Der Schöpfer, der den Bösen Trieb schuf und ihm Kraft gab, verstand es auch, ein wahres Arzneimittel und Gewürz zu kreieren, um die Kräfte dieses Bösen Triebs aufzuzehren und ihn gänzlich zu vernichten.
Wenn sich aber jemand mit der Tora beschäftigte und den Bösen Trieb nicht von sich entfernen konnte, dann ist es so, weil er aus Nachlässigkeit nicht die nötigen Anstrengungen und Mühen unternahm, wie es geschrieben steht: „Bemühte sich nicht und fand – sollst du nicht glauben.“ Oder möglicherweise sammelten sie eine erforderliche „Quantität“ an Anstrengungen an, waren aber bei der „Qualität“ unachtsam, das heißt, während des Studiums der Tora richteten sie ihren Verstand und ihr Herz nicht darauf aus, das in der Tora enthaltene Licht anzuziehen, welches den Glauben ins Herz des Menschen trägt, sondern sie studierten abgelenkt von der Hauptforderung, welche an die Tora gestellt werden soll – das Licht, welches zum Glauben führt. Und sie waren zwar ursprünglich auf den Schöpfer ausgerichtet, lenkten sich aber während des Studiums von Ihm ab.
Baal HaSulam, Einführung zu Talmud Esser haSefirot, Punkt 18.