Was ist Freude, was ist Glück?

Es stimmt, wir alle suchen nach Glück und nach einem besseren Leben. Aber was genau ist Glück? Ein Neugeborenes weiß nicht, was Freude ist, sondern spürt nur die grundlegenden Dinge, die Mutter, die Berührung, das Schlafen oder Essen. Im weiteren Verlauf seiner Entwicklung sehen wir, dass das Glück vollständig von sozialen Werten diktiert wird.

Wenn ich in einer Gesellschaft aufgewachsen bin, in der Glück darin besteht, Doktor, Politiker, der Präsident der Vereinigten Staaten oder vielleicht eine gute Mutter zu sein, dann werde ich genau in diese Richtung geprägt. In einer religiösen Gesellschaft würde ich Glück und Freude an religiösen Ritualen finden. Aufgewachsen in einem Umfeld von Naturschützern würde ich Glück und Freude darin finden, Schmetterlinge in Afrika zu retten oder mein ganzes Geld für solche Dinge zu spenden.

Wir sehen also, dass die umgebende Gesellschaft (Lesetipp: Die Freiheit) für uns entscheidet, was Glück ist. Wir wissen aus der Forschung, dass wir für ein glücklicheres Leben gegenseitiges Verständnis brauchen. Wir verstehen uns selbst besser, wenn wir mit anderen Menschen in Verbindung stehen. So funktioniert unser Gehirn und daher sehnen sich Kinder nach Gesprächen; sie quasseln die ganze Zeit und suchen den Austausch.

Im November 2014 lief im ARD die Themenwoche „Zum Glück“. In TV und Radio-Sendungen, Filmen, Dokus, Talkshows befasste man sich damit, wie man Glück findet, wie man es haltet, ob es es überhaupt gibt. Diskutiert wurde unter anderem, ob Reichtum glücklich macht, da die Bevölkerung Mitteleuropas überwiegend genug zu essen hat, dennoch Depressionen, Burn-Outs, Lebensüberdruss und Unzufriedenheitsraten unverhältnismäßig hoch sind.

Man begleitete Menschen in ihrem Alltag und versuchte, so dem Glück auf die Schliche zu kommen. Psychologische Tricks wie das Führen eines Glückstagebuchs, in dem man Momente der Harmonie, der Liebe und Freude einträgt, wurden vorgestellt. Sie sollen dazu dienen, den Fokus vom Schlechten auf das Gute zu legen und offensichtlich zu machen, dass es im Alltag mehr als genug Situationen gibt, die durchaus Energie spenden und glücklich machen.

Ein bekannter Hirnforscher erklärte, dass bereits im Mutterleib zwei Grunderfahrungen existieren: Verbindung und Wachstum. Der Fötus fühlt sich geborgen, verbunden und kann gleichzeitig wachsen. Diesen Zustand sucht man anschließend sein Leben lang: Man möchte verbunden sein (sich in einer Gruppe geborgen fühlen, für sie da sein, Anteil an ihr nehmen) und gleichzeitig wachsen können (die eigene Individualität entwickeln und ins Kollektiv einbringen).

Die „Glücksumfragen“ in deutschen Städten brachten ein erstaunliches Ergebnis: An erster Stelle stand nicht das neuste Smartphone oder ein dickes Bankkonto, sondern gute zwischenmenschliche Beziehungen, Familie und Freunde.

Und natürlich befasst sich die Kabbala grundlegend mit Glück. Dort ist es das Verlangen zu empfangen, welches – wenn es mittels Studium und Entwicklung korrigiert wird – all das Glück im Überfluss empfangen kann, das die Höhere Kraft für ihre Schöpfung vorgesehen hat. Es geht in der Kabbala einzig darum, wie der Mensch Glück und Erfüllung finden kann.

Was war Ihr glücklichster Moment gestern, letzte Woche, letzten Monat? Was war das Besondere?

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