25. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

„Rufet Ihn an, während Er nahe ist.“ Er kommt und sagt: „Wisset, wenn ihr nach dem Schöpfer ruft, so rührt dies daher, dass Er nahe ist.“ Das heißt, jetzt habt ihr die Gelegenheit, und wenn ihr aufmerksam seid, werdet ihr spüren, dass euch der Schöpfer nahe ist; und dies ist ein Zeichen für die Nähe des Schöpfers.

Der Beweis dafür ist der folgende: Man muss wissen, dass der Mensch von Natur aus nicht für eine Anhaftung an den Schöpfer geeignet ist, da dies gegen seine Natur ist. Denn vonseiten der Schöpfung hat der Mensch nur das Verlangen zu empfangen, während anhaften nur zu geben bedeutet. Da jedoch der Schöpfer zum Menschen ruft, so bildet sich in ihm eine zweite Natur: Er will seine Natur nichtig machen und sich an den Schöpfer anhaften.

Baal HaSulam, Shamati 241. Rufet Ihn an, während Er nahe ist

 

24. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Ein Mensch, der sich im Wald verirrt, sieht keinen Weg, wie er herauskommen und zu seinem Wohnort gelangen kann: Er ist verzweifelt und denkt nicht, dass er jemals wieder nach Hause kommen wird. Sobald er jedoch von Weitem irgendeinen Menschen sieht oder eine menschliche Stimme hört, werden in ihm augenblicklich der Wunsch und das Verlangen wach, dorthin zurückzukehren, wo er herkam, und er wird anfangen zu schreien und zu flehen, es möge jemand kommen und ihn erretten. So ist auch jemand, der vom guten Wege abgekommen und an einem schlechten Ort angelangt ist. Er hat sich bereits daran gewöhnt, unter wilden Tieren zu leben. Wegen des Willens zu empfangen wird es ihm nie in den Sinn kommen, dass er an einen Ort zurückkehren muss, an dem der Verstand der Heiligkeit (Daat de Kedusha) weilt. Wenn er aber die ihn rufende Stimme hört, dann wacht er zur Rückkehr [zum Schöpfer] auf. Und dies ist die Stimme des Schöpfers und nicht seine eigene Stimme. Wenn er aber seine Taten noch nicht auf dem Wege der Korrektur vervollständigt hat, dann kann er noch nicht fühlen und glauben, dass dies die Stimme des Schöpfers ist, und er denkt, dass dies „seine Stärke und die Macht seiner Hand“ ist. Und der Prophet warnt davor, der Mensch solle sein Wissen und seinen Gedanken überwinden und voll und ganz daran glauben, dass dies die Stimme des Schöpfers ist.

Baal HaSulam, Shamati 241. Rufet Ihn an, während Er nahe ist

 

23. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Wenn der Mensch die Arbeit in der Eigenschaft eines schwarzen Punktes auf sich nimmt, selbst in der größten Dunkelheit in der Welt, sagt die heilige Shechina: „Es gibt keinen Ort, sich vor dir zu verstecken.“ Deshalb „binden wir uns in einem Band zusammen“, „und ich werde nie abgetrennt sein“. Und deshalb kann er nie von seiner Dwekut (Anhaftung) ablassen. Und wenn ein Leuchten, genannt „Zugabe“, von Oben zu ihm kommt, nimmt er es als „unvermeidlich und unbeabsichtigt“ an, da es vom Schöpfer kommt, ohne das Erwachen des Unteren. Und das ist die Bedeutung von „Ich bin schwarz, aber ansehnlich“, denn wenn du die Schwärze annehmen kannst, wirst du sehen, das ich ansehnlich bin.

Baal HaSulam, Shamati 127. Der Unterschied zwischen dem Wesentlichen, der Essenz und dem zusätzlichen Überfluss

22. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

„Ich habe mich angestrengt und fand nicht – glaube es nicht.“

Man muss hier die Bedeutung des Begriffs „ich fand“ verstehen; was soll man finden? „Ich fand“ bezieht sich darauf, das Wohlwollen in den Augen des Schöpfers zu finden.

„Ich habe mich nicht angestrengt und fand – glaube es nicht.“ Hier müssen wir fragen; es ist hier nicht die Rede von einem, der lügt oder einem, der sich als Individuum beschreibt. Vielmehr geht es um eine für alle [Menschen] gültige Regel. Wenn er sieht, dass er das Wohlwollen in den Augen des Schöpfers gewonnen hat – was soll daran „unglaubwürdig“ sein?

Die Sache ist so: Manchmal gibt es einen Menschen, der durch sein Beten das Wohlwollen der Höheren Kraft gewinnt. Es ist die außergewöhnliche Kraft des Gebetes, die wie eine Anstrengung funktionieren kann. (Wir erleben das in unserer materiellen Welt. Es gibt den einen, der sich seinen Lebensunterhalt durch Anstrengung erarbeitet; und es gibt den anderen, der seinen Lebensunterhalt durch sein Gebet erzielt. Er bittet [die Höhere Kraft] um seinen Lebensunterhalt und bekommt seine Versorgung durch sein Gebet.)

In der spirituellen Welt funktioniert das nicht. Obwohl er Wohlwollen gefunden hat, muss er dennoch später in jedem Fall den vollen Preis dafür entrichten, das heißt den Wert (das Ausmaß) der Anstrengung, den jeder andere gibt. Tut er das nicht, wird er sein Kli (Gefäß) verlieren. Darum sagte er: „Ich habe mich nicht angestrengt und fand [das Wohlwollen] – glaube es nicht“, da er sonst alles verlieren wird. Hinterher muss er mit seiner ganzen Anstrengung bezahlen.

Baal HaSulam, Shamati 232. Die Vervollständigung der Anstrengung

 

21. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Alle Hindernisse und Verzögerungen, die vor unseren Augen erscheinen, sind nur eine Form der Annäherung, denn der Schöpfer möchte uns näherbringen. Und erst alle diese Hindernisse lassen uns näherkommen, da wir ohne sie keine Möglichkeit hätten, uns Ihm anzunähern. Denn von Natur aus gibt es keine größere Entfernung, da wir aus reiner Materie gemacht sind und der Schöpfer ist Höher als Hoch. Und nur wenn man beginnt, sich Ihm anzunähern, spüren wir diese Entfernung zwischen uns. Und jegliche Hindernisse, die der Mensch überwindet, bringen ihm den Weg näher.

(Das kommt daher, weil sich der Mensch daran gewöhnt hat, sich auf dem Pfad der Entfernung zu bewegen. Wann immer er sich deshalb als entfernt empfindet, ruft dies folglich keine Veränderung im Prozess hervor, da er vorab wusste, dass er sich auf dem Pfad der Entfernung bewegt. Es ist so, denn dies ist die Wahrheit: Es gibt nicht genügend Worte, um die Entfernung zwischen uns und dem Schöpfer zu beschreiben. Jedes Mal, wenn er diese Entfernung in einem größeren Ausmaß verspürt als er dachte, erweckt das in ihm somit keinen Ärger.)

Baal HaSulam, Shamati 172. Hindernisse und Verzögerungen

 

20. Oktober, Gute-Nacht-Text

„Die Überheblichkeit des Menschen wird ihn erniedrigen.“ Es ist bekannt, dass der Mensch in vollkommener Niedrigkeit erschaffen wurde. Wenn jedoch der Unwürdige seinen ihm zugehörigen Platz kennt, dann erleidet er wegen seiner Niedrigkeit keine Qualen, weil er ja dort hingehört. […] Weil sie aber überheblich sein wollen, fühlen sie die Erniedrigung und leiden.

Und die Leiden und die Niedrigkeit gehen Hand in Hand, das heißt, wenn der Mensch keine Leiden hat, dann hat er auch kein Gefühl der Niedrigkeit. Es ist genau gemäß seinem Maß an Überheblichkeit, die er hat oder die er besitzen will, aber nicht hat. So fühlt er die Niedrigkeit. Und diese Niedrigkeit wird später zu einem Kli für den Stolz, wie geschrieben steht: „Der Schöpfer ist König, in Stolz kleidet er sich.“ Wenn man dem Schöpfer anhaftet, hat man Kleider aus Stolz, wie geschrieben steht: „Der Stolz und die Größe sind des Schöpfers.“ Diejenigen, die dem Schöpfer anhaften, haben also Stolz und Größe. Und entsprechend dazu, wie der Mensch das Ausmaß seiner Niedrigkeit spürt, und gemäß der ihn plagenden Leiden wird er auch der Kleidung des Schöpfers würdig.

Baal HaSulam, Shamati 203. Die Überheblichkeit des Menschen wird ihn erniedrigen

 

19. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Es gibt den Aspekt von Gold und den Aspekt von Silber (Kessef, Geld). Silber (Kessef) bedeutet, dass er allgemein Kissufin (Sehnsüchte) hat. Gold (Sahaw) bedeutet, dass er nur eine Sache will, und alle Kissufin (Sehnsüchte) und Wünsche, die er nach mehreren Dingen hat, werden in diesem einen Verlangen aufgelöst. Und er sagt: „Gib dieses“ (Se haw), womit gemeint ist, dass er nichts anderes als nur „die Shechina aus dem Staub erheben“ will. Dies ist alles, was er will.

Daraus folgt, dass auch wenn der Mensch sieht, dass er kein richtiges Verlangen und keine Lust hat, sollte er trotzdem zusehen, sich in Taten und Gedanken zu bemühen, um das Verlangen zu erhalten. Und dies wird genannt:„Und du wirst Geld [Kessef] in deiner Hand sammeln.“ Doch der Mensch darf nicht denken, dies sei eine kleine Sache, wenn es in der Hand des Menschen liegt. Vielmehr [gibt er es] „mit Rindern [mit Wohlwollen] und Schafen“, das heißt, dadurch und nur dadurch wird er der großen, erhabensten Lichter würdig.

Baal HaSulam, Shamati 175. Wenn aber der Weg dir zu weit ist

 

18. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Der hauptsächliche Krieg sollte am Ort der Wahl stattfinden. Gleichzeitig ist man im Hinblick auf das Gebot und seine Übertretung „nahe am Verlust und weit entfernt vom Lohn“. Daher sollte man dort alles ohne jegliche Abwägungen erfüllen.

Wo es eine Wahl gibt, muss Krieg geführt und das Gebot der Wahl erfüllt werden. Denn Handeln besteht nur in der Wahl. Selbst wenn er scheitert, wird die Sünde dennoch nicht so groß sein. Daher gilt es als „nahe am Lohn“, denn wenn er diesen Krieg gewinnt, wird er eine neue Wahl in Richtung Kedusha (Heiligkeit) treffen.

Baal HaSulam, Shamati 142. Der hauptsächliche Krieg

 

17. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

„Denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von all dem, was vom Mund des Schöpfers ausgeht.“ Das bedeutet, dass die Lebenskraft der Heiligkeit, die es im Menschen gibt, nicht unbedingt davon kommt, dass man näher kommt, das heißt von den Eintritten, also den Eintritten in die Heiligkeit, sondern auch von den Austritten, also von den Entfernungen. Denn indem sich Sitra Achra in den Körper des Menschen kleidet und mit gerechter Klage behauptet: „Sie ist ganz mein“, erlangt der Mensch durch die Überwindung in diesen Zuständen einen permanenten Glauben.

Das heißt, dass der Mensch alles mit dem Schöpfer vereinen muss, das heißt, auch die Austritte kommen von ihm. Und sobald er würdig wird, sieht er, dass alles, sowohl Aus- als auch Eintritte, von Ihm ist.

Baal HaSulam, Shamati 121. Sie ist wie ein Handelsschiff

 

16. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

„Erhaben ist der Schöpfer und der Erniedrigte wird es sehen.“ Wie kann man dem Schöpfer gleichen, wenn der Mensch empfängt und der Schöpfer gibt? Darüber sagt dieser Vers: „Erhaben ist der Schöpfer und der Erniedrigte wird es sehen.“ Wenn der Mensch sich selbst annulliert, gibt es nichts, was ihn vom Schöpfer trennt. Dann „wird er sehen“, das heißt, er wird Mochin (Leuchten) von Chochma (Weisheit) würdig.

„Und den Erhabenen erkennt er aus der Ferne.“ Doch derjenige, der überheblich ist, der also seinen eigenen Herrschaftsbereich hat, ist weit entfernt, da ihm die Gleichheit mit dem Schöpfer fehlt.

Und Erniedrigtsein heißt nicht, dass der Mensch sich selbst vor anderen erniedrigt – das ist Demut, wobei der Mensch in dieser spirituellen Arbeit Vollkommenheit empfindet.

Erniedrigtsein bedeutet, dass ihn die Welt demütigt. Gerade dann, wenn die Menschen ihn demütigen, wird dies als Erniedrigtsein bezeichnet, denn dann spürt er überhaupt keine Vollkommenheit, da es ein Gesetz ist: Das, was andere Menschen denken, wirkt auf den Menschen. Deshalb ist es so, dass er sich ganz und vollkommen fühlt, wenn die Menschen ihn wertschätzen. Und jener, der von den Menschen gedemütigt wird, hält sich für erniedrigt.

Baal HaSulam, Shamati 230. Erhaben ist der Schöpfer, und der Erniedrigte wird es sehen

 

15. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Wenn ein Mensch den Schöpfer sucht, ist er noch immer mit der Eigenschaft des Empfangens verbunden. Und jemand, der die Eigenschaft des Empfangens hat, wird „mangelhaft“ und „verflucht“ genannt. Und ein Verfluchter haftet nicht an den Gesegneten an. Einer jedoch, der empfängt um zu geben, wird als „gesegnet“ bezeichnet, solange ihm nichts fehlt und er für sich selbst nichts benötigt.

Dementsprechend besteht die einzige Schwierigkeit darin, dass der Mensch im gesegneten Zustand sei, da nur mithilfe der Tora und Mizwot die Gefäße des Empfangens in die Gefäße des Gebens umgewandelt werden können. Daher beten wir „Fordere deine Bittsteller.“ […]

Denn nur wer einen Mangel hat, schreit. Aber für einen anderen ist es kein Hilfeschrei, sondern nur eine Forderung, so wie [man einander grüßt und sagt] „Fordere Frieden für…“ Deshalb gibt es hinsichtlich [der Enthüllung] des Angesichts nur die Forderung. „Von den Himmeln Deiner Wohnstätte“ bedeutet Ejnaim (Augen), das Or Chochma, damit sie das Wesen der Fülle bekommen werden, da ihre Gefäße bereits im Zustand des Empfangens um zu geben sind. Aber jenen, die im Zustand des Flehens sind, „verschließe Deine Ohren nicht“. „Ohr“ bedeutet Bina; sie müssen weiter Kraft aufwenden, damit sie den Aspekt des Gebens erlangen … über das Or Chassadim.

Baal HaSulam, Shamati 240. Fordere Deine Bittsteller, wenn sie Dein Angesicht fordern

 

14. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Es ist unmöglich, der Tora in ihrer Ganzheit würdig zu sein. Und durch die Berauschung mit „dem Wein der Tora“, wenn der Mensch fühlt, die ganze Welt gehöre ihm, und auch wenn er noch nicht die Weisheit in ihrer Ganzheit hat, wird er denken und fühlen, dass er alles in Vollkommenheit hat.

Baal HaSulam, Shamati 134. Berauschender Wein

 

13. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Wenn ein Mensch, während er das Vergnügen vom Schöpfer empfängt, versucht, den König zu erfreuen, indem er empfängt, um den Schöpfer zu beschenken, und seine Freude darin besteht, dass er versucht, seinem Schöpfer Zufriedenheit zu schenken, erhält er dadurch ein Kli [Gefäß] des Gebens, mit dem er den Schöpfer erfreut, denn der Zweck der Schöpfung ist, Gutes zu tun.

Das erfreut den Schöpfer, denn nun kann der Schöpfer dem Menschen Freude und Vergnügen bereiten, da der Mensch nun in der Lage ist, zu empfangen, um zu geben. Dann wird der Vers „Der Herr hat Freude an seinen Werken“ wahr, d.h. am Werk der Schöpfung, denn Sein Wille ist es, seinen Geschöpfen Gutes zu tun.

RABASH, Artikel 12 (1989) Was ist das “Mahl des Bräutigams”?

 

 

12. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Es existiert ein Brauch, wonach jeder Mensch in der Nacht von Hoshana Rabba seinen Schatten prüft. Und wenn er einen Schatten hat, dann ist er sicher, dass bei ihm alles gut sein wird. „Schatten“ bedeutet die Kleidung, in die sich das Licht hüllt.

Und ohne Kleidung gibt es kein Licht, denn es gibt kein Licht ohne ein Kli (Gefäß). Und gemäß der Größe der Kleidungen wachsen und mehren sich die Lichter. Wenn jedoch die Kleidung verloren geht, dann fehlt im gleichen Maße das zur selben Kleidung gehörende Licht.

Und das ist der verborgene Sinn von „Wahrheit“ und „Glaube“. Wahrheit wird das Licht genannt, und Glaube wird das Kli genannt. Und das ist der verborgene Sinn des Heiligen und Seiner Shechina (Göttlichen Gegenwart).

Dies ist das Geheimnis von „Wir haben den Menschen nach unserem Bild geschaffen“ und „nach dem Bild des Menschen werden wir wandeln“, dass das Wandeln des Menschen vom Bild abhängt, also vom Aspekt des Glaubens. Und deshalb muss der Mensch an Hoshana Rabba prüfen, ob sein Glaube vollständig ist.

Und was wir in den höheren Welten mit dem Wort „Bild“ bezeichnen, ist „Zelem“ – schließlich gibt es dort oben keine Schwere des Glaubens, und was uns als „Trockenheit“ erscheint, ist dort oben ein großes Licht. Jedoch verleihen wir dem Obigen diesen Namen, weil es sich uns im Aspekt des Schattens offenbart, und dem Namen des unteren verleihen wir die Bezeichnung von Oben.

Bina heißt der Aspekt des Glaubens, und das ist das Licht Osen (Ohr), also die Eigenschaft des Hörens. Chochma heißt die Eigenschaft des Sehens, und das ist das Licht, das in diese Kelim des Empfangens gelangt, genannt Ejnaim (Augen).

Baal HaSulam, Shamati 243. Warum prüft man den Schatten in der Nacht von Hoshana Rabba?

 

11. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Verhüllung allein heißt noch nicht Verhüllung, denn Verhüllung wird anhand des Verlangens gemessen. Je intensiver nämlich das Verlangen nach einer Sache ist, in einem umso ferneren Maße wird die Verhüllung wahrgenommen. So wird auch verständlich, was geschrieben steht: „Das ganze Land ist Seines Ruhmes voll.“ Obwohl wir das glauben, füllt dennoch auch die Verhüllung „das ganze Land“ aus.

Und über die Zukunft steht geschrieben: „Und ich werde eine feurige Mauer umher sein und Ruhm und Herrlichkeit wird darin sein.“ Und „Feuer“ ist die Verhüllung, aber dennoch sind Ruhm und Herrlichkeit darin, das heißt, dann wird sich der Ruhm offenbaren und das Verlangen wird dann so groß sein, obwohl es auch da Verhüllung gibt. Und der Unterschied besteht darin, dass es zu dieser Zeit eine Verhüllung gibt, jedoch kein Verlangen. Dies wird als Verbannung oder Exil (Galut) definiert. Obwohl es dort zwar die Verhüllung geben wird, wird aber auch das Verlangen da sein. Und das ist das Wesentliche: nur das Verlangen.

Baal HaSulam, Shamati 174. Die Verhüllung

 

10. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Der Zeitpunkt der Erhörung des Gebets, wenn der Mensch die Erlaubnis empfängt, den Palast des Königs zu betreten, damit Er ihn näher zu Sich bringt und er mit Dwekut (Anhaftung) an den Schöpfer belohnt wird, genau dann kann der Mensch sehen, dass er verloren und nicht in der Lage ist, etwas zu tun. In diesem Moment betet der Mensch wahrhaftig, denn er sieht, dass er einfach nur ein Frevler ist. Das heißt, er kann nicht an der Heiligkeit festhalten.

Aus diesem Grund sollte der Mensch, wenn er in einen Abstieg gerät, nicht erschrecken und vom Schlachtfeld fliehen. Sondern im Gegenteil – gerade dann ist wahrhaft die Zeit gekommen, ein echtes Gebet aus der Tiefe des Herzens zu sprechen.

 

RABASH, Artikel 10 (1988), „Was sind die vier Eigenschaften derjenigen, die ins Lehrhaus gehen?“

 

9. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Wir schicken unsere Bitten nach oben, Mal um Mal, unermüdlich und ohne Unterlass. Wir werden nicht im Geringsten schwach, auch wenn Er uns nicht antwortet. Wir glauben, dass Er unser Gebet hört, aber auf den Moment wartet, in dem wir die Kelim (Gefäße) erlangt haben, um die ganze Fülle zu empfangen. In jenem Moment werden wir auf jedes einzelne Gebet und jedes Flehen sofort eine Antwort erhalten, denn, so Gott will, „die Hand des Herrn wird unbegrenzt sein“.

Baal HaSulam, Brief 34

 

8. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Sofort am Morgen, wenn der Mensch aus seinem Schlaf erwacht, heiligt er den ersten Moment in seiner Verbindung mit dem Schöpfer, und wird dem Schöpfer sein Herz ausschütten, dass er ihn die ganzen vierundzwanzig Stunden des Tages und der Nacht bewahren möge, dass kein leerer Gedanke durch seinen Geist geht, und es sollte ihm nicht als unmöglich erscheinen, oder übernatürlich, denn das Bild der Natur schafft die eiserne Barriere usw. Und es ist angemessen für den Menschen, die greifbaren Barrieren der Natur zu überwinden. Zuerst sollte er glauben, dass die Barrieren der Natur den Zugang zu Ihm nicht verhindern, und dann sollte er von ganzem Herzen beten, selbst für etwas, das über den natürlichen Wunsch hinausgeht.

Verstehe dies immer, auch zu jener Stunde, wenn keine heilige Formen an ihm vorüberziehen, sonst wird es sofort unterbrochen. Sobald er sich daran erinnert, sollte er sehen, dass er sein Herz ausschüttet, dass von nun an der Schöpfer ihn in Seiner ganzen Macht vor der Unterbrechung seiner Verbindung bewahrt, und allmählich wird sein Herz dem Schöpfer geneigt sein, und er wird wirklich den Wunsch haben, sich mit Ihm zu verbinden. Und wer sich nach dem Schöpfer sehnt, wird durch Seine Hand erfolgreich sein.

Baal HaSulam, Brief 18

 

7. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Ein Geschenk wird nur jemandem gemacht, den man kennt und weiß, dass er ihn liebt. Die Absicht des Geschenks ist ein Zeichen der Dankbarkeit für die Liebe, die sein Freund ihm entgegenbringt. Macht man ein Geschenk jedoch einem Fremden, d.h. jemandem, der sich nicht nahe fühlt, dann hat man nichts, wofür man dankbar sein könnte. Daraus folgt, dass die Absicht lo LiShma ist, also die Absicht, die sein sollte.

Und das kann als „Zedaka“ (Wohltätigkeit) bezeichnet werden, denn er hat Mitleid mit seinem Freund, wenn er sieht, dass niemand mit ihm spricht und ihn grüßt, und deshalb tut er das für ihn. In der Tat gibt es ein Gebet dafür, und zwar, dass der Schöpfer ihm helfen möge, die Liebe des Freundes zu fühlen und dieser seinem Herzen nahe ist. Dann erhält er durch die Handlung auch die Absicht.

RABASH, Brief 40

 

6. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Wenn der Mensch würdig wird und nicht von sich aus die Eigenschaft eines Schattens hinzufügt, dann hat der Himmel Erbarmen mit ihm und verdeckt die Sonne für ihn. Dann wird der Mensch wütend, weil er es anders versteht. Der Mensch denkt gemäß seinem Verstand, wenn er Licht hat, möchte er mehr Licht haben, aber „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken“, und es wird ihm mehr Schatten hinzugefügt.

Wenn der Mensch den Schatten überwindet, gibt man ihm Licht. Dann muss der Mensch mehr Schatten hinzufügen. Wenn er nicht hinzufügt, wird ihm vom Himmel mehr Schatten hinzugefügt, und so weiter. Bis er ewige Dwekut (Anhaftung) erlangt.

RABASH, Brief 36