22. März 2022, Gute-Nacht-Text
Jener Mensch, der die Tora lernt, weil er an die Worte der Weisen glaubt, die sagten, dass der Schöpfer sagte: ‚Ich habe die böse Neigung geschaffen; ich habe die Tora als Gewürz geschaffen‘ erkennt, dass dieses “Gewürz“ ihm gegeben wird, damit er spürt, wie weit er von der Höheren Kraft entfernt ist. Daraus folgt, dass er durch die Tora das Kli (Gefäß), also einen Mangel erhält, sodass er die Höhere Kraft bittet, ihn aus dem “Exil in Ägypten“ zu befreien. Es ist bekannt, dass Mezar-Yam (Mizraim, Ägypten) auch Tzar-Ayin (schmaläugig, was „eifersüchtig“ bedeutet) heißt. Damit ist gemeint, dass ein Mensch nicht geben, sondern nur empfangen kann. Bevor jedoch nicht alle seine Handlungen darauf ausgerichtet sind zu geben, ist es aber unmöglich, sich der Höheren Kraft anzunähern. So erkennt der Mensch, dass es keine andere Möglichkeit gibt, als die Höhere Kraft um Hilfe zu bitten.
RABASH, 1990/41, Was sind bei der spirituellen Arbeit die leichten Mizwot, welche ein Mensch mit seinen Absätzen zertritt?
