Doch aus dem oben Geklärten wird offensichtlich, dass, wie eine Axt in der materiellen Welt eine Sache spaltet und sie entzweit, so teilt in der spirituellen Welt der „Unterschied der Form“ in zwei. So wird zum Beispiel, wenn zwei Menschen einander lieben, gesagt, dass sie zu einem Körper verschmelzen. Und wenn sie einander hassen, so heißt es, dass sie einander fern sind wie Ost und West. Die Rede ist dabei nicht von räumlicher Nähe oder Ferne.
Die Rede ist von der Angleichung der Form, wenn jene, die das lieben, was der Andere liebt, und hassen, was der Andere hasst, als einander liebend und miteinander verschmelzende Menschen gelten. Und wenn es zwischen ihnen irgendeinen Unterschied der Form gibt, das heißt, wenn der Eine etwas liebt, obwohl der Andere es hasst, so entfernen sie sich im Maß des Unterschieds der Form voneinander und hassen einander. Und wenn sie beispielsweise in gegensätzlicher Form zueinander sind, das heißt, dass alles, was der Eine hasst, vom Anderen geliebt wird, dann sind sie einander fern wie Ost und West, so wie zwei entgegengesetzte Pole. – Baal HaSulam, Einführung in das Buch Sohar
Die Liebe ist das Universalgesetz der Natur. In unserer Welt wurde auf unzählige Arten versucht, sich dem Liebesbegriff zu nähern – in unserem nächsten Online-Kurs am 14.5. werfen wir einen Blick darauf, wie die Kabbala zur Liebe steht und wie Kabbalisten die Liebe definieren!