1990/08 Was bedeutet in der Arbeit, dass Esau ein „Mann des Feldes“ genannt wurde?
Der Heilige Sohar sagt (Toldot, Punkt 75): „Hier steht geschrieben: ‚Ein kundiger Jäger, ein Mann des Feldes‘, und dort (über Nimrod) steht geschrieben: ‚Er war ein mächtiger Jäger vor dem Ewigen.‘ Das bedeutet, dass er die Gedanken der Menschen einfing und sie dazu verleitete, sich gegen den Schöpfer aufzulehnen. So bedeutet hier „ein Mann des Feldes“, dass er Menschen ausraubt und tötet. Esau sagte, er sei auf dem Feld, um zu beten, wie Isaak, wie geschrieben steht: ‚Und Isaak ging hinaus, um auf dem Feld zu beten‘, und Esau jagte und betrog Isaak.“
Wir sollten verstehen, was die beiden Dinge sind, die über Esau geschrieben werden, d.h. was der Unterschied zwischen „einem kundigen Jäger“ und „einem Mann des Feldes“ in der Arbeit ist. Wir sollten auch verstehen, warum der Sohar dort sagt: „ein Mann des Feldes, denn sein Los ist nicht an einem bewohnten Ort, sondern an einem verlassenen Ort, in der Wüste, auf dem Feld. Deshalb wird er ‚Mann des Feldes‘ genannt.“ Aber auch Noah wurde „Mann der Erde“ genannt, wie geschrieben steht: „Und Noah, der Mann der Erde, begann.“ Ebenso steht über Isaak geschrieben: „Und Isaak ging hinaus, um auf dem Feld zu beten“, und es steht auch geschrieben, dass Isaak über Jakob sagte, was geschrieben steht: „Und er sagte: ‚Siehe, der Duft meines Sohnes ist wie der Duft des Feldes, das der Ewige gesegnet hat.'“ Woher kommt also die Auslegung, dass „Mann des Feldes“ bei Esau bedeutet, Menschen zu berauben und zu töten? Wir sollten das in der spirituellen Arbeit auslegen.
Es steht geschrieben: „Was Gott erschaffen hat, zu tun.“ Das heißt, der Schöpfer hat die Welt mit der Absicht erschaffen, seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Zu diesem Zweck erschuf er etwas Neues – das „Verlangen, Freude und Genuss zu empfangen“. Wie wir gelernt haben, richtet sich der Genuss der Freude und des Vergnügens, welche Er geben will, nach dem Bedarf und der Sehnsucht nach der Sache, denn die Sehnsucht bestimmt das Maß des Vergnügens, das man aus der Angelegenheit ziehen kann.
Zuerst kam also der Wille zu empfangen als “Etwas aus Nichts” [Jesh mi Ajn]. Dies wird als „was Gott erschaffen hat“ bezeichnet. „Zu tun“ ist die Korrektur der Schöpfung, denn dadurch besteht ein Unterschied zwischen dem Gebenden und dem Empfangenden. Deshalb gibt es hier das Konzept des Brotes der Scham [Nahama D’Kisufa], also ein Aspekt der Scham. Deshalb wurde uns ermöglicht, die Absicht zu geben zu entwickeln – also trotz des großen Verlangens, Freude und Genuss zu empfangen, nichts zu empfangen. Doch um nicht in einem Zustand der Scham zu sein, wurde den Geschöpfen Arbeit gegeben.
Diese Arbeit wird deshalb „Arbeit“ genannt, weil sie gegen die Natur ist, die der Schöpfer erschaffen hat. Der Zweck der Schöpfung ist es, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, was bedeutet, dass alles, was mit dem Empfangen durch den Menschen zu tun hat, dass er also ein Verlangen hat, zu empfangen, vom Schöpfer kommt, der diese Natur geschaffen hat. Umgekehrt schreiben wir den Geschöpfen zu, dass sie die Freude und den Genuss, die der Schöpfer geben will, nicht empfangen. Aus diesem Grund wird diese Korrektur, das Gute und den Genuss nicht zu empfangen – außer unter der Bedingung, dass wir die Absicht haben zu geben –, als „Tun“ bezeichnet, also was den Geschöpfe zu tun auferlegt ist, obwohl es gegen ihre Natur ist.
Dieses Verlangen zu empfangen wird als Malchut bezeichnet, denn bekanntlich heißt das Kli [Gefäß], das die Lichter empfängt, Malchut. Wie wir lernen, lag auf dieser Malchut ein Zimzum [Einschränkung] und eine Verhüllung, und Malchut blieb in Bezug auf den Willen, für sich selbst zu empfangen, ohne Licht. Erst wenn wir in der Lage sind, auf sie die Absicht zu geben zu legen, fallen der Zimzum [Einschränkung] und die Verhüllung weg und sie kann Fülle empfangen. Andernfalls wird Malchut als „leerer Raum“ ohne Licht bezeichnet. Daraus folgt, dass danach zwei Systeme entstanden, wie in „Gott hat das eine dem anderen gegenübergestellt“. Mit anderen Worten: So wie es ABYA (Azilut, Bria, Yezira, Assija) der Kedusha [Heiligkeit] gibt, gibt es ihr gegenüber ABYA de Tuma’a [Unreinheit].
Malchut hat mehrere Namen: „Land“, „Erde“, „Meer“ und „Staub“, je nachdem, was sie empfängt. In dieser Malchut, die „Erde“ genannt wird, entstand der Mensch, wie geschrieben steht: „Und Gott, der Ewige, bildete den Menschen, Staub von der Erde.“ Dies ist Malchut, wie geschrieben steht: „Alles war aus Staub.“ Im Sohar (Tzav, Punkt 173) heißt es: „Alles war aus dem Staub, sogar der Sonnenkreis.“ Das bedeutet, dass alles, worüber wir sprechen, nur von den Lichtern spricht, die in Kelim [Gefäße] eingekleidet sind, denn es gibt bekanntlich kein Licht ohne Kli. Und alle Kelim breiten sich von Malchut aus, welche der Wille zu empfangen ist.
Das bedeutet, dass wir nur von Malchut sprechen, die der Wille zu empfangen ist, der sich entweder in der Kedusha [Heiligkeit] oder in der Klipa [Hülle/Schale] befindet. Der einzige Unterschied liegt darin, dass die Kedusha den Willen zum Empfangen nicht benutzt, es sei denn, sie kann ihm eine Absicht um des Gebens willen auferlegen. Andernfalls schränkt sie sich selbst ein, um den Willen zu empfangen nicht zu nutzen. Umgekehrt will die Klipa (Schale, die das spirituelle Licht umhüllt und verdeckt) den Willen zum Empfangen nutzen, um zu empfangen. Wenn also gesagt wird, dass ein Mensch Gefäße des Gebens benutzt, bedeutet das nicht, dass die Gefäße des Gebens etwas tun, denn in dem Willen zu empfangen gibt es keine Gefäße des Gebens, da die gesamte Schöpfung nur als ein Verlangen zu empfangen angesehen wird, da wir bekanntlich außer dem Willen zu empfangen alles dem Schöpfer zuschreiben.
Die Schöpfung wird als „Etwas aus Nichts“ [Jesh mi Ajn] bezeichnet, und das bezieht sich speziell auf den Mangel, den der Schöpfer erschaffen hat. Wenn wir jedoch sagen, dass ein Mensch das Verlangen zu geben benutzt, bedeutet das, dass der Wille zu empfangen nicht seine eigene Eigenschaft benutzt, sondern den Willen des Schöpfers, dessen Wunsch es ist, einzig und alleine zu geben und nichts zu empfangen.
Nach dem oben Gesagten können wir die Bedeutung des „Feldes“ verstehen bzw. was über Esau gesagt wurde, der „ein Mann des Feldes“ genannt wird. Wir sehen, dass auch Isaak auf das Feld ging, und es steht auch über Jakob geschrieben, dass Isaak sagte: „Siehe, der Duft meines Sohnes ist wie der Duft des Feldes, das der Ewige gesegnet hat.“ Wie oben beschrieben, bedeutet ein „Feld“ Malchut, das ist der Wille zu empfangen, und dazu gehört der Aspekt der Wahl, ob man ihn um des Gebens willen korrigiert, was Kedusha [Heiligkeit] genannt wird. Und darüber sprach Isaak: „Wie das Feld, das der Ewige gesegnet hat.“
Wenn wir ihn aber in der Arbeit nicht um des Gebens willen korrigieren, sondern handeln, um zu empfangen, wird dies „ein Mann des Feldes“ genannt, was eine Klipa ist, wie gesagt wurde, „ein Mann des Feldes, um Menschen auszurauben und zu töten“. Und das war bei Esau der Fall. Aber über Isaak steht geschrieben: „Und Isaak ging hinaus, um auf dem Feld zu beten.“ Er ging, um das Feld, das Malchut ist, zu korrigieren, damit aus der Eigenschaft des Verlangens zu empfangen ein Verlangen um des Gebens willen wird. Das wird „die Korrektur der Welt mit dem Reich Shadais“ genannt. Der Name Shadai [der einer der Namen Gottes ist] bedeutet bekanntlich Jessod, und Jessod heißt Jessod Zadik [Gerechter], der der Gebende ist. Die Absicht ist, Malchut, die Empfängerin, zu korrigieren, damit sie wie die Eigenschaft Jessod wird, also mit der Ausrichtung auf das Geben. Das ist die Bedeutung von „Isaak ging hinaus, um auf dem Feld zu beten“.
So steht es auch über Jakob geschrieben, dass er sagte: „Siehe, der Duft meines Sohnes ist wie der Duft des Feldes, das der Ewige gesegnet hat.“ Mit anderen Worten: Isaak sah, dass Jakob Malchut korrigierte, so dass bereits der Segen des Schöpfers auf dem Feld ruht, das der Aspekt von Malchut ist.
Wir sollten jedoch verstehen, warum der Heilige Sohar in Bezug auf Esau das Feld negativ bewertet. Es ist so, weil geschrieben steht: „ein kundiger Jäger“, und dann steht geschrieben: „ein Mann des Feldes“. Und es erklärt über Nimrod – „ein kundiger Jäger“ –, dass Nimrod „ein mächtiger Jäger vor dem Ewigen“ war. Der Sohar interpretiert, dass dies bedeutet, dass „er die Meinungen der Menschen jagte und sie dazu verleitete, sich gegen den Schöpfer aufzulehnen.“
Wir sollten den Unterschied zwischen einem kundigen Jäger und einem Mann des Feldes verstehen. Nach dem, was wir lernen, gibt es einen Unterschied zwischen dem Gehirn (Moach) und dem Herzen (Lev). Das “Gehirn”, erklärt Baal HaSulam, bezieht sich auf den Glauben über dem Verstand. Das “Herz” meint das Verlangen im Herzen, das nur zum eigenen Vorteil arbeitet. Zum eigenen Vorteil zu arbeiten bedeutet, dass ein Mensch bereit ist, jede Arbeit in der Welt zu tun, solange er einen Nutzen daraus zieht, also eine Gegenleistung für seine Anstrengung erhält. Wenn es also heißt „ein kundiger Jäger“ oder „ein Mann des Feldes“, sind das zwei Dinge, die in der Arbeit „Gehirn“ und „Herz“ genannt werden.
Dadurch verstehen wir, wenn die Schrift über Esau sagt, dass er “ein kundiger Jäger” war. Und wir von Nimrod lernen, was Jagen bedeutet, nämlich dass er die Meinungen der Menschen jagte und sie dazu verleitete, sich gegen den Schöpfer aufzulehnen. Er befleckte also den Aspekt des “Gehirns“ bzw. den Aspekt des Glaubens. Daher wissen wir, wie wir „ein Mann des Feldes“ interpretieren können. Es bedeutet, dass er nicht nur den Verstand, sondern auch das Herz befleckte. Deshalb interpretieren wir „ein Mann des Feldes“ als Eigenliebe, d.h. sein Feld bestand darin, Menschen auszurauben und sie zu töten. Er sollte das Gute für das Feld wählen, damit dort Segen herrschen würde. Doch er tat das Gegenteil und breitete Tod und Zerstörung auf diesem Feld aus.
In der Arbeit sollten wir interpretieren, dass der Mensch mit einem Verlangen zu empfangen erschaffen wurde und dieses in Richtung Absicht um zu geben korrigieren muss. Das bedeutet, eine Wahl zu haben, also dass ein Mensch Tora und Mizwot [Gebote/gute Taten] befolgt, um zu geben und sie nicht zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen. Deshalb wurden Zimzum [Einschränkung] und eine Verhüllung gemacht, bei der ein Mensch die Arbeit in Form von Glauben über dem Verstand beginnen muss, da die Verhüllung innerhalb des Verstandes gesetzt wurde.
Hier beginnt die Arbeit im Aspekt der Wahl, was bedeutet, dass der Mensch die Last des Himmelreichs annehmen muss – „wie ein Ochse zur Last“. Mit anderen Worten: Obwohl der Körper zu keiner Handlung bereit ist, wenn er nicht sieht, was seine Arbeit bringt, muss der Mensch dennoch sehen, was er tut, das heißt, was mit seiner Arbeit gemacht wird, da er von Natur aus dazu erschaffen wurde. Er muss sehen, wer Freude an der Arbeit hat, die er ausführt.
Wenn sich ein Mensch deshalb mit Tora und Mizwot befasst, will er sehen, wer seine Arbeit empfängt. Er muss über dem Verstand glauben, dass der Schöpfer seine Arbeit empfängt, denn der Mensch sieht und spürt nicht, wer seine Arbeit empfängt, weil es eine Verhüllung und ein Verbergen zum Zweck der Korrektur gibt. Aber der Körper will nicht glauben.
Aus diesem Grund wurde uns diese Arbeit „wie ein Ochse zur Last“ gegeben. Wenn also der Ochse durch Zwang arbeitet und gezwungen ist, das zu tun, was sein Besitzer will, darf der Mensch den Körper nicht fragen, ob er die Last von Tora und Mizwot auf sich nehmen will. Vielmehr muss er ihn zwingen und den Weisen glauben, dass dies der Weg der Wahrheit ist.
Es gibt auch die Unterscheidung von „und wie ein Esel zur Last“, d.h. dies ist die Eigenschaft des Herzens. Mit anderen Worten: Ein Mensch soll nicht arbeiten, um eine Belohnung zu empfangen. Deshalb ist diese Arbeit eine Last für den Körper, wenn ihm gesagt wird, dass er ohne Belohnung arbeiten soll; und der Körper will diese Last, die der Mensch ihm aufbürden will, loswerden. Mit anderen Worten, der Körper versteht, dass er eine Last auch für eine zweifelhafte Belohnung für diese Arbeit tragen kann. Wenn ihm aber gesagt wird: „Arbeite und trage Lasten ohne jede Belohnung“, will er diese Arbeit sofort loswerden. Dann heißt es: „wie ein Esel zur Last“. Das heißt, ein Mensch muss in diese Richtung gehen, auch wenn der Körper damit nicht einverstanden ist.
Daraus folgt, dass die Anstrengung auf zwei Arten erfolgt:
1.) wie ein Ochse zur Bürde,
2.) wie ein Esel zur Last.
Wenn ein Mensch auf dem Weg Esaus wandelt, wird er „ein kundiger Jäger, ein Mann des Feldes“ genannt. Das heißt, ihm mangelt es an Glauben, er wird „ein kundiger Jäger“ genannt, wie Nimrod, wenn der Körper gegen den Glauben an den Schöpfer rebellieren will, was die Eigenschaft „Gehirn“ (Moach) verunstaltet. Außerdem ist er „ein Mann des Feldes“, das heißt, er raubt Menschen aus. Das bedeutet, dass er den Aspekt des „Menschen“ in ihm raubt und er ein Tier bleibt, das nur sich selbst und keine anderen kennt.
Es steht geschrieben: „ein Mann des Feldes, um Menschen auszurauben und zu töten.“ Das bedeutet, wenn er den „Menschen“ in sich raubt und in den Zustand eines „Tieres“ gerät, das nur das Verlangen hat, für sich selbst zu empfangen, dann befindet er sich in einem Zustand des „Die Frevler in ihrem Leben werden ‚tot‘ genannt“, denn sie sind vom Leben der Lebenden getrennt. Dies wird „Herz“ genannt. Baal HaSulam sagte, dass in Wahrheit die Eigenschaft des Herzens die wichtigste Eigenschaft des Menschen ist, was bedeutet, dass dies die Wurzel ist; dass er also nicht „glauben“ will, weil er mehr Genuss hat, wenn er sieht und fühlt. Er will sich deshalb nicht erniedrigen und mit geschlossenen Augen gehen und alles glauben, was unsere Weisen gesagt haben.
Doch die wichtigste Grundlage ist der Glaube an die Weisen, wie geschrieben steht (Shabbat 31): „Es gibt eine Geschichte über einen Nicht-Juden, der zu Shammai kam und sagte: ‚Wie viele Gesetze [Tora] habt ihr?‘ Er antwortete: ‚Zwei, die geschriebene Tora und die mündliche Tora.‘ Er sagte zu ihm: ‚Der geschriebenen Tora glaube ich, der mündlichen Tora nicht. Bekehre mich unter der Bedingung, dass du mich nur die schriftliche Tora lehrst.‘ Shammai wies ihn zurecht und schickte ihn fort. Er ging zu Hillel, der ihn sofort konvertierte. Am ersten Tag sagte er zu ihm: ‚Alef, Bet, Gimel, Dalet.‘ Am nächsten Tag kehrte Hillel die Buchstaben um. Der Nicht-Jude sagte: ‚Warum hast du gestern etwas anderes gesagt?‘ Er sagte zu ihm: ‚Vertraust du mir? Dann vertrau mir auch mit dem Mündlichen.'“ RASHI interpretiert „Vertraust du mir?“ als „Woher weißt du, dass dies Alef und dies Bet ist? Aber da ich dich gelehrt habe und du mir vertraust, vertraue mir auch bei der Mündlichkeit.“ Daran sehen wir, dass Hillel ihm sagte, dass es ohne den Glauben an die Weisen nichts gibt.
Der Glaube ist jedoch ein Argument des Verstandes. Das heißt, ein Mensch sagt: „Wenn ich nicht über dem Verstand glauben müsste, sondern alles innerhalb des Verstandes wäre, käme ich ohne Hindernisse voran.“ Aber Baal HaSulam sagte, dass in Wahrheit der Wille zu empfangen – dass ein Mensch wie ein Tier nur um seines eigenen willens arbeiten will – der Grund ist, warum er nicht glauben kann. Wenn ein Mensch behauptet, dass es ihm schwerfällt, über den Verstand hinauszugehen, kommt das von der Eigenliebe, die das Tier im Menschen ist. Das ist alles, was stört. Aus diesem Grund sind zwei Kräfte erforderlich, der Verstand und das Herz, wie geschrieben steht: „Wie ein Ochse zur Bürde und wie ein Esel zur Last.“
Wenn wir also das Feld korrigieren, also Malchut, welche „Wille, für sich selbst zu empfangen“ heißt, sei es im Verstand oder im Herzen, dann heißt es „das Feld, das der Ewige gesegnet hat“, wie es über Jakob heißt. Und so steht es auch über Isaak geschrieben: „Und Isaak ging hinaus, um auf dem Feld zu beten“, was die Korrektur von Malchut ist. Aber bei Esau, der „ein Mann des Feldes“ genannt wird, sieht es hinsichtlich der Handlung so aus, als würde er das Feld korrigieren. Doch in der Absicht, die „um des Gebens willen“ genannt wird, was die ganze Korrektur von Malchut ist, kann man sich täuschen, denn das ist etwas, das dem Herzen unterliegt, und es ist von außen nicht erkennbar, um es kritisch zu prüfen.
Anders verhält es sich mit Handlungen, die sich nach außen hin offenbaren; ein Mensch kann überprüfen, ob er sich selbst betrügt oder nicht. Deshalb interpretiert der Sohar: „Und Esau sagte, er sei auf dem Feld, um zu beten, wie Isaak“, so wie geschrieben steht: „Und Isaak ging hinaus, um auf dem Feld zu spazieren und zu jagen, und er täuschte Isaak.“ Das bedeutet, dass er auf das Feld ging, um zu beten, d.h. er betrat das Feld, um es zu korrigieren, wie Isaak, aber „er jagte“, wie Nimrod, der den Verstand der Menschen dazu verführte, sich gegen den Schöpfer aufzulehnen. Damit verführte Esau auch sich selbst, und von dort aus breitet sich auch der Raub aus, wie es heißt, „um Menschen zu berauben“.
Es ist, wie unsere Weisen über Adam haRishon sagten. Er war ein Dieb, weil er vom Baum der Erkenntnis aß, also von der einzigen Herrschaft, nämlich der Herrschaft des Schöpfers, nahm. Mit anderen Worten: Alles muss um des Schöpfers willen geschehen, und indem er vom Baum der Erkenntnis aß, fiel er in seine eigene Herrschaft, das heißt, er wollte alles für seinen eigenen Nutzen empfangen.
Ähnlich verhält es sich mit Esau, der das Feld betrat, was bedeutet, dass er Malchut korrigieren wollte. Äußerlich zeigte er nicht, dass er nicht um des Gebens willen arbeitete. Äußerlich, wie geschrieben steht, ging er hinein, um zu beten, wie Isaak, d.h. um das Feld zu korrigieren, welche Malchut ist.
Doch er täuschte sich selbst, d.h. seine Absicht, die eigentlich für die Herrschaft um des Schöpfers willen hätte sein sollen, war stattdessen „um die Menschen zu berauben“. Das heißt, so wie Adam haRishon gestohlen hat und ein Dieb war, hat Esau alles um seines eigenen Willens getan. Das nennt man „Menschen ausrauben“.
Deshalb muss der Mensch, der mit der heiligen Arbeit alles in Kedusha [Heiligkeit] zu verwandeln beginnt, deshalb auf die Äußerlichkeiten aufpassen, damit er sich beim Ausführen der Handlungen nicht selbst betrügt, was die Arbeit in Lo liShma [nicht um Ihretwillen] ist. Er muss seinem Körper sagen: „Ich befasse mich mit Tora und Mizwot Lo liShma, und dadurch will ich zur Ausrichtung liShma [um Ihretwillen] kommen.“ Er glaubt an die Worte unserer Weisen: „Man sollte sich immer mit Tora und Mizwot im Aspekt von Lo Lishma befassen, und von Lo liShma will ich zu Lishma kommen. Er glaubt fest an die Weisen, die so sagten: „Das Licht in ihr korrigiert ihn“, und er wird damit belohnt werden.
EY, 3.3.2023, Eli 15.7.24
Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns Deinen Kommentar!