Shamati 13: Ein Granatapfel

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Ich hörte bei der Mahlzeit in der 2. Nacht von Rosh HaShana am 5. Oktober 1948

Über den „Granatapfel“ (Rimon) sagte Baal Sulam, dass dies ein Hinweis darauf ist, was unsere Weisen gesagt haben: „Selbst die Leeren in dir (im Volk Israel) sind voller Mizwot (Gebote) wie ein Granatapfel“[1].

Und er sagte, dass sich das Wort Rimon (Granatapfel) von dem Wort Romemut (Erhabenheit) ableitet, was die Bedeutung des Glaubens über dem Verstand ist. Dies bedeutet, dass „die Leeren in Dir voller Mizwot sind.“ Das Maß der Füllung entspricht der Fähigkeit, über dem Verstand zu handeln, und das wird als Romemut bezeichnet.

Leere ist nur dort, wo nichts ist, wie es in der Schrift heißt: „und hängte die Erde an das Nichts“. Somit entspricht das Maß der Erfüllung eines leeren Platzes dem, wie weit sich der Mensch durch Glauben über dem Verstand erhebt.

Das heißt, die Leere sollte mit Erhabenheit gefüllt werden, also mit Glauben über dem Verstand. Und der Mensch sollte den Schöpfer darum bitten, ihm dazu diese Kraft zu geben. Und das bedeutet, dass all diese Leere nicht geschaffen wurde, damit der Mensch sich leer fühlt, sondern damit er sich mit der Erhabenheit des Schöpfers füllt, d.h. alles mit dem Glauben über den Verstand annimmt.

Und das ist die Bedeutung von: „Gott hat es so gemacht, dass man sich vor Ihm fürchte“. Mit anderen Worten: Wenn dem Menschen diese Gedanken der Leere kommen, dann hat er sie deswegen erhalten, damit er das Bedürfnis bekommt, Glauben über dem Verstand auf sich zu nehmen. Und dazu bedarf es der Hilfe des Schöpfers. Der Mensch muss den Schöpfer bitten, ihm die Kraft zu geben, über den Verstand hinaus zu glauben.

Gerade dann braucht der Mensch die Hilfe des Schöpfers, denn der äußere Verstand lässt ihn das Gegenteil verstehen. Deshalb bleibt dem Menschen nichts anderes übrig, als den Schöpfer um Hilfe zu bitten.

Und darüber steht geschrieben: „Das Verlangen des Menschen überwältigt ihn täglich, und wenn der Schöpfer ihm nicht helfen würde, könnte er nicht die Oberhand gewinnen.“ Erst dann tritt der Zustand ein, in dem der Mensch begreift, dass ihm niemand außer dem Schöpfer helfen kann. Und das ist die Bedeutung von „Gott hat es so gemacht, dass man sich vor ihm fürchtet“. Die Furcht wiederum bedeutet Glauben, denn erst dann bedarf der Mensch der Rettung durch den Schöpfer.

[1] Traktat Eruwin 19

 

korrigiert, EY, 28.11.2023

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