Alle sind Eins und Einer ist Alles

Die Art und Weise, wie wir die Realität wahrnehmen, bestimmt alles, was wir im Leben erfahren. Woher wissen wir also, dass wir nicht etwas verpassen, das unsere Erfahrung in dieser Welt um einiges besser hätte machen können?

Liefern uns unsere fünf Sinne wirklich ein Bild der Welt, die uns umgibt? Die Wissenschaft hat bereits vor langer Zeit bewiesen, dass sie es nicht tun. Es ist uns klar, dass es unzählige Details gibt, die wir einfach nicht wahrnehmen. Was also spürt man wirklich?


Unsere eigene Interpretation der Realität

Erstens, erinnern wir uns daran, wie unsere fünf Sinne funktionieren. Wir werden unser Gehör als Beispiel nehmen. Es mag den Anschein haben, dass Schallwellen tatsächlich in unsere Ohren gelangen und irgendwie ihren Weg in unser Gehirn finden. Aber in der Tat, nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein.
Wenn eine Schallwelle auf unsere Ohren trifft, wird sie abrupt gestoppt, wenn sie auf das Trommelfell trifft. Dieser Kontakt erzeugt Vibrationen, die in elektrische Signale umgewandelt werden, die dann an das Gehirn weitergeleitet werden. Anschließend interpretiert unser Gehirn diese Signale als Geräusche, so dass wir glauben, dass wir etwas von außen gehört haben.

Unsere Augen funktionieren auf die gleiche Weise. Licht tritt nie wirklich in das Gehirn ein, sondern wird durch die Netzhaut gestoppt, eine Art Bildschirm im Inneren des Augapfels. Die Netzhaut wandelt das Licht in elektrische Signale um und sendet sie über den Sehnerv an das Gehirn. Unser Gehirn erschafft dann ein Bild, und wieder glauben wir, dass wir etwas sehen, das außerhalb von uns liegt.

Wenn wir diesen Prozess genau betrachten, entsteht ein echtes Rätsel: Das Bild, das im Gehirn gezeichnet wird, ist ganz und gar unsere eigene Interpretation der äußeren Reize und nicht der äußeren Ereignisse selbst. Woher wissen wir also, dass unsere Interpretation die gleiche ist, wie das, was wirklich da „draußen“ ist?
Egal, was wir mit unseren fünf Sinnen wahrnehmen, die Realität, von der wir glauben, dass sie die Welt um uns herum ist, ist einfach die Interpretation der von uns gesammelten Daten durch unser Gehirn.

Alles, was wir wirklich sicher sagen können, ist, dass wir, wenn wir das, was wir sehen, „einen Baum“ nennen, weil wir ihn so interpretieren. Das Gleiche gilt für Häuser, Milchshakes und sogar für Menschen. Unsere gesamte Realität existiert nur in uns, als ob uns ein persönlicher Film in den Sinn käme.

Aus der Sicht des Kabbalisten

Für einen Kabbalisten ist es kein Geheimnis, dass die gesamte Realität in uns existiert. Aber das ist noch nicht alles, denn trotz der endlosen Vielfalt an Mineralien, Pflanzen, Tieren und Menschen, die wir um uns herum sehen, sagen Kabbalisten, dass nur ein Geschöpf erschaffen wurde. Der einzige Unterschied zwischen uns und den Kabbalisten besteht darin, wie wir dieses eine Geschöpf wahrnehmen.

Während Kabbalisten eine einzige, kollektive Seele sehen, die aus vielen miteinander verbundenen Teilen besteht, sehen wir uns, und die Welt um uns herum, gefüllt mit anderen Wesen. Das Einzige, was in unserer Wahrnehmung fehlt, ist, was diese Teile tatsächlich verbindet, der „Klebstoff“, der die Teile zu einer Einheit verbindet.
Lassen Sie uns nun für einen Moment Kabbalisten sein: Wenn du das Gefühl hast, dass du und alles andere ein Wesen sind, dann gibt es nur ein Geschöpf, das existiert. In diesem Zustand sind alle anderen nicht mehr von dir getrennt; sie sind alle Teile von dir.

Diese eine Einheit, die einzige Seele, die die Kabbalisten beschreiben, wird auf einer tieferen, grundlegenderen Ebene der Realität erlebt, die nicht in unserem Bewusstsein auftaucht. Einfach ausgedrückt, wir sind alle verbunden – wir spüren es nur nicht.

Die Weisheit der Kabbala hält den Schlüssel für uns bereit, um unsere verlorene Wahrnehmung der einen, ewigen Seele wiederherzustellen. Sobald wir dieses ganzheitliche Bewusstsein wiedererlangt haben, wird nicht nur unser Leben in dieser Welt friedlich sein, sondern wir werden auch die einzigartige Kraft erkennen, die uns ursprünglich geschaffen hat und die uns jetzt verbindet.

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