10. Mai 2023, Gute-Nacht-Text

Diese Menschen erklärten sich einverstanden, sich zu einer Gruppe zu vereinigen, die auf der Nächstenliebe basiert, weil jeder von ihnen fühlt, dass sie ein Verlangen besitzen, welches ihre Standpunkte vereinigt und ihnen ermöglicht, die Kraft der Nächstenliebe zu erlangen.

Unsere Weisen gaben uns eine berühmte Maxime, dass es ebenso viele Meinungen wie unterschiedliche Gesichter gibt. Trotzdem erkannten die Menschen, die sich zu einer Gruppe vereinigten, dass ihre Gedanken untereinander nicht so fremd sind und sie die Wichtigkeit der Arbeit an der Nächstenliebe begreifen. Daher kann jeder zugunsten des anderen nachgeben und dadurch können sie sich vereinen.

RABASH, Artikel 8 (1985) „Mach dir einen Rav und kauf dir einen Freund (2)“

9. Mai 2023, Gute-Nacht-Text

Es herrscht eine besondere Kraft in der Verbindung der Freunde. Da die Ansichten und Gedanken durch die Verbindung zwischen ihnen von einem zum anderen übergehen, ist jeder mit der Kraft des anderen verbunden; dadurch verfügt jeder Mensch in der Gemeinschaft über die Kraft der gesamten Gemeinschaft. Daher erhält er die Kraft der gesamten Gemeinschaft, selbst wenn jeder Mensch ein Individuum ist.

RABASH, Artikel 14 (1988) „Die Notwendigkeit der Freundesliebe“

8. Mai 2023, Gute-Nacht-Text

Es ist bekannt, dass, wo es zehn Menschen gibt, die Shechina [Göttlichkeit] weilt, und das ist eine vollständige Stufe. Es gibt in einer vollständigen Stufe Kopf, Hände, Beine und Fersen. Daraus folgt, dass, wenn sich jeder in der Gruppe als „nichts“ betrachtet, er sich im Vergleich zur Gruppe als eine Ferse betrachtet, während die anderen der Kopf, der Körper und die höheren Organe sind. Wenn jeder in dieser Weise über sich selbst denkt, dann öffnen sich ihm die Tore der Fülle und alles Guten in der Welt. Und das, was am wichtigsten ist, wird von demjenigen herangezogen, der sich am meisten als „nichts“ und als „eine Ferse“ betrachtet.

Maor VaShemesh (Licht und Sonne), Ekev

7. Mai 2023, Gute-Nacht-Text

Ohne Annullierung der Eigenliebe ist es nicht möglich, die Anhaftung (Dwekut) an den Schöpfer zu erreichen, also die qualitative Übereinstimmung der Form. Da die Annullierung der Eigenliebe entgegen unserer Natur ist, bedürfen wir einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten, die gemeinsam eine starke Kraft für die gemeinsame Arbeit bilden, um den Willen zu empfangen zu annullieren, welcher als das „Böse“ bezeichnet wird; denn es ist gerade dieser Wille, der uns daran hindert, das Ziel zu erreichen, für welches der Mensch erschaffen wurde. Daher muss eine Gemeinschaft aus einzelnen Individuen begründet werden, in der alle einhellig der Meinung sind, dass man zu diesem Ziel gelangen muss. Als Ergebnis dieser Vereinigung entsteht eine riesige Kraft, die jedem hilft, gegen sich selbst anzukämpfen, da die Kraft eines jeden mit den Kräften der anderen verschmilzt. Folglich erhält jeder ein riesiges Verlangen, um das Ziel zu erreichen.

Doch damit die Vereinigung aller untereinander möglich wird, muss jedes Mitglied der Gemeinschaft sein „Ich“ gegenüber den anderen annullieren. Das kann man nur tun, indem man nicht auf die Mängel des Freundes achtet, sondern nur dessen guten Eigenschaften Aufmerksamkeit schenkt. Wenn aber jemand der Gruppe sich selbst auch nur für ein wenig besser als die anderen hält, kann er sich nicht mehr mit ihnen vereinigen.

RABASH, Artikel 1, Teil 2 (1984) „Das Ziel der Gemeinschaft (2)“

6. Mai 2023, Gute-Nacht-Text

Das Wesen der Freundesliebe besteht darin, dass jeder in der Gemeinschaft zusätzlich zum eigenen Verlangen auch noch das Verlangen seiner Freunde erwirbt. Das ist ein großer Vorzug, der nur durch die Liebe zu den Freunden erworben werden kann, denn nur eine solche Gruppe kann ihren Freunden den Wunsch verleihen, gebend zu sein. Das heißt, jeder erhält von seinen Freunden den Zustand des Mangels, dass es ihm an Kraft des Gebens fehlt. Und wo auch immer er sich befindet, sucht er danach, wer ihm die Kraft der Selbsthingabe zuteilwerden lassen kann. Wenn er also in eine Gruppe kommt, in der jeder nach der Kraft zu geben verlangt, dann empfängt jeder von den anderen diese Kraft der Selbsthingabe. Und es heißt, dass er diese Kraft von außen erhält, zusätzlich zu seiner kleinen Kraft, die er in sich selbst hat.

RABASH, Artikel 13 (1985) „Mächtiger Hort meiner Erlösung“

5. Mai 2023, Gute-Nacht-Text

Es mangelt dir an nichts, außer, auf ein Feld hinauszugehen, dass der Ewige gesegnet hat, und all die losen Organe, welche von deiner Seele herabhängen, einzusammeln und sie in einem einzigen Körper zu vereinen.

In diesen vollkommenen Körper wird der Schöpfer unaufhörlich Seine Shechina einfließen lassen, sodass die Quelle der Höheren Weisheit und die erhabenen Ströme des Lichts wie ein niemals versiegender Brunnen sein werden.

Baal HaSulam, Brief 4

4. Mai 2023, Gute-Nacht-Text

Wir versammeln uns hier, um eine Gemeinschaft zu gründen, in welcher jeder von uns danach strebt, dem Schöpfer zu geben. Um das zu erreichen, müssen wir aber zuerst mit dem Geben an den Menschen beginnen, was als „Liebe zum Nächsten“ bezeichnet wird.

Und die „Liebe zum Nächsten“ kann nur durch die Annullierung des eigenen Selbst geschehen. Somit muss jeder einerseits demütig sein und andererseits stolz darauf, dass der Schöpfer uns die Möglichkeit gegeben hat, in einer Gesellschaft zu sein, in welcher alle nur ein Ziel haben: Dass die Gegenwart Gottes (Shechina) unter uns weilen möge.

RABASH, Artikel 1, Teil 1 (1984) „Das Ziel der Gemeinschaft – 1“

3. Mai 2023, Gute-Nacht-Text

Der Mensch muss arbeiten, sich anstrengen und alles tun, was erforderlich ist, um die Stufe zu erreichen, dass “alle deine Handlungen um des Himmels willen erfolgen.“ Und je mehr Anstrengungen er in die Arbeit investiert, desto mehr ist er auf die Hilfe des Schöpfers angewiesen. Wenn er dann ein Kli (Gefäß), also ein Bedürfnis nach der Hilfe des Schöpfers hat, weil er keinen Weg mehr sieht, wie er den Stufe des Gebens erreichen kann, dann ist die Zeit für ihn gekommen, und er erhält Hilfe von Oben.

Rabash, Artikel 11 (1989) „Welche Kräfte sind in der spirituellen Arbeit erforderlich?“

2. Mai 2023, Gute-Nacht-Text

„Auf alle deine Opfergaben sollst du Salz geben.“ Das ist der Bund des Salzes, der ein Bund gegen den Verstand ist, denn wenn man Gutes von seinem Freund nimmt, sollen sie einen Bund schließen. Ein Bund ist gerade dann notwendig, wenn sie Forderungen und Beschwerden gegeneinander haben, dann könnten sie in Wut geraten, die zur Trennung führt. Zu diesem Zeitpunkt verpflichtet sie der von ihnen geschlossene Bund dazu, die Liebe und Einheit zwischen ihnen aufrechtzuerhalten, denn es gilt als Regel, dass immer dann, wenn jemand dem anderen wehtun will, er ein Heilmittel hat, sich an den Bund zu erinnern, den er mit  ihnen geschlossen hatte. Das verpflichtet sie, die Liebe und den Frieden untereinander zu bewahren. Darin liegt die Bedeutung von „auf alle deine Opfergaben sollst du Salz geben“, was bedeutet, dass jede Annäherung in der Arbeit des Schöpfers durch einen Salzbund erfolgen sollte, da dies die Grundlage ist.

RABASH, Artikel 738 „Salzbund“

1. Mai 2023, Gute-Nacht-Text

„Wer für seinen Freund betet, wird zuerst erhört“. In welchem Fall ist es eine Lüge? Wir sollten den Vers „zuerst erhört“ verstehen. Er beruht auf: „Bevor sie rufen, werde Ich antworten“. Damit also ein Mensch die Möglichkeit hat, für seinen Freund zu beten, benötigt er zuerst Hilfe von Oben, andernfalls ist der Körper nicht einverstanden.

RABASH, Artikel 454, „Wer für seinen Freund betet“

30. April 2023, Gute-Nacht-Text

Wer für seinen Freund betet, wird zuerst erhört. Das bedeutet, dass derjenige, der für seinen Freund betet, zu einem Kanal des Gebens wird, um seinem Freund zu geben. Und da der Segen durch ihn fließt, wird er zuerst erhört.

Damit wird der Vers „Wer segnet, der ist gesegnet“ verständlich, denn wer segnet, wird zu einem Kanal des Lichts und ist deshalb gesegnet.

Rav Menachem Mendel von Kosov, „Liebe zum Frieden“

Lichttropfen

Inspirationen aus dem täglichen Unterricht mit Dr. Michael Laitman

  1. Jeder Zustand, in dem wir uns befinden, wird an seinem Gegenteil gemessen. Wenn wir über Lo Lishma sprechen, sollten wir sein Gegenteil, Lishma, berücksichtigen und die Verbindung zwischen ihnen verstehen. So sehr wir Lishma schätzen, so sehr sollten wir auch das Lo Lishma schätzen. Das ist sehr wichtig, wenn wir auf dem Pfad zu Lishma voranschreiten. Weiterlesen

29. April 2023, Gute-Nacht-Text

Und wenn der Mensch Kraft hat, für die Gemeinschaft zu beten, wird er sicherlich einer wahren Prüfung gegenüberstehen, ob er solch einem Gebet zustimmt. Wenn seine Worte jedoch nur Lippenbekenntnisse sind, was kann er dann tun, wenn er erkennt, dass der Körper mit diesem Gebet nicht einverstanden ist, es möge reines Geben sein, ohne auch nur einen Hauch von Empfangen?

Hier gibt es nur den berühmten Rat, zum Schöpfer zu beten und über dem Verstand zu glauben, dass der Schöpfer ihm und der Gemeinschaft als Ganzes helfen kann.

RABASH, Artikel 15 (1986) „Ein Gebet von Vielen“

28. April 2023, Gute-Nacht-Text

Wenn es in der Gemeinschaft mehrere Menschen gibt, die das Ziel der Schöpfung erreichen können, nämlich Dvekut mit dem Schöpfer, bereitet dies dem Schöpfer mehr Zufriedenheit, als wenn man selbst der Anhaftung an den Schöpfer würdig wird. Somit verzichtet man selbst und wünscht, dass der Schöpfer ihnen hilft, weil dies Oben mehr Freude als seine eigene Arbeit bringt. Aus diesem Grund betet der Mensch für die Gemeinschaft, dass der Schöpfer ihr hilft und ihm das Gefühl geben möge, fähig zu sein, dem Schöpfer Genuss zu bereiten.

Und da alles eines Erwachens von unten bedarf, gibt es das Erwachen von unten, und andere werden das Erwachen von Oben empfangen, je nachdem was der Schöpfer als nützlicher für Sich betrachtet.

RABASH, Artikel 15 (1986) „Ein Gebet von Vielen“

27. April 2023, Gute-Nacht-Text

Der Rat ist, für die Gemeinschaft zu bitten. Bei allem, was ihm fehlt und worum er um Erfüllung bittet, sollte er sich nicht als Ausnahme fühlen und denken, dass er mehr verdient hat als die Gemeinschaft. Es heißt: “Ich wohne in meinem Volk“. Er bittet somit für die Gemeinschaft, um den Zustand zu erreichen, dass er sich nicht um das eigene Wohl sorgen muss, sondern nur dem Schöpfer Freude bereiten möchte. Daher macht es keinen Unterschied, ob jemand dem Schöpfer Freude selbst bereitet oder der Schöpfer Genuss von den anderen bekommt. Er bittet also den Schöpfer, das erkennen zu können, was “um des Schöpfers willen“ genannt wird. Das bedeutet, dass er sich ganz sicher nicht selbst betrügen will, ob er wirklich vorhat, dem Schöpfer zu geben. Denn es könnte sein, dass er an seinen eigenen Nutzen denkt, daran, Genuss und Freude zu empfinden. Deshalb bittet er für die Gemeinschaft.

RABASH, Artikel 15 (1986) „Ein Gebet von Vielen“

26. April 2023, Gute-Nacht-Text

Wir sind nicht fähig, etwas ohne Gleichwertigkeit der Form zu empfangen, wir sollten immer im Zustand der Gleichwertigkeit der Form sein. Erweckt man also Barmherzigkeit über sich, ist man in Wirklichkeit damit beschäftigt, für sich selbst zu empfangen, und je mehr man betet, desto mehr bildet man nicht nur die Gefäße des Gebens heran, sondern es entstehen auch die Funken des Empfangens. Es stellt sich heraus, dass man in die entgegengesetzte Richtung geht. Der Mensch sollte Gefäße des Gebens heranbilden, stattdessen hat er Empfangsgefäße vorbereitet. 

„Haltet euch an seine Eigenschaften“ heißt konkret: „Wie Er barmherzig ist, so seid auch ihr barmherzig.“ Wenn man also für die Gemeinschaft betet, dann gilt, dass man durch dieses Gebet in der Eigenschaft des Gebens handelt. Und je mehr der Mensch betet, desto mehr entstehen die Gefäße der Selbsthingabe in ihm, in denen das Licht des Gebens offenbart werden kann.

RABASH, Artikel 217, „Lauf, mein Geliebter“

25. April 2023, Gute-Nacht-Text

Es ist eine große Regel, dass der Mensch selbst als „ein Geschöpf“ bezeichnet wird, was bedeutet, dass er allein erschaffen worden ist. Und alles außerhalb von ihm ist bereits die heilige Shechina. Daraus folgt, dass, wenn man für seine Generation betet, es so betrachtet wird, dass man für die heilige Shechina betet, die im Exil ist und Errettung braucht. Das ist der Zustand der Ewigkeit. Und genau auf diese Weise kann das Licht der Barmherzigkeit offenbart werden.

RABASH, Artikel 217 „Lauf, mein Geliebter“

24. April 2023, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sollte den Schöpfer nicht bitten, ihn Ihm näher zu bringen, das wäre eine Unverschämtheit, denn worin ist er wichtiger als andere? Wenn er jedoch für die gesamte Gemeinschaft bittet, die Malchut darstellt, genannt Knesset Israel (die Gemeinde Israels), die Gesamtheit der Seelen, darum, dass die Shechina im Staub ist, und wenn er nun betet, der Schöpfer möge die Shechina aus dem Staub erheben, die Finsternis in ihr erhellen, dann wird in jedem Fall ganz Israel in der Stufe erhöht werden und ebenso derjenige, der darum bittet, denn auch er gehört zur Gemeinschaft.

RABASH, Artikel 106 „Zerstörung der Kedusha [Heiligkeit]“

23. April 2023, Gute-Nacht-Text

„Wer für die Gemeinschaft Mitgefühl hat, wird würdig sein, den Trost der Gemeinschaft zu erleben.“ […]

Deshalb hat ein Diener des Schöpfers, der nicht mit der Gemeinschaft mitleidet, sondern nur seinen eigenen persönlichen Mangel empfindet, auch kein größeres Gefäß für den Segen. Infolgedessen wird er die gemeinschaftliche Offenbarung der Göttlichkeit in Form des Trostes für die Gemeinschaft nicht empfangen können, da er kein Kli vorbereitet hat, um in der Gemeinschaft zu empfangen, sondern allein für sein individuelles Empfangen. Derjenige, der die Not der Gemeinschaft fühlt und die Sorgen der Gemeinschaft als seine eigenen Sorgen empfindet, wird hingegen würdig sein, die vollständige Offenbarung der Shechina zu erfahren, d.h. den Trost für ganz Israel. Weil sein Mangel ein gemeinsamer Mangel ist, ist die Fülle der Kedusha [Heiligkeit] auch gemeinschaftlich.

Baal Hasulam, „Jeder, der die Öffentlichkeit bedauert“

22. April 2023, Gute-Nacht-Text

In welchem Zustand auch immer ein Mensch sein Gebet erhebt, er sollte stets in die anderen eingeschlossen sein und in die ganze Gemeinschaft einbezogen sein. So heißt es von der Shunammitin, dass Elisha zu ihr sagte: „Hast du etwas, dass bei dem König für dich gesprochen wird?“ Und sie sagte: „Ich wohne inmitten meines Volkes“. Mit anderen Worten: „Ich möchte Oben nicht hervorragen, sondern mich mit dem Haupt in die Menge einschließen und keine Ausnahme machen“. Der Mensch sollte sich ebenso in die Gemeinschaft einfügen und darf sich nicht als einzigartig ansehen.

„Sohar für alle“, VaYetze [Und Jakob ging hinaus], 284-285