05.September 2021, Gute-Nacht-Text

Das Hochgefühl, das ein Mensch empfindet, wenn er die Mizwot (Gebote) zwischen sich und dem Schöpfer ausführt, entspricht dem Gefühl, das er empfindet, wenn er die Mizwot zwischen sich und seinem Mitmenschen befolgt. Er ist verpflichtet, die Mizwot liShma, für den Namen der Tora, auszuführen, ohne jegliche Hoffnung, dadurch für seine Mühen eine Belohnung, also Licht und Fülle für sich selbst, zu erhalten. In diesem erhabenen Zustand, verschmelzen seine Liebe zum Schöpfer und seine Liebe zum Mitmenschen und werden Eins.

Baal HaSulam, Brief 22,  Arvut (Gegenseitige Bürgschaft)

 

04.September 2021, Gute-Nacht-Text

Es steht geschrieben: Der Ewige ist Eins und Israel sind eins“. Dann ist Israel an den Schöpfer angehaftet, denn dann gefällt es dem Einen [dem Ewigen], mit den Einen [Israel] zu verschmelzen. Wann ist dies der Fall? Dann, wenn Israel in völliger Einheit gebündelt und miteinander verbunden ist. Dann werden sie als Eins angesehen, und zwischen ihnen ist der Schöpfer, da Er Eins ist.
Sind ihre Herzen aber getrennt und sind sie nicht verbunden, können sie nicht an dem Einen festhalten, denn dann ist nicht der Schöpfer, sondern ein fremder Gott zwischen ihnen.

Das beschreibt der Vers „und ihr, die ihr dem Ewigen, eurem Gott, anhaftet, ihr seid lebendig, ein jeder von euch“. Dies meint, wenn die Freunde aneinander anhaften und miteinander verbunden sind, dann sind sie im Zustand „ihr seid lebendig, ein jeder von euch“. Wenn sie eine Einheit sind, dann steht es dem Einen [Israel] zu, sich an den Einen [den Ewigen] anzuhaften, und dann ist der Eine Schöpfer zwischen ihnen gegenwärtig.

Degel Machaneh Ephraim, Parasha WaEtchanan

03.September 2021, Gute-Nacht-Text

Jeder der Freunde hat einen Funken der Liebe für den anderen in seinem Herzen, aber die Kraft des Funken reicht nicht aus, um das Licht der Liebe in ihm zum Leuchten zu bringen. Deshalb sind sie sich einig, dass nur wenn sie sich vereinigen, die Funken zu einer großen Flamme werden können.

RABASH, 1984/9, Man sollte immer die Balken seines Hauses verkaufen“

2. September 2021, Gute-Nacht-Text

Es gibt keinen glücklicheren Augenblick im Leben eines Menschen, als den, wenn er an seiner eigenen Kraft völlig verzweifelt. Mit anderen Worten, er hat sich bereits abgemüht. Und er hat alles getan, was nur in seiner Kraft lag, doch gibt es keine Heilung. Dann ist er fähig, zu beten. Und sein Gebet um Hilfe kommt von ganzem Herzen, weil er sicher weiß, dass seine eigene Arbeit ihm nicht helfen wird. Solange er jedoch noch eine gewisse Kraft in sich spürt, wird sein Gebet nicht vollständig sein, denn die böse Neigung eilt ihm voraus und sagt ihm: „Zuerst musst du tun, was du kannst, und dann wirst du des Schöpfers würdig sein.“

Darüber wurde gesagt: „Der Schöpfer ist erhaben und die Niedrigen werden sehen.“ Denn nachdem der Mensch sich in allen möglichen Arbeiten abgemüht hat und verzweifelt ist, erreicht er einen tatsächlich niedrigen Zustand. Das bedeutet, dass er weiß, dass er der Niedrigste von allen ist, denn  in der Struktur seines Körpers gibt es nichts nützliches. Dann ist sein Gebet vollständig, und er erlangt eine Antwort von Seiner großzügigen Hand.

 

Baal HaSulam, Brief Nr. 57

 

1. September 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn der Mensch einmal das Gefühl erlangt hat, wie wichtig das Spirituelle ist, wie es heißt: „Der Mensch sollte immer den Schöpfer preisen“, dann ist der Zeitpunkt gekommen, dass er zur linken Linie wechseln muss. Das heißt, hier überprüft er, wie er die Wichtigkeit des Königs innerhalb des Wissens wahrnimmt, ob er wirklich bereit ist, nur um des Schöpfers willen zu arbeiten.

Und er sieht innerhalb des Verstandes, dass er nackt und schwach ist, dadurch kann er das Spirituelle wertschätzen, jedoch nicht innerhalb des Wissens, sondern über dem Verstand. Seine Berechnung kann in ihm eine Wahrnehmung des Mangels und Schmerzes erzeugen, weil er sich in niedrigen Bestrebungen wiederfindet. Dann kann er aus den Tiefen seines Herzens zu einem wahrhaftigen Gebet für das, was ihm fehlt, gelangen.

Rabash, 1987/28, Was bedeutet „man soll nicht hinzufügen und nicht wegnehmen“ in der spirituellen Arbeit

31.August 2021, Gute-Nacht-Text

Kommt ein Mensch in einen Zustand, in dem er wirklich verloren ist, nicht mehr weiß, wie er in der Welt existieren soll und woran er sich festhalten kann, und hat er alle Taktiken und Ideen ausgeschöpft und erkennt dabei, dass trotz all seiner Arbeit und Anstrengung alles verloren ist, muss er sich an „alles, was der Barmherzige tut, ist zum Besten“ festhalten.
Mit anderen Worten: Der Schöpfer hat ihm all diese Zustände des “Verlorenseins“ gegeben, und sie sind zu seinem Besten. Durch sie ist er nun in einem Zustand, in dem er sich auf der niedrigsten Stufe befindet und dadurch ist er in der Lage, sich zu erheben, wie geschrieben steht: Der Herr ist hoch, und die Niedrigen werden sehen“.

RABASH, Ausgewählte Artikel 626, Alles, was der Barmherzige tut, ist zum Besten“

30.August 2021, Gute-Nacht-Text

Das Versagen in der spirituellen Arbeit bringt einen Menschen dazu, sich selbst weiter nach Oben zu bringen. Denn, ohne einen Anstoß, ist er zu träge um eine Bewegung zu machen und will in dem Zustand, in dem er sich befindet, verbleiben. Wenn er jedoch durch sein Versagen auf eine niedrigere Stufe als jede, die sein Verstand als richtig empfindet abfällt, erhält er dadurch die Kraft der Überwindung, da er damit nicht einverstanden ist und deshalb nicht in diesem schlimmen, niederen Zustand verbleiben kann.

Er muss sich darum jedes Mal überwinden, um aus diesem Zustand des Abstiegs herauskommen, indem er die Erhabenheit des Schöpfers anerkennt. Dies ermöglicht ihm, von Oben höhere Kräfte anzuziehen, ohne die er sonst in absoluter Niedrigkeit verbleiben würde.

Daraus folgt, dass er durch die Searot (wörtl. Haare, gemeint sind hier Abstiege) allmählich die Wichtigkeit des  Schöpfers erhebt, bis dass er die Namen des Schöpfers, welche die dreizehn Eigenschaften der Gnade genannt werden, enthüllt.

BAAL HASULAM, Shamati 33,  Die Lose an Jom Kippur und bei Haman

29.August 2021, Gute-Nacht-Text

Speziell jene Menschen, die das Geben erreichen wollen, spüren die Leere in sich und brauchen die Erhabenheit des Schöpfers. Sie können diese Leere gezielt mit Erhabenheit füllen, was „voll von Mizwot“ genannt wird und zwar in dem Maße, in dem sie den Schöpfer bitten, ihnen die Kraft zu geben, über den Verstand zu gehen, was „Erhabenheit“ genannt wird. Mit anderen Worten, sie bitten den Schöpfer, ihnen die Erhabenheit zu geben, welche über dem Verstand in der Größe und Wichtigkeit des Schöpfers liegt. Sie wollen eigentlich nicht, dass der Schöpfer sie dies erlangen läßt, da sie sich mit bedingungsloser Hingabe annullieren wollen. Doch dadurch, dass sie den Schöpfer um Hilfe bitten, darf diese Leere mit Mizwot gefüllt werden. Dies ist die Bedeutung von „gefüllt mit Mizwot wie ein Granatapfel“.

RABASH, 1991/7, Was ist der „Mensch“ und was ist das „Tier“ in der spirituellen Arbeit?

28.August 2021, Gute-Nacht-Text

Wie kann ein Mensch die Kraft aufbringen, nicht auf seinen Körper zu hören, wenn er spürt, dass für ihn die Shechina im Staub liegt? Welche Freude kann er aus einer solchen Arbeit schöpfen? Noch schwieriger scheint, dass er arbeiten wollen muss, auch wenn er keinen Geschmack daran findet. Dies wäre verständlich, wenn er zur Arbeit gezwungen würde und keine Wahl hätte. Aber wie ist es möglich, eine Arbeit zu wollen, die für ihn geschmacklos ist? Wenn also ein Mensch nicht die Kraft hat, sich zu überwinden um Freude an dieser Arbeit zu empfinden, wie kann er dem König in einem solch niederen Zustand, in welchem er den Geschmack von Staub verspürt, trotzdem dienen?

In diesem Zustand soll er den Schöpfer nicht bitten, ihm Seine Größe zu offenbaren, damit er Geschmack an der Arbeit empfindet. Sonder er muss Ihn bitten, ihm die Kraft zu geben, den Körper zu annullieren und mit Freude arbeiten zu können, da er nun für Ihn arbeiten kann. Denn, der Wille zu empfangen kann keine Arbeit geniessen, die für ihn nach Staub schmeckt.

RABASH, 1990/40, Was bedeutet „denn du bist der Geringste unter allen Völkern“ in der spirituellen Arbeit?

27.August 2021, Gute-Nacht-Text

Warum muss der Mensch seine Verlangen annullieren? Und was ist, wenn er keine Verlangen hat, die er annullieren muss? Das wäre, als ob er nicht vollständig wäre. Denn, sein logischer Verstand zwingt ihn zu denken, dass wenn er mit dem Willen des Schöpfers, zu geben übereinstimmt, dies sicherlich besser ist, als wenn er etwas Schlechtes in sich hat und dieses dann korrigieren muss. Wäre es also nicht besser, wenn es gar nichts Schlechtes in ihm geben würde?
Der Punkt ist, dass das spirituelle Kli (Gefäß) zwei Bedingungen erfüllen muss, damit es geeignet ist, die gesamte Fülle an Freude und Vergnügen zu empfangen:
1) Awiut (Dicke, Grobheit) muss vorhanden sein. Das ist der große Wunsch, Freude und Vergnügen zu empfangen.
2) Ein Massach (Schirm) muss vorhanden sein. Dieser verhindert, dass er nur für sein Verlangen Freude und Vergnügen zu empfangen arbeitet, sondern nur wegen der Freude, die er dem Schöpfer bereiten kann. Das nennt man „Empfangen, um dem Schöpfer Zufriedenheit zu schenken“.

RABASH , 1986/6, „Vertrauen“

26. August 2021, Gute-Nacht-Text

Es gibt die Regel, dass es nicht möglich ist, ohne Genuss etwas zu tun. Wie können wir in diesem Fall geben, ohne eine Belohnung zu erhalten, sondern indem wir die eigene Herrschaft vor dem Schöpfer zurücknehmen, sodass nur die Herrschaft des Einzigen bleibt? Woher kann unser Antrieb kommen, um mit der Absicht zu geben arbeiten zu können? 

Die Kraft, der Brennstoff, für unsere Arbeit sollte aus dem Maß der Wichtigkeit kommen, dem König zu dienen. Denn der Schöpfer hat der Welt eine Kraft zugrunde gelegt, dass man große Freude daran hat, einem bedeutenden Menschen zu dienen. Der Mensch verspürt Genuss aufgrund dessen, dass er sich der Wichtigkeit des Königs bewusst wird. Mit anderen Worten, in dem Maße, wie der Mensch wahrnimmt, dass er einem großen König dient, genießt er mehr. Und deshalb, je höher die Wichtigkeit des Königs, um so größer ist der Genuss, den der Mensch von seiner Arbeit hat. 

Die Freude, die er empfängt, wenn er dem König dient, besteht darin, dass er sich umso mehr vor Ihm annullieren möchte, je größer der König ist. Daraus folgt, dass all die Freude und das Vergnügen, das er empfängt, nicht in die Herrschaft des Menschen gelangen. Im Gegenteil, in dem Maße, wie er sich der Größe und Bedeutung des Königs bewusst wird, möchte er sich vor Ihm annullieren.

Rabash, 1986/6, „Vertrauen“

25. August 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn der Mensch stolz ist, seine Herrschaft vor dem Angesicht des Schöpfers nicht annullieren will, und sagt, dass er nichts niedriges in sich hat, sondern tut, was er will, dadurch kommen ihm alle schlechten Eigenschaften zu.

Das Licht ist ein Genuss, der von Oben kommt, und es leuchtet wie eine „dünne Kerze“, um die Welt zu erhalten. Es kleidet sich bekanntlich in drei Arten von Verlangen ein, die „Neid“, „Lust“ und „Ehre“ genannt werden, und alle drei sind in der Eigenschaft des Stolzes enthalten. Aber was ist eigentlich der Zusammenhang zwischen Lust und Stolz? Schließlich ist die Lust ein tierisches Verlangen, was hat denn der Stolz damit zu tun? Die Sache ist die, dass Stolz nicht unbedingt zwischen einem Menschen und seinem Freund besteht, sondern in erster Linie zwischen Mensch und Schöpfer. Wenn ein Mensch in Beziehung zum Schöpfer stolz  ist, und vor Ihm seine Herrschaft nicht aufheben will, so ist genau das der Grund für die Macht des Verlangens zu empfangen. Wenn jedoch der Mensch sich vor der Herrschaft des Einzigen annulliert, erlangt er das ewige Leben.

Rabash, 1988/27, Was ist, „Der Schöpfer duldet den Stolzen nicht“, in der spirituellen Arbeit?

24.August 2021, Gute-Nacht-Text

Damit der Schöpfer den Willen der anderen [Verlangen], welcher nicht der Wille der Kedusha (Heiligkeit) ist, aufheben kann, muss der Mensch zuerst mit der Arbeit beginnen. Nur dann gibt ihm der Schöpfer die dafür erforderliche Hilfe. Das ist darum so, weil es bekanntermaßen kein Licht ohne ein Kli (Gefäß) gibt. Das heißt, nichts kommt von oben, wenn nicht unten ein Wunsch danach existiert. Denn ein Wunsch bedeutet ein Bedürfnis nach etwas. Das ist die Bedeutung dessen, was unsere Weisen sagten: Annulliere deinen Willen [zu empfangen], vor Seinem Willen [zu geben]“. Denn der Wille des Schöpfers ist nur das Geben. Beginnt der Mensch mit der Arbeit, wird entsprechend seinen Anstrengungen, seinen Willen zu Empfangen zu annullieren, das Bedürfnis, den Schöpfer um Hilfe zu bitten, entstehen. So erhält er den Wunsch und das vollständige Bedürfnis nach der Hilfe des Schöpfers.

RABASH, 1987/21, Was sind “schmutzige Hände“ in der spirituellen Arbeit?

23.August 2021, Gute-Nacht-Text

Der Mensch hat keine Macht, gegen seine Natur vorzugehen. Doch unsere Weisen sagten dazu: Wer kommt, um sich zu reinigen, dem wird geholfen“. Der Schöpfer hilft dem Menschen, den Willen aller Verlangen aufzuheben. Das heißt, alle Verlangen, die im Körper des Menschen erwachen und sich seinem Wunsch zu geben widersetzen, wird der Schöpfer für ihn aufheben. Er gibt dem Menschen die Fähigkeit, diese zu annullieren. Darüber wird gesagt: dass Er den Willen anderer [Verlangen] wegen deinem Willen [zu Geben] ausser Kraft setzt“.  Hat also der Mensch den Wunsch zu geben, kann dies aber nicht, wird er dafür damit belohnt, dass ihm der Schöpfer dabei hilft.

RABASH, 1987/21, Was sind “schmutzige Hände“ in der spirituellen Arbeit?

21.August 2021, Gute-Nacht-Text

Hat ein Mensch die Absicht, nur dem Schöpfer zu dienen, bedeutet das, dass er die Annullierung seiner Realität will. Das heißt, er erklärt sich bereit, dem Schöpfer zu dienen, ohne jegliche Vitalität oder Freude dabei zu spüren, was die vollständige Aufhebung seiner vom Verstand wahrgenommen Realität bedeutet. Dann ist es sicher, dass er keine Belohnung für seine Arbeit bekommt und er dem Schöpfer dient, nur um zu geben. Das wird „die Qualität von Chessed“ genannt.

Auch wenn alle Abstiege, in denen er seine Arbeit nicht fortsetzen kann nur kommen, wenn er keine Freude oder Vitalität an der Arbeit hat, wird er dies nicht als Abstieg empfinden. Denn, wenn er dazu bereit ist, in einem solchen Zustand zu arbeiten, wird er sich im Gegenteil sogar nach diesem Zustand sehnen und deshalb nicht mehr aufhören können, zu arbeiten. Dieser Zustand wird als „langes Leben“ angesehen.

RABASH, Ausgewählte Artikel 97, „Die Tora muss mit beiden Händen empfangen werden“

20.August 2021, Gute-Nacht-Text

Das Wesentliche bei einer Versammlung der Freunde ist, dass alle dadurch, dass sie das gleiche Ziel haben – den Schöpfer zu offenbaren – eine Einheit bilden. In jedem Zehner befindet sich die Shechina (Göttlichkeit). Wenn es mehr als zehn Freunde sind, dann kann es auch mehr Offenbarung der Shechina geben. Deshalb sollen sich die Freunde versammeln, um Worte über die Größe des Schöpfers zu hören und darüber, wie man Ihn offenbaren kann. Jeder soll sich vor seinem Freund annullieren, und sein Freund soll das Gleiche ihm gegenüber tun. Wenn die Versammlung mit dieser Absicht stattfindet, dann ist es, wie geschrieben steht: Mehr als das Kalb saugen will, will die Kuh es säugen“. Der Schöpfer nähert sich ihnen und ist mit ihnen. Dadurch werden sie erlöst und es eröffnet sich ihnen der Segen und die ganze Fülle aus der Quelle der Barmherzigkeit.

Maor WaShemesh, WaJechi

19. August 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn sich jeder in die Gruppe hineinversetzt, und sich den Freunden gegenüber annulliert, dann entsteht ein Ganzes, in dem sich alle kleinen Verlangen, den anderen lieben zu wollen, zu einer großen Kraft vereinen, die aus vielen Teilen besteht. Und der Mensch sammelt eine so große Kraft an, dass er fähig wird, die Liebe zum nächsten wirklich zu leben. 

Und dann kann er die Liebe zum Schöpfer erreichen. Aber die Bedingung ist, dass sich jeder vor dem anderen aufhebt. Wenn sich der Mensch jedoch von seinen Freunden löst, kann er nicht den Anteil erhalten, den er braucht. Denn er selbst ist ihnen gegenüber nichts. Das ist es, was er sagen muss.

 

Rabash, 1984/7, Bezüglich der Regel „Liebe deinen Freund wie dich selbst“ 

18. August, 2021

Durch Liebe und die Absicht, sich in die Freunde hinein zu versetzen, erreicht der Mensch die höchste Demut, da er die großartige Arbeit seiner Freunde, ihre brennenden Herzen und ihre Begeisterung für die Arbeit des Schöpfers sehen wird. Dadurch lernt er, wie sie zu handeln. Er macht sich seine eigenen Mängel bewusst und gelangt auf diese Weise zur vollständigen Umkehr.

 

Maor vaShemesh (Licht und Sonne)

17.August 2021, Gute-Nacht-Text

Geben bedeutet „Annullierung der Wirklichkeit“, da in diesem Zustand der Mensch nur noch dem Schöpfer geben und nichts mehr empfangen will. Dann wird der Mensch ein „vollkommener Gerechter“ genannt. Das heißt, der Mensch hat kein Verlangen mehr, für sich selbst zu empfangen, sondern alle seine Anstrengungen sind nur darauf ausgerichtet, dass er sich vor dem Schöpfer aufheben kann. Dies wird „Zeit von Katnut (Kleinheit)“ genannt. In diesem Zustand leuchtet in diesen Gefäßen des Gebens Or Chassadim (Licht der Güte), genannt Nefesh Ruach [1] .

Die Zeit von Gadlut (Größe) ist jene, in welcher der Mensch die Gefäße des Empfangens, die Kelim (Gefäße) von Bina (Verständnis) und SoN (Seir Anpin und Nukwa) erhält, welche er nun um zu geben benutzen kann. Diese Gefäße sind während Katnut unterhalb von Parssa [2]. Das heißt, sie haben sich aufgrund des Willen zu empfangen (Malchut, Königreich), der sie beherrschte, von der Stufe Gadlut entfernt. Mit anderen Worten, die Kelim von Bina und SoN befanden sich unter der Herrschaft des Willen um für sich selbst zu empfangen, so dass es unmöglich war, sie zum Empfangen um zu geben zu benutzen. Folglich fielen sie von der Stufe Gadlut hinab.
Wenn der Mensch seine Anstrengungen wieder darauf ausrichtet, sich vor dem Schöpfer zu annullieren, kehrt er zur Stufe von Gadlut zurück, denn nur dann kann er sich mit dem Empfangen um zu geben beschäftigen. Zu dieser Zeit kann er die Kelim von Bina und SoN, die Gefäße des Empfangens, wieder benutzten um zu geben, da er nun auf diese Stufe zurückgekehrt ist.

RABASH, Brief 65

 

[1] Or Chassadin, Licht, welches sich in das Kli (Gefäß) von SA (Seir Anpin) einkleidet und dadurch zu Bina aufsteigen und von ihr Licht heranziehen kann und dann wieder hinabsteigt, um es Malchut zu geben.

[2] Trenngrenze zwischen den Welten Azilut und Brija, die den Parzuf in Gefäße des Gebens und Gefäße des Empfangens teilt.

16.August 2021, Gute-Nacht-Text

Dwekut (Anhaftung) an den Schöpfer bedeutet die Annullierung des eigenen Selbst. Der Mensch wird mit dem Gefühl geboren, er selbst habe Autorität, er sei Herr über alles und könne tun, was er will. Damit er nun erkennt, dass der Schöpfers die alleinige Autorität ist, und nur Er die Welt lenkt, muss der Mensch zuerst daran glauben, dass dies so ist und der Schöpfer der König der Welt ist. Er muss glauben, dass die Verhüllung, durch die der Mensch die Gegenwart des Königs der Welt nicht spürt, vom Schöpfer selbst geschaffen wurde und „Korrektur des Zimzum (Einschränkung)“ genannt wird. Der Mensch muss sich anstrengen dies zu glauben, bis er in jedem Organ seines Körpers spürt, dass nur der Schöpfer die Welt lenkt. Und nicht nur das! Er muss auch glauben, dass der Schöpfer nur gut und Gutes tuend ist.

RABASH, 1990/44, Was ist der “Kampf um die Herrschaft“, in der spirituellen Arbeit-2?