Dargot Pessach – Und Juda näherte sich Ihm (1)

Und Juda näherte sich Ihm (1)

VaYigash, Tav-Shin-Mem-Bet, January 1982

Im Sulam wird interpretiert: „‚Und Juda näherte sich ihm‘, denn Juda ist Nukwa [weiblich], was ein Gebet bedeutet, und Josef ist die Erlösung“. Der Text sagt uns, dass, als sie sich einander für einen Siwug [Paarung] näherten, „konnte Josef sich nicht zurückhalten“ und offenbarte ihnen jene Mochin [Lichter].

In Bezug auf das oben Gesagte können wir den Vers interpretieren: „Und Juda trat an ihn heran und sagte: ‚Herr, möge dein Diener ein Wort zu meinem Herren sprechen; und sei nicht zornig über deinen Diener, denn du bist wie Pharao'“. Hier gibt er eine Anweisung, wie man sich einem Gebet annähern und den Schöpfer um Rettung bitten kann.

Wenn ein Mensch auf dem Pfad der Wahrheit wandeln will, und die Wahrheit heißt Lishma [um Ihrer selbst willen] – wie Maimonides in Hilchot Teshuwa sagt -, sieht er, dass er weit von der Wahrheit entfernt ist.

Ein Gebet ist Malchut, das Juda genannt wird, der ein Melech [König] war, denn Israel sind Söhne von Königen, die Söhne von Malchut. Malchut wird die „Versammlung Israels“ genannt, die Sammlung der Seele Israels. Daher wird jeder einzelne Malchut genannt.

Wenn er kommt, um den Schöpfer zu bitten, ihn an Seine wahre Arbeit anzunähern, was „Wahrheit“ genannt wird, dann sagt er zum Schöpfer: „Unsere Weisen sagten: ‚Ich habe die böse Neigung erschaffen; ich habe die Tora als Gewürz erschaffen.‘ Daher bitte ich Dich, mir das Licht der Tora zu geben, nicht, weil ich Gadlut [Größe/Erwachsenheit] der Mochin brauche. Deshalb: ‚Sei nicht zornig über deinen Diener‘, denn alles Licht der Tora, das ich suche, ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.“

„Du bist wie Pharao“, da es zwei Könige in der Welt gibt: 1) Der König aller Könige, 2) Ein alter und törichter König, genannt „Böser Pharao“.

Da „Du bist wie Pharao“ bedeutet, dass ich weder den Schöpfer als groß noch die Kedusha [Heiligkeit] als wichtig sehe, hat alles den gleichen Geschmack und Wert wie Pharao.

Und wenn beide von gleichem Wert sind und man entscheiden muss, ob man für Kedusha oder für Tuma’a [Unreinheit] ist – wird das „denn Du bist wie Pharao“ genannt und wird als wichtigste Zeit angesehen. Manchmal ist der Pharao wichtiger als die Kedusha.

Wenn man also den Schöpfer um das Licht Seiner Tora bittet, stellt dies eine Notwendigkeit dar und passiert nicht, weil er Gadlut will. Darum sagte er: „Sei nicht zornig über Deinen Knecht.“ Das ist die Bedeutung von „Und Juda näherte sich ihm“, denn das Näherkommen ist nur ein Gebet, welches Malchut ist.

Josef ist Erlösung, wie in „Josef konnte sich nicht zurückhalten“, und offenbarte ihm die Mochin. Das ist die Bedeutung von „Kein Mensch stand bei ihm, als Josef sich seinen Brüdern offenbarte.“ Wenn der Schöpfer sich selbst offenbart, „stand kein Mensch“. Das heißt, zu diesem Zeitpunkt hebt der Mensch sein Wesen auf und beginnt, den Weg der Wahrheit zu gehen.

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