1988/33 Was ist der Unterschied zwischen Allgemeinem und Individuellem in der Arbeit des Schöpfers?

korrigiert, EY, 25.07.2023

Unsere Weisen schrieben (Makot 24): „Habakkuk kam und richtete sie darauf aus: Wie es gesagt wurde: ‚Und ein Gerechter lebt in seinem Glauben.'“ Das bedeutet, dass wir alle Tora und Mizwot [Gebote/gute Taten] befolgen müssen, um das zu erreichen, nämlich den Glauben. Das heißt, was von einem Menschen verlangt wird, um Vollkommenheit zu erreichen, ist der Glaube an den Schöpfer. Das heißt, wenn er den Glauben erreicht hat, ist er ein vollständiger Mensch.

Wir müssen diese Angelegenheit verstehen. Sie besteht darin, dass der Mensch sich mit der Korrektur der Schöpfung befassen muss, denn der Mensch wurde mit der Eigenschaft erschaffen, für sich selbst empfangen zu wollen, was der Form des Schöpfers entgegengesetzt ist, denn der Schöpfer ist der Geber und durch die Ungleichheit der Form wurde der Mensch vom Schöpfer getrennt. Wie soll ihm also der Glaube helfen, wenn er immer noch vom Schöpfer getrennt ist? Und warum heißt es: „Habakuk kam und richtete sie darauf aus: ‚Und ein Gerechter lebt in seinem Glauben'“? Das bedeutet, dass er, wenn er Glauben hat, die Vollkommenheit hat.

Die Antwort ist, dass wir wissen müssen, dass dies eine wichtige Angelegenheit ist, die viel Aufmerksamkeit erfordert, damit wir dies als das Tor akzeptieren können, durch das der Mensch mit vollständigem Glauben belohnt werden kann. Andernfalls wird er nur einen teilweisen Glauben haben. In der „Einleitung zum Studium der Zehn Sefirot“ (Punkt 14) heißt es: „Vielmehr ist es ein teilweiser Glaube. So nimmt man sich aus dem Maß seines Glaubens an den Schöpfer nur eine Stunde am Tag heraus, um Tora und Arbeit zu praktizieren. …Der Dritte vernachlässigt nicht einen einzigen Moment. …So ist nur der Glaube des Letzteren ganz.“ Damit ein Mensch mit vollständigem Glauben belohnt wird, muss er zuerst aus der Selbstliebe heraustreten, sonst kann ihm kein vollständiger Glaube zuteil werden. Andernfalls wird ihm von oben nicht die Möglichkeit gegeben, vollständigen Glauben zu erhalten.

Dies ist jedoch zum Nutzen des Menschen. Es ist so, wie es im Sohar geschrieben steht („Einführung in das Buch Sohar“ [mit dem Sulam (Leiter)-Kommentar], Punkt 138): „Es ist ein Gesetz, dass das Geschöpf kein offenbares Übel vom Schöpfer empfangen kann, denn das wäre ein Makel in der Herrlichkeit des Schöpfers, dass das Geschöpf Ihn als Übeltäter wahrnimmt, da es dem vollkommenen Handelnden nicht angemessen ist. Wenn sich ein Mensch also schlecht fühlt, leugnet er damit die Führung des Schöpfers, und der Handelnde wird vor ihm verhüllt.“

Deshalb kann ein Mensch, bevor er die Freude und den Genuss vom Schöpfer empfangen kann, keinen Glauben erlangen. Die Bedingung, die erfüllt sein muss, um die Wonne und den Genuss zu erhalten, sind Gefäße des Gebens. In den Gefäßen des Empfangens gab es die Korrektur, sie nicht zu benutzen, denn durch sie entfernt man sich vom Schöpfer, weil sie nicht die gleiche Form haben. Daraus folgt, dass der Mensch vor dem Glauben mit der Korrektur der Kelim [Gefäße] belohnt werden muss, die „Korrektur der Schöpfung“ genannt wird.

Es ist so, wie Baal HaSulam dort schrieb: „Wisse, dass dies der ganze Unterschied zwischen dieser Welt vor der Korrektur und dem Ende der Korrektur ist. Vor dem Ende der Korrektur wird Malchut ‚der Baum des Guten und des Bösen‘ genannt, denn Malchut ist die Führung des Schöpfers in dieser Welt. Solange die Empfänger nicht vollendet sind, damit sie Sein ganzes Wohlwollen empfangen können, das er zu unseren Gunsten im Schöpfungsgedanke vorgesehen hatte (das heißt, solange unsere Gefäße des Empfangens nicht korrigiert wurden, damit sie arbeiten, um zu geben, kann er uns die Freude und den Genuss nicht geben, weil alles an die Klipot [unreinen Kräfte] gehen wird), muss die Führung in Form von Gut und Böse und Belohnung und Strafe erfolgen. Das liegt daran, dass unsere Gefäße des Empfangens immer noch mit egoistischem Empfangen beschmutzt sind, das in seiner Eigenschaft sehr einschränkend ist und uns auch vom Schöpfer trennt. So fehlt uns der vollständige Nutzen, den er für uns vorgesehen hat.“

Wir sehen also, dass dieses Element, der Glaube, tatsächlich das Wichtigste ist. Wir haben gefragt: „Wie kann man sagen, dass der Glaube die Vollkommenheit ist, wenn wir doch auch die Korrektur der Schöpfung brauchen, die ‘Gefäße des Gebens erlangen’ heißt?“ Andernfalls kann die Fülle wegen der Ungleichheit der Form nicht zu den Unteren kommen. Die Antwort lautet, dass wir im Allgemeinen das Einhalten von Tora und Mizwot befolgen müssen, um Gefäße des Gebens zu erhalten. Es ist so, wie unsere Weisen sagten: „Ich habe den bösen Trieb erschaffen; Ich habe die Tora als Gewürz erschaffen, denn das Licht in ihr korrigiert ihn.“

Daraus folgt, dass die erste Unterscheidung in der Ordnung der Arbeit darin besteht, das Böse zu korrigieren, was als „Wille, für sich selbst zu empfangen“ bezeichnet wird, was bedeutet, dass er die Kraft haben wird, alles zu nutzen, um zu geben. Wir sollten hier jedoch unterscheiden, dass wir Tora und Mizwot brauchen, um zu erkennen, dass der Wille zu empfangen „böse“ genannt wird. Wie kann ein Mensch korrigiert werden, bevor er erkennt, dass der Empfänger als „böse“ bezeichnet wird? Wie wir schon in früheren Aufsätzen gesagt haben, sagten unsere Weisen: „Warum heißt die Tora Tushia [Tatkraft/Kraftquelle]? Weil sie die Kraft des Menschen Mateshet [erschöpft].“ Wir fragten nach, aber sie sagten: „Wenn sein Kopf schmerzt, soll er sich mit der Tora beschäftigen. Wenn ihm der Bauch weh tut, soll er sich mit der Tora beschäftigen, denn es wurde gesagt: ‚Es ist eine Heilung für sein ganzes Fleisch'“ (Iruvin 54).

Nach dem, was Baal HaSulam sagte, wird die Tora als „Trank“ bezeichnet. Das heißt, manchmal ist sie ein Trank des Lebens und manchmal ist sie ein Trank des Todes. Er sagte, dass ein medizinischer Trank diejenigen heilt, die krank sind. Aber wenn ein gesunder Mensch medizinische Tränke einnimmt, wird er krank. Das heißt, wenn die Tora zu jemandem kommt, der ein Bedürfnis hat, kann sie ihn heilen. Dementsprechend sollten wir interpretieren, dass ein Mensch erst Tora lernen muss, um zu erkennen, dass er krank ist.

Deshalb sagte man, dass die Tora die Kraft eines Menschen erschöpft. Das heißt, durch die Tora kann er erkennen, dass der „Mensch“ in ihm schwach ist und keine Kraft hat, sich zu überwinden. Zu diesem Zeitpunkt erkennt er, dass er spirituell krank ist. Durch die Tora kommt er zur Erkenntnis des Bösen, wie der Sohar über den Vers „Oder mache ihm seine Sünde bekannt“ sagt, was bedeutet, dass die Tora ihn darauf hinweist, dass er gesündigt hat.

Wenn die Tora ihm diese Nachricht nicht überbringt, kann der Mensch nicht wissen oder fühlen, dass das Empfangen für ihn „böse“ ist, weil es einen Unterschied der Form zwischen ihm und dem Schöpfer gibt. Das Wissen, dass die Ungleichheit der Form zur Trennung führt, muss von oben, durch die Tora, kommen. Daher sollten wir sagen, dass die Reihenfolge lautet: 

1.) er befolgt die Tora und die Mizwot, um das Böse zu erkennen, und 

2.) er befolgt die Tora und die Mizwot, weil „das Licht darin ihn korrigiert.“ Dies ist die Zeit, in der er Kraft von oben empfängt, das „Verlangen zu geben“ genannt wird, was als Gleichwertigkeit der Form gilt. 

3.) Der Glaube, das ist die Bedeutung von „Habakuk kam und richtete sie aus: ‚Ein Gerechter lebt in seinem Glauben.'“ Daraus folgt, dass alles, was wir in der Tora und in den Mizwot im Allgemeinen tun, darauf abzielt, dieses Element zu erreichen, nämlich seinen Glauben. Zu diesem Zeitpunkt kann er den vollständigen Glauben empfangen. Daraus folgt, dass all seine Arbeit nur dem Zweck dient, dies zu erreichen.

Vor diesen drei oben genannten Unterscheidungen gibt es jedoch eine Unterscheidung, die für ganz Israel gilt. Dies ist die erste Unterscheidung, mit der die Erziehung eines Menschen in Tora und Mizwot beginnt: Die ganze Welt muss wissen, wozu sie das Einhalten von Tora und Mizwot befolgen soll – um Belohnung zu empfangen. Und wenn sie sie nicht befolgen, werden sie bestraft. Das ist die übliche Reihenfolge, wie Maimonides sagt: „Wenn man Kinder, Frauen und ungebildete Menschen unterrichtet, lehrt man sie, nur aus Ehrfurcht zu arbeiten, um Belohnung zu empfangen. Bis sie Wissen und viel Weisheit erlangen, wird ihnen dieses Geheimnis nach und nach beigebracht“ (Maimonides, Hilchot Teshuva, Kapitel 10).

Daraus folgt, dass die Reihenfolge der Arbeit darin besteht, dass 1.) ganz Israel gelehrt wird, das Einhalten von Tora und Mizwot mit all seinen Einzelheiten und Feinheiten mit der Absicht der Selbstliebe zu befolgen. Sie dürfen nicht gelehrt werden, dass sie liShma [um ihretwillen] arbeiten müssen, das heißt, um zu geben. Vielmehr sollen sie nur arbeiten und sich anstrengen, um zu ihrem eigenen Nutzen zu empfangen.

Wir sollten wissen, dass Arbeit aus Eigenliebe bedeutet, durch das Einhalten von Tora und Mizwot mit der nächsten Welt belohnt zu werden. Wenn der Mensch wahre Energie hat, um für den eigenen Vorteil zu arbeiten, ist er zu allem bereit. Das heißt, wenn er energisch ist und mit der nächsten Welt belohnt werden will, wird er bereit sein, eine Arbeit zu tun, die über dem Verstand liegt und die der Verstand eines Menschen nicht verstehen kann. Es ist so, wie geschrieben steht (Deuteronomium 12:30): „Hüte dich, frage nicht nach ihren Göttern und sage: ‚Wie dienen diese Völker ihren Göttern, damit auch ich es tue?‘ Das sollst du nicht tun, denn sie verbrennen sogar ihre Söhne und Töchter im Feuer für ihre Götter.“

RASHI gibt die Auslegung unserer Weisen wider: „Einschließlich ihrer Väter und Mütter. Rabbi Akiva sagte: ‘Ich sah einen Fremden, der seinen Vater vor seinen Hund band und ihn aß.’ Der Autor des Buches Siftei Chachamim interpretiert: ‚Er meint damit den Götzendienst. ‚Er aß ihn‘ bedeutet, dass er ihn im Feuer verbrannte.’“

Wir müssen jedoch wissen, dass es unter den Menschen, die bereit sind, für ihr eigenes Wohl zu arbeiten und die härteste Arbeit zu verrichten, wenn sie glauben, dass ihnen das Jenseits garantiert wird, auch solche gibt, die bereit sind ihre Söhne und Töchter und ihre Eltern zu verbrennen, weil sie sich noch im Kli [Gefäß] der Eigenliebe befinden. Daraus folgt, dass dies immer noch nicht als „über dem Verstand“ angesehen wird. Mit anderen Worten: Wir können verstehen, dass es in der Natur liegt, dass der Mensch bereit ist, alles für den Willen zu tun, den er für sich selbst empfängt.

Wir sehen auch, dass während der Zerstörung des Tempels geschrieben steht (Klagelieder 4:10): „Barmherzige Frauen kochten ihre eigenen Kinder; sie wurden ihnen zur Nahrung.“ Der Heilige Alsheich interpretiert „Nahrung für sie“ so, dass „nur sie selbst das Fleisch ihrer Kinder aßen. Das ist die Bedeutung von ‚für sie‘, nur die Mütter aßen allein und teilten es nicht mit ihren übrigen Kindern, obwohl auch sie hungrig waren.“

Das zeigt uns, was ein Mensch aus Eigenliebe tun kann, wenn es keine Kedusha [Heiligkeit] gibt, sondern der Ruin der Kedusha, und einzig der Wille, für sich selbst zu empfangen, herrscht: „Barmherzige Frauen haben ihre eigenen Kinder gekocht.“

Wir haben dafür zwei Beispiele: 1.) Für den Willen, als Gegenleistung für das Verbrennen von Kindern und Eltern die nächste Welt zu empfangen, oder um diese Welt zu erhalten, wofür „Barmherzige Frauen ihre eigenen Kinder gekocht haben.“ Daraus folgt, dass ein Mensch alles tun kann, um den Willen zum Empfangen zu befriedigen – also die Natur, in die der Mensch geboren wird.

Aber wenn man anfängt, auf dem Weg des Individuums zu arbeiten, also mit Dwekut an den Schöpfer belohnt zu werden, d.h. wenn wir aus der Selbstliebe herauskommen müssen, kann ein Mensch nicht einmal die kleinste Arbeit tun. Das heißt, wenn einem Menschen gesagt wird: „Tu dasselbe, was du tust, aber setze darüber die Absicht, dem Schöpfer ohne Gegenleistung zu geben. Das ist sehr schwer zu tun, weil es gegen die Natur ist, genannt ‘Wille, für sich selbst zu empfangen’.“

Das heißt, dieselbe Arbeit, also dieselbe praktische Arbeit, die ein Mensch verrichtet, ohne irgendeine Anstrengung hinzuzufügen, sondern einfach mit der Absicht, dies um des Schöpfers willen zu tun, lässt ihn kraftlos zurück. Es kommt ihm vor, als ob ein hoher Berg vor ihm steht und er den Berg kein bisschen bewegen kann. Er fühlt sich, als wäre seine ganze Welt in Trümmern, und das alles nur, weil es gegen unsere Natur ist.

Wenn ein Mensch in diesem Zustand die Wahrheit erreichen und die Arbeit des Einzelnen tun will, wird ihm von oben mitgeteilt, dass er sich in einem Zustand der Niedrigkeit befindet, da er sieht, dass er nichts um des Schöpfers willen tun kann. Dieser Zustand wird „Erkennen des Bösen“ genannt. Dieser Zustand wird „der erste Zustand in der Arbeit des Individuums“ genannt, der die Anerkennung des Bösen ist.

Danach beginnt Phase zwei, in der er das Einhalten von Tora und Mizwot befolgen muss, damit das darin enthaltene Licht ihn korrigiert, denn durch das Licht wird er Gefäße des Gebens empfangen, d.h. er wird die Leidenschaft haben, dem Schöpfer zu geben, und sich daran erfreuen.

Danach kommt der Zustand drei, welcher der vollständige Glaube ist, wie oben gesagt wurde: „Habakuk kam und richtete sie aus: ‚Und ein Gerechter lebt in seinem Glauben.'“ Das ist das Element [auch „individuell“], das ein Mensch erreichen muss. Wenn er Glauben hat, wird er mit der Freude und dem Genuss an Seiner Vorsehung belohnt, als Der Gute, der Gutes tut.

Wir könnten nach dem fragen, was im Sulam [Leiterkommentar zum Sohar] geschrieben steht: „Es ist ein Gesetz, dass das Geschöpf kein offenbares Übel vom Schöpfer empfangen kann, denn es ist ein Makel in der Herrlichkeit des Schöpfers, dass das Geschöpf Ihn als Übeltäter wahrnimmt. Wenn man sich schlecht fühlt, wird der Handelnde daher vor ihm verhüllt.“ Warum sollte es dem Schöpfer etwas ausmachen, wenn ein Mensch ihn als Übeltäter wahrnimmt? Will der Schöpfer von den erschaffenen Wesen Respekt, damit sie ihn um des Schöpfers willen respektieren? Er braucht keine Dinge, die Fleisch und Blut betreffen.

Vielmehr ist das um des Menschen willen. Der Makel, von dem wir im Spirituellen sprechen, wie der Makel, den er bei der Kedusha verursacht, ist die Sitra Achra [andere Seite] an der Wurzel der Seele eines Menschen, der den Makel oben verursacht hat. Das heißt, wir müssen glauben, dass der Name des Schöpfers Der Gute ist, der Gutes tut.

Daraus folgt, dass ein Mensch, der sich in einem schlechten Zustand fühlt, die Vorsehung nicht rechtfertigen und sagen kann, dass der Schöpfer sich ihm gegenüber als Der Gute, der Gutes tut, verhält. Daraus folgt, dass ein Mensch den Makel empfängt, den er im Heiligen Namen verursacht hat, der Der Gute ist, der Gutes tut. Und wenn ein Mensch Gutes von oben empfängt, ist er glücklich und kann von ganzem Herzen sagen: „Gesegnet sei der, der gesagt hat: ‚Es werde die Welt.'“

Aber wenn ein Mensch sich schlecht fühlt, kann er nicht sagen: „Gesegnet sei der, der gesagt hat: ‚Es werde die Welt.'“ Stattdessen sagt der Mensch, was Hiob sagte (Hiob 3): „Und Hiob antwortete und sprach: ‚Der Tag, an dem ich geboren bin, soll vergehen, und die Nacht, die gesagt hat: ‚Ein Knabe ist gezeugt.‘ Dieser Tag soll Finsternis sein.'“ Aus diesem Grund handelt es sich hier um eine Korrektur, denn wenn ein Mensch zu diesem Zeitpunkt nicht glaubt, dass der Schöpfer ihm all das Übel zugefügt hat, verleumdet er den Schöpfer nicht.

In der körperlichen Realität sehen wir manchmal einen Menschen, dessen Sohn für einen Lohn arbeitet, der nicht ausreicht, um ihn zu ernähren. Als er anfing zu arbeiten, war er noch Junggeselle, und das Gehalt war damals gut. Aber jetzt kann er von diesem Gehalt nicht mehr leben. Der Vater spricht zu seinem Sohn: „Da du siehst, dass der Arbeitgeber dir keine Gehaltserhöhung gibt, solltest du dir einen besser bezahlten Arbeitsplatz suchen.“ Aber der Sohn antwortet: „Ich habe mich schon an den Arbeitgeber und die Kollegen gewöhnt; ich kann diesen Ort nicht verlassen.“

Was macht der Vater? Er geht zum Arbeitgeber und erzählt ihm von der Situation mit seinem Sohn. Der Arbeitgeber antwortet, dass er ihm keine Gehaltserhöhung geben kann, aber er kann ihn dorthin schicken, wo er besser bezahlt wird. Daraufhin bittet der Vater ihn: „Sagen Sie meinem Sohn, dass Sie keine Arbeit für ihn haben, also wird er woanders hingehen. Ich habe mehrmals mit ihm darüber gesprochen, dass er seinen schlecht bezahlten Arbeitsplatz aufgeben und dorthin gehen soll, wo er besser bezahlt wird, aber ich will dir die Wahrheit sagen: Er hat mir gesagt, dass er dich und seine Kollegen mag und deshalb nicht von hier weg will.

Deshalb wird er keine andere Wahl haben, als woanders hinzugehen, wenn du ihn feuerst. Aber ich bitte dich um einen Gefallen – ihm nicht zu sagen, dass ich hier war und dich gebeten habe, ihn nicht für dich arbeiten zu lassen. Sonst wird er sagen, dass er einen Vater hat, der grausam zu seinem Sohn ist. Das heißt, er kann nicht verstehen, dass es zu seinem Besten ist, wenn er prüft, dass er gekündigt wird. Das heißt, wenn er von seinem Arbeitgeber hört, dass ich darum gebeten habe, dass er gekündigt wird, was wird er dann sagen: ‘Möge der Ewige meinen Vater segnen, der nur um meinetwillen so hart prüft’? Es besteht kein Zweifel, er wird sehr wütend auf seinen Vater sein.“

So ist es auch in der Spiritualität: Der Schöpfer schickt einen Menschen in einen Zustand des Abstiegs. Das heißt, in einer Situation, in der er Unterhalt empfing, obwohl sein Vater verstand, dass es nicht genug Unterhalt war und er mehr verdienen könnte, hat der Sohn das nicht verstanden. Aus diesem Grund schickt ihm der Schöpfer einen Abstieg, der mit einer Entlassung aus der Arbeit gleichzusetzen ist. Zu diesem Zeitpunkt ist er wütend auf den Schöpfer, weil er weiß, dass er sich vorher in einem spirituellen Aufstieg befand, aber der Schöpfer hat ihn hinausgeworfen, also ist er natürlich wütend auf den Schöpfer. Dies wird als „Wer an der Shechina [Gegenwart Gottes] zweifelt, dessen Strafe ist sehr schwer.“ Deshalb hat er bei einer Korrektur, dass er den Übeltäter nicht findet, niemanden, auf den er wütend sein kann. Daraus folgt, dass es zu seinem Besten ist, nicht zu wissen, wer derjenige ist, der all diese Dinge tut.

Er sagte dort: „Wer sich anstrengt, sich nicht vom Glauben an Ihn zu trennen, wird belohnt, auch wenn er einen schlechten Beigeschmack in der Vorsehung schmeckt. Wenn er sich nicht anstrengt, wird er bestraft, weil er sich vom Glauben an Ihn getrennt hat. Obwohl also Er allein alle Taten vollbracht hat, vollbringt und vollbringen wird, bleibt dies denen, die sich gut und schlecht fühlen, verborgen.“

Wir sehen, dass jemand, der sich anstrengen und sagen kann, dass der Schöpfer ihm das Schlechte schickt und es zu seinem Besten ist, in dem Maße im Glauben bleibt, in dem er sagen kann, dass der Schöpfer ihm den Zustand, in dem er sich befindet, zu seinem eigenen Nutzen geschickt hat. Das wird nicht als „Schaden zufügen“ angesehen. Er bleibt also im Glauben.

Wenn er dagegen nicht sagen kann, dass der Schöpfer ihm diesen Zustand zu seinem Nutzen geschickt hat, sondern dass Er ihm schadet, nennt man diesen Zustand, dass der Schöpfer Schaden anrichtet. Aus diesem Grund muss er den Handelnden vor ihm verbergen. Das gilt als Verlust des Glaubens und wird als Strafe angesehen.

Daraus folgt, dass der Mensch ohne die Auf- und Abstiege nicht in der Lage wäre, zu spüren, dass er mangelhaft ist. Das heißt, er hätte nicht das Gefühl, dass er die Barmherzigkeit des Himmels braucht, und dass es nicht in der Macht des Menschen liegt, aus der Selbstliebe aufzusteigen und seinen Wunsch zu erfüllen, einzig seinem Schöpfer Zufriedenheit zu bringen. Vielmehr kann all seine Arbeit nur um seiner Selbst willen sein, und zum eigenen Nutzen hat er die Kraft, Dinge zu tun, die sich ein Mensch nicht vorstellen kann. Oder wie zur Zeit der Zerstörung des Tempels, als barmherzige Frauen ihre eigenen Kinder kochten, während sie ihren Göttern dienten und ihre Söhne und Töchter verbrannten.

 

Aber für den Schöpfer zu arbeiten, d.h. keine Gegenleistung für seine Arbeit zu wollen, und sei es auch nur mit der Absicht, über die Handlungen des Empfangens hinauszugehen, ist für den Menschen nicht möglich.Das heißt, wenn jemand um des Schöpfers willen essen will und nicht um seinetwillen, obwohl es sich bei der Handlung um das Empfangen von Genuss handelt, liegt es nicht in seiner Hand, was er beabsichtigen soll. Hier kann nur der Schöpfer helfen. Das ist der Unterschied zwischen der allgemeinen Arbeit, die also die Allgemeinheit betrifft, und der Arbeit des Einzelnen.

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