15. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Wenn ein Mensch den Schöpfer sucht, ist er noch immer mit der Eigenschaft des Empfangens verbunden. Und jemand, der die Eigenschaft des Empfangens hat, wird „mangelhaft“ und „verflucht“ genannt. Und ein Verfluchter haftet nicht an den Gesegneten an. Einer jedoch, der empfängt um zu geben, wird als „gesegnet“ bezeichnet, solange ihm nichts fehlt und er für sich selbst nichts benötigt.

Dementsprechend besteht die einzige Schwierigkeit darin, dass der Mensch im gesegneten Zustand sei, da nur mithilfe der Tora und Mizwot die Gefäße des Empfangens in die Gefäße des Gebens umgewandelt werden können. Daher beten wir „Fordere deine Bittsteller.“ […]

Denn nur wer einen Mangel hat, schreit. Aber für einen anderen ist es kein Hilfeschrei, sondern nur eine Forderung, so wie [man einander grüßt und sagt] „Fordere Frieden für…“ Deshalb gibt es hinsichtlich [der Enthüllung] des Angesichts nur die Forderung. „Von den Himmeln Deiner Wohnstätte“ bedeutet Ejnaim (Augen), das Or Chochma, damit sie das Wesen der Fülle bekommen werden, da ihre Gefäße bereits im Zustand des Empfangens um zu geben sind. Aber jenen, die im Zustand des Flehens sind, „verschließe Deine Ohren nicht“. „Ohr“ bedeutet Bina; sie müssen weiter Kraft aufwenden, damit sie den Aspekt des Gebens erlangen … über das Or Chassadim.

Baal HaSulam, Shamati 240. Fordere Deine Bittsteller, wenn sie Dein Angesicht fordern

 

14. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Es ist unmöglich, der Tora in ihrer Ganzheit würdig zu sein. Und durch die Berauschung mit „dem Wein der Tora“, wenn der Mensch fühlt, die ganze Welt gehöre ihm, und auch wenn er noch nicht die Weisheit in ihrer Ganzheit hat, wird er denken und fühlen, dass er alles in Vollkommenheit hat.

Baal HaSulam, Shamati 134. Berauschender Wein

 

13. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Wenn ein Mensch, während er das Vergnügen vom Schöpfer empfängt, versucht, den König zu erfreuen, indem er empfängt, um den Schöpfer zu beschenken, und seine Freude darin besteht, dass er versucht, seinem Schöpfer Zufriedenheit zu schenken, erhält er dadurch ein Kli [Gefäß] des Gebens, mit dem er den Schöpfer erfreut, denn der Zweck der Schöpfung ist, Gutes zu tun.

Das erfreut den Schöpfer, denn nun kann der Schöpfer dem Menschen Freude und Vergnügen bereiten, da der Mensch nun in der Lage ist, zu empfangen, um zu geben. Dann wird der Vers „Der Herr hat Freude an seinen Werken“ wahr, d.h. am Werk der Schöpfung, denn Sein Wille ist es, seinen Geschöpfen Gutes zu tun.

RABASH, Artikel 12 (1989) Was ist das “Mahl des Bräutigams”?

 

 

12. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Es existiert ein Brauch, wonach jeder Mensch in der Nacht von Hoshana Rabba seinen Schatten prüft. Und wenn er einen Schatten hat, dann ist er sicher, dass bei ihm alles gut sein wird. „Schatten“ bedeutet die Kleidung, in die sich das Licht hüllt.

Und ohne Kleidung gibt es kein Licht, denn es gibt kein Licht ohne ein Kli (Gefäß). Und gemäß der Größe der Kleidungen wachsen und mehren sich die Lichter. Wenn jedoch die Kleidung verloren geht, dann fehlt im gleichen Maße das zur selben Kleidung gehörende Licht.

Und das ist der verborgene Sinn von „Wahrheit“ und „Glaube“. Wahrheit wird das Licht genannt, und Glaube wird das Kli genannt. Und das ist der verborgene Sinn des Heiligen und Seiner Shechina (Göttlichen Gegenwart).

Dies ist das Geheimnis von „Wir haben den Menschen nach unserem Bild geschaffen“ und „nach dem Bild des Menschen werden wir wandeln“, dass das Wandeln des Menschen vom Bild abhängt, also vom Aspekt des Glaubens. Und deshalb muss der Mensch an Hoshana Rabba prüfen, ob sein Glaube vollständig ist.

Und was wir in den höheren Welten mit dem Wort „Bild“ bezeichnen, ist „Zelem“ – schließlich gibt es dort oben keine Schwere des Glaubens, und was uns als „Trockenheit“ erscheint, ist dort oben ein großes Licht. Jedoch verleihen wir dem Obigen diesen Namen, weil es sich uns im Aspekt des Schattens offenbart, und dem Namen des unteren verleihen wir die Bezeichnung von Oben.

Bina heißt der Aspekt des Glaubens, und das ist das Licht Osen (Ohr), also die Eigenschaft des Hörens. Chochma heißt die Eigenschaft des Sehens, und das ist das Licht, das in diese Kelim des Empfangens gelangt, genannt Ejnaim (Augen).

Baal HaSulam, Shamati 243. Warum prüft man den Schatten in der Nacht von Hoshana Rabba?

 

11. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Verhüllung allein heißt noch nicht Verhüllung, denn Verhüllung wird anhand des Verlangens gemessen. Je intensiver nämlich das Verlangen nach einer Sache ist, in einem umso ferneren Maße wird die Verhüllung wahrgenommen. So wird auch verständlich, was geschrieben steht: „Das ganze Land ist Seines Ruhmes voll.“ Obwohl wir das glauben, füllt dennoch auch die Verhüllung „das ganze Land“ aus.

Und über die Zukunft steht geschrieben: „Und ich werde eine feurige Mauer umher sein und Ruhm und Herrlichkeit wird darin sein.“ Und „Feuer“ ist die Verhüllung, aber dennoch sind Ruhm und Herrlichkeit darin, das heißt, dann wird sich der Ruhm offenbaren und das Verlangen wird dann so groß sein, obwohl es auch da Verhüllung gibt. Und der Unterschied besteht darin, dass es zu dieser Zeit eine Verhüllung gibt, jedoch kein Verlangen. Dies wird als Verbannung oder Exil (Galut) definiert. Obwohl es dort zwar die Verhüllung geben wird, wird aber auch das Verlangen da sein. Und das ist das Wesentliche: nur das Verlangen.

Baal HaSulam, Shamati 174. Die Verhüllung

 

10. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Der Zeitpunkt der Erhörung des Gebets, wenn der Mensch die Erlaubnis empfängt, den Palast des Königs zu betreten, damit Er ihn näher zu Sich bringt und er mit Dwekut (Anhaftung) an den Schöpfer belohnt wird, genau dann kann der Mensch sehen, dass er verloren und nicht in der Lage ist, etwas zu tun. In diesem Moment betet der Mensch wahrhaftig, denn er sieht, dass er einfach nur ein Frevler ist. Das heißt, er kann nicht an der Heiligkeit festhalten.

Aus diesem Grund sollte der Mensch, wenn er in einen Abstieg gerät, nicht erschrecken und vom Schlachtfeld fliehen. Sondern im Gegenteil – gerade dann ist wahrhaft die Zeit gekommen, ein echtes Gebet aus der Tiefe des Herzens zu sprechen.

 

RABASH, Artikel 10 (1988), „Was sind die vier Eigenschaften derjenigen, die ins Lehrhaus gehen?“

 

9. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Wir schicken unsere Bitten nach oben, Mal um Mal, unermüdlich und ohne Unterlass. Wir werden nicht im Geringsten schwach, auch wenn Er uns nicht antwortet. Wir glauben, dass Er unser Gebet hört, aber auf den Moment wartet, in dem wir die Kelim (Gefäße) erlangt haben, um die ganze Fülle zu empfangen. In jenem Moment werden wir auf jedes einzelne Gebet und jedes Flehen sofort eine Antwort erhalten, denn, so Gott will, „die Hand des Herrn wird unbegrenzt sein“.

Baal HaSulam, Brief 34

 

8. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Sofort am Morgen, wenn der Mensch aus seinem Schlaf erwacht, heiligt er den ersten Moment in seiner Verbindung mit dem Schöpfer, und wird dem Schöpfer sein Herz ausschütten, dass er ihn die ganzen vierundzwanzig Stunden des Tages und der Nacht bewahren möge, dass kein leerer Gedanke durch seinen Geist geht, und es sollte ihm nicht als unmöglich erscheinen, oder übernatürlich, denn das Bild der Natur schafft die eiserne Barriere usw. Und es ist angemessen für den Menschen, die greifbaren Barrieren der Natur zu überwinden. Zuerst sollte er glauben, dass die Barrieren der Natur den Zugang zu Ihm nicht verhindern, und dann sollte er von ganzem Herzen beten, selbst für etwas, das über den natürlichen Wunsch hinausgeht.

Verstehe dies immer, auch zu jener Stunde, wenn keine heilige Formen an ihm vorüberziehen, sonst wird es sofort unterbrochen. Sobald er sich daran erinnert, sollte er sehen, dass er sein Herz ausschüttet, dass von nun an der Schöpfer ihn in Seiner ganzen Macht vor der Unterbrechung seiner Verbindung bewahrt, und allmählich wird sein Herz dem Schöpfer geneigt sein, und er wird wirklich den Wunsch haben, sich mit Ihm zu verbinden. Und wer sich nach dem Schöpfer sehnt, wird durch Seine Hand erfolgreich sein.

Baal HaSulam, Brief 18

 

7. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Ein Geschenk wird nur jemandem gemacht, den man kennt und weiß, dass er ihn liebt. Die Absicht des Geschenks ist ein Zeichen der Dankbarkeit für die Liebe, die sein Freund ihm entgegenbringt. Macht man ein Geschenk jedoch einem Fremden, d.h. jemandem, der sich nicht nahe fühlt, dann hat man nichts, wofür man dankbar sein könnte. Daraus folgt, dass die Absicht lo LiShma ist, also die Absicht, die sein sollte.

Und das kann als „Zedaka“ (Wohltätigkeit) bezeichnet werden, denn er hat Mitleid mit seinem Freund, wenn er sieht, dass niemand mit ihm spricht und ihn grüßt, und deshalb tut er das für ihn. In der Tat gibt es ein Gebet dafür, und zwar, dass der Schöpfer ihm helfen möge, die Liebe des Freundes zu fühlen und dieser seinem Herzen nahe ist. Dann erhält er durch die Handlung auch die Absicht.

RABASH, Brief 40

 

6. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Wenn der Mensch würdig wird und nicht von sich aus die Eigenschaft eines Schattens hinzufügt, dann hat der Himmel Erbarmen mit ihm und verdeckt die Sonne für ihn. Dann wird der Mensch wütend, weil er es anders versteht. Der Mensch denkt gemäß seinem Verstand, wenn er Licht hat, möchte er mehr Licht haben, aber „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken“, und es wird ihm mehr Schatten hinzugefügt.

Wenn der Mensch den Schatten überwindet, gibt man ihm Licht. Dann muss der Mensch mehr Schatten hinzufügen. Wenn er nicht hinzufügt, wird ihm vom Himmel mehr Schatten hinzugefügt, und so weiter. Bis er ewige Dwekut (Anhaftung) erlangt.

RABASH, Brief 36

 

5. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Eine “Wolke” gilt als Verhüllung, wenn der Mensch die Verhüllung fühlt, die über der Heiligkeit ist. Und wenn der Mensch die Wolke, also die von ihm empfundene Verhüllung, überwindet, dann erlangt er hierdurch die Wolken der Ehre. Dies wird MaN de Ima genannt und geschieht während der sechstausend Jahre. Und das ist der Aspekt von Sod (Geheimnis), der noch nicht zur Natur geworden ist, welche als Pshat (enthüllt) bezeichnet wird.

Und der “Abfall des Dreschbodens und des Weinkellers” werden „Pshat und Natur“ genannt, welche MaN de Malchut ist, die gerade durch den Glauben errichtet ist, welche das „Erwachen von unten“ genannt wird.

Baal HaSulam, Shamati 96. Der Abfall des Dreschbodens und des Weinkellers in der spirituellen Arbeit

 

4. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Um des Lichtes des Schöpfers würdig zu werden, muss es auch einen Mangel geben. Und der Mangel danach sind die Anstrengungen. In dem Maße, wie der Mensch sich anstrengt und während der größten Verborgenheit nach dem Schöpfer verlangt, so hat er den Schöpfer nötig. Dies bedeutet, der Schöpfer wird seine Augen öffnen, damit er fähig werde, auf den Wegen des Schöpfers zu wandeln. Wenn er dann bereits dieses Kli (Gefäß) des Mangels hat, wenn ihm der Schöpfer Hilfe von Oben gibt, dann weiß er bereits, wie er dieses Geschenk hüten kann. Es stellt sich heraus, dass die Anstrengungen der Zustand Achoraim (Rückseite) sind. Und wenn der Mensch Achoraim erhält, hat er Platz, um der Eigenschaft Panim (Angesicht) würdig zu werden.

Darüber wird gesagt: „Ein Narr hat keinen Wunsch nach Weisheit.“ Dies bedeutet, dass er kein so starkes Bedürfnis hat, sich anzustrengen, um Weisheit zu erlangen. Daher hat er keine Achoraim und kann natürlich auch nicht der Eigenschaft von Panim würdig sein.

Dies ist die Bedeutung von „So wie das Leid, so ist die Belohnung“. Dies bedeutet, das Leid, „Anstrengung“ genannt, erschafft das Kli, sodass man die Belohnung erlangen kann. Dies bedeutet, dass er in dem Maße, in dem er Leid empfindet, danach der Freude und des Vergnügens würdig werden kann.

Baal HaSulam, Shamati 117. Du hast dich abgemüht und nichts gefunden [das] glaube nicht

 

3. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Bei den Tieren sehen wir, dass jedes von ihnen seine eigenen Eigenschaften besitzt und sie nicht Sklaven der Gesellschaft sind, sondern jedes Tier seine eigenen Empfindungen und Eigenschaften besitzt. Und mit Sicherheit kann es gegen den Willen des Hausherrn handeln, kann also im Geben arbeiten. Und es ist auch nicht Sklave der Gesellschaft, sondern es hat ein eigenes Leben, ohne dass seine Lebenskraft vom Leben des anderen (seinesgleichen) abhängig ist. Mehr als sich selbst kann es jedoch nicht fühlen. Das bedeutet, dass es keine Empfindung des Nächsten besitzt und sich daher nicht um den Nächsten sorgen kann.

Sprechend hat Vorzüge:

1. Es handelt gegen den Wunsch des Hausherrn.

2. Es ist nicht an seinesgleichen gebunden wie die Flora, das heißt, es ist unabhängig von der Umgebung.

3. Es fühlt auch den Nächsten. Deshalb kann es für sie sorgen und sie ergänzen. Indem es mit der Allgemeinheit mitfühlt und mitleidet und sich mit ihr freut, kann es deshalb von der Vergangenheit und der Zukunft empfangen – im Gegensatz zu einem Tier, welches nur die Gegenwart und nur sich selbst fühlt.

Baal HaSulam, Shamati 115. Unbewegt, pflanzlich, lebend und sprechend

 

2. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Der Wille zu empfangen stellt eine Notwendigkeit dar, weil das der ganze Mensch ist (denn alles, was es im Menschen außer diesem Wunsch gibt, gehört nicht zum Geschöpf, sondern wir führen es auf den Schöpfer zurück), doch der Wille, Genuss zu empfangen, muss korrigiert, altruistisch und um des Gebens willen sein. Das heißt, der Genuss und die Freude, welche der Wille zu empfangen empfindet, müssen darauf ausgerichtet sein, dass es Genuss im Himmel gibt, weil das Geschöpf genießt, da eben dies das Schöpfungsziel war – den Geschöpfen Genuss zu schenken. Und das wird als Freude der Shechina in der Höheren Welt bezeichnet.

Daher ist dem Menschen die Verpflichtung auferlegt, sich Ratschläge zu holen, wie er dem Schöpfer Genuss bereiten kann, und natürlich, wenn er einen Genuss haben wird, wird auch der Schöpfer diesen fühlen. Daher soll er immer danach streben, im Gemach des Schöpfers zu weilen und die Möglichkeit zu haben, sich in den Schatzkammern des Schöpfers zu vergnügen, wodurch er natürlich auch dem Schöpfer Genuss bereiten wird. Somit müssen all seine Bestrebungen um des Schöpfers willen sein.

Baal HaSulam, Shamati 1. Es gibt nichts außer Ihm (Ein Od Milvado)

 

1. Oktober 2025, Gute-Nacht-Text

Da von Oben keine halben Dinge gegeben werden, muss der Mensch den Schöpfer bitten, ihm vollständige Hilfe zu geben. Das bedeutet, dass der Mensch während seines Gebets, wenn er sein Herz ordnet, weil das Gebet die Arbeit im Herzen ist, selbst entscheiden muss, dass er möchte, dass der Schöpfer ihm den Wunsch gibt, sich in allem vor Ihm zu annullieren, das heißt, kein Verlangen in seiner Herrschaft zu behalten, sondern alle seine Wünsche nur um der Ehre des Schöpfers willen zu haben.

Und wenn sein Herz sich entschieden hat, sich vollständig zu annullieren, dann bittet er den Schöpfer, ihm zu helfen, dies praktisch mit aller Kraft zu verwirklichen. Das bedeutet, dass er auf der Ebene der Gedanken und Wünsche sieht, dass der Körper nicht damit einverstanden ist, seine Wünsche zugunsten des Schöpfers zu annullieren und keinen einzigen Wunsch für sich selbst zu behalten. Dann muss er zum Schöpfer beten, ihm zu helfen, dass er alle seine Wünsche vor Ihm annullieren will und keinen einzigen für sich behält. Dies wird als ein vollständiges Gebet bezeichnet.

 RABASH, Brief 65

 

30. September 2025, Gute-Nacht-Text

Bevor der Mensch um Vergebung bittet, muss er zunächst seine hauptsächliche Sünde erkennen. Danach kann er über die Sünden nachdenken, die durch die hauptsächliche Sünde verursacht wurden. Man sollte wissen, dass die hauptsächliche Sünde, mit der man sich verunreinigt und von der alle anderen Sünden ausgehen, darin besteht, dass man sich nicht bemüht, einen dauerhaften Glauben zu haben. Wenn der Mensch zum Teil einen Glauben hat, gibt er sich damit zufrieden.

Wenn er einen dauerhaften Glauben hätte, würde ihn dieser Glaube nicht sündigen lassen. Das heißt, er bittet den Schöpfer um Vergebung, weil er sieht, dass der wahre Grund für all die Sünden darin liegt, dass es ihm an dauerhaftem Glauben fehlt. Deshalb bittet er den Schöpfer, ihm diese Kraft zu geben, also die Fähigkeit, den Glauben immer fest in seinem Herzen zu haben. Und auf keinen Fall wird er Sünden begehen und der Ehre des Schöpfers schaden.

RABASH, 1986/36 Was ist die Vorbereitung auf die Selichot [Vergebung]?

 

29. September 2025, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sagt seinem Körper: „Wisse, dass ich in die Arbeit des Schöpfers eintreten will. Meine Absicht ist nur auf das Geben und nicht auf das Empfangen ausgerichtet. Hoffe nicht, etwas für deine Mühe zu bekommen, denn alles ist [in der Absicht] um zu Geben.“

Und wenn der Körper fragt: „Welchen Nutzen wirst du von dieser Arbeit haben?“, gemeint ist „Wer bekommt die Früchte dieser Arbeit, für die ich so viel Kraft und Mühe geben muss?“, oder er fragt einfacher: „Für wen arbeite ich so hart?“

Dann sollte man ihm antworten, dass man an die Worte der Weisen glaube, die sagten, man solle im einfachen Glauben über dem Verstand glauben, dass der Schöpfer uns geboten hat, den Glauben auf uns zu nehmen, dass Er uns geboten hat, Tora und Mizwot einzuhalten. Darüber hinaus sollte der Mensch glauben, dass er dem Schöpfer Genuss bereitet, wenn er Tora und Mizwot mit dem Glauben über dem Verstand erfüllt. Der Mensch muss auch froh sein, dass er dem Schöpfer Freude und Genuss mit seiner Arbeit bereitet.

Baal HaSulam, Shamati 108. Wenn du mich für einen Tag verlässt, werde Ich dich für zwei verlassen

 

28. September 2025, Gute-Nacht-Text

Im Sohar, Abschnitt Noah, [steht geschrieben]: „Es gab eine Flut und der Zerstörer saß mittendrin.“ Und er [Baal HaSulam] fragte: „Mit Flut ist Sintflut gemeint. Dies an sich ist ein Zerstörer und tödlich. Und was bedeutet dann, dass mitten in der Sintflut der Zerstörer “sitzt”? Und zweitens, was ist der Unterschied zwischen der Flut und dem Zerstörer?“

Und er antwortete, die Flut seien physische Leiden, das heißt Leiden des Körpers. Und in ihnen, das heißt den Leiden des Körpers, sei noch ein weiterer Zerstörer, der die Spiritualität zerstöre. Dies bedeutet, dass die Leiden des Körpers ihm fremde Gedanken bringen, bis diese fremden Gedanken seine Spiritualität vernichten und töten.

Baal HaSulam, Shamati 104. Und der Zerstörer saß [innerhalb der Flut]

 

27. September 2025, Gute-Nacht-Text

Unsere Weisen sagten: „Von lo liShma gelangt man zu liShma.“ Dies bedeutet, dass man die Beschäftigung mit Tora und Mizwot mit dem Ziel beginnt: „Gib uns den Wohlstand in dieser Welt.“ Und danach: „Gib uns den Wohlstand der kommenden Welt.“

Und wenn man so studiert, sollte man dazu kommen, liShma zu studieren, das heißt für den Namen der Tora. Dies bedeutet, dass die Tora ihn die Wege des Schöpfers lehren wird. Und er muss zuerst das Versüßen von Malchut in Bina machen, was bedeutet, dass er Malchut, welche Wille zu empfangen genannt wird, zu Bina, der Eigenschaft des Gebens, erhebt. Das heißt, dass seine ganze Arbeit nur in der Absicht des Gebens sein wird.

Und dann wird es dunkel für ihn. Er fühlt, dass die Welt für ihn dunkel geworden ist, da der Körper Kraft nur für den Aspekt des Empfangens bereitstellt und nicht für den des Gebens. In diesem Zustand gibt es nur den einen Rat: zum Schöpfer zu beten, er möge seine Augen öffnen, sodass er in der Lage sein möge, im Aspekt des Gebens zu arbeiten.

Und dies ist die Bedeutung von: „Wer steht hinter der Frage?“ Dies bezieht sich auf Bina, die Mi (wer) genannt wird. Und die Frage kommt vom Vers „Sie bitten um Regenfälle“, was Gebet bedeutet. Da sie in den Aspekt von „Wasser von Bina“ gelangen, gibt es Platz, um dafür zu beten.

Baal HaSulam, Shamati 79. Azilut und BYA

 

26. September 2025, Gute-Nacht-Text

Ein Mensch […] erhebt seinen Kopf aus dem Strom des Lebens, in dem alle Geschöpfe sind, ohne Zeit zu haben, darüber nachzudenken, was sie sind. Sie fließen vielmehr mit dem Strom, in dem das Wasser fließt. Und es gibt niemanden, der das Ende sehen kann, das heißt, wohin der Strom des Lebens führt.

Einzig er – weil der Mangel an Genuss ihn dazu veranlasst, den Kopf zu heben, um über den Sinn des Lebens nachzudenken –, sieht und hört er zu diesem Zeitpunkt, als würde ihm eine klare Stimme von oben sagen, dass die Welt mit der Absicht erschaffen wurde, seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Aber um diesen Nutzen zu schmecken, gibt es – erfährt er aus Büchern und von Autoren – Bedingungen, um dieses Gute zu erreichen, die „der Schöpfungszweck“ genannt werden.

RABASH, Artikel 7 (1987) Das Wunder von Chanukka