1989/19 Warum heißt der Shabbat in der Arbeit Shin-Bat?

Es steht im Sohar geschrieben (WaJakhel, Artikel 180): „Was ist der Shabbat, das heißt: Warum heißt sie ‚Shabbat‘? Das Geheimnis der Angelegenheit ist, dass, sobald dieser Punkt aufgestiegen ist und sein Licht leuchtet, schmückt sie sich mit den Vätern, die CHaGaT de Seir Anpin sind, um eins zu werden, und alles wird ‚Shabbat‘ genannt. Das heißt, Malchut wird zusammen mit den Vätern „Shabbat“ genannt. Shabbat hat die Buchstaben Shin-Bet [שב, der Buchstabe Bet [ב] kann ausgesprochen werden wie Bat: Tochter], denn die drei Waws [3 mal: ו ו ו] im Shin [ש] deuten auf die drei Väter CHaGaT hin. Und sie wird Bat [Tochter] genannt, die sich mit ihnen schmückt.“

Und das Geheimnis der Sache ist, dass der Punkt, wo auch immer sie ist, das Wesen des Auges ist. Das heißt, dass es Weisheit [Chochma] in ihr gibt, die als Augen bezeichnet wird, und Bat [Tochter] genannt wird. Wie es heißt, ‚bewahre uns wie die Pupille des Auges‘. Weil sie das Wesen des gesamten Auges  [Pupille] ist, wird sie Bat [Tochter] genannt.“ Das heißt, es gibt drei Farben im Auge, die CHaGaT sind. Die vierte Farbe ist ein schwarzer Punkt, der Malchut heißt, und nur in ihr kommt Chochma – als Ayin [Auge] bezeichnet – zum Vorschein. Daher ist sie das Wesen aller Farben des Auges. Dort (im Punkt 107) sagt er, und dies sind seine Worte: „Alle diese sechs Tage, CHaGaT NeHJ, vereinen sich im Geheimnis eines heiligen Punktes, der Malchut ist. Und alle Tage vereinen sich in ihr.“

Das sollten wir in der spirituellen Arbeit auslegen. Baal HaSulam sagte, dass die sechs Arbeitstage SA  [aramäisch: Seir Anpin, Kleines Gesicht, also die 6 mittleren Sefirot] andeuten, die CHaGaT NeHJ von SA sind, und der Shabbat weist auf Malchut hin. Wenn dem so ist, dann hätten die sechs Arbeitstage wichtiger sein müssen als Shabbat, denn SA ist eine höhere Stufe als Malchut.

Er sagte: „Es ist wahr, dass die sechs Arbeitstage auf SA hindeuten, aber die ganze Welt steht unter der Herrschaft von Malchut, denn Malchut wird ‚die Versammlung Israels‘ [Knesset Yisrael] genannt, was bedeutet, dass sie alle Seelen Israels enthält, und alles, was nicht in Malchut ist, wird in dieser Welt nicht offenbart. Solange es jedoch keine Vereinigung zwischen SA und Malchut gibt und die Fülle von SA sich nicht auf Malchut ausbreitet, wird er chol  [unheilig oder Werktag] genannt.“

Das ist beim Shabbat anders, welcher eine Einheit darstellt, was bedeutet, dass SA sich mit Malchut verbindet, was bedeutet, dass alle sechs Sefirot von SA in Malchut leuchten. Deshalb wird er „Shabbat der Heiligkeit“ genannt, denn die Kedusha [Heiligkeit] von SA breitet sich zu Malchut aus. „Werktag“ bedeutet, dass sie sich voneinander getrennt haben, weil Malchut, die das Kli [Gefäß] ist, das die Fülle für die Unteren empfängt, „die empfangende Malchut„, vom Gebenden – der SA ist –, in der Form ungleich ist. Und die Unteren müssen in der Lage sein, die Fülle zu empfangen, die Malchut ihnen geben will, das heißt, sie müssen in der Gleichheit der Form sein, um in der Absicht zu geben zu sein.

Deshalb wurden uns die sechs Arbeitstage gegeben, um uns durch Arbeit in Tora und Mizwot [Gebote/gute Taten] zu korrigieren. In dem Maße, in dem wir uns mit dem Geben befassen, korrigiert jeder die Wurzel seiner Seele oben in Malchut, damit sie arbeitet, um zu geben. Daraus folgt, dass Malchut durch die sechs Arbeitstage von den unteren korrigiert wird, so dass Malchut in Gleichheit der Form mit SA ist und die Fülle von SA sich auf Malchut ausbreitet.

Aus diesem Grund gilt Shabbat als Malchut und ist wichtiger als die sechs Arbeitstage, obwohl die sechs Tage SA andeuten, welche eine höhere Stufe als Malchut ist. Alle Stufen werden jedoch daran gemessen, inwieweit sie den unteren Stufen etwas geben. Da sie sich an den sechs Arbeitstagen mitten in der Arbeit befinden, Malchut zu korrigieren, damit sie um des Gebens willen  arbeitet, kann SA noch nicht geben. Nur am Shabbat, wenn die Arbeit des Gebens von Malchut vollendet ist, wird der Shabbat als wichtiger angesehen, weil dann die Stufe von SA durch die Korrektur von Malchut auf die Unteren scheint. Deshalb wird Shabbat „das Geheimnis des Einen“ bezeichnet, das die Vereinigung von SA und Malchut durch die Gleichheit der Form ist. Deshalb wird er auch „Shabbat des Friedens“ genannt, was bedeutet, dass am Shabbat bereits Frieden zwischen SA, der Gebender ist, und Malchut, die Empfangende ist, herrscht.

Am Shabbat wird Malchut bereits korrigiert, um des Gebens willen, und es gibt keinerlei Trennung zwischen ihnen. Aus diesem Grund wird er „gesegneter Shabbat des Friedens“ genannt, denn dann breitet sich der Segen auf Malchut und auf die Unteren aus. Aus diesem Grund ist der Shabbat wichtiger als die sechs Arbeitstage.

Unsere Weisen sagten (Awoda Sara 3): „Der Schöpfer sagte zu ihnen: ‚Ihr Narren, wer sich am Vorabend des Shabbat abgemüht hat, wird am Shabbat essen. Wer sich am Vorabend des Shabbat nicht abgemüht hat, wovon wird er am Shabbat essen?'“ Das bedeutet, dass die Shabbat-Mahlzeit als Belohnung für die Arbeit angesehen wird. Wenn ein Mensch nicht gearbeitet hat, woher soll er dann seine Belohnung bekommen? Ohne Arbeit kann man zwar Almosen empfangen, oder ein Geschenk, aber keine Belohnung [Sachar bedeutet sowohl „Belohnung“ als auch „Lohn“], denn es gibt eine Belohnung speziell für die Arbeit. Deshalb sagte der Schöpfer zu ihnen: „Wer sich am Vorabend des Shabbat nicht abgemüht hat, wovon wird er am Shabbat essen?“

Doch das ist wirklich verwirrend. Warum sagte der Schöpfer: „der sich am Vorabend des Shabbat nicht abgemüht hat, wovon wird er am Shabbat essen“? Immerhin kann der Schöpfer sie als Almosen oder als Geschenk geben.

Die Antwort lautet, dass es ohne Arbeit nicht möglich ist, die Mahlzeit zu genießen, und zwar aus dem bekannten Grund, dass, um das Brot der Scham beim Empfangen des Genusses nicht zu haben, eine Korrektur vorgenommen wurde, die „Zimzum [Einschränkung] und Verhüllung auf dem Höheren Licht“ genannt wird und die Freude und den Genuss, die der Schöpfer den Geschöpfen vermitteln möchte, nicht offenbart ist.

Stattdessen erhalten wir durch das Arbeiten in der Segula [Heilmittel/Tugend] von Tora und Mizwot [Gebote/gute Taten] die Gefäße des Gebens, so dass die Verhüllung aufgehoben wird und es möglich ist, Freude und Genuss zu empfangen. Aber bevor wir die Gefäße des Gebens erhalten, ist es unmöglich, das Schöpfungsziel zu genießen, das Freude und Genuss bedeutet. Deshalb ist es sinnlos zu sagen, der Schöpfer solle es als Geschenk oder Almosen geben, denn es wird mit Sicherheit Scham geben, und diese Scham verdirbt den Geschmack des Genusses.

Wie wir in der Körperlichkeit sehen, schämt sich der Mensch, das Brot der Scham zu essen [Almosen zu empfangen], außer durch Arbeit. Hier besteht die Arbeit darin, die Gefäße des Empfangens, mit denen der Mensch geboren wurde, umzudrehen und sich Gefäße des Gebens zu verschaffen, die gegen die Natur sind. Und alles, was gegen die Natur ist, ist schwer zu tun und erfordert große Anstrengungen, um die Gefäße des Gebens zu erhalten. Diesbezüglich wurde gesagt: „Wer kommt, um rein zu werden, dem wird geholfen.“ Das heißt, ohne Seine Hilfe hat ein Mensch keine Chance, sie zu erhalten.

Jetzt können wir verstehen, dass die sechs Arbeitstage die Angelegenheit der Herstellung der Gefäße des Gebens sind, die zu SA gehört, denn die Stufe von SA ist das Geben an Malchut. Damit Malchut die Fülle von SA empfängt und den Unteren geben kann, müssen wir Malchut korrigieren, damit sie ein Gebender wie SA wird. Das nennt man „Vereinigung“, was Gleichheit der Form bedeutet.

Und aus diesem Grund werden die sechs Werktage „Tage der Weltlichkeit“ genannt, weil diese Arbeit darin besteht, aus dem Wunsch für sich selbst zu empfangen herauszukommen und ihn in die Heiligkeit einzubringen, das heißt, dass er der Heiligkeit dienen soll. Die Arbeit ist also, das Weltliche in Heiliges zu verwandeln. Obwohl ein Mensch jeden Tag eine Eigenschaft korrigiert, wobei der erste Tag [Sonntag] der Eigenschaft Chessed, der zweite Tag [Montag] der Eigenschaft Gwura usw. entspricht, macht sich jede Korrektur nicht sofort bemerkbar.

Erst wenn alle sechs Tage korrigiert sind, wird der Shabbat bemerkbar. Mit anderen Worten: Solange der Ablauf der Arbeit von sieben Tagen nicht vollendet ist, wird der Zustand des Shabbat in einem Menschen nicht sichtbar. Das führt dazu, dass der Mensch nicht sehen oder spüren kann, ob er in der Arbeit vorankommt oder in dem Zustand verharrt, in dem er die Arbeit begonnen hat.

Manchmal sieht der Mensch auch das Gegenteil – dass er sich zurückentwickelt hat. Das heißt, bevor er die Arbeit des Gebens begann, hatte er mehr Begeisterung für die Tora und die Arbeit, und jetzt sieht er, dass seine Motivation für die Arbeit nachgelassen hat. Das ist so, weil jede Woche als eine Stufe gilt. In der Mitte der Stufe ist es unmöglich, die Situation so zu sehen, wie sie wirklich ist, denn es ist wie ein sich drehendes Rad, bei dem das, was vorher unten war, aufsteigend und das, was oben war, absteigend ist, und durch all dies bewegt sich die Maschine vorwärts.

Erst am Ende der Arbeit, wenn der Shabbat kommt, was bedeutet, dass er die sechs Arbeitstage, die zu diesem Shabbat gehören, vollendet hat. Dann heißt es, dass SA, die Gefäße des Gebens, in Malchut eingegangen sind. Dies wird Shabbat genannt.

Aus diesem Grund leuchten die sechs Arbeitstage, obwohl sie zu SA gehören, nicht in Malchut, denn das Wesentliche unserer Arbeit ist in Malchut, wie es geschrieben steht, „um die Welt im Königreich [Malchut] Schadais [des Ewigen] zu korrigieren.“

Daraus folgt, dass die Arbeit der Kelim darin besteht, den Willen, für sich selbst zu empfangen, auszutreiben und stattdessen das Verlangen, zu geben, einzusetzen. Das nennt man die Arbeit der Arbeitstage, die die Korrektur der Kelim ist. Diese Arbeit ist am Shabbat verboten, weil der Shabbat „die Zeit des Mahls“ genannt wird, in der das Licht in den Kelim scheinen kann. Deshalb steht geschrieben: „Wer sich am Vorabend des Shabbat nicht abgemüht hat“, d.h. die Gefäße des Gebens nicht zubereitet hat, „wovon wird er am Shabbat essen?“, denn er hat keine Kelim, in die sich die Mahlzeit, das die Freude und der Genuss ist, einkleiden kann.

So verstehen wir, was wir gefragt haben: „Warum kann Er ihnen die Mahlzeit nicht als Geschenk oder Almosen geben?“, denn bei einem Geschenk oder Almosen gibt es aufgrund des Zimzum [Einschränkung] keine Gefäße des Gebens, in die die Freude und der Genuss eintreten können.

Dennoch wird der Shabbat als „Geschenk“ bezeichnet, wie unsere Weisen sagten (Beiza 16): „‚Um zu wissen, dass ich, der Ewige, Euch heilige.‘ Der Schöpfer sagte zu Moses: ‚Moses, Ich habe ein gutes Geschenk in meiner Schatzkammer, das Shabbat heißt, und Ich möchte es Israel geben, geh und lass es sie wissen.'“

Das ist verwirrend. Warum hat Er gesagt: „Wer am Vorabend des Shabbat nicht gearbeitet hat, wovon wird er am Shabbat essen?“ In der Arbeit sollten wir auch fragen: Aber Er hätte ihnen doch das Shabbat-Mahl als Geschenk geben können, da der Shabbat „ein Geschenk“ genannt wird, was bedeutet, dass man den Shabbat auch ohne Arbeit geben kann?

Wir sollten uns jedoch fragen, was unsere Weisen so nannten, dass der Schöpfer zu Moses sagte: „Geh und lass es sie wissen.“ Wir sollten uns fragen, wozu Er sie so über das Geschenk informieren musste? Wenn wir etwas als Gegenleistung für das Geschenk wollen, sollten sie benachrichtigt werden, damit sie die Bedingungen für die Übergabe des Geschenks erfüllen können. Deshalb bedeutet das, dass Er auch hier, als Er so nannte: „Geh und lass es sie wissen“, etwas als Gegenleistung für das Geschenk verlangen muss.

Wir müssen jedoch verstehen, wie man eine Gegenleistung für ein Geschenk verlangen kann, denn wenn der Empfänger des Geschenks etwas gibt, wird es nicht mehr als Geschenk bezeichnet. Wir sollten auslegen, dass Er, als Er sagte: „Geh hin und lass es sie wissen“, ihnen zu verstehen gab, dass er Ihnen ein Geschenk geben möchte, und Angst besteht, dass ihnen das Geschenk gestohlen werden könnte. Deshalb verlangte der Geber des Geschenks, dass sie einen sicheren Ort für das Geschenk schaffen, an dem ihnen niemand dieses wichtige Geschenk wegnehmen kann. Andernfalls wäre der Geber des Geschenks nicht einmal in der Lage, sie über die Wichtigkeit des Geschenks zu informieren, da diejenigen, die es nicht hören sollten, wahrscheinlich hören würden, dass es wichtig ist und ihnen das Geschenk wegnehmen könnten.

Deshalb musste Er, damit Er ihnen das Geschenk geben konnte, ihnen zuerst mitteilen, dass Er ihnen ein Geschenk geben will, so wie es geschrieben steht: „Geh hin und lass es sie wissen“, „und Ich werde ihnen die Wichtigkeit des Geschenks mitteilen, damit sie das Geschenk genießen können.“ Dann ließ er sie wissen, dass sie viele Vorbereitungen für das Geschenk treffen sollten, damit es von den Außenstehenden ferngehalten wird, um einen Platz für das Geschenk vorzubereiten. Daraus folgt, dass die Bedingung, die Er gestellt hatte, um ihnen das Geschenk zu geben, darin bestand, dass sie einen sicheren Ort für das Geschenk vorbereiten sollten. Dies wird nicht als Gegenleistung für die Vorbereitung des Geschenks angesehen.

Was ist die Bewahrung vor den Äußeren? Wenn sie Gefäße des Gebens vorbereiten, werden sie in diesen Gefäßen den Shabbat empfangen, der „ein Geschenk“ genannt wird. Das nennt man „sich von den Äußeren fernhalten“, die sich an den Gefäßen des Empfangens festklammern. Bei den Gefäßen des Gebens ist das nicht so; vor ihnen laufen sie weg. Diese Arbeit der Vorbereitung der Kelim wird „Arbeitstage“ genannt, an denen wir an jedem Tag die angedeuteten Kelim in die Sefirot von SA aufnehmen müssen, die CHaGaT NeHJ genannt werden.

Wenn die Arbeit des Gebens beendet ist, kommt das Licht des Shabbat, das „Mahlzeit“ genannt wird, und kleidet die Kelim ein, die während der sechs Arbeitstage erworben wurden. Daraus folgt, dass die ganze Offenbarung der Arbeit am Shabbat, der „das Geheimnis des Einen“ genannt wird, sichtbar wird, wenn Malchut, das „Gefäße des Empfangens“ genannt wird, während der Arbeit der sechs Arbeitstage in Geben umgewandelt wurde.

Das heißt, die Arbeit der Gefäße des Gebens, die sie während der Arbeitstage erworben haben, gehen in den Shabbat ein. Das bedeutet, dass die Tatsache, dass der Shabbat Malchut, der in Gadlut [Größe/Erwachsenheit] leuchtet“ genannt wird, auf die vorbereitende Arbeit vor dem Empfangen des Geschenks zurückzuführen ist. Zu diesem Zeitpunkt kann sich das Licht des Shabbat, das „ein Geschenk“ genannt wird, in diese Gefäße des Gebens einkleiden. Dann haben die Äußeren keine Herrschaft mehr, weil die Gefäße des Empfangens, an denen die Äußeren festhalten, nicht vorhanden sind. Deshalb heißt Shabbat „Und alle Gerichte gehen von ihr ab“.

Deshalb wird der Shabbat als Geschenk bezeichnet, denn der Schöpfer hat den Shabbat nicht als Gegenleistung für die Anstrengung gegeben, sondern als Geschenk. Und der Grund, warum wir während der sechs Arbeitstage arbeiten müssen, ist, um einen Platz für sie zu schaffen, d.h. einen sicheren Ort, an dem die Äußeren sich nicht an sie klammern können, denn am Shabbat sind die Gefäße des Gebens bereits korrigiert worden und sie fliehen von einem Ort, an dem sie sehen, dass die Gefäße des Gebens regieren.

Aus diesem Grund wird der Shabbat „heilig“ genannt, denn die Äußeren fliehen vor der Kedusha [Heiligkeit] des Shabbats, wenn alles in den Gefäßen des Gebens leuchtet, weil sie sich während der sechs Arbeitstage vorbereitet haben.

Nach dem oben Gesagten sollten wir auslegen, was geschrieben steht: „Moses wird sich über das Geschenk seines Anteils freuen.“ Wir sollten verstehen, warum geschrieben steht: „Wer Geschenke hasst, wird leben“ (Sprüche 15:27). Wenn ja, was bedeutet dann „Moses wird sich über das Geschenk seines Anteils freuen“, wenn „jener, der Geschenke hasst, leben wird“?

Die Antwort lautet: „Denn du hast ihn einen treuen Diener genannt“. Was ist ein „treuer Diener“? Es ist so, wie unsere Weisen sagten: „Seid wie Sklaven, die dem Rav [großer Lehrer] dienen, nicht um Belohnung zu empfangen“, was bedeutet, dass die ganze Arbeit nur dazu dient, um des Gebens willen zu arbeiten und nichts zu empfangen.

Daraus folgt, dass er empfängt, weil der Schöpfer ihm geben will. Daher heißt sein Empfangen „Empfangen, um des Gebens willen“. Daraus folgt, dass er das Geschenk nicht empfängt, weil er es für sich selbst empfangen will, sondern weil er geben will. Weil es der Wille des Schöpfers ist, Gutes zu tun, nimmt er deshalb die Freude und den Genuss an, um seinen Wunsch zu erfüllen, denn er will den Schöpfer erfreuen.

Doch woran mangelt es dem Schöpfer? Sicherlich, dass das Schöpfungsziel in vollem Umfang verwirklicht wird. Deshalb nimmt er das Geschenk des Königs an, um ihn zu erfreuen. Das ist die Bedeutung der Worte: „Denn du hast ihn einen treuen Diener genannt.“

Jetzt können wir die Worte des Heiligen Sohar deuten, der fragt: „Was ist der Shabbat?“ und antwortet: „SchinBat (שב), denn die drei Waws [3 mal: ו ו ו] im Schin (ש) deuten auf die drei Urväter, CHaGaT, und Malchut, genannt Bat [Tochter], krönt sich mit ihnen“, denn in ihr ist die Mehrheit des Chochma, wie es geschrieben steht: „Bewahre uns wie die Pupille des Auges“, die das Herz des Auges ist. Im Auge gibt es drei Farben, die CHaGaT sind, und die vierte Farbe ist ein schwarzer Punkt, der Malchut ist.

In den drei Waws deutet jedes Waw auf die sechs Arbeitstage, also die Zeit der Arbeit, wenn der Mensch sich Gefäße des Gebens erlangen muss. Tatsächlich muss ein Mensch jeden Tag auf drei Linien gehen, was die drei Waws im Schin andeuten.

Mit anderen Worten: Wenn wir jeden Tag auf der rechten und linken Linie gehen, kommen wir zur Mittleren Linie, die aus beiden besteht. Mit anderen Worten, wir beginnen mit dem Gehen auf der rechten Seite, die „der Zustand der Vollkommenheit“ genannt wird, und gehen dann zum Zählen über, wenn man beginnt, den Gewinn zu zählen, den man durch die Arbeit erzielt hat. Danach kehrt man wieder auf die rechte Seite zurück.

Durch diesen Wechsel von links und rechts gelangen wir zur Mittleren Linie, die aus den beiden Linien entstanden ist. Dann kommen wir durch die Arbeit der drei Waws zum Zustand des Shabbat, wobei Shabbat als „der Punkt von Malchut“ bezeichnet wird, der schwarz ist, und „ein schwarzer Punkt“ genannt wird, da der Zimzum auf Malchut lag, die „das empfangende Kli“ genannt wird. Aus diesem Grund scheint das Licht nicht auf ihr eigenes Selbst. Doch durch die Korrektur der drei Waws, also die Arbeit an den sechs Arbeitstagen in ihren drei Linien, kann sie das Licht empfangen, das zu ihrem Wesen gehört, nämlich das Licht von Chochma. Sie wird Bat-Ayin [„Pupille“, aber auch „Tochter des Auges“] genannt, wobei Ayin [Auge] Chochma heißt, und in dem schwarzen Punkt offenbart sich das Licht von Chochma. Dies ist der Shabbat, an dem sich durch die Arbeitstage der Shabbat offenbart.

EY, 18.03.2024

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