19.September 2021, Gute-Nacht-Text

Lasst mich euch daran erinnern, wie wichtig in dieser Zeit, die Liebe zu Freunden ist, denn von ihr hängt unsere Existenzberechtigung ab. An ihr wird unser zukünftiger Erfolg gemessen. Wendet euch daher von allen scheinbar wichtigen Verpflichtungen ab und richtet eure Herzen darauf aus, Gedanken zu denken und geeignete Taktiken zu entwickeln, um eure Herzen wahrhaftig miteinander zu verbinden. So, dass die Worte „Liebe deinen Freund wie dich selbst“, buchstäblich in euch wahr werden. Worte reichen hier nicht aus. Nur durch Gedanken der Liebe die alle Verbrechen überdenken werden, werdet ihr gereinigt werden. Prüft euch darin und fangt an, euch wirklich in Liebe zu verbinden, und dann werdet ihr sehen, „der Gaumen wird schmecken“. Dann werdet ihr alle nicht mehr durch “ich“ und“du“ getrennt sein.”

Baal HaSulam, Brief Nr. 47

18. September 2021, Gute-Nacht-Text

Es gibt kein Licht ohne ein Kli (Gefäß), keine Füllung ohne einen Mangel. Bevor man also Licht erhält, muss man spüren, dass es einem am Kli, namens “Verlangen um zu geben“, mangelt. Allerdings ist es unmöglich einen Mangel zu empfinden, wenn man nicht weiß, was einem fehlt, da man das Kli, “Verlangen zu geben“, noch nie hatte.

Der Mensch muss deshalb darüber nachdenken, was ihn daran hindert, das “Verlangen zu geben“ zu haben. In dem Maße, in dem ein Mangel auftritt, empfindet er Kummer und Leid. Ist dies ein wirklicher Mangel, d.h. betet er aus tiefstem Herzen zur Höheren Kraft, weil er selbst nicht die Kraft hat um Ihretwillen zu arbeiten, dann wird sein Gebet erhört und er erhält Hilfe von Oben. Denn es ist so, wie die Weisen sagen: „Wer kommt, um sich zu reinigen, dem wird geholfen.“

RABASH, 1987/29, Was meint “Entsprechend dem Ausmaß des Leides, ist die Belohnung“ in der spirituellen Arbeit?

17. September 2021, Gute-Nacht-Text

Erkennt der Mensch, dass er sich trotz aller Anstrengungen nicht aus der Herrschaft des Willens für sich selbst zu empfangen befreien kann, dann sagt ihm die Vernunft, dass nur der Schöpfer ihm helfen kann. Dazu sagen die Weisen: Das Verlangen des Menschen überwältigt ihn jeden Tag, und ohne die Hilfe des Schöpfers wäre er nicht in der Lage, es zu überwinden“. In diesem Zustand braucht er jedoch nicht “über den Verstand“ zu gehen, wie jene, die für die Tora und Mizwot “über dem Verstand“ glauben, dass der Schöpfer ihnen hilft. Wenn er aber “innerhalb seines Verstandes“ arbeiten kann, um zu geben, dann ist dies nicht dasselbe, wie “über dem Verstand“ zu glauben, dass der Schöpfer ihm hilft, aus der Herrschaft des Willens um zu empfangen, herauszutreten.

RABASH, 1991/24, Was bedeutet, “einen Sohn und eine Tochter gebären“ in der spirituellen Arbeit?

16. September 2021, Gute-Nacht-Text

Ein Gebet muss ernst gemeint sein. Das heißt, dass der Mensch selbst spürt, dass er keinen Glauben über dem Verstand hat, was bedeutet, dass sein Wissen ihn nicht verpflichtet zu geben. Und der Mensch versteht, dass das Hauptziel sein sollte, Anhaftung (Dwekut) zu erlangen. Und da sich der Verstand dagegen sträubt, und er sich diesem Wissen widersetzt, ist das eine sehr bedeutende Arbeit. 

Denn er bittet Schöpfer, Er möge ihm eben das geben, dem sich alle seine Organe widersetzen. Daraus folgt, dass jedes Gebet, das er zum Schöpfer erhebt, eine besondere Arbeit bedeutet. Deshalb wird das Gebet „Arbeit im Herzen“ genannt, was bedeutet, dass er sich seinem Wissen und Verstand entgegen stellen will, die ihm das Gegenteil sagen.

Und deshalb heißt es auch nicht „Arbeit des Verstandes“, denn als Arbeit des Verstandes bezeichnet man, dass ein Mensch Anstrengungen unternimmt, mit seinem Verstand und im Wissen etwas zu begreifen. Hier jedoch will er nicht mit seinem Verstand verstehen, also will er nicht dem Schöpfer dienen, wenn er im Zustand des Wissens ist. Vielmehr möchte er gerade im Glauben über dem Verstand dem Schöpfer dienen. Deshalb wird dieses Gebet „Arbeit im Herzen“ genannt.

RABASH, 1987/25, “Was ist Ernsthaftigkeit in der spirituellen Arbeit?”

15. September 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn der Mensch zum Schöpfer betet und sagt: „Du musst mir helfen, denn ich bin schlimmer als alle anderen, da ich spüre, dass der Wille zu empfangen mein Herz beherrscht, und nichts von der Heiligkeit [Kedusha] kann deshalb in mein Herz eintreten. Ich will keinen Überfluss, sondern nur in der Lage sein, etwas um des Schöpfers willen zu tun, und dazu bin ich völlig unfähig, und nur Du kannst mich retten.“

Und es sollte erklärt werden, was geschrieben steht (Psalm 34): „Der Herr ist nahe bei denen, die zerbrochenen Herzens sind“, das heißt, nahe zu den Menschen, die den Schöpfer um Hilfe bitten, damit ihr Herz nicht zerbrochen bleibt, sondern ganz wäre. 

Das ist jedoch nur dann möglich, wenn der Mensch den Wunsch zu geben erlangt hat. Aus diesem Grund bittet er den Schöpfer, gib mir den Wunsch zu geben. Denn er sieht, dass es ihm an nichts in der Welt fehlt, nur dass er die Möglichkeit hätte, um des Schöpfers willen zu arbeiten. Somit bittet er nur um die Nähe zum Schöpfer. Und es gibt eine Regel: „Maß für Maß“. So bringt ihn der Schöpfer näher. Das ist die Bedeutung der Worte: „Der Herr ist nahe bei denen, die zerbrochenen Herzens sind“.

Rabash, 1991/2, Was bedeutet „Kehre um, Israel, zu deinem Gott, dem Allmächtigen“ in der spirituellen Arbeit?

14.September 2021, Gute-Nacht-Text

Ein Gebet sollte mit großer Ernsthaftigkeit erhoben werden. Also nur dann, wenn ein Mensch spürt, dass er keinen Glauben über seinem Verstand aufbringen kann. Damit ist gemeint, dass sein Verstand nicht möchte, dass er arbeiten soll um zu geben. Dennoch weiß er, dass das Erlangen von Dwekut (Anhaftung) an die Höhere Kraft sein hauptsächliches Ziel der Arbeit sein muss. Da sein Verstand aber dagegen ist, muss er sich ihm widersetzen, und das ist eine anstrengende Arbeit.

Da er von der Höhere Kraft etwas erbittet, gegen das all seine Organe Einwände haben, ist jedes einzelne Gebet, eine besondere Arbeit. Deshalb wird ein Gebet “Arbeit im Herzen“ genannt, da sich der Mensch gegen seinen Verstand wendet, der von ihm das Gegenteil verlangt. Deshalb heißt es nicht „Kopfarbeit“, denn das würde bedeuten, dass der Mensch, etwas mit seiner Verstand und seiner Vernunft versucht zu verstehen. Dies ist hier aber nicht der Fall, denn er will dem Schöpfer nicht im Zustand der Erkenntnis dienen, sondern er versucht Ihm im Zustand des Glaubens zu dienen. Deshalb wird ein Gebet „Arbeit im Herzen“ genannt.

RABASH, 1987/25, Was ist Ernsthaftigkeit in der spirituellen Arbeit?

13.September 2021, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sollte, soweit es geht, glauben, dass er die Aufstiege vom Schöpfer bekommt. Er soll nicht denken, dass er selbst die Aufstiege hervorruft, sondern, dass der Schöpfer sie ihn gibt, um ihn Sich anzunähern. Genauso soll der Mensch glauben, dass auch die Abstiege vom Schöpfer kommen, weil Er ihn Sich näher bringen will.

Alles, was ein Mensch tun kann, muss er aber so tun, als befände er sich im Zustand eines Aufstiegs. Wenn er darum während eines Abstiegs sein schlechtes Gefühl überwindet, nennt man das ein „Erwachen von unten“. Bei jeder Handlung, die er tut, ist er davon überzeugt, dass dies der Wille des Schöpfers ist. Dadurch wird er mit Annäherung belohnt, was bedeutet, dass er zu fühlen beginnt, dass der Schöpfer ihn Sich näher gebracht hat.

RABASH, 1990/6, Wann ein Mensch in der spirituelle Arbeit den Stolz anwenden sollte.

12.September 2021, Gute-Nacht-Text

Der Mensch soll sagen, dass, obwohl er sich im niedrigsten Zustand, der Selbstliebe, befindet und nichts über den Verstand hinweg tun kann, ihm der Schöpfer trotzdem den Gedanken und den Wunsch dafür gegeben hat, sich mit Tora und Mizwot zu beschäftigen. Auch hat ihm der Schöpfer, um die Meraglim (Spione) zu überwinden, welche zu ihm sprechen und seinen Verstand mit Argumenten zu überzeugen versuchen, etwas Kraft und einen Halt in der Spiritualität gegeben.
In einem solchen Augenblick, soll der Mensch glauben, dass der Schöpfer sich um ihn kümmert und ihn zum Palast des Königs führen wird. Folglich sollte er sich darüber freuen, dass der Schöpfer über ihn wacht und ihm deshalb auch Abstiege schenkt.

RABASH, 1990/6, Wann ein Mensch in der spirituelle Arbeit den Stolz anwenden sollte.

11.September 2021, Gute-Nacht-Text

Der Mensch muss den Weisen glauben, die sagten, dass jede Arbeit, selbst die unbedeutendste, wenn man sie um des Schöpfers Willen tut, dem Schöpfer gefällt.

Der Mensch sollte sich darüber freuen, dass er Handlungen ausführen kann, während er sich in einem niederen Zustand befindet. Obwohl dies völlig gegen seine Vernunft ist, sollte er sich vorstellen, dass er Freude an dieser Arbeit hat. Wenn man es genau betrachtet, wird diese Arbeit überhaupt nicht als „Arbeit“, sondern als eine wichtige Tätigkeit, mit welcher der Mensch dem Schöpfer Freude bereitet, angesehen. Und es steht außer Frage, dass der Schöpfer dies genießt, denn das sagen die Weisen. 

RABASH, 1990/23, Was bedeutet es, dass Moses über die Geburt des Mondes verwirrt war, in der spirituellen Arbeit?“

10.September 2021, Gute-Nacht-Text

Die Arbeit über dem Verstand sollte der Mensch mit bedingungsloser Hingabe tun. Das heißt, er muss das Joch des Himmelreichs auf sich nehmen, obwohl sein Verstand ihn davon abhalten will. Er muss sagen: Ich möchte ein Arbeiter für den Schöpfer sein, auch wenn ich keinen Geschmack an dieser Arbeit habe und nicht weiss, ob ich richtig arbeite. Trotzdem bin ich bereit, bedingungslos und mit aller Kraft zu arbeiten, als ob ich wüsste, was ich tue und Geschmack an der Arbeit empfinden würde.“ So wird er vorankommen, und nicht vom Weg abkommen, da er sich verpflichtet, für den Schöpfer zu arbeiten, selbst wenn es sich anfühlt, als würde er am Boden liegen. Denn, es ist unmöglich, sich an einem niedrigeren Ort, als am Boden zu befinden.

RABASH, 1991/24, Was bedeutet, man soll “einen Sohn und eine Tochter gebären“ in der spirituellen Arbeit?

9. September 2021, Gute-Nacht-Text

Das Wichtigste ist das Gebet. Das heißt, dass der Mensch den Schöpfer um Hilfe bitten sollte, über dem Verstand zu gehen. Das bedeutet, dass er Freude in der Arbeit hat, so als ob er bereits spirituelles Wissen erlangt hätte. Und in dem Maße, wie er Freude empfindet, sollte er den Schöpfer bitten, ihm Kraft zu geben, über dem Wissen seines Körpers gehen zu können. Mit anderen Worten, obwohl der Körper nicht damit einverstanden ist, um des Gebens Willen zu arbeiten, bittet er den Schöpfer, in Freude arbeiten zu können, wie es sich für jemanden gehört, der einem großen König dient. Er bittet den Schöpfer nicht darum, ihm seine Größe zu offenbaren, um daraufhin mit Freude zu arbeiten. Vielmehr bittet der Mensch den Schöpfer, ihm Freude an der Arbeit über dem Verstand zu geben, damit sie für ihn eine solche Wichtigkeit bekommt, als ob er das Wissen bereits erlangt hätte.

Rabash, 1991/12, „Diese Kerzen sind heilig“

8. September 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn der Mensch an den Punkt gelangt, dass er keinerlei Halt hat, dann tritt er in einen Zustand der schwarzen Dunkelheit ein, in den niedrigsten aller Zustände der höheren Welt. Und daraus bildet sich Keter des Unteren, ein Gefäß des Gebens. Das ist so, weil Malchut, die selbst nichts Eigenes hat, und deshalb Malchut genannt wird, der unterste Teil des Höheren ist.  

Denn aufgrund dessen, dass der Mensch in Freude verbleibt und er die Herrschaft des Schöpfers auf sich nimmt, ohne etwas dafür zu erhalten, wandelt sich sein Zustand anschließend zu Keter, welches ein Gefäß des Gebens und das reinste Kli ist. Und dadurch, dass er den Zustand von Malchut in völliger Dunkelheit auf sich nimmt, geht aus Malchut das Kli des Gebens, Keter, hervor. 

Baal Hasulam, Shamati 42. „Was bedeutet das Akronym Elul in der Arbeit“

07.September 2021, Gute-Nacht-Text

„Gott aber hat es so gemacht, dass man Ihm fürchte“. Wenn dem Menschen nun Gedanken der Leere kommen, dann hat er sie deswegen erhalten, damit in ihm das Bedürfnis entsteht, den “Glauben über dem Verstand“ anzunehmen. Dazu ist jedoch die Hilfe des Schöpfers vonnöten. Der Mensch muss den Schöpfer darum bitten, dass Er ihm die Kraft geben möge, über den Verstand hinaus, zu glauben.

Gerade dann benötigt der Mensch die Hilfe des Schöpfers, denn sein äußerer Verstand veranlasst ihn, das Gegenteil zu wollen. Deswegen bleibt dem Menschen kein anderer Ausweg, als den Schöpfer um Hilfe zu bitten.

Darüber steht geschrieben: „Das Verlangen des Menschen überkommt ihn jeden Tag, und wenn der Schöpfer ihm nicht helfen würde, könnte er es nicht überwinden.“

Baal HaSulam, Shamati 13, Der Granatapfel

06.September 2021, Gute-Nacht-Text

Glaube über dem Verstand bedeutet, dass wenn der Mensch Dunkelheit auf seinem spirituellen Weg empfindet, er aber versteht, dass wenn sich ihm Malchut (das Königreich), die Größe der Höheren Kraft offenbaren würde, und es dadurch für ihn leichter wäre, den Weg weiterzugehen, weil er sich immer in einem Zustand des Aufstieges befinden würde, er sich dennoch dafür entscheidet, den anstrengenden Weg über dem Verstand zu gehen.

RABASH, 1991/6, Was bedeutet „die Hirten von Abrams Vieh und die  Hirten von Lots Vieh“ in der spirituellen Arbeit? 

05.September 2021, Gute-Nacht-Text

Das Hochgefühl, das ein Mensch empfindet, wenn er die Mizwot (Gebote) zwischen sich und dem Schöpfer ausführt, entspricht dem Gefühl, das er empfindet, wenn er die Mizwot zwischen sich und seinem Mitmenschen befolgt. Er ist verpflichtet, die Mizwot liShma, für den Namen der Tora, auszuführen, ohne jegliche Hoffnung, dadurch für seine Mühen eine Belohnung, also Licht und Fülle für sich selbst, zu erhalten. In diesem erhabenen Zustand, verschmelzen seine Liebe zum Schöpfer und seine Liebe zum Mitmenschen und werden Eins.

Baal HaSulam, Brief 22,  Arvut (Gegenseitige Bürgschaft)

 

04.September 2021, Gute-Nacht-Text

Es steht geschrieben: Der Ewige ist Eins und Israel sind eins“. Dann ist Israel an den Schöpfer angehaftet, denn dann gefällt es dem Einen [dem Ewigen], mit den Einen [Israel] zu verschmelzen. Wann ist dies der Fall? Dann, wenn Israel in völliger Einheit gebündelt und miteinander verbunden ist. Dann werden sie als Eins angesehen, und zwischen ihnen ist der Schöpfer, da Er Eins ist.
Sind ihre Herzen aber getrennt und sind sie nicht verbunden, können sie nicht an dem Einen festhalten, denn dann ist nicht der Schöpfer, sondern ein fremder Gott zwischen ihnen.

Das beschreibt der Vers „und ihr, die ihr dem Ewigen, eurem Gott, anhaftet, ihr seid lebendig, ein jeder von euch“. Dies meint, wenn die Freunde aneinander anhaften und miteinander verbunden sind, dann sind sie im Zustand „ihr seid lebendig, ein jeder von euch“. Wenn sie eine Einheit sind, dann steht es dem Einen [Israel] zu, sich an den Einen [den Ewigen] anzuhaften, und dann ist der Eine Schöpfer zwischen ihnen gegenwärtig.

Degel Machaneh Ephraim, Parasha WaEtchanan

03.September 2021, Gute-Nacht-Text

Jeder der Freunde hat einen Funken der Liebe für den anderen in seinem Herzen, aber die Kraft des Funken reicht nicht aus, um das Licht der Liebe in ihm zum Leuchten zu bringen. Deshalb sind sie sich einig, dass nur wenn sie sich vereinigen, die Funken zu einer großen Flamme werden können.

RABASH, 1984/9, Man sollte immer die Balken seines Hauses verkaufen“

2. September 2021, Gute-Nacht-Text

Es gibt keinen glücklicheren Augenblick im Leben eines Menschen, als den, wenn er an seiner eigenen Kraft völlig verzweifelt. Mit anderen Worten, er hat sich bereits abgemüht. Und er hat alles getan, was nur in seiner Kraft lag, doch gibt es keine Heilung. Dann ist er fähig, zu beten. Und sein Gebet um Hilfe kommt von ganzem Herzen, weil er sicher weiß, dass seine eigene Arbeit ihm nicht helfen wird. Solange er jedoch noch eine gewisse Kraft in sich spürt, wird sein Gebet nicht vollständig sein, denn die böse Neigung eilt ihm voraus und sagt ihm: „Zuerst musst du tun, was du kannst, und dann wirst du des Schöpfers würdig sein.“

Darüber wurde gesagt: „Der Schöpfer ist erhaben und die Niedrigen werden sehen.“ Denn nachdem der Mensch sich in allen möglichen Arbeiten abgemüht hat und verzweifelt ist, erreicht er einen tatsächlich niedrigen Zustand. Das bedeutet, dass er weiß, dass er der Niedrigste von allen ist, denn  in der Struktur seines Körpers gibt es nichts nützliches. Dann ist sein Gebet vollständig, und er erlangt eine Antwort von Seiner großzügigen Hand.

 

Baal HaSulam, Brief Nr. 57

 

1. September 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn der Mensch einmal das Gefühl erlangt hat, wie wichtig das Spirituelle ist, wie es heißt: „Der Mensch sollte immer den Schöpfer preisen“, dann ist der Zeitpunkt gekommen, dass er zur linken Linie wechseln muss. Das heißt, hier überprüft er, wie er die Wichtigkeit des Königs innerhalb des Wissens wahrnimmt, ob er wirklich bereit ist, nur um des Schöpfers willen zu arbeiten.

Und er sieht innerhalb des Verstandes, dass er nackt und schwach ist, dadurch kann er das Spirituelle wertschätzen, jedoch nicht innerhalb des Wissens, sondern über dem Verstand. Seine Berechnung kann in ihm eine Wahrnehmung des Mangels und Schmerzes erzeugen, weil er sich in niedrigen Bestrebungen wiederfindet. Dann kann er aus den Tiefen seines Herzens zu einem wahrhaftigen Gebet für das, was ihm fehlt, gelangen.

Rabash, 1987/28, Was bedeutet „man soll nicht hinzufügen und nicht wegnehmen“ in der spirituellen Arbeit

31.August 2021, Gute-Nacht-Text

Kommt ein Mensch in einen Zustand, in dem er wirklich verloren ist, nicht mehr weiß, wie er in der Welt existieren soll und woran er sich festhalten kann, und hat er alle Taktiken und Ideen ausgeschöpft und erkennt dabei, dass trotz all seiner Arbeit und Anstrengung alles verloren ist, muss er sich an „alles, was der Barmherzige tut, ist zum Besten“ festhalten.
Mit anderen Worten: Der Schöpfer hat ihm all diese Zustände des “Verlorenseins“ gegeben, und sie sind zu seinem Besten. Durch sie ist er nun in einem Zustand, in dem er sich auf der niedrigsten Stufe befindet und dadurch ist er in der Lage, sich zu erheben, wie geschrieben steht: Der Herr ist hoch, und die Niedrigen werden sehen“.

RABASH, Ausgewählte Artikel 626, Alles, was der Barmherzige tut, ist zum Besten“