangen zu geben ist. Und natürlich werden sie nicht zur Torheit zurückkehren, was bedeutet, dass sie nicht mehr sündigen werden, weil alle Verlangen zu empfangen sich dem Verlangen zu geben unterworfen haben.

Zu dieser Zeit erscheint all das Gute und Angenehme im Herzen, denn dann ist im Herzen Platz für den Eintritt der Shechina (Göttliche Gegenwart), und die Sanftmut und das Angenehme, der Geschmack und die Freundschaft breiten sich aus und füllen alle Organe des Menschen aus.

Das gilt besonders, wenn man die Stimme des Schöpfers hört. Zu dieser Zeit gibt sich der ganze Körper der Heiligkeit hin und unterwirft sich ihr.

Rabash, Brief 18

16. April 2024, Gute-Nacht-Text

Sobald ich die oben genannte Kleidung bereits habe, fangen gleich die Funken der Nächstenliebe an, in mir zu leuchten, und das Herz beginnt, sich zu sehnen und mit meinen Freunden zu vereinigen, und mir scheint, als würden meine Augen meine Freunde erblicken, und als würden meine Ohren ihre Stimmen vernehmen, und [als würde] mein Mund mit ihnen sprechen; als würden meine Arme sie umarmen, als würden meine Füße in Liebe und in Freude mit ihnen im Kreise tanzen. Ich verlasse meine physischen Grenzen und vergesse, dass es einen großen Abstand zwischen mir und meinen Freunden gibt, und das ausgestreckte Land von vielen Kilometern kann uns nicht trennen, als würden meine Freunde in meinem Herzen stehen und alles sehen, was sich dort abspielt. Ich fange an, mich meiner kleinlichen Taten gegenüber meinen Freunden zu schämen. Ich verlasse dann einfach die physischen Gefäße, sodass es in meinen Augen erscheint, als gäbe es keine andere Wirklichkeit in der Welt als mich und meine Freunde. Und danach wird auch das „Ich“ aufgehoben und in der Gesamtheit der Freunde vertilgt und aufgenommen, bis ich da stehe und verkünde, dass es keine Wirklichkeit in der Welt gibt – nur die Freunde.

RABASH, Brief 8

15. April 2024, Gute-Nacht-Text

Jeder muss sich selbst sehr anstrengen, um die Liebe zu den Freunden in seinem Herzen zu erschaffen.

RABASH, Artikel 1 (1985) Mach Dir einen Rav und kauf Dir einen Freund (Teil 1)

14. April 2024, Gute-Nacht-Text

Die Hauptsache ist die Anstrengung, d.h. der Wunsch, sich im Dienste des Schöpfers anzustrengen, denn normale Arbeit zählt überhaupt nicht, sondern das, was zum gewöhnlichen hinzukommt, ist das, was wir Anstrengung nennen. Ähnlich wie wenn man ein Pfund Brot essen muss, um sich zu sättigen, die gesamte Mahlzeit wird nicht als sättigend betrachtet, außer dem letzten Bissen Brot. Dieser kleine Bissen bewirkt, dass die Mahlzeit satt macht. Ebenso bei der spirituellen Arbeit: Der Schöpfer erkennt nur den Überschuss zur normalen Arbeit, das sind die Otiot (Buchstaben) und die Kelim (Gefäße), um das Licht Seines Angesichts zu empfangen. Verstehe dies gut.

Baal HaSulam, Brief 38

13. April 2024, Gute-Nacht-Text

Wenn es in der Gemeinschaft einige Menschen gibt, die das Ziel von Dwekut mit dem Schöpfer erreichen können, und dies dem Schöpfer mehr Zufriedenheit bereitet, als wenn er selbst damit belohnt würde, näher an den Schöpfer heranzukommen, so verzichtet er selbst. Hingegen will er, dass der Schöpfer ihnen hilft, weil dies Oben mehr Freude als seine eigene Arbeit bringt. Aus diesem Grund betet er für die Gemeinschaft, dass der Schöpfer ihr hilft und ihr das Gefühl gibt, dass sie Befriedigung von der Fähigkeit, dem Schöpfer Genuss zu bereiten, erhält.

Und da alles eines Erwachens von unten bedarf, gibt es das Erwachen von unten, und andere werden das Erwachen von Oben empfangen, je nachdem was der Schöpfer als nützlicher für Sich betrachtet.

RABASH, Artikel 15 (1986) “Ein Gebet der Vielen”