Shamati 88. Die ganze Arbeit ist nur dort, wo es zwei Wege gibt

Ich hörte zum Ausgang von Shabbat BeShalach, am 24. Januar 1948

Die ganze Arbeit ist nur dort, wo es zwei Wege gibt, so wie es geschrieben steht: „… dass er lebe durch sie“[1] und nicht dass er sterbe durch sie. Und das Thema von „Er soll sterben und es nicht übertreten“ gilt nur für drei Mizwot (Gebote): Götzendienst, Blutvergießen und Inzest. Und dennoch sehen wir, dass die ersten Chassidim ihr Leben für die Einhaltung einer jeden Mizwa geopfert haben.

Und man soll wissen, dass die ganze Arbeit und Bemühung nur zu der Zeit ist, in welcher der Mensch die Tora hüten muss. Dann fühlt der Mensch die schwere Last, wenn der Körper die Bedingungen der Tora nicht akzeptiert. Wenn der Mensch aber dessen würdig ist, dass die Tora ihn behütet, dann fühlt man im Dienst für den Schöpfer keinerlei Schwere, denn die Tora hütet den Menschen auf die Weise, wie es geschrieben steht: „Die Seele eines Menschen lehrt ihn.“

[1] 3. Buch Moses 18, 5

Shamati 87. Shabbat Shekalim

Ich hörte am 7. März 1948

Am Shabbat Shekalim (Name des Wochenabschnitts), als er [Baal Sulam] den Kiddush begann … sagte er: „Es gab einen Brauch unter den Admorim (Religiöse Führer) in Polen, dass alle reichen Männer am Shabbat Shekalim zu ihren Rabbinern kamen, um Shekalim (Münzen) von ihren Rabbinern zu empfangen.“

Und er sagte, dass dies andeute, dass es ein Auslöschen von Amalek ohne Shekalim nicht geben kann. Dies ist so, da es, bevor man Shekalim empfängt, noch keine Klipa von Amalek gibt. Doch wenn sie die Shekalim empfangen, kommt die große Klipa, genannt „Amalek. Und dann beginnt die Arbeit am Auslöschen Amaleks. Doch davor gibt es nichts auszulöschen.

Zu dem, was der Maggid aus Kusnitz sagte, dass man beim Neila-Gebet[1] sagt: „Du hast den Menschen von Beginn an (meRosh) abgetrennt und Du wirst ihn erkennen lassen, vor Dir zu stehen“, fügte Baal Sulam eine Erläuterung hinzu. Der Maggid fragte nach: „Wie ist es möglich, ohne Rosh (Kopf, Beginn, Anfang) zu stehen? Es bedeutet, dass er den Rosh vom Menschen getrennt hat, und wie kann so etwas sein?“ Die Erklärung ist: „Wenn du die Köpfe der Kinder Israels zählst“[2], durch welche man den Aspekt von Rosh heranzieht – nur unter der Bedingung, dass man den halben Shekel gibt. Dann erlangt man dadurch den Aspekt Rosh.

Und er fragte später …: „Warum bereitete er für den Kiddush mehr Trinken als Essen zu? Dies ist nicht die richtige Ordnung, da gemäß der Ordnung mehr Essen als Trinken sein sollte, denn Trinken kommt nur, um das Essen zu ergänzen, im Sinne von ‚Und du sollst essen und gesättigt sein und segnen‘. Jedoch ist es nicht so, wenn das Trinken mehr ist als das Essen.“ Und er interpretierte, dass Essen Chassadim (Barmherzigkeit) andeutet und Trinken Chochma (Weisheit).

Und ferner sagte er, dass der Shabbat vor dem Monat Adar die Gesamtheit des Monats Adar beinhaltet. Somit, „wenn Adar eintritt, gibt es viel Freude“. Und er sagte, dass es einen Unterschied zwischen einem Shabbat und einem Jom Tov (Feiertag) gibt. Shabbat heißt der Aspekt „Liebe“ und Jom Tov heißt der Aspekt „Freude“. Der Unterschied zwischen Freude und Liebe ist, dass Liebe eine Essenz (das Wesen) ist und Freude nur ein Ergebnis, geboren aus einer Ursache heraus. Die Ursache ist das Wesen und das Ergebnis ist nur ein Nachkomme der Essenz. Daher heißt Shabbat „Liebe und Wille“ und Jom Tov heißt „Freude und Beglückung“.

Er erläuterte auch, bezüglich dessen, was Rabbi Jochanan Ben Sakai seiner Frau antwortete, „dass ich wie ein Minister vor dem König war und er, Rabbi Chanina Ben Dosa, wie ein Sklave vor dem König; deshalb konnte er beten“. Es scheint, als ob es das Gegenteil hätte sein sollen, dass der Minister mehr Kraft haben sollte, mit seiner Meinung auf den König zu wirken, und nicht der Sklave.

Allerdings ist ein Minister derjenige, der bereits der persönlichen Vorsehung würdig wurde. In diesem Zustand sieht er keinerlei Raum für Gebet, da alles gut ist. Aber ein Sklave ist derjenige, der auf der Stufe von Belohnung und Bestrafung steht, und dann hat er die Möglichkeit zu beten, da er sieht, dass er noch etwas zu korrigieren hat.

Und er fügte eine Erklärung aus einem vorgelegtem Artikel hinzu (Baba Mezia 85a). Dort steht geschrieben, dass ein Kalb zum Schlachter geführt wurde. „Es ging, legte seinen Kopf in den Schoß des Rabbi und weinte. Der Rabbi sagte ihm: ‚Geh, dies ist, wofür du geschaffen wurdest.‘ Sie sagten: ‚Leid komme auf ihn, da er sich nicht erbarmte.‘“

„Dies ist, wofür du geschaffen wurdest“, bedeutet persönliche Vorsehung, dass es hier nichts hinzuzufügen oder wegzunehmen gibt, da hier die Leiden selbst als Barmherzigkeit betrachtet werdenDies ist der Grund, warum er seine Leiden verlängerte.

Und die Gemara sagt, dass er von seinem Leid durch eine Handlung befreit war, durch die Worte: „Und Seine Barmherzigkeit liegt über all Seinen Werken.“ Eines Tages fegte die Magd des Rabbiners gerade das Haus. Es gab dort junge Ratten und sie war gerade dabei, sie wegzufegen. Er sagte ihr: „Lass sie!“, so steht es geschrieben, „und Seine Barmherzigkeit liegt über all Seinen Werken.“ Da er erlangte, dass auch ein Gebet in der Ewigkeit erhalten bleibt, hatte er nun die Möglichkeit zu beten. Dies ist der Grund, warum die Leiden von ihm abwichen.

Am Ende des Shabbat sagte Baal Sulam eine Auslegung über das, was der heilige Sohar über den Vers „Und Jakob wählte für sich den Schöpfer“ sagt. Wer wählte wen? [Wählte Jakob den Schöpfer oder wählte der Schöpfer Jakob?] Und der heilige Sohar antwortet: „Der Schöpfer wählte Jakob.“[3] Und er sagte, die Frage des heiligen Sohar sei, ob der Schöpfer Jakob wählte. Daraus folgt, dass Jakob nichts tat, sondern alles war unter persönlicher Vorsehung. Und wenn Jakob gewählt hätte, bedeutete dies, dass Jakob der Handelnde ist, was eine Frage von Belohnung und Bestrafung bedeutet.

Und er antwortete, dass man am Anfang auf dem Weg von Belohnung und Bestrafung beginnen müsse. Wenn man diese Etappe der Belohnung und Bestrafung vollende, werde man würdig und würde sehen, dass alles unter persönlicher Vorsehung ist, dass „Er alleine alle Taten ausführt und ausführen wird“. Solange man jedoch seine Arbeit in Belohnung und Bestrafung nicht vollendet hat, ist es unmöglich, die persönliche Vorsehung zu verstehen.

Und Sonntagnacht nach dem Unterricht erklärte er das Thema von Jakobs Schlauheit, da über Jakob geschrieben steht: „Dein Bruder kam mit List.“ Es gab hier gewiss keine Frage der Lüge. Ansonsten würde der Text nicht über Jakob als den „auserwählten Urvater“ sprechen, wenn er ein Lügner wäre. Vielmehr bedeutet List: Wenn der Mensch eine weise Handlung ausführt, nicht in der Absicht um der Weisheit willen, sondern um irgendeinen Nutzen daraus zu ziehen, den er benötigt, und er sieht, dass dies nicht direkt erlangt werden kann, so handelt er weise, um das Benötigte zu erhalten. Dies nennt man „Weisheit” (Chochma).

Dies ist die Bedeutung des Verses „Sei klug mit Verstand“, was Weisheit durch Verstand bedeutet. Dies bedeutet, dass die Weisheit, die er erhalten möchte, nicht um der Weisheit willen ist, sondern für eine andere Sache, die ihn dazu zwingt, Weisheit (Chochma) heranzuziehen. Mit anderen Worten: Er muss [Chochma] heranziehen, um Chassadim zu vervollständigen.

Denn bevor Chassadim Chochma erlangen, sind sie im Zustand von Katnut (Kleinsein). Später jedoch, wenn er Chochma heranzieht und in jedem Fall Chassadim gegenüber Chochma bevorzugt, ist es offensichtlich, dass Chassadim wichtiger sind als Chochma. Dies nennt man GaR de Bina, was bedeutet, dass er Chassadim aus freier Wahl nutzt.

Dies ist die Bedeutung von Chochma durch Daat, dass Chochma in der Form von WaK in ISHSuT erscheint. Und in AwI erscheint Chochma, indem sie Chassadim verbessern und in Chassadim verbleiben. Allerdings, obwohl Bina als Korrektur von Chafez Chessed (an Barmherzigkeit erfreut) betrachtet wird, ist ihre Wahl von Chassadim nicht offensichtlich aufgrund von Zimzum Bet, wo es keine Chochma gibt. Doch in Gadlut (großer Zustand, Erwachsensein), wenn Chochma kommt, sind die Chassadim, die sie benutzt, gewählt.

[1] Schlussgebet am Versöhnungstag

[2] 2. Buch Mose 30, 12

[3] BeReshit, 161 b.

Shamati 35. Die Lebenskraft der Kedusha

Ich hörte im Jahr 1945 in Jerusalem

Die Schrift sagt: „Das ist das Meer, groß und geräumig nach jeder Seite; dort ein Gewimmel, unzählig, von kleinen und großen Tieren“.[1]

Das sollte man deuten:

  1. Das Meer – gemeint ist das Meer von Sitra Achra.
  2. Groß und geräumig – das heißt, sie [Sitra Achra] offenbart sich allen und ruft: „Gib! Gib!“, was große Gefäße des Empfangens bedeutet.
  3. Dort ist ein Gewimmel – das heißt, es gibt dort Höhere Lichter, auf denen der Mensch läuft und die er mit seinen Füßen betritt.
  4. Und unzählige dort vorhandene Tiere, kleine und große – gemeint ist die beim Menschen vorhandene kleine oder große Lebenskraft[2] – alles befindet sich in diesem Meer.

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Shamati 34. Der Vorteil des Landes

Ich hörte im Monat Tewet 1942

Es ist bekannt, dass nichts sich in seiner wahren Form offenbart, sondern nur aus seinem Gegenteil heraus, wie es geschrieben steht: „Wie der Vorzug des Lichtes – aus der Finsternis.“[1] Das bedeutet, dass alles auf etwas anderes verweist und man gerade mit Hilfe des Gegensatzes das wahre Wesen des ihm Entgegengesetzten erkennen kann. Weiterlesen

Shamati 33. Die Lose von Jom Kippur und bei Haman

Ich hörte am 12. Februar 1943

Es steht geschrieben: „Und Aaron werfe Lose über zwei Böcke: Ein Los dem Schöpfer und das andere Los dem Asasel.“[1] Bei Haman steht geschrieben: „Da wurde das Pur, das ist das Los, geworfen“[2] usw.

Man verwendet das Los dort, wo man keine Überprüfung im Verstand durchführen kann, weil der Verstand nicht so weit reicht, um zwischen gut und böse unterscheiden zu können. In diesem Zustand wird das Los geworfen, wenn man sich nicht auf den eigenen Verstand verlässt, sondern auf das, was das Los sagt. Dementsprechend ist es so: Wenn das Wort „Los“ benutzt wird, sagt es aus, dass wir nun über den Verstand gehen. Weiterlesen

Shamati 32. Das Schicksal ist eine Erweckung von Oben

Ich hörte am 10. Februar 1943

Das Schicksal ist eine Erweckung von Oben, wobei der untere nichts dazu beiträgt. Dies ist die Bedeutung von „er warf ein Los (Pur) des Schicksals“. Haman klagte und sagte: „…aber die Gesetze des Königs halten sie nicht ein.“

Dies bedeutet, dass die Versklavung für den Arbeitenden in einem Zustand von lo liShma (nicht für Ihren Namen) beginnt, das heißt im Empfangen für sich selbst. Warum wurde ihnen dann die Tora gegeben, sodass sie danach liShma würdig werden und man ihnen die Lichter und die höheren Erkenntnisse gibt? Weiterlesen

Shamati 31. Alles, was dem Geist der Geschöpfe gefällt

„Alles, was dem Geist der Geschöpfe gefällt[1]…“ Er fragte: „Aber wir haben festgestellt, dass die größten und berühmtesten Weisen Meinungsverschiedenheiten hatten.“ Demnach gilt, dass man „bei dem Geist der Geschöpfe keinen Wohlgefallen findet“.

Er antwortete, dass nicht „alles von den Geschöpfen“ gesagt wurde, sondern von „dem Geist der Geschöpfe“. Das bedeutet, dass nur die Körper im Streit sind, was wiederum heißt, dass jeder mit dem Willen zu empfangen arbeitet.

Allerdings ist „der Geist der Geschöpfe“ bereits Spiritualität. Und „erfreut“, dass der Gerechte, der die Belohnung vergrößert, diese für die gesamte Generation vergrößert. Und nur, weil sie noch nicht ihren Geist eingekleidet haben, können sie die Belohnung, die der Gerechte vergrößerte, nicht erlangen und verspüren.

[1] Sprüche der Väter 13,3

Shamati 30. Das Wichtigste ist, nur geben zu wollen

Ich hörte am 20. März 1943

Das Wichtigste ist, nichts zu wollen, außer wegen Seiner Größe, weil jedes Empfangen fehlerhaft ist. Es ist unmöglich, das Empfangen zu verlassen, man kann nur das andere Extrem nehmen, was bedeutet, dass man gibt.

Nur Seine Größe ist die aufrüttelnde Kraft, also die Kraft, die zum Arbeiten verpflichtet. Der Mensch sollte daran denken, dass er sich anstrengen und arbeiten muss und durch diese Kräfte einen Nutzen und Genuss erlangt. Das heißt, mit der Kraft und Anstrengung, die ein Mensch gibt, kann er einen begrenzten Körper erfreuen, der ein vorübergehender oder ewiger Gast sein kann. Das bedeutet, dass seine Energie in der Ewigkeit verbleibt. Weiterlesen

Shamati 29. Wenn dem Menschen Gedanken kommen

Ich hörte im Jahr 1943

„Der Schöpfer ist dein Schatten.“ Wenn der Mensch denkt, denkt auch der Schöpfer an ihn. Und wenn der Schöpfer denkt, wird es „der Berg des Schöpfers“ genannt. Dies ist die Bedeutung von „Wer wird auf den Berg des Schöpfers steigen, und wer wird auf Seiner heiligen Stätte stehen?“ „Wer reine Hände hat“ ist die Bedeutung von „Aber die Hände von Moses wurden schwer“ und „ein reines Herz“ bedeutet Herz.

Shamati 28. Ich werde nicht sterben, sondern leben

Ich hörte im Jahr 1943

Im Vers „Ich werde nicht sterben, sondern leben“, muss der Mensch, um zur Wahrheit zu gelangen, das Gefühl haben, dass, wenn er die Wahrheit (Emet) nicht erlangt, er sich wie tot fühlt. Im Vers „Ich werde nicht sterben, sondern leben“ ist also die Rede von demjenigen, der die Wahrheit erfassen möchte.

Das ist die Bedeutung von „Jona Ben (der Sohn von) Amitai“. Jona kommt vom hebräischen Wort Onaa (Betrug, Täuschung) und Sohn (Ben) vom hebräischen Wort mevin (versteht). Er versteht, da er immer den Zustand betrachtet, in dem er sich befindet, und sieht, dass er sich selbst betrogen hat und nicht den Weg der Wahrheit geht.

Denn als Wahrheit wird das „Geben“ bezeichnet, also liShma; und das Gegenteil davon sind „Betrug“ und „Lüge“, also reines Empfangen, welches lo liShma bedeutet. Und dadurch wird er danach des Zustands von „Amitai“ würdig, also Emet (Wahrheit).

Das ist die Bedeutung von „Deine Augen sind Turteltauben“. Ejnaim (Augen) von Kedusha (Heiligkeit), welche Ejnaim der Heiligen Shechina  (göttliche Gegenwart) genannt werden, sind Jonim (Turteltauben) – sie täuschen uns, und wir denken, dass sie keine Augen hat, wie es im Heiligen Sohar steht: „Eine schöne Magd, die keine Augen hat“.

Die Wahrheit ist, dass derjenige, der der Wahrheit würdig wird, sieht, dass sie sehr wohl Augen hat. Und darin besteht der Sinn der Worte: „Wenn die Augen der Braut schön sind, bedarf ihr ganzer Körper keiner Prüfung.“

Shamati 27. Denn erhaben ist der Schöpfer, und der untere wird sehen

Ich hörte am 5. März 1949, Tel Aviv

„Denn erhaben ist der Schöpfer, und der untere wird sehen.“ Wie kann es eine Gleichheit der Form mit dem Schöpfer geben, wenn der Mensch der Empfänger und der Schöpfer der Geber ist? Davon spricht der Vers: „Denn erhaben ist der Schöpfer, und der untere wird sehen.“

Wenn sich der Mensch annulliert, folgt daraus, dass es keinerlei Herrschaft gibt, die ihn vom Schöpfer trennt. In diesem Zustand wird er „sehen“, das heißt, er wird des Lichtes Mochin de Chochma würdig.

„Und den Hochmütigen wird Er von der Ferne erkennen.“ Doch jemand, der überheblich ist, der also über seine eigene Herrschaft verfügt, ist vom Schöpfer entfernt, weil ihm die Gleichheit der Form fehlt. Weiterlesen

Shamati 26. Die Zukunft des Menschen hängt von der Dankbarkeit für die Vergangenheit ab

Ich hörte im Jahr 1943

Es steht geschrieben: „Denn erhaben ist der Schöpfer, und der untere wird sehen“ – dass nur die unteren die Erhabenheit sehen können. Die Buchstaben des Wortes „kostbar“ (jakar) sind die Buchstaben des Wortes „wird erkennen“ (jakir).

Das bedeutet, dass man je nach dem Maß der Wichtigkeit einer Sache, deren Erhabenheit erkennt. Denn sein Eindruck hängt vom Maß der Wichtigkeit ab und bringt ihm Gefühle im Herzen. Und gemäß dem Grad der Erkenntnis der Wichtigkeit entsteht in ihm Freude. Weiterlesen

Shamati 25. Dinge, die vom Herzen kommen

Ich hörte am 25. Juli 1944, während eines Festessens anlässlich der Fertigstellung eines Teils des Sohars

Bezüglich der Dinge, die vom Herzen kommen [und] ins Herz eindringen. Warum sehen wir, dass der Mensch, obwohl Dinge bereits ins Herz eingedrungen sind, dennoch von seiner Stufe fällt?

Denn wenn einer die Worte der Tora von seinem Lehrer hört, stimmt er der Meinung seines Lehrers sofort zu und beschließt, die Worte seines Lehrers mit seinem Herzen und seiner Seele zu beachten. Aber wenn er danach in die Welt hinausgeht, sieht und begehrt er und wird von der Vielzahl der die Welt durchstreifenden Verlangen angesteckt, und er und sein Verstand, sein Herz und sein Wille werden vor der Mehrheit annulliert. Weiterlesen

Shamati 24. Aus der Hand der Frevler errettet Er sie

Ich hörte am 25. Juli 1944, bei der Beendigung des Sohar

Über den Vers: „Die ihr den Schöpfer liebet, hasset das Böse. Er hütet die Seelen seiner Frommen, aus der Hand der Frevler errettet Er sie.“ Er [Baal HaSulam] fragt: Worin besteht die Verbindung zwischen „Hasset das Böse“ und „Er errettet sie aus der Hand der Frevler?“

Um das zu verstehen, müssen wir zuerst die Worte unserer Weisen voranstellen: „Die Welt wurde nur für entweder vollkommene Gerechte oder für vollkommene Sünder erschaffen.“ Er fragt: Lohnt es sich, die Welt für vollkommene Sünder zu erschaffen, nicht aber für unvollkommene Gerechte? Weiterlesen

Shamati 86. Und sie bauten armselige Städte

Ich hörte von meinem Vater am 31. Januar 1941

Es steht geschrieben[1]: „Und sie bauten armselige Städte für den Pharao[2]: Pitom und Ramses.“ Und es stellt sich die Frage: Pitom und Ramses bedeutet doch, dass es schöne Städte waren. Und „armselige Städte“ bedeutet doch, dass sie Städte von Armut und Elend waren, worauf auch das Wort „Gefahr“ (Sakana) hinweist (auf Hebräisch haben die Worte „armselig“ (misken) und „Gefahr“ (Sakana) die gleiche Wurzel). Hier muss man verstehen, was unser Vater Abraham erfragte. „Und er sagte: ‚Woran werde ich wissen, dass ich es erben werde?‘“[3]  Und was antwortete ihm der Schöpfer? Es steht geschrieben: „Und Er sagte zu Abraham: ‚Das sollst du wissen, dass ein Fremdling wird sein dein Samen in einem Lande, das nicht das ihre ist und ihnen dienen wird; und sie werden sie  knechten und plagen vierhundert Jahre lang.‘“

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Shamati 23. Die ihr den Schöpfer liebet, hasset das Böse

Ich hörte am 2. Juni 1931

„Die ihr den Schöpfer liebet, hasset das Böse. Der Schöpfer bewahrt die Seelen Seiner Frommen, aus der Hand der Bösewichte errettet Er sie.“

Für den Menschen reicht es nicht, den Schöpfer zu lieben und die Verschmelzung mit Ihm zu wollen, sondern er muss auch das Böse hassen. Der Hass drückt sich darin aus, dass er den Willen zu empfangen hasst, der als das Böse bezeichnet wird. Der Mensch sieht, dass er kein Mittel besitzt, das Böse loszuwerden, und gleichzeitig will er sich mit dieser Situation nicht zufriedengeben. Er fühlt die Verluste, die das Böse ihm einbringt, und sieht auch die Wahrheit, dass der Mensch allein nicht in der Lage ist, das Böse zu annullieren, weil es eine natürliche Kraft vonseiten des Schöpfers ist, welcher den Willen zu empfangen im Menschen einprägte. Weiterlesen

Shamati 22. Tora liShma – Für Ihren Namen

Ich hörte am 6. Februar 1941

[Die Beschäftigung mit der] Tora wird hauptsächlich dann liShma genannt, wenn der Mensch in vollkommener Klarheit im Verstand und ohne jeglichen Zweifel an der Wahrheit erkennt, dass es „ein Urteil und einen Richter gibt“.

„Es gibt ein Urteil“ bedeutet, dass wir die Wirklichkeit so sehen, wie sie vor unseren Augen erscheint. Das heißt, wir sehen, dass wir, wenn wir in der Eigenschaft des Glaubens und des Gebens arbeiten, Tag für Tag wachsen und aufsteigen, denn jedes Mal sehen wir eine Veränderung zum Besseren. Weiterlesen

Shamati 21. Wenn der Mensch fühlt, dass er sich in einem spirituellen Aufstieg befindet

Ich hörte am 9. November 1944

Wenn man sich in einem Zustand des Aufstiegs fühlt, in gehobener Stimmung ist und fühlt, dass man nach nichts anderem als nach Spiritualität strebt, dann ist es gut, sich in die Geheimnisse der Tora zu vertiefen, um ihre Innerlichkeit zu erfassen.

Und selbst wenn man sieht, dass man trotz der Bemühungen nichts davon versteht, lohnt es sich dennoch, sich in die Geheimnisse der Tora zu vertiefen, auch wenn man hundertmal zur gleichen Sache zurückkehrt.

Wenn man nichts verstanden hat, sollte man nicht verzweifeln und sagen, dass dies keinen Zweck hat. Weiterlesen

Shamati 20. LiShma (Für Ihren Namen)

Ich hörte im Jahr 1945

Betreffend liShma. Damit ein Mensch „liShma“ (für den Namen der Tora) erlangt, braucht er die Erweckung von Oben, weil dies ein Leuchten von Oben ist. Und es ist für den menschlichen Verstand unmöglich, dies zu verstehen, sondern nur jener, der es kostet, kennt es. Und darüber wird gesagt: „Kostet und sehet, dass der Herr gut ist.“ Weiterlesen

Shamati 85. Was ist „die Frucht des prächtigen Baumes“ in der spirituellen Arbeit?

Ich hörte zu Sukkot am 27. September 1942

Es steht geschrieben: „Und ihr sollt euch am ersten Tage eine Frucht nehmen vom prächtigen Baum, Palmenzweige und einen Zweig vom Baume der Väter und Bachweiden.“[1]

Und hier muss man den Ausdruck „Frucht des prächtigen Baumes“ deuten: „Baum“ bedeutet „ein Gerechter“, genannt Baum des Feldes. „Früchte“ sind die Nachkommen des Baumes, also die Nachkommen der Gerechten, welche die guten Taten sind. Diese müssen „die Pracht seines Baumes“ sein. „Von Jahr zu Jahr“, also das ganze Jahr über, und das sind „sechs Monate mit Balsam und Myrrhe und sechs Monate mit guter Spezerei“[2], und für den Verstehenden reicht das Gesagte aus. Die Sünder dagegen sind wie Spreu, die der Wind verstreut“[3].

Und Palmenzweige (Kapot Tmarim), also zwei Zweige, meint im verborgenen Sinne die zwei Hej (hebräischer Buchstabe im Namen des Schöpfers), das erste Hej und das letzte Hej, durch welche man würdig wird einer „Schale von zehn Goldschekel voll Räucherwerks“.[4]

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