Die Prophezeiung von Baal HaSulam
Die Prophezeiung von Baal HaSulam
(Aus einem Manuskript)
„Und es geschah in den Tagen des Krieges, in den Tagen des schrecklichen Gemetzels.“ Und ich betete und weinte die ganze Nacht hindurch bitterlich. Und es war in der Morgendämmerung. Siehe es schien, als hätten sich alle Menschen der Welt in meiner Phantasie in einer Gruppe versammelt. Und ein Mann schwebte zwischen ihnen mit seinem Schwert über ihren Köpfen und peitschte auf ihre Köpfe ein. Die Köpfe flogen in die Höhe, und ihre Leichname fielen in ein großes Becken und wurden zu einem Meer von Knochen.
Und eine Stimme kam über mich: „Ich bin El Shadai – Gott der Allmächtige, der die ganze Welt mit großer Barmherzigkeit regiert. Strecke deine Hand aus und ergreife das Schwert, denn nun habe Ich dir Kraft und Macht gegeben.“ Da kleidete mich der Geist des Ewigen ein – ich hielt das Schwert, und dieser Mann verschwand augenblicklich. Als ich auf seinen Platz schaute, war er verschwunden und das Schwert war in meinem Besitz, mein persönliches Eigentum.
Und der Ewige sprach zu mir: „Geh hinaus aus deinem Geburtsland in das angenehme Land, in das Land der heiligen Urväter, wo Ich dich zu einem großen Weisen machen werde, und alle Weisen des Landes werden durch dich gesegnet werden; denn dich habe Ich erwählt ein Gerechter und ein Weiser zu sein in dieser ganzen Generation, um das menschliche Leiden mit dauerhafter Errettung zu heilen. Nimm dieses Schwert in deine Hand und bewahre es mit deinem Herzen und deiner Seele, denn es ist ein Zeichen zwischen Mir und dir, dass all diese guten Dinge durch dich geschehen werden, denn bis jetzt hatte Ich keinen so treuen Mann wie dich, um ihm dieses Schwert zu übergeben. Aus diesem Grund taten die Übeltäter, was sie taten, aber von nun an wird jeder Zerstörer, der Mein Schwert in deiner Hand sieht, sofort verschwinden und aus dem Land entwurzelt werden.“
Und ich verbarg mein Angesicht, denn ich fürchtete mich, Ihn zu sehen, der zu mir sprach. Und das Schwert, das mir wie ein einfaches eisernes Schwert erschien, das ein schrecklicher Zerstörer war, hat sich in meinen Händen in die schimmernden Buchstaben des heiligen Namens Shadai (Allmächtiger) verwandelt, deren Glanz von Licht, Zufriedenheit, Ruhe und Beruhigung für die ganze Welt erfüllt ist. Und ich sagte zu mir selbst: „Möge ich allen Bewohnern der Welt einen Tropfen von der Reinheit dieses Schwertes geben, denn dann werden sie wissen, dass es im Land ein Wohlgefallen des Ewigen gibt.“
Ich erhob meine Augen, und siehe, der Ewige stand über mir und sprach zu mir: „Ich bin Gott, der Gott eurer Väter. Erhebe deine Augen von dem Ort, an dem du vor Mir stehst, und siehe die ganze Wirklichkeit, die Ich als Existierendes aus dem Nichtexistierenden erfunden habe – die Höheren und die Unteren zusammen, ganz vom Anfang ihrer Entstehung durch die Offenbarung der Wirklichkeit, durch ihre ständige Entwicklung, bis sie zur Vollendung ihrer Werke kommen, wie es sich für das Werk Meiner Hände geziemt, um sie zu verherrlichen.“
Dann sah ich und freute mich sehr über die herrliche Schöpfung und alles, was in ihr ist, und den Genuss und das Gute, die alle Bewohner der Erde genießen. Und ich war dem Ewigen dankbar.
Dann sagte ich zum Ewigen: „Wir werden Dir mit Zittern und Ehrfurcht dienen und Deinem Namen ewig dankbar sein, denn aus Dir wird das Böse und das Gute nicht hervorgehen, sondern eine lange Kette von Lieblichkeit, vor unserem Angesicht vom Anfang bis zum Ende. Glücklich sind die, die in Deiner Welt schreiten, die Du für sie bereitet hast, zu Wohlgefallen und Sanftmut und Fülle. Es gibt nichts Hartnäckiges und nichts Krummes in allen Taten Deiner Hände – den höheren und den unteren zusammen.“ Und ich war erfüllt von wundersamer Weisheit, und über allem steht die Weisheit Seiner absoluten persönlichen Vorsehung. Und so habe ich Tag für Tag Weisheit erlangt, viele Tage lang – hundertachtzig Tage lang.
In jenen Tagen dachte ich darüber nach, zum Ewigen zu beten und zu sagen: „Siehe, ich bin von Weisheit mehr erfüllt worden als alle meine Vorgänger, und es gibt nichts in der Welt, das ich nicht kenne. Und doch verstehe ich kein Wort von den Aussprüchen der Propheten und der Weisen des Ewigen. Auch die meisten der heiligen Namen verstehe ich nicht. Und ich dachte: Der Ewige hat mir solche Weisheit und solches Wissen versprochen, dass ich unter den Weisen und den erschaffenen Wesen zu einem Vorbild werde, und doch verstehe ich ihre Aussprüche immer noch nicht.“
Und bevor ich rief, kam der Ewige über mich und sagte: „Aber siehe, deine Weisheit und deine Errungenschaften stehen weit über allen Weisen, die bisher auf Erden gelebt haben. Und was hast du von Mir erbeten, das Ich dir nicht gegeben hätte? Warum quälst du dich damit, die Worte der Prophezeiung zu verstehen, von denen du mit Sicherheit weißt, dass sie von einer niedrigeren Erlangung als der deinigen gesprochen werden? Würdest du wollen, dass Ich dich von deiner Stufe herunterhole, dass du ihre Worte so verstehen könntest wie sie?“
Ich schwieg und jubelte, und ich antwortete nichts. Danach fragte ich den Ewigen: „Bis jetzt habe ich noch nichts über das Fortbestehen meines Körpers gehört; all die Wohltaten und Schicksale, die mir widerfahren sind, kommen einzig und allein aus dem Geistigen, und darauf zielen sie alle ab. Was ist, wenn eine Krankheit oder ein körperlicher Schaden meinen Geist verwirrt und ich vor Dir sündige? Wirst Du mich von Dir verstoßen und all diesen Überfluss verlieren lassen oder mich bestrafen?“
Und der Ewige hat mir in Seinem großen und schrecklichen Namen und auf Seinem ewigen Thron geschworen, dass Er Seine Barmherzigkeit niemals, für alle Ewigkeit, von mir nehmen wird. Sollte ich sündigen oder nicht sündigen, wird Seine Barmherzigkeit und Heiligkeit niemals von mir weichen. Und ich hörte und freute mich. (Denn du hast dein Ziel schon erreicht, und Ich habe dir alle deine Sünden vergeben und bin dir gnädig).
Und nach all diesen Tagen hörte ich aufmerksam all den Verheißungen und Schicksalen zu, für die ich vom Ewigen auserwählt worden war, und doch fand ich in ihnen weder Befriedigung noch die Worte, mit denen ich zu den Bewohnern dieser Welt sprechen und sie zu Gottes Willen führen könnte, wie Er es mir gesagt hatte. Ich konnte nicht unter den Menschen schreiten, die eitel sind und den Ewigen und Seine Geschöpfe verleumden, während ich gesättigt war und lobte und fröhlich wandelte, als ob ich die Unglücklichen verspottete. Die Dinge haben mich bis in die Tiefe meines Herzens berührt, und ich habe beschlossen, dass ich, was immer kommen mag, auch wenn ich von meiner erhabenen Stufe herabsteige, von Herzen zum Ewigen beten muss, um mir das Erreichen und die Kenntnis der Prophezeiung und der Weisheit zu gewähren, und die Worte, mit denen ich den verzweifelten Menschen der Welt helfen kann, um sie auf die gleiche Stufe der Weisheit und des Wohlgefallens zu erheben, wie die meinige. Obwohl ich wusste, dass ich meinen Geist nicht betrüben durfte, konnte ich mich nicht zurückhalten, und ich schüttete mein Herz im Gebet aus.
Am Morgen erhob ich meine Augen und sah, wie der Himmelsbewohner über mich und meine Worte lachte. Er sagte zu mir: „Was siehst du?“
Und ich sagte: „Ich sehe zwei Menschen, die kämpfen – der eine weise und vollkommen und stark, und der zweite klein und dumm, wie ein neugeborenes Kind. Und der zweite, der Bedeutungslose, Kleine und Schwache besiegt den Starken und Vollkommenen.
Und der Ewige sagte zu mir: „Dieser Kleine wird groß sein.“
Und der Kleine öffnete seinen Mund und sagte mir einige Worte, die ich nicht ausreichend verstand – und doch spürte ich in ihnen all die Schätze der Weisheit und der Prophezeiung, die unter allen wahren Propheten vorhanden sind, bis ich wusste, dass der Ewige mir geantwortet und mir Wege unter allen Propheten und Weisen des Ewigen gegeben hatte.
Da sagte der Ewige zu mir: „Stehe auf dein Füße und schau nach Osten.“ Und ich erhob meine Augen und sah, dass der Kleine auf einmal aufgestiegen ist und sich selbst, und sein Niveau, dem des Großen angeglichen hat, obwohl ihm noch immer Bedeutung und Verstand fehlten wie zuvor. Und ich war fassungslos.
Danach sprach der Ewige mit einem Blick zu mir und sagte: „Lege dich auf deine rechte Seite.“ Und ich legte mich auf die Erde. Und Er sagte zu mir: „Was siehst du?“
Und ich sagte: „Ich sehe viele Völker und Nationen, die sich erheben und fallen, und ihre Gesichter sind deformierte Menschen.“
Da sprach der Ewige zu mir: „Wenn du all diesen Völkern Gestalt geben und den Geist des Lebens in sie blasen kannst, werde Ich dich in das Land bringen, das Ich deinen Vätern geschworen habe, dir zu geben, und alle Meine Ziele werden durch deine Hand erfüllt.“
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