Das Heilmittel des Erinnerns
Erinnern und Vergessen, Bewahren und Verlieren
Während der Zeit des Exils, dem Aspekt „Welt von Nukwa“, besteht die Arbeit im „Bewahren“. Jemand, der bei dieser Arbeit Fehler macht, kann verlieren, was ihm gegeben wurde. Und Dwekut (Anhaftung) in dieser Welt geschieht durch die Kraft des Bewahrens. Die Verschönerung der Kraft des Bewahrens geschieht durch die Erhebung der Gefühle, ebenso wie durch die Erhebung seiner Vollkommenheit und der Stärke seiner Dwekut.
In der Zukunft wird es jedoch keine Angst mehr vor Verlust oder vor Diebstahl geben, da „der Tod für immer verschlungen sein wird“. Hier besteht die Arbeit dann im „Erinnern“. Obwohl eine Form genug gewesen wäre, ist es die Natur des Körpers, dass er von der gleichen Form müde wird. Daher müssen die Formen – eine nach der anderen – angekleidet und ausgekleidet werden, damit es dem Körper so erscheinen würde, dass er jedes Mal eine andere Form haben würde. Dadurch erhöht sich das Begehren. Das gleicht dem Bedecken der Augen des Pferdes, damit es nicht ermüdet, während es um den Mühlstein herum im Kreis geht.
Dies ist grundlegend und schwerwiegend, denn es ist einfach: Für den Arbeiter ist Sein Wille der höchsten Lobpreisung würdig. Es ist auch bekannt, dass eine Arbeit dann umso besser ist, je näher sie der Natur ist. Die Regel lautet: Wenn bei zwei Liebenden die Liebe von einem der beiden bis zu einem vollkommenen und vollständigen Maß anwächst, gemeint ist „auf natürliche Weise und vollkommen“, dann wird die ganze Kraft der Liebe im anderen absterben. Obwohl der Letztere in seinem Verstand offensichtlich sieht, dass die Liebe seines Geliebten anwächst, so werden seine tatsächlichen Fähigkeiten der Erwiderung dieser Liebe, hingegen überhaupt nicht anwachsen. Ganz im Gegenteil, entsprechend der sicheren Empfindung der Liebe des anderen, werden die Gefühle der Liebe in ihm selbst allmählich absterben. Denn es ist keine Furcht mehr in ihm, weil dessen absolute Liebe für ihn da ist. Aus diesem Grund wird die Eigenschaft der Spiritualität aufgelöst und aufgehoben werden – von der Liebe zum geliebten Objekt auf natürliche Weise.
Zweifellos ist es der Wille des Schöpfers, Seine Liebe bekannt zu machen. Jedoch will Er uns gleichzeitig auch den Raum lassen, um „die Grenzen der Liebe erweitern zu können“.
Das sind zwei Gegensätze. Denn wenn uns Seine Liebe offenbart wird, hat sie eine zwingende Form, so wie eine natürliche und vollkommene Liebe. Daher gibt es dann überhaupt keinen Raum mehr für die ‚Arbeit des Erweiterns‘ der Liebe. Denn der treue und vollkommene Liebende wünscht sich keine Belohnung als Gegenleistung für seine Liebe, wie es geschrieben steht: „Wenn einer im Recht ist, was kann man ihm dann noch geben?“ Und sollte das geliebte Subjekt umgekehrt fühlen, dass sein Liebender ein Verlangen für eine Belohnung als Gegenleistung für die Liebe hat, dann würde dieser Ort der Liebe befleckt sein und Mängel aufweisen. Denn wenn es ein Verlangen für eine Belohnung gibt, dann würde sich beim Ausbleiben der Belohnung auch seine Liebe dementsprechend verändern. Somit ist die Liebe nicht absolut, also nicht vollkommen und natürlich, sondern bedingt. Würde die Bedingung aufgehoben werden, dann würde auch die Liebe aufgehoben werden, wie in: „Ein Rätsel im Frieden – und der Frieden entschwindet.“
Es ist nachweislich bekannt, dass der Verfluchte sich nicht am Gesegneten festhalten kann, wie es geschrieben steht: „Er wird Weisheit den Weisen geben.“ Und der Dienst, im Hinzufügen und Erweitern der Vollkommenheit, bezieht sich keineswegs auf denjenigen, der Mängel in seiner Arbeit aufweist, sondern auf den wahrhaft vollkommenen Arbeiter. Für den vollkommenen Arbeiter aber scheint es, als hätte er nun gar keinen Platz mehr für die Arbeit.
Das ist die Bedeutung von „Erinnern“, so als würde jemand seinem Geliebten sagen: „Hier ist ein Beutel voller Juwelen, um dir meine Liebe zu zeigen.“ So kann das geliebte Subjekt sich jetzt bemühen, die Menge der Juwelen genauestens zu zählen, um auf diese Weise die Liebe auch in seinem eigenen Herzen zu offenbaren. Die ursprüngliche Liebe [die vom Liebenden durch sein Geschenk ausging] wird dadurch nicht berührt, denn auch ohne das Nachzählen der Juwelen sind die Juwelen ja bereits als Geschenk zu ihm übergegangen, bzw. befinden sich in seinem Besitz.
Doch um etwas an den ihn Liebenden zurückgeben zu können, berührt er die kostbaren Steine wieder und wieder, um damit die Möglichkeit zu haben, ihm immerfort sein (eigenes) großes Maß an Liebe zu zeigen.
Auf diese Weise reichen die Gefühle der Liebe stets vom einen zum anderen, und vermehren sich; während „die Essenz selbst sich nicht verändert“.
Das ist die Bedeutung davon, verschiedene Kombinationen anzunehmen. Obwohl die Essenz gleichbleibt, erscheinen jedes Mal neue Kombinationen, welche das menschliche Auge nie erblickt hat. Und all das aus dem Grund, um keinen kleinsten Funken der versteckten Kräfte zu verlieren oder zu beflecken – die „immer potenziell in jeder Materie existieren und offenbart werden können“. Dadurch schmeckt die Materie stets einen neuen Geschmack, und strengt sich an, geduldig für immer und ewig dies zu wiederholen. Das ist vergleichbar mit den vielen Mahlzeiten, welche die Materie verdoppeln will, und sich dazu wünscht, dass sich diese Form vervielfachen würde; oder mit Paarungen, da dort ständig neue Geschmäcker zu finden sind.
Jetzt verstehst du auch die Verknüpfung von der Materie mit einem Körper und einer Seele. Durch die Tatsache, dass die Materie im „Vergessen“ verwurzelt ist – oder sollte es noch schlimmer kommen, dass durch die Materie irgendetwas von der absoluten Liebe ganz und gar aufgelöst werden würde – gibt es dadurch für die Seele die verpflichtend zwingende Arbeit zu wiederholen, das heißt, dass sie jedes Mal in unterschiedlichen Kombinationen wiederholen muss. Ansonsten würde dieser Mangel [die Tatsache der Vergesslichkeit durch die Materie] auch die Seele selbst erreichen, aufgrund der Maske auf den Wurzeln der oben erwähnten Materie. Obwohl die Liebe selbst perfekt und vollkommen ist, scheint sie durch die Materie verhüllt zu werden. Dadurch, dass der Mensch jetzt dazu angetrieben wird, zu wiederholen, und immer wieder neu anzufangen, steigern sich durch diese Ergänzungen, seine ihm zur Verfügung stehenden Mittel, womit er die Grenzen der Liebe dann auf wunderbare Weise erweitern kann.
Jetzt verstehst du die Bedeutung von: „Die dritte Generation wird in die Versammlung des Ewigen eintreten.“
In der ersten Generation gab es die Klipa (Schale) der Ägypter, was einem engen Ort ähnelt. Denn, obwohl der Liebende und das geliebte Subjekt in der erwünschten Vollkommenheit sind, fehlt ihnen der Raum, um sich auszudehnen und zu vervielfältigen. Denn durch die saugende Materie ist die Seele dazu verpflichtet, die Liebe sogar in der Materie zu offenbaren. Dafür gibt es keine andere Lösung, als Seine Liebe zu offenbaren, in großer Arbeit und großer Anstrengung, da die Materie keine andere Sprache, als das Gefühl kennt. Im Maß der Empfindung Seiner Liebe, fühlt sie [die Seele] sich also verpflichtet, die Belohnung mit erhabener Arbeit und großer Anstrengung zurückzugeben.
Wenn die Seele daher Seine vollkommene und uneingeschränkte Liebe spürt, die durch nichts bedingt wird, dann fällt die Arbeit der Materie damit komplett weg. Denn es gilt: „Man gibt Geld nicht für nichts aus.“ Dies ist eine Regel aus der materiellen Natur (um Raum zu schaffen). In dieser Zeit strengt die Materie sich mit Dankbarkeit und Unterwerfung an (entsprechend dem Maß ihrer Gefühle), das bedeutet, dass sie wiederholend dankt und lobpreist. Nach dem oben gesagten, ermüdet die Materie also zunehmend von der ersten Kombination und dem ersten Geschmack. Das ist auch die Ursache für die Verminderung der Empfindungen in ihr, und damit auch die Ursache für die Verminderung der Dankbarkeit, bis man letztendlich dann sogar mit dieser kleinen Arbeit aufhört. Und da er nun ohne Arbeit verbleibt, und gleichzeitig die absolute Liebe wahrnimmt, platziert er darauf die Klipa des Ägypters, des höheren Widersachers.
Anschließend, gab es in der zweiten Generation exakt die gleiche Klipa wie in der ersten Generation, mit der hinzugefügten Klipa der Edomiter. Das heißt, dass er jetzt überhaupt nicht mehr zurückkehrte (um wiederholte Anstrengungen zu unternehmen), oder die Arbeit neu anzufangen, wie es in der ersten Generation üblich war. Dort hatte man zumindest noch einen guten Grund, das Gefühl seiner Dankbarkeit offen zu zeigen.
Doch „die dritte Generation, welche aus ihnen heraus geboren wurde, wird in die Versammlung des Ewigen eintreten“, da in der dritten Generation dieser Ort offenbart wird. Das heißt, im heiligen Atik war die Bedeckung der Bundeslade im Aspekt des Vorhangs, und die beiden wurden zusammen empfunden. Das bedeutet, dass das Erschaffen des Ortes für die Arbeit, sogleich ein großes Maß des Lichtes der Liebe enthüllte. Somit wird er von nun an im Guten wissen, dass die ‚Verhinderung der Rückzahlung der Vergütung‘ – auch gleichzeitig das Licht der Liebe verhindert. Aus diesem Grund bemüht er sich stets, bis er den Aspekt der Rückzahlung der Vergütung findet, selbst wenn sich dieser in einem Zustand der Vollkommenheit befinden sollte. Denn auch wenn es gegen seinen Willen geht, muss er das Rätsel der Vollkommenheit lösen. Und es gibt keinen, der vollkommen ist. Somit ist er von nun an ein Werkzeug, das bereit zur Arbeit ist.
Man könnte sagen, dass es Raum für den vollkommenen Arbeiter gibt, um in anderen Körpern zu dienen, um sie zu vervollständigen. Denn diese stellen noch eine Unvollkommenheit der Natur dar. Und die Natur fordert Enthüllung, das heißt die tatsächliche Rückzahlung der Vergütung. Somit wird er nicht abhängig von anderen Meinungen sein, „auf dass er nicht gefunden werden würde“. Doch jemand, der diese Arbeit in sich findet, dient dem Schöpfer immer und ruht nie. Und in diesem Ausmaß bleibt das Licht Seiner Liebe für ihn nie aus und besteht auf ewig.
Zwei Punkte
Es gibt zwei Punkte in jedem Bestreben: einen aus der Abwesenheit heraus, und den anderen ab der Fülle und weiter. Und es ist ein Unterschied zwischen den beiden, denn auch wenn er das Bestreben hat, welches aus der Furcht vor einer Abwesenheit entsteht, selbst während er zu den höchsten Höhen strebt, zu den Auserwählten, so ist er dennoch bereit sich bei den Ärmsten der Armen anzusiedeln, falls er entkräftet oder ermüdet wäre. Dann isst er nur, um satt zu sein, und um Atik bedecken zu können, damit er nicht abwesend wäre. Doch das Bestreben, welches von dem Punkt der Sättigung entspringt, was bedeutet, dass er im Fehlen dieses Punktes überhaupt keinen Mangel verspürt, zu diesem Zeitpunkt ist er überhaupt nicht mit Wenigem zufrieden, und strebt nur zu dem Auserwählten der Auserwählten dieser Realität. Und wenn es nicht an dieses Maß herankommt, sondern nur durchschnittlich sein sollte, wird er dafür überhaupt nicht arbeiten oder Anstrengungen unternehmen wollen.
Zum Beispiel: Wer dazu neigt, musizieren zu wollen, ist, bis er sich dies angeeignet hat, in diesem Mangel. Er wird nicht ruhen, bis er ein gewisses Maß an Fähigkeit zum Musizieren erworben hat. Selbst wenn ihm gesagt wird, dass er keine Hoffnung hat, ein berühmter Musiker zu werden, sondern nur ein gewöhnlicher, so wird er sein Bestreben nicht aufgeben und sich mit weniger zufrieden geben wollen. Er wird sich vielmehr anstrengen, zumindest das Wenige zu erwerben, das er sich aneignen kann. Wenn ein Mensch aber von Natur aus keine Neigung zum Musizieren hat und keinen Hunger nach dieser Profession verspürt, selbst wenn dann ein Musiker auf ihn zukommen und ihm sagen sollte, er solle sich um diese Lehre bemühen, so wird er ihm, noch bevor er seine Frage abgeschlossen hat, antworten: „Ich bezweifle keineswegs, dass ich niemals in dieser Lehre etwas Großes erreichen werde. Und wenn ich nur ein gewöhnlicher Spieler bin, gibt es dann in der Welt einen Mangel – ohne mich?“
In der Tat ist es durch Seine Vorsehung in den Menschen eingebettet, dass jedes Streben, welches nach dem Punkt der Sättigung auftaucht, nicht erwünscht sein wird, außer für den Auserwählten der Auserwählten dieser Zeit.
Dadurch werden wir eine tiefgreifende Angelegenheit verstehen: Obwohl die Generationen an Wert verlieren, wachsen sie im erwünschten Verlangen für die endgültige Korrektur.
Es ist so, weil die ersten Generationen, welche zu den Söhnen Adams gehörten, selbst einen großen und ungeheuren Mangel hatten, durch die Vermeidung der göttlichen Arbeit. Aus diesem Grund bestand ihr Bestreben Ihm zu dienen, aus dem Punkt ihrer Abwesenheit heraus. Daher erweitern sie ihr Bestreben auch nicht, aus Angst vor der vollständigen Abwesenheit. Und sie waren ruhig und zufrieden mit dem Wenigen, welches sie erlangt hatten. Aus diesem Grund hatten sie kleine und kurze Bewegungen in ihrer Arbeit. Und da sie den großen Wert erkannten, gaben sich mit wenig zufrieden.
Das ist die Sache der Wertminderung der Generationen, bis sie zur letzten Schrumpfung in unserer Generation kamen, wo die Weisheit der Autoren verdorben ist und diejenigen, welche die Sünde fürchten, verabscheut werden. In diesem Zustand fühlt sich die Masse zufrieden und sich dem Werk des Schöpfers überhaupt nicht verpflichtet, noch fühlen sie irgendeinen Mangel aufgrund dessen Abwesenheit. Sogar diejenigen, die arbeiten, tun dies nur aus Gewohnheit heraus. Sie haben weder Durst noch das Bestreben, in ihrer Arbeit auch nur irgendeinen Funken der Erkenntnis zu erlangen. Und sollte ihnen ein Weiser sagen „Kommt, lasst mich euch Weisheit lehren, das Wort Gottes zu verstehen und dies lehren zu können“, so ist ihre Antwort schon bekannt: „Ich weiß bereits, dass ich nicht so sein werde wie Rashbi und seine Freunde. Lass die Dinge so bleiben, wie sie sind, und ich wünsche, dass ich einfach das Wörtliche in vollem Umfang einhalten kann. Über sie wird jedoch gesagt: „Die Väter haben unreife Weintrauben gegessen, und die Zähne der Söhne werden stumpf.“ Denn, die keine Reife haben, beschäftigen sich mit Tora und Mizwot (Geboten), und die Zähne ihrer Kinder werden völlig stumpf. Und sie wundern sich, wozu sie diese Arbeit brauchen. Sie ist für dich selbst und nicht für Ihn, und auch du stumpfst dir die Zähne ab. Das ist die Form unserer Generation, mit der wir es zu tun haben.
Aber mit dem, was oben geschrieben und erklärt wurde, wirst du verstehen, dass wir in diesem Schmelztiegel sehr hoffnungsvoll sein können, denn von nun an wird jeder Gelehrte, dessen Herz sich nach dem Werk des Schöpfers sehnt, keineswegs zu denen gehören, die sich mit wenig zufriedengeben. Denn der Punkt seines Strebens ergibt sich nicht aus der Abwesenheit heraus, sondern von dem Punkt der Sättigung. Aus diesem Grund wird sich jeder, der sich an die Tora und Mizwot anhaftet, mit nichts weniger zufriedengeben, als der Erste der Generation zu sein, das heißt, seinen Gott tatsächlich zu erkennen. Er wird seine Kräfte überhaupt nicht an die einfache Arbeit des allgemeinen Volkes verschwenden wollen, sondern nur an den Auserwählten der Auserwählten, um die wahre Nähe zu Gott zu erlangen, und in seinem Verstand zu wissen, dass der Ewige ihn auserwählt hat.
Tatsächlich finden wir in unserer heutigen Generation keine wahrhaftigen Arbeiter, außer den wenigen Auserwählten, die schon mit einer göttlichen Seele belohnt worden sind, einem Teil Gottes von oben. Es ist, wie der Dichter geschrieben hat: „Mein Segen ist rein, ausgehend von den Strömen der Zisternen / der Name desjenigen, der dich auserwählt, um vor Ihm zu wandeln / usw. … du bist vor Ihm, wie alle, die vor Ihm stehen, / die dem Ewigen entgegenschreiten. Meinen Segen kennst Du, den Willen der Gleichgesinnten, / der Name, der gekannt wird von denen, die Dich begehren und augenblicklich bezahlen.“
Doch diejenigen, welchen es nicht gewährt wurde, diese ehrenhafte und erhabene Gunst zu erlangen, haben überhaupt keine Liebe und keine Furcht in der Arbeit. Dies war in den früheren Generationen überhaupt nicht so, da die Diener des Ewigen gar nicht nach einer solch hohen Stufe strebten. Jeder von ihnen diente dem Ewigen, wie er es für richtig hielt.
Durch dies wirst du verstehen, dass die Korrektur in Wahrheit vor dem Empfang der Tora anfängt – in der Generation der Meinung. Darum gab es in dieser Generation ein großes Erwachen, „Es ist unser Wunsch, unseren König zu sehen“, wie es im Midrash geschrieben steht. Doch dann sündigten sie, das heißt, sie gaben sich mit einem Botschafter zufrieden, indem sie sagten: „Du wirst mit uns sprechen, und wir werden hören, und lasse Gott nicht zu uns sprechen, auf das wir nicht sterben werden.“ Das ist die Bedeutung des Zerbrechens der Tafeln, und all der Exile. Doch in der Generation des Messias, wird diese Angelegenheit korrigiert werden, da dieses Erwachen wiederkehren wird. Und wenn sie Ihn erlangen, werden sie nicht wieder sündigen, da sie schon doppelt für all ihre Sünden bezahlt haben. Das ersehnte Ziel ist nichts anderes als der Auserwählte der Auserwählten. Das ist die Bedeutung von: „Und sie werden nicht mehr ihren Nächsten und ihren Bruder lehren müssen und sagen ‚Erkenne den Schöpfer’, da alle Mich kennen werden, vom Kleinsten bis zum Größten.“ Dies wird die erste Bedingung sein für alle, die mit der Arbeit beginnen.
Meine Worte richten sich nicht an diejenigen, die sich damit begnügen, für den Nutzen der Menschen zu arbeiten und sich anzustrengen. Und noch viel weniger an diejenigen, die ihre verachtungswürdigen Gelüste befriedigen wollen. Sondern sie richten sich an diejenigen, die fühlen, dass es sich nicht lohnt, sich für die Menschen abzumühen, sondern nur für den Schöpfer.
Dies ist so, da es viele Gruppierungen für den Tag des Gerichts gibt: 1) um materielle Leidenschaften zu befriedigen, 2) um Menschen Nutzen zu bringen, 3) um das eigene Wissen zu vermehren, oder das Wissen von anderen. Jedoch sind all dies Kräfte der Verhüllung Seines Angesichts, da sie alle natürlich nichts sind im Vergleich zu der Gunst des Schöpfers.
Eine wahre Sache erlangen
Es gibt eine spirituelle Substanz, auf welcher die Buchstaben des Gebets eingraviert werden. Diese Substanz ist das Weißeste vom weißen Papier. Es wird auch „weißes Feuer“ genannt. Das heißt, es ist als käme diese weiße Farbe durch das Feuer und werde zu Feuer, und zermalmt und sitzt mit all seiner Macht.
Die Buchstaben sind Funken Seiner Kraft und Seiner Liebe. Das heißt der Mangel Seiner Kraft und Seiner Liebe sind offensichtlich und werden empfunden. Das ist die Bedeutung von dem schwarzen Feuer, da es scheint, als wäre diese Farbe mehr im Mangel, und tiefer in das Papier eingesunken, als die anderen Farben. Aus diesem Grund war dies das ganz zuerst Gesehene. Denn am Anfang wurde das weiße Papier gesehen, welches Sein Bedürfnis bearbeitet für sich selbst und im Weißen. Das ist die Bedeutung der Krone und ihres Glanzes in Assija. Und die Bedeutung davon, dass Assija das Papier ist, wie in „Und die Vorhaut wird sie sich nicht von ihrem Nachbarn borgen“, in dem „sie zusammengefügt worden ist“. Die Enthüllung der Krone ist die wahre offenbarte Liebe, bis hinauf zu Duchra (männlich) von Arich Anpin, und das Zerbrechen sind die Buchstaben der Furcht. Verstehe, dass dies wahrhaft das Buch des Himmels ist.
Wisse, dass dies von jedem Winkel aus wahr ist. Aus diesem Grund, wird ein Mensch nicht wahrhaft etwas erlangen, wenn er für die Sache keinen Mangel hat, oder wo er nicht wahrlich einen Bedarf dafür verspürt. Daher wird jede erlangte Sache, die als bloßer Zusatz kommt, nicht als eine wahre Erlangung erachtet, da er ohne sie keinen Mangel an ihr verspürt. Darum ist dort Falschheit in der Bemühung, in der Anstrengung, im Gegensatz zu einer Sache, die er wirklich braucht.
Dies ist, warum weltliche Lehren falsche Weisheiten sind. Das heißt, die Arbeit soll unter einer vollkommenen Bedingung stehen, als wäre es etwas, das er wirklich braucht und findet. Doch wenn er es gefunden und erlangt hat, sieht er, dass er ohne diese Sache überhaupt nicht im Zustand des Mangels war. Daher ist es eine Lüge und Falschheit.
Das ist nicht so im Falle der Weisheit der Arbeit für den Schöpfer. Im Gegenteil, weiß er überhaupt nicht wie er dessen Abwesenheit in ihrer wahren Form fühlen soll. Nur wenn er sie findet, sieht er, wie sehr er eigentlich im Mangel war ohne sie. Dies ist, warum dies eine wahre Erlangung ist – aus jedem Blickwinkel.
Das ist vergleichbar mit jemandem, der für einen Gegenstand den doppelten Preis seines eigentlichen Wertes bezahlt. Er seufzt, da sein Freund ihn betrogen hat. Und dieses Geschäft ist falsch und ein Schwindel, da seine Vorstellungen ihn getäuscht haben.
Doch bezogen auf die Absichten, ist es nicht der Arzt, welcher gefragt werden sollte, sondern der Patient. Denn er braucht Kedusha (Heiligkeit) und Reinheit in der Arbeit des Schöpfers, um die Absicht zu haben, und die Absichten werden Vorbereitungen für seine Seele sein, für die Einprägung der Kedusha. Auch müssen wir nicht fragen, ob die Tora gut ist, oder ob die Moral gut ist, oder ob „du Ihn in all deinen Wegen erkennen sollst“, denn der Arzt kann den Patienten über all diese Sachen befragen. Sollte er nicht unter Schmerzen leiden, kann er sicher sein, dass er geheilt sein wird. Daher ist es der Patient, der Bescheid weiß. Das ist die Bedeutung von dem was im Sohar geschrieben steht: „Ein Mensch sollte nicht dahin schauen, wo man nicht hinschauen sollte.“ Das heißt, das Schauen verursacht, dass er nicht das Gefühl der Kedusha und der Reinheit haben kann.
Unsere Weisen als zuverlässige Zeugen akzeptieren
Es gibt zwei Arten der Arbeit – eine für das Licht, und die andere für die Gefäße (Kelim). Denn es ist unmöglich von den Stufen des Lichtes zu sprechen oder etwas davon zu verstehen, noch viel weniger zu sagen, man könne mit einigen dieser Stufen des Lichtes belohnt werden. Und das ist, weil es so etwas wie Teile im Spirituellen nicht gibt, und „ein teilweise gebrochenes Gelübde, ist ein komplett gebrochenes Gelübde“.
(Ich wundere mich über den handelnden Verstand und insgesamt über die Minister der Welt. Es wird dem Samentropfen des Ehebrechers in einem Ehebrecher die Kraft verliehen, und man verteilt stattliche Gebäude auf falschen und erfundenen Fundamenten.) Ich beziehe mich auf Aristoteles, der befohlen hat, dass er glorifiziert werden würde, für seinen Aufstieg in den Himmel, für seine Erfindungen auf falschen Fundamenten. Diese genügten ihm als Ziel, für die Pfeile seines engstirnigen Verstandes, und für die Erschöpfung all seines Geistes. Dies überkam ihn, da er in die Bücher Israels schaute, welche grundlegende Weisheiten sind, die auf den Fundamenten der Kabbalisten aufgebaut sind. Und er verglich sich mit ihnen wie ein Nachahmer, und zeigte allen, dass seine Vorzüge wie ihre Vorzüge wären, genau wie er auch über sich gelogen hat. Wäre die Prophezeiung wahr gewesen, wäre er dafür bereit gewesen.
Doch unsere Wege sind nicht wie seine Wege, und ein Kabbalist hinterlässt keine falschen Fundamente, so, wie er seine Fundamente hinterlassen hat.
Vielmehr, obwohl unsere Weisen und ihre Lehren uns in der Kabbala viel gegeben haben, sind sie darin alle wie treue Zeugen, Augenzeugen – und nichts darüber hinaus. Stattdessen lehren sie uns den Weg, wie sie selbst zu Augenzeugen geworden sind. Wenn wir es verstehen, so wird unsere Weisheit wie die ihre sein, und wir erlangen ein wahres und echtes Fundament, auf einem glorreichen und ewigen Gebäude.
Der Grund für diese Vorgehensweise ist, dass es eine erste Substanz gibt – und ein erstes Konzept. Bezogen auf weltliche Konzepte, welche in materiellen Beschreibungen versteckt und eingetaucht sind, erlangen wir sie, durch das Ablegen der Form. Das bedeutet, wir gehen vom ersten Konzept zum zweiten Konzept über, usw. bis zum ersehnten Konzept. Denn auf diese Weise kommt das erste Konzept mit großer Leichtigkeit zu uns, so wie das Kleine Teil des Ganzen ist, usw. Das ist nicht so im Fall des Himmlischen. Im Gegenteil, dort ist das erste Konzept dasjenige, welches am schwersten zu erlangen ist. Es wird Nefesh de Assija genannt, und wir erlangen diese Form von Nefesh de Assija durch die Kabbala, – da die Erlangung dem Nichtverstehenden, in Bezug auf das Himmlische, vorenthalten wird – doch durch die Kabbala wird es möglich. Durch sie lernen wir die himmlische Weisheit, und dann werden wir das Recht haben, das empfangene Fundament zu erlangen, als eine natürliche Sache, die wir erlangt haben. Und es wird möglich sein, in Versöhnung mit dem zu sein, was wir erlangt haben, wie es für alle Konzepte natürlich ist.
Aber seine verlogene Weisheit hat keinerlei Hoffnung die verlogenen Fundamente zu erlangen, wie: „Es ist genug, von einem Urteil zu kommen, um wie der Verurteilte zu sein.“ So verbleibt sein ganzes Gebäude ein falsches Gebäude, in ewiger Schande.
Die Seele des Übergetretenen
Der Schmerz, den ein einzelnes, abgetrenntes Organ fühlt, tritt während der Zeit des Urteils, der Zeit der Trennung, auf. Aber danach verbleibt all der Schmerz und Mangel im ganzen Körper. Auf ähnliche Weise fühlt ein einzelnes Organ einen Genuss, wenn es wieder mit dem Körper verbunden wird. Doch anschließend verlässt es der Genuss, als wäre es gestorben, und geht wieder an den gesamten Körper zurück.
Dies erklärt den Vers: „Und diese Seele wird von ihrem Volk abgeschnitten sein.“ Dies weist darauf hin, dass jeglicher Schmerz und Mangel nur im Bezug zur allgemeinen Öffentlichkeit gilt, als wäre sie von seinem Volk abgeschnitten worden.
Auf die gleiche Weise ist der Genuss für die Seele des Übergetretenen nur da, wenn er in die ganze Nation eingebunden wird – ein Auserwählter seiner Art. Wenn er dann jedoch in die Vollständigkeit eingebunden worden ist, kehrt der persönliche Genuss zur Gesamtheit zurück.
Es ist eine Andeutung dafür, was die Leute sagen: „Ein alter Mann und ein Kind sind gleich.“ Das bedeutet, dass einer, der mit der Weisheit beginnt, gleich mit jemandem ist, der sie vollendet hat. Dies gilt, außer bei seiner Erfüllung durch die Weisheit, denn das dient dann seinem König und nicht [mehr] sich selbst. Doch die ganze Frage bezieht sich auf die Zeit dazwischen, nämlich dass es die Arbeit des Verstandes ist – gänzlich für sich selbst und für die eigene Vervollkommnung. Zum Beispiel: Die Diener des Königs und die höheren Minister des Königs dienen allesamt dem König. Das ist jedoch nicht während dem Lernen in ihrer Ausbildung so: sie arbeiten für sich selbst – wie ein Haus voll von Texten der Weisheit ist und voll von Liedern der Lobpreisungen. Doch wenn sie in die Hände der Zügellosen fallen, prahlen sie lediglich mit den oberflächlichen Angelegenheiten, die auf dem Papier offengelegt sind. Und sie nutzen dies für ihre verachtungswürdigen Bedürfnisse aus… und verlieren dabei ein wertvolles Hilfsmittel für sich und für die ganze Welt, aufgrund der Weltlichkeit in ihnen, und verursachen Schmach und Schande.
Das Herz schmerzt umso mehr, wenn die Weisen sehen, wie die Schmutzigen in die Häuser der Weisen Israels kommen, und ihre oberflächlichen Angelegenheiten aus den Worten ziehen – das heißt die Schönheit der Worte – für die Arbeit ihrer Hände: überflüssige und falsche Allegorien.
Die Ordnung der Weisheit ist auf den Fundamenten der wahren Kabbala aufgebaut, welche durch die Wissenden erlangt wurde. Sie [aber] zogen die Form der Weisheit aus für die Arbeit der Hände eines Handwerkers (und aus meiner Sicht ist es so: wäre es nicht wegen dieser Spiegelung gewesen, hätten sie nicht die Frechheit gehabt, Grundlagen aus ihren Herzen heraus zu fabrizieren). Dabei bauten sie Frechheiten auf den Fundamenten der Falschheit und Verwüstung auf, so wie es Aristoteles und sein Gefolge im Himmel getan haben, und wie…es in der Körperlichkeit tun. Es ist noch mehr so mit denen, die mit offenbartem Schmutz daherkommen, und sie machen ein Ziel für seine Pfeile der Dummheit, um vor anderen zu prahlen, die ebenso dumm sind, wie er selbst. Es kann ihnen nicht vergeben werden.
Es ist ein offensichtliches Beispiel dafür, dass überhaupt kein Mangel der Welt in der Materialität etabliert wird. Vielmehr sind jeder Mangel und jede Ganzheit in die Spiritualität eingeprägt.
Ich möchte sagen, dass der Schöpfer zu Beginn der Vollkommenheit, welche in der Welt abgebildet werden wird, keine Notwendigkeit haben wird, irgendeine materielle Gegebenheit zu verändern, sondern nur, das Spirituelle zu segnen. Zum Beispiel: Wir sehen, dass der Mensch große Schmerzen erfährt und Anstrengungen auf sich nimmt, um Wohlstand zu erlangen. Wenn er in gewaltige Gefahren kommt, vergisst er über seinen Zwängen das Trugbild, sich Hoffnung auf Geld zu machen. Das zwingt ihn auf die Knie, und er dreht das Böse in ein großes Gutes um. So, dass bei jedem Anzeichen seine Seele ihm eine Gefahr signalisiert – wegen des zweifelhaften Anfangs.
Und so ist dies überhaupt nicht fern, wenn der Schöpfer sich annähert, es ist eine Belohnung für die Anstrengung , dass er leistet, so viel er kann. Er wird überhaupt kein Leid oder Schmerz in der Anstrengung fühlen.
Drei Gruppierungen
Die Tora ist wie eine ganze Welt, aus der drei Gruppierungen auf unterschiedliche Art und Weise Genuss ziehen. Die erste Gruppierung sind die Massen. Sie wurden nicht darauf vorbereitet, irgendeine Form abstrakt zu machen, aber wenn doch, dann haben sie kein Verlangen für irgendeine Form, außer der der ersten Substanz. Diese besteht aus allem, was die Welt erfüllt, und gelangt direkt zu den Sinnen und zu der Vorstellung.
Die zweite Form ist eine, die schon eine Vorbereitung erhalten hat, um die materielle Form abstrakt zu machen. Und sie nehmen und genießen eine andere Form, die nah an der Spiritualität ist, und gleich unterhalb von ihr gefunden wird. Dies ist ein emotionales und intellektuelles Vergnügen, das heißt von den abgetrennten Konzepten, welche in diese materiellen Bilder eingeprägt sind.
Die dritte Form, der dritten Gruppierung, ist eine die vorbereitet wurde, um allgemeine Formen zu erlangen. Sie erlangen diese allgemeinen Formen aus abgetrennten Konzepten, die sowohl in spirituellen als auch in materiellen Formen eingeprägt sind. Sie binden Faden an Faden, und steigen Zug um Zug in die Tiefen hinab – und in den Himmel hinauf. Diese Form wird gefunden, nachdem man die oben erwähnte zweite Form abstrahiert.
Auf ähnliche Weise kommen, zu diesen drei oben erwähnten Gruppierungen, drei Vervollständigungen der Tora. Die erste Gruppierung wird mit der ersten Materie vervollständigt. Die zweite Gruppierung wird durch eine Form vervollständigt, und die dritte Gruppierung durch einen Einschluss. Das heißt, es wird eine Form von einer Form abstrahiert, und ein Faden von einem Faden. Sicherlich wird jemand, der die Menschen nicht höher als die Materie ansieht, auch durch die Tora nicht mehr vervollständigt werden, als durch diesen, seinen Willen und seine Erlangungen. Dies ist, was RAMBAM meinte, dass man die Logik vor der Weisheit der Wahrheit erlernen sollte.
Doch wissen und sehen wir aus der Erfahrung, dass es indirekte Einflüsse und Kräfte im Licht gibt, welche einen Menschen aus der ersten Gruppierung, auf einmal auf die Stufe eines Menschen der dritten Gruppierung erheben können. Es folgt daraus, dass der Mensch dafür arbeitete, eine Nadel zu finden, und stattdessen ein Haus voll von Silber und Gold erhielt.
Diese Welt – und die nächste Welt
Es gibt keinen Unterschied zwischen dieser Welt und der nächsten Welt, außer dass die eine zeitlich ist und die andere ewig. Doch gibt es in dieser, oder auch in der nächsten Welt keinen Besitz, der nicht eine abgetrennte, spirituelle Angelegenheit wäre. Natürlich verbleibt das Maß, welches man von dieser Art in der zeitlichen Welt erlangt hat, auch in der ewigen Welt. Das ist die Sicht der Vollkommenen, und auch RAMBAM gibt dies zu. Jedoch kann dies den Massen nicht offenbart werden, weil sie dem kein Gehör schenken werden. Sie werden der Arbeit keine Aufmerksamkeit schenken, und diesen kleinen Teil ihrer grobschlächtigen Vorstellung überlassen.
Es ist wie ein Handwerker, dessen Gehör durch irgendeinen gewöhnlichen Klang dieser Welt nicht beeinflusst werden kann, sondern nur durch einen großen Krach. Und sollten sich all die Musiker und Sänger versammeln, würden sie seinem Gehör nur einen groben und lärmenden Klang liefern, der sogar besonders unangenehm wäre.
Gleichfalls ist es unmöglich mit den Massen über irgendetwas Spirituelles zu reden, außer durch einen chaotischen Lärm. Vernünftige Worte werden ihnen nicht weiterhelfen, da ihre Seelen noch nicht vorbereitet worden sind, um Formen, die sich über der Materialität befinden, zu genießen. Daher hängen sie sich nur an das erste Bild der Schöpfung, welches ihnen nahe ist, und welches die Grobheit der Körperlichkeit darstellt. Aus dem Grunde müssen die Wörter der nächsten Welt auch in einer Weise ausgedrückt werden, sodass sie an dieser Sache hängen bleiben werden.
Daher ist es verboten mit ihnen über die intellektuelle Form zu sprechen, über die Form in der Substanz der Ewigkeit. Denn die Substanz würde brechen, und sie könnten diese Form somit nicht erlangen, womit ihnen dann beides verwehrt sein würde. Aus diesem Grunde werde ich für sie eine spezielle Komposition erstellen, um eine allgemeine Darstellung zu liefern, die nahe an der Wahrheit ist. Diese Darstellung bezieht sich auf die Form des Gartens Eden und die der Hölle. Im Anschluss daran wird es mir möglich sein, über den verbleibenden Teil der Seele, mit den Besten unter ihnen zu sprechen.
Kurz und bündig gesprochen, wisse, dass die Form dieser Welt eine abgetrennte und spirituelle ist, und keineswegs grob oder grobschlächtig ist, außer in den Augen der materialistischen Menschen, nicht jedoch in der Form des Schöpfers. Aus diesem Grunde findet Er all diese Formen in Sich wieder. Es folgt daraus, dass am Ende der Korrektur gerade die grobschlächtige Materie verschwunden sein wird. Und die abgetrennten Formen dieser Bilder – sowohl von der Realität wie auch von der Ordnung der Existenz der Realität, so wie essen und trinken – werden alle bis in Ewigkeit verbleiben, da nichts verloren geht, bis auf die Materie und deren Grundlage. Doch in den Formen gibt es keinen Verlust. Sie werden keineswegs durch die Zerstörung ihrer ersten Substanz leiden, die bereits ihre Aufgabe erfüllt hat. Und wenn du ein Herr der Form bist, ist es einfach zu verstehen, wie die Formen der verschmutzten Materie dieser Welt zu abstrahieren sind. Dies sind solche wie Ehebruch, Völlerei und Selbstsucht, da diese Formen in der Spiritualität in der Form eines andersartigen Verstandes verbleiben werden. Sie werden in zwei Unterscheidungen verbleiben:
Die erste Unterscheidung ist, wenn jede Form auf die persönliche Berechnung ausgerichtet ist.
Die zweite Unterscheidung ist, wenn jede Form auf eine allgemeine Berechnung ausgerichtet ist.
Diese Formen werden auf ewig „Kadaver der Frevler“ genannt, wie es geschrieben steht: „Und sie sollen von dannen schreiten, und auf die Kadaver der Menschen blicken, die gegen Mich rebelliert haben.“ Daraus können wir mit Leichtigkeit die Formen der Heiligkeit verstehen. Dies ist „Belohnung und Bestrafung“ – und sie wird auch von den Herren dieser Welt wahrgenommen. Doch nach dem Entkleiden der oben erwähnten Form, gibt es noch eine Abstrahierung, welche allgemeinerer Natur ist. Sie wird „Die Welt der Wiederbelebung“ genannt und „Weder hat das Auge gesehen“ – womit sich noch nicht einmal die Propheten beschäftigen. Doch jeder der versteht, erhält von einem kabbalistischen Weisen.
Damit wirst du die Worte verstehen, dass „ein Vergehen ein Gebot nicht auslöscht“, da der Träger, beide Formen zusammen in die spirituelle Welt bringt. In einer Form erfreut er sich, und in der anderen steht er unter dem Urteil. Das ist die Bedeutung von: „Der Schöpfer verwehrt keinem Geschöpf die Belohnung.“
Und was RAMBAM schrieb, dass es Glaube nur nach der bildhaften Vorstellung des Nichthandelnden in der Seele eines Menschen gibt, dazu wünsche ich zu sagen, dass es durch den Wert des göttlichen Geschenkes ist, wie Er bezüglich der Erlangung der Lichter, eines vom anderen, unterschieden hat. Das widerspricht dem, was ich geschrieben habe, nicht.
Hier habe ich die Vervollständigung, welche zu den oben erwähnten ersten und zweiten Gruppierungen kommt, erklärt. Was jedoch zu der dritten Gruppierung kommt, habe ich angedeutet, aber nicht erklärt.
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