Shamati 47. An dem Ort, wo du Seine Größe findest
Ich hörte
„An dem Ort, wo du Seine Größe findest, findest du auch Seine Demut.“
Erklärung: Der Mensch, der sich stets in wahrer Anhaftung (Dwekut) befindet, sieht, dass der Schöpfer Sich erniedrigt, das heißt: dass der Schöpfer sich an den niederen Orten befindet. Und der Mensch weiß nicht, was er machen soll.
Darum steht geschrieben: „Der da hoch thront, der da hinabschaut auf Himmel und Erde“ (Psalm 113, 5–6). Das bedeutet: Der Mensch sieht die Größe des Schöpfers, und danach [steht geschrieben] „der da hinabschaut“ – dass Er die Himmel zur Erde erniedrigt.
Der Rat, der hierfür gegeben wird, ist: Er soll denken, dass, wenn dieser Wille vom Schöpfer kommt, wir nichts Größeres haben als dies, wie es heißt: „Aus dem Schmutz erhebt Er den Armen“ (Psalm 113, 7).
Zuerst muss der Mensch darauf achten, einen Chissaron (Mangel) zu haben. Und wenn er keinen hat, muss er darum beten – warum er keinen hat. Denn der Grund, warum er keinen Chissaron hat, kommt vom Mangel an Erkenntnis.
Darum muss der Mensch bei jedem Gebot (Mizwa) beten: Warum hat er keine Erkenntnis, dass er das Gebot nicht in Vollkommenheit erfüllt? Das heißt: Der Wille zu empfangen verhüllt, damit er die Wahrheit nicht sieht.
Denn wenn er sieht, dass er sich in einem so niedrigen Zustand befindet, wird er mit Sicherheit nicht in diesem Zustand bleiben wollen. Vielmehr wird er sich von Mal zu Mal in seiner Arbeit anstrengen, bis er zur vollständigen Umkehr gelangt, wie es heißt: „Er erniedrigt bis in die Unterwelt – und hebt [wieder] empor“ (1. Samuel 2, 6).
Erklärung: Wenn der Schöpfer will, dass der Sünder zur Umkehr gelangt, macht Er die Unterwelt für ihn so niedrig, bis der Sünder selbst nicht mehr so sein will. Darum muss er flehend beten, dass der Schöpfer ihm die Wahrheit zeigt – indem Er ihm das Licht der Tora vermehrt.
überarbeitet, EY, 20.08.2025

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