30.August 2021, Gute-Nacht-Text

Das Versagen in der spirituellen Arbeit bringt einen Menschen dazu, sich selbst weiter nach Oben zu bringen. Denn, ohne einen Anstoß, ist er zu träge um eine Bewegung zu machen und will in dem Zustand, in dem er sich befindet, verbleiben. Wenn er jedoch durch sein Versagen auf eine niedrigere Stufe als jede, die sein Verstand als richtig empfindet abfällt, erhält er dadurch die Kraft der Überwindung, da er damit nicht einverstanden ist und deshalb nicht in diesem schlimmen, niederen Zustand verbleiben kann.

Er muss sich darum jedes Mal überwinden, um aus diesem Zustand des Abstiegs herauskommen, indem er die Erhabenheit des Schöpfers anerkennt. Dies ermöglicht ihm, von Oben höhere Kräfte anzuziehen, ohne die er sonst in absoluter Niedrigkeit verbleiben würde.

Daraus folgt, dass er durch die Searot (wörtl. Haare, gemeint sind hier Abstiege) allmählich die Wichtigkeit des  Schöpfers erhebt, bis dass er die Namen des Schöpfers, welche die dreizehn Eigenschaften der Gnade genannt werden, enthüllt.

BAAL HASULAM, Shamati 33,  Die Lose an Jom Kippur und bei Haman

29.August 2021, Gute-Nacht-Text

Speziell jene Menschen, die das Geben erreichen wollen, spüren die Leere in sich und brauchen die Erhabenheit des Schöpfers. Sie können diese Leere gezielt mit Erhabenheit füllen, was „voll von Mizwot“ genannt wird und zwar in dem Maße, in dem sie den Schöpfer bitten, ihnen die Kraft zu geben, über den Verstand zu gehen, was „Erhabenheit“ genannt wird. Mit anderen Worten, sie bitten den Schöpfer, ihnen die Erhabenheit zu geben, welche über dem Verstand in der Größe und Wichtigkeit des Schöpfers liegt. Sie wollen eigentlich nicht, dass der Schöpfer sie dies erlangen läßt, da sie sich mit bedingungsloser Hingabe annullieren wollen. Doch dadurch, dass sie den Schöpfer um Hilfe bitten, darf diese Leere mit Mizwot gefüllt werden. Dies ist die Bedeutung von „gefüllt mit Mizwot wie ein Granatapfel“.

RABASH, 1991/7, Was ist der „Mensch“ und was ist das „Tier“ in der spirituellen Arbeit?

28.August 2021, Gute-Nacht-Text

Wie kann ein Mensch die Kraft aufbringen, nicht auf seinen Körper zu hören, wenn er spürt, dass für ihn die Shechina im Staub liegt? Welche Freude kann er aus einer solchen Arbeit schöpfen? Noch schwieriger scheint, dass er arbeiten wollen muss, auch wenn er keinen Geschmack daran findet. Dies wäre verständlich, wenn er zur Arbeit gezwungen würde und keine Wahl hätte. Aber wie ist es möglich, eine Arbeit zu wollen, die für ihn geschmacklos ist? Wenn also ein Mensch nicht die Kraft hat, sich zu überwinden um Freude an dieser Arbeit zu empfinden, wie kann er dem König in einem solch niederen Zustand, in welchem er den Geschmack von Staub verspürt, trotzdem dienen?

In diesem Zustand soll er den Schöpfer nicht bitten, ihm Seine Größe zu offenbaren, damit er Geschmack an der Arbeit empfindet. Sonder er muss Ihn bitten, ihm die Kraft zu geben, den Körper zu annullieren und mit Freude arbeiten zu können, da er nun für Ihn arbeiten kann. Denn, der Wille zu empfangen kann keine Arbeit geniessen, die für ihn nach Staub schmeckt.

RABASH, 1990/40, Was bedeutet „denn du bist der Geringste unter allen Völkern“ in der spirituellen Arbeit?

27.August 2021, Gute-Nacht-Text

Warum muss der Mensch seine Verlangen annullieren? Und was ist, wenn er keine Verlangen hat, die er annullieren muss? Das wäre, als ob er nicht vollständig wäre. Denn, sein logischer Verstand zwingt ihn zu denken, dass wenn er mit dem Willen des Schöpfers, zu geben übereinstimmt, dies sicherlich besser ist, als wenn er etwas Schlechtes in sich hat und dieses dann korrigieren muss. Wäre es also nicht besser, wenn es gar nichts Schlechtes in ihm geben würde?
Der Punkt ist, dass das spirituelle Kli (Gefäß) zwei Bedingungen erfüllen muss, damit es geeignet ist, die gesamte Fülle an Freude und Vergnügen zu empfangen:
1) Awiut (Dicke, Grobheit) muss vorhanden sein. Das ist der große Wunsch, Freude und Vergnügen zu empfangen.
2) Ein Massach (Schirm) muss vorhanden sein. Dieser verhindert, dass er nur für sein Verlangen Freude und Vergnügen zu empfangen arbeitet, sondern nur wegen der Freude, die er dem Schöpfer bereiten kann. Das nennt man „Empfangen, um dem Schöpfer Zufriedenheit zu schenken“.

RABASH , 1986/6, „Vertrauen“

26. August 2021, Gute-Nacht-Text

Es gibt die Regel, dass es nicht möglich ist, ohne Genuss etwas zu tun. Wie können wir in diesem Fall geben, ohne eine Belohnung zu erhalten, sondern indem wir die eigene Herrschaft vor dem Schöpfer zurücknehmen, sodass nur die Herrschaft des Einzigen bleibt? Woher kann unser Antrieb kommen, um mit der Absicht zu geben arbeiten zu können? 

Die Kraft, der Brennstoff, für unsere Arbeit sollte aus dem Maß der Wichtigkeit kommen, dem König zu dienen. Denn der Schöpfer hat der Welt eine Kraft zugrunde gelegt, dass man große Freude daran hat, einem bedeutenden Menschen zu dienen. Der Mensch verspürt Genuss aufgrund dessen, dass er sich der Wichtigkeit des Königs bewusst wird. Mit anderen Worten, in dem Maße, wie der Mensch wahrnimmt, dass er einem großen König dient, genießt er mehr. Und deshalb, je höher die Wichtigkeit des Königs, um so größer ist der Genuss, den der Mensch von seiner Arbeit hat. 

Die Freude, die er empfängt, wenn er dem König dient, besteht darin, dass er sich umso mehr vor Ihm annullieren möchte, je größer der König ist. Daraus folgt, dass all die Freude und das Vergnügen, das er empfängt, nicht in die Herrschaft des Menschen gelangen. Im Gegenteil, in dem Maße, wie er sich der Größe und Bedeutung des Königs bewusst wird, möchte er sich vor Ihm annullieren.

Rabash, 1986/6, „Vertrauen“

25. August 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn der Mensch stolz ist, seine Herrschaft vor dem Angesicht des Schöpfers nicht annullieren will, und sagt, dass er nichts niedriges in sich hat, sondern tut, was er will, dadurch kommen ihm alle schlechten Eigenschaften zu.

Das Licht ist ein Genuss, der von Oben kommt, und es leuchtet wie eine „dünne Kerze“, um die Welt zu erhalten. Es kleidet sich bekanntlich in drei Arten von Verlangen ein, die „Neid“, „Lust“ und „Ehre“ genannt werden, und alle drei sind in der Eigenschaft des Stolzes enthalten. Aber was ist eigentlich der Zusammenhang zwischen Lust und Stolz? Schließlich ist die Lust ein tierisches Verlangen, was hat denn der Stolz damit zu tun? Die Sache ist die, dass Stolz nicht unbedingt zwischen einem Menschen und seinem Freund besteht, sondern in erster Linie zwischen Mensch und Schöpfer. Wenn ein Mensch in Beziehung zum Schöpfer stolz  ist, und vor Ihm seine Herrschaft nicht aufheben will, so ist genau das der Grund für die Macht des Verlangens zu empfangen. Wenn jedoch der Mensch sich vor der Herrschaft des Einzigen annulliert, erlangt er das ewige Leben.

Rabash, 1988/27, Was ist, „Der Schöpfer duldet den Stolzen nicht“, in der spirituellen Arbeit?

24.August 2021, Gute-Nacht-Text

Damit der Schöpfer den Willen der anderen [Verlangen], welcher nicht der Wille der Kedusha (Heiligkeit) ist, aufheben kann, muss der Mensch zuerst mit der Arbeit beginnen. Nur dann gibt ihm der Schöpfer die dafür erforderliche Hilfe. Das ist darum so, weil es bekanntermaßen kein Licht ohne ein Kli (Gefäß) gibt. Das heißt, nichts kommt von oben, wenn nicht unten ein Wunsch danach existiert. Denn ein Wunsch bedeutet ein Bedürfnis nach etwas. Das ist die Bedeutung dessen, was unsere Weisen sagten: Annulliere deinen Willen [zu empfangen], vor Seinem Willen [zu geben]“. Denn der Wille des Schöpfers ist nur das Geben. Beginnt der Mensch mit der Arbeit, wird entsprechend seinen Anstrengungen, seinen Willen zu Empfangen zu annullieren, das Bedürfnis, den Schöpfer um Hilfe zu bitten, entstehen. So erhält er den Wunsch und das vollständige Bedürfnis nach der Hilfe des Schöpfers.

RABASH, 1987/21, Was sind “schmutzige Hände“ in der spirituellen Arbeit?

23.August 2021, Gute-Nacht-Text

Der Mensch hat keine Macht, gegen seine Natur vorzugehen. Doch unsere Weisen sagten dazu: Wer kommt, um sich zu reinigen, dem wird geholfen“. Der Schöpfer hilft dem Menschen, den Willen aller Verlangen aufzuheben. Das heißt, alle Verlangen, die im Körper des Menschen erwachen und sich seinem Wunsch zu geben widersetzen, wird der Schöpfer für ihn aufheben. Er gibt dem Menschen die Fähigkeit, diese zu annullieren. Darüber wird gesagt: dass Er den Willen anderer [Verlangen] wegen deinem Willen [zu Geben] ausser Kraft setzt“.  Hat also der Mensch den Wunsch zu geben, kann dies aber nicht, wird er dafür damit belohnt, dass ihm der Schöpfer dabei hilft.

RABASH, 1987/21, Was sind “schmutzige Hände“ in der spirituellen Arbeit?

21.August 2021, Gute-Nacht-Text

Hat ein Mensch die Absicht, nur dem Schöpfer zu dienen, bedeutet das, dass er die Annullierung seiner Realität will. Das heißt, er erklärt sich bereit, dem Schöpfer zu dienen, ohne jegliche Vitalität oder Freude dabei zu spüren, was die vollständige Aufhebung seiner vom Verstand wahrgenommen Realität bedeutet. Dann ist es sicher, dass er keine Belohnung für seine Arbeit bekommt und er dem Schöpfer dient, nur um zu geben. Das wird „die Qualität von Chessed“ genannt.

Auch wenn alle Abstiege, in denen er seine Arbeit nicht fortsetzen kann nur kommen, wenn er keine Freude oder Vitalität an der Arbeit hat, wird er dies nicht als Abstieg empfinden. Denn, wenn er dazu bereit ist, in einem solchen Zustand zu arbeiten, wird er sich im Gegenteil sogar nach diesem Zustand sehnen und deshalb nicht mehr aufhören können, zu arbeiten. Dieser Zustand wird als „langes Leben“ angesehen.

RABASH, Ausgewählte Artikel 97, „Die Tora muss mit beiden Händen empfangen werden“

20.August 2021, Gute-Nacht-Text

Das Wesentliche bei einer Versammlung der Freunde ist, dass alle dadurch, dass sie das gleiche Ziel haben – den Schöpfer zu offenbaren – eine Einheit bilden. In jedem Zehner befindet sich die Shechina (Göttlichkeit). Wenn es mehr als zehn Freunde sind, dann kann es auch mehr Offenbarung der Shechina geben. Deshalb sollen sich die Freunde versammeln, um Worte über die Größe des Schöpfers zu hören und darüber, wie man Ihn offenbaren kann. Jeder soll sich vor seinem Freund annullieren, und sein Freund soll das Gleiche ihm gegenüber tun. Wenn die Versammlung mit dieser Absicht stattfindet, dann ist es, wie geschrieben steht: Mehr als das Kalb saugen will, will die Kuh es säugen“. Der Schöpfer nähert sich ihnen und ist mit ihnen. Dadurch werden sie erlöst und es eröffnet sich ihnen der Segen und die ganze Fülle aus der Quelle der Barmherzigkeit.

Maor WaShemesh, WaJechi

19. August 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn sich jeder in die Gruppe hineinversetzt, und sich den Freunden gegenüber annulliert, dann entsteht ein Ganzes, in dem sich alle kleinen Verlangen, den anderen lieben zu wollen, zu einer großen Kraft vereinen, die aus vielen Teilen besteht. Und der Mensch sammelt eine so große Kraft an, dass er fähig wird, die Liebe zum nächsten wirklich zu leben. 

Und dann kann er die Liebe zum Schöpfer erreichen. Aber die Bedingung ist, dass sich jeder vor dem anderen aufhebt. Wenn sich der Mensch jedoch von seinen Freunden löst, kann er nicht den Anteil erhalten, den er braucht. Denn er selbst ist ihnen gegenüber nichts. Das ist es, was er sagen muss.

 

Rabash, 1984/7, Bezüglich der Regel „Liebe deinen Freund wie dich selbst“ 

18. August, 2021

Durch Liebe und die Absicht, sich in die Freunde hinein zu versetzen, erreicht der Mensch die höchste Demut, da er die großartige Arbeit seiner Freunde, ihre brennenden Herzen und ihre Begeisterung für die Arbeit des Schöpfers sehen wird. Dadurch lernt er, wie sie zu handeln. Er macht sich seine eigenen Mängel bewusst und gelangt auf diese Weise zur vollständigen Umkehr.

 

Maor vaShemesh (Licht und Sonne)

17.August 2021, Gute-Nacht-Text

Geben bedeutet „Annullierung der Wirklichkeit“, da in diesem Zustand der Mensch nur noch dem Schöpfer geben und nichts mehr empfangen will. Dann wird der Mensch ein „vollkommener Gerechter“ genannt. Das heißt, der Mensch hat kein Verlangen mehr, für sich selbst zu empfangen, sondern alle seine Anstrengungen sind nur darauf ausgerichtet, dass er sich vor dem Schöpfer aufheben kann. Dies wird „Zeit von Katnut (Kleinheit)“ genannt. In diesem Zustand leuchtet in diesen Gefäßen des Gebens Or Chassadim (Licht der Güte), genannt Nefesh Ruach [1] .

Die Zeit von Gadlut (Größe) ist jene, in welcher der Mensch die Gefäße des Empfangens, die Kelim (Gefäße) von Bina (Verständnis) und SoN (Seir Anpin und Nukwa) erhält, welche er nun um zu geben benutzen kann. Diese Gefäße sind während Katnut unterhalb von Parssa [2]. Das heißt, sie haben sich aufgrund des Willen zu empfangen (Malchut, Königreich), der sie beherrschte, von der Stufe Gadlut entfernt. Mit anderen Worten, die Kelim von Bina und SoN befanden sich unter der Herrschaft des Willen um für sich selbst zu empfangen, so dass es unmöglich war, sie zum Empfangen um zu geben zu benutzen. Folglich fielen sie von der Stufe Gadlut hinab.
Wenn der Mensch seine Anstrengungen wieder darauf ausrichtet, sich vor dem Schöpfer zu annullieren, kehrt er zur Stufe von Gadlut zurück, denn nur dann kann er sich mit dem Empfangen um zu geben beschäftigen. Zu dieser Zeit kann er die Kelim von Bina und SoN, die Gefäße des Empfangens, wieder benutzten um zu geben, da er nun auf diese Stufe zurückgekehrt ist.

RABASH, Brief 65

 

[1] Or Chassadin, Licht, welches sich in das Kli (Gefäß) von SA (Seir Anpin) einkleidet und dadurch zu Bina aufsteigen und von ihr Licht heranziehen kann und dann wieder hinabsteigt, um es Malchut zu geben.

[2] Trenngrenze zwischen den Welten Azilut und Brija, die den Parzuf in Gefäße des Gebens und Gefäße des Empfangens teilt.

16.August 2021, Gute-Nacht-Text

Dwekut (Anhaftung) an den Schöpfer bedeutet die Annullierung des eigenen Selbst. Der Mensch wird mit dem Gefühl geboren, er selbst habe Autorität, er sei Herr über alles und könne tun, was er will. Damit er nun erkennt, dass der Schöpfers die alleinige Autorität ist, und nur Er die Welt lenkt, muss der Mensch zuerst daran glauben, dass dies so ist und der Schöpfer der König der Welt ist. Er muss glauben, dass die Verhüllung, durch die der Mensch die Gegenwart des Königs der Welt nicht spürt, vom Schöpfer selbst geschaffen wurde und „Korrektur des Zimzum (Einschränkung)“ genannt wird. Der Mensch muss sich anstrengen dies zu glauben, bis er in jedem Organ seines Körpers spürt, dass nur der Schöpfer die Welt lenkt. Und nicht nur das! Er muss auch glauben, dass der Schöpfer nur gut und Gutes tuend ist.

RABASH, 1990/44, Was ist der “Kampf um die Herrschaft“, in der spirituellen Arbeit-2?

15.August 2021, Gute-Nacht-Text

Ani (Ich) ist das Verlangen eines Menschen. Das heißt, der Wunsch des Menschen ist, zu empfangen. Dies wird Nukwa (aramäisch: weiblich) genannt. Ein (Nichts/Null) ist die Aufhebung dieses Verlangens.

Der Wunsch des Schöpfers ist es, zu geben. Wenn ein Mensch Ani annulliert, wird Ani und Ein miteinander verbunden, was gleich der Form zu geben ist. Deshalb besteht die Arbeit des Menschen darin, Ani in Ein, d.h. das Verlangen Nukwa in das Verlangen zu geben zu wandeln. Doch ohne den Wunsch danach, ist dies nicht möglich.

RABASH, Ausgewählte Notizen 58, Ani (Ich) und Ein (Nichts/Null)“

14.August 2021, Gute-Nacht-Text

Mit der Liebe zum Schöpfer ist gemeint, dass ein Mensch nur für den Schöpfer arbeitet. Das heißt, ohne jegliche Belohnung. Das bedeutet, dass er zu völligen Hingabe bereit ist, ohne dass daraus irgendeine Gegenleistung erwächst. Es ist das Ziel seiner Arbeit, dass er sein Selbst vor dem Schöpfer aufheben will. Er möchte seinen Willen zu Empfangen, welcher die Existenz eines Geschöpfes ist, aufheben. Das heisst, sich Selbst vor dem Schöpfer annullieren. Sein Ziel ist es, seine Seele dem Schöpfer zu geben.

RABASH, 1985/12, Jakob wohnte in dem Land, in dem sein Vater gelebt hat“

13.August 2021, Gute-Nacht-Text

Hört ein Mensch die Stimme des Schöpfers, die zu seinem Herzen spricht, so wie es geschrieben steht derjenige, der kommt, um sich zu reinigen, dem wird geholfen“, wird das im heiligen Sohar so interpretiert, dass er nun von der Heiligen Seele unterstützt wird. Das bedeutet, dass das Herz des Menschen die Stimme des Schöpfers hört und somit die Stimme der Heiligkeit die Herrschaft über alle seine Wünsche übernimmt, und sie in “um zum geben“ korrigiert. Dann wird der Mensch nicht mehr zur Torheit zurückkehren, d.h. er wird nicht mehr sündigen, da er alle seine Wünsche des Empfangens “um zu geben“ aufgegeben hat.

Zu diesem Zeitpunkt erscheint die ganze Fülle in seinem Herzen, denn dann ist im Herzen Platz für die Offenbarung der Shechina (Göttlichkeit). In ihm breiten sich Sanftheit, Genuss und Liebe aus und füllen alle seine Organe. So wird es sein, wenn ein Mensch die Stimme des Schöpfers hört, denn dann gibt sich sein ganzer Körper der Heiligkeit hin und unterwirft sich ihr.

RABASH, Brief 18

12. August 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn der Mensch fähig ist, mit geschlossenen Augen, über dem Verstand zu gehen, an die Weisen zu glauben und den ganzen Weg zu gehen, dies wird Ibur [Keimling] genannt, wenn er keinen Mund hat. „Die Stufe von Malchut, die am kleinsten ist, die so eingeschränkt ist, wie es nur geht, wird Ibur genannt“. Dies ist von den Worten Evra [Zorn] und Dinin [aramäisch: Gericht] abgeleitet, wie es geschrieben steht: „Und der Schöpfer wurde zornig auf mich um deinetwillen“. Wir sollten hier die Bedeutung von „Zorn und Gericht“ klären. Um mit geschlossenen Augen, über dem Verstand, gehen zu können, während sich jedoch der Körper gegen diese Arbeit wehrt, muss der Mensch sich ständig überwinden. Und dies wird „Zorn, Grimm und Mühsal“ genannt, da es harte Arbeit ist, sich immer wieder dem Höheren zu fügen und sich zu annullieren, damit der Höchste ihn so formt, wie Er es möchte. Dieser Zustand wird „Ibur“ genannt, damit ist die am meisten eingeschränkte Katnut [Kleinheit] gemeint.

 

Rabash, 1990/38, Was bedeutet „Ein Kelch des Segens muss voll sein“ in der spirituellen Arbeit

11. August 2021, Gute-Nacht-Text

Es erfordert eine Menge Arbeit, um die Stufe von Bina zu erlangen. Das heißt, mit wenig zufrieden zu sein, nämlich mit dem, was man hat, mit seinem Gefühl, seinem Verstand und seinem Geschick. So kann der Mensch immer in der Vollkommenheit weilen, weil er mit seinem Los zufrieden ist. 

Aber was kann der Mensch tun, wenn er diese Stufe noch nicht erlangt hat, und er sieht, dass er sein Verlangen zu empfangen nicht überwinden kann? Dann sollte er beten. Er sollte den Schöpfer bitten, ihm zu helfen, in der Arbeit mit geschlossenen Augen vorwärts gehen zu können, ohne etwas zu brauchen. Er möchte fähig sein, alles um des Schöpfers willen zu tun, obwohl der Körper dem widerstrebt. 

Mit anderen Worten, möchte er dem Schöpfer nicht raten, wie ihm zu helfen sei, vielmehr möchte er sich bedingungslos ergeben. Aber da er seinen Körper nicht überwinden kann, bittet er den Schöpfer, ihm im Kampf mit der bösen Neigung zu helfen, deren Nichtigkeit er erkannt hat.

 

Rabash, 1989/4, Was bedeutet „Wasserfluten“ in der spirituellen Arbeit

10.August 2021, Gute-Nacht-Text

Unsere Weisen sagten: „Zu allen, die überheblich sind, sagt der Schöpfer: ‚Er und Ich können nicht im selben Haus wohnen.‘“ Denn dieser Mensch steht unter zwei Herrschaften. Wenn er sich jedoch im Zustand von Ejn (Nichts) befindet und sich selbst vor der Wurzel annulliert –  seine Absicht also einzig dem Geben gilt, wie jene der Wurzel – ist dort nur eine einzige Herrschaft, die Herrschaft des Schöpfers. Dann ist alles, was dieser Mensch auf der Welt empfängt, darauf ausgerichtet, dem Schöpfer zu geben.

Das ist die Bedeutung, wenn der Mensch sagt: „Die ganze Welt wurde nur meinetwegen erschaffen und ich, um meinem Erschaffer zu dienen.“ Aus diesem Grund muss der Mensch sämtliche Zustände, die es in der Welt gibt, annehmen, um dadurch dem Schöpfer alles geben zu können, was „um meinem Erschaffer zu dienen“ heißt.

Baal HaSulam, Shamati 17, Warum wird Sitra Achra „Malchut ohne Krone“ gennant?