Shamati 110. Ein Feld, das vom Schöpfer gesegnet ist

Ich hörte im Jahr 1943

„Ein Feld, das vom Schöpfer gesegnet ist“.[1] Die heilige Shechina (göttliche Gegenwart) wird „Feld“ (שדה ,Sade) genannt. Und manchmal wird aus dem Feld (Sade, שדה) eine Lüge (Sheker, שקר).[2] Denn das „Waw“ (ו) im „Hej“ (ה) ist die Seele, wobei das „Dalet“ (ד) [von Sade] die heilige Shechina (Göttliche Gegenwart) darstellt. Und in der Zeit, in welcher die Seele in sie gekleidet ist, heißt sie „Hej[3]. Und in der Zeit, wenn der Mensch zum Glauben etwas hinzufügen möchte, zieht er das „Waw“ (ו) nach unten, und daraus wird „Kuf“ (ק).

Dann wird aus dem „Dalet“ (ד) der Buchstabe „Resh“ (ר), in der Form von Armut und Bedürftigkeit, dem Wunsch, mehr hinzuzufügen. Dann verwandelt er sich in „Resh“, in der geheimen Bedeutung von „in seinem Königreich wurde ein Armer geboren“, aus dem Armen (dal) wird ein Bettler (rash). Das heißt, indem er ein „böses Auge“ auf sich selbst richtet, sowohl im Verstand wie auch im Herzen, im verborgenen Sinn von „das Waldschwein knabbert an ihm“[4] weil das Auge abhängig ist, da es zu den Resten zurückkehrt, wobei Sitra Achra (die andere Seite) dazu bestimmt ist, später ein heiliger Engel zu werden.

Und das ist der verborgene Sinn von: „Möge die Herrlichkeit des Schöpfers immerwährend sein.“[6] Da er zu einem Zustand der Wildheit der Tiere des Waldes, im Sinne von „ihr Wüten“, gelangt ist, das heißt, all seine Lebendigkeit wird ausgegossen, und er stärkt sich jedes Mal. Zu dieser Zeit wird er des Zustands von „einem Feld, das vom Schöpfer gesegnet ist“ gewürdigt, wenn aus dem „bösen Auge“ ein „gutes Auge“ wird.

Und dies ist die Bedeutung von „abhängiges Auge.“ Das heißt, es ist in der Schwebe und bleibt ungewiss, [ob er] im bösen Auge oder im guten Auge ist. Und dies ist die verborgene Bedeutung von „zu den Resten zurückzukehren“ und von „Eins gegenüber dem Anderen“, wie unsere Weisen sagten: „Es gab keine solche Freude vor dem Schöpfer wie an dem Tag, als der Himmel und die Erde erschaffen wurden.“ Und das, da letztendlich der Schöpfer „Eins und Sein Name Eins“[8] werden wird, was das Ziel der Schöpfung ist.

Beim Schöpfer hingegen sind die Vergangenheit und die Zukunft gleich. Daher schaut der Schöpfer auf die Schöpfung und sieht ihre Endform, wie sie in Gmar Tikun (Endkorrektur) sein wird, wenn alle Seelen schon in Ejn Sof (Welt der Unendlichkeit) in all ihrer Vollkommenheit enthalten sind, die es in der Endkorrektur geben wird – ihre vollkommene Form befindet sich bereits dort, und es fehlt an nichts.

Aber bei den Empfängern ist offensichtlich, dass sie immer noch etwas vervollständigen müssen, was ihnen zu vervollständigen auferlegt ist. Das ist „was Gott geschaffen hat, um zu tun“[9], also Mängel und Zorn, wobei das der geheime Sinn dessen ist, was die Weisen sagten: „Der Zornige bringt nur Wut hervor.“ Und ebenso: „jeder, der gierig ist, wird wütend“, denn das ist die wahre Form des Willens zu empfangen in seiner wahren Form, wie verächtlich dies auch sein mag.

Und alle Korrekturen bestehen in dessen Umwandlung in die Form „um zu geben“, wobei darin die ganze Arbeit der Unteren besteht. Denn bevor die Welt erschaffen wurde, existierte sie als „Er und Sein Name sind Eins“. Obwohl Sein Name bereits das Er verließ und sich nach außen offenbarte und bereits als „Sein Name“ bezeichnet wird, war Er doch Eins. Und das ist der verborgene Sinn von „Eins gegenüber dem Anderen“.

 

überarbeitet, EY, 17.01.2024

 

[1] 1. Buch Moses 27, 27

[2] Shin (ש) und Sin sind im Hebräischen der gleiche Buchstabe.

[3] Hej ist im Hebräischen auch eine Abkürzung des Tetragramms (eines der Namen des Schöpfers).

[4] Psalm 80, 14

[5] im Hebräischen der Buchstabe „Ajin“, aber auch „Auge“

[6] Psalm 104, 31

[8] Sacharja 14, 9

[9] 1. Buch Moses 2, 3

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