Shamati 47. An dem Ort, wo du Seine Größe findest
Ich hörte
„An dem Ort, wo du Seine Größe findest, findest du auch Seine Bescheidenheit.“ Das bedeutet, dass derjenige, der stets in wahrer Dwekut (Anhaftung) ist, sieht, dass der Schöpfer Sich Selbst erniedrigt, das heißt der Schöpfer ist an niederen Orten zu finden.
Der Mensch weiß nicht, was er tun soll, und daher steht geschrieben: „Wer ist wie der Schöpfer, unser Gott, der so hoch sitzt, der tief hinabschaut, im Himmel und auf Erden?“ [1] Der Mensch sieht die Größe des Schöpfers, und dann „der hinabschaut“, das heißt, er erniedrigt den Himmel zur Erde. Dazu wird uns der Ratschlag gegeben zu denken, dass wir, wenn dieser Wunsch vom Schöpfer kommt, nichts haben was größer wäre als das, wie es geschrieben steht: „Aus der Gosse erhebt Er den Armen.“
Zuerst muss der Mensch darauf achten, einen Chissaron (Mangel) zu haben. Wenn er keinen hat, so muss er dafür beten, warum er ihn nicht hat. Der Grund, warum der Mensch keinen Chissaron hat, ist wegen des geringen Bewusstseins.
Also muss der Mensch bei jeder Mizwa (Gebot, Gesetz) beten: Warum hat er kein Bewusstsein dafür, dass er die Mizwa nicht in ihrer Ganzheit erfüllt? Mit anderen Worten, der Wille zu empfangen verdeckt, sodass der Mensch nicht die Wahrheit sieht.
Denn würde der Mensch sehen, dass er sich in einem solch niederen Zustand befindet, würde er mit Sicherheit nicht in diesem Zustand sein wollen. Stattdessen soll der Mensch sich bei der Arbeit von Mal zu Mal mehr anstrengen, bis er zur Reue gelangt, wie es geschrieben steht: „Er bringt hinunter in das Grab, und Er erhebt.“
Das bedeutet, dass, wenn der Schöpfer will, dass ein Sünder reuig zurückkehrt, so macht Er das Totenreich für ihn so abfällig, sodass der Sünder selbst nicht mehr so sein möchte. Also muss der Mensch flehend beten, der Schöpfer möge ihm die Wahrheit zeigen, indem Er ihm das Licht der Tora hinzufügt.
[1] Psalm 113, 5
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