1989/37 Was ist „Ein Weg, der in Dornen beginnt und in der Ebene endet“ in der Arbeit?

Rabash, Artikel Nr. 1989/37, korrigiert, EY, 4.8.2023

Im Midrash Tanchuma (S. 318b) steht geschrieben: „Seht, ich lege vor Euch [heute den Segen und den Fluch]. Darüber steht geschrieben: „Kommen nicht Unheil und Wohltaten aus dem Mund des Allerhöchsten?“ Auch Moses legte ihnen zwei Wege vor – den guten und den schlechten, den Weg des Lebens und den Weg des Todes, einen Segen und einen Fluch. 

Es gibt eine Allegorie über einen alten Menschen, der an der Kreuzung zweier Wege saß: Der eine Weg beginnt mit Dornen und endet in einer Ebene, der andere beginnt mit einer Ebene und endet in Dornen. Er setzte sich an den Beginn der beiden Wege und warnte die Vorübergehenden mit den Worten: ‘Obwohl ihr seht, dass dieser Weg mit Dornen beginnt, nehmt ihn – denn er endet in einer Ebene.’ Jeder, der weise war, hörte auf ihn und nahm diesen. Er strengt sich an, aber er geht in Frieden und kommt in Frieden. Diejenigen aber, die nicht auf ihn hörten, gingen und scheiterten am Ende. Deshalb wähle das Leben; du und deine Nachkommen.“

Um dies bezogen auf die Arbeit zu verstehen, also im Befolgen von Tora und Mizwot [Geboten/guten Taten], sollten wir zwei Wege unterscheiden:

1.) Lo liShma [nicht um Ihretwillen],

2.) liShma [um Ihretwillen].

Es ist bekannt, dass wir in der Arbeit zwischen dem Schöpfungsziel und der Korrektur der Schöpfung unterscheiden sollten. Das Schöpfungsziel besteht darin, dass der Mensch die Vollkommenheit erreicht, das heißt, dass er mit der Freude und dem Genuss belohnt wird, die der Schöpfer den Geschöpfen schenken möchte. Das nennt man „Sein Verlangen, seinen Geschöpfen Gutes zu tun“. Aus diesem Grund sehnen sich alle erschaffenen Wesen danach, Freude und Genuss zu empfangen.

Deshalb sehnt sich der Mensch jeden Tag aufs Neue danach, Freude und Genuss zu empfangen, und gibt sich nicht mit dem zufrieden, was er in der Vergangenheit hatte. Vielmehr beginnt der Mensch jeden Tag aufs Neue, Freude und Genuss zu empfangen. Das bedeutet, dass der Mensch jeden Tag Freude und Genuss empfangen muss. Manche Menschen empfangen jetzt Freude an dem, was ihnen in der Vergangenheit Freude bereitet hat. Wenn sie aber jetzt keine Freude aus der Vergangenheit empfangen können, wird dies nicht als Freude an der Vergangenheit angesehen. Das heißt, ein Mensch muss jeden Tag Freude empfinden. Ein Mensch kann sogar Freude an dem empfinden, was er gestern gewonnen hat, oder er kann heute Freude empfinden, weil er gestern Respekt empfangen hat, und so weiter.

Daraus folgt, dass „Sein Verlangen, seinen Geschöpfen Gutes zu tun“ bedeuten muss, dass ein Mensch jeden Tag aufs Neue Freude empfindet, die er in dem Verlangen zu empfangen hat. Allerdings kann er sich nur an dem Vergnügen erfreuen, das er in der Gegenwart empfängt, und zwar sowohl aus der Vergangenheit als auch aus der Zukunft. Wenn er Freude empfindet und in der Gegenwart genießt, gilt dies als Genuss haben.

Aus diesem Grund muss der Mensch sowohl in der Körperlichkeit als auch im Spirituellen spüren, dass er das Leben jetzt genießt, unabhängig von der Vergangenheit oder der Zukunft. Selbst bei der größten Freude und dem größten Genuss könnte er wegen der Qualen, die er jetzt empfindet, sterben, wenn er die Freude und den Genuss in der Gegenwart nicht spürt, weil er nichts zu genießen hat.

Aber das hängt von der Stufe des Leidens ab, die er jetzt empfindet, und beim Ausmaß des Leidens gleicht kein Mensch dem anderen. Gleichzeitig müssen alle Menschen in der Gegenwart Freude empfinden. Aber wie auch bei der Körperlichkeit, z. B. beim Essen, Trinken und Schlafen, müssen manche Menschen viel essen, viel trinken und viel schlafen, usw.

Auch beim Empfinden von Freude gibt es zwischen den Menschen Unterschiede im Ausmaß des Bedürfnisses, Freude zu empfinden. Manche Menschen brauchen viel davon, andere kommen mit wenig aus. Aber sie sind alle darin gleich, dass sie in der Gegenwart Freude empfinden müssen. Wenn sie nicht in der Lage sind, sich in der Gegenwart mit dem zu versorgen, was sie in der Vergangenheit hatten, und sich nicht vorstellen können, dass sie in der Zukunft Freude empfinden werden, die in die Gegenwart leuchtet, können sie nicht auf der Welt existieren. Das ergibt sich aus der Tatsache, dass es der Wille des Schöpfers bei der Schöpfungsabsicht war, seinen Geschöpfen Gutes zu tun.

Aus diesem Grund werden uns für jeden Tag hundert Segenssprüche gegeben, um segnen zu können, wie unsere Weisen sagten (Minchot 43): „Man muss jeden Tag mit hundert Segenssprüchen segnen. Außerdem muss man jeden Tag vier Sh’mas [das Bekenntnis “Sh’ma Yisrael”, Höre Israel] sprechen: ‚Sh’ma der Opfergaben‘, ‚Sh’ma des Lichtmachers‘, ‚Abend-Sh’ma‚ und ‚Sh’ma zur Bettzeit‘ sowie dreimal am Tag beten.“

Das zeigt, dass wir in der spirituellen Welt jedes Mal ein einzigartiges Licht anziehen müssen, das zu der Arbeit gehört, die man macht. Der Grund dafür ist, dass die Geschöpfe aufgrund der Korrektur, die Zimzum [Einschränkung] genannt wird, nicht in der Lage sind, die Freude und den Genuss zu empfangen, die der Schöpfer den Geschöpfen auf einmal geben wollte. Damit die Geschöpfe die Wonne und den Genuss in Gefäßen des Gebens und nicht in Gefäßen des Empfangens empfangen, reicht die Fülle bis zu ihnen hinab in dem Maß, wie es der Arbeit der Geschöpfe entspricht.

Deshalb sagt Maimonides, dass der Mensch, wenn er mit der Arbeit beginnt, mit dem Einhalten von Tora und Mizwot beginnen muss, um Belohnung zu empfangen, da der Mensch es nicht anders verstehen kann und es von Natur aus nicht versteht, dass es sich lohnt, irgendeine Bewegung einzig um des Schöpfers willen zu tun. Aber danach wird dem Menschen gezeigt, dass er alle seine Taten um des Gebens willen tun muss.

Da der Körper diesem Weg nicht zustimmen kann, beginnt der Mensch zu fragen: „Warum kann ich nicht wie der Rest der Welt arbeiten, deren Arbeit sich nur um die Handlungen dreht und die keine Arbeit mit der Absicht zu geben haben? Wenn mir gesagt wird, dass ich auf dem Weg des Gebens gehen muss, habe ich eine doppelte Arbeit. Ich muss sowohl das Einhalten von Tora und Mizwot in der Praxis befolgen, als auch an der Absicht des Gebens arbeiten. Daraus folgt, dass ich doppelt so viel Arbeit habe wie der Rest der Welt. Also“, schreit sein Körper, „was willst du von meinem Leben?!“

Das heißt, der Körper fragt: „Warum verdiene ich eine solche Strafe, mehr als andere Menschen, indem ich zusätzliche Arbeit habe, die die Allgemeinheit nicht leistet? Aus diesem Grund“, sagt der Körper, „werde ich dich nicht einmal bezogen auf die Handlung arbeiten lassen. Auch wenn du nicht die Absicht hast, zu geben, habe ich kein Interesse an den Handlungen. Deshalb werde ich mich deinen Handlungen widersetzen, weil du nicht für dich selbst arbeiten willst.“

Daraus folgt, dass ein Mensch, der auf dem Pfad der Wahrheit wandeln will, in seiner Arbeit drei Unterscheidungen treffen sollte:

1.) Arbeit zum Einhalten von Tora und Mizwot in der Praxis,

2.) Arbeit in der Absicht. Das heißt, er will keine Belohnung für das Einhalten von Tora und Mizwot, sondern arbeitet nicht, um eine Belohnung zu empfangen.

3.) Wenn ein Mensch arbeiten will, also Tora und Mizwot ohne Belohnung befolgt, arbeitet er in zweifacher Hinsicht: an der Handlung, d.h. er hat großen Widerstand gegen das Einhalten von Tora und Mizwot, sogar an der Handlung selbst, da der Körper dem Einhalten von Tora und Mizwot ohne Belohnung widerstrebt. Daraus folgt, dass er zwar nicht die Absicht hat, während der Arbeit zu geben, da der Körper sich gegen diese Absichten sträubt, aber es gibt auch Widerstand gegen die Handlung selbst, selbst ohne die Absicht. Der Körper fragt: „Was tust du da?! Du sagst, dass du keine Bezahlung für deine Arbeit beim Einhalten von Tora und Mizwot haben willst.“ Daraus folgt, dass er nicht nur Arbeit an der Absicht hat, was bei der Arbeit der Allgemeinheit nicht der Fall ist, sondern er hat auch doppelte Arbeit in der Handlung, da das Einhalten von Tora und Mizwot in der Praxis schwieriger ist.

Umgekehrt sträuben sich die Körper derjenigen, die nach dem Vorbild der Allgemeinheit arbeiten, nicht so sehr gegen die Arbeit in der Praxis, denn dort kann der Körper nicht fragen: „Was bedeutet Euch diese Arbeit?“, denn er bekommt sofort eine Antwort, wenn er ihm sagt, dass er an Belohnung und Bestrafung glaubt, also nicht umsonst arbeitet, sondern für seine Mühen belohnt wird.

Aber bei denen, die auf dem Weg der Wahrheit arbeiten wollen, d.h. um zu geben, gelten zwar auch für sie Belohnung und Strafe, d.h. auch sie glauben an Belohnung und Strafe wie die Menschen, die wie die Allgemeinheit arbeiten, aber ihre Belohnung und Strafe sind einander nicht ähnlich. Die Belohnung und Bestrafung der Allgemeinheit liegt im Eigennutz. Das heißt, sie glauben, dass sie eine Belohnung um ihrer selbst willen empfangen, wenn sie das Einhalten von Tora und Mizwot befolgen. Und wenn sie es nicht tun, werden sie bestraft und verlieren auch die Belohnung für ihre Arbeit. 

Diejenigen aber, die auf dem Weg des Individuums arbeiten, werden damit belohnt, dass der Schöpfer ihnen das Privileg gibt, nur um des Schöpfers willen zu arbeiten und nicht um ihrer selbst willen. Ihr ganzer Genuss besteht darin, dem Schöpfer Zufriedenheit zu bringen, und die Strafe ist, wenn sie unter der Herrschaft des Willens bleiben, für sich selbst zu empfangen. Das ist ihre ganze Bestrafung. 

Sie glauben an das, was unsere Weisen sagten, dass der Schöpfer sagte: „Ich habe den bösen Trieb erschaffen; ich habe die Tora als Gewürz erschaffen.“ Das heißt, sie lernen, um Belohnung zu empfangen, nämlich dass sie aus der Herrschaft des bösen Triebs, der der Wille ist, nur für sich selbst zu empfangen, herauskommen und in der Lage sein werden, ausschließlich um des Schöpfers willen zu arbeiten. Gewiss, bei einer solchen Absicht muss sich der Körper, der das Verlangen ist, um seiner selbst willen zu empfangen, dagegen sträuben, dass man ihn aus der Welt schaffen kann. 

Es ist so, wie unsere Weisen in Bezug auf König David über den Vers sagten: „Und mein Herz ist in mir erschlagen.“ Unsere Weisen sagten, dass David den bösen Trieb durch Fasten tötete. Natürlich wehrt sich der Mensch auch dann, wenn er keine Absicht hat, um zu geben, sofort dagegen und lässt ihn keine einzige Bewegung machen, denn der Körper weiß, dass er diese Handlungen nutzen will, um ihn zu töten, wie es über König David gesagt wurde. 

Daraus folgt, dass der Körper auch bei Handlungen ohne die Absicht bereits großen Widerstand leistet. Der einzige Weg ist, dass er bei allem, was er tun will, die Hilfe des Schöpfers haben muss. Das heißt, für jede Kleinigkeit, die ein Mensch auf dem Weg des Individuums tun will, muss er den Schöpfer um Hilfe bitten, damit er sie tun kann. Doch wir müssen wissen, dass die Tatsache, dass der Mensch den Schöpfer für jede einzelne Sache, die er tun will, um Hilfe bitten muss, weil sie ihm schwerfällt, eine große Korrektur ist, durch die man die Notwendigkeit gewinnt, immer zum Schöpfer zu beten. 

Mit anderen Worten: Der Mensch hat, wofür er beten soll. Sonst könnte es passieren, dass der Mensch die Hilfe des Schöpfers nicht braucht. Deshalb hat der Mensch den Vorteil, dass er immer mit dem Schöpfer verbunden ist, weil er ihn braucht. Andernfalls könnte ein Mensch zwar die besten Handlungen vollbringen, aber die Handlungen verpflichten ihn nicht dazu, bei der Ausführung der Handlung an den Schöpfer zu denken, obwohl er gute Handlungen vollbringt. Das kann sein, weil er so erzogen wurde, und es kann auch sein, dass er sich nicht daran erinnert, wer ihm das befohlen hat, sondern einfach aus Gewohnheit. 

Umgekehrt muss er, wenn es ihm schwerfällt, diese Handlungen zu tun, den Schöpfer um Hilfe bitten. Daraus folgt, dass er sich während der Handlung an den Schöpfer erinnert, weil er ihn um Hilfe bei der Ausführung der Handlung bittet. Das ist ein großer Vorteil, dass ein Mensch darauf achten sollte, dass er etwas hat, das ihn daran erinnert, dass es einen Schöpfer in der Welt gibt und wir ihm dienen müssen. 

Nach dem oben Gesagten können wir verstehen, was wir gefragt haben: Was ist ein Weg, dessen Anfang Dornen sind und dessen Ende eine Ebene ist, in der Arbeit? Die Sache ist die, dass es in der Arbeit des Schöpfers zwei Wege gibt:

1.) zum eigenen Nutzen und

2.) zum Nutzen des Schöpfers. 

Der Weg des Eigennutzes wird „dessen Anfang eine Ebene ist“ genannt, weil der Körper sich ihm nicht so widersetzt. Weil der Körper an Belohnung und Bestrafung glaubt, stimmt er der Arbeit zu, obwohl er sich in dieser Arbeit anstrengt. Aber wenn er auf die Belohnung schaut, wird seine Arbeit als „deren Anfang eine Ebene ist“ bezeichnet, was bedeutet, dass der Körper versteht, dass dieser Weg akzeptabel ist, weil er um seiner selbst willen ist. 

Aber „sein Ende sind Dornen“. Das heißt, am Ende sieht er, dass er Seine Vorsehung als Der Gute, der Gutes tut, nicht spüren kann, wie es geschrieben steht („Einführung in das Buch Sohar“, Punkt 138): „Solange die Empfänger nicht vollendet sind, damit sie Sein vollständiges Wohlwollen empfangen können, das Er zu unseren Gunsten beim Schöpfungsgedanken vorgesehen hatte, muss die Führung in Form von Gut und Böse, Belohnung und Strafe erfolgen. Das ist so, weil unsere Gefäße des Empfangens immer noch mit egoistischem Empfangen behaftet sind. Wenn wir die Gefäße des Empfangens entgegen der Art und Weise benutzen, wie sie erschaffen wurden, spüren wir zwangsläufig das Böse in den Handlungen der Vorsehung in Bezug auf uns.“ 

Daher „ist sein Ende Dornen“. „Dornen“ bedeutet, dass dieser Weg Schmerzen verursacht, d.h. dass er nach all der Arbeit, die er in der Tora und den Mizwot geleistet hat, Seine Vorsehung immer noch nicht als gut und gütig empfindet. 

Das macht ihm die Angelegenheit von Belohnung und Bestrafung in der Arbeit schwer. Das heißt, die Tatsache, dass Seine Vorsehung in Form von Gut und Böse ist, erstreckt sich auf Belohnung und Bestrafung, wie es dort im Sulam [Baal HaSulams Kommentar zum Sohar] steht: „Wenn man sich also schlecht fühlt, liegt die Verleugnung der Vorsehung des Schöpfers auf ihm, und der höhere Handelnde wird vor ihm in demselben Maße verhüllt. Das ist die größte Strafe auf der Welt.

So bringt das Empfinden von Gut und Böse in Bezug auf Seine Führung das Empfinden von Belohnung und Strafe mit sich, denn wer sich anstrengt, sich nicht vom Glauben an den Schöpfer zu trennen, wird belohnt, auch wenn er einen schlechten Geschmack der Vorsehung schmeckt. Und wenn er sich nicht anstrengt, wird er bestraft, weil er sich vom Glauben an den Schöpfer trennt.“ 

Nach dem oben Gesagten können wir verstehen, was wir gefragt haben: Was ist ein Weg, der in der Ebene beginnt und in Dornen endet in der Arbeit? Es bedeutet, dass der Weg, auf dem die Allgemeinheit arbeitet, um Belohnung zu empfangen, „am Anfang eine Ebene ist.“ Das heißt, der Körper wehrt sich nicht gegen diesen Weg, weil ihm gesagt wird: „Du musst an Belohnung und Bestrafung glauben, damit du selbst davon profitierst.“ 

Das heißt, wenn er das Einhalten von Tora und Mizwot befolgt, wird der Eigennutzen profitieren. Und wenn er sie nicht befolgt, verliert er seinen eigenen Nutzen. Der Mensch kann das verstehen, denn das ist das dem Menschen innewohnende Kli [Gefäß], das „Wille, für sich selbst zu empfangen“ heißt. 

Aber „sein Ende sind Dornen“. Das heißt, am Ende erreicht er nicht die Vollkommenheit, die Belohnung dafür, dass er Seine Vorsehung in Form von Gutem sieht, der Gutes tut. Stattdessen wird er unter die Herrschaft von Gut und Böse gestellt. Daraus folgt, dass, obwohl „Er allein alle Taten tut und tun wird“, dies dennoch vor denjenigen verborgen bleibt, die Gutes und Böses empfinden, da in Zeiten des „Bösen“ die Sitra Achra [anderen Seite] die Macht bekommt, Seine Führung und den Glauben an Ihn zu verhüllen, wie es im Sulam geschrieben steht. So werden sie „ohne Weisheit sterben“. Dies wird als „sein Ende sind Dornen“ bezeichnet.

Umgekehrt bedeutet der Weg, „der in Dornen beginnt und in der Ebene endet“, dass diejenigen, die auf dem Pfad der Wahrheit wandeln und die Stufe des Gebens an den Schöpfer erreichen will, am Anfang auf Dornen wandeln, denn wenn der Mensch nur um des Schöpfers willen und nicht um seiner selbst willen arbeiten will, widersetzt sich der Körper jeder einzelnen Sache, die er tut, und jedes Mal muss er sich von neuem überwinden, und jedes Mal, wenn er sich überwindet und der Körper sich widersetzt, sticht es ihn und plagt ihn wie Dornen.

Daraus folgt, dass sein Weg so ist, als würde er auf Dornen laufen, und jedes Mal will er dem Schlachtfeld entfliehen. Aber „wer weise ist, hört auf ihn“. Das heißt, wer Vertrauen zu den Weisen hat, hört auf ihn. „Er nimmt ihn an. Er strengt sich an, aber er geht in Frieden und kommt in Frieden“, wie es geschrieben steht: „Denn ihre Wege sind Wege der Annehmlichkeit und alle ihre Pfade sind Frieden“, denn danach, wenn er mit Gefäßen des Gebens belohnt wird, geht er auf einem Weg, der auf einer Ebene liegt.

So steht es geschrieben: „Wenn der Ewige die Wege des Menschen begünstigt, werden sogar seine Feinde Frieden mit ihm schließen“, denn dann wird er mit der Freude und dem Genuss belohnt, der im Schöpfungsgedanken liegt, nämlich seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Wenn sie mit Gefäßen des Gebens belohnt werden, heißt es dort im Sulam: 

„Zu dieser Zeit wird Seine persönliche Vorsehung in der ganzen Welt offenbart werden, denn jetzt, nachdem das Böse und Strafen zu Vorteilen und Verdiensten geworden sind, wird es möglich sein, ihren Urheber zu erreichen, denn sie sind jetzt für die Arbeit Seiner Hände geeignet gemacht geworden. Jetzt werden sie Ihn loben und preisen“, wie es geschrieben steht: „Deshalb wähle das Leben, du und deine Nachkommen.“

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