Parasha Pinchas / Tora Abschnitt Pinchas
4. Buch Mose, Numeri 25:10-30:1
Zusammenfassung
Am Anfang des Abschnitts dankt der Schöpfer Pinchas dafür, dass er die Plage aufgehalten hat, und gibt ihm den „Bund des Friedens“ und den „Bund eines ewigen Priestertums“ für ihn und seine Nachkommen. In der Zwischenzeit bereiten sich die Kinder Israels auf den Kampf gegen die Midianiter vor.
Den Anweisungen des Schöpfers folgend, teilt Moses das Land in Erbteile auf, nachdem im Volk Zählungen nach Stämmen und Familien durchgeführt wurden. Am Ende der Volkszählungen beschweren sich die Töchter Zelofhads aus dem Stamm Manasses bei Moses über den Tod ihres Vaters und darüber, dass sie als Frauen ihren Erbteil nicht erhalten haben. Moses prüft die Angelegenheit und der Schöpfer ordnet an, dass die Töchter Zelofhads aus Gründen der Gerechtigkeit ein Erbteil des Landes erhalten, das nach ihrem Vater benannt wird.
Der Schöpfer befiehlt Moses, auf den Berg Abarim zu steigen, um das Land Israel zu sehen, welches er nicht betreten wird, und er muss Josua, den Sohn des Nuns, als seinen Nachfolger ernennen. Am Ende des Abschnitts wird genau beschrieben, welche Opfergaben jeden Tag, oder zu verschiedenen Anlässen während des Jahres, dargebracht werden müssen.
Kommentar von Rav Michael Laitman
Der Abschnitt Pinchas ist gemäß dem Buch Sohar tiefgreifend und wirft viele Fragen auf. Die Geschichte erzählt von Akteuren wie Pinchas, die größer sind als Moses. Der Schöpfer segnet und preist ihn, so dass er so groß ist wie Josua, welcher Moses ersetzt, nachdem dieser seine Arbeit vollendet hat. Auch die Rechte der Frauen werden thematisiert. Einigen von ihnen sichert der Schöpfer – wie den Männern – einen Erbteil zu.
Es ist bekannt, dass die Tora nicht von physischen Ereignissen oder Körpern spricht, sondern von der Seele. Die Seele ist der wichtigste, der ewige Teil, in jedem Menschen. Deshalb muss man verstehen, dass der Text den sogenannt „sprechenden“ Teil im Menschen beschreibt, welcher alle in der Tora beschriebenen Zustände in seiner spirituellen Entwicklung erfahren muss.
Dieser Abschnitt spricht von einem ganz besonderen Punkt, an dem ein besonderes Verlangen erwacht, das „Pinchas“ genannt wird. Nur an diesem Punkt, mit diesem Verlangen, kann der „Bund des Friedens“, was Einheit mit der Höheren Kraft bedeutet, erlangt werden. Dieses Verlangen vereint sich in Dwekut (Anhaftung) mit der Höheren Kraft im Bund der vollkommenen und ewigen Verbindung. Dies ist die erste Stufe der Korrektur und der Verbindung, welche die Seele des Menschen durchläuft. Dadurch ist die Seele während ihrer ganzen Korrektur und Entwicklung mit der Höchsten Stufe verbunden.
Die zweite Etappe folgt nach all den Erfolgen der Kinder Israels. Nun, da die vorangegangenen Korrekturen empfangen wurden, werden alle Kräfte im Menschen „Israel“ genannt, Yashar El (direkt zu Gott). Der Mensch beginnt mit dem egoistischen Willen zu empfangen, mit dem er aus Ägypten ausgezogen ist, zu arbeiten. In diesem Stadium ist der Mensch kaum fähig, seinem Ego zu entkommen, möchte aber vermeiden, seine egoistischen Eigenschaften zu benutzen.
In diesem Zustand besitzt ein Mensch nichts. Er fühlt sich wie in der Wüste, ohne etwas zum Essen zu haben. „Essen“ bedeutet im spirituellen Sinne Erlangung der Spiritualität, welche die Seele erfüllt, so dass sie völlig mit Göttlichkeit, mit der Offenbarung der Höheren Kraft gesättigt ist. „Kehr um, Israel, zum Herrn, deinem Gott“, dies nimmt der Mensch bewusst wahr und hat das Gefühl der Erlangung der Höheren Kraft. Das sind die Stufen der Korrektur der Seele vom Einzug in die Wüste, durch alle Kämpfe, bis zu diesem Punkt in der Erzählung, dem Midian.
Sobald der Mensch einmal die hohe Stufe, Teil der gemeinsamen Seele zu sein, erlangt hat, ist er im Zustand „ein Mensch mit einem Herzen“. Er befindet sich dann in gegenseitiger Bürgschaft, in jenem Bund, dem er zustimmte, als er die Tora empfing.
Die „Kinder Israels“ festigen immer wieder diesen Bund. Jeden Tag geht der Mensch in seinem materiellen, leeren Dasein, ohne Wissen, vertieft in Kämpfe und Korrekturen, wie durch die „Wüste“. Die Übertretungen und Fehler, welche die „Kinder Israels“ machen, entstehen, weil der böse Trieb erneut auftaucht. Und jedes Mal ist dies ein Abstieg, um anschließend aufzusteigen.
Der Mensch entdeckt, dass er zerbrochen und weit davon entfernt ist, geben zu können; daher schreit er auf und bittet um das korrigierende Licht. Das Licht, d.h. die Höhere Kraft, erscheint und korrigiert ihn. Sie zeigt ihm, wie er gegen seinen Willen zu empfangen handeln kann. Das wird „das Ego bestrafen“ genannt, wodurch „der sprechende Teil im Menschen“ aufsteigen kann.
Diesen Prozess durchlaufen all jene, die sich spirituell entwickeln wollen. Dabei erlangt man tiefe Erkenntnisse über das eigene Ego, welches dadurch erst korrigiert werden kann. Diese Berechnungen, die eine Mensch dafür machen muss, werden „Midian“ genannt.
In der Erzählung wächst Moses, der aus dem Haus des Pharaos hervorgegangen ist, auf diese Weise auf. Seine Frau stammt aus dem Haus Midian, und ihr Vater, Jitro, ist der Priester von Midian. Moses wiederum sorgt für Pinchas und ernährt ihn. Deshalb ist „Pinchas“ in der Tat „Moses“ auf einer höheren Stufe. In diesem Stadium der Entwicklung wird die Stufe vervollständigt. In diesem Zustand sind alle Teile eines Menschen bereit, den Kampf gegen „Midian“ aufzunehmen. Ein „Kampf“ ist ein erneutes Aufflammen aller egoistischen Verlangen eines Menschen, die sich anscheinend beruhigt haben, aber noch nicht korrigiert wurden. Sie müssen erneut entfacht werden, um korrigiert werden zu können. Das ist die Zeit der Abrechnung. Es wird die Größe „Israels“ ermittelt und „wer sich im, und wer sich außerhalb des Lagers befindet“. Außerdem werden die „Anführer der Stämme“ bestimmt.
Die „Abrechnung“ ist das Erreichen einer Stufe, in der sich das Licht Chochma (Weisheit) in das Licht Chassadim (Barmherzigkeit) kleidet. Sie entspricht dem Licht der Erkenntnis, dem Licht Chochma, das nun wahrgenommen werden kann. In diesem Zustand kann der Mensch bereits erfassen, was sich auf dieser Stufe befindet und was nicht. Es ist nicht mehr WaK (heb.Waw Kzawot, wörtl. 6 Kanten) auf der Stufe „Wüste“, sondern bereits GaR (heb. Gimel Rishonot, wörtl. „Die ersten drei [Sefirot]“, Rosh des Parzuf) dieser Stufe.
Eine Stufe ist vollkommen, wenn das Licht Chassadim und das Licht Chochma in ihr existieren. Die Verlangen des Menschn werden sowohl im Geben als auch in der Absicht zu empfangen, um zu geben, genutzt. Dies sind Handlungen, die bereits Gadlut (Größe/Erwachsensein) der Stufe ausführt, womit die Seele in einem sehr hohen Grad korrigiert werden kann. Dies ist eine tiefgehende Korrektur eines Anteils des Willens zum Empfangen, dem Mangel der Seele. In der Erzählung beschreibt dies „das Fordern der Frauen nach ihrem Erbteil“. Sie brauchen die Korrektur, doch sie können sie nicht empfangen. Wie können diese egoistischen Eigenschaften im Menschen es aber trotzdem erreichen? An diesem Punkt wird der Mangel des Menschen, der niedere Wille zu empfangen, korrigiert, damit er um des Gebens willen arbeitet. Die „Frauen, die Töchter Zelofhads“, erhalten durch „Moses“ die Antwort, dass sie ihren „Erbteil“ bekommen.
Wenn so die größten, die „weiblichen“ Verlangen erscheinen, wird es möglich, sie wie die „männlichen“ Verlangen zu korrigieren. „Männlich“ bedeutet, die Absicht zu geben, um zu geben, zu haben. „Weiblich“ ist die Absicht zu empfangen, um zu geben. Dies sind größere Verlangen und sie benötigen daher auch tiefergehende Korrekturen. Der Abschnitt Pinchas beschreibt eine Stufe des Fortschritts in Richtung der Endkorrektur. „Die eine Seele“ beinhaltet das gesamte Verlangen, welches die Höhere Kraft erschuf. Es erscheint in jedem Menschen als Teil des zerbrochenen Ganzen, als sein Ego, welches korrigiert werden muss.
Der Mensch sollte sich über das Erscheinen seines Egos freuen, denn es steht geschrieben: „Ich habe den bösen Trieb erschaffen“, was „das Erscheinen“ meint. Und „Ich habe für ihn die Tora als Gewürz erschaffen“, denn „das Licht in Ihr korrigiert ihn.“ Sobald ein Mensch nach der Enthüllung des bösen Triebes gelernt hat, dass er nicht weiß, wie er mit ihm umgehen soll, entdeckt er das „Gewürz“ der Tora, wodurch er den bösen Trieb korrigieren kann. Das „Gewürz“ ist das verborgene Licht, das Sohar (Helligkeit) genannt wird, oder Zihara Ila (aramäisch: Höhere Helligkeit). Dieses Licht korrigiert und erneuert. Das ist der Prozess, den der Mensch durchlaufen muss.
Der Abschnitt beschreibt auch, wie Moses auf den Berg Abarim steigt und von dort aus das Land Israel betrachtet. Dies ist der Abschluss der Stufe „Moses“, dem „treuen Hirten“, in vollkommener Anhaftung an Bina, mit der Absicht um zu geben. Dieser Zustand erlaubt es „Moses“ nicht, in das „Land Israel“ einzutreten, denn es ist der Ort, an dem der Wille zu empfangen, in die Absicht um zu geben korrigiert wird. Das hebräische Wort Erez (Land) kommt vom Wort Razon (Verlangen). Das Wort Ysrael (Israel) entstammt den Worten Yashar El (direkt zu Gott), was „direkt in Richtung des Gebens“ bedeutet. Das ist der Grund, warum die Führung dieser Etappe an „Josua“ übergeben werden muss.
Der Schöpfer sagt auf dem Berg Abarim zu Moses, dass Er Moses‚ Platz an Josua übergeben wird. Josua wird derjenige sein, der das Land Israel betreten wird, während Moses draußen, auf der Stufe von Bina verbleibt. In der nächsten Etappe muss Josua, der Sohn des Nun, diese Stufe korrigieren.„Pinchas“ ist die Fortsetzung der Stufe „Moses“ der Seele im Menschen, ebenso wie anschliessend „Josua“. Die Eigenschaft, die im Menschen „Moses“ genannt wird, entwickelt sich zur Eigenschaft von „Pinchas“, die dann zur nächsten Eigenschaft, „Josua“, übergeht.
„Moses“ der Betrachter, bringt das Licht Chochma, das Licht des „Sehens“. Er bringt diese Stufe zu ganz „Israel“. Aber „Josua, der Sohn des Nun“, der korrigierte Teil in der Seele, führt diese Handlung letztendlich aus.
Der Abschnitt erwähnt auch die „Opfergaben“. Wenn ein Mensch entdeckt, dass die eigene Natur schlecht ist, möchte er sich von ihr befreien und ihr entkommen. Dieser Mensch ist bereit, ein Opfer zu bringen, es zu verbrennen, zu töten, zu schlachten, einfach alles zu tun, um sich von dem Bösen, das sich in seinem Inneren befindet, zu befreien. Beim „Opfern“ tötet ein Mensch nicht etwas ausserhalb von ihm, sondern nur das „Tier“ in sich selbst. Dieser Mensch „tötet“ auch die pflanzliche und sogar die unbelebte Stufe in sich, indem er Wasser und Salz nimmt, wie geschrieben steht: „Bei all deinen Opfergaben sollst du Salz darbringen“ (Leviticus, 2:13).
Durch die „sprechende“ Stufe im Menschen kann mit den Verlangen, die sich unterhalb der menschlichen, „sprechenden“ Stufe befinden – auf den Stufen des Unbelebten, Pflanzlichen und Tierischen – gearbeitet werden. Der Mensch korrigiert die egoistischen Verlangen des bösen Triebs in Verlangen, um des Gebens willen. Er „opfert“ sie. Im Hebräischen bedeutet Makriw sowohl „opfern“ als auch „annähern“. So bringt man seine Verlangen der Korrektur näher und nähert sich selbst der Höheren Kraft an. Damit wird der Mensch der Höheren Kraft ähnlich.
Dies wird die „Arbeit der Opfergaben“ genannt. Es ist die „heilige Arbeit“, die „Arbeit der Priester“ und „Leviten“ im Innern des Menschen. „Israel“ ist der Teil, der die „Opfer darbringt“. „Israel“ im Menschen bringt jenen Teil der Verlangen auf den Ebenen des Unbelebten, Pflanzlichen und Tierischen zu den „Leviten“ und den „Priestern“. Auf diese Weise kann der Mensch all seine Verlangen nehmen und sie durch die Arbeit der „Opfergaben“ zur Korrektur erheben.
Sohar für alle, Pinchas, Artikel 22
Die Einhaltung des Bundes
Es steht in Pinchas geschrieben: „Ich gebe ihm meinen Bund des Friedens“. D.h. Frieden vor dem Engel des Todes, so dass er nie von ihm beherrscht und nicht durch ihn gerichtet wird. Solltest du sagen, dass er nicht gestorben ist, so ist er trotzdem gestorben, aber gewiss nicht wie die übrigen Menschen. Er lebt länger als alle seine Zeitgenossen, weil er am Höheren Bund festhält. Wenn er in erhabener Hingabe und in anmutiger Dwekut (Anhaftung) die Welt verläßt, entfernte er sich vom Rest der Menschen in dieser Welt.
Jedes Mal korrigiert so der Mensch ein verdorbenes Verlangen und fügt es so der Struktur seiner Seele hinzu. Die verdorbenen Verlangen werden als „Verlangen, die die Seele bilden“, das „Kli (Gefäß) der Seele“, oder der „Körper der Seele“ bezeichnet. Die Verlangen werden korrigiert, damit sie um des Gebens willens, zum Wohle des Nächsten, arbeiten können. Und von der Nächstenliebe gelangt der Mensch zur Liebe der Höheren Kraft.
Die Seele hat auch einen „Körper“: Die Verlangen außerhalb des Menschen, die zum Wohle anderer handeln. Sie handeln aus dem bösen Trieb heraus, erhalten aber die Form der „Arbeit in der Absicht, um zu geben“, wie geschrieben steht: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, das ist die große Regel der Tora“. In dem Ausmaß, in dem ein Mensch innerhalb dieser Verlangen Handlungen der Annullierung und des wahren Gebens durchführt, fühlt er die „Kleidung des Schöpfers“.
Deshalb wird gesagt, dass „Pinchas nicht wie andere stirbt“. Vielmehr ist es ein Zustand, der im Menschen anwächst. Es ist der korrigierte Zustand, die Erlangung der Göttlichkeit innerhalb des korrigierten Klis, mit Hilfe des Lichts welches das Kli erfüllt.
Fragen und Antworten
Kann Spiritualität durch das Erbe weitergegeben werden?
Hier herrscht ein unveränderliches Gesetz: Alles ist „ein Mensch“. Obschon es so scheint, existieren nicht viele Menschen auf der Welt, sondern nur einer [Adam]. Mit anderen Worten, die Tora ist für einen „einzigen Menschen“ geschrieben, welcher in sich die ganze Welt einschließt. Darüber steht in den Quellen: „Der Mensch ist eine kleine Welt“ (Midrasch Tanchuma, Pekudei, Punkt 3). Alles ist im einem Menschen enthalten. Die gesamte äußere Realität besteht nur aus dessen persönlicher Wahrnehmung.
Der Mensch weiß nicht, ob etwas außerhalb von ihm existiert. Er weiß nur, was er in sich spürt. Wenn er zum Beispiel etwas berührt, kann er nicht sagen, ob er es tatsächlich berührt, aber er kann es als fest, flüssig, warm oder kalt fühlen. Er fühlt, dass es existiert und dass er es berührt. Aber eigentlich fühlt er nur sich selbst. Er sieht sich selbst in einer bestimmten Realität, aber diese Realität bildet sich in seinem Verstand ab. Menschen und Gegenstände, die ihn umgeben, existieren nicht wirklich, sie befinden sich nur in der persönlichen Wahrnehmung des Menschen.
Die Realität, die man wahrnimmt, ist aufgeteilt in unbelebt, pflanzlich, tierisch und sprechend (menschlich). Man nimmt sie auf diese Weise wahr, denn so ist der Wille zu empfangen aufgebaut. Er ist in diese vier Stufen aufgeteilt, in denen er unterschiedliche Empfindungen und Eindrücke wahrnimmt.
Die Erzählung aus dem Tora Abschnitt wirkt wie ein Theaterstück. In Wahrheit geschieht dies aber alles im Menschen selbst. Möchte ein Mensch, dass ihn die Tora beeinflusst, muss er alles, was in ihr geschrieben steht, auf sich selbst beziehen. Jedes Wort der Tora sollte als eine Erklärung des eigenen Innern angesehen werden: Pinchas, Josua, Midian, ein Priester, ein Levit, Israel, die Stämme und alles übrige.
Auch ein „Priester“ ist eine Stufe der Seele im Menschen. Er entsteht, wenn der Wille zu empfangen vollkommen in die Arbeit um zu geben korrigiert wird. Deshalb erhalten „Priester“ in der Erzählung auch keinen „Erbteil“.
Wenn die Stufe von „Moses“ abgeschlossen ist und die Stufe von „Pinchas“ beginnt, steigt in der Erzählung Moses auf den Berg Abarim und blickt auf das Land Israel. Das ist eine bestimmte Stufe, die „Sehen“ genannt wird. Dadurch macht er eine Korrektur für das „ganze Volk“.
Worin besteht die Korrektur des „Sehens“?
„Moses“ führt eine große Korrektur durch. Es gibt eine Korrektur, die nur als Potenzial existiert, und es gibt eine Korrektur, die wirklich umgesetzt werden kann. Eine Korrektur mit Potenzial kann noch nicht umgesetzt werden, weil es dafür noch keine passenden Kelim (Gefäße) gibt. „Moses“ ist eine Stufe, auf der nicht mit den Kelim des Empfangens mit der Absicht zu geben gearbeitet werden kann. Deshalb kann er das „Land Israel“ nicht betreten – das Verlangen muss in „Yashar El“ (direkt zu Gott), „Israel“, verwandelt werden.
Seine nächste Stufe, „Josua, der Sohn des Nun“, wird dies tun, da diese Stufe „handelnd“ ist. „Josua“ unterstützt „Moses“ und befindet sich immer an seiner Seite. Darum wird er als sein Nachfolger bestimmt. Die Beziehung zwischen ihnen ist so, dass „Josua“ die „Sitzbänke im Lehrhaus von Moses aufstellen darf“. Auch „Moses“ macht große spirituelle Korrekturen, allerdings auf der Stufe von Bina. Weil Bina aber von Malchut getrennt ist, kann in Malchut nur „Josua“ die Korrekturen durchführen.
Glossar Parasha Pinchas
Bund Er ist die Verbindung zwischen der Höheren Kraft und dem Geschöpf. Sind Menschen einander entgegengesetzt, gelten sie als voneinander entfernt. Je ähnlicher sie sich sind, desto näher sind sie sich. Wenn sie sich nur in einer Hinsicht ähnlich sind, gleicht dies zwei Kreisen, die sich überschneiden. Sind sie völlig gleich, dann liegen die Kreise übereinander und ergeben eine Einheit, einen Bund. Ein Bund ist die Übereinstimmung zwischen den Eigenschaften des Geschöpfes und jenen der Höheren Kraft. Das Erreichen dieses Zustandes macht einen Menschen der Höheren Kraft ähnlich, und dann wird er Adam (Mensch) genannt, vom heb. Wort Domeh (ähnlich).
Ewiger Bund Diesen hat der „Schöpfer mit Pinchas geschlossen“. Es handelt sich um einen Zustand, in dem die Eigenschaft des Gebens, die ein Mensch erworben hat, nie mehr verschwindet und nie wieder verdorben werden kann.
Erbteil Er ist der Wille zu empfangen, der in die Handlung um des Gebens willen korrigiert wird, in einen Zustand, der bleibt, und daher nicht wieder neu erlangt werden muss.
Familie, die Töchter Zelofhads und die Familie der Gersoniten Das Geschöpf wurde als ein einziges Verlangen, genannt „die Seele“, erschaffen. Diese Seele ist in viele, miteinander verbundene Teile aufgeteilt, wie auf der materiellen Ebene die Zellen im menschlichen Körper. Einige Zellen sind ähnlich, einander nahe, helfen und unterstützen sich gegenseitig, existieren zusammen als Ganzes und arbeiten in gegenseitiger Ergänzung, in einer besonderen Verbindung. Sie werden „Familie“ genannt.
Diese „Zellen“, alle Menschen, sind Teile einer Seele, die miteinander in einer besonderen, verbundenen Art zusammen wirken und gleichzeitig unabhängig und einzigartig sind. Alle stammen aus verschiedenen Teilen dieser Seele. Keiner kann bestimmen, welcher Teil er selbst ist. Jedes Teil ist einzigartig und hat seinen Platz. Dies ist gemäß der Hierarchie, nach der jeder Teil die Welten von oben nach unten absteigt so.
Veränderung Dies meint den Übergang in den nächsten Zustand. Heute verhält sich ein Mensch so und morgen anders. Er verändert sich.
Anführer Jede der Stufen besteht aus zehn Sefirot (Erleuchtungen). Keter ist der „Anführer“, der durch alle Stufen hindurch leuchtet, bis hin zu Malchut, wo die Vollendung stattfindet. Keter hat sogenannte „Stammesoberhäupter“, „Hundertschaften“, „Tausendschaften“ und so fort. Die Vollendung findet schlussendlich im „Volk“ statt.
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