1987/13 Warum das Fest der Mazot Pessach genannt wird
Es gibt eine Frage: Warum nennen wir den Feiertag, der in der Tora „Fest der Mazot [ungesäuerte Brote]“ genannt wird, „Pessach“ (Keduschat Levi, Bo). Die Antwort ist, dass geschrieben steht: „Ich für meinen Geliebten und mein Geliebter für mich.“ Das heißt, wir preisen den Schöpfer und der Schöpfer preist Israel. Deshalb wird dieser Feiertag in der Tora „Fest der Mazot“ genannt. Es ist so, als ob der Schöpfer Israel lobt, was bedeutet, dass Israel und ich den Feiertag mit dem Namen „Pessach“ bezeichnen, so wie geschrieben steht: „Und du sollst sagen: ‚Es ist ein Pessach-Opfer für den Ewigen, der an den Häusern der Kinder Israels in Ägypten vorbeigegangen ist, als er die Ägypter schlug und unsere Häuser verschonte.'“
Auch im Midian-Krieg (Tora, Numeri 31,2-3) heißt es: „Und der Ewige sprach zu Mose und sagte: ‚Räche dich für die Kinder Israel an den Midianitern.‘ Und Moses redete zum Volk und sagte: ‚Bringt Männer aus eurer Mitte für ein Heer, damit sie gegen Midian ziehen, um die Rache des Ewigen an Midian zu vollstrecken.'“ Wir sollten verstehen, warum der Schöpfer zu Moses sagte, dass der Krieg gegen Midian die Rache der Kinder Israels ist, und Moses zum Volk das Gegenteil von dem sagte, was der Schöpfer ihm gesagt hatte: Er sagte so, dass der Krieg gegen Midian die Rache des Ewigen sei. Wir sollten dies auf dieselbe Weise erklären: Der Schöpfer lobte Israel, dass es die Rache der Kinder Israels ist, und Moses lobte den Schöpfer vor Israel. Deshalb änderte er das, was der Schöpfer zu ihm gesagt hatte.
Wir sollten aber auch verstehen, was es bedeutet, dass der Schöpfer Israel lobt und das Volk Israel den Schöpfer lobt. Sprechen wir hier von Menschen aus Fleisch und Blut, bei denen jeder den anderen respektiert? Kannst du dir vorstellen, dass man den Schöpfer respektieren muss? Ich habe bereits eine entsprechende Allegorie genannt: Es ist wie bei einem Menschen, der in einen Hühnerstall geht, und weil er gehört hat, was unsere Weisen gesagt haben (Shabbat 113a): „Rabbi Jochanan nannte seine Kleider ‚Meine Ehrenmänner'“ (was bedeutet, dass wenn der Mensch eine würdige Kleidung trägt, er respektiert wird). Aus diesem Grund, weil er möchte, dass die Hühner ihn respektieren, trägt er schöne Kleidung. Es ist klar, dass jeder, der ihn dabei sieht, ihn auslacht, denn welche Ehre kann man schon von Hühnern empfangen?
Wie können wir also sagen, dass der Schöpfer will, dass wir ihn respektieren und loben? Offensichtlich ist der Schöpfer nicht einmal mit unserem Gleichnis vergleichbar, denn die Entfernung zwischen einem Menschen und einem Huhn beträgt nur eine Stufe, denn Hühner sind Tiere und wir werden als sprechend angesehen, aber es ist alles in der Körperlichkeit. Aber welche Entfernung liegt zwischen uns und dem Schöpfer, dass man sagen kann, dass der Schöpfer von unserem Lob beeindruckt ist und dass Moses deshalb die Worte des Schöpfers, der sagte: „Räche die Kinder Israels“, abänderte?
Um das zu verstehen, müssen wir uns an das Schöpfungsziel erinnern, das – wie unsere Weisen sagten – darin besteht, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Damit der Nutzen, den Er den Geschöpfen zukommen lassen will, vollkommen ist, d.h. damit es keine Scham gibt, gab es eine Korrektur, die „Verhüllung“ genannt wird. Wenn der Mensch also noch nicht in der Lage ist, all seine Arbeit um des Gebens willen zu tun, verlässt er erst die Finsternis und geht ins Licht, wenn er sein Handeln korrigiert und die Eigenliebe verlässt. Das nennt man „aus der Finsternis heraus zum Licht kommen“, denn dann will er nur deshalb empfangen, weil er dem Schöpfer Freude bereiten will, indem er ihm hilft, sein Ziel zu erreichen, das grenzenloses Geben ist, d.h. ein Geschenk ohne jede Scham beim Empfang des Genusses vom Schöpfer.
So können wir verstehen, warum der Schöpfer Israel lobt. Das heißt, der Schöpfer will Seinen Geschöpfen Gutes tun; deshalb lobt Er Israel, denn die Absicht ist, Israel einen Nutzen zu bringen. Daraus wurde der Wille zum Empfangen in den Geschöpfen erschaffen, die empfangen wollen, um zu empfangen. Das gilt als Empfangen wollen aus Eigenliebe, denn aufgrund des Willens zum Empfangen, den der Schöpfer in den Geschöpfen erschaffen hat, sehnen sie sich danach, reichlich zu empfangen, um den Bedarf zu befriedigen, den das Begehren in ihnen auslöst, weshalb sie empfangen. Das nennt man „empfangen, um zu empfangen“.
Daraus breitet sich jedoch eine Trennung aus, die auf die Ungleichheit der Form zurückzuführen ist. Aus diesem Grund nimmt das Volk Israel den Zimzum [Einschränkung] auf sich, trotz seines Begehrens nichts zu empfangen, was Freude und Genuss bereitet. Dennoch wollen sie nichts empfangen, es sei denn, sie wissen, dass sie sich darauf ausrichten können, den Genuss zu empfangen, um ihn zu geben. Das bedeutet: Da Er zu geben wünscht, empfangen sie deshalb das Gute. Aber was ihren eigenen Nutzen angeht, verzichten sie auf den Genuss. Daraus folgt, dass das Volk Israel den Schöpfer preist. Das heißt, sie verzichten auf ihren eigenen Willen und befassen sich nur mit dem Lobpreis des Königs, das heißt, sie tun das, was der König will.
Deshalb änderte Moses das, was der Schöpfer gesagt hatte: „Räche die Rache Israels“. Der Schöpfer sagte, was Israel einzig und alleine zum Nutzen Israels tun sollte, aber Moses änderte, was der Schöpfer ihm gesagt hatte. Das wird aber nicht als Abweichung vom Nutzen Seiner Geschöpfe angesehen. Vielmehr war der Grund für die Änderung auch, Gutes zu tun. Auch deshalb nicht, weil Israel den Nutzen von Freude und Genuss nicht empfangen kann, wenn es sein Handeln nicht ausschließlich auf den Nutzen des Schöpfers ausrichtet. Es wird davon ausgegangen, dass alle ihre Handlungen nur wegen des Lobes des Schöpfers erfolgten, d.h. aufgrund der Ehrfurcht vor der Erhabenheit, also wegen der Größe und Bedeutung des Königs.
Wir sollten jedoch verstehen, warum der Lobpreis des Schöpfers „Pessach“ genannt wird, nachdem der Schöpfer hindurch (wörtlich: Pessach) gegangen ist. Es steht auch geschrieben: „Und ihr sollt es eilig essen; es ist das Pessach des Ewigen.“ RASHI interpretiert, dass das Opfer wegen dem Übergang Pessach genannt wird, und das Hinübergehen bedeutet, dass der Schöpfer die Häuser Israels aus den Häusern der Ägypter übersprang. Er sprang von Ägypter zu Ägypter, und Israel war in der Mitte.
Wir sollten die Bedeutung des Überspringens und Übergehens in der Arbeit verstehen. Es ist bekannt, dass das Wesen unserer Arbeit darin besteht, Dwekut [Anhaftung] mit dem Schöpfer zu erreichen, was Gleichheit der Form bedeutet, durch die wir Kelim [Gefäße] empfangen, die für das Empfangen der Fülle geeignet sind. Es ist auch bekannt, dass unsere Kelim durch das Zerbrechen der Gefäße entstehen. Das Zerbrechen der Gefäße bedeutet, dass wir die Gefäße des Empfangens benutzen wollen, um zu empfangen, und das wird als Trennung vom Schöpfer angesehen. Dies geschah in den Höheren Welten und auch durch die Sünde des Baumes der Erkenntnis, als die Kelim in die Klipot [Hüllen/Schalen] fielen, und wir müssen sie erheben, weil wir aus ihren Kelim stammen. Indem wir mit unserem Verlangen zu empfangen – die von dort stammen – arbeiten, um zu geben, korrigieren wir jedes Mal einem Teil dieser Kelim, die in den Klipot sind, und erheben sie in die Kedusha [Heiligkeit], indem wir nur mit der Ausrichtung arbeiten wollen, dem Schöpfer Zufriedenheit zu geben.
Jedes Mal und jeden Tag werden Teile der Klipot – genannt „empfangen um zu empfangen“ – aussortiert. Sie werden korrigiert, damit sie zum Geben verwendet werden können. Die Reihenfolge besteht darin, dass ein Stück in die Kedusha [Heiligkeit] erhoben wird und wir dann wieder in den Zustand des Empfangens herunterkommen und sogar vergessen, dass es die Angelegenheit des Gebens gibt. Aber dann steigen wir wieder auf, nehmen den Teil des Willens in uns auf, der zu empfangen ist, überwinden ihn und korrigieren ihn, um zu arbeiten, und um des Gebens willen zu geben. Das wiederholt sich jedes Mal, bis wir ein bestimmtes MaßWeg an Empfangen erlangt haben, das die Korrektur des Gebens empfangen hat. In diesem Maße wird Platz für die höhere Fülle sein. Dieses Kli [Gefäß] entsteht, indem man alle Aufstiege, die man hatte, zu einem Kli zusammenfügt, wie es geschrieben steht: „Pfennig für Pfennig fügt sich zu einer großen Summe“ (Sotah 8).
So können wir interpretieren, was wir über Pessach gefragt haben, dass unsere Weisen sagten: „Er sprang von Ägypter zu Ägypter, und Israel war in der Mitte.“ Das bedeutet, dass jede Abstammung „ägyptisch“ genannt wird, was bedeutet, dass er alles aus Eigenliebe empfängt. „Israel in der Mitte“ ist ein Aufstieg, wenn er sich überwindet und alles um des Gebens willen tut und nicht um seiner selbst willen. Dieser Zustand wird „Israel“ genannt. Aber danach steigt er wieder ab. Daraus folgt, dass er wieder hinabsteigt, um ein Ägypter zu sein, und so weiter und so fort. „Und Israel … entfloh“ bedeutet, dass er den Ägyptern entfloh und Israel wurde.
Damit ein Mensch ein vollkommenes Kli hat, dass in sich Höhere Fülle empfangen kann, springt der Schöpfer von Ägypter zu Ägypter, d.h. Er berücksichtigt nur das Israel, das zwischen den beiden Ägyptern liegt, und fügt sie zu einer großen Menge zusammen. Es ist so, als gäbe es keine Unterbrechung zwischen Israel und Israel. Das Überspringen des Ägypters bedeutet, dass es so ist, als würde der Ägypter in Wirklichkeit nicht existieren. Aus diesem Grund werden alle Israeliten zu einer großen Menge vereinigt, bis er ein vollkommenes Kli hat.
Dementsprechend sollten wir auslegen, was dort geschrieben steht, dass Er die Häuser Israels übersprang und nur die Ägypter getötet wurden. Es ist so, wie RASHI es auslegt: Er ging hinüber, das heißt, er sprang von Ägypter zu Ägypter, und Israel in der Mitte entfloh. Das bedeutet, dass alle Ägypter getötet wurden und nur die Israeliten, die sich in der Mitte zwischen den Ägyptern befanden, am Leben blieben. Die wörtliche Bedeutung ist, dass alle Abstiege, die zwischen den Aufstiegen liegen, ausgelöscht wurden und nur Aufstiege übrig blieben.
Das ist so, als hätten sie nie Abstiege gehabt, weil sie ausgelöscht wurde. Das ist die Bedeutung, dass die Ägypter getötet wurden. Deshalb ist es jetzt möglich, dass sich alle Aufstiege verbinden und zu einem Zustand werden.
Es gibt viele Unterscheidungen in dem Willen zu empfangen, der in die Arbeit korrigiert wurde, um zu geben und zu einem vollkommenen Kli für das Empfangen des Lichts der Erlösung zu werden, genannt der „Auszug aus Ägypten“, als sie aus dem Exil in Ägypten befreit wurden, dass der Eigenliebe versklavt war, genannt die „Klipa von Ägypten“, wie geschrieben steht, „und Er führte Sein Volk Israel aus ihrer Mitte heraus in die ewige Freiheit.“
Wären die Abstiege geblieben, gäbe es zwischen zwei Aufstiegen jeweils eine Unterbrechung durch den Abstieg in der Mitte. Aber wenn die Abstiege verschwinden, sollten wir nur noch die Aufstiege betrachten, und dann können wir von dem Kli sprechen, das geeignet ist, um das Licht der Erlösung zu empfangen.
Aus diesem Grund sollten wir lernen, dass man sich nicht auf die Abstiege konzentrieren sollte, wenn er immer von seinem spirituellen Zustand abfällt. Vielmehr sollte er sich auf die Aufstiege konzentrieren. Deshalb darf er nicht verzweifeln, wenn er sieht, dass er sich in einem Zustand der Niedrigkeit befindet. Er muss sich stattdessen über den Verstand hinwegsetzen und wieder aufsteigen. Er darf nicht auf die Vergangenheit blicken und sagen: „Da ich bis jetzt dachte, ich hätte schon verstanden, dass es sich nicht lohnt, sich auf die Eigenliebe zu konzentrieren“, sieht er trotzdem, dass er bald einen Abstieg erleidet. Deshalb fragt sich der Mensch: „Wenn ich immer wieder fallen muss, was bringt es mir dann, aufzusteigen? Was habe ich davon?“
Darauf kommt die Antwort: „Und die Kinder Israel seufzten von der Arbeit, und ihr Geschrei erhob sich zu dem Ewigen.“ Das heißt, es gab eine Erweckung von unten. Dann tötete der Schöpfer die Ägypter und die Israeliten blieben zurück und schlossen sich zu einer großen Menge zusammen, was bedeutet, dass sie wegen der vielen Aufstiege, die sie nacheinander hatten, ein großes Kli hatten, indem sie die Fülle empfangen konnten.
Deshalb geht auch keine gute Tat eines Menschen verloren. Aus diesem Grund dürfen wir nicht sagen: „Was nützen mir die Aufstiege, wenn ich sie gleich wieder verliere?“ Das wäre richtig, wenn er fortan an ihnen festhalten und nicht mehr absteigen könnte. Aber darüber wurde folgendes gesagt: „Wer wird auf den Berg des Ewigen steigen?“ Das ist die eine Unterscheidung.
Die andere lautet: „Und wer wird aufsteigen an der Stätte Seiner Heiligkeit?“ Darauf kommt die Antwort: „Jener, der reine Hände und ein reines Herz hat“, d.h. einer, der mit reinen Händen belohnt wurde und keine Eigenliebe mehr in sich hat, sondern dessen einzige Absicht es ist, zu geben. „Ein reines Herz“ bedeutet, dass sein Herz beim Schöpfer ist, dass der Glaube in seinem Herzen verankert ist. Diese Menschen haben keinen Abstieg zu den Stufen der Niedrigkeit, sondern alle ihre Auf- und Abstiege sind in spirituellen Stufen. Da wir vollkommene Stufen erlangen sollen, die NaRaNCHaY de Nefesh und NaRaNCHaY de Ruach genannt werden, befinden sich ihre Auf- und Abstiege alle im Palast des Königs und nicht außerhalb des Palastes des Königs, und sie werden nicht an den Ort der Finsternis und des Todesschattens hinabgeworfen.
Gleichzeitig müssen wir aber auch wissen, dass kein Aufstieg verloren geht. Vielmehr fügt sich „Pfennig für Pfennig zu einem großen Betrag“. Aus diesem Grund sollte ein Mensch glücklich sein, wenn er spürt, dass Spiritualität für ihn erstrebenswert ist und er dem Schöpfer so nahe wie möglich kommen möchte. Er sieht es als ein großes Privileg an, dass plötzlich eine Erweckung von oben zu ihm gekommen ist, und er beginnt, die Eigenliebe als abscheulich und nicht lebenswert zu betrachten und sehnt sich nur noch nach Spiritualität.
Dennoch sollte man wissen, dass man nicht sagen sollte: „Wenn ich eine Erweckung von oben habe, werde ich beginnen, die heilige Arbeit zu tun.“ Vielmehr sollte ein Mensch, der sich daran erinnert, dass es Spiritualität gibt, auch wenn er kein Verlangen danach hat, dem Schöpfer bereits dafür dankbar sein, dass er weiß, dass es Spiritualität in der Welt gibt, auch wenn er kein Verlangen nach der Arbeit hat.
Das ist ähnlich wie bei einem großen König, der in die Stadt kommt, aber nicht alle Menschen erfahren davon. Nur eine Handvoll Menschen wird informiert, und nicht alle dürfen eintreten, sondern nur ein paar Auserwählte, und auch sie brauchen viel Überzeugungsarbeit bei den Ministern, um die Erlaubnis zum Eintreten zu empfangen.
Er wurde nur darüber informiert, dass der König gekommen ist, aber er bekam keine Einlasserlaubnis. Wie kann dieser Mensch denjenigen dankbar sein, die ihn benachrichtigt haben?
So ist es auch hier. Er weiß, dass es einen König in der Welt gibt, aber es wurde ihm noch nicht erlaubt, einzutreten und dem König zu dienen. Das heißt, er weiß und glaubt bis zu einem gewissen Grad, dass es einen Schöpfer in der Welt gibt, aber er hat noch nicht die Erlaubnis erhalten, seine Arbeit zu verlassen und um des Schöpfers willen zu arbeiten. Er hat also nicht von oben das Verlangen empfangen, seine körperlichen Verpflichtungen zu verlassen und sich mit Spiritualität zu befassen. Dieser Mensch sollte Freude an diesem Wissen haben, was bedeutet, dass er einen gewissen Glauben an den Schöpfer hat.
Wenn ein Mensch dieses Wissen schätzt, obwohl er sich nicht überwinden und sich mit dem Dienst am Schöpfer befassen kann, kann die Freude darüber, dass es einen König in der Welt gibt, ihn aus seiner Niedrigkeit erheben, ihn in die Arbeit aufnehmen und ihm das Verlangen geben, seinen Körper zu überwinden. Das ist speziell dann so, wenn ein Mensch auf dieses Bewusstsein achtet und es wertschätzt.
Das breitet sich von der Wurzel her aus, wie unsere Weisen sagten, die Shechina [Göttliche Gegenwart] ist nur aus Freude an der Mizwa [gute Tat/Gebot] gegenwärtig“ (Shabbat 30). Das bedeutet, dass die Freude, die er bei der Ausführung der Mizwa hat, ihn zu Dwekut [Anhaftung] mit dem Schöpfer veranlasst, wie oben genannt: „Der Gesegnete haftet an dem Gesegneten“, denn Freude ist eine Folge der Vollkommenheit.
Er schätzt den Gebenden, seine Wichtigkeit und Größe, und es gibt eine Regel: Wenn der Gebende des Geschenks ein wichtiger Mensch ist, wird auch ein kleines Geschenk als etwas Großes angesehen. Aus diesem Grund, aus dem Bewusstsein heraus, dass er glaubt, von oben benachrichtigt worden zu sein, dass der König in der Stadt ist, obwohl es ihm nicht erlaubt war, hereinzukommen und mit dem König zu sprechen, da es offensichtlich ist, dass er das Wissen, dass der König existiert, schätzt, wird ihm sofort erlaubt, einzutreten und dem König zu dienen. Weil sie sehen, dass er den König schätzt, behandeln sie ihn mit Rücksicht und geben ihm Kraft, die Gedanken und das Verlangen des Körpers zu überwinden.
Dementsprechend können wir die Freude preisen. Das heißt, aufgrund der Freude über die Bedeutung des Königs wird ihm von oben ein Leuchten gegeben, das in dem Kli der Freude weilt, dass er von unten als Erweckung von unten gegeben hat. Dies bewirkt eine Erweckung von oben, und ihm wird die Erlaubnis gegeben, d.h. das Verlangen und Begehren, die Gedanken des Körpers zu überwinden.
Deshalb wird Pessach so bezeichnet, weil der Schöpfer über die Häuser Israels hinweggeht und jeden einzelnen aus Israel am Leben lässt. In der Spiritualität gibt es bekanntlich keine Abwesenheit, denn die kleinste Unterscheidung in Israel blieb am Leben, und nichts ging verloren. Weil der Schöpfer Israel gerettet hat, heißt dieser gute Tag Pessach, nach den Taten des Schöpfers.
Und auf die Frage, die wir zum Lobpreis gestellt haben – wie man sagen kann, dass der Schöpfer gelobt werden will und ob Er von dem Lob von Fleisch und Blut beeindruckt ist – gibt es zwei Antworten:
1.) In Bezug auf das Ziel, dass Sein Wille ist, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, was bedeutet, dass all die Freude und der Genuss, die das Volk Israel empfängt, während sie sie empfangen, darauf abzielen, dem Schöpfer zu nützen, was bedeutet, dass der Schöpfer sich daran erfreuen wird, weil Er will, dass die Geschöpfe Freude und Genuss empfangen. Wenn sie sich mit Tora und Mizwot [Gebote/gute Taten] befassen, dann nur, um dem Schöpfer zu geben und nicht zu ihrem eigenen Nutzen arbeiten, denn sie wollen die Gleichheit der Form. Das wird als das Volk Israel angesehen, das den Schöpfer lobt, dass wir aufgrund der Größe und Bedeutung des Schöpfers versuchen, ihm zu gefallen.
Wenn der Schöpfer Israel lobt, bedeutet das, dass Er Freude und Genuss schenken will, was das Schöpfungsziel ist, und Er will auch, dass man sich nicht schämt, wenn man die Freude und den Genuss empfängt. Aus diesem Grund will er, dass sie arbeiten, um des Gebens willen. Wenn er Israel lobt, bedeutet das also, dass das Volk Israel seine Eigenliebe aufgibt und nur arbeiten will, um zu geben.
Aus diesem Grund konzentriert Er sich immer auf ihren Verdienst, d.h. Er zählt die Arbeiten, die sie tun, um zu geben, damit Er reichlich geben kann und es keinen Makel der Schande gibt. Er spricht nicht von dem, was sie tun, um zu empfangen. Er will es vom Angesicht der Erde tilgen, wie es in der Erläuterung zum Namen „Pessach“ so genannt wird, dass Er die Ägypter, die zwischen Israel und Israel waren, überging, also tötete, und dass Israel dazwischen verschonte. Natürlich hätte Er sich nur auf den Verdienst Israels konzentrieren können, d.h. auf die Aufstiege, die sie hatten, was der Verdienst Israels ist, d.h. die Erweckung von unten, die sie damals beim Backen der Mazot [ungesäuertes Brot] vollzogen.
Deshalb wurden das Fest der Mazot und das Volk Israel in die Tora geschrieben, denn der Schöpfer konzentrierte sich auf den Verdienst Israels beim Backen der Mazot um des Schöpfers willen und nicht auf andere Dinge. Das heißt, dass Er die Ägypter, die dort waren, tötete, d.h. sie auslöschte, als ob sie nicht in Wirklichkeit existierten. Dadurch wurde ganz Israel zu einer großen Stufe vereint, die vollkommen war und zu einem Kli wurde, um die Fülle zu empfangen. Dies wird als der Grund dafür angesehen, dass das Volk Israel diesen guten Tag „Pessach“ nannte.
Jetzt können wir auch den zweiten Grund verstehen, warum das Volk Israel diesen Tag zum Lob des Schöpfers nannte. Der erste Grund ist Sein Verlangen, seinen Geschöpfen Gutes zu tun, und dass sie aus Eigenliebe nichts empfangen wollen. Deshalb empfangen sie die Freude und den Genuss, weil Er will, dass wir empfangen. Das nennt man „um des Gebens willen“, und das ist ein Lob auf den Schöpfer.
Der zweite Grund, warum wir den Schöpfer loben, ist, dass Er die Abstiege nicht beachtet und sich nur auf die Aufstiege konzentriert hat. Das wird als Überschreiten angesehen, bei dem Er alle Aufstiege berücksichtigt und die Abstiege vom Angesicht der Erde getilgt hat. Das ist das Lob des Pessach, und das wird als ein Sprechen zum Lob des Schöpfers angesehen.
Wir sollten verstehen, warum geschrieben steht: „Und ihr sollt es in Eile essen; es ist das Pessach des Ewigen.“ Warum wird Pessach „eilig“ genannt? Nach der Auslegung von RASHI heißt Pessach „eilig“, weil der Schöpfer von Ägypter zu Ägypter sprang und überging und Israel in der Mitte entfloh. Wir sehen, dass das Überspringen zum Ende hin bedeutet, dass Er das Ende überstürzte, als ob es noch nicht an der Zeit wäre. Da er sich beeilte, heißt Pessach deshalb „Eile“. Er musste sich scheinbar beeilen, damit die Ägypter, die sich unter den Israeliten befanden, nicht erweckten, denn es war noch nicht an der Zeit, sie zu korrigieren. Deshalb beeilte er sich und rettete, was er retten konnte. Das heißt, nur Israel empfing die Korrektur und nicht die Ägypter. Deshalb wird es „Eile“ genannt.
Doch über das Ende der Korrektur steht geschrieben (Jesaja 52,12): „Denn ihr werdet nicht in Eile hinausgehen und nicht fliehen; denn der Ewige wird vor euch hergehen, und der Gott Israels wird eure Nachhut sein. Siehe, Mein Knecht wird erleuchtet werden, Er wird hoch und erhaben sein und sich groß erheben.“ Der ARI interpretiert, dass dies am Ende der Korrektur sein wird, wenn sogar SAM zu einem heiligen Engel wird, und das steinerne Herz, das vor dem Ende der Korrektur verboten war und in den Klipot verblieb, wird dann auch zu Kedusha [Heiligkeit] sortiert werden.
Das ist die Bedeutung von „sehr gut“. „Gut“ ist der Engel des Lebens. „Sehr“ ist der Engel des Todes, und auch er wird ein heiliger Engel sein. Das ist Sein Wille: „Der Tod wird für immer verschlungen werden.“ So legt es der ARI aus.
In der Tat können wir auslegen, was geschrieben steht: „Denn du wirst nicht eilig ausziehen und nicht fliehen“, nicht so wie im Land Ägypten, als die Erlösung eilig war und Er von Ägypter zu Ägypter sprang und Israel in der Mitte entfloh, da Er die Ägypter auslöschen musste und nur das Volk Israel am Leben blieb. Aber am Ende der Korrektur, wenn auch die Ägypter korrigiert werden, wird es keinen Bedarf an Eile geben, denn es wird nicht nötig sein, von Ägypter zu Ägypter zu springen, während Israel in der Mitte in Kedusha [Heiligkeit] bleibt. Vielmehr werden alle Ägypter ihre Korrekturen von dem Ganzen empfangen. Deshalb braucht man sich nicht zu beeilen, d.h. zu springen, sondern alle Unterscheidungen, die in den Klipot waren, werden korrigiert, so wie es geschrieben steht: „Und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch entfernen und euch ein fleischernes Herz geben.“
Deshalb sollte ein Mensch glücklich sein. Durch die Freude kann er aus dem Zustand der Niedrigkeit herauskommen, in dem er sich befindet. Wenn ein Mensch fragt: „Wenn er sieht, dass er in Niedrigkeit ist und kein Verlangen hat, sich mit Tora und Mizwot zu befassen, worüber soll er sich dann freuen?“ Er sollte seine Freude aus der Tatsache empfangen, dass er trotzdem weiß, dass es einen König in der Welt gibt. Allein aus diesem Bewusstsein heraus kann er sich freuen, wie in der obigen Allegorie, dass ihm mitgeteilt wurde, dass der König in die Stadt gekommen ist, und das gibt ihm Kraft, aufzusteigen.
EY, 28.04.2024
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