15. September 2025, Gute-Nacht-Text

Derjenige, der denkt, dass er seinen Freund betrügt, betrügt niemand anderen als den Schöpfer, da es außerhalb des Körpers des Menschen nur den Schöpfer gibt. Denn aus der Grundlage der Schöpfung resultiert, dass der Mensch nur in seiner eigenen Wahrnehmung als Geschöpf bezeichnet wird, weil der Schöpfer wünscht, dass der Mensch sich als von Ihm getrennt existierend wahrnimmt. Doch abgesehen davon „ist die gesamte Erde voll von Seiner Herrlichkeit“.

Wenn man daher seinen Freund belügt, belügt man den Schöpfer, und wenn man den Freund betrübt, dann betrübt man den Schöpfer. Sollte der Mensch jedoch die Gewohnheit haben, immer die Wahrheit zu sprechen, dann wird ihm das bezüglich des Schöpfers Nutzen bringen. Das heißt, wenn er dem Schöpfer etwas versprochen hat, dann wird er sein Versprechen halten wollen, weil er es nicht gewohnt ist, seine Worte zu ändern, und dadurch wird er mit „Der Schöpfer ist dein Schatten“ belohnt. Wenn der Mensch beständig bleibt und hält und tut, was er sagt, dann wird auch der Schöpfer ihm gegenüber das Gesagte erfüllen: „Gesegnet sei er, der sagt und tut.“

Baal HaSulam, Shamati 67. Weiche vom Bösen!

 

14. September 2025, Gute-Nacht-Text

Es gibt Jahr für Jahr eine Zeit für den Empfang der Tora, da diese Zeit für ein Erwachen von unten geeignet ist. Weil dann die Zeit erwacht, die den Unteren durch das Licht der Gabe der Tora offenbart wurde.

Daher gibt es Oben ein Erwecken, das den Unteren Kraft gibt, die sie brauchen, um die Handlungen der Vorbereitung auf den Empfang der Tora vollbringen zu können – so wie sie einst bereit waren, die Tora zu empfangen.

Deshalb, wenn der Mensch auf dem Weg geht, der ihn von lo liShma zu liShma führt, beschreitet er den Weg der Wahrheit. Und er muss hoffen, dass er letztendlich würdig wird, liShma zu erlangen. Und er wird es verdienen, die Tora zu empfangen.

Baal HaSulam, Shamati 66. Die Gabe der Tora

 

13. September 2025, Gute-Nacht-Text

Wenn man die Tora und Mizwot im Handeln befolgt, was „ausführen“ heißt, sollte man zum Schöpfer beten, dass Er den verborgenen Teil ausführt, was bedeutet, dass Er den Aspekt der Seele in unseren Anteil der Handlung einbringt.

Dieser praktische Teil der Handlung heißt „Kerze eines Gebotes“, denn es sind nur Kerzen, die durch die Tora ([das] Licht) angezündet werden müssen. Das Licht der Tora entzündet das Gebot und gibt die Seele und das Leben in den praktischen Teil, wie im Beispiel des neugeborenen Kindes, wo es drei Beteiligte gibt.

Und das ist die Bedeutung von „das Offenbarte gehört uns“, was bedeutet, wir sind verpflichtet, im Sinne von „alles, was in deiner Hand und deiner Macht zu tun ist, tue“ zu handeln. Und nur hier können wir handeln. Aber die Seele und das Leben zu erreichen, das liegt in der Hand des Schöpfers.

Und das ist die Bedeutung von „Das Verborgene gehört dem Schöpfer, unserem Gott.“ Der Schöpfer verspricht uns, dass, wenn wir den offenbarten Teil ausführen, das heißt im praktischen Teil nach den Bedingungen der Tora und den Geboten zu handeln, dann wird der Schöpfer eine Seele in unsere Handlungen eingeben. Bevor wir allerdings den verborgenen Teil, genannt „eine Seele“, erlangen, ist unser offenbarter Teil wie ein Körper ohne Seele. Daher müssen wir uns den verborgenen Teil verdienen, und dies liegt einzig in der Hand des Schöpfers.

Baal HaSulam, Shamati 65. Über das Offenbarte und das Verborgene

 

12. September 2025, Gute-Nacht-Text

Wenn der Mensch zum Beispiel Gäste hat und er sich schämt, nichtsnutzig herumzusitzen, so nimmt er ein Buch und studiert Tora. Für wen lernt er also Tora? Es ist nicht für die Mizwa (Gebot) des Schöpfers, also nicht, um in den Augen des Schöpfers Gefallen zu finden, sondern für die Gäste, die in sein Haus kamen, um in den Augen dieser Menschen Gefallen zu finden. Also, wie kann der Mensch dann eine Belohnung vom Schöpfer ersuchen für diese Tora, mit welcher er sich um der Gäste willen befasste? Daraus folgt, dass der Schöpfer ihm nichts schuldig ist, sondern er stattdessen seine Gäste verpflichten muss, ihn zu belohnen, etwa ihn zu ehren, weil er die Tora studiert. Aber er kann den Schöpfer auf keine Weise dazu verpflichten.

Wenn der Mensch sich einer Selbstprüfung unterzieht und sagt: „Endlich befasse ich mich mit der Tora“, und er verwirft die Ursache, also die Gäste, und sagt, dass er nun nur für den Schöpfer handelt, so sollte er sofort sagen, dass alles von Oben gelenkt wird. Das heißt, dass der Schöpfer ihn würdigen wollte, die Tora zu studieren, und ihm einen wahren Grund gab, er jedoch die Wahrheit nicht erkennen kann. Deshalb gibt ihm der Schöpfer einen falschen Grund, um ihn zum Tora-Studium zu bewegen.

Daraus folgt, dass der Schöpfer der Handelnde ist und nicht der Mensch. Dann sollte man den Schöpfer preisen, dass Er einen sogar in dem Zustand der Niedrigkeit, in dem man sich befindet, nicht verlässt und einem die Kraft gibt, also Motivation, sich mit den Worten der Tora zu beschäftigen.

Baal HaSulam, Shamati 64. Von lo liShma kommt man zu liShma

 

11. September 2025, Gute-Nacht-Text

Wenn sich eine “Herde heiliger Schafe” um den Gerechten versammelt, annulliert sich jeder vor seinem Nächsten, indem er die Tugenden seines Nächsten in der Tora und den Mizwot und den guten Taten sieht. Und in seinen eigenen Augen ist er klein, und sein Nächster ist größer als er, und er liebt jeden und wünscht und sehnt sich danach, jeden wirklich mit Freude und Liebe zu erfüllen.

Und dies ist die Hauptsache, dass jeder die Tugenden seines Nächsten sieht und demütig vor ihm ist. Wenn man zu Hause ist, ”ist der eigene Weg eines Menschen in seinen Augen richtig“, und er hält sich für einen großen Gelehrten, einen rechtschaffenen Mann mit guten Eigenschaften, denn er sieht in sich selbst nicht einmal den Schatten eines Mangels und [versteht nicht], dass sein böser Trieb größer ist als er selbst. Und er wächst immer mehr, bis er in seinen eigenen Augen sehr groß wird. Im Gegensatz dazu, wenn sie sich um den Gerechten versammeln, fällt alle Niedertracht von ihm ab, denn dort, bei dem Gerechten, begegnet er Menschen, die ehrfürchtig [vor dem Schöpfer] sind, die in der Tora und den Geboten vollkommen und groß sind.

Maor VaShemesh, Parasha Re’eh [„Siehe“]

 

10. September 2025, Gute-Nacht-Text

“Steigt ab und verleumdet; steigt auf und klagt an“. Der Mensch muss sich selbst ständig eingehend prüfen, ob seine Tora und seine Arbeit nicht in die Tiefen des Abgrunds absteigen. Dies ist so, da die Größe des Menschen daran gemessen wird, wie sehr er an dem Schöpfer haftet, das heißt, inwieweit er sich selbst vor dem Schöpfer annulliert.

Das bedeutet, dass die Selbstliebe bei ihm nicht als solche zählt, sondern dass er beabsichtigt, sein eigenes Selbst vollständig aufzugeben. Denn bei jemandem, der arbeitet, um zu empfangen, entspricht das Maß der Größe seines Selbst dem Maß seiner [spirituellen] Arbeit. Zu diesem Zeitpunkt wird er zu einem Wesen, einer eigenständigen Existenz und zu einem getrennten Teil, und es fällt ihm dann schwer, sich vor dem Schöpfer zu annullieren.

Im Gegensatz dazu, wenn ein Mensch zum Zwecke des Gebens arbeitet und seine Arbeit vollendet, das heißt, wenn er jeden Aspekt des Empfangens für sich selbst korrigiert hat, aus dem, was er von der Wurzel seiner Seele hat, dann hat er nichts mehr in der Welt zu tun. Daraus folgt, dass man nur an diesen Punkt denken und sich lediglich darauf konzentrieren sollte.

Und das Zeichen dafür, ob ein Mensch den Weg der Wahrheit geht, ist, dass er sehen kann, ob er im Zustand des „Herabsteigens und Verleumdens“ ist, was bedeutet, dass sich seine gesamte Arbeit im Abstieg befindet. In diesem Zustand befindet der Mensch sich in der Macht der Sitra Achra (der anderen Seite). Und dann „steigt er auf und klagt an“, das heißt, er fühlt sich in einem Zustand des Aufstiegs und klagt andere an.

Im Gegensatz dazu kann jemand, der in Reinheit arbeitet, nicht über andere klagen. Stattdessen klagt er immer über sich selbst und sieht die anderen auf einer besseren Stufe als er sich selbst fühlt.

Baal HaSulam, Shamati 62. Steigt ab und verleumdet; steigt auf und klagt an

 

9. September 2025, Gute-Nacht-Text

Unsere Weisen sagen über den Vers: „Und um Ihn herum stürmt es mächtig“, dass der Schöpfer mit den Gerechten haargenau verfährt. Er [Baal HaSulam] fragte: „Warum erhalten sie eine große Bestrafung, wenn sie doch im Allgemeinen Gerechte sind?“

Die Sache ist, dass alle Grenzen in den Welten, von denen wir sprechen, sich aus der Perspektive der Empfänger ergeben. Das heißt, indem der Untere sich selbst auf einen bestimmten Grad begrenzt und einschränkt, so bleibt er dementsprechend unten, denn Oben stimmt man mit allem überein, was die Unteren tun. Daher breitet sich die Fülle (Shefa) in diesem Maße nach unten aus. Also veranlassen die Unteren durch ihre Gedanken, Worte und Taten, dass sich die Fülle von Oben nach unten ausbreitet.

Es zeigt sich, dass, wenn der Untere eine kleine Tat oder ein kleines Wort als eine große Tat erachtet – zum Beispiel eine flüchtige Unterbrechung in der Anhaftung an den Schöpfer als schwerwiegendste Übertretung der Tora ansieht – man auch Oben der Meinung des Unteren zustimmt und es dort so betrachtet, als hätte er tatsächlich ein schweres Verbot übertreten. Also sagt der Gerechte, dass der Schöpfer besonders haargenau mit ihm umgeht, und so wie der Untere sagt, so wird von Oben eingewilligt.

Wenn der Untere ein geringfügiges Verbot nicht als ein ernsthaftes Verbot ansieht, so betrachtet man Oben auch nicht die Kleinigkeiten, gegen die er verstößt, als große Verbote. Dementsprechend wird solch ein Mensch so behandelt, als wäre er ein kleiner Mensch, das heißt, seine Gebote und seine Übertretungen werden als klein angesehen. Sie werden beide als gleich aufgewogen, und er wird generell als ein kleiner Mensch betrachtet.

Derjenige jedoch, der Kleinigkeiten hoch wertet und sagt, dass der Schöpfer in Bezug auf sie so präzise ist wie bei einem Haar, wird als ein großer Mensch angesehen, wobei sowohl seine Übertretungen als auch seine Gebote groß sind.

Entsprechend dem Genuss, den ein Mensch bei der Ausführung eines Gebotes empfindet, kann er in demselben Maß Leiden bei der Übertretung empfinden.

Baal HaSulam, Shamati 61. Und rings um Ihn stürmt es gewaltig

 

8. September 2025, Gute-Nacht-Text

Darüber erzählte [Baal HaSulam] ein Gleichnis: Ein Mann hatte ein schreckliches Verbrechen gegen das Königreich begangen und wurde zu zwanzig Jahren Haft und harter Arbeit verurteilt. Das Gefängnis war außerhalb des Landes an irgendeinem einsamen Ort in der Welt. Das Urteil wurde sofort vollstreckt, und er wurde an den einsamen Ort am Ende der Welt geschickt.

Als er dort ankam, fand er andere Menschen, die vom Königreich dazu verurteilt worden waren, auch dort zu sein, doch er erlitt einen Gedächtnisverlust und vergaß, dass er eine Ehefrau und Kinder, Freunde und Bekannte hatte. Er dachte, dass die ganze Welt nicht mehr ist, als das, was das Auge an diesem einsamen Ort sieht, mit den Menschen, die da sind; und dass er dort geboren ist. Mehr als das weiß er nicht. Also entspricht die Wahrheit seinem momentanen Gefühl, und er nimmt keine Rücksicht auf die tatsächliche Wirklichkeit, sondern [handelt] nur entsprechend seinem Wissen und seiner Gefühle.

Dort wurden ihm Gesetze und Regeln gelehrt, damit er nicht noch einmal die Regeln bricht, sich von Straftaten, die dort beschrieben wurden, fernhält und weiß, wie er seine Taten korrigieren kann, damit er aus diesem Ort herausgeholt wird. Aus den Büchern des Königs erfuhr er, dass derjenige, der zum Beispiel gegen ein Gesetz verstößt, in ein verlassenes Stück Land fern jeder Ansiedlung gesandt wird. Er war von der harten Bestrafung beeindruckt und war bekümmert, warum solch harte Bestrafungen gegeben wurden.

Doch er hätte niemals angenommen, dass er derjenige war, der gegen die Gesetze des Staates verstoßen hatte, dass er hart verurteilt wurde und das Urteil vollstreckt wurde. Und da er Gedächtnisverlust erlitt, würde er niemals seinen tatsächlichen Zustand wahrnehmen.

Das ist die Bedeutung von: „Und rings um Ihn stürmt es gewaltig.“ Der Mensch muss jede seiner Bewegungen prüfen und sich so betrachten, als hätte er selbst bereits gegen das Gebot des Königs verstoßen und als hätte man ihn bereits aus seinem Wohnort verbannt. Und durch viele gute Taten beginnt sein Gedächtnis zu arbeiten, und er beginnt zu fühlen, wie weit weg er vom bewohnten Ort der Welt ist.

Er beginnt zu bereuen, bis er von dort erlöst und an den Wohnort zurückgebracht wird. Und dieses Gefühl resultiert eben aus der Arbeit des Menschen. Er beginnt zu fühlen, dass er sich weit von seinem Ursprung und seiner Wurzel entfernt hat, bis er schließlich der Anhaftung an den Schöpfer würdig wird.

Baal HaSulam, Shamati 61. Und rings um Ihn stürmt es gewaltig

 

7. September 2025, Gute-Nacht-Text

„Das Gebot, das durch eine Übertretung kommt“ bedeutet, dass wenn der Mensch die [spirituelle] Arbeit auf sich nimmt, um dafür eine Gegenleistung zu erhalten, sich das in zwei Teile aufteilt:

1. Der Empfang der Arbeit – dies wird als Gebot bezeichnet.

2. Die Absicht, eine Gegenleistung zu erhalten, wird als Übertretung bezeichnet, da der Empfang ihn von der Heiligkeit zur Sitra Achra überleitet.

Und da die ganze Basis und der ganze Grund dafür, dass er Kraft für die Arbeit erhielt, in der Gegenleistung bestanden haben, bedeutet „Gebot, das kommt“, dass es die Übertretung ist, die den Menschen dazu brachte, ein Gebot zu erfüllen. Daher wird das als „Gebot, das kommt“ bezeichnet, denn das, was das Gebot hervorgebracht hat, ist die Übertretung, die nur in der Gegenleistung besteht.

Und der Rat dafür besteht darin, dass er seine Arbeit im Aspekt von „ohne mehr zu sehen“ verrichten soll, dass seine gesamte Absicht für seine Arbeit auf die Mehrung der Ehre des Himmels in der Welt ausgerichtet sein soll, was heißt, dass er arbeitet, um die Shechina aus dem Staub zu erheben.

Und das Konzept der „Erhebung der Shechina“ besteht darin, dass die heilige Shechina als die Gesamtheit der Seelen bezeichnet wird. Denn sie ist diejenige, die die Fülle (Shefa) vom Schöpfer empfängt und den Seelen gibt. Und was die Fülle den Menschen schenkt und an sie weiterleitet, wird als die „Vereinigung zwischen dem Schöpfer und der Shechina“ bezeichnet, wobei dann die Fülle an die Unteren herangezogen wird. Wenn es aber keine Einigkeit gibt, gibt es keine Anziehung der Fülle an die Unteren.

Noch deutlicher ausgedrückt: Da der Schöpfer den Geschöpfen Genuss schenken wollte, dachte er damit einher sowohl an die Gabe der Fülle als auch an den Empfang der Fülle, also dass die Unteren die Fülle empfangen, und beide waren sie im Potenzial, was bedeutet, dass später Seelen kommen und die Fülle aktiv empfangen werden.

Und diejenige, welche die Fülle im Potenzial empfängt, wird als die heilige Shechina bezeichnet, da der Gedanke des Schöpfers eine vollständige Realität ist und keiner Tat bedarf…

Baal HaSulam, Shamati 60. Das Gebot, das durch eine Übertretung kommt

 

6. September 2025, Gute-Nacht-Text

Es gibt nur zwei Stufen, entweder Kedusha (Heiligkeit) oder Sitra Achra (die andere Seite), und einen Zwischenzustand gibt es nicht. Sondern aus dem gleichen Stab wird eine Schlange, wenn man ihn auf die Erde wirft. Und um das zu verstehen, leiten wir mit den Worten der Weisen ein, dass „Er Seine Shechina auf die Bäume und Steine platziert hat“. „Bäume und Steine“ heißen Dinge, die von niedriger Wichtigkeit sind, und gerade dort weilt Seine Shechina, und das ist die Bedeutung der Frage: „Was hast du da in deiner Hand?“

Eine Hand bedeutet Erkenntnis, das Erlangen von „wenn eine Hand erlangt“. „Ein Stab“ bedeutet, dass all seine Erkenntnisse auf dem Aspekt von geringer Wichtigkeit aufgebaut sind, was Glauben über dem Verstand ist.

(Denn der Glaube gilt in den Augen des Menschen hinsichtlich der Wichtigkeit als etwas von geringer Wichtigkeit und als Nichtiges. Der Mensch schätzt alles, was mit dem Verstand erfasst wird. Wenn jedoch der Verstand des Menschen nicht in der Lage ist, etwas zu erkennen, oder das Erkannte zu seinem Verständnis im Widerspruch steht, dann muss der Mensch sagen, dass der Glaube für ihn von größerer Wichtigkeit als sein Wissen ist. Folglich vermindert er dadurch die Wichtigkeit seines Verstandes und sagt, dass das, was er in seinem Verstand versteht, dem Weg des Schöpfers widerspricht, was bedeutet, dass der Glaube für ihn wichtiger ist als sein Verstand.

Dies ist so, weil der Intellekt, der im Gegensatz zum Weg des Schöpfers steht, nichts wert ist. Vielmehr ist es so, wie geschrieben steht: „Augen haben sie, doch sie sehen nicht; Ohren haben sie, doch sie hören nicht.“ Das heißt, der Mensch annulliert alles, was er sieht und hört. Und das bedeutet, dass er mit dem Glauben über dem Verstand handelt. Doch in den Augen des Menschen sieht es wie Niedrigkeit und Kleinheit aus.

Beim Schöpfer dagegen wird der Glaube nicht als Niedrigkeit gewertet. Jenem Menschen, der keine andere Möglichkeit hat, weil er den Weg des Glaubens zu gehen verpflichtet ist, dem scheint der Glaube bedeutungslos. Der Schöpfer hätte aber Seine Shechina außer auf Bäume und Steine auch auf etwas anderes setzen können. Doch Er wählte eigens für den Menschen diesen Weg, genannt „Glauben“. Er muss diesen gewählt haben, weil er besser und erfolgreicher ist. Der Glaube wird also in Seinen Augen nicht als von niederer Wichtigkeit erachtet. Ganz im Gegenteil – dieser Weg hat viele Vorteile, nur in den Augen des Geschöpfes erscheint er als niedrig.)

Baal HaSulam, Shamati 59. Der Stab und die Schlange

 

5. September 2025, Gute-Nacht-Text

Die Fehlschläge selbst veranlassen den Menschen dazu, den Aspekt des Stabes noch einmal auf sich zu nehmen, welcher der Aspekt des Glaubens über dem Verstand ist. Dies ist die Bedeutung von dem, was Moses gesagt hatte: „Doch sie werden mir nicht glauben.“ Es heißt, dass sie nicht den Weg der Arbeit über dem Verstand auf sich nehmen werden wollen.

In diesem Zustand sagte ihm der Schöpfer: „Was ist dies in deiner Hand? Ein Stab.“ „Wirf‘ ihn auf den Boden“, und dann „wurde er zu einer Schlange“. Es bedeutet, dass es keinen Zwischenzustand zwischen dem Stab und der Schlange gibt, sondern er gibt eher an, ob man sich in der Kedusha oder in Sitra Achra befindet.

Es stellt sich heraus, dass sie sowieso keine Wahl haben, außer den Aspekt des Glaubens über dem Verstand anzunehmen, der „Stab“ genannt wird. Diesen Stab muss man in der Hand halten; der Stab darf nicht hingeworfen werden. Dies ist die Bedeutung des Verses: „Der Stab von Aaron blühte.“

Dies bedeutet, dass all die Blüte im Dienen für den Schöpfer ausdrücklich auf dem Stab von Aaron basierte. Dies bedeutet, dass Er uns ein Zeichen geben wollte, um zu wissen, ob wir auf dem Weg der Wahrheit wandeln oder nicht. Er gab uns ein Zeichen, nur die Grundlage der Arbeit kennen zu lernen, gemeint ist, auf welcher Basis man arbeitet. Wenn die Grundlage des Menschen der Stab ist, ist es die Kedusha (Heiligkeit). Befindet sich die Basis innerhalb des Verstandes, ist dies nicht die Art und Weise, Kedusha zu erlangen.

In der Arbeit selbst jedoch, gemeint ist in der Tora und im Gebet, gibt es keinen Unterschied zwischen demjenigen, der Ihm dient und dem, der Ihm nicht dient. Dies ist so, weil hier das Gegenteil der Fall ist: Liegt die Grundlage innerhalb des Verstandes, gemeint ist, basiert sie auf Wissen und Empfangen, dann gibt der Körper die Energie zur Arbeit, und man kann standhafter und begeisterter beten und studieren, denn sie basiert auf dem Verstand.

Wählt man jedoch den Weg der Kedusha, deren Basis das Geben und der Glaube ist, dann wird eine ausreichende Vorbereitung vom Menschen gefordert, damit die Kedusha ihm leuchten wird. Ohne Vorbereitung gibt der Körper keine Kraft für die Arbeit, und er muss sich immer mehr anstrengen, denn die Wurzel des Menschen ist zu empfangen und innerhalb des Verstandes [zu arbeiten].

Baal HaSulam, Baal HaSulam, Shamati 59. Der Stab und die Schlange

 

4. September 2025, Gute-Nacht-Text

So wie ein Mensch täglich aufsteht und sich wäscht, um sich des körperlichen Schmutzes zu entledigen, so muss er sich auch vom Schmutz der Klipa reinwaschen, um prüfen zu können, ob sein Aspekt des Stabes vollständig ist.

Dies sollte der Mensch fortwährend ausführen. Und sollte er seine Aufmerksamkeit davon ablenken, gerät er sofort wieder unter die Herrschaft der Sitra Achra, die „empfangen für sich selbst“ genannt wird. Er wird sofort ihr Sklave, da es bekannt ist, dass das Licht das Kli erzeugt, und je nachdem, wie viel er für das Empfangen arbeitet, braucht er nur in dem Ausmaß das Verlangen, für sich selbst zu empfangen, und er entfernt sich von der Angelegenheit des Gebens.

Nun verstehen wir die Worte unserer Weisen: „Sei sehr, sehr demütig.“ Was ist der Wirbel um dieses „sehr, sehr“? Das ist so, weil der Mensch die Geschöpfe braucht, wenn er einmal geehrt wurde. Anfänglich empfängt er die Ehre, nicht weil er sich an der Ehre erfreuen wollte, sondern aus anderen Gründen, wie die Ehre der Tora usw. Und er ist sich dieser Berechnung sicher, weil er über sich selbst weiß, dass er überhaupt kein Verlangen nach Ehre hat.

Folglich ist es verständlich, wenn der Mensch meint, dass es ihm erlaubt ist, Ehre zu erhalten. Dennoch ist es verboten, diese zu empfangen, weil das Licht das Gefäß erzeugt. Nachdem man die Ehre empfangen hat, entsteht ein Bedürfnis nach ihr und so ist man bereits in ihrer Herrschaft. Und es ist schwer, sich von der Ehre zu befreien.

Dadurch wurde der Mensch zur eigenständigen Existenz, und nun hat er es schwer, sich vor dem Schöpfer zu annullieren, denn durch die Ehre wurde er zu einer getrennten Existenz. Und um Dwekut (Anhaftung) zu erlangen, muss er seine eigene Existenz ganz annullieren. Deswegen [heißt es] „sehr, sehr“. „Sehr“ bedeutet, dass es verboten ist, Ehre für sich selbst zu erhalten, und das andere „sehr“ bedeutet, dass, selbst wenn die Absicht nicht ist, für sich selbst zu erhalten, es dennoch verboten ist, [Ehrungen] zu empfangen.

Baal HaSulam, Shamati 59. Der Stab und die Schlange

 

3. September 2025, Gute-Nacht-Text

Wenn die Grundlage des Menschen der Stab ist, ist es die Kedusha (Heiligkeit). Befindet sich die Basis jedoch innerhalb des Verstandes, ist dies nicht die Art und Weise, Kedusha zu erlangen.

Jedoch in der Arbeit selbst, gemeint ist in der Tora und im Gebet, gibt es keinen Unterschied zwischen demjenigen, der Ihm dient und dem, der Ihm nicht dient. Dies ist so, weil hier das Gegenteil der Fall ist: Liegt die Grundlage innerhalb des Verstandes, gemeint ist, basiert sie auf Wissen und Empfangen, dann gibt der Körper die Energie zur Arbeit, und man kann standhafter und begeisterter beten und studieren, denn sie basiert auf dem Verstand.

Wählt man jedoch den Weg der Kedusha, deren Basis das Geben und der Glaube ist, dann wird eine ausreichende Vorbereitung vom Menschen gefordert, damit die Kedusha ihm leuchten wird. Ohne Vorbereitung gibt der Körper keine Kraft für die Arbeit, und er muss sich immer mehr anstrengen, denn die Wurzel des Menschen ist zu empfangen und innerhalb des Verstandes [zu arbeiten].

Wenn die Arbeit des Menschen nun auf der weltlichen Ebene liegt, kann es einem immer gut gehen. Ist die Arbeit des Menschen jedoch im Aspekt des Gebens und über dem Verstand, dann muss man sich ständig anstrengen, damit man nicht wieder in seine Wurzel des Empfangens und innerhalb des Verstandes verfällt.

Man darf seine Aufmerksamkeit nicht für einen Augenblick abwenden, sonst fällt man wieder in die weltliche Wurzel zurück, die „Staub“ genannt wird, wie es geschrieben steht: „Denn vom Staube bist du gekommen und zum Staube kehrst du zurück.“ Und dies war nach der Sünde des Baumes der Erkenntnis.

Der Mensch untersucht, ob er in der Kedusha vorankommt oder das Gegenteil geschieht, da „ein anderer Gott unfruchtbar ist und keine Früchte trägt“. Der heilige Sohar gibt uns dieses Zeichen, dass man besonders auf der Basis des Glaubens, genannt „ein Stab“, der Fruchtbarkeit und der Vermehrung in der Tora würdig wird. Dies ist die Bedeutung von „Der Stab von Aaron blühte“: Die Blüte und das Wachsen geschehen gerade aufgrund des Stabes.

Baal HaSulam, Shamati 59. Der Stab und die Schlange

 

2. September 2025, Gute-Nacht-Text

Die Freude ist der „Spiegel“ der guten Taten: Wenn die Taten [eines Menschen] Taten der Kedusha (Heiligkeit) sind, dann offenbart sich dadurch Freude. Doch man muss wissen, dass es auch den Aspekt der Klipa (Hülle) gibt. Und um zu wissen, ob es sich um Kedusha handelt, findet die Klärung im „Verstand“ [Daat] statt. Denn in der Kedusha gibt es den „Verstand“, wohingegen es in Sitra Achra (der andere Seite) keinen Verstand gibt, denn: „Ein anderer Gott ist unfruchtbar und wird keine Frucht bringen.“ Wenn daher Freude zum Menschen kommt, muss er über die Worte der Tora nachdenken, damit sich ihm der „Verstand“ der Tora enthülle.

Auch müssen wir wissen, dass die Freude eine höhere Erleuchtung ist, die durch MaN enthüllt wird, was gute Taten sind. Und der Schöpfer beurteilt den Menschen „gemäß dem, wo er ist“. Mit anderen Worten: „Wenn der Mensch das Joch des Himmlischen Königsreichs für die Ewigkeit auf sich nimmt, so leuchtet hierauf unmittelbar ein höheres Leuchten, was auch den Aspekt der Ewigkeit hat.

Und selbst wenn es für Ihn offensichtlich und Ihm bekannt ist, dass der Mensch alsbald von seiner Stufe abfallen wird, so beurteilt Er ihn dennoch „gemäß dem, wo er ist“. Dies bedeutet: „Wenn der Mensch jetzt in seinem Verstand beschlossen hat, das Joch des Himmlischen Königreichs für ewig auf sich zu nehmen, so wird dies als Vollkommenheit angesehen.

Wenn jedoch der Mensch das Joch des Himmlischen Königreichs auf sich nimmt, aber nicht will, dass dieser Zustand auf ewig in ihm bleibe, in diesem Fall werden dieser Zustand und diese Handlung nicht als Vollkommenheit betrachtet, und natürlich kann das höhere Licht nicht kommen und in ihm weilen, denn es ist vollkommen und ewig und unveränderlich. Was hingegen beim Menschen nicht der Fall ist. Selbst wenn er es möchte, wird der Zustand, in welchem er sich befindet, nicht für die Ewigkeit sein.

Baal HaSulam, Shamati 58. Die Freude ist der „Spiegel“ guter Taten

 

1. September 2025, Gute-Nacht-Text

Wir müssen anerkennen, dass alle unsere Handlungen, die guten wie die schlechten, von oben her bestimmt werden (das ist die Bedeutung von persönlicher Vorsehung), dass also alles der Schöpfer tut. Dennoch sollen wir Schmerz über die schlechten Taten empfinden, auch wenn sie ebenfalls von oben kommen.

Die Vernunft würde uns eigentlich verpflichten, nicht traurig zu sein, sondern das Urteil zu rechtfertigen, das uns schlechte Taten zuspricht. Doch tatsächlich ist es anders: Wir müssen darüber betrübt sein, dass uns nicht erlaubt wird, gute Taten zu vollbringen. Dies ist gewiss eine Strafe – nämlich, dass wir nicht würdig sind, dem König zu dienen. Wenn aber alles gelenkt ist, wie kann man dann sagen, wir seien nicht würdig, da es doch unten keinerlei Handlung gibt? Darum gibt man uns schlechte Gedanken und Wünsche, die uns vom Dienst des Schöpfers entfernen, weil wir nicht würdig sind, Ihm zu dienen. Deshalb entsteht ein Gebet darum – und dies ist der Ort der Korrektur: dass wir würdig und fähig werden, den Dienst des Königs auf uns zu nehmen.

So verstehen wir auch, wie ein Gebet in Zeiten der Not Sinn haben kann. Gewiss kommt die Not als Strafe. Doch Strafen sind zugleich Korrekturen, denn es gibt das allgemeine Gesetz: Die Strafe ist eine Korrektur. Wie also können wir beten, dass der Schöpfer unsere Korrekturen aufhebt, wie unsere Weisen über den Vers sagten: „damit dein Bruder vor deinen Augen nicht erniedrigt werde“, sodass er, nachdem er geschlagen wurde, dein Bruder genannt wird.

Man muss jedoch wissen, dass das Gebet den Menschen noch mehr korrigiert als Strafen. Wenn daher ein Gebet an die Stelle einer Strafe tritt, werden die Leiden aufgehoben und dem Gebet sein Platz gegeben, damit es den Körper korrigiere. Das ist die Bedeutung des Ausspruchs unserer Weisen: „Hat er Verdienst – durch die Tora; hat er keinen Verdienst – durch Leiden“. Und man muss wissen, dass der Weg der Tora erfolgreicher und gewinnbringender ist als der Weg der Leiden. Denn die Kelim, die dadurch geeignet werden, das Höhere Licht zu empfangen, sind weiter, und durch ihre Kraft kann man die Anhaftung an Ihn erlangen.

Dies ist die Bedeutung von: „Man zwingt ihn, bis er sagt: ‚Ich will.‘“ Das heißt: Der Schöpfer spricht: „Ich habe Wohlgefallen an den Handlungen der Unteren.“

Und die Bedeutung des Gebets ist, was unsere Weisen sagten: „Der Schöpfer sehnt sich nach dem Gebet der Gerechten“. Denn durch das Gebet bereiten wir die Kelim, sodass der Schöpfer die Fülle geben kann, da nun ein geeignetes Kli vorhanden ist, um sie zu empfangen.

Baal HaSulam, Shamati 57. Nach Seinem Willen wird er Ihm ein Brandopfer darbringen

 

31. August 2025, Gute-Nacht-Text

Über den Vers „Er opfere ihn Seinem Willen“ sagten unsere Weisen: „Wie? Man nötigt ihn, bis er sagt: ‚Ich will.‘“ Wir müssen auch verstehen, was wir im Gebet sagen: „Möge es Dein Wille sein“, denn „mehr als ein Kalb saugen möchte, möchte die Kuh säugen“. Warum sollen wir also beten: „Möge Oben ein Wille sein.“?

Es ist bekannt, dass ein vorausgehendes Erwachen stattfinden muss, um die Fülle von Oben heranzuziehen. Wir müssen verstehen, warum wir ein Erwachen von unten brauchen, aufgrund dessen wir darum beten, dass es einen Willen von Oben geben möge. Das bedeutet, dass wir einen Willen von Oben erwecken müssen, um unten Einfluss zu haben.

Es reicht nicht aus, dass wir einen Willen haben, sondern es muss auch vonseiten des Gebers ein guter Wille vorhanden sein. Auch wenn Oben der allgemeine Wille besteht, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, wartet Er dennoch auf unseren Willen, damit dieser Seinen Willen erwecken möge.

Mit anderen Worten: Wenn wir unfähig sind, Seinen Willen zu erwecken, so ist dies ein Zeichen dafür, dass der Wille aufseiten des Empfängers noch immer unvollständig ist. Das heißt, gerade durch das Beten dafür, dass es einen Willen Oben geben möge, wird daher unser Wille zu einem echten Verlangen gemacht, ein geeignetes Kli (Gefäß) zu werden, um die Fülle zu empfangen.

Baal HaSulam, Shamati 57. Nach Seinem Willen wird er Ihm ein Brandopfer darbringen

 

30. August 2025, Gute-Nacht-Text

Weil der Mensch viel Tora gelernt hat, wurde er würdig die Wahrheit zu sehen, welche Entfernung zwischen ihm und dem Schöpfer liegt. Die Rede ist vom Maß seiner Annäherung und dem Maß seiner Entfernung. Und wenn es heißt, dass sein Verstand grob wurde, dann bedeutet dies, dass er eine ganzheitliche Form des Stolzen erblickte, also seines Willens zu empfangen; und dann sah er die Wahrheit: dass er selbst der hässlichste Mensch ist. Wie sah er die Wahrheit? Dadurch, dass er viel Tora studiert hat.

Und wie soll er daher die Möglichkeit haben, an den Schöpfer anzuhaften, wenn er so hässlich ist? Daher fragte er eben, ob alle Menschen hässlich seien wie er oder ob nur er hässlich sei und die anderen Menschen der Welt nicht hässlich sind.

Wie lautete die Antwort? „Ich weiß es nicht.“ Das bedeutet, dass sie nicht fühlen und daher nicht wissen. Warum empfinden sie nicht? Einfach, weil sie nicht würdig wurden, die Wahrheit zu sehen, weil es ihnen an Tora mangelt, die ihnen die Wahrheit offenbaren wird.

Darauf antwortete ihm Elijahu: „Geh zum Meister, der mich schuf“, weil er sah, dass er zu einem Zustand gelangte, aus welchem er sich nicht erheben kann. Darum erschien Elijahu und sagte zu ihm: „Geh zum Meister, der mich schuf.“ Das bedeutet, dass, da der Schöpfer dich so hässlich schuf, Er selbstverständlich gewusst haben muss, dass man mit diesen Kelim (Gefäßen) zur Vollkommenheit des Ziels gelangen kann; daher sollst du dich nicht sorgen, schreite voran und habe Erfolg.

Baal HaSulam, Shamati 56. Tora heißt „Hinweis“

 

29. August 2025, Gute-Nacht-Text

Tora heißt „Hinweis“ (Jora) und leitet sich von „Jaro Irae“ ab. Gemeint ist, dass zu der Zeit, wenn der Mensch sich mit der Tora beschäftigt, gilt, dass er je nach seinen Anstrengungen in der Tora seine Entfernung verspürt. Man zeigt ihm also die Wahrheit, und das bedeutet, dass man ihm das Maß seines Glaubens zeigt, was die ganze Grundlage der Wahrheit ist. Je nach dem Maße des Glaubens, das er hat, baut sich darauf die ganze Grundlage der Erfüllung von Tora und Mizwot auf. Denn dann offenbart sich einem, dass seine ganze Grundlage nur auf der Erziehung aufgebaut ist, die er erhalten hat, da diese Erziehung für ihn ausreicht, um die Tora und Mizwot in allen Details und Feinheiten zu erfüllen; und alles, was von der Erziehung kommt, heißt “Glaube innerhalb des Verstandes.”

Und obwohl das gegen den Verstand geht – denn der Verstand erfordert, dass er im Maße der Verstärkung der Bemühungen in der Tora sich dem Schöpfer näher fühlen muss – zeigt ihm die Tora jedoch immer mehr die Wahrheit. Dies geschieht dann, wenn der Mensch die Wahrheit sucht. Dann führt ihn die Tora immer näher an die Wahrheit heran, und er sieht das Ausmaß seines Glaubens an den Schöpfer.

Und das hat den Zweck, dass der Mensch um Erbarmen bitten und zum Schöpfer beten kann, dass Dieser ihn tatsächlich an Sich annähern möge, er also des Glaubens an den Schöpfer würdig werden kann. Dann wird er den Schöpfer preisen und Ihm dafür danken können, dass er dessen würdig wurde, dass Er ihn näher an Sich gebracht hat.

Baal HaSulam, Shamati 56. Tora heißt „Hinweis“

 

28. August 2025, Gute-Nacht-Text

Kedusha (Heiligkeit) wird „das Kli“ genannt, weil sie die Vorbereitung darauf ist, Seine Güte zu empfangen, indem Er Seinen Geschöpfen Gutes tut. Dieses Kli wird allerdings dem Unteren zugeschrieben, das heißt, es liegt an uns, es zu korrigieren. Mit anderen Worten liegt es an uns, uns nach dem Guten zu sehnen, und das bedeutet, sich umfangreich mit Seiner Erhabenheit und der eigenen Niedrigkeit zu befassen.

Doch die Fülle, welche sich im Kli von Kedusha offenbaren sollte, liegt in den Händen des Schöpfers, denn Er ist Derjenige, der dem Unteren die Fülle gewährt. Und dazu kann der Untere nichts beitragen, so wie es heißt: „Das Verborgene ist des Ewigen, unseres Gottes.“

Da der Schöpfungsgedanke, genannt „Seinen Geschöpfen Gutes zu tun“, in Ejn Sof (Unendlichkeit) beginnt, beten wir aus diesem Grunde zu Ejn Sof, also zu jener Verbindung, die zwischen dem Schöpfer und den Geschöpfen existiert. Und dies ist die Bedeutung dessen, was in den Schriften von ARI geschrieben steht, dass wir zu Ejn Sof beten müssen. Denn Azmuto (Sein Wesen) hat keine Verbindung zu den Geschöpfen, da der Beginn der Verbindung in Ejn Sof seinen Anfang nimmt, wo sich „Sein Name“ befindet, welcher die Wurzel der Schöpfung ist.

Baal HaSulam, Shamati 54 “Das Ziel der spirituellen Arbeit”

 

27. August 2025, Gute-Nacht-Text

Es ist bekannt, dass der Dienst hauptsächlich darin liegt, seinem Schöpfer Zufriedenheit zu bereiten. Jedoch muss man die Bedeutung [des Wortes] „geben“ kennen, da alle an dieses Wort gewöhnt sind. Und Gewohnheit trübt bekanntlich den Geschmack. Daher müssen wir die Bedeutung des Wortes „geben“ gründlich klären.

Die Sache ist die, dass in dem Willen zu geben des Unteren auch der Wille zu empfangen enthalten ist (wobei der Wille zu empfangen korrigiert genutzt werden kann). Andernfalls gibt es keine Verbindung zwischen dem Geber und dem Empfänger. Denn es ist unmöglich, dass einer gibt und der andere nichts zurückgibt und dabei ein Zustand der Partnerschaft entsteht. Denn nur wenn sie beide einander Liebe zeigen, gibt es eine Verbindung und Freundschaft zwischen ihnen. Wenn jedoch einer Liebe offenbart und der andere ihm darauf nichts entgegenbringt, so ist solch eine Liebe nicht real und hat keine Existenzberechtigung.

Unsere Weisen sagten über den Vers: „… zu sprechen zu Zion: Mein Volk bist du“, sage nicht „Ami“ (mein Volk), sondern „Imi“ (mit Mir), „um Mein Partner zu sein“, was bedeutet, dass sich die Geschöpfe in Partnerschaft mit dem Schöpfer befinden. Daraus geht hervor, dass, wenn der Untere dem Schöpfer geben möchte, auch der Untere vom Schöpfer empfangen muss. Dann wird dies Partnerschaft genannt: wenn der Untere gibt und der Höhere ebenfalls gibt.

Baal HaSulam, Shamati 54 “Das Ziel der spirituellen Arbeit”