05. Oktober 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn ein Mensch zwischen Sich und Anderen Gutes tut, bewirkt er, dass die ganze Welt die Freude und das Vergnügen empfängt, worin der Zweck der Schöpfung besteht.

Dadurch wird er ein Partner des Schöpfers, denn er hilft dabei, dass der Zweck der Schöpfung erreicht werden kann. Es steht geschrieben: „Ich begann die Schöpfung, mit dem Wunsch, Freude und Vergnügen zu schenken, und Israel bemüht sich, das Ziel zu verwirklichen, indem es Kelim (Gefäße) macht, die geeignet sind, die höchste Fülle zu empfangen.

RABASH, 1987/11, Purim und das Gebot “bis zum Zustand des Nichtwissens”

04. Oktober 2021, Gute-Nacht-Text

Es ist ratsam, für die gesamte Allgemeinheit zu bitten. Und, bei allem, an was es einem Menschen mangelt und er um Erfüllung bittet, sollte er sich nicht denken, er sei etwas Besonderes und habe darum mehr verdient, als die Allgemeinheit. Aus „ich wohne in meinem Volk“ sollte er schließen, dass er für die Allgemeinheit bitten muss, da er, um zufrieden zu sein, auf die Stufe kommen will, auf der er sich nicht mehr um sein eigenes Wohl, sondern nur noch um den Schöpfer sorgt. Dann spielt es für ihn auch keine Rolle, ob der Schöpfer durch ihn selbst, oder durch Andere, Freude erhält.

RABASH, 1986/15,  Ein Gebet der Vielen

03. Oktober 2021, Gute-Nacht-Text

Baal HaSulam sagt: „Das wichtigste und einzige Gebot, welches mit Sicherheit zur Absicht in lishma, um der Tora willen, zu arbeiten führt, ist, sich zu verpflichten, nicht für den eigenen Nutzen zu arbeiten, bis auf das, was notwendig ist, um die eigene Existenz zu sichern. In der übrigen Zeit, muss der Mensch sich für das Wohl der Gesellschaft einsetzen, um allen Geschöpfen in der Welt, welche der Rettung bedürfen, zu helfen. Denn jedes Geschöpf braucht dafür Hilfe.“

Baal HaSulam, Ein Gebot

02. Oktober 2021, Gute-Nacht-Text

Der Mensch muss davon ausgehen, dass der Schöpfer seine Bitten immer hört und so darauf reagiert, wie es am besten für den Menschen ist. Daher muss man glauben, dass die Zustände, durch die ein Mensch geht dem entsprechen, was der Schöpfer will. Der Mensch soll genau das fühlen, denn es ist zu seinem Besten.

Der Mensch muss also darauf vertrauen, dass der Schöpfer seine Gebete erhört und sie beantwortet. Die Antwort erfolgt jedoch nicht nach dem Verständnis des Menschen, sondern danach, was der Schöpfer ihm geben will. 

Daraus folgt, dass der Mensch in erster Linie darauf vertrauen muss, dass der Schöpfer jedem hilft, wie geschrieben steht: „Und seine Barmherzigkeit waltet über allen Seinen Werken.“

Das Vertrauen sollte jedoch nicht darin bestehen, dass der Schöpfer dem Menschen nach seinem Verständnis hilft, sondern nach dem Verständnis des Schöpfers.

RABASH, 1986/6, Vertrauen

01. Oktober 2021, Gute-Nacht-Text

Der Mensch betet zum Schöpfer „Du musst mir helfen, denn ich schlimmer bin als alle anderen. Ich spüre, dass der Wunsch zu empfangen mein Herz beherrscht, und deshalb kann nichts von der Kedusha(Heiligkeit) in mein Herz eindringen. Ich will nichts, ausser in der Lage sein, etwas um Deinet willen zu tun. Dazu bin ich aber nicht fähig, nur Du kannst mich retten.“

Dieser Zustand ist gemeint, wenn geschrieben steht: „Der Herr ist jenen nahe, die zerbrochenen Herzens sind“(Psalm 34). Das bedeutet, wer den Schöpfer um Hilfe bittet, damit sein Herz nicht mehr zerbrochen, sondern wieder ganz ist, kann dies nur tun, wenn er den Wunsch “geben zu können“, vom Schöpfer erhält. Da der Mensch erkennt, dass es ihm an nichts in der Welt mangelt, außer an der Fähigkeit, um des Schöpfers willen zu arbeiten, bittet er den Schöpfer darum, in ihm, diesen Wunsch zu erwecken. Er bittet also darum, dass sich der Schöpfer ihm annähert. Dies erfolgt nach der Regel „Maß für Maß“. Somit nähert sich ihm der Schöpfer, entsprechend dem Maß seiner Bitte, an.

RABASH, 1991/2, Was bedeutet “Kehre um, o Israel, zu dem Herrn, deinem Gott“ in der spirituellen Arbeit?

30. September 2021, Gute-Nacht-Text

Es gibt keinen glücklicheren Augenblick im Leben eines Menschen, als den, wenn er an seiner eigenen Kraft völlig verzweifelt. Mit anderen Worten, er hat sich bereits abgemüht. Und er hat alles getan, was nur in seiner Kraft lag, doch gibt es keine Heilung. Dann ist er fähig, zu beten. Und sein Gebet um Hilfe kommt von ganzem Herzen, weil er sicher weiß, dass seine eigene Arbeit ihm nicht helfen wird. Solange er jedoch noch eine gewisse Kraft in sich spürt, wird sein Gebet nicht vollständig sein, denn die böse Neigung eilt ihm voraus und sagt ihm: „Zuerst musst du tun, was du kannst, und dann wirst du des Schöpfers würdig sein.“

Darüber wurde gesagt: „Der Schöpfer ist erhaben und die Niedrigen werden sehen.“ Denn nachdem der Mensch sich in allen möglichen Arbeiten abgemüht hat und verzweifelt ist, erreicht er einen tatsächlich niedrigen Zustand. Das bedeutet, dass er weiß, dass er der Niedrigste von allen ist, denn  in der Struktur seines Körpers gibt es nichts nützliches. Dann ist sein Gebet vollständig, und er erlangt eine Antwort von Seiner großzügigen Hand.

 

Baal HaSulam, Brief 57.

29. September 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn der Mensch „nahe“ an dem Punkt ist, die Hilfe von Oben zu erhalten, dann sieht er, dass nur der Schöpfer ihn erretten kann. Und „nahe“ zu sein bedeutet, dass er schon ein Kli [Gefäß], den Wunsch zu geben, hat. Wie Baal HaSulam sagte, ist dies der wichtigste Punkt in der Arbeit des Menschen, da er an diesem Punkt bereits eine enge Verbindung mit dem Schöpfer hat. Denn nun erkennt er zu hundert Prozent, dass nichts, sondern nur der Schöpfer selbst, ihm helfen kann.

RABASH, 1990/ 38, “ Was bedeutet „Der Kelch des Segens muss voll sein“ in der Arbeit?“

28.September 2021, Gute-Nacht-Text

Die Verfehlungen des Menschen ist, dass er den Schöpfer nicht um Hilfe bittet. Würde er wahrhaftig um Hilfe bitten, würde er sie vom Schöpfer bekommen.

Wenn nun ein Mensch sagt, er hätte um Hilfe gebeten, doch der Schöpfer hätte ihm nicht geholfen, dann gibt es darauf nur die Antwort, dass der Mensch trotzdem glauben muss, dass der Schöpfer ein aufrichtiges Gebet hören würde. So wie geschrieben steht: „Denn Du hörst das Gebet eines jeden Mundes.“

Würde der Mensch dies wirklich glauben, wäre sein Gebet aufrichtig. Denn wenn der Mensch sich von ganzem Herzen danach sehnt, dass der Schöpfer ihm hilft, erhört Er dieses Gebet. Hat er aber dieses Gebet nicht ständig auf den Lippen, bedeutet das, dass er nicht wirklich daran glaubt, dass der Schöpfer ihm helfen kann. Denn Er erhört jeden, der Ihn bittet, ob Groß oder Klein, denn vor Ihm sind alle gleich. Daraus lässt sich schließen, dass wenn dieses Gebet nicht erhört wurde, es nicht aufrichtig war.

RABASH, 1988/4, Was ist ein aufrichtiges Gebet um Hilfe und Vergebung in der spirituellen Arbeit?

27.September 2021, Gute-Nacht-Text

Die Weisen sagten: „Die Verlangen des Menschen überwältigen ihn jeden Tag, und ohne die Hilfe der Höheren Kraft könnte er sie nicht überwinden.“

Der Mensch ist verpflichtet, jedes Mal von Neuem den Kampf gegen seine Verlangen aufzunehmen und er darf sich unter keinen Umständen davon abwenden oder daran verzweifeln.

Gewiss, in diesem Kampf ist es unmöglich, klar zu erkennen, ob man siegreich ist, denn er dauert lange und das Gefühl des “Exils” wird immer intensiver. Dabei erlebt jeder Mensch diese Zustände auf seine persönliche Weise. Doch solange der Mensch das Kampfwerkzeug, welches ihm in den Händen liegt – das Gebet –  anwendet, wird er nicht am Kampf verzweifeln. Er wird an seinem Weg festhalten und schlussendlich gewinnen. Gerade dadurch, dass er sich mit dem Hilfeschrei des Gebets an die Höhere Kraft wendet, gewinnt er den Kampf, denn der Hilfeschrei ist bereits der Sieg.

Meshivat Nefesh, Punkt 40

26. September 2021, Gute-Nacht-Text

Das Maß des Zuhörens des Schöpfers, hängt vom Maß der Sehnsucht ab, welche ein Mensch beim Erheben des Gebets verspürt. Verspürt der Mensch eine übermäßige Sehnsucht, kann er in diesem Moment sicher sein, dass der Schöpfer ihm aufmerksam zuhört. Und wer das weiss, schüttet gewiss sein Herz noch stärker aus, da es für ihn kein größeres Privileg gibt, als dass der König der Welt ihm Aufmerksamkeit schenkt.

Baal HaSulam, Brief 52

25. September 2021, Gute-Nacht-Text

Der Wunsch, die egoistische Liebe zu sich selbst zu verlassen und die Arbeit der Nächstenliebe zu beginnen, ist vergleichbar mit dem Verlassen aller Zustände, in denen ein Mensch bis jetzt gelebt hat. Er muss alles ihm Vertraute ablegen und einen Ort betreten, an dem er noch nie gewesen ist. Dafür muss er durch die spirituellen Zustände der Empfängnis und der Monate der Schwangerschaft gehen, bis er dazu bereit ist, die neue Eigenschaften zu erhalten, die dem Wesen, welches er bei seiner Geburt erhalten hat, völlig fremd ist.

RABASH, 1986/22, Wenn eine Frau befruchtet wird.

24. September 2021, Gute-Nacht-Text

Der Mensch muss sich überwinden und über dem Verstand glauben, obwohl dieser sich widersetzt und fragt, wieso er erneut betet, obwohl er schon so oft gebetet hat und keine Antwort von Oben erhalten hat. Dies kostet Überwindung und er muss darum bitten, dass der Schöpfer ihm hilft, über seinen Verstand zu gehen und trotzdem zu beten.

Baal HaSulam, 1989/23, Was bedeutet „wenn du das bittere Kraut schluckst, wirst du nicht aus dir hinauskommen“ in der spirituellen Arbeit?

23. September 2021, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sollte glauben, dass sein Wunsch zu empfangen von oben gelenkt wird, um ihn in seiner Arbeit zu behindern. Denn der Schöpfer gibt ihm dadurch die Kraft, sein Verlangen zu empfangen zu offenbaren. Und wenn sein Verlangen zu empfangen geweckt ist, hat er die Möglichkeit, die Verbindung mit dem Schöpfer zu stärken. Und er kann Ihn bitten, den “Willen zu empfangen” in die “Absicht zu geben” umzuwandeln. Der Mensch sollte glauben, dass er dem Schöpfer Genuss bereitet, wenn er darum bittet, ihn durch Anhaftung (Dvekut) dem Schöpfer näher zu bringen, was eine „Ähnlichkeit der Eigenschaften“ und ein Annullieren des Verlangens zu empfangen ist und bedeutet, um des Gebens willen zu arbeiten. Und dazu sagte der Schöpfer: „Meine Söhne haben mich besiegt“. Das heißt, Ich habe euch den Willen zu empfangen gegeben, und ihr bittet Mich stattdessen um die Absicht zu geben.

Baal HaSulam, Shamati 19, Was bedeutet „Der Schöpfer hasst die Körper“ in der spirituellen Arbeit?

 

22. September 2021, Gute-Nacht-Text

Wer wirklich wünscht, in den Dienst des Schöpfers einzutreten, um Ihm wahrlich anzuhaften und den Palast des Königs zu betreten, bekommt nicht sofort die Möglichkeit, dies zu tun. Sondern man prüft den Menschen, ob es in ihm einen anderen Wunsch gibt, außer dem Verlangen nach der Anhaftung (Dwekut) an den Schöpfer. Nur wenn es keinen anderen Wunsch gibt, dann lässt man ihn herein.

Und wie kann ein Mensch geprüft werden, ob er nur das eine Verlangen in sich trägt? Man bereitet ihm Hindernisse, indem man ihm abwegige Gedanken und fremde Boten schickt, die ihn behindern, damit er seinen Weg verlässt und weiter durchs Leben geht wie alle anderen.

Und wenn der Mensch alle vor ihm auftauchenden Hindernisse überwindet, alle Barrieren durchbricht, und ihn kleine Dinge nicht zurückweisen können, dann schickt ihm der Schöpfer mächtige Klipot und Merkawot (Streitwagen), die ihn von der Anhaftung mit dem Schöpfer abhalten sollen. Das heißt „mit starker Hand“ weist ihn der Schöpfer zurück. Denn wenn der Schöpfer Seine starke Hand nicht zeigt, wird es schwer sein, ihn abzuweisen, weil er einzig ein großes Verlangen nach der Anhaftung an den Schöpfer hat und nicht an andere Dinge.

Baal HaSulam, Shamati 70, „Mit starker Hand und mit überströmendem Grimm“

 

 

21.September 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn ein Mensch sich bemüht, LiShma zu erlangen, muss er es auf sich nehmen, ganz und gar auf das Geben ausgerichtet zu sein. Ganz und gar bedeutet, nur zu geben und nichts zu empfangen. Erst dann beginnt der Mensch zu erkennen, dass all seine Organe damit nicht einverstanden sind.

Er gelangt zur klaren Erkenntnis, dass er keine andere Wahl hat, als der Höheren Kraft sein Herz auszuschütten, damit Sie ihm hilft, seinen Körper zu überzeugen, sich Ihr bedingungslos zu unterwerfen. Doch er erkennt, dass er seinen Körper nicht dazu überreden kann, sich vollständig zu annullieren. Und gerade dann, wenn er sieht, dass es keine Hoffnung dafür gibt, kann er aus tiefstem Herzen beten, und dann wird sein Gebet erhört.

Baal HaSulam, Shamati 5, LiShma bedeutet Erwecken von Oben, und weshalb braucht es ein Erwachen von unten?

20.September 2021, Gute-Nacht-Text

Der Mensch muss sich dafür entscheiden, von der Höheren Kraft das Verlangen, sich selbst völlig vor Ihr zu annullieren, erhalten zu wollen. Das bedeutet, dass er keine Kontrolle mehr über seine Verlangen haben will, sondern, dass all seine Verlangen nur noch darauf ausgerichtet sind, der Höheren Kraft zu dienen.

Wenn der Mensch dies in seinem Herzen entschlossen hat, bittet er die Höhere Kraft, ihm bei der Umsetzung zu helfen. Das heisst, er bittet die Höhere Kraft, obwohl er mit seiner Vernunft erkennt, dass der Körper nicht damit einverstanden ist, all seine Wünsche zu annullieren, all diese Wünsche aufzuheben, so dass keiner mehr übrig bleibt.

Das wird ein “vollkommenes Gebet“ genannt, denn der Mensch möchte, dass die Höhere Kraft  ihm ein vollkommenes Verlangen gibt, ohne Kompromisse. Dann bittet er um Hilfe, so dass er immer in Ihrer Gerechtigkeit sein kann.

RABASH, Brief 65

19.September 2021, Gute-Nacht-Text

Lasst mich euch daran erinnern, wie wichtig in dieser Zeit, die Liebe zu Freunden ist, denn von ihr hängt unsere Existenzberechtigung ab. An ihr wird unser zukünftiger Erfolg gemessen. Wendet euch daher von allen scheinbar wichtigen Verpflichtungen ab und richtet eure Herzen darauf aus, Gedanken zu denken und geeignete Taktiken zu entwickeln, um eure Herzen wahrhaftig miteinander zu verbinden. So, dass die Worte „Liebe deinen Freund wie dich selbst“, buchstäblich in euch wahr werden. Worte reichen hier nicht aus. Nur durch Gedanken der Liebe die alle Verbrechen überdenken werden, werdet ihr gereinigt werden. Prüft euch darin und fangt an, euch wirklich in Liebe zu verbinden, und dann werdet ihr sehen, „der Gaumen wird schmecken“. Dann werdet ihr alle nicht mehr durch “ich“ und“du“ getrennt sein.”

Baal HaSulam, Brief Nr. 47

18. September 2021, Gute-Nacht-Text

Es gibt kein Licht ohne ein Kli (Gefäß), keine Füllung ohne einen Mangel. Bevor man also Licht erhält, muss man spüren, dass es einem am Kli, namens “Verlangen um zu geben“, mangelt. Allerdings ist es unmöglich einen Mangel zu empfinden, wenn man nicht weiß, was einem fehlt, da man das Kli, “Verlangen zu geben“, noch nie hatte.

Der Mensch muss deshalb darüber nachdenken, was ihn daran hindert, das “Verlangen zu geben“ zu haben. In dem Maße, in dem ein Mangel auftritt, empfindet er Kummer und Leid. Ist dies ein wirklicher Mangel, d.h. betet er aus tiefstem Herzen zur Höheren Kraft, weil er selbst nicht die Kraft hat um Ihretwillen zu arbeiten, dann wird sein Gebet erhört und er erhält Hilfe von Oben. Denn es ist so, wie die Weisen sagen: „Wer kommt, um sich zu reinigen, dem wird geholfen.“

RABASH, 1987/29, Was meint “Entsprechend dem Ausmaß des Leides, ist die Belohnung“ in der spirituellen Arbeit?

17. September 2021, Gute-Nacht-Text

Erkennt der Mensch, dass er sich trotz aller Anstrengungen nicht aus der Herrschaft des Willens für sich selbst zu empfangen befreien kann, dann sagt ihm die Vernunft, dass nur der Schöpfer ihm helfen kann. Dazu sagen die Weisen: Das Verlangen des Menschen überwältigt ihn jeden Tag, und ohne die Hilfe des Schöpfers wäre er nicht in der Lage, es zu überwinden“. In diesem Zustand braucht er jedoch nicht “über den Verstand“ zu gehen, wie jene, die für die Tora und Mizwot “über dem Verstand“ glauben, dass der Schöpfer ihnen hilft. Wenn er aber “innerhalb seines Verstandes“ arbeiten kann, um zu geben, dann ist dies nicht dasselbe, wie “über dem Verstand“ zu glauben, dass der Schöpfer ihm hilft, aus der Herrschaft des Willens um zu empfangen, herauszutreten.

RABASH, 1991/24, Was bedeutet, “einen Sohn und eine Tochter gebären“ in der spirituellen Arbeit?

16. September 2021, Gute-Nacht-Text

Ein Gebet muss ernst gemeint sein. Das heißt, dass der Mensch selbst spürt, dass er keinen Glauben über dem Verstand hat, was bedeutet, dass sein Wissen ihn nicht verpflichtet zu geben. Und der Mensch versteht, dass das Hauptziel sein sollte, Anhaftung (Dwekut) zu erlangen. Und da sich der Verstand dagegen sträubt, und er sich diesem Wissen widersetzt, ist das eine sehr bedeutende Arbeit. 

Denn er bittet Schöpfer, Er möge ihm eben das geben, dem sich alle seine Organe widersetzen. Daraus folgt, dass jedes Gebet, das er zum Schöpfer erhebt, eine besondere Arbeit bedeutet. Deshalb wird das Gebet „Arbeit im Herzen“ genannt, was bedeutet, dass er sich seinem Wissen und Verstand entgegen stellen will, die ihm das Gegenteil sagen.

Und deshalb heißt es auch nicht „Arbeit des Verstandes“, denn als Arbeit des Verstandes bezeichnet man, dass ein Mensch Anstrengungen unternimmt, mit seinem Verstand und im Wissen etwas zu begreifen. Hier jedoch will er nicht mit seinem Verstand verstehen, also will er nicht dem Schöpfer dienen, wenn er im Zustand des Wissens ist. Vielmehr möchte er gerade im Glauben über dem Verstand dem Schöpfer dienen. Deshalb wird dieses Gebet „Arbeit im Herzen“ genannt.

RABASH, 1987/25, “Was ist Ernsthaftigkeit in der spirituellen Arbeit?”