22. April 2023, Gute-Nacht-Text

In welchem Zustand auch immer ein Mensch sein Gebet erhebt, er sollte stets in die anderen eingeschlossen sein und in die ganze Gemeinschaft einbezogen sein. So heißt es von der Shunammitin, dass Elisha zu ihr sagte: „Hast du etwas, dass bei dem König für dich gesprochen wird?“ Und sie sagte: „Ich wohne inmitten meines Volkes“. Mit anderen Worten: „Ich möchte Oben nicht hervorragen, sondern mich mit dem Haupt in die Menge einschließen und keine Ausnahme machen“. Der Mensch sollte sich ebenso in die Gemeinschaft einfügen und darf sich nicht als einzigartig ansehen.

„Sohar für alle“, VaYetze [Und Jakob ging hinaus], 284-285

21. April 2023, Gute-Nacht-Text

Wenn eine Gruppe von bestimmten Menschen gebildet wird, und diese sich versammeln, muss es jemanden gegeben haben, der eben diese Gemeinschaft zu gründen wünschte, und diese Menschen als geeignet dafür hervorgehoben hat. Mit anderen Worten, jeder von ihnen hatte einen Funken der Liebe zu Freunden, doch dieser Funke konnte das Licht der Liebe nicht entzünden, das in jedem scheinen sollte, sodass sie zustimmten, sich zu verbinden, damit aus allen Funken eine große Flamme entsteht. Auch jetzt, wenn der Mensch die Freunde heimlich beobachtet, sollte er sich überwinden und sagen: „Da sie alle darin übereinstimmten, den Weg der Nächstenliebe zu beschreiten, als die Gemeinschaft gegründet wurde, ist es jetzt immer noch so.“ Und wenn jeder seinen Freund positiv beurteilt, werden sich alle Funken erneut entzünden und sie werden wieder zu einer großen Flamme.“

RABASH. Artikel 9 (1984) „Man sollte immer die Balken seines Hauses verkaufen“

20. April 2023, Gute-Nacht-Text

Bemüht euch, alleinig die Verdienste der Freunde zu sehen und nicht ihre Fehler, und verbindet euch miteinander in wahrer Liebe, bis hin zu „die Liebe wird alle Verbrechen bedecken“.

Baal HaSulam, Brief 13

19. April 2023, Gute-Nacht-Text

Es gibt ein Gebet, nämlich dass der Schöpfer dir helfen möge, die Liebe deines Freundes zu spüren, und dass dein Freund deinem Herzen nahe ist.

RABASH, Brief Nr. 40

18. April 2023, Gute-Nacht-Text

Das Wichtigste, was einen dazu bringt, seine Freunde zu lieben, ist, sich in den eigenen Augen für niedrig und verachtenswert zu halten. Wenn er alle eigenen Handlungen immer bemängelt und hingegen die Rechtschaffenheit und die Taten seines Freundes in seinen Augen als sehr groß ansieht, lernt er dadurch seinen Freund zu lieben und ist mit ihm eins. Umgekehrt, wenn er sich selbst in den eigenen Augen für groß hält und stolz ist, sieht er natürlich die Fehler seines Freundes und hasst ihn somit, als wäre sein Freund in seinen Augen sehr gering.

Maor VaShemesh, Tetzave

17. April 2023, Gute-Nacht-Text

Nachdem er sich mit einer Gruppe Menschen zusammengetan hat, die wie er die Stufe der Liebe zum Schöpfer erreichen will, wünscht er sich von ihr Kraft, damit er um des Gebens willen arbeiten kann. Er will berührt sein von ihren Worten über die Notwendigkeit, die Liebe zum Schöpfer zu erlangen, und muss jeden Freund in der Gruppe größer als sich selbst ansehen.

… Das ist der Grund, warum jeder das Gefühl haben sollte, der Geringste von allen zu sein, denn wenn er die Gruppe nicht über sich selbst stellt, ist er nicht begeistert und schätzt nicht, was seine Freunde schätzen. Daher ist jeder verpflichtet, sich als der Geringste von allen zu fühlen. Denn ein Großer kann nicht von einem Kleinen empfangen, und sich auch nicht von seinen Worten beeindrucken lassen. Nur der Kleinere ist davon beeindruckt, wenn er den Größeren wertschätzt.

RABASH, Artikel 8 (1985) „Mach dir einen Rav und kauf dir einen Freund – 2“

16. April 2023, Gute-Nacht-Text

Jeder sollte selbst große Anstrengungen unternehmen, damit in seinem Herz die Liebe zu den Freunden geboren wird.

RABASH, Artikel 1 (1985), „Mach Dir einen Rav und kauf Dir einen Freund (Teil 1)“

15. April 2023, Gute-Nacht-Text

Obwohl die Tugenden deines Freundes nicht so sind, wie du es gerne hättest, musst du ihn tolerieren und lieben, um des Schöpfers willen, der ihn so erschaffen hat.

Das heilige Shlah, Shaar HaOtiot („Das Tor der Buchstaben“), 2

14. April 2023, Gute-Nacht-Text

Wir müssen uns bewusst machen, dass uns das Gebot der Liebe zu Freunden gegeben wurde, um durch dieses zu lernen, die Würde des Königs nicht zu verletzen. Anders gesagt, wenn es nicht unser einziger Wunsch ist, nur dem Schöpfer Genuss zu bereiten, wird der Mensch die Würde des Königs verletzen, und das heißt, dass er die Kedusha (Heiligkeit) den Äußeren überlässt. Daher dürfen wir die Wichtigkeit der Arbeit der Freundesliebe nicht geringschätzen, denn dadurch wird der Mensch lernen, aus seinem Egoismus herauszutreten und sich auf den Weg der Nächstenliebe zu begeben. Und sobald der Mensch seine ganze spirituelle Arbeit in der Freundesliebe abschließt, kann er der Liebe zum Schöpfer würdig werden.

RABASH, Artikel 13 (1986), „Komm zum Pharao, 2“

13. April 2023, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sollte sich sehr anstrengen, seine Eigenschaften zu überwinden, um sie zum Wohle des Nächsten umzuwandeln, und würdig zu sein, mit diesen Eigenschaften für den Schöpfer zu arbeiten. Denn wenn ein Mensch bereits in seinen Eigenschaften korrigiert worden ist, so dass er zum Wohle des Nächsten arbeiten kann, ist er fähig, am Glauben an den Schöpfer zu arbeiten. Denn nun ist er bereit, des Glaubens würdig zu sein, denn dann hat er bereits die Gleichheit der Form, die „Verschmelzung mit Seinen Eigenschaften“ genannt wird, entsprechend der Aussage: „Wie er barmherzig ist, so sei auch du barmherzig“.

RABASH, Brief 66

12. April 2023, Gute-Nacht-Text

Ich beauftrage euch, dass ihr anfangt, einander mit aller Kraft zu lieben, euch in die Leiden der Freunde einzufühlen, euch an den Freuden der Freunde zu erfreuen, so sehr das möglich ist. Ich hoffe, dass ihr diese meine Worte befolgt und in vollem Umfang und in Vollkommenheit einhaltet.

Baal HaSulam, Brief 49

11. April 2023, Gute-Nacht-Text

Lasst mich euch an die Gültigkeit der Liebe zu den Freunden erinnern, jetzt und zu jeder Zeit, denn genau darauf basiert unser Existenzrecht, und danach wird unser baldiger Erfolg bemessen. Wendet euch deshalb von allen unwirklichen Verpflichtungen ab und denkt nur daran, Taktiken zu entwickeln, um eure Herzen wirklich miteinander zu vereinen, damit die Worte „liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ in euch wahr werden, denn der Vers geht nicht über das Wörtliche hinaus, und ihr werdet durch den Gedanken der Liebe gereinigt, die alle Mängel bedeckt. Und prüft mich darin und fangt an, euch in wahrer Liebe zu verbinden, dann werdet  ihr sehen, dass „der Gaumen schmecken wird“.

Baal HaSulam, Brief 47

10. April 2023, Gute-Nacht-Text

Es steht geschrieben: „der Schöpfer ist eins und Israel sind eins“; daher haften sie am Schöpfer, denn dem Einen ist es angenehm, sich an den einen anzuhaften. Und wann wird das sein? Es geschieht, wenn Israel sich verbünden und in vollständiger Einheit zusammen sind, zu dieser Zeit werden sie als eins betrachtet und der Schöpfer weilt unter ihnen, denn Er ist einer. Aber wenn ihre Herzen sich unterscheiden und sie voneinander getrennt sind, können sie nicht an dem Einen haften und der Schöpfer ist nicht unter ihnen.  Stattdessen gibt es Platz für andere Götter. Dies wird im Vers „und ihr, die ihr verschmolzen seid“ gesagt, was bedeutet, wenn ihr aneinander angehaftet und miteinander vereint seid, „werden alle leben“. Da sie alle in einer Einheit sind, ist  es dem Einen angenehm, zu verschmelzen mit dem geeinten, und der Eine, der Schöpfer, weilt unter ihnen.

Degel Machane Ephraim, WaEtchanan [Und ich flehte]

9. April 2023, Gute-Nacht-Text

Nachdem der Mensch von seinem Nächsten ein Gewand der Liebe erhalten hat, empfindet er Freude nur noch aufgrund der Liebe zum Nächsten und vergisst die Eigenliebe. Und dann beginnt jeder der beiden, nur noch zu genießen, dass er sich um seinen Freund kümmert. Und er hat keinen Platz, sich um sich selbst zu sorgen, denn ein Mensch kann sich nur dort anstrengen, wo er Genuss empfangen wird. Und da er damit befasst ist, seinen Nächsten zu lieben, und gerade daraus Freude schöpft, kann er kein Vergnügen daran haben, sich um sich selbst zu kümmern.

RABASH, Ausgewählte Notizen, Artikel 759 „Der Mensch als Ganzes“ 

8. April 2023, Gute-Nacht-Text

Jemand, der wirklich dem Schöpfer dienen will, sollte alle Geschöpfe umfassen, sich mit allen Seelen verbinden, sich in sie einbeziehen und sie in ihn. Das heißt, man sollte für sich nur das übrig lassen, was für die Verbindung mit der Shechina [Göttlichkeit] benötigt wird. Dazu braucht es Verbindung mit allen Menschen, allen Geschöpfen, und es sollte alles für die Korrektur der Shechina zu ihrer Wurzel erhoben werden.

Degel Machane Ephraim, BeShalach [Als Jakob sandte]

7. April 2023, Gute-Nacht-Text

Es steht geschrieben: „Und das Volk lagerte, wie ein Mann mit einem Herzen.“ Das bedeutet, dass sie alle ein Ziel hatten, nämlich dem Schöpfer zu dienen. Wir sollten verstehen, wie sie als „ein Mann mit einem Herzen“ sein konnten, denn wir wissen, dass unsere Weisen sagten: „So wie ihre Gesichter einander nicht ähnlich sind, so sind auch ihre Ansichten einander nicht ähnlich“, wie konnten sie also als „ein Mann mit einem Herzen“ sein? Die Antwort ist: Wenn wir sagen, dass jeder für sich selbst sorgt, ist es unmöglich, „wie ein Mann“ zu sein, da sie einander nicht ähnlich sind. Wenn sie jedoch alle ihr Selbst annullieren und sich nur um das Wohl des Schöpfers sorgen, haben sie keine individuellen Ansichten mehr, weil sich alles Einzelne annullierte und sie der Macht des Einzigen beigetreten sind.

Rabash. Brief 42

6. April 2023, Gute-Nacht-Text

Das Wichtigste für den Aufstieg und die Vollkommenheit der Seele ist, dass alle Seelen sich ineinander einschließen und eins werden, denn dann erheben sie sich zur Kedusha [Heiligkeit]. Weil die Kedusha eins ist, hängt das Gebet, die Eigenschaft Seele, in erster Linie von der Verbindung der Seelen ab. Aus diesem Grund ist das gemeinschaftliche Gebet am wichtigsten, nicht in Abgeschiedenheit. Keiner sollte für sich allein sein, dies wäre das Gegenteil von Kedusha. Vielmehr müssen wir die heilige Gemeinschaft vereinen und eins werden, dies ist das gemeinschaftliche Gebet.

Likutei Halachot [Verschiedene Regeln], „Synagogenregeln“, Regel Eins

5. April 2023, Gute-Nacht-Text

Man muss immer für seinen Freund beten, da man nicht viel für sich selbst tun kann, denn „man rettet sich nicht selbst aus der Gefangenschaft“. Aber wenn man für seinen Freund bittet, wird das Gebet schnell erhört. Darum sollte jeder für seinen Freund beten. Und so arbeitet jeder am Wunsch des anderen, bis alle beantwortet sind. Deshalb hieß es: „Israel sind Arevim [verantwortlich/süß] füreinander“, denn in den Gebeten, die sie füreinander beten, mäßigen [versüßen] sie einander, und dadurch werden sie erhört. Und die Essenz des Gebets liegt im Gedanken, denn das Gebet kann in Gedanken leicht angenommen werden.

Noam Elimelech, Likutei Shoshana

4. April 2023, Gute-Nacht-Text

Die Bedeutung des Gebets in der Gemeinschaft besteht darin, dass es einem allein nicht erlaubt ist, die Gemeinschaft zu verlassen und für sich selbst etwas zu erbitten, selbst dann, wenn es um des Schöpfers Willen ist, sondern nur für die gesamte Gemeinschaft. […] Denn derjenige, der die Gemeinschaft verlässt, indem er etwas für seine eigene Seele erbittet, errichtet nichts, sondern trägt im Gegenteil zum Untergang seiner Seele bei, denn es heißt: „jeder, der stolz ist …“. Es ist somit unmöglich, sich jemanden vorzustellen, der die Gemeinschaft ohne das Gewand des Stolzes verlässt, und wehe ihm, weil er die Zerstörung seiner Seele verursacht. […] Und während der Arbeit, wenn ein Mensch für sich allein betet, zieht er sich unbeabsichtigt aus der Gemeinschaft zurück und zerstört damit seine Seele. Und ein jeder muss mit aller Kraft ganz Israel versammeln, in allen Anrufungen an den Schöpfer, in Gebet und Arbeit […], und lass ihn sich in die Wurzel von ganz Israel einschließen.

Baal HaSulam, „Es ist nicht die Zeit, das Vieh einzusammeln“

3. April 2023, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sollte glauben, dass „es keinen anderen außer Ihm gibt“, was bedeutet, dass es der Schöpfer ist, der ihn zwingt, die guten Taten zu vollbringen. Aber weil ein Mensch noch nicht würdig ist zu wissen, dass es der Schöpfer ist, der ihn verpflichtet, kleidet sich der Schöpfer in Kleider aus Fleisch und Blut, durch die der Schöpfer diese Handlungen ausführt. Auf diese Weise handelt der Schöpfer in der Gestalt von Achoraim [der Rückseite].

Mit anderen Worten, ein Mensch sieht die Gesichter der Menschen, aber er sollte glauben, dass hinter ihnen der Schöpfer steht und diese Handlungen ausführt. Das heißt, hinter dem Menschen steht der Schöpfer und zwingt ihn, die Taten auszuführen, die der Schöpfer will. Daraus folgt, dass der Schöpfer alles vollbringt, aber ein Mensch beurteilt, wie er es sieht, und nicht so, wie er es glauben sollte.

RABASH, Artikel 19 (1990), „Was ist mit der Tora, der sogenannten Mittellinie, in der spirituellen Arbeit gemeint – 2“