04. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Jede Überwindung in der Arbeit wird als „Fortschritt in der Arbeit für den Schöpfer“ bezeichnet. Es ist sowie wenn sich einzelne Münzen zu einer großen Menge ansammeln. Das heißt, jede Überwindung, die ein Mensch unternimmt, summiert sich, bis das erforderliche Maß, um ein Kli (Gefäß) für das Empfangen der Fülle zu werden, erreicht ist.
Überwindung bedeutet, einen Teil des Gefäßes des Empfangens zu nehmen und diesen zu den Gefäßen des Gebens hinzuzufügen. Dies meint, dass man einen Massach (Schirm) auf die Awiut (Grobheit, Ausmaß des Verlangens zu empfangen) legen muss. Daraus folgt, dass wenn man kein Verlangen zum Empfangen hat, man auch nichts hat, worauf man eine Massach legen kann.

RABASH, 1985/22, Die gesamte Tora ist ein heiliger Name

03. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Der “Schöpfer“ ist die Eigenschaft der Dwekut (Anhaftung), und Anhaftung bedeutet Angleichung, also die Annullierung des Existierenden.

(Der Mensch muss sich immer vorstellen, wie es war, als er ein wenig Anhaftung hatte und wie er damals voller Lebenskraft und Genuss war. Er sollte fortwährend im Zustand der Anhaftung sein wollen, denn man kann sich nicht nur “halb“ im Spirituellen befinden. Wenn dies eine erfüllende Sache ist, dann muss man sich also, egal in welchem Zustand, immer gut fühlen. Und es ist richtig, dass man sich diese gute Zeit, die man hatte, vorstellen soll, denn dann fühlt der Körper nicht das Negative, sondern den positiven Zustand, den man schon erlebt hat. So soll der Mensch sich diese Zustände als Beispiel nehmen.)

BAAL HASULAM, Shamati 218, Die Tora und der Schöpfer sind eins

02.07.2022 Gute-Nacht-Text

Die Reinheit des Körpers verweist auf Reinheit des Verstandes. Die Reinheit des Verstandes wird als Eigenschaft der Wahrheit bezeichnet, in der keine Lüge enthalten ist.
Nicht alle Menschen sind darin gleich akribisch. Manche sind äußerst genau. Doch hinsichtlich der Reinheit des Körpers lohnt es sich nicht, sehr genau zu sein, obwohl der Schmutz, den wir so verabscheuen, als schädigend angesehen wird und wir den Körper vor Schaden schützen sollen. Bezüglich des Körpers lohnt es sich aber nicht, übergenau zu sein, da er zu guter letzt stirbt, selbst wenn wir auf alle möglichen Arten auf ihn Acht geben.

Das Gegenteil gilt in Bezug auf die Seele, denn sie ist ewig. Da ist es angebracht, mit allen möglichen Mitteln peinlich darauf zu achten, dass keinerlei Schmutz entsteht, da jeglicher Schmutz ihr schadet.

BAAL HASULAM, Shamati 155, Reinheit des Körpers 

 

01. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Überkommt einen Menschen Furcht, sollte er wissen, dass “es nichts außer Ihm gibt“, selbst wenn es ihm unwirklich erscheint. Überkommt ihn die Furcht, sollte er sagen, dass es kein Zufall ist, sondern dass der Schöpfer ihm von Oben eine Möglichkeit gibt damit er darüber nachdenken und daraus lernen soll, zu welchem Zweck ihm diese Ehrfurcht gesandt wird. Nämlich dafür, dass er sich überwindet und “es gibt nichts außer Ihm“ annehmen kann.

Weicht nach alledem die Furcht nicht von ihm, sollte er dies als Möglichkeit annehmen und sagen, dass seine Anstrengungen für den Schöpfer im gleichen Maße wie die Furcht sein muss. Das bedeutet, dass die Ehrfurcht vor dem Himmel – was ein Verdienst ist – der Furcht gleichen muss, die er fühlt. Das heißt, so wie der Körper durch diese weltliche Furcht beeindruckt wird, im selben Maße sollte auch seine Ehrfurcht vor dem Schöpfer sein.

BAAL HASULAM, Shamati 138, Über Furcht und Angst, die einen Menschen manchmal überkommen

30. Juni 2022, Gute-Nacht-Text

„In seiner Schatzkammer hat der Schöpfer nur den Schatz der Ehrfurcht vor dem Himmel“. Wir sollten jedoch erklären, was Ehrfurcht ist: Es ist das Kli, das dazu dient, allen Reichtum darin zu bewahren, und alle wichtigen Dinge sind darin untergebracht. Er [Baal HaSulam] sagte, dass Ehrfurcht so ist, wie es über Moses geschrieben steht: Unsere Weisen sagten: „Der Lohn für ‚Und Mose verbarg sein Angesicht, weil er sich fürchtete, hinzuschauen‘, wurde ihm mit ‚dem Bild des Ewigen, das er erblickte‘ vergolten.“

Die Ehrfurcht bezieht sich auf die Furcht des Menschen vor der großen Freude, die da ist, er jedoch nicht fähig ist, sie zu empfangen, um zu geben. Der Lohn dafür, dass er Ehrfurcht hatte, ist, dass er sich damit ein Kli geschaffen hat, in dem er die obere Fülle empfangen kann. Das ist die Arbeit des Menschen, und alles andere schreiben wir dem Schöpfer zu.

Doch mit der Ehrfurcht ist es nicht so, denn der Sinn der Ehrfurcht ist es, nicht zu empfangen. Und was der Schöpfer gibt, gibt er nur, damit wir empfangen, und das ist die Bedeutung von „Alles ist in den Händen des Himmels, außer der Ehrfurcht vor dem Himmel.“

Das ist das Kli, das wir brauchen. Sonst werden wir als Narren betrachtet, wie unsere Weisen sagten: „Wer ist ein Narr? Derjenige, der verliert, was ihm gegeben wurde.“ Das bedeutet, dass die Sitra Achra [die andere Seite] die obere Fülle von uns nehmen wird, wenn wir nicht die Absicht errichten, um zu geben, denn dann geht es in die Empfangsgefäße, die Sitra Achra und Tuma’a [Unreinheit] sind.

Baal HaSulam, Shamati 38. „Die Furcht vor dem Schöpfer ist sein Schatz“

29. Juni 2022, Gute-Nacht-Text

Unsere Weisen haben es uns erklärt: „Alles liegt in den Händen des Schöpfers, außer der Furcht vor dem Schöpfer“, denn Er kann alles geben, außer der Furcht. Schließlich, in allem, was der Schöpfer gibt, fügt Er Liebe hinzu, und nicht Furcht.

Und die Furcht wird durch die besondere Kraft der Segula der Tora und Mizwot erworben. Das heißt, wenn der Mensch sich mit Tora und Mizwot mit der Absicht beschäftigt, seinem Erschaffer Genuss zu bereiten, bringt diese Absicht, die auf den Handlungen der Mizwot basiert und das Studium der Tora begleitet, den Menschen dazu, dieses zu erreichen. Andernfalls könnte der Mensch stehenbleiben, obwohl er die Tora und Mizwot in jedem Detail einhält, dennoch würde er auf der Stufe von Domem de Kedusha (des Bewegungslosen der Heiligkeit) verbleiben.

Daraus folgt, dass sich der Mensch immerzu an den Grund erinnern muss, der ihn dazu verpflichtet, sich mit Tora und Mizwot zu beschäftigen. Unsere  Weisen haben dieses erklärt, denn: „möge eure Heiligkeit für Meinen Namen sein.“ Dies bedeutet, dass Ich eure Ursache sein sollte, das heißt, dass all eure Arbeit darin besteht, dass ihr Mir Genuss zu bereiten wünscht, somit mögen all eure Taten zum Zwecke des Gebens sein. 

Baal HaSulam, Shamati 38. „Die Furcht vor dem Schöpfer ist sein Schatz“ 

28. Juni 2022, Gute-Nacht-Text

Das wichtigste in Bezug auf die Ehrfurcht vor dem Himmel ist der Glaube an die Größe des Schöpfers. Dies ist der Grund, der ihn dazu verpflichtet, Tora und Mizwot (Gebote) nicht für seinen eigenen Nutzen zu befolgen. Es ist so, wie es geschrieben steht: „Und er wird sein Herz und sein Verlangen an den Ort setzen, der ‚Ehrfurcht‘ genannt wird. Dann wird er die Ehrfurcht vor dem Schöpfer bereitwillig ausführen, so wie es für das Gebot des Königs angemessen ist.“
Wird ein Mensch mit einem solchen Glauben belohnt, d.h. wenn er in seinem Herzen die Größe des Schöpfers spürt, erlöschen die Verlangen, Gedanken und Handlungen, seines Körper und seiner Organe vor dem König, wie eine Kerze vor einer Fackel.

RABASH, 1988/13, ”Was bedeutet, der Führer des Volkes, ist wie das ganze Volk?”

27. Juni 2022, Gute-Nacht-Text

Das Kli (Gefäß) kann aus der eigenen Herrschaft nur austreten, wenn es mit etwas Anderem gefüllt wird. Leer bleiben kann es nicht. Da es unter der Herrschaft von Sitra Achra (andere, schlechte Seite) steht, muss man es dort natürlich hinausbringen. Deshalb muss der Mensch versuchen, es mit etwas Anderem zu füllen. Aus diesem Grunde ist es notwendig, es mit Liebe zu füllen. Darüber steht geschrieben: „Und dann strebt er aus Liebe zu sich selbst, nach ihr.“

BAAL HASULAM, Shamati 221, Gesamtherrschaft

26. Juni Gute-Nacht-Text

Leidet ein Mensch auf der physischen Ebene, sollte er bedauern, dass der Schöpfer ihn bestraft und darunter leiden. Tut es ihm nicht leid, ist es keine Strafe. Eine Strafe ist es nur dann, wenn es den Menschen schmerzt, und er die Situation, z.B. die Sorge um seinen Verdienst oder eine Krankheit, nicht mehr ertragen kann. Wenn er das Leid nicht spürt, dann hat er die Strafe, die der Schöpfer ihm gegeben hat, nicht erhalten.
Dabei muss man wissen, dass die Strafe eine Korrektur für die Seele des Menschen ist. Wenn es ihm also nicht leid tut, verpasst er die Gelegenheit einer Korrektur. In dieser Situation sollte er darum ein Gebet an den Schöpfer richten, damit dieser ihm das Leid und die Schmerzen, die er empfindet, nimmt. Denn das Gebet, das aus Leiden entsteht, ist eine größere Korrektur als jene durch eine Strafe.
Dazu sagte BAAL HASULAM, dass der Schöpfer einen Menschen nicht aus Rache, weil er Ihm nicht gehorche, bestrafe. Dies ist die Art, wie es Menschen tun. Vielmehr gibt der Schöpfer dem Menschen mit der Strafe eine Möglichkeit zur Korrektur.
Bittet nun jemand den Schöpfer, die Strafe von ihm zu nehmen, so ist es jedoch so, als ob er darum bittet, ihm die Möglichkeit der Korrektur zu nehmen. Weshalb soll ein Mensch also den Schöpfer bitten, die Strafe von ihm zu entfernen, wenn ihm diese doch zugute kommt? BAAL HASULAM erklärte, dass der Mensch durch das Gebet zum Schöpfer, mit der Bitte um Hilfe, eine Verbindung zu Ihm erlangt. Und dies ist die größere Korrektur als jene, die ein Mensch durch die Strafe erhält.

RABASH, Dargot 60, Eine Bitte um Hilfe

25. Juni 2022, Gute-Nacht-Text

“Beglücke Sie mit einem ganzen Haus“. Hier sollte man bedenken, was mit einem “unvollständigen Haus“ gemeint ist. Ein unvollständiges Haus kann nicht gebraucht werden. Nun muss man verstehen, dass mit einem “Haus“, der Ort um dem Schöpfer zu dienen, gemeint ist, welcher ein Menschen in der Zeit, in der er sich in der Kedusha (Heiligkeit) befindet, in seinem Herzen aufbaut. Im Herzen des Menschen gibt es jedoch zwei Kräfte – die gute und die böse Neigung. Ein “unvollständiges Haus“ bedeutet, dass der Mensch nur in der guten Neigung ein Diener des Schöpfers sein kann, da er sich dann annulliert. Ein “ganzes Haus“ aber, ist es nur dann, wenn der Mensch auch für den Schöpfer arbeitet, wenn er sich in der bösen Neigung befindet. So wie die Weisen sagten: “Mit ganzem Herzen und mit beiden Neigungen“(Berachot 54a).

RABASH, Ausgewählte Artikel Nr. 55, Beglücke Sie mit einem ganzen Haus -1

24. Juni 2022, Gute-Nacht-Text

Es ist bekannt, dass die Hauptarbeit das “Leben zu wählen“ ist. So kommt es zu Dwekut (Anhaftung), was liShma (für den Namen der Tora) ist. Auf diese Weise wird der Mensch mit Dwekut an das “Leben der Leben“ belohnt. Wäre die Vorsehung offen, gäbe es keinen Raum für eine Wahl. Aus diesem Grund hob die Höhere Kraft Malchut (Königreich), die Qualität des Urteils, zu Ejnaim (Augen). Dies schuf eine Verhüllung, was bedeutet, dass es dem Unteren so vorkommt, als gäbe es einen Nachteil, also keine Gadlut (Größe), im Oberen.

RABASH, Ausgewählte Artikel 195, Die Verbindung der Qualität des Urteils mit der Barmherzigkeit

23. Juni 2022, Gute-Nacht-Text

Der Gedanke ist das Ergebnis des Wunsches. Ein Mensch denkt an etwas, das er sich wünscht, nicht aber an etwas, das er sich nicht wünscht. So wird er zum Beispiel niemals über seinen Todestag nachdenken. Er wird sich im Gegenteil immer seine Unvergänglichkeit vorstellen, weil das nun mal sein Wunsch ist. Folglich denkt er immer über das nach, was für ihn wünschenswert ist.

Der Gedanke hat allerdings eine besondere Aufgabe: Er vergrößert einen Wunsch, wenn der Wunsch an einer Stelle verbleibt und keine Kraft hat sich zu verbreiten und eine Handlung zu vollziehen. Doch weil der Mensch an eine Sache denkt, darüber nachsinnt, und der Wunsch den Gedanken um Ratschläge bittet, damit sich der Wunsch verwirkliche, deshalb wächst und verbreitet sich dadurch der Wunsch und entfaltet aktiv seine Wirkung.

Daraus folgt, dass der Gedanke dem Wunsch dient, und der Wunsch das „Selbst“ des Menschen darstellt. Und es gibt ein großes „Selbst“ und ein kleines „Selbst.“ Das große „Selbst“ beherrscht die kleinen „Selbste“. Jenem, der ein kleines „Selbst“ ist und keinerlei Macht besitzt, wird geraten, um das „Selbst“ zu vergrößern, beständig im Gedanken an diesen Wunsch zu verweilen, da sich der Gedanke in dem Maße vergrößert, indem man über ihn nachsinnt.

Und daher „sinnt er über Seine Tora Tag und Nacht“, denn dann wächst der Gedanke zu einem großen „Selbst“ heran, bis er schließlich zum Herrschenden wird.

Baal HaSulam, Shamati 153. „Der Gedanke ist das Ergebnis des Wunsches“

 

22. Juni 2022, Gute-Nacht-Text

Wenn ein Mensch sieht, dass er Störungen in seiner Arbeit für den Schöpfer hat und den Schöpfer um Kraft für seine Arbeit bitten möchte, worum sollte er dann bitten?

Es gibt zwei Möglichkeiten:

1) Dass der Schöpfer die Störungen beseitigen möge, sodass er keine großen Anstrengungen unternehmen muss, um auf den Wegen des Schöpfers zu wandeln.

2) Den Schöpfer zu bitten, ihm eine größere Vorliebe für die Tora, das Gebet und gute Taten zu geben, und dann werden die Störungen ihn nicht aufhalten können, denn wenn Tora und Mizwot [Gebote] wichtig sind, können die Störungen ihn nicht beherrschen.

Beispielsweise kann ein Mensch nicht sagen, dass er viele Hindernisse hat, und er sich deshalb nicht retten kann. Denn es ist nicht wahr, wenn er behauptet, dass er sein Leben nicht retten kann, weil durch seine Verwandten oder seine Umgebung Störungen entstehen. Ein Mensch wird natürlich alles geben, um sein Leben zu retten. Und jegliche Hindernisse spielen keine Rolle.

Deshalb bittet er den Schöpfer, ihm den Geschmack des Lebens in Tora und Mizwot zu geben. Denn wenn es um sein Leben geht, kann er nicht sagen, dass er Störungen hat, denn das Leben ist ihm so wertvoll, sodass er seine Aufmerksamkeit nicht auf irgendwelche Störungen richtet. 

Rabash, Artikel 164: „Worum man den Schöpfer bittet: Sein Diener zu sein“

21. Juni 2022, Gute-Nacht-Text

Die “Älteren“ sind jene Menschen, welche an die Arbeit für die Höhere Kraft gewöhnt sind. Mit den “Jüngeren“ sind diejenigen gemeint, die am Anfang ihrer Arbeit stehen.

Als “Ruin“ wird ein Abstieg oder Fall nach einen Aufstieg in der Arbeit, also nach einem Aufbau [der Spiritualität], angesehen. Das bedeutet, vorher genoss der Mensch einen gewissen Aufstieg.
Das Gefühl eines “Ruins“ entsteht, wenn man einen Abstieg durch die Verhüllung der Höheren Kraft, die vor einem verborgen ist fühlt. Dies wird “Ruin“ genannt.

Ein “Ruin der Älteren“ meint, dass der Mensch  erkennt, dass die Höhere Kraft ihm diese Verhüllung schickt. Daraus folgt, dass dieser Mensch bereits am Aufbau [seiner Spiritualität] ist, da er glaubt, dass die Höhere Kraft sich um ihn kümmert, und er daraus Lebenskraft schöpfen kann.
Der Glaube zeigt sich gerade während eines  Abstiegs, dann, wenn der Menschen  kein Leuchten erhält. Nun steht er vor der Frage: entweder braucht er keine Belohnung und will der Höheren Kraft nur Zufriedenheit bringen, ungeachtet davon, wie er sich fühlt, oder, es ist genau umgekehrt…

RABASH, Artikel 44. Ruin der Älteren – Aufbau; Aufbau der Jüngeren – Ruin

20. Juni 2022, Gute-Nacht-Text

Der Sohar fragt: Steht nicht geschrieben ”der Herr ist jenen mit zerbrochenem Herzen nahe“? Ein Diener des Schöpfers, dessen Absicht es ist, zu geben, muss glücklich sein, wenn er dem König dient. Wenn er bei dieser Arbeit keine Freude hat, ist das ein Zeichen dafür, dass es ihm an der Wertschätzung des Königs mangelt. Sieht er also, dass er keine Freude empfindet, muss er etwas ändern, d. h. über die Größe des Königs nachdenken. Fühlt der Mensch dann immer noch nichts, muss er den Schöpfer darum bitten, dass Er ihm die Augen und sein Herz öffnen möge, damit er Seine Größe fühlen kann.
Dabei muss man zwei Dinge beachten. Erstens: der Mensch sollte bedauern, dass er die Größe des Königs nicht spürt. Zweitens: er sollte froh sein, dass sein Bedauern seinen Mangel an Spiritualität betrifft und nicht wie bei anderen Menschen, welche nur bedauern, weil sie nichts empfangen.
Der Mensch muss sich bewusst sein, wer ihm diesen Mangel, welcher sich auf die Spiritualität bezieht, gibt. Über die Gedanken zum Mangel an Spiritualität, die ihm der Schöpfer schickt, sollte er glücklich sein, denn dies wird als die Rettung durch den Schöpfer angesehen. Deshalb sollte er sich freuen.

RABASH, Ausgewählte Artikel 42, Diene dem Schöpfer in Freude

19. Juni 2022, Gute-Nacht-Text

Der Glaube bezieht sich auf den Körper, was [in der Spiritualität] “Trennung“ bedeutet. Im Physischen aber, kann der Mensch nichts behalten, weil alles was vergangen ist, nicht mehr vorhanden ist. Das bedeutet, was in der Vergangenheit war, ist nicht mit der Gegenwart und der Zukunft verbunden.

Der Glaube an etwas beeinflusst zum Zeitpunkt einer Handlung den Menschen zu hundert Prozent mehr, als sein Verstand. Jedoch wirkt dies nur für kurze Zeit. Der Verstand hingegen wirkt nur zu einem Prozent auf den Menschen, jedoch bleibt die Erlangung durch dieses eine Prozent für immer bestehen. Aus diesem Grund wird mit dem Verstand erst nach einhundert Mal das gleiche Maß, welches mit dem Glauben in einem einzigen Mal hätte erlangt werden können, erreicht. Andererseits, auch wenn der Mensch einhundert Mal im Aspekt des Glaubens arbeitet, erreicht er immer den gleichen Zustand. Geschieht dies dagegen in seinem Verstand, wird das Erlangte [sich anhäufen und] ihn dauerhaft verändern.

BAAL HASULAM, Shamati 184, Der Unterschied zwischen dem Glauben und dem Verstand

18. Juni 2022, Gute-Nacht-Text

Das wichtigste bei Arbeit für den Schöpfer ist die bedingungslose Hingabe, welche durch die Prüfung der Ehrfurcht erreicht wird. Denn bei dieser Arbeit widersetzt sich der ganze Körper, da er keinerlei Geschmack daran verspürt. Bei jeder einzelnen Handlung, die der Mensch ausführt, rechnet ihm sein Körper vor, dass seine Arbeit sowieso nicht vollkommen sei und er deshalb nichts davon habe.

Da es also weder einen greifbaren Wert, noch Geschmack an dieser Arbeit für ihn gibt, wird er sich nur dazu überwinden können, wenn er sich aus Ehrfurcht völlig hingibt. Denn es ist so, dass die Arbeit für ihn bitter schmeckt und er bei jeder Handlung schreckliche Qualen verspürt. Denn sein Körper ist nicht gewohnt, umsonst zu arbeiten, da jede Anstrengung des Menschen, entweder ihm selbst, oder anderen einen Nutzen bringen muss.

BAAL HASULAM, Shamati 219, Die bedingungslose Hingabe

17. Juni 2022, Gute-Nacht-Text

Glaubt man an die Freude und das Vergnügen, welche über dem Verstand existieren, beginnt  man, das Böse mit seinem Verstand wahrzunehmen. Das heißt, gerade weil dieser Mensch über seinem Verstand glaubt, dass die Höhere Kraft ihm Freude und Vergnügen gibt und deshalb nur Gutes sieht, gelangt er zur Erkenntnis des Bösen. Denn dadurch spürt er in all seinen Organen die Macht des Bösen – des Empfangens für sich selbst – welches ihn daran hindert, all das Gute zu empfangen.

RABASH, Ausgewählte  Notizen, Artikel 68, Das Gebot der Arbeit

16. Juni 2022, Gute-Nacht-Text

Charut (eingemeißelt) – lies nicht Charut (eingemeißelt), sondern Cherut (Freiheit)! Dies bedeutet, dass geschrieben steht: „Schreibe sie auf die Tafel deines Herzens.“ Denn schreiben ist mit Tinte, was der Aspekt der Dunkelheit ist. Und jedes Mal, wenn der Mensch schreibt, was bedeutet, dass er Entscheidungen darüber trifft, wie er sich verhalten soll, und dann auf seine bösen Wege zurückkehrt, so geschieht dies, weil das Geschriebene gelöscht wurde. Und jedes Mal muss man so schreiben, dass es in der Form von Charut (eingemeißelt) ist, sodass es in sein Herz eingemeißelt ist, auf dass er es nicht löschen könne.

Und dann wird er augenblicklich des Aspektes Cherut (Freiheit) würdig, wobei das Maß, in welchem es in seinem Herzen geschrieben steht, das Kli für Cherut (Freiheit) ist. Gemäß dem Maß der Eingravierung, ist auch die Erlösung. Denn das Wesen des Kli ist die Leere, wie geschrieben steht: „[…] mein Herz ist ein leerer Raum in meiner Mitte.“ Und dann erlangt er die Freiheit vom Todesengel, da die Niedrigkeit SaM (Todesengel) selbst ist und er ihn im ganzen Ausmaß kennen und überwinden muss, bis der Schöpfer ihm hilft. 

Baal HaSulam, Shamati 198. Freiheit

15. Juni 2022, Gute-Nacht-Text

Wenn der Mensch an den Weg der Tora gewöhnt ist, die Spärlichkeit des Erlangens zu bereuen, und er jedes Mal einige Erleuchtungen hat, die sich teilen, dann bewirken diese in ihm mehr Kummer und weitere Kelim.

Dies ist die Bedeutung davon, dass es jedem Kli an Licht mangelt. Es ist noch ungefüllt, weil das Licht fehlt. Somit wird jeder mangelhafte Ort zu einem Ort für den Glauben. Wäre es hingegen gefüllt, dann würde das Kli nicht existieren, dann gäbe es keinen Ort für den Glauben. 

Baal HaSulam, Shamati 195. Sind sie würdig, dann werde Ich es beschleunigen