Einheit von Freunden
Rav Yehuda Ashlag
Tuet was in euren Kräften steht und die Erlösung Gottes ist wie ein Augenzwinkern. Die wichtigste Sache, die heute vor euch liegt, ist die Einheit der Freunde. Bemüht euch darin mehr und mehr, da dies für all die Mängel aufkommen wird.
Es steht geschrieben: „Ein Schüler, der ins Exil geht; sein Rav wird mit ihm ins Exil geschickt.“ Unsere Weisen waren verwirrt: Wie können Leiden auf eine solche Weise die Tora und die Arbeit des Schülers beherrschen, dass sie ihn davon abhalten, sich in der Herrschaft Gottes zu befinden, und speziell dann, wenn er sich bereits an einen authentischen Rav angeheftet hat?
Und sie erklärten, dass wenn der Schüler absteigt, ihm das so erscheint, dass sein Rav mit ihm ebenfalls abgestiegen wäre. Und weil das so ist, ist es tatsächlich so. Das heißt, dass er nicht mehr in der Lage ist, von seinem Rav Genuss zu erhalten, sondern nur in solch einem Ausmaß, wie er das in seinem Herzen voraussetzt. Folglich hat er in dem Umfang, wie er ihn also bemisst, nur einen niedrigen und geringwertigen Rav. Und so schickt man seinen Rav mit ihm ins Exil.
Der Anfang des Ägyptischen Exils und der Versklavung beginnt mit den Worten: „Und es erhob sich ein neuer König über Ägypten, der Josef nicht kannte.“ Dies bedeutet, dass sich eine neue Herrschaft in jedermanns Verstand offenbarte, eine neu erhobene Herrschaft, da sie von ihrer vorigen Stufe gefallen sind, wie es geschrieben steht: „Ein Schüler, der ins Exil geht; sein Rav wird mit ihm ins Exil geschickt.“ Folglich kannten sie Josef nicht, das heißt, dass sie ihn nicht erfassten, sondern nur in dem Umfang erreichten, wie sie es in ihren Herzen voraussetzten.
Aus diesem Grunde bildeten sie Josefs Abbild auf die gleiche Weise ab, wie sie selbst waren. Und aus diesem Grunde kannten sie Josef nicht und die Versklavung begann. Ansonsten würde sie der Gerechte sicherlich beschützen, und kein Exil und keine Versklavung wären ihnen bereitet worden.
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