HaWaYaH – Die allumfassende Realität
Aus dem Vorwort zur Einführung in die Weisheit der Kabbala von Rav Michael Laitman
Nach dem Zimzum entschließt sich Malchut zum Empfangen mit der Absicht, dem Schöpfer zu geben. Diese Absicht nennt man Massach (Schirm). Eine Reihe von Parzufim entsteht danach aus dem Massach in Malchut:
- Ein Parzuf, genannt Galgalta, entsteht aus einem Massach, der das Licht aus Awiut Dalet empfängt
- Ein Parzuf, genannt AB, entsteht aus einem Massach mit der Kraft, Licht auf Awiut Gimel zu erhalten.
- Ein Parzuf, genannt SaG entsteht aus einem Massach mit der Kraft, Licht auf Awiut Bet zu erhalten.
- Ein Parzuf, genannt MaH, entsteht aus einem Massach mit der Kraft, der das Licht auf Awiut Alef zu erhalten.
- Ein Parzuf, genannt BoN, entsteht aus einem Massach mit der Kraft, das Licht auf Awiut Shoresh zu empfangen.
Die Namen der Parzufim entsprechen der Qualität und der Quantität der Lichter, die sie füllen. Malchut entspricht Bchina Dalet, das heißt, sie ist der fünfte in der Entwicklung des Lichts von Azmuto. Daher empfängt sie aus ihren vorherigen Bchinot und enthält sie. Das ist auch der Grund, warum Malchut de Ejn Sof fünf Bchinot des Verlangens besitzt – vom kleinsten in Bchina Shoresh bis hin zum größten in Bchina Dalet, und sie kann das Licht unbegrenzt empfangen.
Nach Zimzum entscheidet Malchut, Licht nur mit der Absicht dem Schöpfer zu geben zu empfangen. Dieses Empfangen steht im Gegensatz zu ihrem natürlichen Verlangen. Daher kann sie nicht unbegrenzt empfangen und das ganze Licht auf einmal in sich aufnehmen wie zuvor. Sie entschließt sich daher, das Licht in kleinen Portionen zu empfangen. Am Ende wird sie dennoch mit Licht erfüllt sein und den Zweck der Schöpfung erreichen.
Jeder winzige Teil von Malchut ist wie die gesamte Malchut und besteht aus fünf Teilen des Verlangens zu empfangen, denn es kann kein Verlangen geben, wenn es nicht vier Stufen der Ausbreitung des Lichts gibt, die ihm vorangegangen sind.
Daher hat jedes Kli eine festgelegte Struktur entsprechend den fünf Stufen von Awiut: Shoresh, Alef, Bet, Gimel, Dalet. In den Begriffen der Sefirot heißen sie Keter, Chochma, Bina, Seir Anpin, Malchut. Als Otiot (Buchstaben) heißen sie: Die Spitze des Yud, Yud, Hej, Waw und Hej.
Die gesamte Malchut teilt sich in fünf Hauptteile, die die fünf Welten genannt werden: AK (Adam Kadmon), Azilut, Brija, Yezira, Assija. Jede Welt teilt sich in fünf Parzufim: Atik, AA (Arich Anpin), AwI (Aba we Ima), SA (Seir Anpin), Nukwa (Malchut). In jedem Parzuf befinden sich fünf Sefirot: Keter, Chochma, Bina, SA und Malchut.
In den fünf Welten befinden sich 5×5=25 Parzufim. Jeder Parzuf beinhaltet fünf Sefirot. So gibt es in jeder Welt 5×25=125 Sefirot oder Stufen, die jede Seele erklimmen muss; von dieser Welt bis zur Welt Ejn Sof, um Dwekut (Verschmelzung) mit dem Schöpfer zu erreichen.
Jede Stufe, Sefira (Einzahl von Sefirot), jeder Parzuf, jede Welt – ein Teil von Malchut de Ejn Sof, der kleinste Teil der Wirklichkeit – enthält die fünf Teile des Willens zu empfangen, den Massach darüber und das Licht, das es mit Hilfe des Massach empfängt. Somit liegt der Unterschied zwischen allen Teilen der Schöpfung nur in der Menge des Willens zu empfangen und dem Massach, der obenauf ist. Die Größe des Massach legt die Art und Stufe der Verwirklichung des Verlangens fest.
Unser Körper enthält die gleichen Teile. Der Unterschied zwischen den Teilen besteht in deren Füllung (stärker, klüger oder erfahrener). Und genauso existieren diese Teile in allen spirituellen Parzufim: Die Spitze des Yud, Yud, Hej, Waw, Hej.
Diese Buchstaben werden „Der Name des Schöpfers“ genannt, da Er seine Geschöpfe nach diesem Muster erschaffen hat. Das Geschöpf fühlt Seinen Schöpfer dadurch, dass es mit Licht – dem Schöpfer – erfüllt wird und dementsprechend benennt es den Schöpfer.
Jedes Kli wird je nach der Menge, mit der es den Schöpfer spürt, benannt. Daher hat jede Stufe ihren eigenen Namen – angefangen mit „dieser Welt“ bis hin zur Welt Ejn Sof. Die Seelen steigen von dieser Welt, der niedrigsten Stufe, auf. Wenn eine Seele zu einer bestimmten Stufe aufsteigt, bedeutet dies, dass sie das Licht jener Stufe empfängt. Mit anderen Worten, sie füllt ihr HaWaYaH mit einem besonderen Licht von HaWaYaH, welches zusammen mit der Füllung den Namen der Stufe bestimmt.
Es steht geschrieben, dass jeder wie Moses werden muss. Das heißt jeder muss den Grad „Moses“ erreichen. Alle Namen der Tora sind Heilige Namen, weil sie Bezeichnungen der Enthüllung des Lichts – des Schöpfers – sind. Infolgedessen wird die ganze Tora „Die Namen des Schöpfers“ genannt, einschließlich solcher Namen wie Pharao, Bilam, Balak usw.
Der Name einer Stufe wird durch das Licht bestimmt, welches den Parzuf, das HaWaYaH erfüllt. Zum Beispiel: Wenn das Kli mit Or Chochma erfüllt ist und das Zeichen für dieses Licht der Buchstabe Yud ist, so ist die Füllung der Buchstaben Yud, Hej, Waw, Hej: Yud, Hej (ein Yud im Hej), Wyw (ein Yud im Waw), Hej (ein Yud im Hej).
Dies ist so, weil jeder Buchstabe des Hebräischen Alphabets seinen eigenen Zahlenwert hat:
Alef (א) = 1 | Sajin (ז) = 7 | Mem (מ) = 40 | Kuf (ק) = 100 |
Bet (ב) = 2 | Chet (ח) = 8 | Nun (נ) = 50 | Resh (ר) = 200 |
Gimel (ג) = 3 | Tet (ט) = 9 | Samech (ס) = 60 | Shin (ש) = 300 |
Dalet (ד) = 4 | Yud (י) = 10 | Ayn (ע) = 70 | Taw (ת) = 400 |
Hej (ה) = 5 | Chaf (כ) = 20 | Pe (פ) = 80 | |
Waw (ו) = 6 | Lamed (ל) = 30 | Zadi (צ) = 90 |
So ergibt die Summe der Zahlenwerte der Buchstaben des Namens HaWaYaH, wenn er buchstabiert wird – Yud, Hej, Waw, Hej = Yud (10+6+4) + Hej (5+10) + Wyw (6+10+6) + Hej (5+10) = 72, die Buchstaben AB (Ayn+Bet). Darum wird dieser Parzuf Chochma als AB bezeichnet.
Ein Parzuf, der das Licht von Chassadim empfängt, heißt SaG;
Yud, Hej, Waw, Hej = 63 = SaG (Samech+Gimel).
So werden allen Stufen in der gesamten Wirklichkeit solche Namen gegeben. Um daher den Namen jeder Stufe zu kennen, müssen wir nur den Namen jedes Lichts kennen. Wenn wir dann die Tora studieren, werden wir verstehen, von welchen spirituellen Handlungen, Orten und Stufen sie spricht.
Dann werden wir nicht länger fälschlicherweise glauben, dass die Tora über irgendetwas unterhalb der spirituellen Welt spricht. Wir werden wissen, dass sie nicht von unseren körperlichen Leben, von geschichtlichen Ereignissen oder wie wir uns in diesem irdischen Leben verhalten sollen, spricht. Wir erfahren stattdessen, dass alle Bücher der Tora wirklich Anleitungen sind, die uns erklären, wie wir den Zweck unseres Lebens erkennen, während wir hier leben, damit wir nicht immer wieder in diese Welt zurückkehren und wiederholt dieses sinnlose, zwecklose Leben erleiden müssen.
Ein Parzuf besteht aus Zehn Sefirot: Keter, Chochma, Bina, Seir Anpin und Malchut.
Ein Parzuf in Buchstaben ist Yud (Chochma), Hej (Bina), Waw (SA), und Hej (Malchut).
Doch die Stufe eines Parzuf – Nefesh, Ruach, Neshama, Chaja, Yechida – wird nicht durch den Namen HaWaYaH geklärt, weil die Buchstaben von HaWaYaH die Zehn Sefirot, das Gerüst des Kli sind. Sie erklären den Zustand des leeren Kli ohne die Füllung des Höheren Lichts. Die Stufe des Kli, also der spirituelle Zustand des Kli, wird durch die Kraft des Massach bestimmt. Der Massach füllt die Zehn Sefirot von HaWaYaH mit Lichtern. Der Massach kann das Kli mit den Lichtern Nefesh, Ruach, Neshama, Chaja oder Yechida erfüllen. Das Licht im Kli bestimmt die Stufe des Kli auf der Leiter der Grade.
Tatsächlich gibt es nur zwei Lichter: Or Chochma (Licht der Weisheit) und Or Chassadim (Licht der Gnade, Barmherzigkeit). Das Zeichen für Or Chochma ist der Buchstabe Yud und für Or Chassadim ist es das Zeichen Hej.
- 1. Auf der Stufe von Yechida (Kli Keter) ist HaWaYaH einfach und ohne Füllung: Yud, Hej, Waw, Hej = 10+5+6+5=26
- 2. Auf der Stufe von Chaja (Kli Chochma) ist HaWaYaH mit Yud gefüllt: Yud, Hej, Wyw, Hej = (10+6+4) + (5+10) + (6+10+6) + (5+10) = 72.
- 3. Auf der Stufe von Neshama (Kli Bina) ist HaWaYaH mit Hej gefüllt, außer dass der Buchstabe Waw mit Alef gefüllt ist und der Buchstabe Hej mit Yud: Yud, Hej, Waw, Hej = (10+6+4) + (5+10) + (6+1+6) + (5+10) = 63.
- 4. Auf der Stufe Ruach (Kli SA) ist HaWaYaH mit Hej gefüllt, und nur der Buchstabe Waw von HaWaYaH ist mit Alef gefüllt: Yud, He, Waw, He = (10+6+4) + (5+1) + (6+1+6) + (5+1) = 45.
- Auf der Stufe Nefesh (Kli Malchut) ist HaWaYaH mit Hej gefüllt außer Waw, das ohne Füllung ist: Yud, Hh, Ww, Hh = (10+6+4) + (5+5) + (6+6) + (5+5) = 52.
Dies ist der Ursprung der Namen AB, SaG, MaH, BoN.
Mehr dazu von Dr. Laitmans Blog:
Was ist die Quelle des Wissens, das der Weisheit der Kabbala zugrunde liegt?
Frage: Welche Art von Tiefe verbirgt sich hinter der Kabbala?
Antwort: Es gibt nichts in der pflanzlichen, tierischen und menschlichen Natur, in all ihren Formen und Möglichkeiten, was nicht durch die Kabbala erklärt werden könnte. Die Erklärung ist wissenschaftlich und präzise und beruht auf einem einzigen Kriterium, nämlich, dass nur zwei Kräfte in der Natur existieren. Es gibt eine positive und eine negative Kraft, zwischen ihnen bilden sich alle Elemente, alle Eigenschaften und alle Gesetze der Schöpfung. Die Verwendung der Kabbala verleiht uns ein universelles und konkretes Wissenssystem, durch das wir alles erreichen können.
Frage: Die Wissenschaft der Physik ist seit ein paar hundert Jahren studiert und untersucht worden, während die Kabbala seit mehr als 5000 Jahren existiert, aber noch nirgendwo gelehrt wurde. Warum ist das so?
Antwort: Die Wissenschaft der Physik ist in der Kabbala mit eingeschlossen. Es ist eine Wissenschaft, die für eine niedere Stufe der Materie, der unbelebten Stufe unserer Welt relevant ist; darin gibt es nichts, dort ist kein Geist, keine Führung, es ist nur das unbelebte Ergebnis einer höheren Kraft.
Frage: Kann es sein, dass die Kabbala die Basis für alle weltlichen Wissenschaften ist?
Antwort: Die Grundlage für alle Wissenschaften ist HaWaYaH; das sind die vier Phasen der Verbreitung des höheren Lichts aus der höheren Stufe, Keter.
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